Bestimmung von Rubidium in Materialien der Agrikultur durch Atomabsorptions-Flammenphotometrie

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Bd. 203 (1964) 401

Nuklearni Institut ,,Jo~ef Stefan ~ Ljub]jana (Jugoslawien)

Bestimmung yon Rubidium in Materialien der Agrikultur durch Atomabsorptions-Flammenphotometrie

Vol~

J. ~TUPAR

Mdt 4 Textabbildu~gen

(Eingsgange~ am 23. Dezember 1963)

Zur Bestimmung yon Alkalien verwendete man in der Agrikulturehemie hiiufig die Spektralanalyse wegen der hohen Empfiudlichkei~ dieses Verfahrens t-3. Auch die Emissions-Flammenpho~ometrie ist zur Untersuchung yon Pflanzen und Boden- extrakten herangezogen worden; es ergeben sich aber Schwierigkeiten dureh gegen- seitige Beeinflussungen, insbesondere mit Ka.lium (das Verhiiltnis K : Rb betrag~ 100:1 bis 500:1). In diesen Fallen sind besonders hergestellte StandardlSsungen notwendig.

Die aus der A s t r o p h y s i k schon lange bekann te Atomabsorp t ions - Analyse , die yon WAns~ s in die ana ly t i sche Chemie eingefi ihrt worden ist, zeigt sich gegen diese S t6rungen rech t unempfindl ich. Wir haben sie deshalb zur Ausa rbe i tung einer Vorschr i f t zur Bes t i r amung yon lgub id ium herangezogen. Das R u b i d i u m zeigt im Pf lanzenkSrper ahn- liche W i r k u n g e n wie das Ka l i um.

Experimenteller Teil

A pparatur

Ffir die Untersuchungen wurde ein Brenner mit 15 cm langer und etwa 2 cm hoher Flamme gebraucht. D/fan konstruierte eine kugelfSrmige 21-Zerst/~uber- kammer (an Stelle der fiblichen 0,5 l-Kammer) aus Glas, die das Mischen dreier Gase ermSglicht (Abb. 1). Diese grSl3ere Kammer zeigte trotz versp/~teten Analysen- beginns (etwa 5 sec) bessere Resultate. Die Verbesserung der Zerst/~ubung durch die runde 21-Kammer betrug im Vergleich zu einer 0,51-Kammer 1:0,66. Zur Anregung wurden drei verschiedene Gasmischungen verwendet: Ace~ylen:Luft (1,91 l/min:13,2 l/rain), Acetylen:Luft:N2 (1,5 l/rain:9,4 I/rain:5,6 l/rain) und Acetylen: Luft: CO 2 (1,51/min: 9,41/miu: 4,41/min). Ffir regeim/~Bigen DurchfluB der Gase sorgten gut regulierbare Ventile.

Die 3 mm hohe F1ammenschich~ wurde yam Licht d e r m i t 0,5 A betrie- benen Rb-Spektrallampe durchstrahlt. Ansta~t des ,,Choppers" wurde zwischen den Brenner und die Eingangsspalte des Hilger D-300-Doppelmonoehromators eine Linse gestellg, die die Flammenemission defokussiert. Wegen des auBerordent- lich hohen AuflSsungsvermbgens der verwendeten Apparatur kann die Wirkung der Kaliumlinie bei 767 nm bei der Wellenlgnge yon Rubidium vernachl~ssigt

Z. analyt. Chem., Bcl. 203 26

402 J. STVP~ Bd. 203

werden. Das Licht der Rubidiumreson~nzlinie 780 nm bei einer Spaltbreite von 0,13 mm, wurde mit dem Photovervielfacher ,,Dumont K-1292" und Galvano-

Zuf/ i I Nz ode/' COz

Abb. 1. Zerst~ubungskaramer

meter direkt gemessen. Die S~andardabweichung von sechs Parallelmessungen betrug • 0,0025 Extinktionseinheiten (Rubidiumkonzentration 10 ~tg Rb/ml, Brermgas Luft: C2H 2: N~).

Versuche

Um die Bestimmung mSglichst niedriger l%ubidiumkonzentrationen sicherzustellen, muBten die Faktoren untersucht werden, die die Gr61~e der Absorption beeinflussen und die StSreinfl/isse der fiblichen Kationen und Anionen muSten bestimmt werden. Die St/irke der Absorption ist von der Breite der Emissionslinie stark abh~ngig. Bei Spektrallampen, wie sie

Tabelle 1. Die Abhgngigkeit der Extinktion yon der Stromstiirke bei

der Rubidium-Spektrallampe

I [mA ] Extinktion*

900 800 700 600 500

* 80/~g Rb/ml.

