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Folie 1SOM A7, Brunner/Missoni
Steuerung durch Kennzahlen
What you can‘t measureYou can‘t manage
(P.Drucker)
Folie 2SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen
setzen (in der Regel) zwei Zahlen zueinander in Beziehung damit dieses Ergebnis (z.B.
Marktanteil) aussagekräftiger ist als eine einzelne Zahl (z.B. Umsatz)
Folie 3SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen - Aufgaben
verdichteten Informationen und Zusammenhänge (Entwicklung der Krankenstände als Indikator für Mitarbeiterzufriedenheit)
Sagen aus über Verhältnisse und Entwicklungen (Anzahl der Erstgespräche / Beraterin / Monat)
Bilden Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge ab (sinken der Fehlerquote durch Mitarbeiterschulung)
Bilden Systemzustände ab (z.B. durchschnittliche Verweildauer in einem Pflegeheim in Wien)
Folie 4SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen – wozu?
Internen Steuerung Berichtswesen / Kommunikation Unterjährig / operativ
Frühwarnung strategisch
Problembewältigung anlassbezogen
Folie 5SOM A7, Brunner/Missoni
Wie messen bzw. erheben?
Befragen / BewertenHöflichkeit, Pünktlichkeit
AuszählenStrichlisten, Fehlerquoten
MessenZeit: Durchlaufzeiten, Reaktionszeiten
ErrechnenBilanzkennzahlen, Personalschlüssel
Folie 6SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen
Quantitative KennzahlenDirekt ermittelbar/errechenbar: Personalschlüssel, Auslastung
Qualitative Kennzahlenüber Indikatoren ermittelbar: Kundenzufriedenheit,
Weiterbildungsintensität
Vergangenheitsbezogene: informieren über Ist-SituationLagerbestand, Anzahl MitarbeiterInnenDienstleistungsangebot, Auslastung
Zukunftsbezogene: geben Hinweise auf Entwicklungen Entwicklung Marktanteil, Personalentwicklung (Anzahl,
Qualifikation, Schlüssel), Kostenentwicklung.
Liste mit Kennzahlen siehe Word-Dokument
Folie 7SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen in der Praxis Finanzkennzahlen 36%:
• Eigenkapitalanteil• Eigenkapitalrentabilität• Liquidität• Umsatzwachstum• Personalkostenanteil
Markt- / Kundenkennzahlen 25%• Anteil Stammkunden• Marktanteil• Durchschnittsalter• Verweildauer
Folie 8SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen in der PraxisProzesskennzahlen 17%
• Reaktionszeiten• Durchlaufzeiten• Fehlerquoten• Zielerreichungsgrad
Mitarbeiterkennzahlen 11%• Mitarbeiterzufriedenheit• Fluktuation
Innovationskennzahlen 11%• Innovationsquote• Vorschlagsquote
Folie 9SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen – Empfehlungen zur Struktur / zum
ManagementsystemZiel, dessen Erreichung gemessen wird, muss klar
seinKennzahl auf das Ziel hin festlegen (muss geeignet
sein, den Grad der Zielerreichung zu messen)Nicht zu viele Kennzahlen wählen (Abhängigkeiten
analysieren, auf Wesentliches konzentrieren)Ausgewogener Vergangenheits- und Zukunftsbezug
Folie 10SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen – Empfehlungen zu Organisation / Kommunikation
Kennzahl muss relevant, richtig gerechnet und aktuell sein
Vergleichbarkeit der Kennzahlen muss gesichert werden (Gleiches mit Gleichem vergleichen)
Klare Verantwortung für die Kennzahlen sicherstellen
Kennzahlen „verkaufen“, ihnen einen Rahmen geben (Berichtswesen und Controlling)
Gewählte Formate und Zahlen beibehalten
Folie 11SOM A7, Brunner/Missoni
Ausgewogenheit der Kennzahlen
Folgende Dimensionen einer Organisation sollten in der Zielformulierung, Umsetzungsplanung und Steuerung berücksichtigt werden: Finanzen Markt / Kunden Mitarbeiter / Innovation Prozesse
Konzentration auf wenige wesentliche Ziele und Kennzahlen!
