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Freie und Hansestadt HamburgLandesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen
GESCHÄFTSBERICHT 2015
Freie und Hansestadt HamburgLandesbetrieb Immobilienmanagement und GrundvermögenMillerntorplatz 1, 20359 HamburgTel.: +49 40 42823 - 4006Fax: +49 40 42791 - 4006E-Mail: immobilienmanagement@lig.hamburg.de
http://immobilien-lig.hamburg.de/
ÜBERBLICK
Mio. EUR
Ertragslage 2015 2014
Umsatzerlöse 172,0 155,1
Betriebliches Ergebnis 66,2 44,6
Jahresergebnis 58,0 35,2
Finanz- und Vermögenslage 31.12.2015 31.12.2014
Bilanzsumme 4.963,70 5.006,50
Eigenkapital 4.517,71 4.601,90
Langfristige Vermögenswerte 4.350,46 4.133,60
Kurzfristige Vermögenswerte 609,54 871,8
Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit 148,83 61,1
Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -96,80 39,5
Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -100,52 -110,7
Leistungsdaten 2015 2014
Veräußerungsgeschäft 103,0 85,8
Dienstleistungsgeschäft 7,2 5,3
Abgeschlossene Ankaufsverträge 153 146
davon im Auftrag Dritter 123 134
Abgeschlossene Verkaufsverträge 252 190
davon im Auftrag Dritter 13 21
Erträge des Vermietungsgeschäfts in Mio. EUR 61,9 63,9
Daten zum Immobilienbestand 2015 2014
Wohnobjekte 100 900
Gewerbeobjekte 350 350
Erbbaurechte 4.500 4.500
Miet-, Pacht- und Nutzungsverhältnisse für unbebaute Grundstücke 10.800 10.800
Kleingärten 18.400 18.600
Gesamtfläche Hamburgs in ha (circa) 75.500 75.500
davon im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg in % 47
Kennzahlen
LIG Geschäftsbericht 2015 1
Als Landesbetrieb Immobilienmanagement Grundvermögen (LIG) steuern wir in der
Eigentümer funktion wesentliche Teile des Immobilienvermögens der Hansestadt Hamburg.
Über eine ausgewogene Ankauf- und Verkaufspolitik und ein aktives Flächenmanagement
tragen wir zur nachhaltigen Entwicklung unserer Stadt bei. Dazu kooperieren wir mit
kompetenten Partnern, die auf städtischen Wohnungsbau-, Büro- oder Gewerbeflächen an
der Gestaltung einer nachhaltigen Stadtentwicklung mitwirken möchten.
Brief der Geschäftsführung 2
Highlights 2015/2016 6
Auf Hamburg bauen 8
Aus unseren Abteilungen 12An- und Verkauf 14
Projektentwicklung 20
Flächen- und Portfoliomanagement 25
Bestandsmanagement 27
Geschäftsentwicklung 2015 30Ertragslage 31
Vermögens- und Finanzlage 34
Liquiditätslage 36
Mitarbeiter 37
Ausblick 37
Jahresabschluss 39Bilanz 40
Gewinn- und Verlustrechnung 42
Kapitalflussrechnung 43
Anlagenspiegel 44
Anhang 46
Informationen 57Bestätigungsvermerk 58
Kontakt 58
Impressum 59
Inhalt
2 LIG Geschäftsbericht 2015
GESCHÄFTSFÜHRUNG
das Jahr 2015 war für den Landesbetrieb Immobilienmanagement
und Grundvermögen (LIG) ein erfolgreiches Jahr. Der LIG konnte mit
einem Jahresüberschuss von 58,0 Mio. Euro erneut ein positives
Geschäftsergebnis erzielen und 91,75 Mio. Euro an den Haushalt der
Stadt abführen. In der Bilanz hat sich das Eigenkapital des LIG nur
geringfügig um 84,0 Mio. Euro auf 4,5 Mrd. Euro verringert, so dass
die Eigenkapitalquote mit 91 % weiterhin ein solides Niveau aufweist.
Sehr geehrte Damen und Herren,
LIG Geschäftsbericht 2015 3
Der Hamburger Immobilienmarkt war über das gesamte Jahr von einer nach wie vor positiven Stim-
mung geprägt, die der Landesbetrieb für sein operatives Geschäft erneut nutzen konnte.
Besonders erfolgreich waren wir im Bereich der Vermarktung und des Vertriebs von Wohnungsbau-,
Gewerbe- und Infrastrukturflächen: So wurden aus dem Allgemeinen Grundvermögen (AGV) heraus
Verkäufe mit einer Fläche von insgesamt 128,1 Hektar (132,6 Hektar inklusive Auftragsgeschäft)
beurkundet, davon ca. 55 % für den Wohnungsbau. Dies entspricht einem potenziellen Bauvolumen
von ca. 2.383 Wohneinheiten auf Flächen des AGV (2.561 Wohneinheiten inklusive Auftrags geschäft).
Damit konnte der LIG erneut einen maßgeblichen Beitrag zum Wohnungsbauprogramm des Hambur-
ger Senats leisten.
Dieser Weg soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden: Durch eine zukunftsorientierte
Entwicklung städtischer Flächen wollen wir weitere Wohnungsbaupotenziale heben und erfolgreich
vermarkten. In unseren Portfolio- und Projektentwicklungsteams werden aktuell mehr als sechzig
Projekte bearbeitet und vorangetrieben – darunter bedeutende Großprojekte wie die Jenfelder Au,
das Pergolenviertel, Barmbek-Nord/Opernfundus, Quartier Finkenau oder die Neue Mitte Stellingen.
Es ist unser Ziel, unsere Leistungs- und Handlungs-fähigkeit für die Zukunft zu sichern und dauerhaft zu stärken.
4 LIG Geschäftsbericht 2015
Im Fokus des Geschäftsjahrs 2015 standen neben der Entwicklungs- und Veräußerungstätigkeit auch
umfassende Immobilienankäufe mit hohen Investitionsvolumina. Hier haben insbesondere die Über-
nahme des Axel-Springer-Gebäudes sowie die notwendigen Ankäufe im Zusammenhang mit der
öffentlich-rechtlichen Unterbringung den LIG vor Herausforderungen gestellt. Diese haben wir ge-
meinsam und mit dem engagierten Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesbetriebs
erfolgreich gemeistert.
Auch im Bereich Vermietung und Verpachtung waren wir wieder erfolgreich unterwegs: Bei einem
Immobilienbestand von rund 100 Wohn- und 350 Gewerbeobjekten, 18.400 Kleingärten und nahezu
10.800 sonstigen Miet-, Pacht- und Nutzungsverhältnissen sowie rund 4.500 Erbbaurechtsverträgen
konnte der LIG seine Vermietungs- und Verpachtungserträge im Berichtsjahr – trotz Veräußerung
eines großen Immobilienportfolios an die SAGA Siedlungs-AG – mit rund 62 Mio. Euro auf einem
hohen Niveau halten.
Ein besonderes Augenmerk haben wir 2015 auf die Entwicklung eines neuen Dienstleistungskon-
zepts zur Optimierung der Steuerung der vom LIG mit der Verwaltung und Bewirtschaftung seines
Immobilienbestands beauftragten Dienstleister gelegt. Durch eine intensivere Einbindung von exter-
nen Dienstleistungsunternehmen der Immobilienwirtschaft wollen wir eine stärkere Bündelung von
Aufgaben und damit die Schaffung effizienterer und effektiverer Strukturen erreichen. Das Ausschrei-
bungs- und Vergabeverfahren wurde erfolgreich abgeschlossen. Zum 1. Juli 2016 ist der Übergang
der Verwaltung der ersten beiden Immobilientranchen an die neuen Dienstleister erfolgt.
GESCHÄFTSFÜHRUNG
LIG Geschäftsbericht 2015 5
In einem insgesamt positiven Klima wollen wir in der Stadt Hamburg auch im kommenden Jahr
positive Wachstums- und Entwicklungsimpulse geben. Ziel ist es, dass für die unterschiedlichen
Nutzungsinteressen in der Stadt, insbesondere für den Wohnungsbau, genügend geeignete Flächen
zur Verfügung stehen.
Eine Aufgabe wird dabei auch sein, die Ertrags- und Liquiditätsentwicklung des LIG weiter zu stabi-
lisieren und damit die Zukunftsfähigkeit des Landesbetriebs als ein erfolgreich im Auftrag der FHH
agierendes Immobilienunternehmen zu sichern.
Ich danke den 188 engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LIG, dass sie sich mit hohem
Engagement für die Lösung der Aufgaben und für die Interessen unserer Hansestadt Hamburg ein-
setzen. Und ich danke Ihnen, unseren Auftraggebern, Partnern und Kunden, dass Sie auch in der
Zukunft weiter an unserer Seite stehen.
Stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LIG
Ihr
Senatsdirektor Thomas Schuster
Geschäftsführer des Landesbetriebs
Immobilienmanagement und Grundvermögen
Ihr
6 LIG Geschäftsbericht 2015
HIGHLIGHTS
Highlights 2015
Februar Bezirksamt Hamburg-MitteKaiser-Wilhelm-Straße/ Caffamacherreihe
Der Ankauf eines Bürokomplexes
zwischen der Kaiser-Wilhelm-Straße
20 und der Caffamacherreihe 3 soll
nach Ausbaumaßnahmen ab 2017
für den Umzug des Bezirksamtes
Hamburg- Mitte mit rund 1.000 Mitar-
beitern zur Verfügung stehen.
2. Halbjahr Jenfelder AuVerkauf mehrerer Baufelder
Im Stadtquartier der Jenfelder Au sind
2015 diverse Baufelder an Investoren
und Bauträger verkauft worden. Die
Baumaßnahmen schreiten zügig voran.
Es entsteht eine Mischung aus fünf
individuellen Wohnquartieren.
Juli Frischezentrum MoorfleetAmandus-Stubbe-Straße
Mit der Veräußerung einer 3,6 Hektar
großen Gewerbefläche an der Aman-
dus-Stubbe-Straße in Moorfleet wird
die Neuansiedlung eines Familien-
unternehmens realisiert, das sich am
norddeutschen Markt für Obst- und
Gemüsehandel hervorragend platziert
hat. Die Fokussierung auf Erzeugnisse
„Aus der Region für die Region“ trifft
die stetig wachsende Nachfrage nach
hochwertigen Produkten. So sollen
durch dieses Bauvorhaben rund 80
neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
LIG Geschäftsbericht 2015 7
DezemberErweiterungsflächeLangenhorner Chaussee 600
Der Verkauf eines 8,2 Hektar großen
Grundstücks an die Nordex SE dient
der Erweiterung der bestehenden
Hauptverwaltung und sichert so den
Standort Hamburg. Es entstehen rund
13.000 qm neue Büroflächen und
mehrere hunderte zusätzliche Arbeits-
plätze. Der LIG hat diese Fläche im
Auftrag für den HVF (Hamburgischer
Versorgungsfonds AöR) verkauft.
November Betriebshof Vattenfall Bramfelder Chaussee 130
Der Ankauf des Betriebshofs
Vattenfall in Bramfeld unterstützt die
Infrastruktur versorgung und Rekom-
munalisierung der Energienetze in
Hamburg. Das Grundstück und Ge-
bäude sind aus immobilienwirtschaft-
lichen Erwägungen heraus angekauft
worden.
November Baugemeinschaft StadtFinken, „Finkenau“ Leo-Leistikow-Allee
Wenige Schritte vom Eilbekkanal ent-
fernt entsteht im Baugebiet Finkenau
ein gemeinschaftliches Bau- und Wohn-
projekt einer Baugemeinschaft mit mo-
dernen Stadthäusern.
Die Mitglieder von Baugemeinschaf-
ten sind an der Planung des Wohn-
umfeldes und der eigenen Wohnung
ab einem frühen Stadium der Planung
beteiligt.
8 LIG Geschäftsbericht 2015
HAMBURG
Auf Hamburg bauen
Hamburgs starke Wirtschaft mit attraktiven Arbeitgebern
sowie die hohe Lebensqualität der Hansestadt mit ihrem
vielfältigen Kulturangebot und dem größten deutschen
Seehafen üben eine große Anziehungskraft aus. Die Nach-
frage nach Wohnraum und Gewerbefl ächen ist ungebrochen
hoch. Entsprechend wichtig ist die optimale Nutzung der
Flächen und Immobilien. Dafür fühlen wir uns verantwortlich.
„Auf Hamburg bauen“ können, das sollen die Menschen,
denen die Metropole ebenso am Herzen liegt wie uns.
Dafür setzt sich der LIG ein, für die Zukunft Hamburgs.
LIG Geschäftsbericht 2015 9
10 LIG Geschäftsbericht 2015
Unser strategischer Ansatz
Der LIG ist ein unternehmerisch geführter, eigenfi nanzierter
Immobilien- und Dienstleistungsbetrieb der Freien und
Hansestadt Hamburg. Für Hamburg übernehmen wir das
Management des gesamten städtischen Immobilienport-
folios. Unser Ziel ist es, unsere Leistungs- und Handlungs-
fähigkeit dauerhaft zu stärken.
Dies tun wir, indem wir
– Flächen für Wohnungsbau und Gewerbe bedarfsgerecht entwickeln und sie am Markt bereitstellen,
– sowohl räumliche als auch fi nanzielle Gestaltungsräume eröffnen
– und städtische Bestandsimmobilien effi zient bewirtschaften und werthaltig entwickeln.
Die nachhaltige Stadtentwicklung steht dabei für uns im Fokus. So sichern wir die Zukunft der Freien und Hansestadt Hamburg.
HAMBURG
Flächen des Allgemeinen Grundvermögen des LIG Bezirksgrenzen in Hamburg
Hamburg Mitte
Altona
Eimsbüttel
Hamburg Nord
Wandsbek
Bergedorf
Harburg
Zahlen zum LIG-Bestandca. 11.600
Flächen im LIG-Eigentum
in Hektar
15.000Anzahl Flurstücke
im Portfolio
ca. 100Wohnobjekte
LIG Geschäftsbericht 2015 11
ca. 350 Gewerbliche Objekte
ca. 4.500Erbbaurechte
ca. 18.400Kleingärten
10.800Miet-, Pacht- und Nutzungs-
verhältnisse für unbebaute Grund stücke
12 LIG Geschäftsbericht 2015
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
Unsere Leistungen orientieren sich
am Lebenszyklus von Immobilien.
In den einzelnen Abteilungen
organisieren wir die Elemente des
Immobilienmanagements, vom
Ankauf über die Entwicklung und
Nutzung bis hin zum Verkauf.
Aus unseren Abteilungen
An- und Verkauf 14Wir erwerben und veräußern Grundstücksfl ächen zur
Förderung des städtischen Wohnungsbaus sowie der
Ansiedlung von Gewerbebetrieben. Mit der gezielten
Verwertung des städtischen Grundbesitzes formen wir
das Bild unserer Stadt von morgen mit.
Projektentwicklung 20In Zusammenarbeit mit anderen behördlichen und frei-
en Partnern steuern wir komplexe und gesamtstädtisch
relevante Immobilien-, Bau- und Infrastrukturvorhaben.
Dabei achten wir auf eine markt- und zukunftsgerechte
Realisierung.
Herr Albrecht Sonnenschein
Vertrieb Ankauf
Herr Jochen Möller
Vertrieb Verkauf
Herr Jochen Möller
Projekt-entwicklung
Herr Dr. Jörg Nigge
Flächen- und Port-foliomanagement
Herr Arne Kuchenbeker
Bestands-management
Frau Steffi Keller
Unternehmensstruktur des LIG
LIG Geschäftsbericht 2015 13
Flächen- und Portfoliomanagement 25Wir erfassen, analysieren und bewerten den städti-
schen Flächenbestand und erarbeiten für diesen indi-
viduelle Handlungsempfehlungen. Diese stimmen wir
mit den Fachbehörden und den Bezirken ab – unter Be-
rücksichtigung aller strategischen Gesichtspunkte.
Bestandsmanagement 27Wir vermieten, verpachten und verwalten ein breit ge-
fächertes Portfolio von Wohnungen, Gewerbeobjekten,
Erbbaurechten sowie Nutzungsverhältnissen für unbe-
baute Grundstücke – bedarfsgerecht und wirtschaftlich.
