Biodiversität und Landwirtschaft - industries.basf.com Protection... · 02 / 03 Liebe Leserin,...

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Biodiversität und Landwirtschaft

Inhalt

S / 03 Grußwort

S / 04 LandwirtschaftundBiodiversität

braucheneinander

S / 08 NachhaltigeFlächennutzung

ermöglichthoheErträge

unddenErhaltderBiodiversität

S / 14 Pflanzenschutzund

Biodiversitätsindvereinbar

S / 20 Glossar

S / 22 IhreAnsprechpartner

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Liebe Leserin, lieber Leser,

woderMenschLandwirtschaftbetreibt,greifterinLebensräumevonPflanzenund

Tierenein.Diesbedeutetabernicht,dasssichbiologischeVielfaltundLandwirtschaft

ausschließen.ImGegenteil:EinnachhaltigbetriebenerAnbauvonNahrungs-und

FutterpflanzenermöglichtdenErhaltderArtenvielfalt.

IndieserBroschürebetrachtenwirdasVerhältniszwischenBiodiversitätundLand-

wirtschaftgenauer.

ImJahr2050wirdderBedarfanNahrungsmitteln70Prozenthöherseinalsheute.

GleichzeitigstößtdieErweiterung landwirtschaftlichnutzbarerFlächenanGrenzen.

Deshalb ist es eine zentrale Herausforderung der Landwirtschaft, eine Balance

zwischender steigendenNachfrageundderbiologischenVielfalt sicherzustellen–

heuteundinZukunft.DieeffizienteFlächennutzunggiltdabeialsdiewichtigsteVoraus-

setzung,umnatürlicheLebensräumefürTiereundPflanzenzubewahren.Entschei-

dendfürdenErfolgistdabeiauchderEinsatzmodernerlandwirtschaftlicherMethoden.

Wirsindüberzeugt,dasssoausdemvermeintlichen„Entweder-oder“vonLandwirt-

schaftundBiodiversitätein„Sowohl-als-auch“wird.

MitfreundlichenGrüßen

Dr. Jürgen Oldeweme

GlobalProductSafety&

RegistrationCropProtection

Dr. Andreas Ufer

GlobalEcotoxicology

CropProtection

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Landwirtschaft und Biodiversität brauchen einander

Der Mensch hat die Landschaft, in der in Europa einst vor allem dichte

Wälder standen, über Jahrtausende geprägt. Rodung hat den Lebensraum

für Waldtiere geschmälert, aber mit den freien Flächen gleichzeitig Räume

für Tiere und Pflanzen geschaffen, die zuvor beispielsweise in den Steppen

Asiens lebten. Dazu gehören Hamster und Rebhuhn, Kornblume und Korn-

rade. Heute erachten wir diese Einwanderer als schützenswert und zählen

sie zu den 215.000 Tier- und Pflanzenarten, die in Europa heimisch sind.

BlühendeFelderundWiesen,dieHeide,WaldrändersowieHecken,Sträucherund

BäumeinmittenfreierFlächensinddasErgebnislandwirtschaftlicherNutzung.Diese

LebensräumesindeinBeitragderLandwirtschaftzurbiologischenVielfalt.

HinterdemErhaltderbiologischenVielfaltsteckenaberauchexistenzielleInteressen

derMenschheit.Dieswirdklar,wennmandieLeistungenderBiodiversität,oftals

funktionaleBiodiversitätbezeichnet,bedenkt.Darunterverstehtmanbeispielsweise

den Beitrag von Bodenorganismen, Insekten, Bakterien, Pflanzen und Pilzen zur

Landwirtschaft.Siegewährleistenunteranderem,dassBödenfruchtbarbleibenund

organischeAbfällezersetztwerden.EingesunderBewuchsmitPflanzenschütztvor

Erosion,räuberischeInsektenhaltenBlattläuseinSchachundBienenbestäuben

unsereKulturpflanzen.DasfranzösischeInstitutfürAgrarforschung(INRA)unddas

französischeZentrumfürWissenschaftlicheForschung(CNRS)habenerrechnet,

welchevolkswirtschaftlicheBedeutungzumBeispieldieBienenhaben:Ihr„Service“,

unsereKulturpflanzenzubestäuben,entsprichtnachdiesenBerechnungenjedes

JahrweltweiteinemWertvon153MilliardenEuro.DieseBeispielezeigen:Landwirt-

schaftundBiodiversitätsindengmiteinanderverbunden.

