Diskussion zum Vortrag 26

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C. Jansen: Homo- und heterologe Rekons~ruktion des Schalleitungsapparates 209

operativen Zeit vielfachen Belastungen ausgesetzt sin& Deswegen haben wir versucht, neugesehaffene Kontakte durch Histoacryl (Alkyl-2 Cyano- aerylat-Monomer) zn siehern. Dieser Kleber wird bei Beriihrung mit Feuchtigkeit sofort fest, bleibt andererseits in troekener Umgebung flfissig. Die zu verbindenden Teile sollen deswegen nieht staubtrocken gesaugt werden, d/irfen aber aueh nicht mit einem Fliissigkeitsfilm fiberzogen sein.

Die Klebesubstanz wird mittels einer feinen Glaseapillare, die durch einen Schlaueh aus PVC mit dem Mund verbunden ist, punktfSrmig aufgetragen (Prinzip: Punktschweigen). Verk]ebt werden immer nur die Randpartien, um die definitive Verwachsung nicht zu stSren.

26. C. JA~s]~-Gummersbach: Homo- und heterologe Rekonstruktion des Schalleitungsapparates

Verschiedene Techniken der plastischen Deckung von Trommelfell- perforationen mit konserviertcr heterologer Membran und die Rekon- struktion der Kette werden anhand yon typischen Befunden demon- striert.

In 21/2 Jahren hat sich die steril verpackte Serosa yore Kalbsdarm in jeder Hinsicht sehr gut bew~hrt. Das tote Material ist wesentlieh dfinner als Fascie, schwillt nicht an nach Implantation und ist vielseitig und rationell verwendbar. Homologer konservierter Knorpel vom Septum mit und ohne zentrale Drahtverst/~rkung wird zur ~berbrfiekung yon Unterbrechungen der Schalleitung seit Jahren gebraucht. Die Form der sog. kurzen und langen T-Prothese wurde auch beim heterologen konser- vierten Kalbsknorpel fibernommen. Die Prothese wird mit Klebstoff am neuen Trommelfell einerseits, an Steigbfigel resp. FuBplatte anderer- seits fixiert.

Diskuss ion zum Vortrag 26

H. GEICLACH-Siegen: Auch ich habe groBe Bedenken hinsichtlich der Erhaltung der Geh6rkn6chelchenkette, wenn sie beim ausgedehnten Cholesteatom praktisch davon eingebettet ist. Es geht mir hier nicht um die Bewertung oder Vorrangigkeit der einen oder anderen Operationsmethode, sondern um Grundsatzfragen. Ich meine, -- so schmerzhaft es auch jedesmal fiir den Patienten und Operateur ist -- dab man gerade hinsichtlich der sicheren Ausschaltung des Entzfindungsherdes auch manchma] entschlossen sein miiBte, zumindestens einen Tell der GehSrknSchel- chenkette zu opfern. Oftmals gewinnt man durch Fortnahme des Ambol3k6rpers und des I~Iammerkopfes mit Hals einen Uberblick. Sonst kommt unsere Operations- technik zur Erhaltung der hinteren GehSrgangswand in MiBkredit und die Rezidive werden mehr und gefahrdrohender. Das Anheben der Kette allein geniigt nicht und bring~ aul3erdem noch die Gefahr der Stapesluxation in sich.

210 H. Ganz: Rekonstruktion der Glottis mit Halshaut

C. JiNSEN-Gummersbach: (Schlul3wort): Zu Herrn Gerlachs Diskussions- bemerkungen mSchte ich feststellen, dab ibm wohl bei Betrachtung des Films in der Reihenfolge der F~lle ein Irrtum in der Beurteilung unterlaufen ist. In dem demonstrierten Fall mit Cholesteatom wurde nach Feststellung, dab der lange Fortsatz zerstGrt war, der Amboflrest entfernt; ebenfalls Teile der Crurae, die keine Verbindung mehr zur FuBplatte hatten. Erst im n~chsten Fall wurde das Anheben der Kette gezeigt, und zwar als AlternativlSsung zur zus~tzlichen Kon- trolle des Raumes zwischen der medialen Fl~che des Ambosses und Facialiskanal resp. Labyrinthblock. Ich habe weder heute noch jemals vorher behauptet, dab dieses Anheben der Kette alleine ausreicht zur sicheren Beurteilung der patho- logischen Verh~ltnisse. Es ist jedoch eine sehr nfitzliche zus~tzliche Hilfe. Jeder Operateur, der einige Erfahrung in der Technik der knOchernen hinteren GehSr- gangswand hat, wird best~tigen, dab die I4ette ja nur wenig angehoben werden kann, weil sie an den knSchernen Anulus anstS[3~. Durch diese zwangslaufige Be- wegungseinschrankung haben wir in 12 Jahren noch keine Stapesluxa~ion fest- gestellt.

Wie aus der internationalen Literatur ersichtlich, hat sich die von mir ent- wickelte Technik der ,,Posterioren Tympanotomie" mehr und mehr durchgesetzt. Auch bei dieser Gelegenheit erscheint mir der Hinweis sehr wichtig, dal~ zur prak- tischen Durchffihrung derselben viel mikrochirurgische Erfahrung gehSrt. Aber auch dann ist eine sorgsame und spezielle Vorbereitung erforderlich. Es ist unerl~13- lich, zur Vermeidung yon MiBerfolgen, abet auch fiir die objektive Beurteilung positiver wie auch negativer Art die einzelnen Details der Technik an Kliniken mit entsprechender Erfahrung kennenzulernen.

27. R. M. R~KOW (a. G.)-New York : Radical Maxilleetomy ~or Cancer

(Film wurde n icht demonstr ier t )

28. H. G ~ z - M a r b u r g a. d. Lahn : Rekonstrukt ion der Glottis mit Hals- hau t (16 m m Magnet ton-Farbf i lm)

J o h n Conley ha t 1962 eine Methode zur Rekons t ruk t ion der Glott is nach Kehlkopftei l resekt ion angegeben, ffir die ein qnerliegender Lappen nicht behaar ter Ha l shau t aus der Mitre der sonst zur Thyreotomie fiblichen senkrechten Schni t t f f ihrung verwendet wird. Das S t i m m b a n d selbst bfldet Conley innerha lb dieses I-Iauptplast ikiappens als Rundst ie l - bri ickenl~ppehen. Durch Epi the len t fe rnung an der Lappenbasis wird ein prim~rer Wundverschlul3 mGglich. Die s t immlichen l%esultate dieser Plastflc warert sehr befriedigend, auch bei doppelseitigert Rekons t rukt io- hen (Brodnitz u. Conley).

Das Verfahren ha t sich modifiziert auch bei uns bew/~hrt. Urn die beim Vorgehen nach Conley an der Lappenbasis auf t re tende S p a n n u n g zu mindern , b i lden wit den benGtigten Hauts t re i fen nach dem Verschiebe-

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