View
213
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
Arbeitskreis 6: „Alternativen“ zur klassischen
Landwirtschaft
Sabine Röben, Studienseminar Lüneburg, Außenstelle Uelzen,
sabineroeben@gmx.de Schulgeographentag Vechta, 25.09.2014
Gliederung
1. Einführung 2. Vorstellung der Unterrichtsreihe mit acht
Doppelstunden Hinweis: Es kann in diesem Zeitrahmen nur ein Überblick gegeben werden. Die gesamte Einheit wird mit phasierter Verlaufsplanung, allen Materialien und Aufgaben als .pdf auf die Homepage des VdSG gestellt. Beim Stark Verlag wird die Reihe ausführlich mit Lösungen erscheinen.
1.1 Zielsetzung der Einheit o Vernetzung mehrerer Fachmodule, d.h.
o Zusammenhänge zwischen Naturraum,
Entwicklungen in der Landwirtschaft und der
demografischen Entwicklung in Deutschland
aufzeigen
o Schüler motivieren sich mit landwirtschaftlichen
Themen auseinanderzusetzen
o Alternativen, aber auch deren Risiken für den
ländlichen Raum aufzeigen
o Exemplarisches Einüben verschiedenster
Methoden, Kompetenzen und
Aufgabenstellungen/Operatoren
1.2 Berücksichtigte Fachmodule FM1: Raumprägende Faktoren und raumverändernde
Prozesse o Demographische Strukturen und Entwicklungen o Mobilität (z. B. Migration, Tourismus, Pendlerströme) o Eingriffe in Ökosysteme FM2: Bedeutungswandel von Räumen o Auswirkungen des Strukturwandels in der Landwirtschaft o Wachstumsimpulse, vor allem durch (…) Tourismus FM3: Ressourcen und nachhaltige Entwicklung o Agrarische Tragfähigkeit und Ernährungssicherung o Pflanzliche, (…) und energetische Rohstoffe o Entwicklungspotenziale und Perspektiven o Nachhaltige Raumnutzung FM4: Siedlungsentwicklung und Raumordnung o Grundzüge der Raumordnung für ländliche (…) Räume
1.3 Berücksichtigte inhaltliche Schwerpunkte des Raummoduls 1
o Bevölkerungsentwicklung, -verteilung und -struktur o Probleme und Perspektiven peripherer Räume, Abwanderung o Tourismus als Chance peripherer Räume o Strukturwandel in der Landwirtschaft (Agroindustrie, EU-Subventionen, nachwachsende Rohstoffe)
1.4 Einbettung der Einheit Raummodul 1: Deutschland in Europa
1. Lernvoraussetzungen, die vor der Einheit zu behandeln sind: Physisch-geographische Faktoren (Klima, Relief, Boden, Wasser, Vegetation) als natürliche Standortfaktoren für die Landwirtschaft Grundzüge der naturräumlichen Gliederung 2. Einheit: Ländlicher Raum in der Krise: Alternativen zur klassischen Landwirtschaft 3. Im Anschluss: städtische Räume, Industrieentwicklung, Strukturwandel in der Industrie, Tertiärisierung …
Inhalt Methodenschwerpunkt
Ländliche Räume in der Krise Perspektiven und Risiken durch mögliche, alternative Einkommensquellen
Befragung auswerten Karikatur Wirkungsgefüge erstellen
Verknüpfung von Landwirtschaft mit Industrie und Gewerbe (Cluster bilden, Beispiel: Agrarindustrie im Raum Cloppenburg/Vechta)
Kartogramm auswerten Atlasarbeit: Lagebeschreibung, Naturpotenzial, Raumordnung Wirtschaft Fließdiagramm erstellen
Ökologischer Landbau strukturiert vergleichen, Meinungsstrahl
Anbau von Industriepflanzen Versuch und Materialien auswerten, Internetrecherche
Anbau von Energiepflanzen Pro & Contra Diskussion
Tourismus im ländlichen Raum Analyse Werbefilm
Das Land als Wohnort Statistiken und Prognosen
Landwirtschaft und Landschaftspflege
Aufgabenstruktur von Klausuren mit drei AFBs, Übungsklausur
