View
222
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 1
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 1
„Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe.
NEU 2010“14. März 2012
Bernkastel-Kues
1
Gerhard SchröderLehrer für Pflegeberufe, Mitglied der Expertengruppe
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 2
Dekubitus – ein untypischer Fall!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 3
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 4
…4 Monate später nach Herzinfarkt!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 2
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 5
3. Fall: Krankenhauspatientin
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 6
Superman an Dekubitus gestorben! New York - Der amerikanische Schauspieler
Christopher Reeves, der als „Superman“Filmgeschichte schrieb, ist tot. Reeves habe bereits am Samstag in seinem Haus überraschend einen Herzstillstand erlitten und sei ins Koma gefallen, teilte sein Agent mit. Am Sonntag sei er schließlich im Northern Westchester Hospital in Mount Kisco gestorben, ohne sein Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
Ehefrau dankt FansReeves war erst Ende September 52 Jahre alt geworden. Der an den Rollstuhl gefesselte Film-Star habe zuletzt an einer schweren Wundinfektion gelitten: Eine Druckwunde hatte sich entzündet und seinen ganzen Organismus in Mitleidenschaft gezogen.
6
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 7
Warum Überarbeitung des Expertenstandards? Wurde 1998 bis 2000 entwickelt Erster Expertenstandard in Deutschland Expertenstandards sollen ca. alle 5 Jahre
überarbeitet werden, um das wissenschaftlich neu gewonnene Wissen zu berücksichtigen
Erste Überarbeitung bereits im Jahre 2004 Seit 2009 gründliche Neubearbeitung Neu: Zukünftig jährliches „Monitoring“ aller
Expertenstandards
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 8
Zwei Expertenstandards? Seit 2000 werden Expertenstandards durch
das DNQP entwickelt Ab 01.07.2008 soll es gesetzliche Standards
(§113a), die von Pflegekassen und Trägerverbänden beauftragt werden.
Bisherige DNQP Standards werden nicht anerkannt – es wird neue Standards geben!
Es ist anzunehmen, dass es in Kürze keine neuen Standards gibt
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 3
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 9
Gründe für Änderungen Neue wissenschaftliche
Erkenntnisse
Erfahrungen aus der Praxis im Umgang mit dem bisherigen Expertenstandard
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 10
Erfahrungen mit dem Standard☹ es wird immer bei allen Bewohnern mit
Bradenskala o.a. „gemessen“ und das Risiko bestimmt
☹ Gezielte Schulungen zur Erkennung der Dekubitusgefahr finden nicht statt!
☹ Sitzen wird als ‚Mobilisation‘ falsch verstanden
☹ Auf Hautpflege und Ernährung wird viel geachtet
☹ Der Fingertest wird kaum durchgeführt
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 11 11
Ödem!
Vorsicht: BlasendauerkatheterVorsicht: Massage
Die „alte“ Pathophysiologie
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 12
Dekubitusentstehung
Dekubitus
UrsachenDruckZeitScherkräfte
RisikofaktorenAlterGeschlecht… mehr als 100!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 4
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 13
1. Aussage des alten Standards
Die Pflegefachkraft...
Struktur 1 ... verfügt über aktuelles Wissen zur Dekubitusentstehung sowie
Einschätzungskompetenz des Dekubitusrisikos.
Prozess 1 ... beurteilt das Dekubitusrisiko aller Patienten / Betroffenen , bei
denen die Gefährdung nicht ausgeschlossen werden kann, unmittelbar zu Beginn der pflegerischen Versorgung und danach in individuell festzulegenden Abständen sowie unverzüglich bei Veränderungen der Mobilität, Aktivität und des Druckes mit Hilfe einer standardisierten Einschätzungsskala, z.B. nach Braden, Waterlow oder Norton.
13Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 14
1. Aussage des neuen Standards
Die Pflegefachkraft...
Struktur 1 ... verfügt über aktuelles Wissen zur Dekubitusentstehung sowie über
die Kompetenz das Dekubitusrisikos einzuschätzen.
