Handwerk in Wirtschaft und Gesellschaft von Frank Hüppe

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Handwerk in Wirtschaft und Gesellschaft

von

Frank Hüppe

Wirtschaftswissenschaften

• Volkswirtschaftslehre– befasst sich mit den

gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen

Beispiele:– Preisentwicklung– Beschäftigung– Wirtschaftswachstum– Außenwirtschaft

(§ 1 StabG)

• Betriebswirtschaftslehre– befasst sich mit der

betrieblichen Leistungserstellung

Beispiele:– Rentabilität– Produktivität– Wirtschaftlichkeit

Stabilitätspolitik

Vollbeschäftigung

Stetiges Wirtschaftswachstum

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht

Preisstabilität

Wirtschaftswissenschaften

• Volkswirtschaftslehre– befasst sich mit den

gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen

Beispiele:– Preisentwicklung– Beschäftigung– Wirtschaftswachstum– Außenwirtschaft

(§ 1 StabG)

• Betriebswirtschaftslehre– befasst sich mit der

betrieblichen Leistungserstellung

Beispiele:– Rentabilität– Produktivität– Wirtschaftlichkeit

Wichtige Rentabilitäten

Gewinn + Fremdkapitalzinsen Gesamtkapitalrentabilität =

Gesamtkapital

Umsatzrentabilität =Gewinn

Umsatzerlöse

Eigenkapitalrentabilität =Gewinn

Eigenkapital

Wirtschaftswissenschaften

• Volkswirtschaftslehre– befasst sich mit den

gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen

Beispiele:– Preisentwicklung– Beschäftigung– Wirtschaftswachstum– Außenwirtschaft

(§ 1 StabG)

• Betriebswirtschaftslehre– befasst sich mit der

betrieblichen Leistungserstellung

Beispiele:– Rentabilität– Produktivität– Wirtschaftlichkeit

Produktivität

Produzierte MengeAnzahl Arbeitskräfte

Produktivität =

Arbeitsproduktivität =

ProduktionsergebnisFaktoreinsatz

Wirtschaftswissenschaften

• Volkswirtschaftslehre– befasst sich mit den

gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen

Beispiele:– Preisentwicklung– Beschäftigung– Wirtschaftswachstum– Außenwirtschaft

(§ 1 StabG)

• Betriebswirtschaftslehre– befasst sich mit der

betrieblichen Leistungserstellung

Beispiele:– Rentabilität– Produktivität– Wirtschaftlichkeit

Wirtschaftlichkeit

In der Betriebswirtschaft:

Wirtschaftlichkeit =

Wirtschaftlickeit =

NutzenKosten

LeistungKosten

Konjunktur

Phasen der Konjunktur

Aufschwung Boom Rezession Depression

Bedürfnispyramide nach Maslow

Grundbedürfnisse : Essen, Trinken, Schlafen, Sexualität

Sicherheit : Haus, Hof, Herd, Arbeitsplatz

Sozial : Freundschaft, Zuneigung

Anerkennung: Status, Wohlstand

Selbst-verwirklichung

Bedürfnis – Bedarf

Bedürfnis– verspürt der Mensch

einen Mangel so stellt sich beim Mensch ein Bedürfnis ein.

– Das Streben nach Beseitigung eines Mangels nennen wir Bedürfnis

Bedarf– aus einem Bedürfnis

wird ein Bedarf, wenn hierfür genügend Kaufkraft zur Ver-fügung steht

– der Bedarf wird zur Nachfrage nach Wirtschaftsgütern am Markt

Geld und Währung

• Geld– Bargeld (Münzen und Banknoten)– Buchgeld (Girokonto, Sparbuch …)

• Währung– Ordnung des Geldwesens innerhalb eines

Landes oder Wirtschaftsgebiets

• Kaufkraft– wie viel Güter bekomme ich für mein Geld

Inflation / Deflation

• Inflation– die Geldmenge steigt und die Gütermenge

bleibt gleich für das gleiche Gut muss mehr bezahlt werden

• Deflation– die Gütermenge bleibt gleich und die

Geldmenge sinkt für das gleiche Gut muss weniger bezahlt werden

Europäische Zentralbank (EZB)