2.1.1 Einstieg M1 Ergebnisse der Absolventenbefragung 2014 im Heidekreis: 1. Die meisten Absolventen des Gymnasiums Soltau (50,7 %) streben an, künftig in einer städtischen Region (über 50.000 Einwohner) zu leben und zu arbeiten.(Gesamtwert im Heidekreis: 40,8 %). 2. Nur 20,3 % geben ein Interesse an ländlichen Regionen als Lebensmittelpunkt an. (Gesamtwert im Heidekreis: 35,0 %). Ergebnisse der Absolventenbefragung im Sekundarbereich II, Kurzbericht für das Gymnasium Soltau, S. 4 Im Auftrag des Landkreis Heidekreis, CIMA Institut für Regionalwirtschaft GmbH
2.1.2 Alternativer Einstieg
M2 Frage für eine eigene Umfrage In welcher Region möchten Sie später gerne leben und arbeiten? O in ländlicher Region (Dorf) O in städtischer Region (Kleinstadt bis 20000 Einwohner) O in städtischer Region (Mittelstadt bis 100000 Einwohner) O in städtischer Region (Großstadt über 100000 Einwohner)
2.1.4 Ergebnis des Einstiegs
Gründe weshalb viele das Land verlassen wollen: o es ist nichts los o zu wenig Freizeitangebote (kulturelle Angebote,
Restaurants, Kneipen, Sportstätten) o Schlechte Einkaufsmöglichkeiten o fehlende Arbeitsplätze o nur noch wenige Menschen finden Arbeit in der
Landwirtschaft o immer schlechter werdende medizinische Versorgung o Weite Wege o schlechtes Nahverkehrsnetz
d.h. insgesamt unzureichende Attraktivität des ländlichen Raums
2.1.5 Erarbeitung Ursache für den Verlust an Arbeitsplätzen: Strukturwandel in der Landwirtschaft
Auf weitere Kennzeichen (Intensivierung, Rationalisierung, Spezialisierung …) wird an dieser Stelle bewusst verzichtet.
Ursache: schlechte Infrastruktur, hier: Zusammenhänge zwischen Bevölkerungsentwicklung und Fahrzeiten
2.1.7 Hausaufgabe zur Stunde
L.: Entwickeln Sie Ideen, wie man Landwirten neue Verdienstmöglichkeiten bieten und ländliche Räume attraktiver machen kann.
O Neue Arbeitsmöglichkeiten auf dem Lande sind entscheidend, d.h. neue Einkommensmöglichkeiten für die Landwirte, O Land auch attraktiv für andere Nutzer machen: 1: Verknüpfung von Landwirtschaft mit Industrie und Gewerbe (Cluster bilden) 2. Ökologischen Landbau ausbauen 3: Anbau von Industriepflanzen ausbauen 4. Anbau von Energiepflanzen für Biogasanlagen 5. Tourismus im ländlichen Raum fördern 6. Das Land als Wohnort für breite Bevölkerungsschichten nutzen 7. Landwirte als Landschaftspflege
2.2 Zweite Doppelstunde: Verknüpfung von Landwirtschaft mit Industrie und Gewerbe am Beispiel der Agrarindustrie und Clusterbildung im Oldenburger
Münsterland
2.2.1 Einstieg
L: Beschreiben Sie den Aufbau der vorliegenden Abbildung. o Kartogramm bzw. thematische Karte o Ausschnitt Nordwestdeutschland o Entwicklung der Erwerbstätigenzahlen in % von 1995 bis 2006 o Farbig dargestellt, hellgrün bis dunkelgrün positive Entwicklung, gelb bis rot negative Entwicklung
L: Konzentrieren Sie sich bitte auf die dunkelgrün markierten Kreise Cloppenburg und Vechta. Wir haben bereits über die Differenzierung Deutschlands in eher ländliche oder städtische Räume gesprochen. Wie würden Sie diese Kreise einordnen? Hilfe: Nutzen Sie die Raumordnungskarte, Diercke, S. 66 und die Wirtschaftskarte S. 26 SuS: o eher ländliche Gegend, wenig Industrie, weit entfernt von Bremen, Hamburg, Hannover L: Welche Frage stellt sich Ihnen jetzt? o Leitfrage: Weshalb ist diese ländliche Region scheinbar wirtschaftlich so erfolgreich?
