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Der „false consensus effect“. Lee Ross, David Greene & Pamela House. Gliederung. 1. Wir Experimentieren mit Euch! 2. Worum geht es überhaupt? - der „false consensus effect“ - die Originalstudie und ihre Hypothesen 3. Ergebnisse 4. Weiterführende Studien zum Konsens - PowerPoint PPT Presentation
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Der „false consensus effect“
Lee Ross, David Greene & Pamela House
Gliederung1. Wir Experimentieren mit Euch!2. Worum geht es überhaupt?
- der „false consensus effect“- die Originalstudie und ihre Hypothesen
3. Ergebnisse4. Weiterführende Studien zum Konsens5. Zwischendiskussion6. Studien 3 & 47. Gründe für den falschen Konsens
ExperimentStellt euch bitte folgende Situation vor:
Du kommst aus einem Supermarkt in deiner Nachbarschaft und wirst von einem Mann im Anzug gefragt, ob du gerne dort einkaufst. Du bejahst und teilst ihm mit, dass nicht nur die Nähe für dich wichtig ist, sondern auch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die Qualität der Produkte. Nun teilt dir der Mann mit, dass du gefilmt wurdest und fragt dich, ob du eine Erklärung unterschreiben würdest, damit der Film für eine Werbekampagne der Supermarktkette verwendet werden kann.
Experiment Teil 1
1. Schreibe bitte auf, ob du unterschreiben würdest, oder nicht.
Experiment Teil 1
2. Schätze nun bitte, wieviel % anderer Personen unterschreiben würde und
3. wieviel % die Unterzeichnung verweigern würde!
Experiment Teil 2 Nun schätzt bitte die „typischen Personen“
die (1) unterschreiben nach folgenden Kriterien ein:
a) Selbstsicherheit: -50+50b) Hilfsbereitschaft: -50+50c) Vertrauen: -50+50d) Abenteuerlust: -50+50
Experiment Teil 2 Nun schätzt bitte die „typischen Personen“
die (2) nicht unterschreiben nach denselben Kriterien ein:
a) Selbstsicherheit: -50+50b) Hilfsbereitschaft: -50+50c) Vertrauen: -50+50d) Abenteuerlust: -50+50
Das Original: der falsche Konsens
Prämissen: jeder Beobachter sozialen Handelns gilt als intuitiver Psychologe
Schemata des soz. Handelns entstehen, die unser Weltbild bestimmen, oder beeinlfussen
Eigene Entscheidungen werden dabei als „normal“ und angebracht angesehen andere eher als ungewöhnlich und „abweichend“
Das Original: der falsche Konsens
Dabei fallen Abweichungen mehr auf und ziehen öfter Interpretationen über Personen nach sich (relativ!)
Bsp: ein Fallschirmspringer findet sein Hobby nicht ungewöhnlich, andere sehen darin aber Aussagen über seinen Charakter
Das Original: der falsche Konsens
Warum wird das Thema untersucht? Katz & Allport fanden Korrelationen
zwischen Verhalten von Personen und deren Annahmen über ihr Umfeld
Bsp: Schummeln in der Uni, politischer Glauben
Das Original: der falsche Konsens 2 Hypothesen wurden geprüft:
1. Personen, die eine bestimmte Antwort in einer hypothetischen Situation geben, werden diese als wahrscheinlicher für „alle Menschen“ ansehen, als Personen, die die Alternative wählen.
2. Personen, die eine spezifische Antwort geben, werden die „typische Person“, die diese Antwort gibt weniger extrem charakterisieren, als Personen die die Alternative wählen.
Das Original 4 Storys à 80 Probanden Nach Schätzung & eigener Antwort
mussten diese einen Fragebogen ausfüllen
Auf diesem mussten sie sich und die „typischen“ Personen auf Likert-Skalen einschätzen
Die Reihenfolge wurde variiert – ohne Effekt
Original Ergebnisse Teil 1Setting Eigene
WahlAnteil Schätzung
Option 1Schätzung Option 2
F Wert
Super-markt Story
Ja
Nein
66%
34%
75,6%
57,3%
24,4%
42,7%
17,7
Studenten Story
(Gruppen-benotung)
Ja (ind.)