• ist die „Hüterin“ der Währung

• beeinflusst die Geldmenge

• fiskalpolitische Instrumente– Offenmarktgeschäfte Verpfändung von

Wertpapieren bei der EZB– kurzfristige Fazilitäten (Kredite für Banken)– Verpflichtung der Kreditinstitute zur

Mindestreserve bei der EZB

Einteilung der Güter

Güter

Freie GüterWirtschaftliche

Güter

SachgüterDienst-

leistungenRechte

Produktionsgüter

Konsumgüter

Investitions-güter

Verbrauchs-güter

Gebrauchs-güter

Verbrauchs-güter

Weitere Unterscheidung von Gütern

• Substitutionsgüter (austauschbare Güter)Zündhölzer – FeuerzeugButter – MagarineBahn – Pkw

• Komplementärgüter (Güter ergänzen sich)Pkw – BenzinCD – CD SpielerHardware - Software

Einordnung des HandwerksPrimärer Sektor:(Urproduktion)

Sekundärer Sektor:(Produktion von Gütern)

Tertiärer Sektor:(Dienstleistungen)

Landwirtschaft Industrie Handel

Bergbau VerarbeitendesGewerbe

Service / Beratung

Fischerei Banken / Versicherungen

Freie Berufe

Verkehr

Handwerk

Wirtschaftssubjekte

• Privaten Haushalte

• Unternehmen

• Staatliche Institutionen

Private Haushalte

• private Ein- oder Mehrpersonenhaushalte

• Vereine, private Organisationen

• Gewerkschaften, Parteien, Religionsgemeinschaften

Wirtschaftssubjekte

• Privaten Haushalte

• Unternehmen

• Staatliche Institutionen

Unternehmen

• produzieren Güter und verkaufen diese gegen Entgelt

• handeln nach dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip, Ziel ist die Gewinnmaximierung

Wirtschaftssubjekte

• Privaten Haushalte

• Unternehmen

• Staatliche Institutionen

Staatliche Institutionen

• Bund, Länder, Gemeinden

• Sozialversicherung

• Bundeswehr

• Polizei

Ökonomisches Prinzip

• Maximalprinzip– mit vorgegebenen Mitteln soll der größt-

mögliche Erfolg erzielt werden

Beispiel:mit 100 € sollen möglichst viele Waren eingekauft werden.

Ökonomisches Prinzip

• Minimalprinzip– ein vorgegebene Erfolg soll mit möglichst

wenig Mitteln erreicht werden.

Beispiel:

Es soll eine bestimmte Menge an Waren gekauft werden, hierfür sollen möglichst wenig Mittel aufgewandt werden.

Produktions-faktoren

orginäre(ursprüngliche)

derivative(abgeleitete)

Boden Arbeit Kapital Bildung

Boden

• Anbau, Abbau von Rohstoffen

• Standortfaktor

• Luft, Wind, Klima

• Wasser

Produktions-faktoren

orginäre(ursprüngliche)

derivative(abgeleitete)

Boden Arbeit Kapital Bildung

Arbeit

• umfasst körperliche und geistige Tätigkeiten zur Erstellung von Gütern

• Erzielung von Einkommen

• wichtigster Produktionsfaktor, denn ohne Arbeit keine Produktion

Produktions-faktoren

orginäre(ursprüngliche)

derivative(abgeleitete)

Boden Arbeit Kapital Bildung

Kapital

• entsteht durch die Kombination von Arbeit und Boden.

• Gesamtheit aller von Menschen erzeugten materiellen und monetären Hilfsmittel die eine Güterproduktion ermöglichen.

Produktions-faktoren

orginäre(ursprüngliche)

derivative(abgeleitete)

Boden Arbeit Kapital Bildung

Bildung

• Summe aller Fähigkeiten und Kenntnisse die in einer Volkswirtschaft zur Verfügung stehen.

• Die Fähigkeiten und Kenntnisse bestimmen wie die Produktionsfaktoren im Produktionsprozess kombiniert werden.

• auch als „technologisches Wissen“ oder „human capital“ bezeichnet.