Prozess 1 ... beurteilt mittels eines systematischen Vorgehens das Dekubitusrisiko
aller Patienten / Betroffenen , bei denen die Gefährdung nicht ausgeschlossen werden kann. Dies geschieht unmittelbar zu Beginn des pflegerischen Auftrags und danach in individuell festzulegenden Abständen sowie unverzüglich bei Veränderungen der Mobilität, der Aktivität oder bei Einwirkung von externen Faktoren (z.B. Sonden, Katheter), die zu einer erhöhten und/ oder verlängerten Einwirkung von Druck und/ oder Scherkräften führen.
14
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 15
Ergebnis 1
Eine aktuelle, systematische Einschätzung der Dekubitusgefährdungliegt vor.
15Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 16
Dekubitusentstehung aus der Tiefe
16
nach Groth 1942Le et al. 1984
Matratze
Fett
Muskulatur
Knochen
Fersenbein
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 5
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 17
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 18
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 19
Ursachen des Dekubitus: Druck und Scherkraft
Aus: Internationale Übersicht: Dekubitusprophylaxe. Druck, Scherkräfte Reibung und Mikroklima im Kontext. Ein Konsensusdokument. London Wounds International 2010
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 20
Druck = Kraft × Fläche
Aus: Internationale Übersicht: Dekubitusprophylaxe. Druck, Scherkräfte Reibung und Mikroklima im Kontext. Ein Konsensusdokument. London Wounds International 2010
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 6
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 21
Ursachen des Dekubitus: Druck, Scher- und Zugkräfte
Wenn senkrecht verlaufender Druck auf einen Knochen stößt, entstehen zusätzlich Zug- und Scherkräfte im Gewebe
Aus: Internationale Übersicht: Dekubitusprophylaxe. Druck, Scherkräfte Reibung und Mikroklima im Kontext. Ein Konsensusdokument. London Wounds International 2010
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 22
Druck und Zeit
Nach Reswick und Rogers 1976; EPUAP 2010)
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 23
Was heißt das?
Auch hoher Druck für „kurze“ Zeit kann Dekubitus auslösen!
Niedriger Druck für lange Zeit schädigt weniger als man bisher angenommen hatte!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 24
Weitere Ursachen eines Dekubitus
TemperaturHöhere Temperatur an der Haut signalisiert, dass dort ein Dekubitus entstehen wird (Entzündungsreaktion)! Zudem ist die Druckstelle verhärtet, weicher oder schmerzhaft.
MikroklimaStarkes Schwitzen auf einer Matratze kann zum Aufweichen der Haut führen, wodurch die anderen Faktoren mehr schädigen können.
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 7
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 25
Entstehung eines Dekubitus
Dekubitus
DruckZeit
Scher- und Zugkräfte (Reibung)
MikroklimaTemperatur
Weitere individuelle Risikofaktoren
Weitere individuelle Risikofaktoren
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 26
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 27
Sitzen von Patienten(from Defloor & Grypdonck. [2000] West J Nurs Res,22:335-50)
Beste SitzpositionNach hinten gelehnt, die Beine aufgelegt und die Fersen frei.
27
Noch akzeptable SitzpositionGerade sitzend, Füße auf dem Boden und Arme auf den Lehnen.
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 28
Wie viel bringen Risikoskalen?
Studie im Krankenhaus mit 1617 Patienten über 3 Jahre
2 Gruppen wurden verglichen:
Gruppe A: keine Risikoeinschätzung, keine druckreduzierenden Hilfsmittel; Hilfsmittel erst wenn Grad 1 positiv war.
Gruppe B: regelmäßige Summenwerte der Braden-Skala, wenn Braden < 17 oder Dekubitus Grad 1 → Wechseldruckluftmatratze.
Welche Gruppe hatte mehr Dekubitus Grad 2 bis 4?
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 8
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 29
Ergebnis Es gibt einen signifikanten Unterschied:
In der Gruppe B wurden 7mal mehr Wechseldruckluftmatratzen eingesetzt als in Gruppe A.
Hinsichtlich Dekubitusentstehung Grad 2 bis 4 gab es keine Unterschiede!
