Deutsches Historisches Museum in Berlin: Fassadenfenster für historisches Erscheinungsbild

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zung ist der 24stündige Betrieb derKühlung, da Wärmelasten von bis zu70 W/m2 wirksam werden.

Eine Temperaturverlaufsrech-nung über mehrere Tage zeigt, daßsich hohe Temperaturen im Bereichder Lichtdecke einstellen, die darunterliegenden Räume aber angenehm kühlgehalten werden können. Das höhereTemperaturniveau der Abluft erlaubtin dieser Betriebsart eine sehr effektiveRückkühlung. Weiterhin können auchfür den Betrieb der Ausstellungsräumeüber weite Teile des Jahres die Rück-kühlwerke ohne aktiven Kältemaschi-neneinsatz genutzt werden.

7 Fazit

Für das Kunstmuseum Stuttgart wur-den neue Wege hinsichtlich der

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A. Niewienda · Entwicklung der Klimakonzepte für das Kunstmuseum Stuttgart

Bauphysik 27 (2005), Heft 2

Raumklimasysteme für Museen ein-geschlagen und konsequent mit Si-mulationsrechnungen zur Anwen-dungsreife entwickelt. Die Dachter-rasse des Museums ist durch das aus-geklügelte Konzept der Heizung undKühlung in Kombination mit derSonnenschutzisolierverglasung imSommer und Winter nutzbar. DieForderung der Stadt Stuttgart nacheiner 25 %igen Unterschreitung derAnforderungen aus der Wärme-schutzverordnung 1995 konnte eben-falls erfüllt werden. Durch die größ-tenteils eingesetzten Flächenkühlsy-steme und die intelligente Abluft-führung über Lichtdecken könnenüber einen großen Teil der Kühlperi-ode die Rückkühlwerke und dieAußenluft für die Kühllastabfuhr ge-nutzt werden. Die natürliche Lüftung

der Ebene 4 erlaubt zusätzlich eineNachtluftspülung und trägt damitebenfalls zur Energieeinsparung bei.Durch die in der Planung gefundenenLösungen konnten die Investitions-und Betriebskosten in erheblichemUmfang reduziert werden. Auf langeSicht werden damit sowohl die Fi-nanzen der Stadt Stuttgart als auchdie Umwelt geschont.

Autor dieses Beitrages:Dipl.-Phys. Andreas Niewienda, DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheit-liche Bauberatung und -planung mbH, Obere Waldplätze 11, 70569 Stuttgart

Deutsches Historisches Museum in Berlin: Fassadenfenster für historisches Erscheinungsbild

Das ehemalige Zeughaus in Berlin ent-stand Ende des 17. und Anfang des 18. Jh. (Fertigstellung 1729) und sollteRüstkammer und Schatzhaus für krie-gerische Beutestücke werden. Zugleichwar es als Repräsentationsbau des erstenpreußischen Königs Friedrich I. (1657-1713) gedacht. Den Zweiten Weltkrieghar das Gebäue beinahe unbeschadetüberstanden. In den 1950er Jahren erhieltdas in der DDR als Museum für DeutscheGeschichte genutzte Gebäude einenkomplett neuen Innenausbau. Mit derWiedervereinigung übernahm das Deut-sche Historische Museum den Komplex.

Von 1998 bis 2003 wurde es aufwen-dig saniert und erweitert. Für die Re-staurierung ist das Büro Winfried BenneArchitekten, Berlin verantwortlich, derangrenzende Erweiterungsbau entstandnach einem Entwurf von I. M. Pei. ImInnern behielt das Museum die in den1950er Jahren entstandenen Innen-räume, die sich an das historische Kon-zept anlehnen. Durch ein neuartigesKlimakonzept, das ohne abgehängteDecken und aufgeständerte Böden aus-kommt, konnten die vorherrschendengroßzügigen Raumeindrücke erhaltenbleiben.

Im Bezug auf die Außenfassade wares möglich, den Anforderungen desDenkmalschutzes gerecht zu werden, in-dem das Restaurierungsglas RESTO-

VER® der SCHOTTAG eingesetztwurde. Die Oberfläche dieses Glases istleicht „unruhig“. Die Fenster bestehenaus zwei vertikalen Ebenen: die äußerebildet das Restaurierungsglas, die innereEbene bildet ein Isolierglas aus Float-glas, um die technischen Anforderungenbeispielsweise für den Wärmeschutz zuerfüllen.

Weitere Informationen:SCHOTTAGHüttenstraße 1D-31073 GrünenplanTel. 05187/771-413Fax 05187/771-1413udo.ehlers@schott.com

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