N ➣
Vermietung & Verpachtung
(Vermietungsgeschäft)
Bewirtschaftung des Grundstücks- und Gebäudebestands durch Vermietung,
Verpachtung, Erbbaurechtsverwaltung und Bewirtschaftung des Allgemeinen
Grundvermögens (AGV)
Entwicklung & Vertrieb
(Veräußerungsgeschäft)
Ankauf, Entwicklung und Verkauf von Grundstücken und Gebäuden des
allgemeinen Grundvermögens (AGV)
Dienstleistungen
(Auftragsgeschäft)
Immobilien-Dienstleistungen im Bereich Ankauf,
Entwicklung, Verkauf sowie Vermietung und Verpachtung für Dritte (z. B. Verwaltungs-
vermögen)
Der LIG unterhält Geschäftsbeziehungen zu Fachbehörden, Bezirksämtern, Landesbetrieben, Sondervermögen,
Öffentlichen Unternehmen, Privatpersonen und -unternehmen
Geschäftstätigkeit des Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG)
Hamburger Immobilienmarkt
14 LIG Geschäftsbericht 2015
An- und VerkaufAufgabenbereich und Eckdaten
Mit der Vermarktung von Wohnungsbau-, Gewer-
be- und Infrastrukturflächen unterstützt der LIG
die Stadt Hamburg in ihrer Weiterentwicklung als
attraktiver Wirtschaftsstandort und lebenswerte,
soziale Stadt.
Beim An- und Verkauf unterscheiden wir zwi-
schen Kerngeschäft und Auftragsgeschäft für
Dritte.
Dem Kerngeschäft ordnen wir Transaktionen zu,
die wir für den eigenen Flächenbestand vorneh-
men, um das Immobilienportfolio attraktiv und
zukunftsorientiert aufzustellen. Dabei arbeiten
wir auch mit Dienstleistern zusammen: Sie über-
nehmen beispielsweise die Verhandlungen bei
umfangreichen Infrastrukturprojekten oder unter-
stützen uns beim Verkauf von Einzelbauplätzen
für Familien.
Zum Auftragsgeschäft (Geschäft für Dritte) gehö-
ren Grunderwerbsaufträge, die von den Fach-
behörden an den LIG herangetragen werden,
beispielsweise der gezielte Erwerb von Flächen
für den Hochwasserschutz oder den Straßenaus-
bau. Im Drittgeschäft ist der LIG des Weiteren
für öffentliche Unternehmen tätig, beispielswei-
se den HVF (Hamburgischer Versorgungsfonds
AöR) oder f&w (fördern und wohnen), um deren
Bedarf von Flächenveränderungen zu realisieren.
Entwicklung 2015 – Ankauf
Der LIG betreibt eine vorausschauende Ankaufs-
politik, um auch zukünftig Flächen für den Woh-
nungsbau, die Ansiedlung von Unternehmen und
für öffentliche Bedarfe anbieten zu können. Dazu
definieren wir strategische Entwicklungsräume,
in denen wir gezielt Flächen ankaufen. Darüber
hinaus können Grundstücksankäufe auch einer
Ankauf 2015
Fläche in Hektar
Anzahl Verträge
Ausgleichsflächen 116,5 19
Perspektivflächen 1,5 3
Wohnungsbauflächen 13,4 1
Gewerbeflächen 5,2 3
Öffentlicher Bedarf 58,7 127
SUMME 195,3 153
davon im Auftrag Dritter 86,7 123
Flächenbevorratung zur Sicherung langfristiger
Flexibilität oder der Arrondierung städtischer
Grundstücke dienen.
Im Berichtsjahr haben wir insgesamt 153 An-
kaufsverträge für eine Fläche von 195,3 Hektar
zu einem Gesamtkaufpreis von 302,3 Mio Euro
abgeschlossen. Auf das Kerngeschäft entfielen
30 Verträge mit einem Flächenvolumen von 109
Hektar, auf das Auftragsgeschäft 123 Verträge
über eine Fläche von 86,7 Hektar.
Einen besonderen Schwerpunkt bildete im Jahr
2015 der Ankauf von Grundstücken für die Un-
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
LIG Geschäftsbericht 2015 15
Townhouses im Wohn-
quartier Finkenau
BILDER: STADTHÄUSER AM
DOROTHEA-BERNSTEIN-WEG
UND GARTENANSICHT DER
STADTHÄUSER IN DER
FINKENAU
Ankauf
in Hektar
200
190
180
170
160
150
140
130
120
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
68,7
195,3
Öffentlicher Bedarf Gewerbeflächen Wohnungsbauflächen Perspektivflächen Ausgleichsflächen
2014 2015
terbringung von Flüchtlingen. In diesem Zu-
sammenhang hat die FHH bei der Zentralen
Erstaufnahme (ZEA) und auch in der öffentlich-
rechtlichen Folgeunterbringung (örU) erhebliche
Leistungen beim Aufbau zusätzlicher Kapazitäten
erbracht. Dem LIG kam hierbei als für den Ankauf
von Immobilien zuständige Organisationseinheit
eine besondere Verantwortung für die sehr kurz-
fristige Beschaffung geeigneter Immobilien zu.
Im Berichtsjahr hat der LIG kurzfristig 7 Objekte
(u.a. ehemalige Hotels, Bürogebäude, Hallen) für
die Unterbringung von Flüchtlingen mit einer Ge-
samtfläche von rund 9 Hektar erworben.
Highlights AnkaufIm Zuge der Prüfung eines alternativen Stand-
ortes für das Bezirksamt Hamburg-Mitte wurde
der Stadt das Grundstück Caffamacherreihe/
Kaiser-Wilhelm-Straße durch den Axel-Springer-
Verlag angeboten. Der LIG hat daraufhin eine
Standortprüfung inkl. einer Kostenschätzung für
die notwendigen Ausbaumaßnahmen erstellen
lassen. Die Studie ergab, dass dieses Objekt
grundsätzlich für eine Unterbringung des Be-
zirksamtes geeignet ist. Die Anforderungen von
ca. 30.000 m² Mietfläche (bei insgesamt 55.000
16 LIG Geschäftsbericht 2015
Quadratmetern Objektfläche) können quantitativ
und funktional sehr gut abgebildet werden.
Eine Gegenüberstellung der Alternativen (Neu-
bau am Schultzweg vs. Ankauf des Sprin-
ger-Gebäudes) ergab, dass ein Erwerb der
Springer-Immobilie sowohl kostengünstiger als
auch schneller realisierbar ist. Der LIG hat das
Gebäude auf Basis der durchgeführten Untersu-
chungen 2015 erworben.
2015 wurde der Betriebshof Vattenfall vom LIG
angekauft, um im Zusammenhang mit der im
Volksentscheid vom 22.09.2013 beschlossenen
Rekommunalisierung der Energienetze die städ-
tischen Unternehmen der öffentlichen Energie-
versorgung an einem Standort zu konzentrieren.
Die Gesamtplanung zur Entwicklung der Neu-
en Mitte Altona sieht u.a. die Errichtung einer
Schule vor. Der LIG hat zu diesem Zweck eine
rund 3.400 m² große Konversionsfläche eines
ehemaligen Bahngeländes an der Harkortstraße
erworben.
Entwicklungen 2015 – Verkauf
Insgesamt hat der LIG 252 Verkäufe mit einer Flä-
che von 132,6 Hektar und 290 Millionen Euro Ver-
kaufserlösen beurkundet. Die Verkäufe setzen
sich wie folgt zusammen:
• 239 Verträge wurden im Kerngeschäft des
LIG beurkundet; hierbei wurden insgesamt
128,1 Hektar Fläche veräußert.
• Davon wurden innerhalb des Kerngeschäfts
durch einen Dienstleister 29 Verkäufe für
Einfamilienhausbauflächen für den LIG abge-
schlossen.
• 13 Verkäufe wickelte der LIG als Auftragsge-
schäft für Dritte ab. Davon wurden im Auf-
trag öffentlicher Unternehmen ca. 2,0 Hektar
Wohnungsbauflächen für rund 178 Wohnein-
heiten zu einem Kaufpreis von 23,3 Millionen
Euro veräußert.
Verkauf 2015
Fläche in Hektar
Anzahl Verträge
Wohnungsbauflächen 73,9 188
Gewerbeflächen 30,2 45
Öffentlicher Bedarf 28,5 19
SUMME 132,6 252
davon im Auftrag Dritter 4,5 13
Genossenschaftliches Wohnungsbauprojekt mit
63 Wohneinheiten, davon 19 barrierefreie und
4 rollstuhlgerechte Wohnungen sowie zwei Gäste-
wohnungen BILD: LANDWEHR 50 AM LANDWEHRPLATZ
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
LIG Geschäftsbericht 2015 17
WOHNEN
Der Einwohnerzuwachs in der Metropole Ham-
burg führt nach wie vor zu einer erhöhten Nach-
frage nach Wohnraum. Daher ist der Bau neuer
Wohnungen ein besonders wichtiges sozialpoliti-
sches Thema des Hamburger Senats. Durch den
Verkauf von Wohnbauflächen leistet der LIG ei-
nen wesentlichen Beitrag zur Bereitstellung von
ausreichendem, bezahlbarem und ansprechen-
dem Wohnraum für die Stadt.
Verkauf
in Hektar
140
130
120
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
56,4
132,6
Öffentlicher Bedarf Gewerbeflächen Wohnungsbauflächen
2014 2015
Anzahl der Wohneinheiten
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
1.030
1.6161.859
1.676
2.9072.561
2010 2011 2012 2013 2014 2015
Auch in den kommenden Jahren wird der LIG
verstärkte Anstrengungen vornehmen, weitere
Flächen für den Wohnungsneubau bereitzustel-
len. 2015 hat der LIG Grundstücke mit einem
Neubaupotenzial für 2.561 Wohneinheiten verkauft.
Die Wohneinheiten, die davon auf den Geschoss-
wohnungsbau entfallen, sind mit einem Anteil
von rund 79 % öffentlich gefördert. Des Weiteren
sind 6,8 Prozent der Wohneinheiten im Geschoss-
wohnungsbau an Baugemeinschaften vergeben
worden. Die Erfüllung der wohnungspolitischen
Forderungen erfolgt in enger Kooperation mit
dem „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“.
Highlights Verkauf WohnungsbauIn 2015 wurden mehrere Grundstücke (177 Wohn-
einheiten) im Wohnquartier Finkenau – Wohnen am
Eilbekkanal – verkauft. Hier werden im beliebten
Hamburger Stadtteil Uhlenhorst direkt am Eil-
bekkanal Stadthäuser entstehen. Die Kopfbau-
ten der Stadthauszeilen werden als Geschoss-
wohnungsbauten errichtet. Das Stadthaus ist die
moderne Interpretation einer historischen Wohn-
haustypologie, die sich durch eine ausgeprägte
Individualität auszeichnet, gleichzeitig aber in der
Reihung durch Verwandtschaften in Größe, Pro-
portionen und Materialität eine hohe städtebau-
liche Qualität erzeugt.
Auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vor-
beck-Kaserne wächst – rund um zwei attraktive
Wasserflächen – ein neues lebendiges Stadt-
quartier, genannt „Jenfelder Au“, das individu-
elles Wohnen mit Gewerbe, Dienstleistungen,
sozialen Einrichtungen, Gastronomie und Ein-
zelhandel verbindet. Auf dem 35 Hektar großen
Areal entstehen mehrere hundert Wohnungen,
überwiegend im Neubau. Neben Geschosswoh-
nungsbau sieht das Konzept in großen Berei-
chen Ensembles aus urbanen zwei- bis vierge-
schossigen Stadthaustypen vor. 2015 wurden im
westlichen Bereich der Jenfelder Au am Kuehn-
bachteich nahezu alle Grundstücke für eine
18 LIG Geschäftsbericht 2015
Bebauung mit Stadthäusern, zwei Grundstücke
für Geschosswohnungsbau und ein Grundstück
an eine Baugemeinschaft verkauft (insgesamt 210
Wohneinheiten). Im östlichen Bereich sind bereits
alle großen Baufelder anhand gegeben oder ver-
kauft worden, so dass einer zügigen Bebauung
des Quartiers nichts mehr im Wege steht.
WiederkaufsrechteWiederkaufsrechte sichern der Stadt den mög-
lichen Zugriff auf bebaute Grundstücke, soweit
eine entsprechende zeitlich begrenzte Verein-
barung getroffen wurde. Wenn ein Eigentümer
die Löschung dieses grundbuchlich gesicherten
Rechtes erwirken möchte, ist dem LIG für den
Verzicht auf einen Wiederkauf eine Entschädi-
gung zu zahlen. 2015 wurden durch die Ablö-
sung von Wiederkaufsrechten 22,0 Millionen
Euro eingenommen.
BÜRO UND GEWERBE
Ein bedarfsgerechtes Angebot an Gewerbeflä-
chen ermöglicht ein nachhaltiges und wirtschaft-
liches Wachstum. Durch Bereitstellung geeig-
neter Grundstücke trägt der LIG dazu bei, die
internationale Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs
zu sichern. Bei der Veräußerung von Gewerbe-
Dienstleister 20
Landwirtschaft 18
Produzierendes Gewerbe 7
Hotel 2
Handwerk 15
Büro 7
Gewerbeverträge nach Branchen 31.12.2015
in %
Sonstiges 2
Logistik 18
Handel 7
Industrie 5
flächen orientiert sich der LIG vorrangig an Wirt-
schaftsförderungskriterien. Dazu zählen:
• das Schaffen von Arbeitsplätzen,
• ein besonderes stadtwirtschaftliches Inter-
esse am Unternehmen, beispielsweise durch
Cluster zugehörigkeit,
• der Innovationsgrad des Betriebes,
• die Absatz- und Bezugsverflechtungen,
• städtebauliche Faktoren,
• die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projektes.
Der Käufer eines gewerblichen Grundstücks
muss über eine solide Vermögens- und Ertrags-
lage verfügen.
Im Rahmen der Wirtschaftsförderung kann ein
Grundstück direkt – das heißt ohne Ausschrei-
bung – an Unternehmen verkauft werden, die
sich neu in der Stadt ansiedeln oder ihre Tätig-
keit ausbauen wollen. Der Preis bei solchen Wirt-
schaftsförderungsfällen wird dann nicht durch
ein Gebotsverfahren ermittelt, sondern auf der
Basis eines Gutachtens der Geschäftsstelle des
Gutachterausschusses für Grundstückswerte
oder eines öffentlich bestellten und vereidigten
Sachverständigen (Gutachter) bestimmt.
Highlights Verkauf Gewerbeflächen Der Verkauf des Grundstücks Langenhorner Chaus-
see 600 erfolgte zum Zweck der Erweiterung der
bestehenden Hauptverwaltung der Nordex SE.
Die Firma ist als Windenergieanlagenhersteller
mit mehr als 20 Regionalgesellschaften und Nie-
derlassungen in Europa, Afrika, Asien und den
USA vertreten und beschäftigt mehr als 2.900
Mitarbeiter. Mit seinen Dienstleistungen deckt
Nordex die gesamte Wertschöpfungskette ab –
von der Projektplanung über die schlüsselfertige
Windparkerrichtung, bis hin zum Service. In den
letzten Jahren hat sich Nordex zum Innovations-
führer bei Schwachwindanlagen entwickelt und
setzt in diesem Segment jeweils internationale
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
LIG Geschäftsbericht 2015 19
Benchmarks. In Hamburg war bis 2015 die Zahl
der Mitarbeiter bereits stark gewachsen. Nach
Fertigstellung des Erweiterungsvorhabens soll
die Mitarbeiterzahl auf 900 ansteigen.
Hervorzuheben ist auch der Verkauf des Grund-
stücks Große Elbstraße 244 an die Deutsche See
GmbH. Die Deutsche See GmbH ist der nationale
Marktführer bei der Herstellung und Vermarktung
von Fisch und Meeresfrüchten. In bundesweit
23 Niederlassungen sowie Manufakturen in Bre-
merhaven und Hamburg sind insgesamt mehr als
1.600 Mitarbeiter beschäftigt. Mit dem Ankauf der
angemieteten Immobilie wurde die Deutsche See
GmbH in die Lage versetzt, dringend erforderliche
Investitionen in das Gebäude vorzunehmen und
an ihrem traditionellen Standort im Fischereihafen
zu bleiben. Das Unternehmen kann dadurch sei-
ne Produktions- und Lagerflächen nach heutigen
Standards ausbauen und modernisieren.
An dem Grundstück Billbrookdeich 2-10/Liebigstraße
wurde im Rahmen der Wirtschaftsförderung ein
Erbbaurecht bestellt, damit die benachbarte Fir-
ma STILL GmbH dort expandieren und ein neues
Logistikzentrum errichten kann. Das aufgrund von
Bodenbelastungen seit mehreren Jahren brach-
liegende Grundstück wurde für diesen Zweck im
März 2015 durch den LIG erworben und wird im
Zuge der Neubebauung im erforderlichen Um-
fang saniert. Auf diese Weise wird den Belangen
sowohl des Umweltschutzes als auch der Wirt-
schaftsförderung Rechnung getragen.
Zudem konnte ein 3,6 Hektar großes Grundstück
an der Amandus-Stubbe-Straße in Moorfleet an die
Firma Marker veräußert werden. Hierbei handelt
es sich um ein Familienunternehmen, das sich
durch Fokussierung auf Erzeugnisse „Aus der
Region für die Region“ am norddeutschen Markt
für Obst- und Gemüsehandel hervorragend
platziert hat. Die Neuansiedlung an der Aman-
dus-Stubbe-Straße konnte dem Unternehmen
Wachstumsreserven sichern und führt zur Schaf-
fung von 80 neuen Arbeitsplätzen.