Landwirtschaft und Biodiversität brauchen einander

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EinTeilderBiodiversitätistauchdievomMenschengeschaffene.ErhatausNatur-

formenvonPflanzenundTierenzahlreicheSortenundRassengezüchtet.Siegehören

alssogenannteAgrobiodiversitätebenfallszurBiodiversität.InzehntausendJahren

AckerbaukulturisteineFüllevonPflanzenartenfürdenmenschlichenNutzenein-

schließlichregionaltypischerSortengezüchtetworden.Sogibtesbeispielsweiseinder

ursprünglichenHeimatderKartoffel–demHochlandderAndenzwischenPeruund

Bolivien–5.000SortenverschiedenerForm,GrößeundFarbe,dieauchunterschied-

lichschmecken.DiesegenetischeVielfaltistkostbar.Sieerlaubtes,PflanzenundTiere

auszuwählen,diezumBeispielwenigeranfälligfürStressundKrankheitensindoder

unterbestimmtenregionalenGegebenheitengedeihen.

Was ist Biodiversität?Biodiversität „bezeichnet die Vielfalt lebender Organismen und Arten jeglicher Herkunft, darunter Land-,

Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Gemeinschaften, zu denen sie

gehören. Dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten sowie von Ökosyste-

men.“1 Die biologische Vielfalt bezieht sich dementsprechend auf alle Aspekte der lebendigen Welt –

Gene, Arten und Ökosysteme. Die drei allgemein anerkannten Ebenen der biologischen Vielfalt sind: Vielfalt des Erbgutes – die Bandbreite der genetischen Zusammensetzung innerhalb von Vertretern einer Art

Vielfalt der Arten – der Reichtum an verschiedenen Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen

Vielfalt der Lebensräume – die Verschiedenartigkeit der Ökosysteme, in denen Organismen leben

Landwirtschaft und Biodiversität sind in drei Bereichen eng miteinander verzahnt: der Agrobiodiver sität,

der funktionalen Biodiversität und in Fragen des Naturschutzes.

1 UN-Weltgipfelkonferenz zu Umwelt und Entwicklung, Rio de Janeiro, 3.–14. Juni 1992.

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Nachhaltige Flächennutzung ermöglicht hohe Erträge und den Erhalt der Biodiversität

Selten werdende Arten benötigen den Erhalt von Naturräumen: in Europa

etwa Moore, Auen- und Heidelandschaften, weltweit Urwälder und Steppen.

Gleichzeitig steigt mit der zunehmenden Weltbevölkerung der Bedarf an

landwirtschaftlicher Produktion, ohne dass die zur Verfügung stehende

Anbaufläche im gleichen Umfang ausgedehnt werden kann.

Bereits imJahr2007 lebtenaufderErdemehralsdoppeltsovieleMenschenwie

1961.DieglobalelandwirtschaftlichgenutzteFlächestiegimgleichenZeitraumaber

nurumzehnProzentan.VerglichenmitderBevölkerungsentwicklungwurdedas

Agrarlandalsonurgeringfügigerweitert.EinweitererZuwachsstößtschnellanGrenzen:

EinerheblicherTeilderFlächenderErdeweistnichtdienötigennatürlichenGegeben-

heitenauf,zumBeispielWüsten.Hinzukommt,dassFlächendurchdenBauvon

StraßenundGebäudenverlorengehen.WiederandereGebietesindsehrartenreich

undsollenvorderUmwandlunginAckerlandgeschütztwerden,beispielsweiseder

tropischeRegenwald,wodieweltweitgrößteArtendichteherrscht.

EineentscheidendeBedeutunghatdaherdieSicherungundSteigerungvonErträgen

aufbestehenderFlächedurchdentechnologischenFortschritt.ModerneMaschinen,

leistungsfähigePflanzensorten,MineraldüngerundPflanzenschutzmittelhabenseit

denfrühensechzigerJahrendieErträgefastverdoppelt.OhnedieseBeiträgehätten

wirbereitsheuteweltweitbedeutendwenigernaturbelasseneFlächen.