0,1852 0,2540 0,3145 0,3827 0,4715

gewShnlieh als Liehtquelle zur Alkalien- bestimmung dienen, wird die Empfind- liehkeit der Messung bei geringerer Stromstarke grSfer wie Tab. 1 zeigC. Bei der Rubidiumspektrallampe war die Liehtintensit/~t bei 500 mA noch genfigend stark fiir die Absorptions- messungen.

Bei den ersten N[essungen der Rubi- dium-Absorption wurde eine Luft-Ace- tylen-Flamme verwendet. Wegen der

verh/iltnism~$ig hohen Temperatur der Flamme war die Empfindlichkeit klein (Kurve A, Abb. 2). Im geraden Teil entspreehen 0,001 Extinktions- einheiten 0,35 #g Rb/ml.

1964 Bestimmung yon Rubidium in Materialien der Agrikultur 403

Da die GrSBe der Absorption yon der Konzentration der im Grund- zustand befindlichen Atome in der Flamme abh~ngig ist, muBte man bei Rubidium eine Flamme mit niedriger Temperatur verwenden, um die hier leicht eintretende Ionisation zu verhindern. Mit der besehriebenen Zerst/s und durch Zugabe eines Inertgases (1~2 bzw. COs) znm Luft-Aeetylen-Gemiseh wurden bedeutend bessere Resulta~e ~ls im obigen Falle erzielt (Kurven B nnd C in Abb.2). Im geraden Tell der Kurve B en~spricht 0,001 E dem 0,058/~g Rb/ml. In der Misehung Luft- Acetylen-CO~ ist die Empfindlieh- keit noch etwas grbBer (0,001 E entsprieht 0,042/~g Rb/ml). Die Versuche zeigten, dub man mit verschiedenen Mengen yon N 2 bzw. CO 2 die Empfindliehkeit in weitem ]3ereich beeinitussen kann. Auf diese Weise kann man das Mel3- gebiet verschiedenen Konzentra- tionen anpassen. Durch Drehen des Brenners kann man auBerdem die Absorptionsl~nge veriindern.

Die besehriebene Methode er- mSglieht die Bestimmung aller dureh Atomabsorption meBbaren Elemente ohne Ver/inderung des Brenngasgemisehes (ffir einige Ele- mente ist die Anwendung der Luft- Acetylen-Flumme unbedingt nStig).

Der Gebrauch organiseher L6- sungsmittel in der Flammenphoto- metrie ist ein schon lange bekanntes Mittel zur Erh6hung der Empfind-

" I

43o

v, o5

D

O 10 15 20

Abb.2. Eichkurven mit :RbC1 in Wasser. A Acetylen-Luft; ~ Ace~ylen-Luft-.N-~; C Acety- len-Luft-C02; D ill organischem L6sungsmitteI

lichkeit. Der An~eil kleiner Tr6pfchen in der zerstaubten F]iissigkeit wird dureh Zugabc entsprechender organiseher LSsungsmittel bedeutend er- hSht. Die l~olge davon ist bei indirekter Zers~aubung erh5hte Konzentra- tion der L6sung in der FJamme. Dabei is~ auch yon ]3edeutung, dab ge- wShnlieh der Verbrauch der Misehung organiseher LSsungsmit~el mit Wasser kleiner ist als der yon rein w/~l~rigen LSsungen. Die Messungen zeigten auch, dab die Schwankungen der Flamme bei Gebranch orga- nischer L6sungsmi~tel Ideiner sind, was den Grund in der gr6Beren Gleiehm~Bigkeit der Tr6pfchen hat.

In Tab. 2 sind die Resultate der Versuche mit einigen LSsungs- mitteln bzw. Mischungen im Verg]eich mit der waBrigen LSsung an- gefiihrt.

26*

404 J. STUBA~ Bd. 203

Die Messungen wurden in der Flamme Luft-Acetylen durchgeffihrt, die mit * bezeiehneten in der Flamme Luft-Acety]en-Stiekstoff. Die Mel~kurve fiir Rb in der Misehung 40 ~ Aceton, 40 ~ Isopropanol und 20 ~ Wasser ist in Abb. 2 mit D bezeichnet. 0,001 E entspricht 0,002 #g Rb/ml.

