Informationen zur aktuellen Psychotherapie-Ausbildung Mainz, 09.11.2015

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Informationen zur aktuellen Psychotherapie-Ausbildung

Mainz, 09.11.2015

Überblick Aufbau der Ausbildung

Bestandteile Dauer Kosten

Probleme der Ausbildung Tipps und Tricks gegen Ausbeutung

Zukünftige Ausbildung?! Reformvorschläge

Veränderung der Bedingungen Proteste/ Aktionen

Wie ist die Psychotherapie-Ausbildung aufgebaut?

Aufbau der AusbildungPraktische Tätigkeit I + II (1200 + 600 Std.) In einer Klinik für

Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik

Theoretische Ausbildung (600 Stunden)200 Stunden alle Richtverfahren der Psychotherapie400 Stunden zum gewählten Verfahren

Private Ausbildungsinstitute bzw. Universitätsinstitute

Freie Spitze (900 Stunden) Individuell geregelt, häufig weitere Vertiefung, z.B. in Neuropsychologie

Selbsterfahrung (mind. 120 Stunden) Sowohl Gruppen- als auch Einzelselbsterfahrung

Praktische Ausbildung (600 Stunden) In der ambulanten Psychotherapie, Behandlung von Patienten unter regelmäßiger Supervision

t

Zwischen-prüfung

Abschluss-prüfung

Praktische Tätigkeit I

1200 h

Praktische Tätigkeit II

600 h

Praktische Ausbildung

≥ 600 h*

Theoretische Ausbildung ≥ 600 h

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t)Aufbau der Ausbildung

Aufbau der Ausbildung

Psychologische Psychotherapeuten (PP) oder Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten (KJP)

Dauer: Vollzeit: 3 Jahre (~ 6 Semester) Teilzeit: 5 Jahre (~10 Semester)

Theoretische Ausbildung

Sozialrechtlich anerkannte Verfahren: Psychodynamische Verfahren:

Tiefenpsychologie/Psychoanalyse (Kognitive) Verhaltenstherapie Abrechnung mit Krankenkassen möglich

Berufsrechtlich anerkannte Verfahren: Gesprächspsychotherapie Systemische Therapie Privat abzurechnen

Aufbau der Ausbildung Kosten:

12.000 – 50.000 € Abhängig vom Ausbildungsinstitut Achtung! Versteckte Kosten!

(Bewerbungsgespräch, Supervision, Selbsterfahrung usw.)

Refinanzierung: Rückvergütung aus PatientenbehandlungenPraktische Ausbildung (600 Stunden) In der ambulanten

Psychotherapie, Behandlung von Patienten unter regelmäßiger Supervision

Was sind die Probleme an der Psychotherapie-Ausbildung?

1. Problematik2. Tipps & Tricks

Probleme der Ausbildung

Vergütung: Keine Regelung zur Vergütung während des Psychiatriejahres

(Praktische Tätigkeit I + II) trotz abgeschlossenem Hochschulstudium!

Arbeitsvertrag: Oft kein Vertrag während der praktischen Tätigkeit I (Klinik)

Keine Tarifverhandlungen möglich

Rechtlicher Status: Ungeklärter rechtlicher Status während der Ausbildung

Probleme bei Krankenversicherung, Bafög, Kindergeld, Sozialversicherung, Rentenversicherung

Probleme der Ausbildung

Keine einheitliche Regelung für Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung Bachelor vs. Master vs. Diplom Psychologie vs. Pädagogik Klinische ECTS-Punkte

Übergang nur von PP zu KJP möglich

Tipps und Tricks - Institut Inhaltliche Ausgestaltung

PP vs. KJP Therapieschule (VT/TP/PA o.a.)

Ausmaß der Verschulung

Eingliederung von Theorie und Praxis Grundfertigkeiten Praktische Tätigkeit Therapiegestaltung Praktische Ausbildung

Selbsterfahrungsangebote Einzel- vs. Gruppenformat Umfang

Tipps und Tricks - Klinik Vergütung

Lebensunterhalt, Ausbildungskosten, Wertschätzung Einarbeitung

Hospitation, Kontakt zu allen Berufsgruppen Aufgaben

Diagnostik, Einzel- / Gruppen-Therapie, spez. Interventionen

Anleitung „Mentor“ auf Station, mind. 1x 1 Std. jede Woche

Supervision externe Supervision, mind. 1x 2 Std. alle 6 Wochen

Arbeitsplatz Arbeitsvertrag

Arbeitszeit, Urlaub, Stationswechsel, Vergütung, Aufgaben

Tipps und Tricks - Ambulanz Praxisabläufe

Patientenauswahl Korrespondenz Abrechnung

Therapieräume Verfügbarkeit Ausstattung

SupervisorInnen Verfügbarkeit Ausrichtung

Einzelselbsterfahrung

Zukünftige Ausbildung?!