Wirtschaftssysteme

Marktwirtschaft

• der Unternehmer entscheidet was produziert wird

• es wird versucht so kostengünstig wie möglich zu produzieren

• der Konsument entscheidet was er kauft

Planwirtschaft

• was soll produziert werden

• wie soll produziert werden

• für wen wird produziert

Wirtschaftssysteme

Marktwirtschaft

• Privateigentum an den Produktionsmitteln

• der Unternehmer entscheidet noch

• der Konsument entscheidet was er kauft

Planwirtschaft

• Kollektiveigentum an den Produktionsmitteln

• zentrale Wirtschaftsplanung

• staatliche Preisfestlegung• staatliche Lenkung von

Berufs- und Arbeitsplatzwahl

Preisbildung

Verwendung des BIP

Brutto Inlandsprodukt

Aufgabenschwerpunkte des Handwerks

• Neuherstellung (auch Bauleistungen, Installationen, Montage)

• Zulieferer für die Industrie

• Dienstleistungen (auch Handel, Service)

• Kundenahe Versorgung mit Dienstleistungen

• Befriedigung des Individuellen Bedarfs

Leistungen des Gesamthandwerk

Abnehmergruppe der Handwerksleistungen

Konsumgüterhandwerke

• Nahrungsmittel

• Bekleidung, Textil, Leder

• Haushalts- und Wohnbedarf

• Verkehrsbedarf

• Körper und Gesundheitspflege

• Unterhaltungs- und Freizeitbedarf, persönlicher Bedarf

Investitionsgüterhandwerk

• Bau- und Ausbauhandwerke

• Technische Investitionsgüterhandwerke

Beschäftigte im Handwerk

Strukturwandel im Handwerk

• geringe Eigenkapitalausstattung

• unzureichende Ertragslage

• hohe Lohnzusatzkosten

• Schwarzarbeit, Heimwerkerarbeiten

• Verdrängungswettbewerb

• hohe Steuer und Sozialabgaben

• Fachkräfte und Nachwuchs fehlen

Bewältigung des Strukturwandels

• neue Produkte und Dienstleistungen• bestehende Produkte und Dienstleistungen

immer weiter verbessern• neue Absatzwege und Absatzgebiete finden• moderne Kommunikationstechnologien

einsetzen• Kooperationen verbessern• Kundenbindungsprogramme

Handwerksorganisation

Innung

• freiwilliger Zusammenschluss von Betrieben des gleichen Handwerks

• Körperschaft des öffentlichen Rechts

• Nachfolger der Zünfte

• im gleichen Bezirk für das gleiche Gewerbe nur eine Innung

Aufgaben der Innung

• gemeinsame Interessenvertretung der Handwerksbetriebe

• Pflege von Gemeingeist und Berufsehre

• fachliche Betreuung der Mitglieder

• Vorschriften für die Lehrlingsausbildung

• Abnahme von Gesellen- / Abschlussprüfungen

• Gutachten und Auskünfte an Behörden

Organe der Innung

Innungsversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Innungsversammlung

Beschlussfassung über:– Beitragsordnung– Haushaltsplan– Jahresrechnung– Anlage des Innungsvermögen– Mietverträge– Anstellungsverträge

jedes Mitglied hat eine Stimme

Organe der Innung

Innungsversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Vorstand

• Ausführung der Beschlüsse der Innungsversammlung

• Vertretung der Innung nach außen

Organe der Innung

Innungsversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Ausschüsse

• Berufsbildung (Lehrlingswart)

• Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Ausbildenden und Auszubildenden

• Gesellenausschuss

• Gesellprüfungsausschuss

• Rechnungsprüfungsausschuss

Finanzierung und Aufsicht

• die Innung finanziert sich durch die Beiträge der Mitglieder

• die Aufsicht über die Innung obliegt der Handwerkskammer

Kreishandwerkerschaft

• alle Innungen der Stadt oder des Landkreis

• Körperschaft des öffentlichen Rechts

Aufgaben Landesinnungsverbände

• vertreten fachliche und wirtschaftliche Interessen gegenüber der Politik

• unterstützen und beraten die Innungen und deren Mitglieder

• können Tarifverträge abschließen

• können Fachschulen und Fachkurse einrichten

• erstatten Gutachten für Behörden

Organe der Kreishandwerkerschaft

Mitgliederversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Mitgliederversammlung