Tabelle 2. Ein/lufi von organischen L6sungsmitteln au] die Absorption des Rubidiums

Acetylen-Durchflu~ Zunahme der L6sungsverbrauch LSsungsmittel EIIlpfindlichkeit

[Faktor] [ml/mia] [l/rain]

W a s s e r

80 ~ Methanol

60 ~ Aceton

700/0 Di~thylamin

50 ~ Isopropanol

40~ Aeeton 40 ~ Isopropanol 20 ~ Wasser

1

3

2,8 (1,8")

1,6

1,9

2,6*

2,6

2,25

2,1

0,9

0,95

1,8

1,5

1,5

1,3

1,3

1,4

1,3

Das Innere der F lamme ist chemisch und temperaturmii~ig inhomo- gen. Aus den in die F lumme kommenden TrSpfehen verdumpft zuerst dgs L6sungsmittel , die festen Salzteilchen verfliichtigen sich und dissoziieren. Ferner existieren oder entstehen in der F lamme freie Atome, teilweise auch Ionen, und verschiedene Yerbindungen wie Oxide, I-Iydroxide, Chloride, Phosphute usw., die wegen ihrer kleinen Flfichtigkeit bzw. schlechter Dissozi~tion der Grund zu schleehterer 1Nachweisbarkeit muncher Elemen- te sind. Bei den Alkalien spielt auch die Ionisat ion eine wichtige l~olle. Alle diese Erscheinungen beeinflussen mehr oder weniger die Absorptions- fi~higkeit des l~ubidinms, die mi t ullen drei F lammenar ten gemessen wurde.

Bei Untersuehungen von rein w~6rigen L6sungen yon RbC1 wurden bei Messung in wechselnder I-IShe innerhalb der F l amme betr~chtliche Unterschiede in der Absorpt ion festgestellt.

Abb. 3 gibt eine graphische Darstellung der Versuche. Wegen kleinerer Ver- brennungsgeschwindigkeit verschiebt sich bei Mischungen Luft-~2-C~H s und Luft- CO~-CsH s die Zone der m~ximMen Absorption yon der Flammenbasis aufwgrts. W~hrend die Mischung Luft-Aeetylen fast am l~ande des Brennerkopfes brennt, ist die Brennzone besonders bei Zufiihrung yon CO s bedeutend hSher. Der Quer- schnitt der Flammenform bei allen drei Mischungen ist aus Abb.4 ersichtlich. Der inhere Kegel in Abb. 4 ist die Zone des unverbrannten Gases. Am meisten fgllt die Kurve A (Abb. 3) yon ihrem Maximalwert ab. Das zeigt, da~ die h6chste Konzentration der freien O]-LGruppen in der Fl~mme aus Acetylen-Luft gefunden wird. Die Bildung yon schwach dissoziiertem l~bOI-I ist dann der Grund fiir die Absorptionsabnahme.

Die Anwesenheit yon Anionen verursucht die Bildung yon weniger dissoziierten Verbindungen. Schon die Zugabe kleinerer Mengen yon EaPO4, ~C1, I-ICIO 4 vermindert die Absorpt ion des Rubidiums. Der

1964 Bestimmung yon Rubidium in Materi~lien der Agrikultur 405

~2

r

Einttul3 von I{2SO 4 und ENOs ist kleiner, wie man aus Tab. 3 entnehmen kann.

Es ist interessant, dab sieh die Absorption bei Anwesenheit yon HC1 und tI3P0 4 an den verschiedenen I-I6hen in der Flamme nieht ver- gndert. Es wurde aueh festgestellt, dab dutch Anwesenheit yon 0,5 n

tIC1 und I-INO~ die physikalischen Eigen- o,4 schaften der LSsung nicht wesentlich

beeinflul3t werden. .z-. . . Die Rubidiumbestimmung is~ auch

/ "-,~ in Anwesenheit yon mehreren Kationen �9 / ~ "" "'C innerhalb der Standardabweichungen

! . ' ~ . mSglich. Eine Ausnahme bilden die

a b c ~

,-----, 0 0 0,; 3 G 9 12 /5

Abb. 3 Abb. 4

Abb.3. Abh/~ngigkeit der Absorption. yon der FlammenhShe. A Luft-Aeetylen; B Luft-Acetylen-N~, C Luft-Aeetylen-CO~

Abb.4a--e . Querschnitt der Flammen. a Luft-Aeetylen; b Luft-Acetylen-l%; e Luft-Acetylen-C02

