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Hospizkultur und

Palliative Care Kompetenz in den

Pflegeheimen im Bodenseekreis

Ergebnisse einer Befragung der Pflegeheime 2018

2 © Landratsamt Bodenseekreis

Derzeitiger Arbeitsschwerpunkt der Gesundheits-

konferenz

Bodenseekreis

Verbesserung der

Palliativversorgung

Teilziel 1:Gründung Palliativ Care Team für den Bodenseekreis

Teilziel 2:Öffentlichkeitsarbeit bei Bürgerinnen und Bürgern und

Fachkräften (Ärztinnen und Ärzten) → Flyer

Teilziel 4:Palliative Lebenskultur in der stationären Altenpflege

Teilziel 5:Etablierung von Advance Care Planning (ACP) bzw.

Notfallplänen

Teilziel 3:Erhöhung der fachlichen Kompetenzen/Vernetzung

→ Fortbildungen

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Palliativ Care weit mehr als Sterbebegleitung

© Landratsamt Bodenseekreis

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)

definierte 2002 Palliativmedizin/Palliative

Care als einen „Ansatz zur Verbesserung der

Lebensqualität von Patienten und ihren

Familien, die mit Problemen konfrontiert

sind, welche mit einer lebensbedrohlichen

Erkrankung einhergehen. Dies geschieht

durch

• Vorbeugen und Lindern von Leiden

• durch frühzeitige Erkennung,

sorgfältige Einschätzung und

Behandlung von Schmerzen

• sowie anderen Problemen körperlicher,

psychosozialer und spiritueller Art.“

4 © Landratsamt Bodenseekreis

Die Heilung der Patienten steht damit nicht

mehr im Vordergrund, sondern allein das

Wohlbefinden, unabhängig von der zu

erwartenden Lebensdauer.

Palliative Care bietet den Betroffenen

Unterstützung damit diese

möglichst selbstbestimmt bis

zum Schluss leben können.

Palliativ Care weit mehr als Sterbebegleitung

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Palliativversorgung in Pflegeheimen

• Pflegeeinrichtungen haben infolge veränderter Familienstrukturen, der

Demographie und Fortschritte der Medizin als Sterbeorte an Bedeutung

gewonnen

• Diesen Entwicklungen sollte mit einer fachlich und ethisch fundierten

Sterbekultur begegnet werden

Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für

Palliativmedizin:

→ Ausbau der palliativen Versorgung innerhalb

der nächsten 5 Jahre in die

grundlegende Philosophie der Einrichtungen

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Befragung in Pflegeheimen

Fragen zur HOSPIZKULTUR UND PALLIATIVKOMPETENZ

im Pflegeheim

30 angeschriebene Pflegeheime Januar 2018

→ 20 Rückmeldungen bis 31.03.2018

≙ 67% der Einrichtungen

bezogen auf die Heimplätze in den Einrichtungen

≙ 76% aller Heimplätze

Die Rückmeldungen aus der Umfrage sollen eine Grundlage bilden

für erforderliche Unterstützungsmaßnahmen, bzw. mögliche weitere

Maßnahmen zur Förderung der Palliativkultur in Pflegeheimen

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Befragung in Pflegeheimen

Untergliedert in 6 Unterpunkte

4.Medizinische Versorgung

1.Träger/Einrichtung/Pflegekräfte

3.Angehörige

5.Seelsorge

und Hospiz

6.Meinungen/Anregungen

2.Bewohner/

innen

8

1. Träger/Einrichtung/Pflegekräfte1.Träger/

Einrichtung/Pflegekräfte

60%

40%

schriftliches Konzept / Leitlinien zur Palliativversorgung

Frage 1.1 (20 Rückmeldungen)