Ausblick
Der Wohnungsmarkt ist nach wie vor durch ei-
nen hohen Nachfragedruck geprägt, wobei diese
Entwicklung durch den Zuzug von Flüchtlingen
noch verstärkt wird. Im Jahre 2016 wird im Be-
reich Wohnungsbau ein deutlicher Schwerpunkt
auf dem Verkauf von Grundstücken für die an-
schließende Unterbringung von Flüchtlingen lie-
gen. Diese Verkäufe abzuwickeln und gleichzeitig
weiterhin im bisherigen Umfang Flächen für den
regulären Wohnungsmarkt bereitzustellen, wird
eine der großen Herausforderungen des nächs-
ten Jahres darstellen. Auch im gewerblichen Be-
reich ist mit einer dynamischen Entwicklung zu
rechnen, zumal im Jahre 2016 die Vermarktung
mehrerer großer Gewerbeflächen bevorsteht.
Der LIG wird auch in den kommenden Jahren ein
wesentlicher Akteur auf dem Hamburger Grund-
stücksmarkt bleiben und positive Impulse für die
weitere Stadtentwicklung geben können.
Gewichtung Gewerbeflächenverkauf 2015
in %
< 1.000 qm 14
1.000 qm–5.000 qm 48
> 5.000 qm 40
20 LIG Geschäftsbericht 2015
ProjektentwicklungAufgabenbereich und Eckdaten
Die Projektentwicklung des LIG steuert und
entwickelt in Zusammenarbeit mit anderen
behörd lichen und freien Partnern komplexe Im-
mobilien-, Bau- und Infrastrukturvorhaben. Ge-
samtstädtisch bedeutsame Vorhaben werden
in Projekten unter Beteiligung der Finanzbehörde,
der Fachbehörden, des Hamburger Wohnungsbau-
koordinators und der Bezirke erarbeitet.
Das Spektrum der Projekte erstreckt sich von
Sondervorhaben wie Ankäufen komplexer Im-
mobilien mit anschließender Sanierung bis hin zu
Grundstücken für Einfamilienhäuser und großen
Konversionsflächen. Auch Immobilienankäufe,
-anmietungen und -entwicklungen für die öffent-
lich-rechtliche Unterbringung von Flüchtlingen
werden über die Abteilung durchgeführt.
Entwicklungen 2015
Im Bereich der Flächenentwicklung wurden
2015 über sechzig Entwicklungsvorhaben (Pro-
jekte) bearbeitet und fortgeführt. Darunter sind
mehrere Großprojekte von besonderer Bedeu-
tung, die hier näher vorgestellt werden:
• Projekt Pergolenviertel (27 Hektar)
• Projekt Stellingen (8,5 Hektar)
• Projekt Barmbek-Nord 11 (10 Hektar)
• Projekt Finkenwerder 32 (38 Hektar)
• Projekt Jenfelder Au (35 Hektar)
• Projekt Neues Bezirksamt Hamburg-Mitte
• Projekt öffentlich-rechtliche Unterbringung
PROJEKT PERGOLENVIERTEL
Die Entwicklung des Pergolenviertels im Stadt-
teil Winterhude steht unter den Leitlinien „Mehr
Stadt in der Stadt“ und „Auf Qualität bauen –
familienfreundliche Wohnstadt Hamburg“. Ab
2017 entstehen zwischen der Hebebrandstraße
und Alte Wöhr rund 1.400 überwiegend famili-
engerechte Wohnungen; davon werden min-
destens 60 %, also 850 Wohnungen, öffentlich
gefördert sein. Das Bebauungsplanverfahren
konnte nach Klärung von Rechtsfragen im Juli
2015 mit der Feststellung abgeschlossen wer-
den. Unmittelbar im Anschluss wurden Pla-
nungsbüros für die Erschließung, den Bau der
neuen Kleingartenanlagen und den Bau der
Lärmschutzwand beauftragt. Mit dem Landes-
bund der Gartenfreunde in Hamburg e.V. als
Pächter wurde eine Vereinbarung über die vor-
zeitige Inanspruchnahme von Flächen getroffen.
So konnte noch Ende 2015 mit den Rodungs-
und Räumungsarbeiten begonnen werden.
2015 wurden die ersten drei großen Baufelder
für rund 670 Wohneinheiten ausgeschrieben und
zwei Baufelder mit rund 330 Wohneinheiten für die
städtische Gesellschaft SAGA-GWG disponiert.
Mit den Investoren ist verabredet, zur aktiven
Förderung der Quartiersentwicklung und Nach-
barschaftsbildung ein Quartiersmanagement
einzusetzen. Die Öffentlichkeitsarbeit für dieses
Entwicklungsgebiet wurde intensiv fortgeführt.
Im August 2016 soll mit den Erschließungsar-
beiten (Straße, Siel) und ab Oktober 2016 mit
der Neuanlage der Kleingartenflächen begon-
nen werden. Der Start für das erste Bauvorha-
ben im Nordteil wird noch 2016 erwartet. Die
verbleibenden Baufelder, insbesondere im Süd-
teil an der Alten Wöhr, werden Mitte 2016 aus-
geschrieben, so dass dort mit einem Baubeginn
im Jahr 2017 zu rechnen ist.
28
Entwurfsplan Pergolenviertel 2013
Ein attraktives Stadtquartier aus
Wohnungsbau, Park flächen und Klein-
gartenparzellen entsteht in einer
zentralen Toplage. BILD: FUNKTIONSPLAN
FÜR DAS PERGOLENVIERTEL
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
LIG Geschäftsbericht 2015 21
PROJEKT STELLINGEN
Der Entwicklung dieses Projekts am Sportplatz-
ring und der Vogt-Kölln-Straße ist eine Reihe von
Verlagerungen und Umzugsplänen von öffentli-
chen Einrichtungen vorgeschaltet. So werden
der Fachbereich Informatik der Universität Ham-
burg, die Sportflächen vom Sportplatzring sowie
die Stadtteilschule Stellingen verlegt.
Insgesamt kann somit eine ca. 7,5 Hektar große
Baufläche am Sportplatzring für den Woh-
nungsbau mit rund 680 Wohneinheiten akquiriert
werden. Es ist die Entwicklung eines gemisch-
ten innerstädtischen Quartiers bestehend aus
Wohnbebauung, Einzelhandel und sozialen Ein-
richtungen, in einem Stadtteilhaus geplant.
Das erforderliche Bebauungsplanverfahren
Stellingen 62 ist so weit fortgeschritten, dass
die Feststellung Mitte 2016 erwartet wird. Der
Bebauungsplan Stellingen 61 als planerische
Grundlage mit künftigen Nutzungen für Sport
und Gewerbe wurde 2015 festgestellt. Die Fer-
tigstellung der Sportanlagen in der ersten Bau-
stufe mit zwei Sportplätzen erfolgt im Verlauf
des Jahres 2016, so dass die frei werdende
Sportfläche am Sportplatzring noch 2016 für Er-
schließungsmaßnahmen genutzt werden kann.
Die entsprechenden Planungen wurden 2015
beauftragt.
Die Vermarktung der einzelnen Baufelder hat be-
reits begonnen. Die Fläche der Stadtteil schule
Sportplatzring wird allerdings erst nach der Ver-
legung zum Brehmweg im Jahr 2020 für den
Wohnungsbau bereit stehen.
PROJEKT BARMBEK-NORD 11
Das Entwicklungsgebiet zwischen Schlicksweg,
Dieselstraße und Steilshooper Straße umfasst
eine Fläche von etwa 10 Hektar. Sie wird der-
zeit als Kleingartengelände genutzt und beher-
bergt zudem die Opernwerkstätten und -fundi
der Hamburger Staatsoper. Die Planung sieht
die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers für
etwa 1.500 Menschen vor. Ein Drittel der neu-
en Wohnungen soll öffentlich gefördert werden.
Auch Wohnungsbaugenossenschaften werden
hier Raum für neue Objekte erhalten.
Die Realisierung des Projekts bedingt, dass die
vorhandenen Kleingartenparzellen in der neuen
grünen Mitte des Entwicklungsgebietes kon-
zentriert werden. Mit einem Umzug der Opern-
werkstätten und – fundi in einen Neubau in
Rothenburgsort ist nach den aktuellen Zeitplänen
frühestens Mitte 2018 auszugehen. Nach der
Freimachung des Geländes wird voraussichtlich
Anfang 2019 ein Baubeginn erfolgen können.
Der ehemalige Wilhelm-Ruppert-Sportplatz des
Traditionsvereins HSV Barmbek-Uhlenhorst hat
Wohnungsbauprojekt für 680 Wohneinheiten an Sportplatzring
BILD: MASTERPLAN FÜR DAS ENTWICKLUNGSPROJEKT STELLINGEN
160 öffentlich geförderte Wohneinheiten werden auf dem
ersten Baufeld realisiert BILD: DAS PROJEKT „BARMBEK FAMILY“
22 LIG Geschäftsbericht 2015
bereits eine neue Spielstätte in unmittelbarer
Nachbarschaft in der Diesel straße 6 erhalten.
Das erste Baufeld im Projektgebiet, die ehema-
lige Sportplatzfläche, konnte einer Wohnungs-
baugenossenschaft, dem Bauverein der Elbge-
meinden (BVE), zur Überplanung bis Ende 2015
anhand gegeben werden. Als Gewinner eines
Architekturwettbewerbs ging das Büro KBNK
hervor, und der BVE wird Ende 2016 mit dem
Projekt „Barmbek Family“ und dem Bau von
160 öffentlich geförderten Wohnungen beginnen.
Die Anwohner und weiteren Stakeholder des
Entwicklungsgebiets werden kontinuierlich über
die aktuellen Entwicklungen durch die vom LIG
beauftragte „steg“ (Stadterneuerungs- und
Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH)
informiert und eingebunden.
PROJEKT FINKENWERDER 32
Nach einem im Mai 2015 mit den Grundeigen-
tümern geschlossenen gerichtlichen Vergleich
konnte das Projekt Finkenwerder 32 weiter-
verfolgt werden. Dabei handelt es sich um den
Bau von etwa 430 Wohneinheiten in Form von
Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern sowie
eine Kindertagesstätte auf einem etwa 38 Hek-
tar großen Gebiet zwischen Finkenwerder Nor-
derdeich, Finkenwerder Landscheideweg und
Norder kirchenweg. Gegen den im Jahr 2009
festgestellten Bebauungsplan Finkenwerder
32 hatten betroffene Grundeigentümer im Jahr
2010 Normenkontrollklage eingelegt.
Neben den notwendigen Erschließungsstraßen
sind weitere Flächen für öffentliche Grünzüge,
ökologische Ausgleichsflächen und neu herzu-
stellende Oberflächenentwässerungsflächen
vor gesehen. Nach den derzeitigen Planungen
erfolgt der Baubeginn Mitte 2019.
PROJEKT JENFELDER AU
Auf dem 35 Hektar großen Gelände der ehemali-
gen Lettow-Vorbeck-Kaserne im Stadtteil Jenfeld
entsteht das neue Quartier „Jenfelder Au“. In
den nächsten Jahren werden auf dem Gelände
mehrere hundert Stadthäuser und Wohnungen
entstehen. Mehr als 2.000 Menschen werden
hier in einem grünen Umfeld in erschwinglichen
individuellen Stadthäusern und in Geschosswoh-
nungen leben.
Das Rückgrat des Viertels bildet der bereits an-
gelegte Kuehnbachteich. Ein Teil der Kasernen-
gebäude aus den Jahren 1934/35 wurde unter
Denkmalschutz gestellt. Eine Fläche von etwa
4,5 Hektar steht künftig für die gewerbliche Nut-
zung zur Verfügung. Die Erschließungsarbeiten
bis zur Hochbaureife sind nahezu abgeschlossen.
Im ersten fertiggestellten Bauvorhaben – ein
Inklusionsprojekt für Menschen mit und ohne
Behinderung – sind bereits die ersten Bewohner
eingezogen.
2015 sind bereits sechs große Baufelder ver-
kauft und weitere sechs Baufelder für die künfti-
Am Wasser zuhause BILD: BAUFELD 2
AM KUEHNBACHTEICH DER JENFELDER AU
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
LIG Geschäftsbericht 2015 23
gen Investoren zur konkreten Planung reserviert
und für eine Vermarktung in 2016 vorgesehen.
Das Marketingkonzept der „Jenfelder Au“ konn-
te mit Unterstützung eines Dienstleisters im
Laufe des Jahres 2015 erfolgreich fortgeführt
werden. So gibt es unter anderem einen gut
besuchten Ausstellungsraum auf dem Gelände,
einen regelmäßigen Newsletter und Veröffentli-
chungen in Printmedien.
PROJEKT NEUES BEZIRKSAMT HAMBURG-MITTE
Anfang 2015 erwarb der LIG einen Teil des Axel-
Springer-Gebäudes (Bauteil C) an der Kaiser-Wil-
helm-Straße 20/Caffamacherreihe 1 und 3. Mit
dem Ankauf des Gebäudes mit ca. 55.000 m²
Gesamtmietfläche werden die bis dato zersplit-
terten Einheiten des Bezirksamtes Hamburg-
Mitte (BA HH-Mitte) räumlich zusammengeführt.
Dies hat aus immobilienwirtschaftlicher Sicht
zwei attraktive Konsequenzen. Die erste: Durch
die Verlagerung des BA HH-Mitte wird der Weg
für eine Entwicklung des derzeitigen Standorts
am Klosterwall frei. Und die zweite: Das bisher
für einen Neubau vorgesehene, stadteigene
Grundstück am Schultzweg wird wieder für eine
Vermarktung verfügbar.
Bereits Ende 2015 wurde das Bauteil C an den
LIG übergeben. Parallel hierzu finden schon seit
Beginn des Jahres intensive Planungen mit dem
zukünftigen Mieter BA HH-Mitte statt, um recht-
zeitig 2016 mit den nutzerspezifischen Umbau-
ten beginnen zu können.
PROJEKT ÖFFENTLICH-RECHTLICHE UNTER-BRINGUNG/ZENTRALE ERSTAUFNAHME
Durch die massive Zunahme der Anzahl der über
die sogenannte „Balkanroute“ nach Europa und
Deutschland einreisenden schutzsuchenden
Menschen gewann mit der „Bereitstellung von
Immobilien für die öffentliche Unterbringung“
durch ein neugegründetes gleichnamiges Pro-
jekt in der Abteilung Portfoliomanagement ein
bis dahin nur partiell wahrgenommenes Aufga-
benfeld im vergangenen Geschäftsjahr des LIG
elementar an Bedeutung.
Künftiger Standort des Bezirksamtes
Hamburg-Mitte ab 2017 BILD: GEBÄUDE-
ANSICHT KAISER-WILHELM-STRASSE
24 LIG Geschäftsbericht 2015
Der LIG übernahm 2015 federführend die Auf-
gabe der Akquise von geeigneten Freiflächen
sowie Büro- und anderen Gewerbeobjekten für
die Flüchtlingsunterbringung. Darüber hinaus
stellte der LIG weitere Grundstücke des allge-
meinen Grundvermögens für die Flüchtlingsun-
terbringung zur Verfügung. Die im Sommer 2015
gegründete „Task-Force öffentliche Unterbrin-
gung“ stellte dabei die Weichen für die effektive
Analyse von Sachverhalten und die konsequente
Umsetzung der getroffenen Entscheidungen.
Durch die gezielte Prüfung des eigenen Port-
folios, die Sondierung des Hamburger Im-
mobilienmarkts und die Organisation zweier
Staatsrats termine zur behördenübergreifenden
Abstimmung konnte der LIG im Laufe des Jah-
res den zuständigen Behörden rund 400 Flächen
und Gebäude zur Eignungsprüfung anbieten. Da-
von wurden rund 40 Objekte an die zuständigen
Behörden vermietet bzw. für diese angemietet
und weitere sechs der besonders geeigneten
Objekte mit einem Investitions volumen von rund
50 Mio. EUR für das städtische Portfolio erwor-
ben und für die Flüchtlingsunterbringung bereit-
gestellt.
Das Projekt „Öffentliche Unterbringung“ wird
innerhalb der Projektentwicklung fortgeführt.
Die Mitarbeiter sind für den im letzten Quartal
2015 gegründeten Zentralen Koordinierungsstab
Flüchtlinge (ZKF) erste Ansprechpartner im LIG
und nehmen weiterhin die Koordination der An-
forderungen innerhalb des LIG wahr.
Ausblick
2016 wird insbesondere der Wohnungsbau wei-
ter vorangetrieben: Auf der Jenfelder Au sind
die ersten Bewohner mittlerweile eingezogen.
Über die Hälfte des Gebietes ist entweder ver-
kauft oder befindet sich in der Ausschreibung.
