View
0
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
· James Cook Universität Townsville July- November2009
Abschlussbericht Hessen- Queensland Programm
Name: Kai- Philip Kraus
Ankunft an der Gasthochschule: 15.07.2009 Beginn der Lehrveranstaltungen: 27.07.2009 Ende der Lehrveranstaltungen/ Prüfungen: 30. 10.2009/18.11 .2009 Ausreise aus dem Gastland am: 20.01.2010
1. Vorbereitung vor der Ausreise an der Heimathochschule 2. Allgemeine Anmerkungen zur Ausreise ud ggf.
Anlaufschwierigkeiten am ausländischem Studienort 3. Studienaufenthalt an der Gasthochschule: Hochschule
insgesamt, Studiensystem, Studienangebot, Soziale Integration, Wohnsituation, Betreung vor Ort, Sprachkenntnisse, Freizeitangebot, Kosten des Auslandsaufenthaltes
4. Kurzdarstellung der von Ihnen belegten Veranstaltungen 5. Wertung des Studienaufenthaltes
Vorbereitung vor der Ausreise an der Heimathochschule
Meine Vorbereitungen vor der Ausreise an der Heimathochschule liefen
überwiegend problemlos. Für die Bewerbung waren u.a ein Sprachtest,
Academic Transript, Empfehlungsschreiben eines Hochschulprofessors,
Bewerbungsgespräch und eine Begründung für den Auslandsaufenthalt
notwendig. Alle Anforderungen konnten im Vorfeld der Bewerbung für das
Hessen-Queensland Programm an der Heimathochschule erledigt werden .
Im Vorfeld war ich natürlich sehr zufrieden und glückl ich das ich einen Platz
an meiner Wunschuniversität in Townsville erhalten hatte.
Als Geographiestudent mit Schwerpunkt Tropenforschung gibt es wohl keinen
besseren Studienplatz in Australien , da man die Tropen direkt vor der Haustür
hat.
Allgemeine Anmerkungen zur Ausreise ud 99f. Anlaufschwierigkeiten
am ausländischem Studienort
Eigentlich gibt es vor der Ausreise und zu Beginn am ausländischen
Studienort keine Probleme, wenn man sich rechtzeitig um die wichtigsten
Details kümmert. Vor der Ausreise muss selbstverständlich das
Studentenvisum beantragt werden , was aber problemlos und schnell online
möglich ist. Ausserdem sollte man sein Budget per Monat einkalku lieren,
damit man ungefähr weiss in welcher Preiskategorie man sich eine Wohnung
suchen kann. Danach kann man sich ebenso problemlos auf der Internetseite
der JCU Townsville Wohnungen (Bulletin , Off- Campus) heraussuchen und
direkt Besichtigungstermine fur Wohnungen in Townsville vereinbaren .
Erstmal dort angekommen geht man am besten zum International Student
Centre. Dort werden alle Formalitäten geklärt (Krankenversicherung,
Studentenausweis usw.). Außerdem gibt es dort einen Fahrservice, der einen
zu seinen herrausgesuchten Wohnungen transportiert . Persönlich hatte mir
gleich die erst Wohnung zugesagt, sodass ich das Glück hatte nicht lange
suchen zu müssen. Allgemein gab es bei mir keine Anlaufschwierigkeiten,
sowohl an der Uni wie auch in der Stadt.
Townsville ist sehr überschaubar und nicht wirklich groß (ca . 170.000
Einwohner), was einem sich sehr schnell ermöglicht in der Stadt
zurechtzufinden . Die Orientierungswoche eine Woche bevor Vorlesungsstart
ist sehr hilfreich fur die allgemeine Orientierung auf dem Campus. Diese
Woche sollte man auf jeden Fall nicht versäumen. Die Orientierungswoche
hilft bei der allgemeinen Orientierung an der Uni , ist aber leider wen iger
hilfreich für das Angebot und Informationen über Lehrveranstaltungen .
Der einzige wirkliche negative Punkt zu Beginn an der JCU ist die sehr
komplizierte Erstellung seines Stundenplans mit den gewünschten
Lehrveranstaltungen. Häufig gibt es zeitliche Überschneidungen der (in
Deutschland) bereits angegeben Kurse, sodass man vor Ort alles umändern
muss. Das heisst die exakte Erstellung des Stundenplans und
Kursbelegungen sind eigentlich erst vor Ort an der Uni möglich.
Studienaufenthalt an der Gasthochschule: Hochschule insgesamt.
