14.05.2010 Workshop Erfahrungs- und Ideenaustausch Diskussionsthema Die Mechanik der Finanz- und...

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14.05.2010

WorkshopErfahrungs- und Ideenaustausch

Diskussionsthema

Die Mechanik der Finanz- und Wirtschaftskrisen: Hauptursachen, Konsequenzen und vernünftige Auswege

Механика на финансовите и икономическите кризи:

основни причини, последици и смислени изходи

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Allgemein zu den Wirtschaftskrisen

• Unerwarteter Schock Euphorie und Angst, „Party und Kater“

• Platzten (Korrektur) von unrealistischen Erwartungen

• Die „Meteorologen der Wirtschaft“ erkennen die Krisen vorher nicht –

Modelldefizit, Systemdefizit

• Zu 95% sind alle Krisen gleich, jede hat jedoch ihre Identität, die erst danach (ex post)

erkannt wird – Lernprozess. Wer trägt die Lernkosten?

• Zero-Sum Game - Vermögensumverteilung von der unwissenden Mehrheit zu der wissenden

Minderheit

• Fehler im Marktmechanismus - Fehlallokation von Ressourcen, Externalitäten des

Privatkonsums und der individuellen Nutzenmaximierung

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Allgemein zu den Wirtschaftskrisen

Alan Greenspan

(FED Chairman 1987 - 2006)

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Allgemein zu den Wirtschaftskrisen

DOTCOM-BlaseNASDAQ

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Die Finanzkrise seit Sommer 2007 bis jetzt

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Die Finanzkrise Sommer 2007 bis jetzt

Ursachen

• Große Liquidität am Kapitalmarkt bedingt durch große Sparquoten der „Emerging

Economies“, niedrige Inflationsraten und niedrige langfristige Kreditzinsen

• Billige FED-Kredite direkt an ´Wall Street` Wertpapiermakler – Präzedenzfall!

• Kurzfristige Finanzierung von langfristigen Hypotheken durch die Banken – Northern

Rock, Bear Stearns (fünfgrößte US Investitionsbank), Lehman Brothers

• Unseriöse Kreditvergabe und Missbrauch der Kreditverbriefungsinstrumente (ABS)

• Unterbewertung der systematischen Risiken der neuen Finanzprodukte (AAA)

• Große Nachfrage nach verbrieften Krediten weltweit

• Ernüchternde Korrektur der Ratings nach ersten Kreditausfällen in den USA, im 4.

Quartal 2007 – Cash Flow Erwartungen geplatzt

• Prisoner‘s Dilemma - Investitionsverhalten der Risiko- und Fondsmanager

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Die Mechanik der Finanzkrise

Hypotheken

Hypothekenbanken+ Makler Investment Banken

`Wall Street`

Internat. Investoren• Versicherungen, • Pension Funds, • Hedge and Mutual Funds,• Landesbanken - LBBW, • Private Banken – HRE, NRock

Asset Backed Securities

1 % p.a.

ABS, CDO4 % - 7%

Sicherheit

Rating Agentur

AAA

Steuer, neues Geld, Garantien

Asset Backed Securities

4 % , 7 % , 10 % AAA, BBB, No Rating

(CDS)

Schrott-Papiere

- 20 %

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Die Finanzkrise Sommer 2007 bis jetztKonsequenzen

• Sept. 2008: die zweitgrößte US Investmentbank Lehman Brothers wurde insolvent

• Banken und die Wertpapiermärkten wurden gleichzeitig betroffen – gleiche

Finanzierungsquellen wegen Dynamisierung der Kapitalmärkte und der Sparerpräferenzen

• Immobilienpreise brechen bis 20 – 40 % ein, großer Angebotsüberschuss

• Wertpapiere wie ABS, CDO bis 90% Wertverlust

• Geldausleihe zwischen den Banken eingefroren – Vertrauensverlust

• Kreditfinanzierung für Unternehmen gedrosselt

• Bis Jun 2008 weltweit Abschreibungen i. H. v. 400 Mrd. USD, die Summe wächst weiter!

• Abkühlung der Weltwirtschaft und des Welthandels

• Vermögensumverteilung – Gewinner und Verlier

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Die Finanzkrise Sommer 2007 bis jetztAuswege

• Selbststabilisierung der Märkte - gesunde Industrie, langfristig finanziert und mit Cash-

Puffer aus den Boom-Zeit davor Selbstfinanzierung falls Nachfrageerholung

• Mehr Bildung der Kleinsparer – besseres Rendite-Risiko-Verständnis

• Staatliche Intervention- Rettungsprogramme USA 800 Mrd., EU 750 Mrd. EUR,

Verstaatlichung, Liquiditätsverschaffung, Kredite; Achtung: Moral Hazard – „too big to

fail“ Staatserpressung

• Volksabstimmungen bei Ausgaben von Steuergeldern für Bankhilfen und neuer

Staatsverschuldung über 1% des BIPs des Vorjahres.