Das erste Baufeld des Entwicklungsgebietes
Barmbek-Nord 11 ist an eine Wohnungsbau-
genossenschaft verkauft worden. Die weiteren
Baufelder werden nach Rückbaumaßnahmen in
die Vermarktung gehen. Weitere Entwicklungen
auf Projektflächen wie dem Pergolenviertel, in
Finkenwerder, in Stellingen, werden vorangetrie-
ben. Diese Projekte stehen exemplarisch für die
Entwicklung weiterer Flächen unterschiedlicher
Größe und Lage in Hamburg. Einen wesent-
lichen weiteren Schwerpunkt bilden in 2016 die
Umbaumaßnahmen der Flächen für das Bezirk-
samt Hamburg-Mitte an seinem neuen Standort.
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
LIG Geschäftsbericht 2015 25
Flächen- und PortfoliomanagementAufgabenbereich und Eckdaten
Das Flächen- und Portfoliomanagement syste-
matisiert und analysiert alle immobilienbezoge-
nen Daten zum städtischen Immobilienbesitz.
Dazu stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter der Abteilung die relevanten Informationen
in einer zentralen Immobiliendatenbank zusam-
men. Auf dieser Basis werden für die vielfältigen
Aufgaben der Stadt die passenden Immobilien
identifiziert und in Abstimmung mit anderen
städtischen Verwaltungseinheiten entwickelt.
Um auch zukünftig angebotsfähig zu sein, wer-
den für unbebaute und bebaute private Immo-
bilien Entwicklungsperspektiven erarbeitet und
entsprechende Ankaufsaktivitäten vorbereitet.
2015 hat die Abteilung Flächen- und Portfolioma-
nagement die Finanzbehörde als Träger öffentli-
cher Belange in über 90 öffentlichen Bebauungs-
planverfahren vertreten.
Entwicklungen 2015
PORTFOLIOANALYSE
Bei der systematischen Portfolioanalyse wurden
im Geschäftsjahr alle bebauten und unbebauten
Immobilien des Allgemeinen Grundvermögens,
der Verwaltungsvermögen sowie der Sonderver-
mögen den fünf sogenannten Zielclustern zuge-
ordnet:
• Im Haltecluster werden die langfristig
für städtische Bedarfe oder auch als
Rendite objekte benötigten bebauten
und un bebauten Grundstücke verortet.
• Immobilien, für die ein Entwicklungs -
potenzial erkannt wurde, werden dem
Potenzialcluster zugeordnet.
• Immobilien, für die das Entwicklungsziel
zwischen den Fachbehörden und Bezirken
zumeist bereits abgestimmt ist, werden dem
Entwicklungscluster zugeordnet und durch die
Entwicklungsabteilung des LIG bearbeitet.
• Grundstücke, die als entbehrlich erkannt und
verkaufsbereit entwickelt wurden, werden
aus dem Verkaufscluster heraus auf dem
Markt angeboten.
• Im Ankaufscluster werden bebaute und
unbebaute Grundstücke aufgenommen, die
die Stadt für öffentliche Aufgaben auf der
Grundlage von Planrecht erwirbt oder aus
strategischen Gründen erwerben möchte.
Im nächsten Analyseschritt werden die für die
Grobclusterung gesammelten Daten um weitere
Informationen ergänzt und Wirtschaftlichkeitsbe-
trachtungen für mögliche Entwicklungsszenarien
durchgeführt.
Durch das Ermitteln und Vorhalten relevanter Im-
mobilienkennwerte in der ebenfalls in der Abtei-
lung gepflegten und weiterentwickelten Immobi-
liendatenbank lässt sich das Immobilienportfolio
sinnvoll steuern. In einem Regelprozess werden
die der Grobclusterung der Immobilien zugrunde
gelegten Entwicklungshypothesen überprüft und
ggf. angepasst.
2015 wurden für den Flächenbedarf im Zusam-
menhang mit der öffentlich-rechtlichen Unter-
bringung von Flüchtlingen in der Abteilung Flä-
chen- und Portfoliomanagement insgesamt rund
4.500 städtische Flächen geprüft. Als Ergebnis konn-
ten der Behörde für Arbeit, Soziales, Familien und
Integration (BASFI) und der Behörde für Inneres
und Sport (BIS) etwa 200 Immobilien zur Nutzung
angeboten werden.
Neben der Bereitstellung von Immobilien für die
unterschiedlichen städtischen Bedarfe identifi-
ziert die Abteilung Flächen- und Portfoliomanage-
26 LIG Geschäftsbericht 2015
ment gesetzliche Vorkaufsrechte in allen privaten
Immobilientransaktionen innerhalb des Stadtge-
biets. 2015 wurden insgesamt 4.338 Kaufverträge
geprüft. Für die dann tatsächlich auszuübenden
gesetzlichen Vorkaufsrechte bereitet die Ab-
teilung die in diesem Zusammenhang von den
Fachverwaltungen beauftragten Ankäufe vor.
IMMOBILIENDATENBANK-SOFTWARE IMPLEMENTIERT
Zu Beginn des zweiten Quartals 2015 wurde mit
der Einführung der workflowbasierten Immobili-
endatenbank Archikart 4 und der grafischen An-
wendung SAGis web 5 durch das Flächen- und
Immobilienmanagement für alle Abteilungen des
LIG eine zukunftsfähige Software implementiert.
Das bereits 2014 eingeführte FHH-Flächeninfor-
mationssystem, welches fachspezifische Daten
aus unterschiedlichen Behörden mit Fokus auf
das strategische Flächenmanagement systema-
tisch zusammenführt und darstellt, wurde 2015
durch zusätzliche Inhalte weiterentwickelt.
Ausblick
Die Abteilung Flächen- und Portfoliomanagement
ist auf die vollständige Datenaufbereitung des
gesamten Immobilienportfolios des Allgemeinen
Grundvermögens, der Verwaltungs vermögen
sowie der Sondervermögen fokussiert. Ziel ist
es, für alle Immobilien die steuerungsrelevanten
Kennzahlen schnell auswertbar in einer Daten-
bank verfügbar zu halten, so dass kurzfristig die
Angebotsfähigkeit zu den vielfältigen Anfragen
an den Landesbetrieb Immobilien management
und Grundvermögen geprüft werden kann.
Dazu wird die im vergangenen Jahr eingeführte
Immo biliendatenbank Archikart 4 im laufenden
Geschäftsjahr für den operativen Einsatz weiter-
entwickelt und optimiert.
Der nach wie vor starke Bevölkerungszuwachs
der Freien und Hansestadt Hamburg, nicht zu-
letzt ausgelöst durch den starken Flüchtlings-
zuzug im Jahr 2015, führt weiter zu einem
hohen Bedarf an neuem Wohnraum wie auch
an Gewerbe flächen. Der LIG ist im Rahmen
des „Bündnisses für Wohnen“ aufgefordert,
Flächen für den Bau von ausreichend neuen
Wohneinheiten zu verkaufen. Gleichzeitig be-
dient er die Nachfrage an Gewerbeflächen für
die unterschiedlichen Branchen. Im Flächen- und
Port foliomanagement werden diese Immobilien
vorbereitet und an die operativen Einheiten des
LIG (Entwicklungsabteilung und/oder Vertriebs-
abteilung) übergeben.
Auch für den Bedarf an Flächen für die öffentlich-
rechtliche Unterbringung wird das Flächen- und
Portfoliomanagement aus den unterschiedlichen
Immobiliensegmenten weiterhin entwickelbare
Flächen identifizieren und anbieten.
Eigentumsanteile 2015 innerhalb der Stadtgrenzen von Hamburg
in %
Allgemeines Grundvermögen 13
Privatflächen 53Sondervermögen 1
Städtische Unternehmen 8
Verwaltungsvermögen 25
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
LIG Geschäftsbericht 2015 27
BestandsmanagementAufgabenbereich und Eckdaten
Das Bestandsmanagement übernimmt im Un-
ternehmen die bedarfsgerechte Vermietung,
Verpachtung und Verwaltung der Flächen und
Gebäude des Allgemeinen Grundvermögens des
LIG. Zum Immobilienbestand gehören rund 100
Wohnobjekte, 350 gewerbliche Objekte, 18.400
Kleingärten und 10.800 Miet-, Pacht- und Nut-
zungsverhältnisse für unbebaute Grundstücke.
Im Rahmen des Bestandsmanagements ach-
ten wir auf eine rentable Bewirtschaftung, die
regelmäßige Instandhaltung und Wahrung der
Verkehrssicherheit sowie auf vorausschauende
Portfolioinvestitionen.
Für den überwiegenden Teil der Portfolioverwal-
tung setzen wir städtische und private Dienstleis-
ter ein. So werden alle Wohneinheiten durch die
SAGA GWG verwaltet und alle bebauten Gewer-
beobjekte durch die Sprinkenhof GmbH betreut.
Rund die Hälfte der unbebauten Flächen und die
Erbbaurechte werden durch private Dienstleister
verwaltet.
Entwicklungen 2015
MIET- UND PACHTEINNAHMEN
2015 erzielte das Bestandsmanagement Miet-
und Pachterträge in Höhe von 42,71 Millionen
Euro und 2,41 Millionen Euro aus Nutzungsent-
Erträge aus dem Vermietungsgeschäft
in Tsd. Euro
70.000
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
47.000 45.000
17.000 17.000
64.000 62.000
2014 2015
Erträge aus Mieten und Pachten
Erträge aus Erbbaurechten
GESAMT - SUMME
gelten. Hinzu kommt ein Ertrag aus Erbbaurech-
ten in Höhe von 16,74 Millionen Euro. Insgesamt
wurden Erträge in Höhe von rund 61,86 Millio-
nen Euro erwirtschaftet.
Um die Abläufe in der Vermietung und Verwal-
tung, insbesondere auch in der Sanierung und
Instandhaltung, an einer Stelle zentral zu ko-
ordinieren, ist ab Mitte des Jahres 2015 aus ord-
nungspolitischen Gründen eine Übertragung des
Eigentums am Großteil der LIG-eigenen Wohn-
immobilien an die SAGA Siedlungs-Aktiengesell-
schaft (SAGA) vorgenommen worden.
Übertragung von LIG-eigenen Wohnobjekten
an die SAGA BILD: BEISPIEL FÜR DEN GESCHOSS-
WOHNUNGSBAU NACH DER SANIERUNG
28 LIG Geschäftsbericht 2015
ERBBAURECHTE
Der LIG hat rund 4.500 Erbbaurechtsverträge
bestellt, deren Verwaltung durch einen externen
Dienstleister erfolgt.
Es gibt folgende Arten von Erträgen aus Erb-
baurechten: Laufende Erbbauzinsen (Entgelt für
die Nutzung des Grundstücks) und sog. Einmal-
entgelte (hier wird der Erbbauzins auf die Rest-
laufzeit des Erbbaurechts kapitalisiert). In beiden
Fällen bleibt die Freie und Hansestadt Hamburg
Eigentümerin des Grundstücks.
Die Gesamtsumme der Erträge aus laufenden
Erbbauzinsen und Einmalentgelten beträgt 2015
zusammen rund 16,74 Millionen Euro.
LEERSTANDSCONTROLLING
Weil die Stadt Hamburg in Zeiten erhöhter Woh-
nungsnachfrage in einer besonderen Pflicht steht,
aber auch, weil die Prinzipien der Wirtschaftlich-
keit es vorgeben, soll der Leerstand von öffent-
lichen Gebäuden so gering wie möglich gehal-
ten werden. Im Bestandsmanagement wird das
Leerstandscontrolling deshalb weiter optimiert:
• Regelmäßig liefern die Dienstleister Informa-
tionen zur Entwicklung des Leerstands.
• Dem schließt sich eine interne Abstimmung
mit allen Abteilungen des LIG an, um Maß-
nahmen zur Verringerung des Leerstands zu
ergreifen.
• Hinzu kommt ein regelmäßiger Informations-
austausch mit der Behördenleitung der Finanz-
behörde“, um die Koordination zwischen den
Fachbehörden zu optimieren.
Die Resultate der vergangenen Jahre zeigen:
Dieses Verfahren greift. Viele, teilweise lang-
jährige Leerstände wurden durch schnelle Ent-
scheidungen zu Neuvermietung, Verkauf oder
Abbruch beseitigt.
BEREITSTELLUNG VON ÖFFENTLICHEM RAUMBEDARF
Im Rahmen des konzentrierten Ausbaus der Ka-
pazitäten in der öffentlich-rechtlichen Unterbrin-
gung und der zentralen Erstaufnahme von Flücht-
lingen unterstützt der LIG den neu gegründeten
Zentralen Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF),
welcher die teils unterschiedlichen Anforderun-
gen an Flächen und Gebäuden der beteiligten
Behörden BASFI (Behörde für Arbeit, Soziales,
Familie und Integration) sowie BIS (Behörde für
Inneres und Sport) bündelt. Um einer größeren
Anzahl von Flüchtlingen begegnen zu können,
hat der LIG hierfür eine eigene Task Force ins
Leben gerufen. Diese koordiniert die Zusammen-
Zusammensetzung der Erträge 2015
in %
unbebaute Fläche 3 bebaute Fläche 46
Erbbaurechte 27
Überlassung 4
Sonstige Vermietung und Verpachtung 20
Der LIG verpachtet
Flächen zur Nutzung durch
Kleingartenvereine
BILD: BEISPIEL EINES
KLEINGARTENS IN HAMBURG
AUS UNSEREN ABTEILUNGEN
LIG Geschäftsbericht 2015 29
arbeit bei der Bereitstellung von Flächen und Ge-
bäuden für Schutzsuchende.
Auf diversen Grundstücken des AGV finden be-
reits eine zentrale Erstaufnahme und öffentlich-
rechtliche Unterbringungen statt. Des Weiteren
wurden durch den LIG zusätzliche Flächen im
Vertrieb bereitgestellt, um den vom Senat be-
schlossenen Auftrag – Flüchtlingsunterkünfte
mit der Perspektive Wohnen – zeitnah umsetzen
zu können.
Ausblick
Im Geschäftsjahr 2016 wird die Aufmerksam-
keit im Bestandsmanagement vorrangig auf
die Optimierung der Steuerung der Dienst-
leister gerichtet. Dazu wurde 2015 ein neues
Dienstleisterkonzept entwickelt. Die Vergabe
der Dienstleistungsverträge zur Verwaltung der
unbebauten Grundstücke, der landwirtschaft-
lich genutzten Grundstücke sowie Erbbaurech-
te wurde dazu europaweit ausgeschrieben. Im
Juli 2016 beginnt die Kooperation mit den neuen
Dienstleistern. Durch die Bündelung von Aufga-
ben sowie effizienterer und effektiverer Struk-
turen soll ein ausgedehntes Berichtswesen zu
einer erhöhten Transparenz über die Bestands-
flächen sowie den Kosten und Erträgen führen.
Die künftige Zusammenarbeit wird von einem
Bonus-Malus-System mit verbesserten Anreizen
zur Leistungserbringung, insbesondere bei den
Neuvermietungen, geprägt sein.
Ziel bleibt die kontinuierliche und nachhaltige
Erhöhung der aus dem AGV erzielten Erträge,
die Kosten der Bewirtschaftung zu senken und
das Leistungsangebot gegenüber den Kunden
zu optimieren. Eine rentable und werterhaltende
Nutzung des AGV bildet die Grundlage, um lang-
fristig ein attraktives Portfolio zu erhalten.
Zukünftiges Vermietungsobjekt des LIG an
der Kaiser-Wilhelm-Straße BILD: VISUALISIE-
RUNG DES BEZIRKSAMTES HAMBURG-MITTE NACH
DEM UMZUG
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2015
30 LIG Geschäftsbericht 2015
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2015
Geschäftsentwicklung 2015(Auszüge aus dem Lagebericht)
Der Landesbetrieb Immobilienvermögen und Grund-
vermögen (LIG) kann auch 2015 ein erfolgreiches
Geschäftsjahr verbuchen. Die operativen Ziele wurden
erreicht und die Ertragslage hat sich gegenüber dem
Vorjahr verbessert. Getragen von einer positiven
Gesamtmarktstimmung erwartet der LIG für das
laufende Geschäftsjahr eine erfolgreiche Fortsetzung
dieser Entwicklung.
Ertragslage 31
Vermögens- und Finanzlage 34
Liquiditätslage 36
Mitarbeiter 37
Ausblick 37
LIG Geschäftsbericht 2015 31
Ertragslage Der LIG erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Jahresüberschuss von insgesamt 58,0 Mio. Euro
und konnte damit das Vorjahresergebnis um rd. 22,8 Mio. Euro (+64,9 %) steigern. Im Wirtschaftsplan
2015 wurde von einem Jahresergebnis in Höhe von -995 Tsd. Euro ausgegangen. Ursächlich für die
Abweichung sind neben der positiven Entwicklung der Miet- und Pachterträge (Planansatz: 41,7 Mio.
