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Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Dr. Anne Goedicke Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen
„Spezifische demografische Herausforderungen im Gaststätten- und Hotelgewerbe“
INDIGHO: Innovation und demografischer Wandel im
Gaststätten- und Hotelgewerbe
Das Hotel- und Gaststättengewerbe –
eine besondere Branche
UNTERNEHMEN
- sehr divers
- überwiegend kleine und mittlere Betriebe
- personalkostensensibel
TÄTIGKEITEN
- Dienstleistungen nach zeitlichen Bedarfen der Gäste Abend-, Nacht-
und Wochenendarbeit; Schichtarbeit; saisonale Schwankungen
- z.T. körperlich schwere Arbeit
- Emotions- / Gefühlsarbeit beim Umgang mit Gästen
BESCHÄFTIGUNGSVERHÄLTNISSE
- sehr unterschiedliche Vertragsformen: Selbständige, sozialversicherungs-
pflichtige Arbeitnehmer/innen in Vollzeit oder Teilzeit, Minijobber/innen…
- polarisierte Beschäftigungsumfänge (überdurchschnittliche Anteile von
über 45 Std. und unter 20 Std. pro Woche)
- hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 1
Das Gastgewerbe hat mehr jüngere und
weniger ältere Beschäftigte als andere Branchen.
11,0% 18,9%
59,9%
58,4%
29,1% 22,7%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Gesamtwirtschaft Gastgewerbe
Beschäftigte im Alter 50 und älter
Beschäftigte von 25 bis 50 Jahren
Beschäftigte bis 25 Jahre
Quelle: Statistisches Bundesamt,
Mikrozensus 2010, eigene Berechnungen
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 2
• Die Zahl der Auszubildenden im Gastgewerbe ist seit 2007 gesunken. (DIHK-Daten lt. Dehoga Zahlenspiegel IV/2011: 9)
• Fünf der zehn Berufe mit dem höchsten Anteil unbesetzter
Ausbildungsplätze am betrieblichen Gesamtangebot waren 2010
Berufe des Gastgewerbes (Restaurantfachmann/frau; Fachmann/frau für
Systemgastronomie; Fachkraft im Gastgewerbe; Koch/Köchin;
Hotelfachmann/frau) (Berufsbildungsbericht 2011:35)
• Drei der zehn Berufe mit dem höchsten Anteil vorzeitiger Lösungen
des Ausbildungsvertrags waren 2009 Berufe des Gastgewerbes
(Koch/Köchin 44%; Restaurantfachmann/frau 43,6%;
Fachkraft im Gastgewerbe 42,7%) (Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2011, Tab. A4: 8-4: 186)
Hohe Ausbildungsaktivität geht einher
mit Problemen der Nachwuchsgewinnung und -bindung.
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 3
Personalgewinnung ist nach Selbstauskunft
von Gastronomen und Hoteliers ein wichtiges Problemfeld.
0 10 20 30 40 50 60
Energiekosten
Betriebskosten
Personalgewinnung
Personalkosten
Steuern/Sozialabgaben
weniger Umsatz/Gast
Behördliche Auflagen
weniger Gäste
Preispolitik
Finanzierung/Liquidität
Stornierungen von Gästen
Rauchverbot
in % (Mehrfachnennungen möglich)
Hauptproblemfelder in der Gastronomie und Hotellerie im Sommer 2011
Gastronomie
Hotellerie
Quelle: Konjunkturbeobachtung des gastgewerblichen
Marktes, DEHOGA Branchenbericht, Sommer 2011: 9,14
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 4
Europäische Beschäftigtenbefragungen zeigen
erhöhte psychosoziale Belastungen älterer Beschäftigter
im Gastgewerbe gegenüber anderen Branchen.
