Die spektrographische Bestimmung von Strontium und Rubidium in Glimmer und Alkalifeldspat

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456 Bericht: S10ezielle analytisehe Methoden

warmt auf 70~ Man neutralisiert mit 10~ AmmonialdSsung auf pH 3--4 und setzt 0,05 g Xylenolorange zu. Dann setzt man 20~ Ammoniumacetat- 15sm~g bis zum Farbumsehlag naeh Himbeerrot (pH 4,5--5) zu und titriert langsam mit 0,025 n ADTA-LSsung bis zum Umsehlag nach Gelb. Der ~DTA- Verbraueh ergibt den In-Gehalt der Probe.

[1] Zavodsk. Lab. 81, 408--410 (1965) [Russisch]. G. W I ~ v s

t~ber die Bestimmung yon Chlor und Natrium in Selen dureh zerst6rungsfreie Aktivierungsanalyse berichten H. GOBRECHT, W. BOCK-WERTH~IANI~, A. TAUSEND, P. BI~XTT]~I~ und G. WILL~RS [1]. Eine genaue Kenntnis des Chlor- und ]~atrium- gehaltes yon I-Ialbleiter-Selen ist sehr erwfinscht, da die Halogene, insbesonders Chlor, die elektrische Leitfahigkeit stark erhShen, wahrend Natrium dieses herab- setzt. Die bier beschriebene Methode benutzt die 7-Spektrometrie zur zerstSrungs- freien Bestimmung. -- Ver/ahren. Die Proben mit maximal 250 mg wurden in der vertikalen r Saule des Reaktors des tIahn-Meitner-Instituts ffir Kern- forschung in Berlin bei einem FluI~ yon 2,9" 101~ n/cm2" sec einige Stunden be- strahlt. Die thermisehe Saule wurde deshalb als Bestrahlungsart gewah]t, weil bei der Bestrahlung im Reaktorcore infolge Kernreaktienen mit den sehnellen und epithermisehen Nentronen stSrende :Nuklide gebfldet werden. Das 7-Spektrum der bestrahlten Probe wurde mit einem 3 • inch-I~aJ(T])-Bohrlochkristall auf- genommen, der an einen 256-Kanal-VielkanalimpulshShenanalysator (Typ: Radia- tion Counter Laboratories) angeschlossen war. Zur Bestimmung des aus dem Na- trium der Probe fiber die Reaktion ~SNa (n,7) 2aNa gebildeten 2~/qa (tl/2 ~ 15 Std) dienten die ~-Linien mit 1,38 MeV bzw. 2,75 MeV, ffir die des fiber 8~C1 (n,7) asCl (tV~ ~-- 37,5 rain) gebildet 8sC1 die 2,16 N[eu 7-Linie. Der Na- bzw. C1-Gehalt wurde dutch Ausmessen der Flache unter den beiden Peaks bestimmt. Bei einer Re- strahlungszeit yon 30 Std, 5 Std Abk]ingzeit und 2 Std MeI~zeit lassen sich noch 0,01 ppm Na in 150 mg Se bestimmen. Da wegen der kurzen Halbwertszeit des ssC1 die Mel~zeit nicht genfigend lange ausgedehnt werden kann, ist bier eine Spektrensubtraktion zur Ausschaltung stSrender l~Iatrixeinfliisse nStig. Dazu werden zwei Proben -- eine sehr reine und eine Cl-dotierte -- bei gieichem l~eu- tronenflul~ im Abstand yon 15 rain die gleiche Zeit bei gleichem Flul~ bestrahlt. Veto ersten Spektrum wird das negative Spektrum hergestellt und zu diesem nach 15 rain -- gleiche Zerfa]]szeit fiir beide Proben -- dasSpektrum der 2. Probe addiert, so dal~ im erhaltenen Differenzspektrum nut die 7-Linien des asC1 auf- treten. Durch eine derartige Manipulation wird allerdings der statistische Fehler stark erhSht, was die Empfindlichkeit wesentlieh herabsetzt. Bei einer Bestrahlungs- zeit yon 11/4 Std, einer Zerfallszeit yon 10 rain und einer Mel~zeit yon 9 rain lassen sich in 100 mg Selen noch 10 ppm Chlor nachweisen, was fiir die Praxis doch eine sehr kleine Nachweisgrenze darstellt. Das einzige starker stSrende Radionuldid mit 7-Energien oberhalb 0,4 MeV ist das fiber s2Se(n,F)saSe gebildete BaSe mit tv~

25 rain, doch ist seine Bfldungsrate info]ge geringer Isotopenh~ufigkei~ (9,19~ nnd kleinem Einfangsquerschnitt (4 rob) des 82Se relativ gering, was aueh fiir die stSrenden hohen y-Energien des s~Se gilt.

