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Energiewende im
Hochtaunuskreis –
Windenergie und Energieeffizienz
Dr. Werner Neumann Sprecher des Bundes-Arbeitskreis Energie
Wissenschaftlicher Beirat des BUND
Gute Gründe für die Energiewende
• Atomare Risiken
• Klimaschutz und Treibhauseffekt
• Endlichkeit fossiler Ressourcen
• Kostensenkung
• Nutzung regionaler Ressourcen
• Regionale /lokale Wertschöpfung
• Breiter Konsens der Parteien für Energiewende und Energiegipfel Hessen
Die Mahnungen von
Tschernobyl und
Fukushima
Region Fukushima:
350.000 Menschen
fordern das „Recht auf
Evakuierung“ da keine
Entschädigung bezahlt
wird, wenn das Haus
verlassen wird.
Klimaschutz wird immer dringender-
nützt nicht nur den Eisbären
Klimawandel
Anstieg der Treibhausgas –
Emissionen
Anstieg des CO2-
Gehaltes der
Atmosphäre
Klimawandel schreitet voran Problem – derzeit ist Temperaturanstieg
noch mit 0,8 °C –Schäden mehren sich –
Anstieg bis zu 4 ° C (im Mittel !) droht.
Wenn nicht bald Emissionen reduziert
werden, ist Temperaturanstieg damit
nicht mehr zu stoppen – Zeitverzögerung
beim „Bremsen“
Braunkohle – Klima und Heimatkiller
• BUND erstreitet
Grundsatzurteil künftigen
Braunkohleabbau vor
dem Bundes-
verfassungs-
gericht!
• Einige Dörfer
können
gerettet werden
• Protestaktion des
BUND .
Eine
Windkraftanlage
produziert in 25
Jahren 200 Mio.
kWh Strom
Dafür muss ein
Berg von 2.500.000
cbm Abraum und
Braunkohle bewegt
werden. (Quelle:
Markus Mann,
Energiedepesche
Sept. 2014 )
Das BUND Zukunftsszenario –
100% erneuerbare Energien
Energieeinsparung
Effiziente Geräte
Längere Nutzung von Geräten
Windenergie
Biomasse Strom
Photovoltaik
Wasserkraft
Solarthermie
Biomasse Wärme
Der BUND Ausstiegsplan aus Atomkraft und Kohle
0
100
200
300
400
500
600
700
Atom
Steinkohle
Braunkohle
PV
Gas und KWK
Wind
Bio
Wasser /sonst
Immense Potentiale bei Energieeffizienz
• Effizienz = gleicher oder höherer Nutzen mit
weniger Energie
• Kühlgeräte, Pumpen, Beleuchtung,
Wärmedämmung, Lüftung, Passivhaus, …
• Effizienz = Energie voll nutzen mit Kraft-Wärme-
Kopplung statt 35-50% unseres
Energieverbrauchs einfach wegzuwerfen
Blockheizkraftwerke.
Kraft-Wärme-Kopplung
• Kraftzwerg im Keller, Strom selbst machen
• Alle Größen möglich
• Anpassen auf den Bedarf
• Gute Beratung wichtig!
• …ab 5 Wohneinheiten,
• Im Gewerbe,
• In kommunalen Gebäuden
• „Mikro“-KWK für Einfamilien-
häuser
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
• Sorgt für „immer gute Luft“
• Reinigt Zuluft (Staub, Pollen, usw.)
• Schafft Gerüche aus dem Haus
• Gewinnt Wärme zurück ( minus 30-50 kWh/qm)
• Sollte im Neubau Standard sein
• Geht auch im Altbau
• Zahlreiche Anbieter
Quelle: paul-lueftung.de
100% Solarenergie Wärme
und Strom
• Solarkollektor – Luft und
Wasser mit Wärmepumpe
und PV Anlage versorgt
gedämmtes Haus zu
100% mit Solarwärme.
• Machbar für Gebäude
unter 100 kWh/qm
Heizwärmebedarf
• Quelle:
• Fa. CONSOLAR- SOLAERA
Windenergie ...
• ..Die preisgünstigste Stromerzeugung
– Windstrom 8-9 ct/kWh,
– Kohlestrom 10-14 ct/kWh + Schadenskosten über 10 ct/kWh
– Atomstrom ist unbezahlbar angesichts der Gefahren
• ..ist erneuerbar und überall einsetzbar
• ..geringste Flächennutzung - 70 * 70 m = ½ ha, 300 qm Fundament
• 3000 kW * 2500 h = 7 Mio. kWh /Jahr / Anlage
• Windenergie 3000 kWh/qm (Standfläche)
• Photovoltaik 100 kWh/qm
• Biomasse 3 kWh/qm
• Gut umsetzbar von Kommunen, Genossenschaften
• 30% Stromsparen und vor Ort erzeugen reduziert Hochspannungs-Netzausbau um 50%!