2.2.2 Aufgaben zur Erarbeitung
1) Beschreiben Sie die Lage und die naturräumlichen Voraussetzungen des Oldenburger Münsterlandes. (Atlas) 2) Fassen Sie die historische Entwicklung der Region in einem Fließdiagramm zusammen. (M2) 3) Erläutern Sie mit Hilfe der Atlaskarte S. 57.1 und 57.2, in welchen Bereichen vor- und nachgelagerte Unternehmen in Verbindung zur Landwirtschaft entstanden sind. 4) „Andere Regionen können von den Erfolgen des Oldenburger Münsterlandes lernen.“ Nehmen Sie zu dieser Aussage aus mehreren Perspektiven Stellung.
2.3.2 Mögliche Arbeitsaufträge und Erwartungshorizont
L: Beschreiben und vergleichen Sie die vier Fotos! o Schweinezucht ökologisch/konventionell in Massentierhaltung o Ökologischer Ackerbau/Ackerbau in Monokulturen L: Welche Fragestellungen ergeben sich für Sie? o Was charakterisiert Ökolandbau? o Hat Ökolandbau eine Chance in Deutschland? o Wie hat sich der Ökolandbau entwickelt? o Worin unterscheiden sich Ökolandbau und konventioneller Landbau?
2.3.3 Aufgaben zur Erarbeitung (arbeitsteilige Gruppenarbeit)
1) Informieren Sie sich im Internet über die Unterschiede von konventioneller Landwirtschaft und ökologischer Landwirtschaft. Unterscheiden Sie, wenn möglich, auch zwischen Standards von „bio“ der EG-Öko-Verordnung und „bioland“. Nutzen Sie für den Vergleich die Tabelle unten. Bilden Sie Vierergruppen und arbeiten Sie in der Gruppe arbeitsteilig. Sie sollten dazu gehörige Fachbegriffe unterscheiden und definieren können. 2) Beschreiben Sie die Entwicklung der Betriebszahlen im Ökolandbau. Nennen Sie Ursachen für diese Entwicklung. 3) Vergleichen Sie die Betriebsmittel, Erträge, Preise, Gewinne und Direktzahlungen im konventionellen und ökologischen Anbau. 4) Erläutern Sie die unterschiedlichen Flächenanteile und Betriebszahlen der Bundesländer unter Berücksichtigung natürlicher, wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen.
2.3.5 Vertiefung: Aufgaben
1) Wir haben die Unterschiede herausgearbeitet, kennen aber auch die ökonomischen Zusammenhänge und Zwänge der Landwirte. Eine entscheidende Rolle für die weitere Entwicklung wird der Verbraucher spielen. Ist er/sie bereit, deutlich mehr für Bioprodukte zu bezahlen? Gibt es Mittelwege oder ist Ihnen egal, ob Ihr Fleisch/Ihr Gemüse „bio“ ist oder nicht? 2) Versuchen Sie Ihre Position auf einem Meinungsstrahl zwischen den Extrempositionen zu finden. 3) Begründen Sie bitte in wenigen Sätzen Ihre eigene Position.
2.4.1 Einstieg
Zum Versuch: O Durchführung: Kartoffel wird mit JJK beträufelt O Beobachtung: blauschwarze Verfärbung O Ergebnis: - Mit JJK wird Stärke nachgewiesen - Kartoffeln enthalten Stärke O Stärkekartoffeln werden nicht für den Verzehr angebaut. Stärke dient als Industrierohstoff.
2.4.3 Materialien für die Erarbeitung
Textmaterialien zu: o Biokunststoffen o Anbau von Färberpflanzen o Anbau von Arzneipflanzen o Naturfaserverstärkte
Kunststoffe
Anteil der Naturfasern Flachs, Hanf, Sisal und Jute/Kenaf am gesamten Naturfaservolumen pro Jahr
2.5.1 Einstieg: Stummer Impuls Mögliche Schülerkommentare: M1 M2
Vermaisung Bioenergie
Monokultur Biogas
Langweilige Landschaft
Alternative Energie
Umwelt wird zerstört
CO2 wird reduziert
2.5.2 weiterer Ablauf
• Methode: Ablauf Pro & Contra Diskussion
• arbeitsteilige Gruppenarbeit (6 Gruppen)
• Vorstellung und Zusammenfassung der Argumente (Tafel)
• Diskussion
• Abschlussplädoyers
• 2. Abstimmung
• Gibt es einen Kompromiss?
2.5.3 Aufgaben für alle Gruppen
• 1. Sichten Sie die Materialien!