• Konsequentere Durchsetzung der Gesetze und Verfolgung von Veruntreuungsfällen

nicht nur Regulierung und Verbesserung der Risikomanagement Systeme

• Inflation mittelfristig – reale Abwertung der Staatsschulden auf Kosten der Preisstabilität

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www.bankenverband.dewww.bandesbank.de

Die Finanzkrise Sommer 2007 bis jetzt

Auswege

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Die Finanzkrise 1987Schwarzer Montag, am 19. Oktober 1987

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Die Finanzkrise 1987Schwarzer Montag, am 19. Oktober 1987

Ursachen

• Die Geldmenge- und Schuldenerweiterung des Reaganisums und der damit verbundende Inflationsdruck

• Das überbordende US-Handelsdefizit (Aug 1987 - 15,7 Mrd. USD)

• Die US-Notenbank hat zum ersten Mal seit drei Jahren den Leitzins für Fed-

Anlagen und für kurzfristige Fed-Kredite von 5,5 % auf 6,0 % p. a. angehoben

• Die steigende Vertrauensverlust in dem US-Dollar als Weltwährung – 1985-87 USD-Entwertung von 50 %

• Wegen der Unsicherheit verloren die Aktienkurse in der Woche vor dem Schwarzen Montag rund zehn Prozent

• Die zunehmende Computerisierung des Börsenhandels – Verkaufsdruck -> automatisierte Absicherungsstrategien – Portfolio Insurance

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Die Finanzkrise 1987Schwarzer Montag, am 19. Oktober 1987

Konsequenzen

• Der Dow Jones Index (30 größten börsennotierten US Konzerne) fiel innerhalb eines Tages um 22,6% (508 Punkte), ein Rekord aller Zeiten

Wertverlust: 500 Milliarden Dollar an einem Tag

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Die Finanzkrise 1987Schwarzer Montag, am 19. Oktober 1987

Auswege

• Die US-Zentralbank pumpte Liquidität in den Markt, um den Crash abzufedern

• Damit begannen Unternehmen, ihre eigenen Aktien zurückzukaufen, um so den

Kurs zu stützen. Am Ende der Woche notierte der Dow Jones wieder bei 1951

Punkten

• Die Krise war kurz: 15 Monate nach dem „Schwarzen Montag“ hatte der Dow Jones

mit 2.247 Punkten wieder sein Niveau vor dem Börsencrash erreicht

• Die Selbstbelebungsmechanismen der Wirtschaft haben funktioniert, das

Vertrauen und damit die Nachfrage haben sich schnell erholt

• Neue Börsenregeln - kurzfristig den Handel aussetzten, z. B. an der NYSE wenn

der Kursverlust am Tag mehr als 10% beträgt, „Nachdenkpause“ , „Tempobremse“

• Mehr Information über Fundamentaldaten der Wirtschaft und der Unternehmen

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Die Wirtschaftskrise 1929-39: The Great Depression

Schwarzer Freitag, am 25. Oktober 1929

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Die Wirtschaftskrise 1929-39: The Great Depression

Schwarzer Freitag, am 25. Oktober 1929

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Die Wirtschaftskrise 1929-39: The Great Depression

Schwarzer Freitag, am 25. Oktober 1929

Ursachen

• US-Überproduktion - Europas Erholung nach dem I. Weltkrieg

• Kolaps des Aktienmarkts am New York Stock Exchange - 1929 bis 1932 (- 80%)

• Falsche Reaktion der FED (Geldmenge gekürzt) und der Regierungen (Staatsausgaben

bzw. -investitionen gesenkt)

• Gold Standard – hohe Zinsen bei sinkenden Preisen Investitionseinbruch

• Wegen des Misstrauens nach dem I. Weltkrieg gab es keine wirtschaftliche Kooperation

zwischen den Staaten

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Konsequenzen

• Arbeitslosigkeitsanstieg von 5% auf 25 % - 30 % in den USA; in Deutschland 6 Mio. oder ca. 25%

• 1933 - 11.000 von allen 25.000 US-Banken gingen pleite

• Das US-BIP hat sich bis 1933 fast halbiert, von 105 Mrd. USD auf 55 Mrd. USD (- 45%)

• Die Selbstmordquote ist gestiegen von 7 auf 17 je 1000 Einwohner

• Einbruch des Welthandels im Folge starkes Protektionismus

• Die staatliche Interventionen in Form von stake Besteuerung, Regulierung, staatliche Investitionen, Aufbau von Sozialsystemen und die schuldenfinanzierte Budgetdefizite wurden zur Stabilisierung der Wirtschaft akzeptabler als zuvor

• Der Goldstandard wurde aufgegeben - Verbot des privaten Goldbesitzes

• Auch wenn sich die Wirtschaft langsam erholt hat, die Krise hat die wirtschaftliche

Beziehungen und die Politische Stabilität auf Dauer vergiftet

Die Wirtschaftskrise 1929-39: The Great Depression

Schwarzer Freitag, am 25. Oktober 1929

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Die Wirtschaftskrise 1929-39: The Great Depression (Deutschland)

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Die Wirtschaftskrise 1929-39: The Great Depression

Arbeitslosenquoten 1933

37,60%

19,90%

23,20%

33,40%

26,90%

36,20%

14,10%

28,80%

26,60%

16,90%

24,20%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

USA

UK

Sweden

Norway

Netherlands

Germany

France

Denmark

Canada

Belgium

Austria

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Auswegen

• Der „New Deal“ von Franklin D. Roosevelt

1933 - 1941 – positive Erwartungen aufgeweckt,

was zur Belebung der Privatinvestitionen führte

Staatliche Überwachung der Börsen, 40-Stundenwoche, Kinderarbeit wurde

verboten, staatliche Rente und Arbeitslosenversicherung, Mindestlöhne,

progressives Steuersystem, große Investitionsprogramme,

Handelsliberalisierungen

• Das Wachstum der USA und in Deutschland

kam zum größten Teil jedoch wegen staatlicher

Aufrüstungsaufträge zu Stande

• Ausbruch des II. Weltkriegs -

Zahlungsmoratorium

Die Wirtschaftskrise 1929-39: The Great Depression

Schwarzer Freitag, am 25. Oktober 1929

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Благодаря за вниманието Ви!

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