ja

nein

9

1. Träger/Einrichtung/Pflegekräfte1.Träger/

Einrichtung/Pflegekräfte

11

9

5

0

0

3

1

2

3

0

1

1

0 2 4 6 8 10 12

KONZEPT MITARBEITERN BEKANNT

KONZEPT VON MITARBEITERN GETRAGEN

KONKRETE AUSSAGEN ZUR PALLIATIVVERSORGUNG

Konzept zur Palliativversorgung / Leitlinienin 12 Einrichtungen vorhanden

keine Angabe nicht beurteilbar nein ja

10

1. Träger/Einrichtung/Pflegekräfte1.Träger/

Einrichtung/Pflegekräfte

6

15

2

16

10

18

19

2

1

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

EINARBEITUNGSKONZEPT

FORTBILDUNGEN

SUPERVISIONEN

FALLBESPRECHUNGEN

ARBEITSHILFEN

VORBEREITET FÜR PFLEGE BEI STERBEBEGLEITUNG

PFLEGERISCHE MAßNAHMEN BEI STERBEBEGLEITUNG

Pflegerische Maßnahmen bei Sterbebegleitung

nein ja

11

1. Träger/Einrichtung/Pflegekräfte1.Träger/

Einrichtung/Pflegekräfte

Palliativ Care Kompetenzen bei den

Pflegekräften

65%

35%

Fachkräfte mit Palliativ Care AusbildungFrage 1.6 (20 Rückmeldungen)

ja

nein

„ - Die Mitarbeiter der Betreuung haben spezielle Fortbildungen besucht. ….

- Palliative Pflege ist Bestandteil der Altenpflegeausbildung….

- 1-2 MA nehmen jährlich an einer Weiterbildung in Palliativpflege teil… …

- sind an erneuter Schulung dran …..- Ausbildung geplant ……..“

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1. Träger/Einrichtung/Pflegekräfte1.Träger/

Einrichtung/Pflegekräfte

7

10

2

1

0 5 10 15

JA

NEIN

NICHT BEURTEILBAR

KEINE ANGABE

Zeitliche Ressourcen für SterbebegleitungFrage 1.5

„ - Die Kostenträger sollen einen Stellenanteil für die eigenen Palliativkräfte und Mitarbeiter zur Verfügung stellen.

- In der stationären Pflege sind die Ressourcen für dieses Arbeitsfeld in der Regel nicht ausreichend.

- Zeitlicher Aufwand und spezielle Fürsorge für Sterbende und ihre Angehörige wird, im Gegensatz zum stationären Hospiz, nicht monetär für die stationäre Pflegeeinrichtungberücksichtigt…… „

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2. Bewohner/innen2.

Bewohner/innen

95%

5%

Patientenverfügung dokumentiertFrage 2.3 (20 Rückmeldungen)

ja

nein

nicht beurteilbar

17

1

1

1

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

JA

NEIN

NICHT BEURTEILBAR

KEINE ANGABE

Sammlung / Dokumentation über Wünsche und Vorstellungen in der Sterbephase

Frage 2.2 (19 Rückmeldungen)

„ - Das Thema Pat. Verfügung wird grundsätzlich bei Einzug besprochen. Evtl. auch die Beratung nocheine zu erstellen.

- Soweit möglich und erforderlich.- Hier besteht Verbesserungsbedarf…..“

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4. Medizinische Versorgung 4.Medizinische Versorgung

95%

5%

Zusammenarbeit mit HausärztenFrage 4.1 (20 Rückmeldungen)

ja

keine Angabe

9

6

5

0 2 4 6 8 10

JA

NEIN

NICHT BEURTEILBAR

Strukturen der AAPV und SAPV bekanntFrage 4.3 (20 Rückmeldungen)

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4. Medizinische Versorgung 4.Medizinische Versorgung

Zum Teil

fehlende

Kompetenzen

bei Haus-

ärzten

• Den weiteren Ausbau der SAPV Teams

• Hausärzte mit entsprechender

Qualifikation müssen bekannter

werden (z.B. eigener Flyer usw.)

Team Hausarzt, Bewohner,

Angehöriger bzw. Betreuer

Wünsche/

Anregungen

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5. Seelsorge und Hospiz5.

Seelsorge und

Hospiz

85%

10%5%

Vernetzung mit ehrenamtlichen Kräften und Hospiz

Frage 4.2 (20 Rückmeldungen)

ja

nein

nicht beurteilbar

Alle Rückmeldungen beschreiben eine gute

Zusammenarbeit mit der Seelsorge

„ - Wir haben einen Kooperationsvertrag mit dem Hospizverein Tettnang e.V. - Wir sind Mitglied im Hospizverein Salem.

