Attac Saar1 AG Wirtschaftswundern - Die ökonomische DenkBar Thema: Neoliberalismus Vortrag von...

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Attac Saar 1

AG Wirtschaftswundern - Die ökonomische DenkBar

Thema: NeoliberalismusVortrag von Patrick Brehm am 14. April 2005, Forum 3000,

Nassauer Straße, Saarbrücken

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Neoliberaler bei der Arbeit

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Historischer Hintergrund

• Scheitern keynesianischer „Nachfragepolitik“ in den 70ern

• Konjunkturpolitik führte zu steigender Staatsverschuldung, Stagflation

• Erste Umsetzung unter General Pinochet in Chile• Ab 80ern Reaganomics, Thatcherism („TINA-

Prinzip“), Kohl-Regierung, Europäischer Binnenmarkt

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Prinzipien

• Markt statt Staat

• Nachtwächterstaat sorgt für günstige Wettbewerbs- und Angebotsbedingungen, Rechtssicherheit, innere und äußere Sicherheit, minimale soziale Absicherung

• Staatsquote senken

• Privatisierung öffentlicher Unternehmen

• Deregulierung

• Erweiterung der Märkte (Freihandel...)

• Gewerkschaften verzerren Preisbildung auf Arbeitsmarkt

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Hintergrund

• Freier Markt ist staatlicher Regulierung überlegen: „effizienter“

• Trickle-down-Effekt• Weltweite Verbreitung von Technologie• Grundlage: neoklassische Theorie, monetaristische

Denkschule der „Chicago Boys“ um Milton Friedman.

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Neoklassische Markttheorie

• Marktgleichgewicht räumt den Markt, stellt alle Teilnehmer zufrieden

• Ansonsten:Angebotsüberhangoder Nachfrageüberhang

Preis

Menge

Angebot

Nachfrage

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Mindestlöhne?Lohn

Arbeit (Std.)

Angebot

Nachfrage Lm

Lohn

Arbeit (Std.)

Lm

Angebot

Nachfrage

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Neoklassische Markttheorie vs. Sraffische Markttheorie

Preis

Menge

Angebot

Nachfrage

Nachfrage

Angebot

Menge

Preis

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Annahmen der Neoklassik (1)• Menschen verhalten sich „rational“• Alle Konsumenten haben identische Bedürfnisse, diese

können daher aufaddiert werden• Präferenzen ändern sich im Zeitablauf nicht• Marktakteure haben perfektes Wissen über Gegenwart und

Zukunft (Risiko statt Unsicherheit)• Preise für Kapital, Energie, Arbeit, Boden entsprechen

ihrem Beitrag zur Produktion (Preis = Grenzwertprodukt) • Statische Analysen können Wirtschaft im Zeitablauf

erklären• Marktanalysen unter „c.p.-Bedingungen“

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Annahmen der Neoklassik (2)• Märkte sind im

Gleichgewicht (Ungleichgewichte führen zum Zusammenbruch)

• Unsichtbare Hand

• Natürliche Ressourcen stehen unbegrenzt zur Verfügung

• Abfälle lösen sich in Luft auf

• Endloses Wachstum ist möglich und immer positiv

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Der „F-Twist“

Unrealistische Annahmen sind irrelevant, wenn Modelle trotzdem zur Erklärung der Wirklichkeit taugen. (Milton Friedman, Nobelpreisträger für Ökonomie)

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Neoliberales Modell der Wirklichkeit

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Nehmen wir mal anNehmen wir mal an, in , in dieser Burg könnte man dieser Burg könnte man wohnen...wohnen...

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Kritik am praktizierten Neoliberalismus (Wirtschaft)

• Privatwirtschaft ohne staatliche Eingriffe ist empirisch ebenfalls instabil, anfällig für Wirtschaftskrisen (vor allem: Unterbeschäftigung)

• Blindheit gegenüber negativen Auswirkungen auf Gesellschaft und Natur (externe Effekte)

• Marktpreise sind zukunftsblind

• Finanzierungsprobleme für staatliche Aufgaben

• Rückzug des Staates bietet „Freiheit“ für die „Starken“ z.B. Transnationale Konzerne

• „Race to the Bottom“ durch globale Konkurrenz

• Rigorose Anwendung in unvorbereiteten Ländern des Südens

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Kritik am praktizierten Neoliberalismus (Alltag)

• Verankerung in den Köpfen: Durchsetzungsmentalität, „Rationalität“

• Individualisierung von Lebensrisiken

• Arbeit wird zum „Humankapital“

• „Durchkapitalisierung“ aller Lebensbereiche: - Straffung und Wirtschaftsorientierung der Bildung- Studiengebühren etc. (Öffentliche Güter gegen Marktpreise)

• Schließung oder Abbau „unrentabler“ Kultureinrichtungen

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