Folie 12SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen - Analyse
Periodenvergleich: Wie entwickelt sich die Kennzahl im Verlauf mehrerer
Jahr welcher Trend leitet sich daraus für die Zukunft ab?Plan-Ist-Vergleich:
Wie verhält sich die tatsächliche Entwicklung im Verlauf eines Jahres im Vergleich zu den Plandaten - wo muss ich gegensteuern?
Betriebsvergleich: Wie sehen die Kennzahlen meiner Organisation im
Vergleich zu einer anderen Organisation aus – wo habe ich Verbesserungsmöglichkeiten und wo habe ich Stärken?
Folie 13SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen in Modellen und Methoden
Kennzahlensysteme (z.B. ROI) Benchmarking Balanced Scorecard QM-Systeme (EFQM, ISO)
Folie 14SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen - Schwachstellen
Alleinige Konzentration auf Finanzkennzahlen ist zu wenig zukunftsorientiert
Wertschöpfende strategische Faktoren wie z.B. Kundenzufriedenheit, Innovation oder Prozessverbesserung werden vernachlässigt
Inhaltliche Verknüpfung mit Strategien fehlt – Implementierung von Strategien wird nicht überprüft
Datenflut wird nicht mehr bewältigt Kennzahlen werden nicht „verpackt“ und
unkoordiniert geliefert
Folie 15SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen – unerwünschte
Nebenwirkungen Unerwünschte / kontraproduktive Effekte von
Kennzahlen beachten Achtung vor falscher Interpretation Vorsicht bei stichtagsbezogenen Daten Aufwand bei der Erhebung und
Informationsgewinn durch die Kennzahl müssen im Verhältnis stehen
Folie 16SOM A7, Brunner/Missoni
Finanzwirtschaftliche Analyse Investitionsanalyse - Vermögensstrukturanalyse (vertikal)
• Aktivseite der Bilanz• Art und Zusammensetzung des Vermögens• Dauer der Vermögensbindung
Finanzierungsanalyse (vertikal)• Passivseite der Bilanz• Art und Zusammensetzung des Kapitals• Dauer der Kapitalbindung
Liquiditätsanalyse (horizontal)• Aktiv- und Passivseite der Bilanz• Relation Finanzierungsform - Vermögensform
Folie 17SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen zur VermögensstrukturAnlageintensität
Anlagevermögen AV
Gesamtvermögen GV
( )
( )
• Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen• je niedriger, desto flexibler ist das Unternehmen bei Auslastungsänderungen
UmlaufvermögensintensitätUmlaufvermögen UV
Gesamtvermögen GV
( )
( )
• Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen• je höher, desto flexibler ist das Unternehmen• höhere Flexibilität bei Auslastungsänderungen ermöglicht
Fixkostenreduktion und verbessert Ertragslage
Folie 18SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen zur Finanzierung
Je höher der Eigenkapitalanteil, des• leichter wird die Beschaffung von Fremdkapital• geringer wird die Gefahr der Insolvenz durch Illiqudität• unabhängiger ist man von Kreditgebern• weniger Zins- und Tilgunszahlungen hat man.Aber: Ein hoher Eigenkapitalanteil bedeutet auch• hohe Steuerbelastung• hoher Dividenden- bzw. Gewinnanspruch von Anteilseignern (Aktionären)
Eigenfinanzierungsgrad EigenkapitalanteilEigenkapital
Gesamtkapital( )
Anspannungsgrad FremdkapitalanteilFremdkapital
Gesamtkapital( )
Folie 19SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen zur Verschuldung
• „Goldene Bilanzregel“: Das Anlagevermögen soll mit Eigenkapital finanziert sein.
• Bei Ergebnis >1 gilt die Liquidität als gesichtert
Deckungsgrad AEigenkapital
Anlagevermögen
Deckungsgrad BEigenkapital langfristiges Fremdkapital
Anlagevermögen
Langfristiges Fremdkapital setzt sich zusammen:• FK mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr• Abfertigungsrückstellung• Pensionsrückstellung• latente Steuern in unversteuerten Rücklagen• Fehlbetrag zur Pensionsrückstellung, wenn in Bilanz angeführt
Folie 20SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen zur Verschuldung
Eine weitere Möglichkeit der Berechnung eines Deckungsgrades unter Einbeziehung langfristiger Bestandteile des UV.