• 2. Bereiten Sie sich auf eine Pro- und Contra Diskussion vor!
• 3. Formulieren Sie Argumente, die gegen eine weitere Ausweitung des Maisanbaus für die Biogasproduktion sprechen!
• 4. Bringen Sie diese Argumente in die anschließende Diskussion ein.
• 5. Bestimmen Sie zusammen mit den anderen Pro- Gruppen einen Gruppensprecher, der während der Diskussion ihre Argumente an der Tafel festhält!
2.5.4 Arbeitsblätter Gruppen 1 und 2
Contra Maisanbau zur Biogaserzeugung Gruppe Contra 1
M1 Flächenanteil von Mais für die Biogasproduktion in Deutschland1 Von der Anbaufläche für Biogas 2012 (962.000 Hektar) waren 810.000 Hektar Silomais. 2 M2 Maisanbau in Deutschland 3
M3 Abgesehen von den ökologischen Folgen fällt inzwischen der Mais auch beim Landschaftsbild negativ auf: Anstelle abwechslungsreicher Landschaften sind in ländlichen Gegenden, so weit das Auge blickt, oft nur noch meterhohe Maisstängel zu sehen. Insbesondere Touristen beschweren sich über die monotonen Maiswüsten. M4 Energie-Mais treibt Pachtpreise hoch4 Kirchasch - Biogasanlagen nehmen den Milchbauern
notwendige Ackerflächen. Die Pachtpreise explodieren. Derzeit liegen sie bei 1000 Euro pro Hektar.
1 http://www.unendlich-viel-energie.de/uploads/media/FNR_Anbaugrafik__2012.jpg
2 http://www.unendlich-viel-energie.de/de/bioenergie/detailansicht/article/155/anbau-nachwachsender-rohstoffe-2012-auf-25-millionen-hektar.html 3 http://www.unendlich-viel-
energie.de/typo3temp/pics/FNR_Verwendung_Maisanbauflaechen_2010_177f9344eb.jpg 4 http://www.merkur-online.de/lokales/bockhorn/energie-mais-treibt-pachtpreise-hoch-1099124.html
Contra Maisanbau zur Biogaserzeugung Gruppe Contra 2
M5
Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt Als "echtes Problem" beurteilt der Hemmoorer Imker Rolf Patjens den Trend zur "Monokultur, vor allem zu viel Maisanbau und zu wenig blühende Vielfalt für Bienen",1 In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hat der Mais innerhalb weniger Jahrzehnte die traditionellen Futterpflanzen fast völlig verdrängt. Klee, Kleegras, einzelne Gräserarten und Wiesen verschwinden. Wo Mais angebaut wird, wächst nichts anderes mehr. Mit der Pflanzenvielfalt verschwinden auch die Tiere. Vögel wie Lerche und Goldammer, Bienen, verschiedene Wiesenbrüter oder auch Feldhamster verlieren ihren Lebensraum. 2 M6 3
Aufgaben
1 Niederelbe Zeitung vom 19. 8. 2012, http://www.niederelbe.de/ostemarsch/mais.htm
2 http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/essen/mais/deutschland.jsp 3 Landwirtschaftlicher Informationsdienst, http://www.lid.ch/typo3temp/pics/2_bb2999664a.jpg
2.5.5 Arbeitsblätter Gruppen 3 und 4
Contra Maisanbau zur Biogaserzeugung Gruppe Contra 3
M7 Maisanbau auf trockengelegten Mooren1 Naturschützer in etlichen Bundesländern werden gegen den vermehrten Maisanbau und dessen Flächenverbrauch aktiv, weil inzwischen auch Niedermoorgebiete zunehmend trockengelegt und in
Ackerland verwandelt werden. Netto-Gasaustausch von natürlichen, drainierten und renaturierten Mooren2
M8 Mais und Umwelt 3 Weil er sehr spät aufläuft, muss Mais sich gegen Beikräuter, die früher dran sind, durchsetzen. Dazu braucht er Unterstützung(...) durch Boden-Herbizide. (...) Auch modernere Herbizide werden häufig im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen Mais produziert in kurzer Zeit sehr viel Biomasse und braucht dafür sehr viel Stickstoff - mineralisch oder als Gülle. Obwohl Mais viel Stickstoff aufnehmen kann, geht bei der Düngung viel daneben. Die Nitrat-Berichte des Landwirtschaftsministeriums zeigen, dass Mais zu den Kulturen mit den höchsten Nitratgehalten im Boden/Grundwasser gehört. Enge Fruchtfolgen mit häufigem Maisanbau, insbesondere der jahrelange Anbau von Mais nach Mais, fördert Schadinsekten (...). Die Folge ist der Einsatz von Insektiziden (...) mit teilweise katastrophalen Folgen für die Begleitfauna - Beispiel Bienensterben.