Quelle: Siegrist, J./ Dragano, N./ Wahrendorf, M. „Psychosoziale Arbeitsbelastungen und Gesundheit bei
älteren Erwerbstätigen: eine europäische Vergleichsstudie“, Abschlussbericht zum Projekt S-2007-997-4
der Hans-Böckler-Stiftung 2009: 47, Befragungsdaten von 2004 und 2005
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 5
Der demografische Wandel verstärkt also
Herausforderungen für Unternehmen und Beschäftigte.
erhöhter Anteil von Beschäftigten
mit Zuwanderungshintergrund
gesundheitliche Belastungen der Beschäftigten
hohe Quoten von
Ausbildungsabbrechern und
Berufswechslern
Fachkräfteknappheiten
erhöhter Anteil jüngerer und reduzierter Anteil
älterer Beschäftigter in den Unternehmen
Wie können im Hotel- und Gaststättengewerbe
Beschäftigungs- und Innovationsfähigkeit gefördert werden?
Betriebsübergaben müssen
erfolgreich bewältigt werden
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 6
Das Projekt
INDIGHO – Innovation und demografischer Wandel
im Gaststätten- und Hotelgewerbe
Laufzeit: Januar 2012 bis April 2014
Programm: Arbeiten - Lernen - Kompetenzen entwickeln.
Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt
Förderschwerpunkt: Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 7
Was zeichnet INDIGHO aus?
Ein lebensphasenorientierter Untersuchungs- und
Interventionsansatz für alle Phasen des Berufslebens im
Gaststätten- und Hotelgewerbe,
- der Erkenntnislücken zu den Erwerbsbiografien der Beschäftigten, zu
Beschäftigungsstrukturen und Arbeitsbedingungen schließt,
- der individuelle und betriebliche Potentiale zur Erhaltung und Förderung
der Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeitern/innen im Gastgewerbe
identifiziert,
- der Konzepte entwickelt, mit denen diese Beschäftigungsfähigkeit nachhaltig
gestärkt wird und dafür vernetzte Präventions- und
Qualifikationsangebote erprobt,
- der den Ertrag der biografischen Perspektive wissenschaftlich reflektiert, die
entwickelten Konzepte und Beratungsangebote auf Übertragbarkeit in
andere Kontexte prüft und Handlungsbedarfe gegenüber politischen und
institutionellen Akteuren formuliert.
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 8
Etablierung
Professionalisierung
Laufbahn/Karriere
Wachstum
Stagnation
Reife
Berufswahl
Ausbildung
Start ins
Berufsleben
Berufliche Veränderung
Umorientierung
Wiedereinstieg
Rückzug
Austritt
ANFANGSPHASE DES BERUFSLEBENS BERUFLICHE ENTWICKLUNG ENDPHASE DES BERUFSLEBENS
VERBESSERUNG DER ERKENNTNISLAGE
ZU ERWERBSBIOGRAFIEN
WEITERENTWICKLUNG (ÜBER-)
BETRIEBLICHER GESTALTUNGSANSÄTZE
Berufslebensphasen
Innovation und demografischer Wandel im Gaststätten- und Hotelgewerbe (INDIGHO)
LEBENSPHASENORIENTIERTE ARBEITSGESTALTUNG
Welche
Rahmenbedingungen
sind notwendig,
damit mehr Azubis
ihre Ausbildung
abschließen?
Welche Potenziale
bringen Beschäftigte
mit Migrations-
hintergrund für die
Branche mit?
Wie können junge
Führungskräfte und
Selbstständige die
Arbeit innovativ und
alter(n)sgerecht
gestalten?
Wie kann man die
Innovations- und
Beschäftigungs-
fähigkeit
der Mitarbeiter/
innen ganzheitlich
fördern?
Welche Faktoren
begünstigen einen
Verbleib und welche
einen Wechsel im
Gastgewerbe?
Wie können
Wiedereinsteiger/
innen am besten
beraten werden?
Unter welchen
Bedingungen
arbeiten Ältere?
Welches
Innovationspotenzial
haben sie?