DieseEffizienzwirktsichaufdieVielfaltaufdemAckeraus.ModerneGetreidesorten

beispielsweisewachsensodicht,dassfürKlatschmohnundKornblumekaumPlatz

bleibt. Mechanische und chemische Methoden sorgen dafür, dass die Zahl der

Nachhaltige Flächennutzung ermöglicht hohe Erträge und den Erhalt der Biodiversität

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UnkräuteraufdemFeldzurückgeht.EinigeWildpflanzenundWildtierefindenheute

innerhalbder landwirtschaftlichenFlächenkeineHeimatmehr.Dies istmanchmal

gewolltundsinnvoll:EineunkontrollierteBlumenprachtaufbewirtschaftetenFlächen

magschönanzuschauensein,abersieverunreinigtbeimMähendieErträge.Unkräuter

erhöhendenWassergehaltderErnteunddamitsteigtdasRisiko,dassdieseim

Speicherfault.AußerdemsindvieleUnkrautartenungenießbarodersogargiftig.Die

Erntewäreunverkäuflich.

HöhereErträgemitbessererQualitätzuerzielen,istfürLandwirtewichtig.Heutewird

auflandwirtschaftlichenFlächeneffizienterproduziertalsfrüher.EinTrend,dersichfort-

setzenwird.ErträgeundEinkommenkonntengesteigertwerden,ohnediebewirtschaf-

teteFlächeaufNaturreservateundSchutzgebieteausdehnenzumüssen.Deramerika-

nischeWissenschaftlerDr.IndurM.Goklanyhaterrechnet:„Wäredertechnologische

Fortschritt1961‚eingefroren‘worden,dannwären1993mindestens80Prozentmehr

landwirtschaftlicheFlächenötiggewesen,umdieMenschheitzuernähren.“2

2IndurM.Goklany1998:Savinghabitatandconservingbiodiversityonacrowdedplanet,in:BioScience,Vol.48,Nr.11,S.941-953.

JAHR BEVöLKERUNG (MILLIARDEN) AcKERFLäcHE WELTWEIT (MHA)

1961 3,1 1.280

2000 6,1 1.400

2007 6,7 1.411

Steigerung 111 Prozent 10 Prozent

Entwicklung der Ackerfläche weltweit im Vergleich zur Bevölkerung

Quelle: Food and Agriculture Organization of the United Nations

FürdieZukunftkommtesverstärktdaraufan,zweiAspektenRechnungzutragen:

erstensdieSicherungundSteigerungderErträgeaufgegebenenFlächenunterErhalt

dernatürlichenProduktionsgrundlagen.UndzweitensdiebestmöglicheGestaltungder

Fläche,einschließlichnichtlandwirtschaftlicherNutzungsformen,zudenennatürliche

undnaturnaheLebensräumegehören.

NeueMethodenzurBewirtschaftungwiederEinsatzbodenschonenderAnbautechni-

kenodernützlingsschonenderPflanzenschutzmittel leistenhierfürwesentlicheBei-

träge.BiodiversitätserhaltendeMaßnahmensindjedochnichtaufAckerlandbegrenzt.

ZusätzlicheAktivitätenförderndieVielfalt:AufBlühstreifenamFeldrandgedeihenWild-

kräuter,dieeineVielfaltvonInsektenanlocken,welchewiederumdieNahrungsgrund-

lagefürVögelundSäugerbilden.AuchaufBrachflächen,amRandevonStraßen,

SchienenoderWäldernkannBiotopmanagementbetriebenwerden.

Wie vielfältig ist eine Agrarlandschaft?Eine Aussage diesbezüglich zu treffen, fällt oft sogar Experten schwer, denn die Wechselbeziehun-

gen in Ökosystemen sind äußerst vielfältig. Wissenschaftler haben jedoch mit der Beobachtung

der Bestandsentwicklung bestimmter Vogelarten Indikatoren gefunden, die diese Frage beantwor-

ten. Das Ergebnis ist nicht überraschend: Die biologische Vielfalt in Europa wird von der Entwicklung

der Landwirtschaft beeinflusst. So ermöglicht die moderne Landwirtschaft manchen Pflanzen- und

Tierarten wie etwa dem Weißstorch in Europa eine positive Bestandsentwicklung. Die Bestände

anderer Arten, wie des Neuntöters, sind langfristig etwa gleich geblieben. Und wiederum andere,

zum Beispiel das Rebhuhn, sind seltener geworden. Zur Förderung dieser rückläufigen Arten

existieren Möglichkeiten für Landwirte, die in Form von > Agrarumweltmaßnahmen und

> Vertragsnaturschutz entsprechende Ausgestaltung finden.