- Hospizmitarbeiterin ist auch Mitar-beiterin im Haus, dadurch ist eine unkomplizierte und zeitnahe Versorgung gegeben.“

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6. Wünsche und Anregungen 6.Meinungen/Anregungen

Best practice Beispiele kommunizieren

Unterstützung in Konzept- und Organisationsentwicklung

Konzepte/Leitlinien für Palliativversorgung

Fortbildung „Palliative Haltung“ (Beispiel Projekt des

Landkreises Reutlingen)

Inhouse Fortbildungen anbieten

Qualifikation / Fortbildungen

Gemeinsame Fachtage anbieten

Infobroschüre über die verschiedenen Angebote erstellen

Vernetzung

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Inhalte und Ziele des Projektes

„Entwicklung Palliativer Lebenskultur

im Landkreis Reutlingen“

Stand: 11.07.2018

Landratsamt

Reutlingen

- Sozialdezernat -

Entwicklung Palliativer

Lebenskultur im Landkreis

Reutlingen

Umsetzung des abgestimmten

„Notfallplans für Palliativpatienten

Aufbau Palliativ-Netzwerk

Landkreis Reutlingen

Hospizgruppen-arbeit:

Auf- und Ausbau flächendeckender

Angebots-strukturen

Ausbau der Kompetenz der Mitarbeitenden in der

ambulanten und

stationären Pflege –

Schulungen „Palliativ“

Öffentlichkeits-arbeit

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Einführung des abgestimmten Notfallplans

für Palliativpatienten im Landkreis Reutlingen

Stand: 11.07.2018

Landratsamt

Reutlingen

- Sozialdezernat -

Ziele der Anwendung des Notfallplans:

• Ermöglichung eines würdevollen Lebens für alle

schwerstkranken und sterbenden Patienten/innen

• Bedürfnisse und Wünsche des Schwerstkranken sollen im

Mittelpunkt stehen

• Notfallplan als Instrument zur Vorsorge für Krisensituationen;

Vermeidung notfallmäßiger Klinikeinweisungen in palliativ-

geriatrischen Situationen, die nicht den Wünschen der

Betroffenen entsprechen

----- Notfallplan bietet Handlungssicherheit für alle Beteiligten

in Krisensituationen – vorausschauende Krisenplanung;

vorausschauender Austausch der Beteiligten (Betroffene/r,

Angehörige/Bevollmächtigte/Betreuer, Pflegekräfte, Hausarzt)

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Projekt

„Entwicklung Palliativer Lebenskultur“

Erfahrungen im Landkreis Reutlingen mit dem Notfallplan:

• Einsatz eines abgestimmten Notfallplans in einem Landkreis ist sinnvoll

• Notfallplan wird von/in vielen stationären Einrichtungen sehr gut angenommen

• es sollten mehrere Pflegekräfte in einer Einrichtung in der Nutzung des Notfallplans geschult sein/ folgende Austauschtreffen für Anwender/innen erweisen sich als sinnvoll

• Regelhaftes Angebot des Notfallplans direkt bei Pflegeheimaufnahme erweist sich nicht als sinnvoll (anders als die Nachfrage hinsichtlich Vorliegen einer Patientenverfügung)

• auch ambulante Dienste bieten den Notfallplan ihren Patienten an (hier Schwierigkeit zeitlicher Aspekt hinsichtlich Beratungsbedarf der Patienten)

Stand: 11.07.2018

Landratsamt

Reutlingen

- Sozialdezernat -

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Projekt

„Entwicklung Palliativer Lebenskultur

im Landkreis Reutlingen“

Stand: 11.07.2018

Landratsamt

Reutlingen

- Sozialdezernat -

Ausbau der Kompetenz der Mitarbeitenden in der Pflege – durch

Angebote „Schulungen palliativ“:

1. Zweitägige Schulung „Palliative Haltung“ – Angebot 4 mal pro Jahr

– seit Projektbeginn rd. 250 Schulungsteilnehmer/innen

2. Fünftägige Schulung „Palliative Praxis“ (spez. zur Versorgung

dementiell Erkrankter) - Angebot 1 mal pro Jahr – seit Projektbeginn

rd. 50 Schulungsteilnehmer/innen

- kostenfreie Nutzung dieser Fortbildungen für die Teilnehmer/innen -

3. Fünfwöchige Weiterbildung „Palliative Care“ für Pflegefachkräfte –

Förderung aus Projektmitteln mit 1.000 Euro; seit Projektbeginn über 20

Förderempfänger/innen

Bewerbung, Anmeldekoordination und Organisation durch die Landkreisverwaltung

24 © Landratsamt Bodenseekreis

https://www.verfuegen.ch/warum-eine-patientenverfügung/

ACP / Notfallplan / Patientenverfügung

25 © Landratsamt Bodenseekreis

Das Thema Patientenverfügung

und Notfallplanung aus

ärztlicher Sicht vorgetragen von

Dr. Jäger

Dr. Mussler

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