M9 Energiebilanz unter Berücksichtigung von Anbau, Transport und Anlagenbetrieb4 Demnach kann für NaWaRo (= Nachwachsende Rohstoffe) – Anlagen auf Maisbasis in der Regel von einer Energieeffizienz in der Größenordnung von 2,5 –3,0 kWh regenerativ/ kWh fossil ausgegangen werden. Anders ausgedrückt: 33- 40% des eingespeisten Biogas- Stroms müssen in fossiler Form investiert werden. 120- 146 Tage im Jahr läuft die typische Biogasanlage nur zur Kompensation des eigenen Energiebedarfs. Aufgaben
1. Sichten Sie die Materialien! 2. Bereiten Sie sich auf eine Pro- und Contra Diskussion vor! 3. Formulieren Sie Argumente, die aus Sicht des Klimaschutzes und des Umweltschutzes gegen
eine weitere Ausweitung des Maisanbaus für die Biogasproduktion sprechen! 4. Bringen Sie diese Argumente in die anschließende Diskussion ein. 5. Bestimmen Sie zusammen mit den anderen Pro- Gruppen einen Gruppensprecher, der
während der Diskussion ihre Argumente an der Tafel festhält!
2 Bundesamt für Naturschutz, www.bfn.de, Ökosystemleistungen der Moore
3 BUND, Mais und Umwelt: Vermaisung, Umwelt, Grundwasser, Pestizide...
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/mais-umwelt.html
4 http://www.umwelt-nek.de/wp-content/uploads/2012/07/aggf_2007_kelm_taube.pdf
Pro Maisanbau zur Biogaserzeugung Gruppe Pro 1
M1 Bioenergie in Zahlen 20131
2013 wurden aus fester, flüssiger und gasförmiger Biomasse insgesamt 47,8 Milliarden
Kilowattstunden Strom, 117 Mrd. kWh Wärme sowie 3,4 Mio. Tonnen Biokraftstoffe erzeugt.
Rund 29.000 Arbeitsplätze wurden 2013 bundesweit im Bereich der Biomassekleinanlagen
gezählt.
Nach Berechnungen des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung sorgte die Erzeugung
von Strom, Wärme und Kraftstoffen aus Biomasse im Jahr 2012 für 2,8 Milliarden Euro an
Einkommen, Steuereinnahmen und Unternehmensgewinnen in den Kommunen.
M2 Biogasanlagen in Deutschland2
M3 Regionale Wertschöpfung einer Biogasanlage3
1 Agentur für erneuerbare Energien, http://www.unendlich-viel-energie.de/erneuerbare-energie/bioenergie
2 http://www.unendlich-viel-energie.de/media/image/1035.AEE_Biogasanlagen_in_Deutschland_1992-
2014_mai14_72dpi.jpg 3 http://www.unendlich-viel-
energie.de/uploads/media/21_Renews_Spezial_Regionale_Wertschoepfung_dez2009_online.pdf
2.5.6 Arbeitsblätter Gruppen 5 und 6
Pro Maisanbau zur Biogaserzeugung Gruppe Pro 2
M4 Bedeutung der Biogasanlagen im Stadtgebiet Soltau1
Im Kalenderjahr 2011 haben 19 Biogasanlagen 74.435.706 kWh Strom in das Netz der Stadtwerke Soltau (Stadt Soltau und umliegende Ortschaften) eingespeist. Die abgegebene Wärmemenge betrug 30.377,636 MWh (Megawattstunden). M5 Maisanbau 2010 und Biogasanlagen 2011in den niedersächsischen Landkreisen 2
Aufgaben
1. Sichten Sie die Materialien! 2. Bereiten Sie sich auf eine Pro- und Contra Diskussion vor!
3. Formulieren Sie Argumente, die aus Sicht der heimischen Wirtschaft für eine weitere Ausweitung des Maisanbaus für die Biogasproduktion sprechen!