Studiensystem. Studienangebot, Soziale Integration. Wohnsituation .
Betreung vor Ort. Sprachkenntnisse. Freizeitangebot. Kosten des
Auslandsaufenthaltes
Die JCU Townsville befindet sich am Stadtrand von Townsville und ist ca.
13km von der Innenstadt entfernt. Das Unigelände ist sehr weitläufig und von
einer Parklandschaft umgeben . In der "Study Mall" befinden sich mehrere
Cafes, ein Frisor, ein Buchladen, ein Reisebüro, eine Post und sogar ein Büro
der Australischen Army. Alle Fachbereiche haben ihre eigenen Gebäude, die
über das Unigelände verstreut sind . Die Studentenwohnheime liegen zentral
hinter der "Study Mall". Zentraler Anlaufpunkt ist die Bibliothek die das "Herz"
der Uni bildet. Dort befinden sich neben der enormen Auswahl an Literatur
auch Computer, Drucker und Scanner. Wichtig ist es aber vor allem wenn
man Off-Campus wohnt, dass man seinen eigenen Laptop mitbringt, um
bequemer zuhause arbeiten zu können . Generell sollte man nicht zu hohe
Erwartungen an Verbindung und Geschwindigkeit des Internets stellen, da es
im Vergleich zu Deutschland meistens sehr langsam ist.
2
Meiner Meinung nach ist die JCU insgesamt eine sehr gute, zu empfhelende
Hochschule . Mit meinem Fachbereich Geographie, Environmental Science
und Disastermanagement bin ich mehr als zufrieden.
Das Studiensystem ist etwas anders als in Deutschland. Im Gegensatz zu
dem deutschen Studiensystem wird an der JCU mehr Wert auf eine
praxisorientierte Ausrichtung gelegt. Die einzelnen Lehrveranstaltungen sind
in drei verschieden Lehrformen aufgeteilt (Lectures, Tutorials und Practicals).
In Deutschland liegt der Schwerpunkt überwiegend auf der Theorie
(Vorlesungen und Seminare), wobei meiner Meinung die Praxis ein wenig zu
kurz kommt. Das Studienangebot in meinem Fachbereich war sehr
umfangreich und besass eine grosse Auswahl an praxisorientierten
Veranstaltungen. Alle Professoren waren sehr qualifiziert, äußerst hilfsbereit
bei offenen Fragen oder Anliegen und versuchten einem dem Studiena lltag so
angenehm und verständlich wie möglich zu machen.
Die soziale Intergation innerhalb der Uni verlief ohne Probleme. Sch ade war
allerdings, dass man mehr Kontakt zu anderen ausländischen
Austauschstudenten hatte als zu Australiern. Ausserhalb der Uni verlief die
Intergration besser, da ich sehr nette Vermieter hatte, die mit meh rere
Ausflüge durch Queensland unternahmen und unzählige Barbecues
veranstalteten. Meine Vermieter wohnten direkt ein Haus weiter, sodass beide
Gärten verbunden waren und ich jederzeit ihren Pool mitbenutzen durfte.
Deshalb kann ich nur positives über die Off- Campus Wohnsituation in
Townsville berichten . Ich habe mir ein gesamtes Haus mit riesigem Garten mit
vier anderen JCU Studentinnen geteilt (2 Amerikanerinnen , 1 Australierin und
Kristin, ebenfalls Hessen-Queensland Programm) geteilt. Ebenso woh nten
noch zwei Iren (Work and Travel) im unteren Teil des Hauses. Das Haus lag
in zentraler Lage zur Uni (1 Gmin. per Fahrrad) und zum Einkaufszentrum
Stockland (1 Gmin. per Fahrrad) im Stadteil Douglas.
Zu den Kosten ist zu sagen, dass man mit ähnlichen wenn nicht sogar teuerer
Mietkosten rechnen muss als wie für ein WG Zimmer in Deutschland. W ichtig
ist auf jeden Fall das man bereits in Deutschland mehrere Kontakte für
Wohnungsbesichtigungen in Townsville organisiert und am besten schon eine
Woche vor der Orientierungswoche da ist.