Tabelle 3. Ein/lu,fl /reier Sgure in der Acetylen-Lufl-Flamme

Rb gefunden Absorptions- L6sung Normalit~tt ]~rniedrigung

[~g/ml] [~ ]

W&ssor ltNOa HOl H2SO~ HAP04 HCI04 HN0~ HCI H2SO~ H3P04 HC10~

0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0

30 27,4 25,8 27,5 15,4 28,5 25,6 21,0 25,3 8,0

22,6

8,5 14,1 8,3

48,7 14,0 14,7 30,0 15,5 73,3 24,7

Elemente der Alkaliengruppe Cs, K und Na. Die Rubidiumabsorp- tion wird bei der Anwesenheit dieser Elemente bedeutend erh6ht. Die Ursache dafiir ist die Versehiebnng des Ionisationsgleiehgewieh, tes der Rnbidiumatome in der Flamme. Die Abweiehungen sind h6her in der heigen Flamme Acetylen-Luft als in Flammen mit niedrigen

406 J. STU~nl~ Bd. 203

Temperaturen, die hier wie allgemein ffir die Absorptionsmessungen viel geeigneter sind. Bei den Versuchen wurde festgestellt, dab man diese Abweichungen der Rubidiumbest immung in der Flamme Acetylen- Luft aueh in Anwesenheit grSgerer Mengen yon Cs, K und Na beriick- sichtigen mug. Bei Verdiinnung des Brenngasgemisches mit Stickstoff sind St6rungen nur bei Cs und K bemerkbar. In der CO~-Luft-Aeetylen- Flamme wird die Rubidiumabsorption nur dureh Cs gest6rt.

Tabelle 4. Nt6rein]luJ3 des Kaliums au/ die Rubidiumabsorption in verschiedenen Gasmischungen

V e r h / i l t n i s 1%b : K

Rb # g / m l Luft-Acetylen Luft-Acetylen-N2 Luft-Aeetylen-C02

10

20

30

1:10 I:i00

35,6 39,7

46,0 51,6

1:10 1:100

11,1 10,7

22,2 21,8

31,5 31,7

1:10 1:100

10,3 10,1

20,0 17,8

30,0 25,9

In Tab.4 sind die St6reinflfisse des Kaliums bei der Rubidium- besfimmung in allen drei Gasmischungen zusammengestellt. Rubidium kommt n~mlich meisg neben grSBeren Mengen von K vor.

Es wurde aueh festgestellt, dab die StSrungen in versehiedenen tIShen der Flamme versehieden sind. Aus Tab. 5 ist ersichtlich, dab die

kleinsten Abweichungen in der Tabelle 5. Wirkung der Flammenh6he au/ die St6rung des Kaliums bei Rubidiumbestimmung

in der Acetylen-N2-Lu]t-Flamme

I{6he fiber der LOsung * Brennspitze Rb [/~g/ml]

[ram] gefunden

R b + K 3 gb + K 5 l ~ b + K 8 Rb ~- K 10 * l~b 10 ttg/ml + 1 mg K/ml.

10,7 11,4 11,8 12,3

Schieht der hSchsfen Absorp- tion zu finden sind.

Die Best immung der Rubi- diumabsorption wurde in Ge- genwar~ der Kationen Ca, Mg, Ba, Sr, A1, Ti, Zr, Fe, Mn, U in Konzentrationen zwischen 0,1 und 10 mg/ml durchgeffihrt. BeiKonzentrat ionen bis zu un- gef~hr 1 mg/ml bedingt keines dieser Elemente Fehler, die

gr6ger als die Standardabweichung sind. HShere Konzentrationen der Begleitelemente erniedrigen die erwartete Rubidiumabsorption durch Ver/inderung der physikalischen Eigenschaften der L6sung. Bei h6heren Konzentrationen voa lV[etallsalzen (Fe, U) werden die Absorptions- messungen erschwert, vermutlich durch die Lichtstreuung an den festen Teilchen.

1964 Bestimmung von Rubidium in Materialien der Agrikultur 407

Der StSreinflug yon Ka l imn ist bei Verwendung der Meinen Zer- s~/~ubungskammer un te r sonst gleichen Umst / inden viel gr513er :

Kammer /r (gefunden) Abweichung [1] [f~g/lm] [~

0,5 54,2 + 80,5 2,0 46,0 + 53,5

L6sung 30 #g Rb/ml ~- 0,3 mg K/m].

Alle beschriebenen Unte rsuchungen zeigen, dab die Atomabsorp t ions- messungen von l~b yon vielen Fak to ren abh~ngig sind.