Euro) sowie der Erträge aus der Ablösung von Wiederkaufsrechten (Planansatz: 15,5 Mio. Euro) ins-
besondere die überplanmäßigen Erträge im Zusammenhang mit dem Abgang von Gegenständen
des Anlagevermögens aus Immobilienveräußerungen (Planansatz: 25,0 Mio. Euro), hier vor allem im
Zuge des Verkaufs eines umfangreichen Portfolios aus Wohnimmobilien an die SAGA Siedlungs-AG,
welches zum Zeitpunkt der Haushaltsplanaufstellung der FHH noch nicht im Wirtschaftsplan des LIG
Niederschlag gefunden hatte.
Jahresergebnis
2015Tsd. Euro
2014 Tsd. Euro
Veränderung in %
Gesamterträge 178.123 164.281 +8,4
davon: Umsatzerlöse 172.048 155.054 +11,0
davon: Sonstige betriebliche Erträge 6.075 9.227 -34,2
Gesamtaufwendungen 104.486 112.564 -7,2
Betriebsergebnis (= ordentliches Ergebnis) 73.637 51.717 +42,4
Finanzergebnis -7.388 -7.132 -3,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 66.249 44.585 +48,6
Außerordentliches Ergebnis 0 715 -100,0
Steuern 10.873 11.774 -7,6
Verlustübernahme aus dem Haushalt (Zuführung) FHH 2.673 1.678 +59,3
Jahresüberschuss 58.049 35.204 +64,9
Ursache für das gute Betriebsergebnis ist zum einen die positive Entwicklung bei den Gesamterträgen
(+13,8 Mio. Euro) und hier insbesondere im Bereich der Erträge aus der Ablösung von Wiederkaufs-
rechten. Darüber hinaus konnte der LIG gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Gesamtaufwen-
dungen (-8,1 Mio. Euro) – hier vor allem bei den Aufwendungen aus Entwicklungs-, Sanierungs- und
Instandhaltungsleistungen sowie Bewirtschaftungsleistungen (Materialaufwand) – verzeichnen.
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2015
32 LIG Geschäftsbericht 2015
Die Umsatzerlöse entwickelten sich wie folgt:
Umsatzerlöse
2015Tsd. Euro
2014 Tsd. Euro
Veränderung in %
Erträge aus Mieten und Pachten 45.121 47.207 -4,4
Erträge aus Erbbaurechten 16.736 16.783 -0,3
Erträge aus der Ablösung von Wiederkaufsrechten 22.395 6.637 +237,4
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlage vermögens (Mehrerlös) 80.634 79.177 +1,8
Erträge aus Entwicklungstätigkeiten 2.919 240 +1.116,3
Entgelte aus Dienstleistertätigkeit 4.244 5.010 -15,3
GESAMT 172.048 155.054 +11,0
Der Rückgang der Umsatzerlöse im Vermietungsgeschäft (-4,4 %) resultiert im Wesentlichen aus
dem Verkauf eines umfangreichen Portfolios aus Wohnimmobilien an die SAGA Siedlungs-AG zum
1. Juli 2015.
Im Geschäftsjahr 2015 konnte der LIG wie auch im Vorjahr – insbesondere durch eine intensive
Vermarktung und Veräußerung von entwicklungsreifen und vor allem großen Wohnungsbauflächen
(z.B. in den Gebieten Jenfelder Au und Neugraben-Fischbek) – die Mehrerträge aus dem Abgang
von Gegenständen des Anlagevermögens mit 80,6 Mio. Euro auf einem hohen Niveau halten (2014:
79,2 Mio. Euro) und damit erneut eine außergewöhnlich gute Ertragslage erzielen.
Die Entwicklung bei den Erträgen aus der Ablösung von Wiederkaufsrechten (22,4 Mio. Euro) liegt in
etwa auf dem Niveau der Jahre 2011–2013. Wie schon in der Vergangenheit ist auch in 2015 die gute
Ertragslage u.a. auf große Objekte bzw. umfangreiche Objektpakete, die an Genossenschaften oder
Investoren abgegeben wurden, zurückzuführen.
Der Rückgang bei den Sonstigen betrieblichen Erträgen (-34,2 %) ist u.a. zurückzuführen auf in 2014
verbuchte Erträge aus Zuschreibungen im Zusammenhang mit der Prüfung der Werthaltigkeit von
Immobilien sowie aus periodenfremden Mietnachzahlungen.
Materialaufwand
2015Tsd. Euro
2014 Tsd. Euro
Veränderung in %
5.1 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe u. bezogene Waren 2 1 +100,0
5.2 Aufwendungen für bezogene Leistungen 29.982 42.972 -30,2
a) Entwicklungs-, Sanierungs- und Instandhaltungsleistungen 11.489 24.843 -53,8
b) Bewirtschaftungsleistungen 8.388 7.663 +9,5
c) Sonstige bezogene Leistungen 10.105 10.466 -3,4
GESAMT 29.984 42.973 -30,2
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2015
LIG Geschäftsbericht 2015 33
Der Rückgang der Materialaufwendungen von 42,7 Mio. Euro auf 30,0 Mio. Euro steht insbesondere
im Zusammenhang mit vertraglichen Sanierungsverpflichtungen im Rahmen der Veräußerung des
Wohnimmobilienportfolios an die SAGA Siedlungs-AG (u.a. im Sondernutzungsgebiet Moorburg/
Neuenfelde), für die in 2014 entsprechend hohe Rückstellungspositionen zu bilden waren. Darüber
hinaus wurden in 2014 hohe Instandhaltungsmaßnahmen am Objekt Billstraße 82-84 sowie einma-
lige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Verlegung von Sportplätzen getätigt, die in diesem
Umfang in 2015 nicht erfolgten.
Die Personalaufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr rückläufig entwickelt. Die Personal-
ausgaben für Beamtenbezüge und Beschäftigungsentgelte (inkl. Arbeitgeberanteil und Versorgungs-
leistungen) haben sich im LIG in 2015 im Vergleich zum Vorjahr von rd. 11,5 Mio. Euro um rd. 500 Tsd.
Euro (-4,3 %) auf 11,0 Mio. Euro verringert. Dieser Rückgang begründet sich u.a. durch eine in 2015
geringere durchschnittliche Mitarbeiteranzahl von 188 (Vorjahr: 191), im Geschäftsjahr bestandene
Stellenvakanzen sowie durch strukturelle Veränderungen in der Mitarbeiterstruktur. Darüber hinaus
haben sich die Aufwendungen für Personalrückstellungen in 2015 gegenüber dem Vorjahr deutlich
um rd. 997 Tsd. Euro auf 95 Tsd. Euro verringert. Dies hat seine Ursache zum einen in der mit
Wirkung ab dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 geltenden Neuregelung zu den Versorgungs-
verpflichtungen (einschließlich Beihilfen) gegenüber ehemaligen Beschäftigten sowie zum anderen
mit im Geschäftsjahr 2014 erstmalig berücksichtigten Positionen für Urlaubs-, Überstunden- und
Sabbatical-Rückstellungen.
Der Anstieg der Abschreibungen ist hauptsächlich auf die im Vergleich zum Vorjahr höheren außerplan-
mäßigen Abschreibungen (+3,2 Mio. Euro) – hier insbesondere bedingt durch Altlastenkontaminatio-
nen von Grundstücken – zurückzuführen.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2015Tsd. Euro
2014 Tsd. Euro
Veränderung in %
Aufwendungen für eigengenutzte Dienstgebäude 1.392 835 +66,7
Personalbedingte Aufwendungen 758 514 +47,5
Aufwendungen für den Geschäftsbetrieb 1.284 1.299 -1,1
Aufwendungen für IT-Leistungen 989 684 +44,6
Aufwendungen für Marketing u. Vertrieb 312 148 +110,8
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (inkl. Mindererträge) 22.000 14.453 +52,2
Sonstige Aufwendungen 4.235 9.088 -53,4
Periodenfremde Aufwendungen 4.520 6.551 -31,0
GESAMT 35.490 33.572 +5,7
Unter den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen die Aufwendungen für eigengenutzte Dienst-
gebäude um 557 Tsd. Euro über dem Vorjahreswert. Grund hierfür ist u.a. der Mietvertrag für das
Gebäude Millerntorplatz 1 der für das 1. Halbjahr 2014 noch keine Mietzahlungen vorsah. Der An-
stieg bei den personalbedingten Aufwendungen steht u.a. im Zusammenhang mit gestiegen Kosten
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2015
34 LIG Geschäftsbericht 2015
durch Abordnungen von anderen Behörden an den LIG sowie dem zusätzlichen Einsatz von Zeit-
arbeitskräften i.R. der Aufarbeitung des LIG-Anlagenbestandes. Die gegenüber dem Vorjahr höheren
Aufwendungen bei den IT-Leistungen haben ihre Ursache in der Einführung einer neuen Version des
Fachverfahrens Archikart. Die hohen Mindererlöse aus Anlagenabgang resultieren insbesondere aus
einer im Vergleich zum Vorjahr größeren Anzahl an Immobilienverkäufen bzw. Überweisungen an die
Kernverwaltung der FHH, die unter Buchwert abgegeben wurden (u.a. Veräußerungen bei Erbbau-
rechtsgrundstücken). Im Berichtsjahr sind unter den Sonstigen Aufwendungen deutlich weniger Fälle
von Schadensersatzleistungen/Entschädigungen z.B. im Zusammenhang mit grundstücksbedingten
Mehrkosten (Schadensersatzleistungen) angefallen. Die im Vergleich zum Berichtsjahr hohen perio-
denfremden Aufwendungen des Vorjahres hatten ihre Ursache in Sonderzahlungen im Rahmen des
Teilumlegungsplans U334.
Die Sonstigen Steuern enthalten die Grundsteuer in Höhe von 6,9 Mio. Euro. Da auch in 2015 durch
das Finanzamt die Erhebung der Grundsteuer noch nicht auf eine grundstücksgenaue Berechnung
umstellt werden konnte, trägt der LIG weiterhin auch die Grundsteuerzahlungen für Grundstücke
des Verwaltungsvermögens (VV). Darüber hinaus werden unter dieser Position zu leistende bzw.
überwiegend voraussichtlich zu leistende Steuerzahlungen im Zusammenhang mit den beim LIG
bestehenden bzw. vermuteten Betrieben gewerblicher Art (BGA) in Höhe von rd. 4,0 Mio. Euro aus-
gewiesen.
Vermögens- und FinanzlageDie Bilanzsumme des LIG lag zum 31.12.2015 mit 4,964 Mrd. Euro um 42,8 Mio. Euro bzw. 0,85 %
unter dem Wert des Vorjahres.
Bilanzposten31.12.2015
Tsd. Euro %*31.12.2014
Tsd. Euro %*
Anlagevermögen 4.350.456 87,6 4.133.628 82,6
Umlaufvermögen 609.542 12,3 871.807 17,4
Rechnungsabgrenzungsposten 3.697 0,1 1.054 0,0
SUMME AKTIVA 4.963.695 100,0 5.006.489 100,0
Eigenkapital 4.517.712 91,0 4.601.928 91,9
Sonderposten 12.515 0,3 12.893 0,3
Rückstellungen 86.286 1,7 93.013 1,8
Verbindlichkeiten 327.514 6,6 288.175 5,8
Rechnungsabgrenzungsposten 19.668 0,4 10.479 0,2
SUMME PASSIVA 4.963.695 100,0 5.006.489 100,0
* Prozentangaben in Prozent von Bilanzsumme
LIG Geschäftsbericht 2015 35
Auf der Aktivseite hat sich das Anlagevermögen des LIG, welches sich mit 99,8 % nahezu vollstän-
dig aus Immobilienwerten (Grundstücke und Gebäude) des Allgemeinen Grundvermögens der FHH
(AGV) zusammensetzt, aufgrund von umfassenden Investitionstätigkeiten des LIG im Berichtsjahr
von 4,1 Mrd. Euro auf 4,35 Mrd. Euro erhöht (+5,2 %). Davon wurden 4,341 Mrd. Euro im Sachan-
lagevermögen, 9,1 Mio. Euro im Finanzanlagevermögen und 47 Tsd. Euro unter den immateriellen
Vermögensgegenständen ausgewiesen.
Das Sachanlagevermögen hat sich im Berichtsjahr insgesamt um 216,8 Mio. Euro (+5,3%) gegen-
über dem Vorjahr erhöht. Ursächlich dafür sind insbesondere die Zuwächse unter den „geleiste-
ten Anzahlungen und Anlagen im Bau“ (+244,9 Mio. Euro). Darunter fallen u.a. Investitionsvolumina
von 50,4 Mio. Euro für Objekte des Projektes „Neue Mitte Altona“, 42,8 Mio. Euro für Objekte im
Rahmen der öffentlichrechtlichen Unterbringung und 122,3 Mio. Euro für den Erwerb eines Gewerbe-
komplexes an der Kaiser-Wilhelm-Straße/Caffamacherreihe (Axel-Springer-Gebäude). Zudem wurden
unmittelbare Aktivierungen im Anlagevermögen in Höhe von 23,3 Mio. Euro vorgenommen. Darin
enthalten u.a. Rücknahmen (Ankäufe) aus dem Verwaltungsvermögen der FHH in einer Größen-
ordnung von 3,1 Mio. Euro. Im Gegenzug wurden im Berichtszeitraum unmittelbar aus dem Sachan-
lagevermögen Immobilien mit einem Wert von 6,0 Mio. Euro vom LIG in das Verwaltungsvermögen
der FHH überwiesen.
Darüber hinaus erfolgten in 2015 Umgliederungen von Vermögenswerten aus dem Umlaufvermögen
in Höhe von 29,6 Mio. Euro. Des Weiteren fanden Immobilientransfers (Zu- und Abgänge im Sach-
anlagevermögen) zwischen dem Verwaltungsvermögen (VV) und dem Allgemeinen Grundvermögen
(AGV) des LIG im Wege von Gesellschaftereinlagen (48,6 Mio. Euro) bzw. Gesellschafterentnahmen
(130,4 Mio. Euro) statt.
Das Umlaufvermögen ist im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014 um 262,2 Mio. Euro (-30,1 %) gesunken.
Neben den zuvor genannten Umgliederungen in das Anlagevermögen (29,6 Mio. Euro) wurden aus
dem Umlaufvermögen heraus Verkäufe vollzogen, deren Buchwerte sich auf insgesamt 160,6 Mio.
Euro beliefen. Der Forderungsbestand hat sich um insgesamt 69,0 Mio. Euro verringert. Maßgeblich
dafür war der gesunkene Bestand an Forderungen gegenüber der Kasse Hamburg, der den Liquidi-
tätsbestand des LIG (Zahlungsmitteläquivalent) abbildet Der Liquiditätsbestand ist im Geschäftsjahr
um 13,6 % oder 48,4 Mio. Euro auf insgesamt 308,2 Mio. Euro gesunken.
Das Eigenkapital des LIG hat sich im Laufe des Geschäftsjahres um 84,2 Mio. Euro (-1,8 %) von
4,6 Mrd. Euro auf 4,5 Mrd. Euro verringert. Die Eigenkapitalquote ist damit im Vergleich zum Vor-
jahr bei einer um insgesamt 42,8 Mio. Euro gesunkenen Bilanzsumme mit 91,0 % (Vorjahr: 91,9 %)
leicht rückgängig. Wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Eigenkapitals hatte in 2015 eine
Gesellschafterentnahme in Höhe von 91,8 Mio. Euro, die die verpflichtende Ablieferung des LIG an
den Haushalt der FHH (Haushaltsplan 2015/2016) darstellt. Darüber hinaus haben (unentgeltliche)
Vermögenstransfers zwischen dem LIG (AGV) und den Fachbehörden/Bezirksämtern (VV) in Höhe
von netto -54,8 Mio. Euro stattgefunden. Der Jahresüberschuss von 58,0 Mio. Euro hat sich dagegen
positiv auf die Entwicklung des Eigenkapitals ausgewirkt.
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2015
36 LIG Geschäftsbericht 2015
Die Sonderposten wurden – gem. den ihnen gegenüberstehenden Abschreibungen – über die be-
triebsgewöhnliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes linear aufgelöst.
Bei den Rückstellungen haben sich gegenüber dem Vorjahr Veränderungen von -6,7 Mio. Euro (-7,2 %)
ergeben. Neben bestehenden und weiter aufrecht zu erhaltenen Rückstellungen – z.B. für Risiken
aus Planungsschäden im Falle von Bebauungsplanänderungen gem. § 42 Baugesetzbuch (BauGB) –
wurden Rückstellungen für vertragliche Verpflichtungen und für noch ausstehende Rechnungen aus
Vorjahren und hier insbesondere der Niederschlagswassergebühr 2013 und 2014 (7,5 Mio. Euro) auf-
gelöst. Die Steuerrückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2015 um insgesamt 3,6 Mio. Euro
erhöht.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich im Berichtsjahr um 152,5 Mio.