4. Bringen Sie diese Argumente in die anschließende Diskussion ein. 5. Bestimmen Sie zusammen mit den anderen Pro- Gruppen einen Gruppensprecher,
der während der Diskussion ihre Argumente an der Tafel festhält!
1 Stadtwerke Soltau http://www.sw-soltau-netze.de/
2 Landschaftskammer Niedersachsen,, Direktzahlungsstatistik, http://www.lwk-niedersachsen.de
Pro Maisanbau zur Biogaserzeugung Gruppe Pro 3
M6 CO2- Einsparungen durch Bioenergie- Nutzung in Deutschland1
CO2-Einsparung in 2011 67,3 Mio. t
CO2-Einsparung in 2010 65,5 Mio. t
CO2-Einsparung in 2009 58,4 Mio. t
M7 Klimaschutz durch Biogas2
M8 Maislabyrinthe 3
Auf den Vorwurf der Monotonie haben viele pfiffige Bauern längst eine Antwort: Wo Mais angebaut wird, ist das nächste Maislabyrinth meist nicht weit. So entstehen auf riesigen Maisfeldern mit mindestens mannshohen Pflanzen komplizierte Irrgärten, in denen die Touristen sich stundenlang tummeln können. Manche bieten gar Maislabyrinthe mit kindgerecht hohen Pflanzen an. Am Bodensee verlegte das Seeburgtheater eine Aufführung ins Maisfeld. Und in lauen Sommernächten bieten einige Landwirte "ein Bett im Kornfeld" - Übernachten im "1000-Sterne-Hotel" Maisfeld, ganz naturverbunden auf duftendem Stroh im frisch gemähten Zimmer."
1 aus: Der Bioenergiemarkt in Zahlen
2011http://www.bioenergie.de/index.php?option=com_content&view=article&id=290&Itemid=6 2 http://www.unendlich-viel-energie.de/de/bioenergie/detailansicht/browse/1/article/103/energie-und-
klimabilanz-von-biogas.html 3 http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/essen/mais/deutschland.jsp
Pro Contra
1. Bioenergie liefert 29000 Arbeitsplätze in D. (2013) 1. Fast 90 % der Anbauflächen für Biogas bestehen aus
Mais.
2. Rund 8000 Biogasanlagen in D mit durchschnittlich
459 kW leisten wichtigen Beitrag zur Energiewende.
2. 22 % (o,5 Mio. ha) des in D angebauten Maises sind
für Biogas bestimmt
3. Eine Biogasanlage mit 500 kW bringt ca. 300000 €
Wertschöpfung.
3. Tourismus leidet unter Monotonie der Landschaft.
4. In Soltau und Ortsteilen gibt es schon 19
Biogasanlagen, die 2011 ca. 75 000 000 kWh Strom
einspeisten.
4. Energiemais treibt Pachtpreise hoch.
5. Der Heidekreis hat im Vergleich zu anderen
Landkreisen nur 20 bis 30 % Maisflächenanteil.
5. traditionelle Futterpflanzen werden verdrängt.
Pflanzenvielfalt geht verloren.
verschiedene Tierarten verlieren Lebensraum.
6. CO2 Einsparung in D durch Bioenergie: 67,3 Mio. t 6. Wildscheine vermehren sich extrem stark durch
„Maisfutter“ und richten Schäden an.
7. Biogas hat eine vielfach bessere CO2 Bilanz als fossile
Energieträger.
7. Moorflächen werden für Maisanbau trockengelegt.
Folge: erhöhte CO2 Abgabe
8. Maislabyrinthe u.ä. locken Touristen an. 8.Anbau von Mais verstärkt Einsatz von Herbiziden,
Insektiziden und Stickstoffdünger. negative Folgen für
Wildpflanzen, Bienen und Grundwasser
9. 30 bis 40% des eingespeisten Stroms müssen
investiert werden.
2.5.7 Tafel: Sicherung
2.5.8 Vertiefung
M1 Versuche zur Biogas-Produktion Vermaisung könnte ein Ende haben Biogas aus Wildpflanzen ist wirtschaftlich genauso attraktiv wie Biogas aus Mais. Der Einsatz von naturnahen Kulturen hätte auch ökologische Vorteile. (…)
Aufgaben 1. Lesen Sie den Artikel! 2. Listen Sie knapp die Argumente auf, die für die Wildpflanzenmischung sprechen! 3. Überlegen Sie, welche Vorbehalte Landwirte dagegen haben könnten!