3
Während der Orientierungswoche ist die Wohnungssuche nicht so einfach , da
jeder auf der Suche ist, dementsprechend ist es natürlich schwieriger etwas
Passendes zu finden. In meinem Fall muss ich aber dazusagen , dass ich
wohl auch sehr viel Glück bei der Suche hatte (Lage, Kosten , Vermieter
usw.)..Die Betreuung an der Uni ist gut, vor allem zu Beginn ist das
International Student Centre eine große Hilfe und kümmert sich um alle
Anliegen der Austauschstudenten. Ansonsten kann man sich jederzeit an
seine Professoren oder Dozenten wenden, die immer ein offenes Ohr haben
und bemüht sind einem weiterzuhelfen. Ebenfalls nehmen sie vor allem zu
Beginn Rücksicht auf die Sprachkenntnisse. Diese verbessern sich aber
automatisch so schnell und man gewöhnt sich daran , dass es nach ein igen
Wochen wie selbstverständlich ist alles auf Englisch zu erledigen . Förderlich
ist es auf jeden Fall wenn man wie in meinem Falle englischsprach ige
Mitbewohner hat. Das Freizeitangebot der Un i ist sehr vielfaltig . Von
Sportmöglichkeiten über Musikkurse bis hin zu verschiedenen Workshops
wird alles angeboten . Das Freizeitangebot in Townsville ist aber sehr
überschaubar. Mein persönliches Freizeit- Highlight war der schöne Stadtrand
von Townsville. Weitere Freizeitaktivitäten die mit dem Meer verbinden
lassen sind natürlich Tauchen , Kiteboarden und Segeln . Das allgemeine
Sportangebot in Townsville ist gut, was aber ja auch kein Wunder ist, da die
Australier ein "sportverrücktes Volk" sind. Selbst bei unerträglicher Hitze gibt
es immer wieder Jogger, die sich auf den Castle Hili quälen. Der Castle Hili ist
eine Felsformation direkt hinter der Innenstadt von Townsville , wo man einen
fantastischen Blick über die gesamte Stadt und Region hat. Ausserdem
besitzt Townsville ein Aquarium, ein tropisches Museum und das Cultural
Museum welche alle ein Besuch Wert sind. Ein Nachtleben in Townsville ist
aber leider nicht wirklich vorhanden. Es gibt nur wenige Bars und Kneipen, die
alle schon gegen Mitternacht schliessen. Man kann sagen , dass ab 21 -22Uhr
die Bürgersteige hochgeklappt werden und alles sehr ausgestorben wirkt.
Die Kosten des Studienaufenthaltes hängen natürlich immer von dem
persönlichen Lebensstil ab. Generelle Fixkosten sind der Flug von 1000 bis
1500 Euro, Visum 420 AUS$ und die Studentenkrankenversicherung .
Die Miete ist ähnlich wie ein WG-Zimmer in Deutschland ca. 300- 400Euro
pro Monat, ebenso sind die allgemeine Lebenskosten (Lebensmittel, Handy,
4
Freizeit) mit ca. 200-300Euro auch in etwa gleich. Kosten die man vorher
nicht eingeplant hat fallen natürlich auch immer mal wieder an. Dazu ist zu
sagen, dass sich diese bei mir vor allem auf Kopierkosten bezogen hatte. Da
für meine Veranstaltungen jede Menge an Material ausgedruckt werden
musste beliefen sich die Kosten auf weit uber 100 AUS$, da ein Ausdruck
0,16 AUS$ kostete.
Kurzdarstellung der von Ihnen belegten Veranstaltungen
EV3606 Disasters: Vulnerability, Mitigation and Planning
Der Schwerpunkt der Veranstaltung ist auf das Management von Disastern
ausgerichtet. Das heisst die physikalischen Erscheinungen eines Disasters
(Hurricans, Bush Fires, Überschwemmungen usw.) und deren ökonom ischen,
ökologischen und soziokulturellen Folgen wurden analysiert.
Weitere Bestandteile des Kurses konzentrierten sich auf Strategien des
Bevölkerungschutzes, Landmanagement, Klimawandel, T rends in Zunahme
und Intensität von Disastern, Recoverymassnahmen etc. Da diese
Veranstaltung in diesem Semester neu strukturiert wurde war der
Gesamtablauf nicht sehr homogen. Das äußerte sich vor allem darin, dass
drei verschieden Lehrkräfte die Veranstaltung leiteten , was ein wenig zu
einem Durcheinander geführt hatte.
EV 3201 Managing Coastal and Marine Environments
Diese Veranstaltung konzentrierte sich auf Küstenmanagement und
Küstenschutz in Australien und Neuseeland.
