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Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Peter Bofinger
Universität Würzburg
Der Markt für Bier in der kleinen Universitätsstadt
Gleichgewichtspreis wird durch „trial and error“ Prozess gefunden
Wirt, der 4 € verlangt, hat keine Gäste mehr im Lokal
Wirt, der 2 € verlangt hat viel mehr Nachfrage, als er zu diesem Preis bedienen möchte
Wichtig bei Wettbewerbsmarkt: Einzelner Anbieter muss sich an den Marktpreis anpassen („Preisnehmer“)
Angebots- und Nachfrageüberschuss
Wie wirken sich Datenänderungen auf die Nachfrage aus? Mögliche Änderungen auf der
Nachfrageseite: Einkommen der Studenten steigen Präferenzen für Bier nehmen zu („Bier gut für
Lernerfolg“) Preis für Cola steigt („substitutives Gut“) Preis für Zigaretten sinkt („komplementäres
Gut“) Zahl der Studenten steigt (neue FH)
Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts
Markt bei der Anstieg der Nachfrage
Wichtige Aspekte Gleichgewichtspreis steigt: Signal für die Anbieter, dass die Nachfrage
zugenommen hat und Anreiz, die angebotene Menge auszuweiten
Teilweises Zurückdrängen der Nachfrage im Vergleich zum alten Preis, aber immer noch höhere nachgefragte Menge
Nachfrage steuert den Produktions-prozess (Konsumentensouveränität)
Analog: Markt bei Rückgang der Nachfrage
Wie wirken sich Datenänderungen auf das Angebot aus?
Mögliche Änderungen auf der Angebotsseite: Kosten für das Bier von der Brauerei steigen
(schlechte Hopfenernte) Die Arbeitskräfte sind weniger leistungsbereit Zusätzliche staatliche Hygienevorschriften
(Regulierungen) Mehrere Wirte machen ihr Lokal zu
Angebotskurve verschiebt sich nach links
Markt nach Rückgang des Angebots
Wichtige Aspekte
Gleichgewichtspreis steigt Signal für die Verbraucher, dass es für
die Gesellschaft schwieriger geworden ist Bier bereitzustellen
Reduktion des Konsums
Fazit
In der Lage und der Steigung von Angebots- und Nachfragekurven werden alle relevanten Informationen über die Angebots- und Nachfrageseite verdichtet
Marktpreis sorgt dafür, dass es dabei zu einem Gleichgewicht von angebotener und nachgefragter Menge kommt
Überblick über mögliche Datenänderungen Nachfrage Einkommen der
Verbraucher Präferenzen Preis eines
komplementären Gutes Preis eines substitutiven
Gutes Zahl der Nachfrager
Angebot Kosten für
Inputfaktoren Produktionstechnik
(„technischer Fortschritt)
Regulierungen Zahl der Anbieter
Wichtige Unterscheidungen „Nachfrage“ bzw. „Angebot“ bezeichnet die
gesamte Nachfrage- bzw. Angebotskurve „nachgefragte Menge“ bzw. „angebotene
Menge“ bezeichnet Punkte auf einer Nachfrage- bzw. Angebotskurve
Datenänderungen verschieben immer eine der beiden Kurven
Es verändert sich dabei stets der Gleichgewichtspreis und damit angebotene und nachgefragte Menge
Konsumenten - und Produzentenrente Markt ist eine WinWin-Situation, d.h. er
ist vorteilhaft für Konsumenten: „Konsumentenrente“ und Produzenten: „Produzentenrente“
Konsumentenrente Nachfragekurve gibt an, welchen Preis, die
Konsumenten maximal für ein Gut zu zahlen bereit sind (Beschaffungspreis-Obergrenze)
Zahlungsbereitschaft zeigt, dass einem Gut mindestens dieser Wert beigemessen wird
Am Markt: Einheitlicher Preis trotz unterschiedlicher Wertschätzung
Konsumentenrente: Fläche zwischen Nachfragekurve und Gerade durch markträumenden Preis
Produzentenrente Angebotskurve gibt an, welchen Preis, die
Anbieter für ein Gut mindest fordern (Abgabepreis-Untergrenze)
Abgabebereitschaft zeigt, dass einem Gut höchstens dieser Wert beigemessen wird
Am Markt: Einheitlicher Preis trotz unterschiedlicher Wertschätzung
Produzentenrente: Fläche zwischen durch markträumenden Preis und Angebotskurve
Wichtige Aspekte
Konsumentenrente und Produzentenrente verdeutlichen die Vorteile, die sich für Anbieter und Nachfrager aus Teilnahme an einem Markt ergeben.
Die hier dargestellten Renten sind maximal, da weder Beeinträchtigung des Wettbewerbs (Kapitel 8) noch staatliche Eingriffe (Kapitel 11)
Anreiz für Anbieter, den Wettbewerb zu beschränken Versuch, den Preis zum Aktionsparameter zu
machen, um so ...den Konsumenten einen möglichst großen
der Teil der Konsumentenrente abzunehmen Formen:
– Kartell, d.h mehrere Anbieter vereinbaren den Preis gemeinsam. Setzt begrenzte Zahl der Anbieter voraus (Oligopol)
– Monopol, nur noch ein Anbieter
Kartell am Biermarkt
Die Anbieter beschließen gemeinsam, für das Glas Bier einen Preis von 4 Euro zu verlangen.
Hilfe zur Lösung
Hinweis: Diese Folie zeigt im Original die Lösung. Sie wurde von mir zu Unterrichtszwecken verändert, Dr. R. Stieglitz
Klären Sie, warum sich in diesem Beispiel die Angebotskurve nicht verschiebt.
(siehe hierzu auch Folie 15)
Gläser(in 1000)
Euro
Kartellpreis
(siehe hierzu auch Folie 26)
Effekte Die Anbieter erhöhen ihre Produzentenrente
von 8000 auf 10000 Die Konsumenten verlieren Konsumenten-
rente: statt 8000 nur noch 2000 Summe von Produzenten- und Konsumen-
tenrente sinkt von 16000 auf 12000 Die gesellschaftliche Wohlfahrt sinkt
durch Wettbewerbsbeschränkungen im Vergleich zur Situation mit vollständigem Wettbewerb
Voraussetzung für Funktionsfähigkeit eines Kartells Anbieter müssen die angebotene Menge
begrenzen und unter sich aufteilen („Quoten“).
Bei einem Preis von 4 Euro wäre angebotene Menge zu hoch, der Preis würde sinken
Aufteilung und Überwachung der Quoten zentrales Problem eines Kartells
Beispiel: OPEC als Kartell für Rohöl
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