Einsatz der Braden Skala im Vergleich zur regelmäßigen Hautinspektion bringt keine Vorteile!(Vanderwee et al. 2007)
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 30
Dekubitus Grad 1 als Prädiktor für Grad 2?
Patienten mit nicht wegdrückbarer Rötung (n=97) hatten eine 2,4 fach höhere Wahrscheinlichkeit einen Dekubitus Grad 2, 3 oder 4 zu entwickeln als Patienten mit einer wegdrückbaren Rötung.
FAZIT: Wegdrückbare Rötungen lassen gut Dekubitus Grad 2 oder höher vermeiden.(Nixon et al. 2007)
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 31
Wichtigste Maßnahme!
Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Dekubitus ist die
regelmäßige Hautinspektion!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 32
Wie soll Risiko erkannt werden?
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 9
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 33
Ursachen für erhöhte und/ oder verlängerte Einwirkung von Druck und/ oder Scherkräften
Einschränkung der Aktivität („Ausmaß, in dem sich ein Patient oder Bewohner von einem Ort zum anderen bewegt.“) z.B. • Abhängigkeit von Gehhilfsmitteln oder personeller Unterstützung beim Gehen• Abhängigkeit beim Transfer (vom Bett auf den Stuhl)• Bettlägerigkeit
Einschränkung der Mobilität („Ausmaß, in dem ein Patient oder Bewohner seine Körperposition wechselt.“) z.B.• Abhängigkeit von personeller Unterstützung bei Lagewechseln• Kaum oder keine Kontrolle über Körperpositionen• Unfähigkeit zu selbständigen kleinen Positionsveränderungen
Externe Exposition gegenüber Druck/ Scherkräften• Katheter/ Sonden usw.• Schienen, Verbände• Lange Operationen, unzureichende druckverteilende Hilfsmittel
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 34
Dekubitusrisiko einschätzen
Initialer Ausschluss eines Dekubitus„Gibt es Hinweise auf eine erhöhte und/ oder verlängerte Einwirkung
von Druck und/ oder Scherkräften?“
Differenzierte Risikoeinschätzung (klinische Beobachtung)
+ Hautinspektion
Ja!Nein!Nein!
Dekubitusrisiko!Erkennen der Risikofaktoren!
Keine Risikostufen!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 35 35
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 36 36
1. Lokalisation
2. Wundumgebung
3. Wundgrund
Unterschiede Dekubitus zur Feuchtigkeitswunde
Kreuzbein
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 10
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 37
Patient hat sich geschämt, aufsaugende Materialien zu kaufen:Mazeration der Haut durch ungeeignete Inkontinenzversorgung mit einem Handtuch!
37Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 38
Postoperativer Dekubitus durch Verweigerung der Umlagerung. Die Mazeration entstand durch Urin an der Haut.
38
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 39
Verschärfte Form!
39Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 40
Hautschäden durch Feuchtigkeit bei Adipositas
40
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 11
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 41
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 42
Schädigung über lange Zeit: Windeldermatitis!
42
Zum Üben:http://www.epuap.org„Pressure Ulcer Classification“
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 43
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 44
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 12
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 45
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 46
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 47
Kopf
12 Uhr
3 Uhr
6 Uhr
9 Uhr
gelbe Beläge bei2 Uhr
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 48
Gradeinteilung Dekubitus
Grad 1
OberhautEpidermis
LederhautKorium
UnterhautSubcutis
Grad 2
Grad 3Grad 4
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 13
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 49
Gradeinteilung
49
Stadium 21. Muss bei einer Heilung rückgradiert werden?
2. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man „3 bis 4“ schreiben?
3. Was ist eine schwarze, trockene Nekrose?
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 50
EPUAP Dekubituseinteilung 2010
Kategorie I Nicht wegdrückbare, umschriebene Rötung bei intakter Haut, gewöhnlich über einem knöchernen Vorsprung. Bei dunkel pigmentierter Haut ist ein Abblassen möglicherweise nicht sichtbar, die Farbe kann sich aber von der umgebenden Hautunterscheiden. Der Bereich kann schmerzempfindlich, verhärtet, weich, wärmer oder kälter sein als das umgebende Gewebe. Diese Symptome können auf eine (Dekubitus-) Gefährdung hinweisen.