Nachhaltige Flächennutzung ermöglicht hohe Erträge und den Erhalt der Biodiversität

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Populationsindex (Prozent)

1983

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2000

2001

2002

2003

2004

2005 Jahr

Entwicklung der Population von Weißstorch, Neuntöter und Rebhuhn in Europa

100

50

0

REBHUHN

Jahr

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2005

300

250

200

150

100

50

0

WEISSSTORcH

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2000

2001

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2004

2005 Jahr

100

50

0

NEUNTöTER

Quelle: European Bird Census Council (EBCC)

2004

2005 Jahr

REBHUHN

2001

2002

2003

2004

2005

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Pflanzenschutz und Biodiversität sind vereinbar

Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln ist im Rahmen der modernen

Landwirtschaft unverzichtbar. Sie ermöglicht einen effizienten Anbau und

berücksichtigt gleichzeitig die Biodiversität. Umfassende Studien, die der

Zulassung von Pflanzenschutzmitteln vorausgehen, stellen deren Verträg-

lichkeit für Mensch und Umwelt sicher. Für forschende Unternehmen wie

BASF endet Verantwortung nicht im Labor: Das Unternehmen unterstützt

den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und fördert zusätzliche

Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität.

PflanzenschutzmittelverfolgeneinklaresZiel:SchädlingeundKrankheitenunserer

KulturpflanzensowieUnkräuteraufdemAckerzukontrollieren.LautGesetzdürfen

abernurMittelaufdenMarktgelangen,diebeisachgerechtemGebrauchwederdie

QualitätvonGewässernundBödennachhaltigbeeinträchtigennochdieBestände

wildlebenderVögel,SäugerundnützlicherInsektenwieBienengefährden.Deshalb

stehenumfangreicheStudienundexakteAnwendungsvorschriftenamAnfangeines

sicherenundrisikoarmenPflanzenschutzes.

Fortschrittund InnovationenkommteineSchlüsselrollezu.BASFundandere

HerstellerentwickelnbeispielsweisePflanzenschutzmittelnichtnuralsPulveroder

Flüssigkeit,sondernauchalsGranulat.DieseProduktepflügtderAnwenderdirekt

indenAckerein.OberirdischeOrganismenkommensomitdemPflanzenschutz-

mittelkaummehrinBerührung.MitInnovationenwiediesensorgendieHersteller

dafür, dass die Anwender Pflanzenschutzmittel immer umweltverträglicher ein-

setzen.ZudemistderenEffizienzgestiegen,sodassgeringereMengenderMittel

je Hektar nötig sind. Verstärkt werden chemische Kontrollmethoden auch mit

Pflanzenschutz und Biodiversität sind vereinbar

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anderen,wiebiologischenodermechanischenMaßnahmen,kombiniert(> Inte-

grierter Pflanzenschutz).

EinweiteresBeispiel:InderVergangenheitgingesdenKonstrukteurenvonSpritz-

düsendarum,feinsteSprühnebelzuerzeugen.DieTröpfchensolltensichsogleich-

mäßigwiemöglichaufdemFeldverteilenlassen.FeineSprühnebelhabenabereinen

gravierendenNachteil:DerWindkannsieleichtüberdieGrenzendesAckershinaus-

treiben,wosieetwaaufHeckenoderinGewässernlandenkönnen.Deshalbgehen

dieKonstrukteureheuteeinenMittelweg.DieSpritzgeräteerzeugengrößereTropfen,

diewenigerleichtverwehen.Erfahrungenzeigen,dassdieErntendennocheffektiv

geschütztsind.AuchdieintensiveSchulungvonLandwirten(> Product Steward-

ship)trägtdazubei,dassPflanzenschutzmittelinnerhalbderFeldgrenzenbleiben

undrichtigdosiertwerden.