Euro (79%) verringert und betrugen zum Jahresende 41,4 Mio. Euro. Die Verringerung betrifft pri-
mär die Umgliederung von Verbindlichkeiten aus dem Mietkaufvertrag zwischen der FHH und der
GGV im Zusammenhang mit dem BSU-Neubau in die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(EUR 141,2 Mio.). Unter den sonstigen Verbindlichkeiten führte die (treuhänderische) Übertragung
von Finanzmitteln der Finanzbehörde für das Projekt Jenfelder Au (27,1 Mio. Euro) zu einem Anstieg
der durchlaufenden Posten auf 28,8 Mio. Euro. Der Gesamtverbindlichkeitsstand hat sich zum Stich-
tag 31.12.2015 von 288,1 Mio. Euro auf 327,5 Mio. Euro erhöht.
Liquiditätslage Der Finanzmittelbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr von EUR 356,6 Mio. um EUR 48,5 Mio. auf
EUR 308,1 Mio. vermindert.
Wesentlich hierfür waren Abflüsse aus der Ablieferung an den Haushalt (EUR 91,8 Mio.) und Investi-
tionstätigkeiten (EUR 96,8 Mio.), die nicht vollständig aus der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt
werden konnten (EUR 148,8 Mio.).
Durch die für das Geschäftsjahr 2016 bestehenden und für die Folgejahre geplanten wesentlichen
Investitionsverpflichtungen im Zusammenhang mit Immobilienankäufen, Entwicklungsprojekten
oder Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, die aus dem Liquiditätsbestand des LIG bzw.
im Wege der Selbst-/Innenfinanzierung (Vermietungs- und Veräußerungsgeschäft) finanziert wer-
den sollen sowie auch in Anbetracht der durch den Gesellschafter beabsichtigten jährlichen Ab-
lieferungsverpflichtungen (2017–2019) in der Größenordnung von rd. 100 Mio. Euro pro Jahr, ist die
Liquiditäts entwicklung beim LIG für die Zukunft (mittelfristige Finanzplanung) fortlaufend zu über-
wachen. Eine gegenläufige Beeinflussung der (negativen) Liquiditätsentwicklung könnte sich ggf.
dadurch einstellen, dass sich Investitionsvorhaben zerschlagen bzw. aufgegeben werden oder sich
Investitionsvorhaben (wie z.B. Entwicklungsprojekte) vom finanziellen Umfang her verringern oder
zeitlich verschoben werden.
LIG Geschäftsbericht 2015 37
Mitarbeiter Zum Stichtag 31.12.2015 beschäftigte der LIG 187 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 126
Beamtinnen und Beamte, sowie 61 Angestellte. Von diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
arbeiteten 22% in Teilzeit. Der Anteil der weiblichen Mitarbeiter lag zum Stichtag bei 56%.
In 2015 wurde – basierend auf dem neuen Hamburgischen Gleichstellungsgesetz – im Landesbetrieb
die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten neu etabliert.
Durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen wie z.B. Allgemeine Fortbildungen, Workshops oder Fach-
seminare werden neben den individuellen persönlichen Kompetenzen insbesondere die branchen-
spezifischen Qualifikationen erweitert und ausgebaut. Über die umfangreichen Fortbildungs angebote,
die durch das Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF) angeboten werden hinaus, fanden in 2015 auch
mehrere Inhouse-Schulungen zu immobilienspezifischen Sachverhalten statt (z. B. zur Einführung der
neuen Version des Fachverfahrens Archikart 4).
AusblickDer LIG geht davon aus, dass die gute Stimmung auf dem Hamburger Immobilienmarkt auch in 2016
weiter erhalten bleibt und die immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine weiterhin hohe
Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen erwarten lassen. Aufgrund dieser prognostizierten Rah-
menbedingungen schätzt der LIG – insbesondere im Bereich des Wohnungsbaus – daher auch die
derzeit hohe Nachfrage nach städtischen Grundstücken als stabil ein, so dass unverändert die Chance
gesehen wird, attraktive Erlöse aus Immobilienverkäufen zu erzielen.
Für das Geschäftsjahr 2016 plant der LIG Grundstücksverkäufe insbesondere im Wohnungsbau für mind.
1.500 Wohneinheiten (WE). Im Gegenzug wird der LIG von sich aus im Rahmen seiner finanziellen
Handlungsmöglichkeiten (attraktive) Immobilienangebote prüfen und ggf. strategische Immobilien-
ankäufe tätigen. Hierbei soll es sich um Potenzialflächen mit perspektivischen Entwicklungsmöglich-
keiten handeln wie auch um Investitionen in rentable Immobilienobjekte mit dem Ziel, die Er-
tragssituation des LIG langfristig zu stabilisieren und zu sichern. Gleichzeitig wird der LIG große
Entwicklungs vorhaben wie z.B. die Neubaugebiete Neugraben/Fischbek, Jenfelder Au oder Pergolen-
viertel weiter voran treiben sowie im Rahmen seines Portfoliomanagements versuchen, weitere Po-
tenziale im städtischen Flächenbestand zu identifizieren.
Mit Blick auf die mittelfristige Liquiditätsplanung ist – insbesondere in Anbetracht der beabsichtig-
ten Aufrechterhaltung der jährlichen Ablieferungsverpflichtung (2017-2019) in der Größenordnung
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2015
38 LIG Geschäftsbericht 2015
von rd. 100 Mio. Euro pro Jahr sowie geplanter bzw. beabsichtigter und im Wege der Eigenkapital-
finanzierung veranschlagten Investitions- sowie Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen der
kommenden Jahre (z.B. in die öffentlichrechtliche Unterbringung oder in strategische Ankäufe zur
perspektivischen Stadtentwicklung, in Sanierungsmaßnahmen an den Kaimauern oder auf dem
Heiligengeistfeld) – die Liquiditätsentwicklung beim LIG intensiv zu beobachten.
Mit der Einführung des neuen Dienstleistungskonzepts im Bereich der Bewirtschaftung und Verwal-
tung des Bestandsmanagements (Immobilienportfolio) beabsichtigt der LIG durch die verstärkte Ein-
bindung von externen Dienstleistungsunternehmen aus der Immobilienverwaltungswirtschaft eine
stärkere Bündelung von Aufgaben und damit die Schaffung effizienterer und effektiverer Strukturen
in der Bewirtschaftung des Immobilienbestandes im Allgemeinen Grundvermögen – auch gestützt
durch einen intensiveren Einsatz von IT-Strukturen – zu erreichen. Hierdurch soll insbesondere die Er-
tragsseite verbessert und das Leistungsangebot gegenüber den Kunden des LIG qualitativ optimiert
werden.
Neben dem mit seiner Gründung eingeführten auf die immobilienspezifischen Anforderungen seiner
Geschäftstätigkeit ausgerichteten SAP-System in der Finanz- und Anlagenbuchhaltung/Controlling
und dem in 2015 vorgenommenen Release-Wechsel beim Flächeninformationssystem ARCHIKART,
welches die zentrale Fachanwendung des LIG darstellt, plant der LIG im Rahmen eines neuen Pro-
jektes „Zukunftsgerichtetes Datenmanagement“ einen noch weiteren und umfassenderen Einsatz von
integrativen BI-Techniken (z.B. die Verbindung der Datenbasis ARCHIKART/Vertragsdatenbank und
SAP zu einem gemeinsamen Datenpool oder der Einsatz eines gemeinsamen Tickets- sowie CAFM-
Systems im Rahmen des neuen Dienstleistungskonzeptes). Hierdurch sollen sich erhebliche Verbes-
serungs- und Rationalisierungspotenziale ergeben.
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bleibt es grundsätzlich Ziel des LIG, die Existenz des Landes-
betriebes dauerhaft zu sichern und unter strategischen wie auch operativen Gesichtspunkten den
Geschäftsbetrieb wirtschaftlich erfolgreich und marktorientiert auszurichten.
LIG Geschäftsbericht 2015 39
Jahresabschluss
Bilanz 40
Gewinn- und Verlustrechnung 42
Kapitalflussrechnung 43
Entwicklung des Anlagevermögens 44
Anhang 46
JAHRESABSCHLUSS
40 LIG Geschäftsbericht 2015
in EUR 31.12.2015 31.12.2014
AKTIVA
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 47.104,17 79.407,61
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.054.358.970,94 4.082.478.080,69
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 182.679,27 175.975,77
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 286.767.838,03 41.820.985,27
4.341.309.488,24 4.124.475.041,73
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 9.099.866,12 9.074.035,12
9.099.866,12 9.074.035,12
4.350.456.458,53 4.133.628.484,46
B. Umlaufvermögen
I. Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und Gebäude 275.881.624,33 469.111.789,69
ll. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.007.795,22 253.672,55
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
a) Forderungen an die FHH aufgrund Geschäftskonto Kasse.Hamburg 308.157.211,91 356.595.082,55
b) Forderungen gegen sonstige Unternehmen im Konzern der FHH 18.837.138,24 43.507.553,43
3. Sonstige Vermögensgegenstände 4.657.989,67 2.289.440,61
333.660.135,04 402.645.749,14
III. Guthaben bei Kreditinstituten 0,00 48.950,56
609.541.759,37 871.806.489,39
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.696.915,09 1.054.045,12
Bilanzsumme 4.963.695.132,99 5.006.489.018,97
Bilanz zum 31. Dezember 2015
LIG Geschäftsbericht 2015 41
in EUR 31.12.2015 31.12.2014
PASSIVA
A. Eigenkapital
I. Grundkapital 4.415.895.746,83 4.558.161.756,04
II. Gewinnvortrag/Verlustvortrag 43.766.444,65 8.562.626,64
III. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 58.049.499,18 35.203.818,01
4.517.711.690,66 4.601.928.200,69
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse 12.545.434,04 12.893.435,41
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 37.174.934,65 33.544.853,86
2. Sonstige Rückstellungen 49.111.481,55 59.468.227,04
86.286.416,20 93.013.080,90
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 141.200.109,00 0,00
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 101.748.879,58 80.428.332,04
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.679.611,91 2.698.548,45
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 41.350.812,10 193.895.019,37
5. Sonstige Verbindlichkeiten 38.534.628,45 11.152.928,58
327.514.041,04 288.174.828,44
E. Rechnungsabgrenzungsposten 19.667.551,05 10.479.473,53
Bilanzsumme 4.963.695.132,99 5.006.489.018,97
JAHRESABSCHLUSS
42 LIG Geschäftsbericht 2015
in EUR 2015 2014
1. Umsatzerlöse 172.048.136,45 155.054.248,97
2. Sonstige betriebliche Erträge 6.074.825,29 9.227.098,98
178.122.961,74 164.281.347,95
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.750,76 583,78
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 29.982.690,81 42.973.204,12
29.984.441,57 42.973.787,90
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 8.613.370,19 8.940.656,15
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2.852.684,70 3.907.498,91
11.466.054,89 12.848.155,06
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 27.545.125,99 23.170.476,91
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 35.490.555,93 33.571.671,45
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 330.841,66 646.032,83
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7.718.500,56 7.778.234,71
-7.387.658,90 -7.132.201,88
9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 66.249.124,46 44.585.054,75
10. Außerordentliche Erträge 0,00 2.081.958,74
11. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 1.366.958,74
12. Außerordentliches Ergebnis 0,00 715.000,00
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.975.725,46 4.503.066,87
14. Sonstige Steuern 6.896.899,82 7.271.169,87
15. Verlustübernahme aus dem Haushalt 2.673.000,00 1.678.000,00
16. Jahresüberschuss 58.049.499,18 35.203.818,01
Gewinn- und Verlustrechnungfür das Geschäftsjahr vom 1.1. bis zum 31. 12. 2015
LIG Geschäftsbericht 2015 43
in EUR 31.12.2015 31.12.2014
1. Periodenergebnis vor außerordentlichen Erträgen/Aufwendungen 58.049.499,18 35.203.818,01
davon: konsumtive Zuführungen der FHH 2.673.000,00 1.678.000,00
2. Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 27.498.295,83 21.015.010,15
3. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszuschüsse -378.001,37 -347.210,72
4. Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 21.999.889,34 13.802.921,72
5. Zunahme/Abnahme von Rückstellungen -6.726.664,70 25.860.950,13
6. Zunahme/Abnahme sonstiger Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 12.654.446,66 17.048.248,26
7. Zunahme/Abnahme sonstiger Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 35.733.687,29 -8.098.487,39
8. Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 0,00 0,00
9. Zahlungswirksame außerordentliche Erträge/Aufwendungen 0,00 0,00
Kapitalfluss I aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe 1.-9.) 148.831.152,23 104.485.250,16
10. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 167.207.378,98 95.052.446,72
11. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -263.983.284,60 -78.782.818,95
12. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 0,00 0,00
13. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 0,00 -89.250,00
14. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 0,00 0,00
15. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -25.831,00 0,00
16. Einzahlungen aus sonstigen Desinvestitionen 0,00 0,00
17. Auszahlungen für sonstige Investitionen 0,00 0,00
18. Einzahlungen aus investiven Zuführungen der FHH 0,00 89.250,00
19. Einzahlungen aus Zuschüssen Dritter 0,00 0,00
Kapitalfluss aus Investitionen (Summe 10.-19.) -96.801.736,62 16.269.627,77
Kapitalfluss II nach Investitionstätigkeit (Kapitalfluss I + Kapitalfluss aus Investitionen) 52.029.415,61 120.754.877,93
20. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0,00 0,00
21. Auszahlungen aus Kapitalentnahmen der FHH -91.751.000,00 -80.296.000,00
davon: enthaltene Ablieferung an die FHH -91.751.000,00 -80.296.000,00
22. Einzahlungen aus Darlehensaufnahme 0,00 0,00
23. Auszahlungen für Darlehenstilgungen -8.765.236,81 -8.430.386,31
Kapitalfluss aus Finanzierung (Summe 20.-23.) -100.516.236,81 -88.726.386,31
Kapitalfluss III (Kapitalfluss II + Kapitalfluss aus Finanzierung) -48.486.821,20 32.028.491,62
nachrichtlich:
+ Finanzmittelbestand Anfang 2014 (1.1.2015) 356.644.033,11 324.615.541,49
- Finanzmittelbestand Ende 2014 (31.12.2015) 308.157.211,91 356.644.033,11
Δ Finanzmittelbestand 2015 -48.486.821,20 32.028.491,62
Der Kassenbestand setzt sich aus dem Forderungsbestand gegenüber der Kasse.Hamburg und der Bundesbank zusammen.
Kapitalflussrechnungfür das Geschäftsjahr vom 1.1. bis zum 31. 12. 2015
JAHRESABSCHLUSS
44 LIG Geschäftsbericht 2015
in EUR Anschaffungs-/Herstellungskosten in EUR Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
1.1.2015 Zugänge Umbuchungen Abgänge Nach-
aktivierung 31.12.2015 1.1.2015 Zugänge Abgänge Nach-
aktivierung 31.12.2015 31.12.2015 31.12.2014
I. Immaterielle Vermögens-gegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 96.910,34 0,00 0,00 0,00 0,00 96.910,34 17.502,73 32.303,44 0,00 0,00 49.806,17 47.104,17 79.407,61
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 5.599.890.999,96 105.531.124,45 8.589.833,86 180.859.689,05 48.220.812,22 5.581.373.081,44 1.517.412.919,27 27.314.390,84 17.900.139,18 186.939,57 1.527.014.110,50 4.054.358.970,94 4.082.478.080,69
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 247.491,55 18.919,18 0,00 1.497,00 0,00 264.913,73 71.515,78 11.492,14 773,46 0,00 82.234,46 182.679,27 175.975,77
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 41.820.985,27 253.562.517,62 -8.615.664,86 0,00 0,00 286.767.838,03 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 286.767.838,03 41.820.985,27
5.641.959.476,78 359.112.561,25 -25.831,00 180.861.186,05 48.220.812,22 5.868.405.833,20 1.517.484.435,05 27.325.882,98 17.900.912,64 186.939,57 1.527.096.344,96 4.341.309.488,24 4.124.475.041,73
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 9.074.035,12 0,00 25.831,00 0,00 0,00 9.099.866,12 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9.099.866,12 9.074.035,12
5.651.130.422,24 359.112.561,25 0,00 180.861.186,05 48.220.812,22 5.877.602.609,66 1.517.501.937,78 27.358.186,42 17.900.912,64 186.939,57 1.527.146.151,13 4.350.456.458,53 4.133.628.484,46
Anlagenspiegel
LIG Geschäftsbericht 2015 45
in EUR Anschaffungs-/Herstellungskosten in EUR Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
1.1.2015 Zugänge Umbuchungen Abgänge Nach-
aktivierung 31.12.2015 1.1.2015 Zugänge Abgänge Nach-
aktivierung 31.12.2015 31.12.2015 31.12.2014
I. Immaterielle Vermögens-gegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 96.910,34 0,00 0,00 0,00 0,00 96.910,34 17.502,73 32.303,44 0,00 0,00 49.806,17 47.104,17 79.407,61
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 5.599.890.999,96 105.531.124,45 8.589.833,86 180.859.689,05 48.220.812,22 5.581.373.081,44 1.517.412.919,27 27.314.390,84 17.900.139,18 186.939,57 1.527.014.110,50 4.054.358.970,94 4.082.478.080,69
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 247.491,55 18.919,18 0,00 1.497,00 0,00 264.913,73 71.515,78 11.492,14 773,46 0,00 82.234,46 182.679,27 175.975,77
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 41.820.985,27 253.562.517,62 -8.615.664,86 0,00 0,00 286.767.838,03 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 286.767.838,03 41.820.985,27
5.641.959.476,78 359.112.561,25 -25.831,00 180.861.186,05 48.220.812,22 5.868.405.833,20 1.517.484.435,05 27.325.882,98 17.900.912,64 186.939,57 1.527.096.344,96 4.341.309.488,24 4.124.475.041,73
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 9.074.035,12 0,00 25.831,00 0,00 0,00 9.099.866,12 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9.099.866,12 9.074.035,12
5.651.130.422,24 359.112.561,25 0,00 180.861.186,05 48.220.812,22 5.877.602.609,66 1.517.501.937,78 27.358.186,42 17.900.912,64 186.939,57 1.527.146.151,13 4.350.456.458,53 4.133.628.484,46
JAHRESABSCHLUSS
46 LIG Geschäftsbericht 2015
AnhangGrundlagen der AbschlusserstellungLandesbetriebe sind gemäß der neuen Verwaltungsvorschriften (folgend VV) zu § 106 LHO (VV Landes-
betrieb, Sondervermögen, Hochschulen) angehalten nach den Vorschriften des Dritten Buches des
Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften einen Jahresabschluss aufzustellen.