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 51
EPUAP Einteilung 2010
Kategorie II Teilzerstörung der Haut (bis zur Dermis), die als flaches, offenes Ulcus mit einem rot bis rosafarbenen Wundbett ohne Beläge in Erscheinung tritt. Kann sich auch als intakte oder offene/ rupturierte, serumgefüllte Blase darstellen. Manifestiert sich als glänzendes oder trockenes, flaches Ulcus ohne nekrotisches Gewebe oder Bluterguss*. Diese Kategorie sollte nicht benutzt werden um Blasen, Verbands- oder pflasterbedingte Hautschädigungen, feuchtigkeitsbedingte Läsionen, Mazerationenoder Abschürfungen zu beschreiben.*Blutergüsse weisen auf eine tiefe Gewebsschädigung hin.
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 52
EPUAP Einteilung 2010Kategorie III Zerstörung aller Hautschichten. Subkutanes Fett kann
sichtbar sein, jedoch keine Knochen, Muskeln oder Sehnen. Es kann ein Belag vorliegen, der jedoch nicht die Tiefe der Gewebsschädigung verschleiert.Es können Tunnel oder Unterminierungen vorliegen. Die Tiefe des Dekubitus der Kategorie/Stufe/Grad III variiert je nach anatomischer Lokalisation. Der Nasenrücken, das Ohr, der Hinterkopf und das Sprunggelenk haben kein subkutanes Gewebe, daher können Kategorie III Wunden dort auch sehr oberflächlich sein. Im Gegensatz dazu können an besonders adipösen Körperstellen extrem tiefe Kategorie III Wunden auftreten. Knochen undSehnen sind nicht sichtbar oder tastbar.
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 14
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 53
EPUAP Einteilung 2010
Kategorie IV Totaler Gewebsverlust mit freiliegenden Knochen, Sehnen oder Muskeln. Belag und Schorf können vorliegen. Tunnel oder Unterminierungen liegen oft vor. Die Tiefe des Kategorie IV Dekubitus hängt von der anatomischen Lokalisation ab. Der Nasenrücken, das Ohr, der Hinterkopf und der Knochenvorsprung am Fußknöchel haben kein subkutanes Gewebe, daher können Wunden dort auch sehr oberflächlich sein. Kategorie IV Wunden können sich in Muskeln oder unterstützende Strukturen ausbreiten (Fascien, Sehnen oder Gelenkkapseln) und können dabei leicht Osteomyelitis oder Ostitis verursachen. Knochen und Sehnen sind sichtbar oder tastbar.
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 54
Dekubitusstadien- nach Seiler -Stadium A Keine Nekrosen, Wunde sauber,
GranulationsgewebeStadium B Wunde schmierig belegt,
Restnekrosen, keine Infiltration des umgebenden Gewebes.
Stadium C Wunde wie Stadium B mit Infiltration des umgebenden Gewebes und/ oder Allgemeininfektion (Sepsis).
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 55
Neues Buch:
Gerhard SchröderDr. Jan Kottner
Ende 2011ca. 29 Euro
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 56 56
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dekubitusprophylaxe bedeutet: Für den anderen Menschen da sein!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 15
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 57
Input Teil 2:Wie praktisch ist der neue Standard?
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 58
2. Aussage des neuen Standards
Die Pflegefachkraft...
Struktur 2 ... beherrscht haut- und gewebeschonende Bewegungs-, Lagerungs-
und Transfertechniken.
Prozess 2 ... gewährleistet auf der Basis eines individuellen Bewegungsplanes
sofortige Druckentlastung durch die regelmäßige Bewegung des Patienten/Betroffenen, z.B. 30° Lagerung, Mikrobewegung, scherkräftearmen Transfer, und fördert soweit wie möglich die Eigenbewegung des Patienten/Bewohners.
58
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 59
Aussage 2
Ergebnis 2
Ein individueller Bewegungsplan liegt vor.
59Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 60
Neue Begriffe
DruckentlastungDruckentlastung bedeutet die Entlastung der betreffenden Körperstellen von äußerlich einwirkendem Druck und Scherkräften. Dies ist durch regelmäßige körperliche Bewegung und/oder durch Freilagerung gefährdeter Körperstellen zu erreichen.
DruckverteilungDie auf ein bestimmtes Areal einwirkende Belastung wird reduziert, aber nicht vollständig aufgehoben.
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 16
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 61
Kern der Aussage
Druckentlastung durch „Bewegungsförderung“
Was fördert Bewegung?
Was hemmt Bewegung?
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 62
Angst vor Immobilität
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 63
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 64
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 17
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 65
Bettlägerigkeit = Immobilität??
Menschen, die im Bett liegen, können immobil oder mobil sein.
Menschen, die im Rollstuhl sitzen, können immobil oder mobil sein.
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 66
Prozess der Bettlägerigkeit
1. Instabilität2. Ereignis (Sturz – Krankenhausaufenthalt!)3. Immobilität im Raum4. „Ortsfixierung“5. Bettlägerigkeit
(Zegelin 2005)
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 67
Beeinflussende Faktoren
Individualität Liegepathologie und kognitiver Abbau Krankheitsausprägung und Komplikationen Weltsicht und Bewältigung Die Pflegenden – Einstellung, Wissen, Möglichkeiten
(ZEIT!)
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 68
„Ist jemand weniger bettlägerig, wenn er anstatt im Bett zu liegen immobil in einem Rollstuhl Stunden sitzt?“ (Ruth Schröck 2004)
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 18
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 69
Druckmessprinzip
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 70
Druck ist im Sitzen bis zu 7mal höher als im Liegen!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 71
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 72
Sitzen von Patienten(from Defloor & Grypdonck. [2000] West J Nurs Res,22:335-50)
Beste DruckverteilungNach hinten gelehnt, die Beine aufgelegt und die Fersen frei.
72
Optimale StühleHöhenverstellbarHohe RückenlehneArmlehnenSitzpolsterung!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 19
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 73
Empfehlung zum Sitzen von dekubitusgefährdeten Menschen Internationale Leitlinien (Clark 2008):
Nicht länger als 2 Stunden, dann 1 Stunde entlasten!
DNQP-Standard:Zeitliche Angaben im Entwurf wurden strikt abgelehnt (von Heimbetreibern). Deshalb: „Individuell...“
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 74
Wie sind Ihre Stühle beschaffen?
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 75
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 76
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 20
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 77
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 78
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 79
Angst vor Abhängigkeit
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 80
Analyse der Bewegungen Sind Schmerzen vorhanden? Werden sedierende Medikamente verabreicht? Welche Bewegungsmöglichkeiten bestehen? Kann der Betroffene Sitzen? Alleine? Auf einem
Hocker? Kann er sich im Bett drehen? Hat er Hilfsmittel zur Bewegung? Hat er Angst vor Bewegung? Was ist sein eigener Wunsch?
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 21
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 81
Beweglichkeit beginnt im Kopf:
Zue r s t be i den P f l egenden , da nn be i den B e t ro f f e nen !
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 82
Arbeitsüberlastung und Stress
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 83
Bewegungsförderndes Umfeld
Geruch? Luft?! Licht? Sicherheit Einstellung der Pflegenden
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 84
Vorgehen
Bewegungsanalyse Kraft- und Kreislauftraining vor langem
Sitzen! 3-Schritt Gang probieren! Ortsfixierung durchbrechen!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 22
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 85
Makro- und Mikrobewegung
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 86
Grundsätze zum „Lagern“
Beweglichkeit des Patienten erhalten
So viel Körperoberfläche wie möglich aufliegen lassen
Korrekte Abknickung in der Hüfte
86
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 87 87
UnphysiologischeBettabknickung:
- Atemeinschränkung- Druckerhöhung
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 88 88
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 23
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 89
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 90
Einfacher Rückzug
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 91
Doppelter Rückzug
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 92 92
Bettbremse
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 24
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 93 93
Fersenfreilagerung
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 94 94
30-Grad-Lagerung
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 95
Zeitintervalle zur Bewegung
„2-stündliches Umlagern“ ist nicht richtig!