• Vertreter der Mitgliedsinnungen

• jede Innung hat eine Stimme

• aufgrund von hohen Mitgliedszahlen kann eine Innung bis zu zwei Zusatzstimmen erhalten

Organe der Kreishandwerkerschaft

Mitgliederversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Vorstand

• wird von der Mitgliederversammlung gewählt

• setzt sich zusammen aus dem Kreis-handwerksmeister, dem Stellvertreter und so viele Mitglieder wie die Satzung bestimmt

• die Aufsicht über die Kreishandwerkerschaft hat die Handwerkskammer

Organe der Kreishandwerkerschaft

Mitgliederversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Ausschüsse

• werden bei Bedarf durch die Mitgliederversammlung eingesetzt

Handwerkskammer

• gesetzliche Berufsstandsvertretung des Gesamthandwerks im Kammerbezirk(§ 90 (2) HwO)

• zur Handwerkskammer gehören selbständige Handwerker, Inhaber handwerksähnlicher Betriebe, Gesellen und Lehrlinge

Aufgaben der Handwerkskammer

Interessenvertretung des gesamten Handwerks

Handwerksförderung

Selbstverwaltung

Interessenvertretung

• Mitwirkung an Gesetzesinitiativen

• Stellungnahme und Anhörung zu Gesetzentwürfen und Gesetzänderungen

• Vorschläge zur verschiedenen Planungskommissionen

• Öffentlichkeitsarbeit

• Kontakte zu den Behörden und politischen Entscheidungsträgern

Aufgaben der Handwerkskammer

Interessenvertretung des gesamten Handwerks

Handwerksförderung

Selbstverwaltung

Handwerksförderung

• Berufliche Bildung

• Bildungszentren

• Beratungsdienste

• Messen, Wirtschaftsfördernde Einrichtungen

• Förderung bei der Nutzung des Internet

• Beteiligung an wissenschaftlichen Einrichtungen

Aufgaben der Handwerkskammer

Interessenvertretung des gesamten Handwerks

Handwerksförderung

Selbstverwaltung

Selbstverwaltung

• führen der Handwerksrolle

• Verzeichnis der zulassungsfreien Handwerke und handwerksähnlichen Gewerbe (Anlage B zur HwO)

• Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen

• Aufsicht über Innungen und Kreishandwerkerschaften

Selbstverwaltung

• Lehrlingsrolle

• Erlass von Prüfungsordnungen

• Fortbildungsprüfungen

• Ausstellen von Ursprungszeugnissen

Organe der Handwerkskammer

Vollversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Vollversammlung

• setzt sich zusammen aus 2/3 selbständigen Handwerkern und 1/3 Arbeitnehmer

• Beschluss des Haushaltsplan

• Wählt den Vorstand und den Hauptgeschäftsführer

Organe der Handwerkskammer

Vollversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Vorstand

• setzt sich zusammen aus 2/3 selbständige Handwerker und 1/3 Arbeitnehmer

• Präsident und zwei Stellvertreter (ein Stellvertreter muss von den Arbeitnehmerstand sein)

• obliegt die Verwaltung• Präsident und Hauptgeschäftsführer

vertreten die Handwerkskammer gerichtlich und außergerichtlich

Organe der Handwerkskammer

Vollversammlung

Vorstand

Ausschüsse

Ausschüsse

• werden nach Bedarf von der Mitgliederversammlung eingerichtet

• obligatorisch ist der Berufsbildungsausschuss

Beratungsdienste für die Handwerksförderung

• Unternehmensführung

• Existenzgründung

• Betriebsübernahme, Nachfolge

• Organisation Rechnungswesen

• Investition und Finanzierung

• Marktanalysen, Marketing

• Messebeteiligungen

• Kooperationsmöglichkeiten

Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft

• Deutscher Industrie- und Handelskammertag

• Zentralverband des Deutschen Handwerks

• Bundesverband der Deutschen Industrie

• Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

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