View
108
Download
3
Category
Preview:
Citation preview
1
Die Überlieferung der biblischen
Schriften
Das Neue Testament
2
3
4
Schreibmaterial
• Stein• Ton• Kupfer
5
Schreibmatierial
• Papyrus = Blattstängel der Papyrusstaude
• Pergament (Leder)
• Palimpsest (Pergament mit abgekratztem Text
6
Schreibtechnik: Form
• Schriftrolle (bis heute von Juden verwendet)
• Kodex (etwa seit 68 n.Chr. von den Christen verwendet)
7
Schreibtechnik: Buchstaben• Majuskeln (Unzialen) =
Großschrift (in ntl. Handschriften bis ca. 800 n.Chr.)
• Minuskeln = Kleinbuchstaben (in ntl. Handschriften vom 9. – 18. Jahrhundert)
8
Fehler in den Überlieferungen
• Gott wollte, dass sein unfehlbares Wort durch genaue Abschriften verbreitet wurde, aber er hat die Menschen, die es abschrieben, nicht unfehlbar gemacht.
• Unabsichtliche Veränderungen – übersehen – verdoppelt– verwechselt– Vertauscht– Buchstaben oder Worte wurden bei Diktat falsch verstanden
9
Fehler in den Überlieferungen
• Unabsichtliche Veränderungen • Absichtliche Veränderungen • Gott hat offensichtlich nicht gewollt, dass wir den
Urtext direkt haben. Wir müssen ihn aus den vorhandenen Handschriften erschließen.
10
Die Wissenschaft der Textforschung
• Die Methode des Origenes1. Sammlung der Handschriften 2. Textvergleich und Feststellung der Abweichungen 3. Feststellen der Ursachen dieser Abweichungen und
damit die Identifizierung von Fehlern (Nachlässigkeit der Schreiber, verwerfliche Dreistigkeit der Korrektoren, von Irrlehrern bedingte Zufügungen oder Weglassungen)
• Heutige Methoden der Textforschung– Die antiken Handschriften werden ausgegraben,
Fragmente zusammengefügt, die Schrift wird gegebenenfalls sichtbar gemacht, entziffert und übertragen.
11
Codex Vaticanus (B) 300 – 325 n.Chr
2Thess 3,11-18Heb 1,1-2,2
12
Codex Sinaiticus um 340 n.Chr.
Ester 2,3-8
13
Codex Alexandrinus 400-425 n.Chr.
Schluss vom Lukas-Evangelium
14
Palimpsest: Codex Ephraemi („C“) um 450 n.Chr.
15
Codex Bezae (D) um 450 n.Chr.
Lk 23,47-24,1
16
Der John-Rylands-Papyrus P52 ca. 125 n.Chr. Jo 18,31-33 und 37-38
17
Fast 2000 Jahre nach Entstehung der Originalschriften steht uns ein riesiger Schatz von Abschriften zur Verfügung
• 5700 Griechische Handschriften• 9000 Alte Übersetzungen• 36.000 Zitate der KirchenväterKeine einzige Handschrift stellt den Text des
Neuen Testaments in Frage
18
Das bestbezeugte Buch des Altertums Buch Entstehung Älteste
AbschriftZeitspanne Anzahl der
Abschriften
Das Neue Testament
45-96 n.Chr. 125 n.Chr. 25 5700
Homer (Ilias) 800 v.Chr. 400 v.Chr. 400 Jahre 643
Demosthenes 383-322 v.Chr. 1100 n.Chr. 1300 Jahre 200 (alle voneiner Abschrift)
Sophokles 496-406 v.Chr. 1000 n.Chr. 1400 Jahre 100
Tacitus (Annalen) 100 n.Chr. 1100 n.Chr. 1000 Jahre 20
Cäsar(GallischerKrieg)
100-44 v.Chr. 900 n.Chr. 1000 Jahre 10
Aristophanes 450-385 v.Chr. 900 n.Chr. 1200 Jahre 10
Euripides 480-406 v.Chr. 1100 n.Chr. 1500 Jahre 9
Herodot(Geschichte)
480-425 v.Chr. 900 n.Chr. 1300 Jahre 8
Plato(Tetralogien)
427-347 v.Chr. 900 n.Chr. 1200 Jahre 7
Aristoteles 384-322 v.Chr. 1100 n.Chr. 1400 Jahre 5 (vom bestüberlieferten Werk)
Catullus 54 v.Chr. 1550 n.Chr. 1600 Jahre 3
19
Gedruckte Textausgaben: Die Complutensische Polyglotte
• Am 10. Januar 1514 lag das Neue Testament in griechischer und lateinischer Sprache gedruckt vor.
• Das Alte Testament in hebräischer, aramäischer, griechischer und lateinischer Sprache wurde zusammen mit dem NT am 28. März 1522 herausgegeben.
20
Erasmus von Rotterdam
21
Gedruckte Textausgaben: Der Textus receptus
• Am 1. März 1516 erschien das griechisch-lateinische Neue Testament des Erasmus von Rotterdam bei dem Verleger Froben in Basel.
• In fünf Monaten hatte er die Arbeit bewältigt und war dem Spanier zuvor gekommen.
• Diese Ausgabe bildete die Textgrundlage für die deutsche Lutherübersetzung und für die englische Authorized Version (King James)
22
Die Textausgabe des Erasmus 1516
23
Die Textausgabe des Erasmus 1516
24
Der Streit um den textus receptus: Behauptungen
• Der TR sei der „von Gott bewahrte Urtext“
• Auf dem TR beruhten die „gesegnetsten Bibelübersetzungen“
• Nur die Lutherbibel von 1545 sei eine inspirierte Übersetzung
• Die alten „alexandrinischen Texte“ seien von Irrlehrern verfälscht worden
25
Moderne Textausgaben: Mehrheitstext
26
Heutige wissenschaftliche Ausgabe NA26
27
Es ist biblisch, so weit wie möglich zum Ursprung zurückzugehen. Gott hat keinen Hinweis darauf gegeben, dass der Prozess der Textforschung mit einer der Versionen des textus receptus von 1521, 1550 oder 1630 abgeschlossen sein sollte, aber auch nicht mit der 27. Auflage von Nestle-Aland.
Durch neue Textfunde kann Gottes Wort nur noch genauer werden!
Recommended