Durch/iihrung der Analysen I m folgenden Kap i t e l werden die Methoden und Ergebnisse bei der

R b - B e s t i m m u n g in Pflanzen und Bodenex t r ak t en beschrieben.

Tabelle 6. Rubidiumgehalt in verschiedenen Pflanzen

Pflanzenmuster

Bohne (BlOtter) Phaseolus vulgaris

Kartoffel (BlOtter) Solanum $uberosum

Krau$ (Bl~tSer) Brassica ol. var. c~pita~a

Mais (Stengel) Zea mays

Gerste (Stengel) Horoleum sativum

Hundsgras Dactylis glomerata

Franz6sisches Raigras Arrhenatherum elatius

Wegerich Plantaga lanceolata

Braunerde Rb ttb

zugesetzt gefunden [,ug/g] [/~g/g]

Organische Erde I~b Rb

zugesetzt gefuaden [/~g/g] [/~g/g]

I

15,0

m

15,0

30,0

22,3~ 21,5j 21,9

22,41 21,9j 22,2 11,7~ J2,8J 12,3 26,9 [27,3] 24,5~ 23,3j 23,9 16,5~ 17,1J 16,8

24,8~ 24,9J 24,7

18,o] 18,5] 17,5[ 18,1 19,0[ • 0,53 17,8[ 18,1J 32,0 [33,1]

39,7 l 3S,lj 3s,9 67,5 [68,9]

15,0

5,0

15,6 / 15,0J 15,3 31,3 [30,3] 22,6 / lO,8J 11,2

10,4~ 9,7/lO,O

7,4 / 7,q 7,4

6,1

10,9 [11,1]

11,9 l 11,51 11,7 12,5 / 13,1.1 12,s

12,7 / 13,1J 12,9

408 J. STVP~: Bestimmung v. Rubidium in Materialien der Agrikultur Bd. 203

Pflanzen. 1 g lufttrockene Pflanze wird eingewogen, mit 5 ml eines Gemisches aus konz. Salpeter-, Perchlor- und Schwefe]s~ure (10:1:4) iibergossen und unter Erw~rmen gelSst. Die LSsung soll ganz klar werden, sonst mu]~ man noch konz. S~uremischung zusetzen. Die iiberschiissige S~ure wird bis zur Trockne eingedampft. Der Riickstand wird in Aceton und Wasser (1:1) gel6st, nStigenfalls filtriert und auf 10 ml aufgefiillt. Die so vorbereiteten Proben werden neben den Standard- 16sungen gemessen und die entspreehenden Werte ffir Rb aus der Eichkurve ent- nommen. Die StandardlSsung enth~lt 0,8 mg Ca/m1, 0,3 mg ~g/ml, 2,5 mg K/ml, 0,3 mg Na/m], 1,5 mg (NH~)H2P0a/ml sowie 1,5 mg (NIt~)2SOJml, was der durch- schnittlichen Zusammensetzung der gemessenen ProbelSsungen entspricht a. -- ~iir jedes Pfianzenmuster wurden zwei einzelne Analysen durchgefiihrt; die Stan-

dardabweichung (aus 6 Parallel- Tabelle 7. Rubidiumgehalt in Bodenextrakten

l~/[usSer I~b [/~g/g] l~b [~

Alluvialboden Podsolige Roterde Graue Braunerde Kalkbraunerde Niedermoor Terra rossa

3,9 12,6 9,4

�9 12,3 4,3

12,2

0,0004 0,0013 0,0009 0,0012 0,0004 0,0012

messungen) betrug =~ 30/0 . In Tab.6 sind die Rb-Werte ver- schiedener Pflanzen angegeben.

B odenextrakte. Eine Menge yon ungefi~hr 20 g lufttroekener Erde wird mit 10~ Salz- s~ure auf dem Wasserbad ge- kocht, das Unl6sbare nach 3 Std abfiltriert und die Flfissigkeit bis zur Troekne eingedampft. Nach der Abtrennung yon SO 2

fiigt man zu der LSsung 5 ml konz. 8alpetersgure, erwgrmt und fiillt auf 50 ml mit Wasser auf. In dieser LSsung bestimmt man das Rubidium nach der Me- thode der Standardzugabe. Einige Ergebnisse sind in Tab.7 zusammengestellt.