Effektivverschuldung Fremdkapital monetäresUV
Die Effektivverschuldung zeigt, inwieweit liquide Mittel oder kurzfristig liquidierbare Vermögensgegenstände zur Verringerung der Schulden herangezogen werden kann.
Deckungsgrad CEigenkapital langfristiges Fremdkapital
Anlagevermögen Forderungen RLZ Jahr
1
Folie 21SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen zur Liquidität
Liquide Mittel sind: Kassa, Guthaben bei Kreditinstituten, SchecksKurzfristiges Fremdkapital ist FK mit einer Restlaufzeit von < 1 Jahr
Liquidität Grades Barliquidität quick ratioliquide Mittel
kurzfristiges Fremdkapital1. ( , )
Liquidität Grades kurzfr LiquiditätmonetäresUV
kurzfristiges Fremdkapital2. ( . )
Monetäres Umlaufvermögen:+ Forderungen mit einer RLZ < 1 Jahr+ Wertpapiere und Anteile+ eigene Anteile+ Kassa, Bank+ ARA- Disagio- Fehlbetrag zur Pensionsrückstellung
Folie 22SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen zur Liquidität
Liquidität Grades Mobilität current ratiokurzfristige Aktiva
kurzfristiges Fremdkapital3. ( , )
Kurzfristige Aktiva sind:+ Umlaufvermögen- langfristige Forderungen
Working Capital kurzfristige Aktiva kurzfristiges FK
• Aussage über Finanz- und Ertragskraft• entspricht im wesentlichen der Liquidität 3. Grades und zeigt, ob
kurzfristige Verbindlichkeiten durch das Umlaufvermögen gedeckt sind
Folie 23SOM A7, Brunner/Missoni
Cash flow
Aufwand
Geld fließt zu
Geld fließt ab
Geld fließt an die Eigentümer oder wird einbehalten für Investitionen
Gewinn
Ertrag
G + V - Rechnung
Geld fließt nicht ab
Cash flowsteht für Zahlungen an die Kapitalgeber oder
für Investitionen zur Verfügung
Folie 24SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahl ErfolgCash flow am Umsatz =
Cash flowErlöse (Umsatz) 100
Aussagekraft der Kennzahl:
Die Kennzahl zeigt, wieviel Prozent der Einnahmen nach der Zahlung derlaufenden Verbindlichkeiten zur freien Verfügung verbleiben. Sie stehen für
Schuldenrückzahlungen und Investitionen zur Verfügung.
Kennzahl steigt, wenn:
Die Einnahmen stärker steigen als die Ausgaben.Die Ausgaben zurückgehen, die Einnahmen aber konstant bleiben.
Auswertung:
Cash flow am Umsatz: < 5 kritisch; > 10 gut
Folie 25SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahl Liquidität
Aussagekraft der Kennzahl:
Die Kennzahl zeigt, wie lange es bei gleichbleibendem Geschäftsgangdauert, die Schulden des Unternehmens zu begleichen.
Kennzahl steigt, wenn:
Der Cash flow abnimmt, sich der Geschäftsgang also verschlechtert
Zusätzliche Schulden aufgenommen werden.
Auswertung:
Schuldentilgungsdauer: < 3 sehr gut; 5 - 10 gut; > 30 kritisch
SchuldentilgungsdauerFremdkapital flüssige Mittel
Cash flow
Folie 26SOM A7, Brunner/Missoni
Kennzahlen zur Rentabilität
EKR vor SteuernEGT
Eigenkapital
EKR ... EigenkapitalrentabilitätEGT ... Ergebnis der gewöhnlichen GeschäftstätigkeitVergleichsmöglichkeit mit Erträgen aus anderen Veranlagungsmöglichkeiten
talGesamtkapi
dZinsaufwanEGTGKR
Gesamtkapitalrentabilität wird unabhängig von der Finanzierungsart berechnet und zeigt die Verzinsung des gesamten Kapitals
Umsatzrentabilitätordentlicher Betriebserfolg
Umsatz
Zeigt Gewinnbetrag pro Umsatz-Schilling, ohne Berücksichtigung der Zinsen- und Steueraufwendungen
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