Zukünftige Ausbildung?!

Rückblick: Psychotherapeuten Gesetz (PsychThG) Seit 1999 Schutz des Psychotherapeutenberufs Abrechnung mit Krankenkassen Regelung der Anzahl/ „Bedarf“ von

Kassenzulassungen Regelung der Ausbildung als „postgraduelle

Ausbildung“

Zukünftige Ausbildung?!

Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung (2013):

"Wir werden das Psychotherapeutengesetz samt den Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung überarbeiten." (S. 82)

Reformierung des PsychThG steht an Verschiedene Reformvorschläge unterschiedlicher

Institutionen bzw. Berufsverbände

Exkurs Berufsverbände DPtV – Deutsche Psychotherapeutenvereinigung

DGPs – Deutsche Gesellschaft für Psychologie

BDP – Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen Bundesvereinigung (BV) Psychologiestudierender im

BDP VPP – Verband Psychologischer Psychotherapeutinnen

und Psychotherapeuten e.V. im BDP

u.v.m.

Exkurs DeutscherPsychotherapeuten-Tag

26. DPT fand am 26.04.2015 in Berlin statt

Oberstes Lobby-Gremium im direkten Kontakt mit Bundesgesundheitsministerium

Reformvorschlag des DPT„Basale Direktausbildung“:

Ausbildung teilweise ins Studium integriert

Studium der „Psychologie und Psychotherapie“: Staatsexamen als Deckmantel, mit integriertem

B.Sc.- & M.Sc.-Studium ?! Abschluss mit Behandlungserlaubnis (Approbation) Im Studium: Vertiefung Psychotherapie mit 200h

Theoretische Ausbildung

Reformvorschlag des DPT„Basale Direktausbildung“:

Ausbildung teilweise ins Studium integriert

Nach dem Studium: Postgraduelle Weiterbildung und Arbeit als

„Fachpsychologin“ in Kliniken Vertiefung in einer Schule Fachkunde erwirbt man nach Abschluss der

Weiterbildung

Reformvorschlag des DPTVorteile: Eventuell keine erneute Bewerbung für den

Master ein gesamtes Studium Eventuell bessere Gleichstellung mit Ärzten in

Kliniken, weil ähnliche Ausbildung & ähnlicher Status als „Fachpsychologin“

Bezahlung als Psychologin während der Tätigkeit in Kliniken (TVöD 13)

Zusammenführung von PP und KJP

Reformvorschlag des DPTNachteile: Welche Unis werden es durchsetzen?

(Strukturänderungen kosten immer viel Geld!) Zulassungen zum Studiengang verschärft Entscheidung über spätere Arbeit als

Psychotherapeutin nach dem Abitur Verfahrensvielfalt ist nicht gesichert!

(Hochschulen VT) Spaltung des Faches Psychologie Können PädagogInnen weiterhin

PsychotherapeutInnen werden?

Mehr Infos…

Mehr Infos auf www.psyfako.org Positionspapiere der PsyFaKos in Jena, Stendal

(und Heidelberg)

Veränderungen der Bedingungen

1. Proteste2. Aktionen

Was bisher geschah… Flashmob

Was bisher geschah… Couch-Aktion

„Ihr sitzt auf der Couch, wir sitzen auf der Straße!“

Trier

Hamburg

Was bisher geschah… Unser letztes Hemd

„Wir geben unser letztes Hemd!“

Mainz

Was bisher geschah…Tarifverhandlungen in BaWü

Tarifverhandlungen mit den PiAs an den Unikliniken in Freiburg, Heidelberg, Ulm und Tübingen (mit Hilfe von ver.di)

Ergebnis: Einheitliche Vergütung über 1000 Euro/ Monat und Urlaubsregelungen

Proteste, Aktionen – Was kann ich tun? Informationen verbreiten: KommilitonInnen,

Freunde, Familie An Protestaktionen teilnehmen Flyer verteilen Bundesweite Vernetzung mit Studierenden

(PsyFaKo), PiAs und Berufsverbänden

Proteste, Aktionen – Was kann ich tun?

Was noch geschehen muss…

Bundesweite Protestaktion am 18. November 2015! 13:00 – 16:00 Uhr auf dem Gutenbergplatz Mainz (vorm Theater)

Unterschriftenaktion im Zuge des Protests

https://www.facebook.com/events/824592434324119/

Mehr Infos

www.psyfako.org www.pia-im-streik.de www.piapolitik.de

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