Die Gliederung der Bilanz erfolgt gemäß § 266 Abs. 2 und 3 HGB. Die Gliederung der Gewinn- und
Verlustrechnung (GuV) orientiert sich an den Maßgaben gemäß § 275 Abs. 2 HGB (Gesamtkosten-
verfahren) und weist erstmals mit dem Jahresabschluss 2015 unter der Position 3 „Materialauf-
wand“ (vormals „Aufwendungen aus Geschäftstätigkeit“) die gem. HGB vorgegebene Untergliede-
rung nach den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren (3.a) sowie
nach den Aufwendungen für bezogene Leistungen (3.b) auf. Die Vorjahreszahlen wurden entspre-
chend angepasst.
Gemäß 1.6.3.2. der VV zu § 106 LHO sind Abführungen an den Kernhaushalt vor dem Jahresergebnis
in der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen.
Abweichend hiervon weist das LIG nach Abstimmung mit der Finanzbehörde die Abführung an den
Kernhaushalt als Entnahme der FHH aus dem Eigenkapital aus. Ein Ausweis innerhalb der Gewinn-
und Verlustrechnung ist daher nicht vorgenommen worden.
Zur Verbesserung der Klarheit und Aussagefähigkeit des Jahresabschlusses – insbesondere auch be-
zogen auf die immobilienspezifische Geschäftstätigkeit des LIG – werden einzelne Posten der Bilanz
und der Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.
Da der LIG nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt ist, werden Beträge grundsätzlich einschließlich Um-
satzsteuer ausgewiesen. Ausgenommen hiervon sind die Ertrags- und Aufwandsanteile im Rahmen
der Betriebe gewerblicher Art (BgA).
Für die Verbindlichkeiten des LIG haftet, soweit nicht die Befriedigung aus dem Vermögen des LIG
möglich ist, die Freie und Hansestadt Hamburg.
LIG Geschäftsbericht 2015 47
Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeMit Gründung des LIG zum 1. Januar 2013 sind die Grundstücke, Bauten und Rechte des Allgemeinen
Grundvermögens sowie der Mittelbestand des Grundstocks für Grunderwerb ebenso wie dem LIG
zuzuordnende weitere aktive und passive Bilanzpositionen wie z.B. bestehende Forderungen, Son-
derposten, Rückstellungen oder Verbindlichkeiten aus dem Kernbilanzierungskreis der FHH im Rah-
men einer Herauslösungsbilanz (Stichtag: 1. Januar 2013) an den LIG übertragen worden und wurden
dort bilanziert. Sämtliche Bilanzpositionen (insbesondere das Grundstücksvermögen), deren Aktivie-
rungs- bzw. Passivierungszeitpunkt vor dem Gründungszeitraum des Landesbetriebes zum 1. Januar
2013 lag, wurden in gleicher Höhe mit den Buchwerten übernommen, wie sie der Konzernbilanz der
FHH zugrunde lagen1.
Bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, deren Aktivierungszeitpunkt nach dem
1.1.2013 lag, erfolgt die laufende Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskos-
ten. Die Anschaffungskosten beinhalten die Ausgaben, die direkt dem Erwerb zurechenbar sind.
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, deren Nutzungsdauern zeitlich begrenzt sind, werden
linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern sind in der Abschreibungstabelle der FHH festgelegt und
wurden im Rahmen der Herauslösung aus der Kernbilanz der FHH übernommen. Zum 1. Januar
2015 erfolgte, gemäß konzerneinheitlicher Vorgabe der FHH, eine Anpassung der anzuwendenden
Nutzungsdauern für Gebäude an die steuerlichen AfA-Werte des Bundesministeriums für Finanzen
(BMF) u.a. von 80 auf 50 Jahre. Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben, da sie eine
unbestimmbare Nutzungsdauer haben. Bei einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung gemäß
§ 253 Abs. 2 HGB werden Grundstücke außerplanmäßig abgeschrieben. Zuschreibungen werden
nur vorgenommen, wenn der Grund für eine vorherige außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist.
Für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen gilt eine Aktivierungsgrenze ab 410 Euro. Vermö-
gensgegenstände größer 150 Euro und kleiner 410 Euro werden auf einem gesonderten Sachkonto
unmittelbar im Jahr der Anschaffung abgeschrieben. Vermögensgegenstände kleiner 150 Euro wer-
den im Jahr der Anschaffung sofort aufwandswirksam gebucht. Selbst erstellte immaterielle Vermö-
gensgegenstände werden nicht aktiviert.
Grundsätzlich werden Immobilien in den Sachanlagen bilanziert. Grundstücke und Gebäude, die mit
der Absicht zur Veräußerung entwickelt werden bzw. bei denen die Absicht zur Veräußerung aus
dem Immobilienbestand besteht, werden ins Umlaufvermögen umgegliedert. Dieses ist grundsätz-
lich dann gegeben, wenn für das Grundstück bzw. Gebäude die Vermarktung beginnt (Einleitung
konkreter Vermarktungsaktivitäten).
Für das Umlaufvermögen gilt das strenge Niederstwertprinzip. Zum Zeitpunkt der Umgliederung ist
daher der Wert der Anlage auf seine Werthaltigkeit zu überprüfen. Zum Bilanzstichtag wird das ge-
samte Umlaufvermögen erneut einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Ein Gebäude im Umlauf-
vermögen unterliegt nicht der laufenden AfA. Sofern keine Verkaufsabsicht mehr vorliegt, sind die
Anlagen wieder in das Anlagevermögen umzugliedern.
1 Die Grundstücksbewertung in der Eröffnungsbilanz der FHH zum 1. Januar 2006 erfolgte dabei generell mit den Verkehrswerten (vorsichtig geschätzte Zeitwerte), die anhand von Boden-/Normrichtwerten aus 2005 ermittelt wurden. In der Folgebilanzierung bewertete die FHH das Vermögen vorbehaltlich erforderlicher Abwertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Vermögensgegenstände, deren Nutzungsdauer zeitlich begrenzt ist, wurden entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer (AfA-Tabelle der FHH) linear abgeschrieben.
JAHRESABSCHLUSS
48 LIG Geschäftsbericht 2015
Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Die Bewertung erfolgt
grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder niedrigeren beizulegenden Werten. Das Finanzanlagever-
mögen unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung. Seine Werthaltigkeit wird jährlich überprüft. Ab-
schreibungen auf einen niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag werden vorgenommen,
wenn die Wertminderung als voraussichtlich dauerhaft anzusehen ist.
Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt in zum Nennwert unter
Berücksichtigung des Niederstwertprinzips. Erkennbaren Risiken wird im Zuge der Jahresabschluss-
erstellung durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.
Der Forderungsbestand gegenüber der Kasse.Hamburg entspricht einem Zahlungsmitteläquivalent,
das kurzfristig abrufbar ist. Er wird über entsprechende Geschäftskonten (Finanzpositionen) bei der
Kasse.Hamburg abgebildet. Hierbei greift der LIG, um seinen kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen
nachkommen zu können, auf den Liquiditätsbestand der FHH zurück. Den eigentlichen Zahlungsver-
kehr wickelt der LIG über ein Geschäftskonto bei der Deutschen Bundesbank ab, dessen Bestand
täglich per Cash-Concentration in den Cash-Pool/Liquiditätsbestand der FHH übertragen bzw. durch
diesen ausgeglichen wird. Dieser Forderungsbestand unterliegt keinen wesentlichen Zinsänderungs-
risiken und wird jeweils zu Nennwerten angesetzt.
Zuwendungen von Dritten investiver Art werden in der Bilanz nach dem Bruttoverfahren als Sonder-
posten ausgewiesen und korrespondierend zur bezuschussten Anlage und deren AfA-Aufwendungen
ertragswirksam aufgelöst.
Mit Wirkung ab dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 werden die Landesbetriebe durch den Kern-
haushalt der FHH von allen unmittelbaren Versorgungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Be-
schäftigten – einschließlich der Verpflichtungen zur Zahlung von Beihilfen an Versorgungsempfänger
– frei gehalten und bilden in ihren Bilanzen ab dem Geschäftsjahr 2015 keine Pensions- oder Beihilfe-
rückstellungen (inkl. Anwartschaften) mehr ab. Stattdessen weisen die Landesbetriebe ab dem Haus-
haltsjahr 2015 über die Gewinn- und Verlustrechnung (zahlungswirksame) Aufwendungen für Ver-
sorgungszuschläge an den Kernhaushalt aus, die sich nach von der Finanzbehörde festzusetzenden
Prozentsätzen auf die vom Landesbetrieb gezahlten Aktivbezüge an Beamte und Tarifbeschäftigte
bemessen. Dieses Modell kann derart beschrieben werden, dass der Einzelplan 9.2 Allgemeine Fi-
nanzwirtschaft als „Rentenversicherer der Ressorts (inkl. Landesbetriebe)“ fungiert. Diese Versor-
gungsaufwendungen werden im Rahmen der monatlichen Lohnbuchhaltung über das Zentrum für
Personaldienste (ZPD) an den Einzelplan 9.2 zur Auszahlung gebracht und anschließend durch einen
Zuschuss aus dem Haushalt der FHH wieder ausgeglichen bzw. neutralisiert.
Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit jenem Wert
angesetzt, der die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlichen Ausga-
be (Erfüllungsbetrag) darstellt.
LIG Geschäftsbericht 2015 49
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit
dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank ermittelten durchschnitt-
lichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag (Rückzahlungsbetrag) angesetzt.
Abweichend zum Vorjahr werden Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Mietkaufvertrag zwi-
schen der FHH und der GGV nicht unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unterneh-
men sondern in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen (EUR 141,2 Mio.). Die
Vorjahreszahlen (EUR 148,0) wurden nicht angepasst.
Erläuterungen zur BilanzHinsichtlich der Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände sowie des Sach- und Finanz-
anlagevermögens wird auf den Anlagenspiegel verwiesen.
Der LIG weist unter der Bilanzposition Finanzanlagen folgende Beteiligungen aus:
• HIVG Hamburger Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH; Hamburg (100%) Eigenkapital 31.12.2015: 5.974.306,19 Euro Jahresergebnis 2015: -44.108,69 Euro
• HOBG Hamburger Objektbeteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg (100%) Eigenkapital 31.12.2015: 48.098,12 Euro Jahresergebnis 2015: 994,12 Euro
• HOVG Hamburger Objektverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg (100%) (Persönlich haftende Gesellschafterin ist die HOBG Hamburger Objektbeteiligungsgesellschaft mbH) Eigenkapital 31.12.2015: 2.983.898,78 Euro Jahresergebnis 2015: -10.724,23 Euro
Forderungen
in Tsd. EUR 31.12.2015 RLZ < 1 Jahr RLZ > 1 Jahr 31.12.2014
Forderungen gegen Dritte (ohne den öffentlichen Bereich) 2.008 805 1.202 254
Forderungen gegen verbundene Organisationen 18.837 18.837 0 43.508
Forderungen gegen Kasse.Hamburg 308.157 308.157 0 356.595
Sonstige Vermögensgegenstände 4.658 4.658 0 2.289
GESAMT 333.660 332.457 1.202 402.646
JAHRESABSCHLUSS
50 LIG Geschäftsbericht 2015
Die Entwicklung des Postens Eigenkapital ist in der nachfolgenden Eigenkapitalveränderungs-
rechnung dargestellt.
Eigenkapitalveränderung
in Tsd. EUR Auflösung Zuführung
Bestand zum 31.12.2014 4.601.928
Veränderung im laufenden Geschäftsjahr
Immobilienabgänge in das Verwaltungsvermögen (VV) Gesellschafterentnahme -102.096 –
Immobilienzugänge aus dem Verwaltungsvermögen (VV) Gesellschaftereinlage – +31.575
Immobilienzugänge i.R. städtebaulicher Sanierungsmaßnahmen*Gesellschaftereinlage +4.256
Ablieferung an den Haushalt der FHH Gesellschafterentnahme -91.751 –
Jahresüberschuss 2015 (Bilanzgewinn) – +58.049
Veränderung aus (nachträglicher) Bestands- und Wertkorrektur
Bestands- und Wertkorrektur des AGV** -1.303 +17.053
Summe -195.150 +110.933
Bestand zum 31.12.2015 4.517.711
* Hierbei handelt es sich um investive Maßnahmen der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) in Sanierungsgebiete (Bestandsobjekte des Allgemeinen Grundvermögens im LIG), die treuhänderisch durch die Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH (steg) betreut werden (integrierte Stadtteilentwicklung).
** Hierbei handelt es sich überwiegend um Bestandskorrekturen innerhalb der Bilanz (Vermögensbestandes) des LIG.
Die Sonderposten für Investitionszuschüsse beinhalten u.a. Beiträge für den allgemeinen Wegebau und
Straßenausbau (2,7 Mio. Euro). Da eine exakte Kopplung der Sonderposten an die damit finanzier-
ten Anlagen zur Eröffnungsbilanz der FHH nicht möglich war, wurden hierfür vereinfachend Jahres-
summen gebildet. Die auf den LIG entfallenden Positionen wurden im Rahmen der Herauslösungs-
bilanz zum 1.1.2013 mit übertragen.
Als Sonderposten sind weiterhin u.a. Sachschenkungen ausgewiesen (9,7 Mio. Euro).
Die Sonderposten werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögens-
gegenstandes linear aufgelöst.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Prozesskosten (24,1 Mio. Euro), vertragliche
Verpflichtungen (16,1 Mio. Euro) sowie Rückstellungen für Zinsen auf mögliche noch nachzuzahlende
Steuerlasten (6,3 Mio. Euro) und für noch ausstehende Rechnungen (1,7 Mio. Euro).
LIG Geschäftsbericht 2015 51
Der nachfolgende Verbindlichkeitenspiegel zeigt die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten und
ihre Restlaufzeiten (RLZ) zum 31.12.2015.
Verbindlichkeiten
in Tsd. EUR 31.12.2014 31.12.2015RLZ
< 1 JahrRLZ
1 bis 5 JahreRLZ
> 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 141.200 3.938 14.125 123.137
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 80.428 101.749 101.749 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.699 4.680 4.680 0 0
Verbindlichkeiten ggü. verbundenen Unternehmen 193.895 41.351 25.288 10.393 5.670
Sonstige Verbindlichkeiten 11.153 38.535 38.535 0 0
GESAMT 288.175 327.515 174.190 24.518 128.807
Für die Verbindlichkeiten ihrer verbundenen Organisationen und solchen Organisationen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, haftet die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) im Rahmen der
sogenannten Gewährträgerhaftung, wenn dies im jeweiligen Errichtungsgesetz vorgesehen ist. Eine
vergleichbare Einstandsverpflichtung besteht auch für rechtlich unselbständige Organisationseinhei-
ten der FHH, die nicht im Kernbilanzierungskreis mit ihren Verbindlichkeiten abgebildet werden. Hier-
zu zählt auch der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG).
