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Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse

Friedrich – Alexander UniversitätInstitut für SoziologieDozent: Prof. Dr. MeinefeldReferent: Christian PfliegelWS 05/06, 11. Januar 2006

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Gliederung

• Problem: Keine universelle Auswertungsmethode vorhanden?

• Zur Geschichte der Diskussion

• Dokumentation von Daten

• Kodierung und Kategorisierung

• Die Darstellung qualitativer Forschung

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Hintergrund: Zur Geschichte der Diskussion

• Probleme bei der qualitativen Forschung:• Das Enttarnen von Plagiaten in der Vergangenheit• Wiederholungsstudien zeigten teilweise sehr

unterschiedliche Ergebnisse• „kultureller Imperialismus“

=> Keine einheitliche Vorgehensweise wie bei der quantitativen Forschung!

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Dokumentation von Daten:

• Neue Möglichkeiten und Probleme der Datenaufzeichnung durch die neuen technischen Gegebenheiten!

• Feldnotizen– kondensierte Darstellung– ausführliche Niederschrift– "Feldforschungs - Journal"– Aufzeichnungen über Analysen und Interpretationen

• Forschungstagebücher• Dokumentationsbögen• Transkription: nur soviel und so genau, wie von Fragestellung

erfordert=> Einfluss der Aufzeichnungen auf spätere Auswertung

und Interpretation!

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Exkurs: Realität als Text – Text als neue Realität

– Qualitative Sozialforschung: Wirklichkeit als Text– Zugänge unter unterschiedlichen Perspektiven

müssen ermöglicht werden– Darstellung von Realität = Konstruktion von

Wirklichkeit

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Gliederung: Kodierung und Kategorisierung

• Die Methoden im Überblick: Bezugspunkte eines Vergleichs

• Kategorienbildung am Material

• Theoretisches Kodieren

• Thematisches Kodieren

• Qualitative Inhaltsanalyse

• Globalauswertung

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• Kriterienbezogener Vergleich der Ansätze

• Die Auswahl der Methode und die Überprüfung ihre Anwendung

• Gegenstandsangemessenheit der Methode

• Einordnung der Methode in den Forschungsprozess

Methoden im Überblick: Bezugspunkte eines Vergleichs

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Theoretisches Kodieren

• Ziel: Theorieerzeugung aus dem Material• Kombination aus Deduktion und Induktion• Verbindung von Strukturierung und Offenheit• Offenes Kodieren - axiales Kodieren -

selektives KodierenStändiger Vergleich zwischen Phänomenen,

Fällen, Begriffen etc. (W-Fragen!)Vorallem durch praktische Erfahrungen

vermittelbar

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Thematisches Kodieren

• Begrenzt auf Studien mit vorab festgelegten Vergleichsgruppen

• Anwendung: Gruppenvergleiche

• Prinzip der Fallanalyse

• Problem: Aufwendig!Entwicklung einer thematischen Struktur für

die FallanalyseKern und soziale Verteilung von Sichtweisen

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Qualitative Inhaltsanalyse

• Stark regelgeleitetes Verfahren zur Reduktion von Datenmengen

• Probleme:

- Anwendung der schematischen Regeln häufig schwierig

- stark an qualitativer Methodik orientiert

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Globalauswertung

• Fallbezogene Aufbereitung von Texten

• Ergänzender Vorschlag zur Orientierung in Texten, Vorbereitung von anderen Verfahren

• Probleme:

- schneller Überblick über den Text darf Feinanalyse nicht ersetzen oder behindern

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Darstellung qualitativer Forschung

• Die realistische Darstellung: sachlich, hauptsächlich Fakten

• Die selbst - bekennende Beschreibung: sehr persönlicher Schreibstil in der 1. Person

• Die impressionistische Beschreibung: kleiner Schwerpunkt aus dem Forschungsbereich

=> Die Kommunizierbarkeit von Wissen hängt von seiner Darstellung ab!

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Darstellung qualitativer Forschung, Fortsetzung• Vorteile quantifizierende Materialübersichten: • Eindruck von Rationalität• wichtige exploratorische Funktion• hilfreich bei der Auswahl von Fällen• Erhöhung der Transparenz

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Validierung der Ergebnisse

• Offenlegung des Vorgehens

• Präsentierung entsprechenden Datenmaterials

• Wiedergabe von Transkripten und Feldnotizen

=> Auswahl der Daten ist bereits eine erste Interpretation!

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