2.6.1 Einstiegsmaterialien
Film: http://www.youtube.com/watch?v=iDpgFknWXJg Imagefilm Urlaubsland Hohenbogenwinkel / Bayerischer Wald
2.6.2 Aufgaben zur Erarbeitung (z.T. mit Erwartungshorizont)
1)Verorten Sie die im Film gezeigte Region mit Hilfe des Atlas. o Übergang Bayrischer Wald zum Böhmerwald, Mittelgebirgsregion o Im Südosten von Deutschland an der Grenze zu Tschechien o Furth im Wald ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Cham, Grenzort zu Tschechien. o Bundesland: Bayern o Regierungsbezirk: Oberpfalz o Landkreis: Cham o Höhe: 407 m ü. NHN (Furth) bis ca. 1000m (Hochlagen) o Koordinaten (Furth): 49° 19′ N, 12° 50′ O |
1) Listen Sie die im Film gezeigten verschiedenen möglichen Urlaubsaktivitäten auf und ordnen
Sie diese verschiedenen Tourismuszielen und Zielgruppen zu.
Urlaubsaktivitäten Tourismusziele Mögliche Zielgruppen
spazieren gehen Naturerlebnis, Ruhe, Erholung
Familien, Senioren
Trecking, sportliches Wandern Sport und Naturerlebnis
jüngere Leute und Sport Begeisterte
Mountain biken Sport und Naturerlebnis
jüngere Leute und Sport Begeisterte
Angeln Naturerlebnis, Ruhe, Erholung
Ruhesuchende, Sportangler
Golfen Sport und Naturerlebnis
Meistens eher Seniorensport
Sommerrodeln Freizeitsport, Unterhaltung
Familien
Geführtes Skispringen Wintersport Familien, jüngere Leute und Sport Begeisterte
Langlauf Wintersport Familien, Skilanglauf auch für ältere Generation noch möglich
Klostergarten besichtigen Kultur erleben Kultur interessierte Familien, Paare, Senioren
Musikfeste erleben Kultur erleben Kultur interessierte Familien, Paare, Senioren
Fazit: Schwerpunkt liegt in dieser Region bei Familien mit Kindern und Senioren
2) Listen Sie die im Film gezeigten verschiedenen möglichen Urlaubsaktivitäten auf und ordnen Sie diese verschiedenen Tourismuszielen und Zielgruppen zu.
1) Erarbeiten Sie mit Hilfe des Atlas (z.B. Diercke Weltatlas, S. 18/19 und S.60), welche weiteren Regionen und Tourismusformen mit dem Urlaub auf dem Bauernhof verknüpft werden können.
Regionen Tourismusziele
Gruppe 1 Mittelgebirge, z.B. Harz, Schwarzwald, Westerwald, Eifel
Ähnlich wie im Bayrischen Wald, zusätzlich - Harz: Besichtigungstourismus (Goslar: Kaiserpfalz,
Besucherbergwerke), - Eifel: Vulkanismus - Schwarzwald: verschiedene Heilbäder,
Stadttourismus (Baden-Baden, Freiburg, Karlsruhe)
Gruppe 2 Nord- und Ostseeküste
Seebäder, verschiedenste Wassersportarten (Segeln, Surfen, Schwimmen …), Naturerlebnis
- Nordsee: Nationalpark Wattenmeer - Ostsee: Besichtigungstourismus und Städtebesuche
(Lübeck, Rostock, Wismar)
Gruppe 3 Hochgebirge (Alpen)
Sommer: Erholung, Natur, Wandern, Klettern, Bergsteigen, Rafting, Drachenfliegen … Winter: Abfahrtsski, Snowboard …
3) Erarbeiten Sie mit Hilfe des Atlas (z.B. Diercke Weltatlas, S. 18/19 und S.60), welche weiteren Regionen und Tourismusformen mit dem Urlaub auf dem Bauernhof verknüpft werden können.
2.6.3 Materialien (Auswahl)
4) Nehmen Sie bitte begründet dazu Stellung, ob und in welchem Umfang aus Ihrer Sicht „Urlaub auf dem Lande“ eine Chance für ländliche Regionen wie Hohenbogenwinkel ist.