• Windenergie ist CO2-frei, ist Klimaschutz und dient damit auch dem Naturschutz – global und lokal !
Windenergie und Naturschutz
Ein lösbares Problem
Im Vergleich zu Hochspannungsleitungen, 180.000 Hsp. Masten,
Autobahnen, Landwirtschaft hat Windenergie relativ geringe
Auswirkungen auf den Naturschutz
Wenn geschätzt max. 100.000 Vögel pro Jahr an 30.000 WEA
umkommen, sind es aber ca. 10.000.000 Vögel an Straßen,
Stromleitungen, Glasfassaden, durch Pestizide in Feld und Flur.
• Gleichwohl gilt in jedem Fall: Minimierung der Auswirkungen !
• Daher: Suche nach windertragreichen Standorten
• Prüfung auf Vorkommen von besonders schützenswerten Arten
• Optimierung der Standorte – Ebene der Regionalplanung
• Abschaltung mit Ortung bei Fledermauszug
• Bisherige Schlagschäden sehr gering • Bundesweit 168 Totfunde von Rotmilanen, in Hessen 9 – in 15 Jahren - von über 10.000
Brutpaaren – ein toter Schwarzstorch im Jahr 1998 - Nahrungshabitatverlust durch „Vermaisung“
und Straßenverkehr ist höheres Risiko (Quelle: Datenbank T. Dürr)
• Bei neuen höheren Anlagen gibt es eher weniger Probleme
Nicht Verhinderung, sondern konkrete Untersuchung der Standorte ist
notwendig !
Geordnete Flächennutzungsplanung
• Festlegung von Zielen – 2 % der Landesfläche (Windpark) durch Hessische Landesregierung
• Nutzung der Bereiche mit viel Wind = weniger Anlagen
• Ausschluss von Naturschutzgebieten, Nationalparks
• Prüfung Natura2000/FFH/VSG – Flächen
• Prüfung Einzelvorkommen Vögel/Fledermäuse
• Abstand halten - aber kein pauschaler Ausschlussradius
• Frage: Ziel erreicht, wenn nicht, dann erneute Prüfung der Ausschlusskriterien nach minimaler Auswirkung
• Negative Ergebnisse von Altanlagen, die ohne ausreichende Naturprüfung gebaut wurden, können nicht übertragen werden.
• Ziele des Naturschutzes sind erreichbar mit sorgfältiger Standortsuche aber nicht mit pauschaler Ablehnung von Windenergie!
Windenergie im Wald
Foto: JUWI
Um Abstände zu Wohnbebauung sicherzustellen.
100 Anlagen * ½ ha = 50 ha von insgesamt ca. 40.000 ha Wald .
Windenergie ist kein Waldverlust.
Ausgleich kann für höherwertige Waldflächen genutzt werden.
Windenergie im Wald – Roßkopf (Freiburg)
Genutzte Fläche ca. 4000 qm – Aufwuchs geht schnell. Förster sagen:
Lichtungen im Wald schaffen ökologische Vorteile. Gesamtflächenanteil unter
1 % , d.h. deutlich unter sowieso erfolgendem jährlichen Einschlag.
Rotmilan
Rückgang durch vielfältige Ursachen –
Konsequenz:
Schaffung von Biotopen, weniger
Vermaisung, Kurzumtrieb unterhalb
WEA, Erdverkabelung von 110 kV
Leitungen, Stop Grünlandumbruch
Sorgfältige Planung,
Nicht der Abstand von
der WEA ist wichtig,
sondern wo das
Nahrungsgebiet (Pfeile)
ist – Offenland
Schwarzstorch Zunahme WEA bewirkt keine
Einschränkung des Zuwachses der
Schwarzstörche – ein Totfund im
Vogelsberg im Jahr 1998, unklar ob
durch WEA verursacht.
Problem: Vertreibung der eigentl.
standorttreuen Schwarzstörche durch
Eingriffe der Forstwirtschaft, teilweise
auch durch gezielte Suche von
Horsten.
Gezielte Schaffung von Biotopen,
Bachläufe, Zugang zu Bächen und
Seen
Ausgleichsmaßnahmen Teiche für den Schwarzstorch im Vogelsberg
durch die Hessen Energie GmbH - Artenschutzkonzept bei der Planung
berücksichtigen und vor Bau umsetzen.
Teiche
Storchenhorst geplante
WEA
1,5 km
Abstand
Fledermäuse
Nach Arten und
Gefährdungsgrad
differenzieren, vgl.