Nein (Gruppe)
80%
20%
67,4%
45,9%
32,6%
54,1%
16,5
Alle Zusammen
Option 1
Option2
58%
42%
65,7%
48,5%
34,3%
51,5%
49,1
Original Ergebnisse Teil 1
VPn, die die angebotene Alternative wählen, schätzen diese Handlungsweise als wahrscheinlich für „Menschen allgemein“ ein
VPn, die diese Alternative ablehnen, schätzen die Wahl der Alternative für „Menschen allgemein“ eher als unwahrscheinlich ein
Original Ergebnisse Teil 2Setting Eigen-
schaftenEigene Wahl
Schätzung der Charakter-eigensch. für Wähler von
Opt.1 Opt.2
Differenz F Wert
Super-Markt Story
Schüchternheit
Hilsbereit-schaft
Vetrauen…
ja
nein
60,4
90
89,5
65,3
-29,1
+24,7
17,27
Studenten Story
FaulheitGesellig-
keitKonkur-
renz-fähigkeit…
Individu.
Gruppe
66,4
100,9
66,6
46,8
-0,2
+54,1
21,83
Alle zusammen
Option 1
Option 2
54,9
79,8
75,4
65,1
-20,5
+14,7
37,4
Original Ergebnisse Teil 2
In Auswertung wurde „Story“ als fester Faktor betrachtet die eigene Entscheidung der VPn beeinflusst maßgeblich deren Charakterisierungen von „typischen Personen“
Anderswählende werden immer extremer angesehen/dargestellt
Eure Ergebnisse???
An dieser Stelle bleibt mir nur zu hoffen, dass alles passt…
Erklärung? Generelle Tendenz für Personen, anderen
ihre Vorlieben, Ängste, Wünsche und andere Charakterzüge zuzuschreiben??? Vs. Simple Methodikeffekte
Hypothese: Personen, die selbst eine gewisse Kategorie „wählen“, schätzen den Anteil anderer in dieser Kategorie höher, als diejenigen aus der Alternativkategorie.
Weiterführung/Methode
80 VPn Fragebogen mit 35/34 Fragen und sich ausschließenden Antworten (quasi dichotom)
Eine Hälfte beantwortete zunächst, um dann zu schätzen, die andere schätzte erst und antwortete danach für sich
Ergebnisse der WeiterführungFrage mit Kategorie 1 und
(Kategorie2)Erwartungen von Kategorie-1ern
Kategorie 1 Kategorie 2δ t-
Wert
Personal traits
Shy (not) 45,9 35,9 + 2,66
Optimistic (not) 61,6 50,4 + 2,58
Competitive (not) 75,1 69,9 + 1,35
Politically left (ricght) 59,7 58 + <1Support of women´s lib(not) 57,3 33,4 + 3,96
Political expectations
Woman in supreme court? (no) 63,3 34,6 + 6,19
Poverty problem reduced? (no) 61,8 43,1 + 3,81
Nuclear weapon used? (no) 58,8 31,2 + 3,21
Discovery of aliens? (no) 56,6 29,3 + 5,48
Ergebnisse der Weiterführung 32 der 34 Fragen brachten gewünschtes
Differenzergebnis Bei 3 von 7 Kategorien starke Evidenz für
den f.c.-Effekt Weitere 3 zeigten grundlegende und
relevante Übereinstimmung 1 Kategorie (persönliche Hobbys) brachte
keine signifikante Ergebnisse Der Effekt ist nicht nur ein Artefakt der
Befragung und Methode
Kritik??? Hypothetischer Charakter der
Situationen Eigenes Involvement … …
Studie 3 & 4
Weiterführende Studien
Anmeldung zu einem Experiment im Rahmen des Psychologiestudiums (Versuchspersonenstunden)
Hauptunterschied: Studie 3 ist hypothetisch, wie Studie 1; Studie 4 stellt reale Situation
Weiterführende Studien: Hypothesen
1. False-Consensus Effect wird sowohl bei der hypothetischen, als auch bei der scheinbar realen Bedingung auftreten
2. Beurteilung der „typischen“ Person, wird durch die eigene Entscheidung beeinflusst
Studie 3: Vorgehensweise
104 Versuchspersonen 2 Geschichten (je 52 VPn) Eigene Antwort und Schätzung der