DasVerhältniszwischenLandwirtschaftundBiodiversitätistkomplexundverändert

sichständig.Umdiesbesserzuverstehen,kooperiertBASFseit2002miteinem

landwirtschaftlichenBetrieb imenglischenRawcliffeBridge.DorthatsichFamilie

Hinchliffebereiterklärt,neueMaßnahmenzurFörderungderBiodiversitätbeispiels-

weiseaufRatderBeratungsgruppefürlandwirtschaftlichenNaturschutz(FWAG)

oderdesbritischenVogelschutzverbandes(RSPB)einzusetzenundzuüberprüfen.

DasZiel:hohewirtschaftlicheErträgebeigrößtmöglicherbiologischerVielfalt.Dieses

Projektistgutdokumentiertundzeigt,dasssichdieMethodendesBiodiversitäts-

managementsmitdermodernenLandwirtschaftkombinierenlassen.DieLandwirte

habenunteranderemeinenStreifensandigenBodenbewaldet,derohnehinnurwenig

Erträgebrachte,undNistkästenfürHöhlenbrüterangebracht.

ZusätzlichwurdenPflanzenangebaut,diedasganzeJahrübergenügendNahrung

fürwildlebendeVögelbieten.DieErfolgesindbeachtlich:BASFRawcliffeBridgezählt

seit2003gut100Vogelarten.MehralsdieHälftedavongiltalsbestandsgefährdet,

darunterRebhühneroderFeldsperlinge.Wissenschaftlerdokumentiertenrund150

PflanzenartenandenFeldgrenzen–einDrittelmehralsgewöhnlich.AnTümpeln

schwirrenLibellenundWasserjungfern,indenBächenbauenStichlingeihreNester.

BiodiversitätsinitiativenbeschränkensichausSichtvonBASFnichtnurauflandwirt-

schaftliche Flächen. Das vom Unternehmen unterstützte Programm „Symbiose“

umfasstein400QuadratkilometergroßesArealinderfranzösischenRegionCham-

pagne-Ardenne.DortsolleninnerhalbvondreiJahrenökologischrenaturierteRand-

streifenentstehen.DafürwerdenFeldgrenzenundStraßenrändersoangelegt,dass

sichPflanzen,InsektenundbedrohteVogelartenansiedelnkönnen.

BASFfördertzudemdiebrasilianischeInitiative„MataViva“fürUmweltbildungund

Wiederaufforstung.Zielistes,Biodiversitätzufördern,indemneueLebensräume

fürheimischeFloraundFaunageschaffenwerden.SopflanztenMitarbeitervon

BASFBrasiliengemeinsammitanderenPartnernundLandwirteneinehalbeMillion

BäumeaufdegradiertemLand.Unter „Degradation“ verstehenExperteneinen

Prozess,derBödenauslaugtunddamitfürMenschundNaturnahezuunbrauch-

barmacht.DasProjekthatnichtnurzumSchutzvonAnbauflächebeigetragen.

DieBäumegehörenheimischenArtenanundbildeneineGrundlagedafür,dass

z.B.dieGegendumGuaratinguetá–wodergrößteChemiekomplexvonBASFin

Südamerikaansässigist–ihrenursprünglichenArtenreichtumzurückgewinnenkann.

Pflanzenschutz und Biodiversität sind vereinbar

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Die Verantwortung für biologische Vielfalt nimmt die Industrie ernst – als

PartnerfürLandwirtesowiealsTeilderGesellschaft.GemeinsamkönnenLandwirte

und Industrie für eineBalancesorgen,die fürdieMenschheit existenziell ist:die

BalancezwischenderProduktionvongenügendgesunden,vielfältigenundbezahl-

barenNahrungsmittelnunddemSchutzderBiodiversität.

Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln: die Auswirkungen auf

die biologische Vielfalt messen und Risiken minimieren

Studien und Risikobetrachtung

Anwendung nach Vorschrift Mögliche zusätzliche biodiversitätsfördernde Maßnahmen

Beurteilung von Studien und Risikobewertung➜ Zulassung und Festlegung der An- wendungsvorschriften

Zum Schutz von: Lebensräumen wie z.B. Gewässern und Böden Gruppen wie z.B. Vögeln, Säugetieren, Insekten, Pflanzen, Gewässer- und Bodenorganismen

§§

Industrie Behörden Landwirt

Agrarumweltmaßnahmen.FreiwilligeAktivitätenzumSchutzderUmwelt,speziellerArtenoder

zumErhaltderregionaltypischenLandschaften.UmdieGegebenheitenvorOrtsogutwiemöglich

zuberücksichtigen,werdendieseMaßnahmenaufnationaler,regionaleroderlokalerEbeneent-

worfen.Landwirte,beispielsweise inderEU,erhaltenAusgleichszahlungen für ihreKostenund

eventuelle Einkommensverluste. Vorausgesetzt, sie verpflichten sich, besondere Maßnahmen

durchzuführen,dieübergesetzlicheVorschriftenhinausgehen.

Integrierter Pflanzenschutz (Integrated Pest Management, IPM).Ansatzder„sorgfältigen

AbwägungallerverfügbarenMethoden,diederAusbreitungvonSchädlingspopulationenentge-

genwirken.DabeiistdieAnwendungvonPflanzenschutzmittelnundanderenMethodenaufeinMaß

begrenzt,daswirtschaftlichsinnvollistunddieGefahrenfürMenschundUmweltreduziertoder

minimiert.IPMlegtbesonderenWertaufdiegesundeEntwicklungderPflanzensowieaufmöglichst

geringeEingriffeinAgrarökosystemeundfördertnatürlichePflanzenschutzmethoden.“3IPMistein

standortspezifischerAnsatz,derallegeeignetenMethodenumfasstundaufderVerantwortungder

Landwirtebasiert.UnterBerücksichtigungderWirtschaftlichkeit sollderEinsatzvonPflanzen-

schutzmittelnaufdasnotwendigeMaßreduziertwerden.

Product Stewardship.DasnachhaltigeManagementvonPflanzenschutzmittelnüberdenge-

samtenProduktlebenszyklushinweg–vonderEntwicklungüberdenGebrauchbiszurordnungs-

gemäßenEntsorgung.BASFarbeitetengmitKunden,LieferantenundAnwendernzusammen.Das

UnternehmenunterstütztbeispielsweiseinvielenLändernderWeltSchulungenvonLandwirten

füreinenverantwortungsvollenUmgangmitPflanzenschutzmitteln.

Glossar

3InternationalerVerhaltenskodexfürdenVertriebunddieAnwendungvonPestiziden,FoodandAgriculture

OrganizationoftheUnitedNations,November2002.

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Vertragsnaturschutz.EineStrategie,beiderzwischenNaturschutzbehördenundGrundstücks-

besitzern,meistLandwirten,vereinbartwird,dassdiesebestimmtePflegearbeitenaufihrenGrund-

stückenvornehmen.ZumBeispielmähensieihreWiesenzufestgelegtenZeitpunkten,umzuge-

währleisten,dassbodenbrütendeVögelihreJungenaufziehenkönnen.DieVereinbarungenzum

SchutzbedrohterheimischerPflanzen-undTierartenundihrernatürlichenLebensräumesindfrei-

willigundwerdenaufwandsentschädigt.

Ihre Ansprechpartner

Der Inhalt dieser Broschüre wurde von Experten aus verschiedenen Fachge-

bietenzusammengestellt,darunterAgrarwissenschaftler,Chemiker,Öko-Toxikologen

undUmweltwissenschaftler.VordemHintergrunddiesesbreitenfachlichenSpektrums

wünschenwiruns,dassdievorgestelltenInformationenAnknüpfungspunktefüreine

Diskussionliefern,dieneuePerspektivenermöglicht.

WirladenSieherzlicheinzueinemDialog,dersichanIhrenPrioritätenundFragen

orientiert.

Ansprechpartnerin für Medienvertreter:

EliseKissling

Telefon:+4962160-27450,elise.kissling@basf.com

Ansprechpartner für Fragen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik:

RainervonMielecki

Telefon:+4962160-27713,rainer.mielecki@basf.com

IndieserReihesindbereitserschienen:Pflanzenschutz–abersicher!Risikenminimieren–ChancennutzenEineklareSache:Wasser-undPflanzenschutz

Bestellnummer:AP2/12010d

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Herausgeber:BASFSE

AgrarzentrumLimburgerhof67117Limburgerhof

www.agrar.basf.dewww.agro.basf.com

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