Erläuterungen zur Gewinn- und VerlustrechnungIm Einzelnen stellen sich die Umsatzerlöse des LIG wie folgt dar:
Umsatzerlöse
in EUR 2015
1.1 Erträge aus Mieten und Pachten 45.121.188,35
a) Erträge aus Vermietung und Verpachtung bebauter Flächen 28.903.150,17
b) Erträge aus Vermietung und Verpachtung unbebauten Flächen 1.290.151,11
c) Erträge aus der Überlassung von Flächen* 2.364.593,17
d) Erträge aus sonstiger Vermietung & Verpachtung 12.563.293,90
1.2 Erträge aus Erbbaurechten 16.736.240,08
a) Erträge aus kapitalisierten Erbbauzinsen 380.686,24
b) Erträge aus laufenden Erbbauzinsen 16.355.553,84
1.3 Erträge aus der Ablösung von Wiederkaufsrechten, Dienstbarkeiten u. weiteren Rechten 22.394.656,24
1.4 Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (Mehrerlös) 80.633.728,33
1.5 Erträge aus Entwicklungstätigkeiten 2.918.547,00
1.6 Erträge aus Dienstleistertätigkeit 4.243.776,45
GESAMT 172.048.136,45
* Hierbei handelt es sich neben der (entgeltlichen) Überlassung von Flächen des AGV an die Kernverwaltung der FHH auch um Entgelte im Zusammen-hang mit der Anhandgabe von (zu veräußernden) Immobilien an einen potentiellen Käufer.
JAHRESABSCHLUSS
52 LIG Geschäftsbericht 2015
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich überwiegend aus periodenfremden Erträgen (2,7 Mio.
Euro) zusammen. Diese sind insbesondere durch nachträgliche Erträge aus Entwicklungsmaß-
nahmen, gewerblichen Mieterträgen sowie Erträgen aus Geschäftsbesorgungs- und Dienstleistungs-
tätigkeiten entstanden. Enthalten sind zudem Erträge aus der Auflösung von Sonderposten in Höhe
von 0,4 Mio. Euro und einem IT-Zuschuss in Höhe von 0,95 Mio. Euro.
Materialaufwand
in EUR 2015
3.1 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.750,76
3.2 Aufwendungen für bezogene Leistungen 29.982.690,81
a) Entwicklungs-, Sanierungs- und Instandhaltungsaufwendungen 11.489.092,27
b) Bewirtschaftungsleistungen 8.388.226,89
Sonstige bezogene Leistungen 10.105.371,65
Die sonstigen bezogenen Leistungen umfassen u.a. die Aufwendungen für Verwaltungstätigkeiten (z.B.
im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen), immobilienspezifische Honorarleistungen und
Dienstleistungsentgelte ggü. der IBA Hamburg GmbH und dem Immobilien Service Zentrum der
Sprinkenhof GmbH.
Abschreibungen
in EUR 2015
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (planmäßig) 18.732.945,65
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (außerplan-mäßig) 7.681.699,35
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens (außerplanmäßig) 1.127.424,19
Abschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) 3.056,80
GESAMT 27.545.125,99
Unter den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
(außerplanmäßig) werden hauptsächlich die Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Umglie-
derung von zum Verkauf gehaltener bzw. bestimmter Grundstücke und Gebäude in das Umlaufver-
mögen ausgewiesen.
Bei den Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens (außerplanmäßig) handelt es
sich um nachträgliche Wertberichtigungen auf bereits in das Umlaufvermögen umgegliederte Grund-
stücke und Gebäude.
LIG Geschäftsbericht 2015 53
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus dem Abgang von Gegenstän-
den des Anlagevermögens (Verluste/Mindererträge), Aufwendungen aus Schadensersatz und Bürg-
schaftsleistungen sowie periodenfremde Aufwendungen enthalten.
Die sonstigen Zinserträge und ähnliche Erträge enthalten überwiegend Stundungs- oder Verzugszinsen
aus Immobiliengeschäften sowie Zinserträge aus gestundeten Kaufpreiszahlungen (Grundstücks-
und Gebäudefinanzierung).
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen setzen sich hauptsächlich aus den Zinsen im Zusammenhang
mit der Finanzierung der beiden Gewerbeobjekte Billstraße in Hamburg-Rothenburgsort und Neu-
enfelder Straße in Hamburg-Wilhelmsburg (BSU-Neubau) zusammen und enthalten zudem Zinslas-
ten aus möglichen Steuernachforderungen eines Betriebes gewerblicher Art. Unter dieser Position
werden Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen für Planungsschäden in Höhe von
270 Tsd. Euro ausgewiesen.
Die Verlustübernahme aus dem Haushalt weist den Zuschuss für Versorgungszuschläge aus. Mit Wir-
kung ab dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 werden die Landesbetriebe durch den Kernhaushalt
der FHH von allen unmittelbaren Versorgungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Beschäftigten –
einschließlich der Verpflichtungen zur Zahlung von Beihilfen an Versorgungsempfänger – frei gehalten
und bilden ab dem Geschäftsjahr 2015 in ihren Bilanzen keine Pensions- oder Beihilferückstellungen
(inkl. Anwartschaften) mehr ab. Stattdessen weisen die Landesbetriebe ab dem Jahr 2015 Aufwen-
dungen für Versorgungszuschläge an den Kernhaushalt ab, für die über einen Zuschuss (Verlustüber-
nahme aus dem Haushalt) ein neutralisierender Ausgleich durch den Haushalt der FHH erfolgt (s.
hierzu auch die Erläuterungen unter den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen).
Sonstige Angaben
Gemäß den VV zu § 106 LHO ist der Anhang entsprechend den handelsrechtlichen Rechnungs-
legungsvorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 284 bis 288 HGB) aufzustellen. § 285 Nr. 8, 9, 14,
22, 24 und 25 sowie die § 286 und 288 HGB finden keine Anwendung.
1. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE VERPFLICHTUNGENDer LIG hat keine Bürgschaften, Garantien oder sonstige Gewährleistungen übernommen, die zu
bestimmten Aufwendungen in künftigen Geschäftsjahren führen können. Darüber hinaus bestehen
auch keine weiteren Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB. Insbesondere sind Haftungsver-
hältnisse durch die Bestellung von Hypotheken und Grundschulden für fremde Verbindlichkeiten
durch die Verwaltungsvorschrift zu § 64 LHO ausgeschlossen.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des LIG setzen sich insbesondere aus Dauerschuldverhältnis-
sen, beurkundeten Immobilienankäufen sowie Vorgaben aus Senats- und Bürgerschaftsdrucksachen
zusammen. Die Verpflichtungen aus unbefristeten Dauerschuldverhältnissen werden mit der Summe
der bis zum frühestmöglichen Kündigungstermin anfallenden Beträge ausgewiesen. Der Ausweis
JAHRESABSCHLUSS
54 LIG Geschäftsbericht 2015
erfolgt zum Nominalwert. Neben der Aufrechterhaltung des allgemeinen Geschäftsbetriebes sind
diese Verpflichtungen überwiegend den typischen immobilienwirtschaftlichen Geschäftstätigkeiten
des LIG in der Flächenentwicklung, dem Vertrieb sowie der Vermietung und Bewirtschaftung von
Bestandsobjekten zuzuordnen.
Die Wesentlichkeitsgrenze bei der Ausweisung dieser Positionen wurde auf 250.000 Euro pro Einzel-
fall für die jeweilige Gesamtrestlaufzeit festgelegt.
Es bestehen folgende, nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte Verpflichtungen:
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
in Mio. EURGESAMT
31.12.2015
Dauerschuldverhältnisse Mieten/Pachten, Leasing u. Erbbaurechte (inkl. Bewirtschaftung) 92,7
davon gegenüber verbundenen Organisationen 3,1
Dauerschuldverhältnisse Geschäftsbesorgungs-, Dienstleistungsverträge u. Ä. 4,6
davon gegenüber verbundenen Organisationen 0,0
Verpflichtungen aus Immobilienankäufen 67,0
davon gegenüber verbundenen Organisationen 0,0
Verpflichtungen aus Senats- u. Bürgerschaftsdrucksachen (Entwicklungsvorhaben) 662,7
davon gegenüber verbundenen Organisationen 107,7
Verpflichtungen aus Senats- u. Bürgerschaftsdrucksachen (Sanierungs- und Instandhaltungsvorhaben) 50,9
davon gegenüber verbundenen Organisationen 50,9
Übrige Finanzielle Verpflichtungen 1,5
davon gegenüber verbundenen Organisationen 1,5
Gesamtsumme 879,3
davon gegenüber verbundenen Organisationen 163,1
Die Dauerschuldverhältnisse aus Mieten/Pachten, Leasing und Erbbaurechten (inkl. Bewirtschaftung)
umfassen die Anmietung des LIG-Standortes am Millerntorplatz 1 sowie Erbbaurechtsverträge in
Steilshoop, an der Billstraße sowie die zu zahlenden Zinsen aufgrund einer Einredeverzichtserklärung
gegenüber der Nord LB für das Objekt Neuenfelder Straße. Des Weiteren bestehen beim LIG übliche
Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb (z.B. Betriebs- und Geschäftsausstattung), die
für die Beurteilung der Finanzlage von untergeordneter Bedeutung sind.
Die Dauerschuldverhältnisse aus Geschäftsbesorgungs- und Dienstleistungsverträgen (u.Ä.) umfassen we-
sentliche Vertragsverhältnisse aus Leistungen der Objektverwaltung, Bewirtschaftung und Instand-
haltung im Vermietungsgeschäft des LIG. Darüber hinaus bestehen hierzu weitere branchenübliche
Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von untergeordneter Bedeutung sind.
LIG Geschäftsbericht 2015 55
Die Verpflichtungen aus Immobilienankäufen stellen bereits im laufenden Geschäftsjahr verhandelte
und beurkundete Immobiliengeschäfte dar, bei denen der Übergang von Nutzen und Lasten und da-
mit der Zahlungszeitpunkt erst in den folgenden Geschäftsjahren liegt (hier das Projekt „Betriebshof
Vattenfall“).
Die Verpflichtungen aus Senats- und Bürgerschaftsdrucksachen stellen von der FHH an den LIG über-
tragene bzw. beauftragte Flächenentwicklungsmaßnahmen im Bereich des Wohnungsbaus und der
Wirtschaftsförderung sowie darüber hinaus auch Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen bei
Bestandsimmobilien bzw. -infrastruktur dar. Die Flächenentwicklungsmaßnahmen umfassen neben
Entwicklungsmaßnahmen im Zuge des A7-Deckel-Projektes insbesondere die Wohnungsbau projekte
Elbmosaik (NF 65), Röttiger-Kaserne (NF 66), Finkenwerder 32 und das Pergolenviertel. Diesen pro-
gnostizierten Ausgabeverpflichtungen sollen zu späteren Zeitpunkten entweder entsprechende Ein-
nahmen aus Immobilienverkäufen oder städtische Defizitausgleiche der FHH gegenüberstehen. Die
Sanierungs- und Instandhaltungsvorhaben umfassen die Kaimauersanierung.
Die übrigen finanziellen Verpflichtungen umfassen den Zwischennutzungsfonds Kreativwirtschaft.
2. GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENIm Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit unterhält der LIG Geschäftsbeziehungen zu Behör-
den, Bezirksämtern, Landesbetrieben, Sondervermögen sowie öffentlichen Unternehmen der FHH.
Hierbei handelt es sich um Geschäfte mit und zwischen mittel- oder unmittelbar in 100-prozentigem
Anteilsbesitz stehenden Unternehmen, die in den Konzernabschluss der FHH einbezogenen sind.
Darüber hinaus steht der LIG in der Wahrnehmung seiner Entwicklungs-, Vertriebs- sowie Vermie-
tungs- und Bewirtschaftungstätigkeiten am Hamburger Immobilienmarkt auch in Geschäftsbeziehun-
gen mit privaten Geschäftspartnern sowie Einheiten, die nicht im 100%igen Anteilsbesitz der FHH
stehen.
Gemäß den VV zu den §§ 63 u. 64 LHO in der jeweils geltenden Fassung haben grundsätzlich alle
Geschäfte zu marktüblichen Bedingungen zu erfolgen.
In Einzelfällen können jedoch im staatlichen Interesse gemäß Vorgabe der Aufsicht führenden
Behörde oder von Senat und Bürgerschaft aufgrund politischer Absichten und Zielsetzungen Leis-
tungsbeziehungen zustande kommen, die nicht zu marktüblichen Konditionen erfolgen. Derartige
Leistungen – hier insbesondere Überlassungen zur unentgeltlichen Nutzung, Überlassungen oder
Veräußerungen unter Wert oder unentgeltliche Veräußerungen – sind regelhaft im Wege der Fest-
stellung des Haushaltsplans der FHH oder im Einzelfall durch gesonderte Drucksachen von Senat und
Bürgerschaft zu genehmigen und im jeweiligen Haushaltsbeschluss zu veröffentlichen.
56 LIG Geschäftsbericht 2015
3. BESCHÄFTIGTEDer LIG beschäftigte in 2015 durchschnittlich 188 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 126 Beam-
tinnen und Beamte sowie 62 Angestellte.
4. HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS
Honorar des Abschlussprüfers
in Tsd. EUR BETRAG
Abschlussprüfungsleistungen 30
Sonstige Leistungen 0
Hamburg, 31. März 2016
Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen
Geschäftsführung
INFORMATIONEN
LIG Geschäftsbericht 2015 57
Informationen
Bestätigungsvermerk 58
Kontakt 58
Impressum 59
58 LIG Geschäftsbericht 2015
INFORMATIONEN
Bestätigungsvermerk
Die vom LIG bestellte Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH &
Co. KG, Hamburg hat den vollständigen Jahresabschluss des Landesbetriebs Immobilienmanage-
ment und Grundvermögen sowie den entsprechenden Lagebericht einschließlich des zugrunde
liegenden Rechnungswesens geprüft und die Prüfung mit einem uneingeschränkten Bestätigungs-
vermerk versehen.
Kontakt
Freie und Hansestadt Hamburg
Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen
Millerntorplatz 1
20359 Hamburg
Tel.: 040 42823-4006
Fax: 040 42791-4006
E-Mail: immobilienmanagement@lig.hamburg.de
www.immobilien-lig.hamburg.de
Ihr Ansprechpartner Presse:
Daniel Stricker
Tel.: 040 42823-1662
E-Mail: pressestelle@fb.hamburg.de
LIG Geschäftsbericht 2015 59
Impressum
Herausgeber:
Freie und Hansestadt Hamburg
Geschäftsführung der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen
Konzept und Gestaltung: Berichtsmanufaktur GmbH, Hamburg
Bilder:Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen: S. 3 (Fotografie Bina Engel), S. 6 links, S. 7 Mitte, S. 8/9, S. 10 Karte, S.13 rechts, S. 23, S. 29
ARGE MUDLAFF & OTTE/MoRe/Studio Witt Architekten: S. 7 links
ArTo – Fotolia.com: S. 27
Architect Dario Guljas/PHG: S. 9, 2. von oben
Architekten e2a Zürich: S. 20
Architekten Helder/Zeichardt: S. 12 links
Architekten: eins:eins architekten Hillenkamp & Roselius/ Visualisierer: ©Konzept3D, Wismar: S. 9 unten
Bezirksamt Eimsbüttel –SL–/coido architects: S. 21 unten
Colourbox.de: S. 28
FHH Bezirksamt Hamburg Nord: S.13 links
Martin Foddanu: S. 9 oben
homebase 2: S. 22
lichtecht GmbH: S. 15 rechts
Marker oHG – Unternehmen Frische: S. 6 Mitte
ORP Architekten für Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG: S. 16
powell83 – Fotolia: S. 10/11
vdl Architekten, Hamburg: Titel, S. 6 rechts
wph Wohnbau: S. 9, 2. von unten, S. 14/15
www.kbnk.de: S. 12 rechts, S. 21 oben
www.nordex-online.com: S. 7 rechts
www.mediaserver.hamburg.de/Michael Rathmayr: S. 39
www.mediaserver.hamburg.de/Andreas Vallbracht: S. 57
Stand: September 2016
Hinweise
Dieser Geschäftsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Geschäftsführung des Landes-betriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen beruhen. Auch wenn die Geschäftsführung der Ansicht ist, dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, unterliegen sie gewissen Risiken und Unsicherheiten. Der Landes betrieb Immobilienmanagement und Grund-vermögen übernimmt keinerlei Gewährleistung und Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Geschäftsbericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen. Die in diesem Bericht getroffenen Annahmen und Schätzungen werden nicht aktualisiert.
Die Freie und Hansestadt Hamburg ist eine Körperschaft des öffent lichen Rechts.
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agem
ent u
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rund
verm
ögen
Freie und Hansestadt HamburgLandesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen
GESCHÄFTSBERICHT 2015
Freie und Hansestadt HamburgLandesbetrieb Immobilienmanagement und GrundvermögenMillerntorplatz 1, 20359 HamburgTel.: +49 40 42823 - 4006Fax: +49 40 42791 - 4006E-Mail: immobilienmanagement@lig.hamburg.de
http://immobilien-lig.hamburg.de/
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