Anderen Eigenschafteneinschätzung von sich
selbst und des „typischen“ Vertreters, der ablehnt, bzw. mitmacht per Likert-Skalen
Studie 4: Vorgehensweise
80 Versuchspersonen Gleiche Geschichten wie in Studie 3 Zuvor: Ausfüllen eines Fragebogens
zu Vorlieben und Abneigungen Eigene Antwort und Schätzung der
Anderen
Studie 4: Vorgehensweise
Einschätzung der Eigenschaften anderer Personen, die mitmachen, bzw. ablehnen
ABER: nicht des „typischen“ Vertreters, sondern zweier „realer“ Personen, an Hand des Vorlieben-Abneigungen-Fragebogens
Studie 4: Vorgehensweise
Der Hälfte der Probanden wurde gesagt, dass Version A von VP ist, die abgelehnt hat, und Version B von VP, die zugestimmt hat
Die andere Hälfte hatte gegenteilige Informationen
Studie 4: Fragebögen Version A: Likes: spazieren gehen, lesen, bildhauern, am
Strand liegen, essen…Dislikes: Menschenmengen, den ganzen Tag zu
Hause sein, sich unter Druck gesetzt fühlen, sich unterhalten müssen…
Version B:Likes: zuhören, reden, lachen, backen, mit dem
Hund spielen…Dislikes: Thesenpapiere, langweilige Seminare,
schlecht erzogene Kinder…
Studie 4: Gründe für Fragebögen
1. Verstärkt das Gefühl, dass reale Personen beurteilt werden sollen
2. Einfluss auf Einschätzung der Person, wenn Hintergrundinformationen bekannt sind
Studie 3+4: Ergebnisse
Personen, die Schild selbst tragen würden, dachten, dass sich die Mehrheit der anderen dafür entscheidet.
Personen, die Schild nicht tragen würden, dachte, dass sich die Mehrheit der anderen dagegen entscheidet.
Hypothese, dass der falsche Konsens sowohl in der fiktiven, als auch der realen Bedingung auftritt, wird bestätigt
Studien 3+4: Ergebnisse
Studie 3+4: Ergebnisse
Auch hier: Beurteilung anderer Personen wird klar durch die eigene Einstellung beeinflusst ( Studie 1), nicht durch reale oder fiktive Bedingungen, und auch nicht durch Hintergrundinformationen (Studie 4)
Studie 3+4: Ergebnisse
Gründe für den falschen Konsens
1. Motivational 2. Selective exposure + Verfügbarkeit 3. Mehrdeutigkeit
1. Motivational
Menschen fühlen sich wohler, wenn sie mit ihrer Meinung nicht alleine sind. Dabei nehmen sie manchmal auch in Kauf etwas zu vertreten, was nicht unbedingt ihrer Einstellung entspricht.
2. Selective exposure + Verfügbarkeit
Menschen, die gleichen Background, Erfahrungen, Interessen und Werte haben, werden, i. A., die gleiche Meinung haben, wie man selbst.
Anders Denkende werden ausgeschlossen, da man sich, der eigenen Gewohnheit wegen, nicht vorstellen kann, dass Alternativen zum eigenen Denken möglich sind
3. Mehrdeutigkeit
Probleme, vor die man gestellt wird, können nicht immer eindeutig sein.
Daher kann falscher Konsens auch dadurch entstehen, dass keine konsistenten Informationen gegeben sind, und man anfängt zu interpretieren und zu vermuten und dies andere ebenso tun.
Literatur
Ross, L., Greene, D., & House, P. (1977). The „False Consensus Effect“: An Egocentric Bias in Social Perception and Attribution Processes. Journal of Experimental Social Psychology, 13, 279-301.
Wir danken für eure Aufmerksamkeit !!!
Ach, und übrigens:
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