Die Vorlesung war sehr gut strukturiert und behandelte weitläufige
Themenbereiche des Küstenmanagements . Sehr hilfreich und
praxisorientiert waren die Practicals (u .a. Kartenauswertungen, Anwendung
von GIS (Geografische Informationssysteme), Statistiken usw.) . Außerdem
wurde eine eintägige Exkursion an verschiedene Küstenabschnitte von
Townsville durchgeführt, wobei ein sehr guter Einblick uber das
Küstenmanagement der Region vermittelt wurde.
5
EV3407 Fire Science and Management for Northern Austra lia
Diese Veranstaltung richtete sich auf die positiven und negativen
Auswirkungen von Feuer und dessen Management in Australien . Nicht erst
seit den verherrenden Bränden im Januar 2009 (Black Saturday) ist diese
Thematik ein fester Bestandteil der australischen Politik und Gesellschaft.
Die Vorlesung war leider sehr monoton und weniger interessant als erwartet.
Im Gegensatz dazu besassen die Practicals eine extrem gute
praxisorientierte Ausrichtung.
Besonders die zweitägige Exkursion in den Moorrinya Nationalpark in Zentral
- Südwest Queensland mitten ins Outback war sehr lohnenwert. Dadurch
wurde ein sehr gutes und anschauliches Bild über Feuermanagement in der
Region vermittelt. Besonders die Übernachtung in einer ehemaligen
verlassenen Schaafzuchtstation mitten im Outback wird mir immer im
Gedächtnis bleiben .
PL2250 Australia and World Politics
Diese Veranstaltung vermittelte eine komplette Übersicht über die
vergangene und aktuelle australische Aussen-und Innenpolitik.
Die Veranstaltung war sehr interessant und mehr als empfehlenswert. Die
Tutorials waren in 2 kleine Gruppen (ca. 10 Personen) aufgeteilt, sodass viel
Zeit für Textauswertungen und Diskussionen blieb . Diese Veransta ltungen
brachte den meisten Arbeitsaufwand mit sich, da jede Woche mindestens 2-3
Texte ausgewertet wurden . Jeder Student musste 2 Vorträge präsentieren
und 3 Diskussionen leiten. Als Fazit lässt sich aber sagen, dass diese
Veranstaltung mir am meisten Spass gebracht hat und enorm dazu
beigetragen hat meine Sprachkenntnisse zu verbessern.
6
Wertung des Studienaufenthaltes
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Studienaufenthalt an der James
Cook Universität in Townsville und kann nur jedem empfehlen ein Semester
hier zu verbringen. Mein Fachbereich hat mir sehr gut gefallen und neue
Einblicke in verschiedene Themenbereiche der Geographie aufgeze igt.
Während des Semesters gibt es für die verschiedenen Kurse richtig viel zu ,
im Gegensatz zu Deutschland ist nicht die meiste Arbeit auf das Ende des
Semesters konzentriert, sondern ist gleichmassig über die gesamte Zeit
verteilt. Vor allem aber hat sich mein Auslandsaufenthalt sehr postiv auf
meine Verbesserung der Sprachkenntisse ausgewirkt. Die entspannte
Atmosphäre an der JCU und in der gesamten Stadt macht Townsville zu
einem Ort, wo es sich sehr gut leben lässt. Nicht ohne Grund ist Townsville
einer der sich am schnellsten entwickelden Städte in Australien , da die
Lebensqualität sehr hoch ist. Durchgehend gutes Wetter, kaum Regen, einen
wunderschönen Strand, entspannte und nette Leute und noch keine
aufkommende Hektik wie in eine Großstadt, was wi ll man mehr!! Deshalb
kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich meine Zeit in Townsvil le sehr
genossen habe und mich stets wohl gefühlt habe .
Als Tropenfan bin ich natürlich sehr begeistert von dem Bundesstaat
Oueensland . Persönlich hat für mich Oueensland die schönsten Reiseziele
an der Ostküste Australiens. Einige Highlights sind z.B das Great Barrier
Reef, der tropische Regenwald (besonders die Region um Cairns) , das
Outback oder die Atherton Tablelands. Eine der besten Möglichkeiten
Australien zu bereisen sind Campervans (Tipp Britz oder Maui) . Da ich noch
bis Ende Januar 2010 Visum hatte ging es für mich nach dem Semester auf
diese Art und Weise von Cairns bis Melbourne. Festzuhalten ist das
Australien mich sehr beeindruckt hat, vor allem die Weite und Vie lfalt der .
Natur. Die großen Städte haben leider nicht so viel zu bieten und wirken
außer Sydney alle sehr gleichförmig. Also kommt nach Australien aufrgrund
der Natur und widmet den Städten nur ein paar Tage .
7
Recommended