M8 Qualitätsinitiative für landtouristische Angebote
M6 Urlaub auf dem Bauernhof: Die neue Lust am Land
M7 Zielgruppen für Urlaub auf dem Bauernhof-Anbieter
2.7.1 Einstieg
Möglicher Tafelanschrieb altes Bauernhaus umgebaut zu Wohnzwecken/Neubaugebiet am Dorfrand
Weiterführende Fragen:
- Hat das Land eine Chance als Wohnort?
- Wird überall neu gebaut?
- Wer möchte dort leben?
- Welche Wohnformen sind möglich, sinnvoll oder nachteilig?
2.7.2 Erarbeitung: Auswertung von Statistiken
• M3 Volle Städte, leeres Land – der deutsche Wohnungsmarkt driftet auseinander • http://www.iwkoeln.de/de/presse/pressemitteilungen/beitrag/wohnungsmarkt-leerstand-greift-um-sich-125996
Institut der deutschen Wirtschaft, September 2013: Analyse und Prognosen für alle deutschen Landkreise
2.7.3 Aufgaben zur Erarbeitung 1) Suchen Sie aus der Tabelle M3 Landkreise heraus, in
denen bei gleichbleibender Wohnfläche pro Kopf mit einer zunehmenden Nachfrage nach Wohnraum zu rechnen ist. Lokalisieren Sie mit Hilfe Ihres Atlasses diese Regionen. 2) Erklären Sie, weshalb Dörfer in bestimmten Gebieten (im Gegensatz zu anderen ländlichen Regionen) als Wohnorte Zukunftschancen haben. Beachten Sie dazu u.a. die Lage und das wirtschaftliche Umfeld. Überlegen Sie für verschiedene Altersgruppen mögliche Zuzugsmotive. 3) Erläutern Sie an Beispielen aus Ihrer Region den Wandel der Dorfstrukturen in vom Zuzug betroffenen Gebieten. Stellen Sie Vor- und Nachteile tabellarisch gegenüber.
2.8.1 Einstieg
Linkes Bild (Landschaft 1) Rechtes Bild (Landschaft 2)
vielfältige Agrarlandschaft Gepflügter brauner Acker
Verschiedene Pflanzen bedecken den
Boden, nur oben links Boden gepflügt
Keine Vegetationsdecke
Kleine Felder mit verschiedener
Bepflanzung
Großflächiger Ackerbau, Agrarsteppe
Leicht hügeliges Relief, gestuft Relativ ebenes Relief
Vom Menschen gestaltet Vom Menschen gestaltet
Beschreiben und vergleichen Sie die beiden Fotos.
2.8.2 Aufgaben zur Erarbeitung
1) Bewerten Sie die Landschaften unter verschiedenen Gesichtspunkten.
2) Fassen Sie Entstehung, Merkmale und Bedeutung von Kulturlandschaften in Stichpunkten zusammen.
3) Nennen Sie stichpunktartig die Aufgaben der Landschaftspflege und grenzen Sie diese zum Naturschutz ab.
Zu Aufgabe 2 und 3 gibt es passende Textmaterialien!
2.8.3 Aufgaben für die Vertiefung
1) Suchen Sie mit Hilfe geeigneter Atlaskarten (z.B. Diercke, S. 18/19, 52, 54 und 55.2) begründet Landschaften in Deutschland heraus, in denen Landschaftspflege eine wichtige Zusatzaufgabe bzw. Alternative zur konventionellen Landwirtschaft sein kann. 2) Beurteilen Sie die Chancen für die zukünftige Kulturlandschaftspflege im Zusammenhang mit der europäischen Agrarpolitik. Auch hierzu liegen passende Materialien vor.
2.8.5 Aufgaben zum Raumbeispiel 1) Beschreiben Sie die Fotos M1a bis c und begründen Sie, weshalb auch die Lüneburger Heide eine Kultur- und keine Naturlandschaft ist. 2) Informieren Sie sich genauer über die Entstehung und Entwicklung der Lüneburger Heide und die traditionelle Heidebauernwirtschaft (z.B. in Terra, Deutschland, Gesamtausgabe, Stuttgart, 2009,S. 34). 3) Erläutern Sie am Beispiel des Hofs Tütsberg die Bedeutung der Landwirtschaft bei der Landschaftspflege. 4) Nehmen Sie Stellung zu der Aussage: „Lüneburger Heide: Naturschutzgebiet oder Pflegefall?“
Recommended