TRANSFER UND ERPROBUNG
© P
ito
pia
, m
an
go
sto
ck,
20
10
Etablierung
Professionalisierung
Laufbahn/Karriere
Wachstum
Stagnation
Reife
Berufswahl
Ausbildung
Start ins
Berufsleben
Berufliche Veränderung
Umorientierung
Wiedereinstieg
Rückzug
Austritt
ANFANGSPHASE DES BERUFSLEBENS BERUFLICHE ENTWICKLUNG ENDPHASE DES BERUFSLEBENS
VERBESSERUNG DER ERKENNTNISLAGE
ZU ERWERBSBIOGRAFIEN
WEITERENTWICKLUNG (ÜBER-)
BETRIEBLICHER GESTALTUNGSANSÄTZE
Berufslebensphasen
Innovation und demografischer Wandel im Gaststätten- und Hotelgewerbe (INDIGHO)
LEBENSPHASENORIENTIERTE ARBEITSGESTALTUNG
Welche
Rahmenbedingungen
sind notwendig,
damit mehr Azubis
ihre Ausbildung
abschließen?
Welche Potenziale
bringen Beschäftigte
mit Migrations-
hintergrund für die
Branche mit?
Wie können junge
Führungskräfte und
Selbstständige die
Arbeit innovativ und
alter(n)sgerecht
gestalten?
Wie kann man die
Innovations- und
Beschäftigungs-
fähigkeit
der Mitarbeiter/
innen ganzheitlich
fördern?
Welche Faktoren
begünstigen einen
Verbleib und welche
einen Wechsel im
Gastgewerbe?
Wie können
Wiedereinsteiger/
innen am besten
beraten werden?
Unter welchen
Bedingungen
arbeiten Ältere?
Welches
Innovationspotenzial
haben sie?
TRANSFER UND ERPROBUNG
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Konkretisierung des Teilvorhabens am LIA.NRW
Weiterentwicklung überbetrieblicher Qualifikations-
und Präventionsangebote Zusammenführung der Ergebnisse aus allen Teilvorhaben hinsichtlich typischer betriebsstruktureller
Rahmenbedingungen, Präventionsdilemmata, Unterstützungsbedarfe…
Fokus auf Entwicklungspotentialen von Beschäftigten im Gastgewerbe und auf dem Schnittstellen-
management zwischen den Institutionen, auf die Beschäftigte im Erwerbsleben treffen
Junge Selbstständige und zukünftige Führungskräfte
Beschäftigte mit Migrationshintergrund
Arbeitsbedingungen, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit
Handlungsressourcen und Potenziale
Arbeitskulturen und Handlungspraxen, die Gesundheitsverhalten und
Lebensplanung beeinflussen
u.a. Werkstattgespräche, Modifikationen bestehender Präventionskonzepte,
Empfehlungen für ARGEn, Regionalagenturen…
Erhebungen:
Transfer:
handlungsleitende Einstellungen gegenüber Alters- und Beschäftigten-
gruppen
Möglichkeiten gesundheitsförderlicher und alter(n)sgerechter Arbeits-
gestaltung
Stationen bei der Betriebsübergabe als Ansatzpunkte zur Prävention
u.a. Entwicklung von Qualifizierungsmodulen zu Gesundheitskompetenz,
Personalentwicklung und Arbeitsgestaltung für zukünftige Führungskräfte
Erhebungen:
Transfer:
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 11
© P
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Vielen Dank!
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 12
INDIGHO ist ein Verbundprojekt von:
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 13
Kontakt
Dr. Anne Goedicke
Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen
Fachgruppe 2.2 "Betriebliches Gesundheitsmanagement"
Ulenbergstraße 127 - 131
40225 Düsseldorf
Tel.: +49 211 3101 1172
Fax: +49 211 87565 111 1172
Anne.Goedicke@lia.nrw.de
http://www.lia.nrw.de
20.04.2012 Dr. Anne Goedicke 14
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