Eine Tüpfelreaktion auf Molybdän und Kupfer mit o-Oxyphenylfluoren

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266 Bericht: Chemische Analyse anorganischer S~offe.

gebracht; znit dem Ende des hincinragenden Reagenstriigcrs nimmt man 1 Tropfen 2~ Ammoniumvanadatl6sung auL D~nn gib* man 2 Tropfen 2 n Schwefels~ure zur Substanz und verschlieBt das K61bchen. ~Vach 2 3 min langem Erw~trmen sprRzt man den aln Reagenstr~ger h~ngenden Tropfen auf Tiipfe]papier und versetzt mi~ 1 Tropfen 2~ Eisen(III)-chloridl5sung sowie mit 1 Tropfen ammoniakalischer DimethylglyoximlSsung. Eine kirschrote Fi~rbung, die als roter Ring um den Eisen(III)-hydroxydniederschlag erscheint und nach 2 3 rain wieder verschwinde~, zeigt die Gegenwart yon Sulfiten an. Sind aueh Sulfide oder Thiosulfate zugegen, dann gibt man 1 Tropfen ges~ttig~er Quecksilber(II)-chloridlSsung zu und l~gt 1--2 rain stehen. Nitrite .werden durch Versetzen mit 1 Tropfen ges~ttigter Anilin- hydrochloridl6sung ausgeschaltet.

A. EIC~ILEI~.

Eine Ti ip ie l reakt ion auf Molybd~n und Kup ie r mi t o -Oxypheny l - [ luoren (9 PhenyL2, 2'. 3, 7 -Te t raoxyf luoren) te i len J . GILLIS, A. CLA~YS und J . HOSTE ~ mit . Das nach den A n g a b e n yon C. LIEB~aMANN u n d S. LINDENBABUI~ ~ herges te l l te Reagens is t eine in A]kohol leicht 16s- l iche Subs t anz yon r o t b r a u n e r F a r b e mi t l ebha f t em Gr i inschimmer .

Zur Durchfiihrung der Reaktion auf Molybd~n bringt man auf Ttipfelpapier 1 Tropfen einer 0,1%igen L5sung des Reagenses in ~thylalkohol und l~l~t an der Luft, bei gewShnlicher Tempera~ur trocknen. Nach Auf~ragen yon 1 Tropfen der n salz- sauer gemachten Analysenl6sung gibt man 1 ' 2 Tropfen 20~ 0,5 n salzsaurer KaliumfluoridlSsung und endlich 2 3 Tropfen 0,5 n Schwefels~ure zu. Bei Gegen- war~ yon sechswertigem Molybd~n entsteht eine karminrote Farbung, w~hrend im blinden Versueh nur Gelbf~rbung beobachtet wird.

Durch den Zusatz des Ka l iumf luo r id s schlag~ eine sonsv mit Eisen, Arsen und A n t i m o n au f t r e t ende F a r b u n g nach Gelb urn, w~hrend die durch Molybd~n hervorgerufene Ro t f~ rbung d a m i t noch ve r t i e f t wird . Kupfe r , d a s an sich keine R e a k t i o n geben wiirde, ruff naeh K a l i u m - f luor idzusa tz eine s t a rke ind igov io le t t e F g r b u n g hervor , die abe r durch die Zugabe der Sehwefelsgure in eine gelbe umschl~gt . S t6 rend wi rk t nu t Gold dureh s t a rke Braunf~rbung und die oxyd ie r enden Cerium (IV)-, Chromat - und P e r m a n g a n a t - I o n e n . Die Empf ind l i chke i t sg renze be- t r~g t 10-a, 5 (1:3 - 10t).

Zum Kupfer-Nachweis f i ihr t man die l~eakt ion au f einer Tiipfel- p l a t t e durch und se tz t Wasse r s to f f supe roxyd zu. K u p f e r g ib t under diesen U m s t a n d e n e inen l~iedersehlag, Molybd~n nur eine Rosafgrbung . K o b a l t wi i rde einen b r aunen Nieders~hlag bi lden, doeh k a n n dies durch Zusa tz yon K a l i u m t a r t r a t ve rh inde r t werden. Aul~er Molybdgn ver- u r sach t aueh P a l l a d i u m Rosaf~rbung, aber ke inen Niederschlag.

Gold und R u b i d i u m bi lden b raune Niederschlage , s tSren also sehr , wghrend in Gegenwar t yon P l a t i n nur die b e k a n n t e n K r y s t a l l e von K a l i u m h e x a c h l o r o p l a t i n a t au f t re ten . Die Empf ind l i chke i t tier Reak - t ion is t ebenso gro~ wie die au f Molybdan .

