Ein Käfer als Ektoparasit?

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setzung, daf3 auf 1 acre Flache1 engl. Pfund DDT Verwendungfand.Ein Vertreter des Bureau of Plant Industry

des Pennsylvania Department of Agriculturebrachte einen Bienenstock mitten in einenWaldteil von 1 engi. Quadratmeile, bevor mitDDT gespritzt wurde. Dieser Stock wurdespater nach erfolgter Anwendung von DDTgepruft and mit einem anderen Stock ver-glichen, der an einem nicht mit DDT behan-delten Ort aufgestellt worden war . Es zeigtesich, daf3 die Bienen in beiden Stocken ingleich guter Verfassung waren. Im Anschluf3wurden beide Stoclce auf einern Hof inMoosic, Pennsylvania, aufgestelit . Die ge-samte Umgebung der Bienenstocke, mehr als1 engl. Quadratmeile, wurde mindestens ein-mal, stellenweise mehrere Male mit DDT ge-spritzt. Die kontrollierenden Staats-Entomo-logen berichten, daf3 die Bienen beider Stoclcegesund blieben and ganz normales Verhaltenzeigten . Es traten nach Behand-lung des Geiandes mit 1/z bisI engl. Pfund DDT in 1 Gallone 01je I acre keinerlei Schadigungender Honigbienen ein .

Im April 1948 wurde in einem oberbayeri-schen Haushalt eines Morgens die Hausfraudurch ein Insekt aus dem Schlaf geweckt, dasihr am Hals einen empfindlichen Stich oderBiB beibrachte. Die naheliegende Vermutung,daB es sich dabei um einen Bettwanzenstichhandelte, war bei der reinlichen Fuhrung desHaushaltes von vornherein unwahrscheinlich .Auch erklarte die Frau, es konne sich in demvon ihr an der schmerzenden Stelle weg-gewischten Tier nur um einen kleinen, schwar-zen Kafer handetn, wie sic ihn schon ein paar-mal in dem Bett, bzw. in einer auf diesesgelegten Wolldecke angetroffen habe . DieseDecke wird jahrlich grundlich gewaschen,hatte aber nach dem ungewohnlich warmenWinter 1947/48 trotz alien Liiftens den Ka-fern offenbar eine zusagende Brutstatte ge-boten .Die angegriffene Stelle zeigte eine stark

juckende Erhohung (abet anderer Art alsdie vom Wanzen-, Lause . oder Flohstich her-vorgerufenen Quaddeln), die bis zuxn Abend

Prof. Dr. M. Dingier : Ein Kafer als Ektoparasit?

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Fin Ilafer als Ektoparasit?Von Prof. Dr. Max D i n g 1 e'r, Murnau

Auch im Hinblick auf die F i s c h e r e ikonnten in mit DDT behandelten Gebietenkeine schadlichen Einwirkun-gen ermittelt werden .Vorher hatte man (1945) im Versuch

1 engl. Quadratmeile mit DDT behandelt andsorgsam die Beeinflussung des Insekten- andVogellebens durch das Gift vor, wahrendand nach der Spritzung kontrolliert . Bei Be-ginn dieser Versuche wurden 5 engl . PfundDDT in 5 Gallonen Ollosung je 1 acre ver-wendet. Diese Maf3nahme ergab eine geringeSterblichkeit der Vogel, die bei Herabsetzungder Menge auf 1 engl. Pfund DDT je 1 acreganzlich ausblieb .Bemerkenswert ist, daB bei der in Rede

stehenden 1-Pfund-Dosierung eine Menge an-derer Insekten, darunter viele Nutzlinge, ge-totet wurden .Trotz dergunstigenErgebnisse

der Versuche mit DDT in Bez •i e-hung auf die Gefahrdung vonBienen fordert das Bureau of En-tomology Vorsicht bei seinerAnwendung in der Umgebungvon Bienenhaltungen .

wieder vollig verschwunden war . Ausgetre-tenes Blut war nicht festzustellen, weshalb dieFrau auch die Vermutung auBerte, der spon-tane Schmerz, die Schweilung and der nach-folgende Juckreiz konnten durch das blof3eAusscheiden' eines atzenden Saftes aus demKorper des Insekts hervorgerufen sein. Umweiches Insekt es sich aber handelte, blieb zu-nachst ungeklart.Die Losung konnte jedoch gefunden wer-

den, als nach einiger Zeit einer der Kafergefangen werden konnte and mir vorgeiegtwurde. Es handelte sich um den P e I z =k a f e r (Attagenus pellio L.), der meinesWissens bisher noch nicht als - wenn auchnur sehr gelegentlicher and durch besondereUmstande dazu veranlaf3ter - Ektoparasitdes Menschen festgestellt 1st, Oder soilte essich tatsachlich um dasAusscheiden eines (etwatierische Fasern losenden and so vielleicht derErnahrung des Kafers oiler seiner Brut die-nenden) Sekrets handein?

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