[1] Int. J. App1. Radiat. 16, 655--659 (1965). Physik. Inst., Teehn. Univ., Berlin, Hahn-Meitner-Institut ffir Kernforschung, Berlin. C. K~LL~

Die spektrographische Bestimmung yon Strontium und Rubidium in Glimmer und Alkali~eldspat wird yon A. A. MILLS [1] bei anediseher Verdampfung im Gleiehstromhogen vorgenommen. Die sauberen Mineralprohen werden gemahlen und gesiebt. Ein Anteil mit der KorngrSi~e 40--80 mesh wird mit entionisiertem Wasser

2. Analyse v0n Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 457

gewaschen und bei 80~ getrocknet. In einem Separator werden die verschiedenen mineralischen Anteile getrennt und mikroskopiseh kontrolliert. Eine Reinheit fiber 98 ~ ist im allgemeinen ausreiehend. Die getrennten Mineralien werden sorgf/~ltig gewaschen und in einer Kugelmfihle gemahlen, i g Bariumcarbonat (als spektro- chemischer Puffer und als Bezugselement) wird mit 2 g Graphitpulver sorgf~ltig gemiseht. 3 Gewiehtsteile dieser Misehung und 1 Gewichtsteil der Probe werden in einer Sehfittelmasehine gemischt. 80 mg dieser Misehung reiehen for die Ffillung der Bohrung yon 4 Graphitelektroden. Als Kathode (Abstand 9 ram) wird eine Kohle- elektrode mit abgerundeter Spitze verwende~. Die Spektren werden mit einem grol~en Glas-Quarz-Spektrographen aufgenommen. FOr die Bestimmung yon Strontium in Glimmer wird mit einer Bogenstromst~rke yon 5,7 A gearbeitet. Brenndauer etwa 80 see. Analysenlinie Sr 4607,3 _~, Bezugslinie Ba 4700,4 A. Durch Verunreinigungen in Bariumcarbonat ist ein Strontiumblindwert yon 8 ppm bei der Auswertung zu beriicksichtigen. Die Methode wird for die Bestimmung yon 5--100 ppm Strontium in Glimmer verwendet. Die relative Standardabweiehung for Doppelbestimmungen yon 50 ppm Strontium betr/~gt 6 ~ Bei der Bestimmung yon Strontium in Alkalifeldspat wird in gleicher Weise verfahren. Als Analysen- und Bezugslinie werden Sr 4077,7 ~ und Ba 4166,0 A verwendet. Die Methode wird for die Bestimmung yon 5--100 ppm Strontium verwendet. Die relative Standard- abweiehung for Doppelbestimmungen yon 50 ppm Strontium betr~gt 4 % . Bei der Bestimmung yon Rubidium in Glimmer und Feldspar wird mit einer Bogenstrom- st~rke yon 3,5 A und einer mittleren Brenndauer yon 2 rain gearbeitet. Als Analysen- und Bezugslinien werden Rb 7800,2 ~_ und Ba 7780,4 _~ verwendet. Die Methode wird fOr die Bestimmung yon 100--1500 ppm Rubidium verwendet. Die Bestimmung yon Rubidium ist erheblich ungenauer als die yon Strontium.

[1] Canad. J. Chem. 42, 73--78 (1964). Dept. Chem., Dalhousie Univ., Halifax, Nova Scotia (Canada). t I . M ~ s s ~

Eine Quecksilberbestimmung in anorganischen Substanzen beliebiger Zu- sammensetzung durch thermische Zersetzung und ansehliei~ende Absorption an Silberschwamm besehreibt V. PEC~:~EC [1]. -- Apparatur. Ein Quarzrohr yon 350 mm L~nge und 12 mm Durchmesser ist an einem Ende dureh Schliff mit einem zweiten QuarzrShrchen yon 35 mm L~nge und 8 mm Durehmesser verbunden, das mit einer 15 mm starken Sehieht yon Silberschwamm [2] zwischen Silberwatte und Glaswatte auf der Schliffseite geffillt ist. Das groi~e Quarzrohr wird, yore Schliff angefangen, mit einer 120 mm starken Schieht thermisch zersetztem [3], granuliertem KMnOa besehiekt. ~ber dieser Schieht ist ein verschiebbarer elektrischer Ofen angeordnet, ein zweiter elektrischer Ofen dient zur Erhitzung der Probe. -- Aus- /iihrung. Ein scharf getrocknetes Tr~gergas (N2, 0~, Luft) wird mit einer Geschwin- digkeit yon 15--20 ml/min bei 800--900~ 10--15 rain fiber die Probe geleitet. Danach wird der mit dem KMnO~-Zersetzungsprodukt geffillte Rohrteil kurz iiber- glfiht und das Absorptionsr6hrchen mit dem gebildeten Silberamalgam abgenommen. Naeh 5 rain wischt man mit einem Itirschleder leieht ab. In der 18. min wird das Gewicht abgelesen. Unter diesen Bedingungen wird ein Fehler yon max. 0,300/0 angegeben, wenn die Einwaagen 1--5 mg Hg enthielten. St6rende Elemente (P, As, Sb, S, Se, Te, F, C1, Br, J u.a .) werden durch das KM~Q-Zersetzungsprodukt zurfickgehalten.

[1] Collection Czech. Chem. Commun. 29, 716--721 (1964). Inst. Org. Chem. Bioehem., Tschech. Akad. Wiss., Prag (CSSR). - - [2] P~CgA~EC, V., u. J. HoR~5]~K: Collection Czech. Chem. Commun. 27, 232 (1962); vgl. diese Z. 193, 299 (1963). - - [3] P]~CHA~EC, V., u. J. ttORX5]~K: Collection Czech. Chem. Commun. 27,239 (1961).

A. Scm~iDT

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