Auf eine Tiilofelplatte bringt man 1 Tropfen tier neutralen zu priifenden LSsung, 1 Tropfen Kaliumfluoridl6sung (5 g K F T 5 ml H20 ~ 0,4 ml 6 n Salz-

1 Analytica Chimica Acta 1, 421 (1947). Ber. dtsch, chem. Ges. 87, 1177 (1904).

Bericht: Cbemische An~lyse:anorga~fischer Stoffe. 267

s/lure), dann 1 Tropfen einer Misehung yon K~liumtartratl6sung und Wassers~off- peroxyd (5 g K-t~ar~rat ge16st in 20 ml 10%iger Wasserstoffperoxydl6sung) und endlieh 1 Tropfen der 0,1%igen ReagensiSsung. Nur Kupfer gibt unter diesen Bedingungen einen indigofarbigen Niederschlag, dessen Farbe allm~hlich in Violett fibergeht. A. EIO~g~EIr

Untersuchungen fiber die Maskierung der Reaktionen des Molybdat-, Wolframat- und Vanadat,Ions durch Wasserstoffperoxyd ffihr~en F. F~IcL und J. D. I~AAC~:~ ~ zu folgenden Ergebnissen: Ammonium- molybdatlgsungen, die mit einem reichlichen i, Jberschul] an Wasserstoff- peroxyd versetzt sind, geben in essigsaurer LSsung keine F~llung mit Barium-, Quecksilber (II)-, Blei (II)-und Silber-Ion oder mit o-Oxy- chinolin. In mineralsaurer LSsung tr i t t keine Fgllung mehr ein mit Benzoinoxim, Nitron, Eisen (II)-~, ~'-Dipyridylsulfat, Tetramethyldi- aminodiphenylmethan (Tetrabase), Benzidin, Hexamethylentetramin und Phosphaten. In heil~er, neutraler L6sung unterbleibt die F~llung mit Methylenblau.

Mit fiberschfissigem Wasserstoffperoxyd versetzte Natriumwol/ramat- lgsungen geben mit Barium- und Silber-Ion in essigsaurer LSsung keine F~llung; mi~ Blei~cetat txitt n~ur eine leichte Triibung auf, welche beim Erw~trmen verschwindet. In neutraler oder schwach mineralsaurer L6sung bleibt die F~illung mit den Chl0rhydraten yon l~itron, Cin- chonin, Benzidin und Benzoinoxim aus; auch die .FSllung von Wolf- rams~ure selbst durch starke Minerals~uren wird verhindert.

NatriumvanadatlSsungen mi~ fiberschfissigem Wasserstoffperoxyd ge- ben in saurer LSsung mit den Chlorhydraten yon Nitron und Tetra- base nur eine dunkelrote F~rbung. In essigsaurer LSsung werden Blei-, Silber- und Queclcsilber (II)-Ionen ge/~illt. (Unterschied yon an- deren Pers~urebildnern.)

Bemerkenswert ist das Verhalten yon Bleimolybdat, das in essig- saurer LSsung bei Gegenwart yon Wasserstoffperoxyd nicht ausf~llt; wenn es abet einmal, in Abwesenheit yon Wasserstoffperoxyd, ab- geschieden ist, lai~t es sich durch dessen Zusatz nicht mehr in L5sung bringen. Die Verfasser deuten diese Erscheinung dahin, dab das Blei- molybdat nieht oder doch nur in so geringem Ma~e dissoziert, da~ die fiir die Bildung yon Permolybdat-Ion MOO5" n6tige Konzentration nicht erreicllt wird. Ebenso verhalten sieh die Salze der Phosphormolybdiin- siiure mit Ammonium, Kalium, Rubidium und Caesium. Die F~llung yon Phosphormolybd~ns~ure mit Alkaloiden unterbleibt bei Wasser- stoffperoxydzusatz nur bei sehr niedriger Konzentration an Alka- loiden (0,8 rag%). Die F~llung yon Silicomolybdiinsgure im Alkaloiden und Hexamethylentetramin, die selektive Reaktion yon Silieowol/ram- sdure mit Caesium 2 und die l~l lung yon Phosphorwol/ramsiiure mit Ammonium, l~nbidium oder Caesium werden durch Wasserstoffperoxyc[

1 Analytica Chimiea Aeta 1, 317 (1947). " .. ~" O'LE~Y, W. J,,u. J. 1)~e~se~: Ind. Eng. Chem. Anal. Ed. 6, 110 (1934).

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