Leitfaden Land
Hessen
Abschaltung der
Windkraftanlagen in
Sommer/Herbst-
nächten 20 - 5 h
Nur noch maximal
1 - 2 Tötungen/Jahr
und Anlage statt 5 -
100 durch Monitoring
und gezielte
Abschaltung
Erfüllt Anforderungen
des
Naturschutzgesetzes
Großer Abendsegler
Quelle: Wikipedia
Risiken für Fledermäuse können minimiert
werden mit geregelter Abschaltung
Gezielte Abschaltung bei
Fledermauszug im
Spätsommer/Herbst
Ergebnis von Studie
Brinkmann et. al.
In Brandenburg bis zu 10
toten Flm. pro Anlage im
Jahr. In Hessen ohnehin
weniger nachgewiesen.
Reduzierung auf Ziel
maximal 1 tote Flm. pro Jahr
bedingt nur 1% weniger
Stromertrag.
Vom Energiegipfel Hessen zur Planung vor Ort
• Breiter Konsens aller Parteien und der Landesregierung mit
Wirtschaft und Umweltverbänden:
- 2% der Landesfläche f. Windenergie
- 1000 m Abstand zu Wohngebieten
- 28 000 Mio. kWh Strom aus Windenergie
• Priorität hat immer Stromeinsparung: BUND Ziel Halbierung des
Stromverbrauchs!
• Hochtaunuskreis: 482 qkm * 2 % / 15 ha Flächenbedarf der
Anlagen = ca. 65 Anlagen – 500 Mio. kWh Strom – können 33 %
des künftigen Stromverbrauchs decken!
• Zukunftsmix: Stromsparen, Photovoltaik, Biogas, Windenergie ,
Ausgleich durch Blockheizkraftwerke vor Ort
• Ziele Land Hessen und des BUND: 100 % erneuerbare Energie bis zum Jahr 2050
Zukunftsenergiemix 2050 wo soll künftig unser Strom herkommen?
• Stromverbrauch senken !
• Zuwachs durch Computer und
Elektromobilität
• Stromverbrauch 600 Mrd. kWh
• Windenergie 360 Mrd. kWh
• Photovoltaik 150 Mrd. kWh
• Biomasse 50 Mrd. kWh
• Sonstige 40 Mrd. kWh
• Erneuerbare Energien ergänzen
sich zeitlich gut
• Künftige Speicherung über
Wasserstoff und Methan.
Auswahl der Standorte durch sorgfältige
Planung und Abwägung
• Ziel ist eine umweltverträgliche und sozial verantwortbare Stromversorgung ohne Atom und Kohlestrom sein
• Jeder Ort sollte einen Anteil haben und es nicht anderen zuschieben – besser eine gemeinsame Fläche als Zersplitterung
• Dafür wertvolle Flächen wie Hohe Rhön ganz freihalten!
• Eine übergeordnete regionale Planung für die Windenergiestandorte mit geringster Wirkung für Vögel und Fledermäuse
• Nur wenn Auftrag an Projektierer vergeben wird, kann man lokale Untersuchungen durchführen
• Alle Fachleute sind dabei: Naturschutzverbände, BUND, NABU, HGON, Naturschutzbehörde, Regierungs-präsidium, Ortsbeauftragte
Energiewende beginnt mit Energieeinsparung und
Energieeffizienz
Windenergie ist die preiswerteste und damit
sozialste Form der Erneuerbaren Energien
Untersuchungen für naturverträgliche Standorte
durch Fachleute
Vorteile für Bürger/innen und Kommunen/Land durch
Beteiligung, Pacht, Gewerbesteuer
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Werner Neumann
Infraschall – Studienplanung UBA
UBA Text 40/2014
Machbarkeitsstudie
Infraschall
Wirkungen /Reaktionen
dokumentiert über 100-
140 dB
Allgemein vorhandener
Infraschall liegt weit
unterhalb nachgewiesener
Reaktionen.
Infraschall ist auch ohne
WEA vorhanden,
mit WEA kaum ein
Unterschied zu messen.
Abstand zur Hörschwelle
40-60 db = Faktor 1000-
1000000 in der Intensität
Infraschall
VG Darmstadt, Az: 6 K 877/09.DA -2. 2.2011 und Az. 6 L 1287/09.DA, 20. 10. 2009: Von den Klägern vorgelegte
Veröffentlichungen, „bieten aber weder ein anderes, geeigneteres Verfahren zur Messung des tieffrequenten Schalls
an, noch liefern sie empirisch gesicherte Erkenntnisse über etwaige gesundheitsrelevante Folgen tieffrequenten
Schalls.“
Wenn es um Infraschall geht, sollte man zunächst diesen bei Autos, LKWs, Motorräder,
Rasenmähern, Eisenbahnen, Baumaschinen reduzieren, wo dieser 40 dB = 10.000 mal stärker ist.
Wer Befürchtungen zu Wirkungen von Infraschall hat, sollte nicht mehr Auto fahren. 80-100 dB !
Szenario 100 % EE Frankfurt
www.energiewende-frankfurt.de
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