Zusammenias sung

Zur R u b i d i u m b e s t i m m u n g in Pf lanzen und B o d e n e x t r a k t e n wurde die A t o m a b s o r p t i o n s - F l a m m e n p h o t o m e t r i e verwendet . Sie is t wei tgehend frei yon StSrungen dureh K a t i o n e n (mit Ausnahme yon Cs). I~aP04, I-IC1 und HC104 verursachen ziemlich grolte Absorpt ionsern iedr igung. Die Lich temiss ion der F l amme , die hauptsi~ehlich yon der Ka l iuml in ie bei 767 nm herrf ihr t , k a n n m a n mi t einer Linse vermindern . Wegen der hohen Sa lzkonzen t ra t ion und Anwesenhei t yon HaPO a und K2SO 4 in den Unter - suchungsl6sungen m u g m a n en t sp reehend hergeste l l te Vergleichs- 16sungen verwenden.

Summary

Atomic absorp t ion s p e c t r o p h o t o m e t r y is used for the r a p i d and accura te de t e rmina t ion of r u b i d i u m in p l an t s and soils. Whi le nea r ly all cat ions (except Cs) do no t in terfere d i rec t ly wi th t he de te rmina t ion , phosphoric , hydrochlor ic and perchlor ie acids cause a considerable decrease in the absorp t ion of rub id ium. The emission of the flame, resul t ing ma in ly f rom po tass ium (767 n m line), is suppressed b y a lens, which defocusses the l ight . Owing to the high sal t concent ra t ions and the presence of phosphor ic and sulphuric acids in the sample solutions, app rop r i a t e reference solutions mus t be used.

1964 E. As~vs und J. PETERS: 1,2-Dimorpholyl-/~than als geagens. V 409

Ich danke Herrn Dr. FIJlCLAN, Professor an der Universit/~t Ljubljana, fiir sein Interesse an dieser Arbeit und ffir die zur Verfiigung gestellten Pflanzen- und Bodenmuster.

Li~eratur GLENDE~I~G, B. L., D. P. Pn_~RmH, and W. G. SC~ENK: Analyt. Chemistry

27, 1554 (1959); vgl. diese Z. 153, 229 (1956). -- 2 Gooey, F. A., and I. Pnl:NNEY: Amer. J. Sci. 44, 392 (1892). -- a tIELLER, K., K. PECt~ u. F. GURTHE~: Z. Pfianzen- ern~hr. Diing. Bodenkunde A 35, 215 (1934). -- a MITCHELL, R. L. : Techn. Comm. Nr. 44, Commonwealth Bureau Soft Sci. 1948. -- 5 WALSH, A. : Spectrochim. Act~ 7, 108 (1955).

Ing. JANEZ STUPAI% Nuklearni Institut ,,Jo~ef Stef~n", J~mova 39, Ljubljan~ (Jugosl~wien)

Gibt 1,2-Dimorpholyl- / i than (DM~) weiBen Niederschlages. F i ih r t m a n die F~l lung in LSsun- 5m~ gen verschiedenen p t t -Wer te s 50o

dureh, so erhalt m a n bei ~ ~oo gleieher vorgegebener Zink- ~ 3oa menge fiir das Gewieht der i~ 200 Niederschl/ige die in Abb. 1 ~ 10o dargestell te Kurve . Vor-

gelegt war jeweils 1 mMol o des Zinksalzes, die F/~llung geschah mi t 10ml einer 0 ,5m DM]4-L6sung in Gegenwart yon 3 g KSCN.

1,2-Dimorpholyl-iithan als Reagens in der quantitativen Analyse

V. Gravimetrisehe Zinkbestimmung *

V o n

E. AsMus und J. PETERS

Mit 7 Textabbildungen

(Eingegangen am 18. Februar 1964)

m a n zu der L6sung eines ZinksMzes Ka l iumrhodan id und �9 *, so beobachtet m a n die Bi ldung eines

' _ _ 1 ~ I l I [ I F ! 2 3 q 5 6 7 8 9 10

P~

A b b . 1 Fiillungsbereiche der Verbindungen [C~oH2,02N.oH2]

[Zn(SCN)~] (I) und C10tI~oO25;2 �9 Zn(SCN)~ (II)

Man e rkenn t deutlich, dab sich offensichtlich zwei vcrschiedene Ver- b indungen bilden, yon dencn die eine im sauren, die andere im neu t ra len Medium f/~ll~.

* IV. Mitt.: AsMvs, E., u. F. S~nFERW: diese Z. 198, 412 (1963). ** Wir danken den Chemischen Werken Hiils ffir die freundliche ~berlassung

der Base.

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