Richtig: individuell zwischen 2- bis 4-stündliches
Umlagern zu bestimmen nach dem Risiko
(Durchblutung etc.) zu überprüfen durch den Fingertest!
95Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 96
Lagerungen – wie oft?
Es gibt keinen Unterschied in der Dekubitusinzidenz von Dekubitus Grad 2 bis 4, ob die Patienten 2-stündlich oder 4-stündlich gelagert werden, wenn die Patienten auf einer viskoelastischenSchaumstoffmatratze liegen.
(Krapfl u. Gray 2008 [Review von 5 RCT‘s und 2 systematischen Übersichtsarbeiten]
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 25
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 97
Textilien und Dekubitusentstehung?? Goretex? Frottee?
Es gibt zwischen den verwendeten Textilien keinen Unterschied in der Dekubitusinzidenz!Nur der Faktor Immobilität war entscheidend!
(Zhong et al. 2008)
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 98
Bewegtes Lagern nach Klein-Tarolli
Prinzipien der Kinästhetik und Feldenkrais
„Lagern“ mit beweglichen Hilfsmitteln = Rollen, Kissen
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 99
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 100
Mikrostimulation: Prinzipien
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 26
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 101
Nicht ausreichend druckverteilende Hilfsmittel
101
• Lagerungsringe
• Felle
• Watteverbände
• Wasserkissen (Gadomski 1978)
• kleinzellige Wechseldruckmatratzen (< 12 cm Kammergröße; Defloor 2001)
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 102
Kriterien für die Auswahl
Körpergewicht Ergebnis der Risikoskala Dekubitusstadium bewiesene Wirksamkeit Gefährdete/ betroffene Körperstelle Pflegeziel/ -schwerpunkt Komfort/ Qualität für den Patienten Krankheit (z.B. neurologische Erkrankungen) Nebenwirkungen (Geräusche, Schwitzen)
102
Angaben vomHersteller
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 103
Lagerungshilfsmittel - Hinweise
„Hilfsmittel“ = ersetzen nicht das Bewegen/ Lagern
haben alle Wirkungen und Nebenwirkungen!
wirken nur, wenn wenig Material zwischen Matratze und Patient ist!
das Bettlaken nicht spannen und einstecken!
103Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 104
Konsequenz
zur Zeit fehlende Evidenz, weil die Studien nicht aussagekräftig sind.
Nicht: „Welches Lagerungshilfsmittel ist das Beste?“
Sondern: „Welches Lagerungshilfsmittel ist für welchen Betroffenen das Beste?“
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 27
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 105
Beispiel Jürgen – „der Rollifahrer“
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 106
4. Aussage des alten Standards
Die Pflegefachkraft...
Struktur 4 ... kennt neben Bewegungsförderung und
Druckreduktion weitere geeignete Interventionen zur Dekubitusprophylaxe, die sich aus der Risikoeinschätzung ergeben.
Prozess 4 ... leitet auf der Grundlage der Risikoeinschätzung für
alle identifizierten Risikofaktoren weitere Interventionen ein, die beispielsweise die Erhaltung und Förderung der Gewebetoleranz betreffen.
106
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 107
4. Aussage des alten Standards
Ergebnis 4
Die durchgeführten Interventionen zu den Risikofaktoren sind dokumentiert.
107Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 108
4. Aussage des neuen Standards
gestrichen
108
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 28
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 109
Internet Informationen
www.gesundheitsinformation.de
IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen)
Gute Broschüre über Dekubituspräventionkann geladen werden!
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 110
Gute Broschüre
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 111
Fingertest
111
Mit dem Fingerin die Rötung drückenund Finger wegnehmen.
Rötung: Dekubitus?
Ist es weiß geworden:Kein Dekubitus
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 112
Expertenstandard Dekubitusprophylaxewww.akademie-fuer-wundversorgung.de
Gerhard Schröder 2012 29
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 113
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe und –therapie Gerhard Schröder 2012www.akademie-fuer-wundversorgung.de Folie 114
Recommended