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Hessisches Kultusministerium
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ür den zweiten Schuljahrgang der hessischen Grundschulen m Rahmen des Strategischen Ziels 1 im Schuljahr 2007/082
Inhalt 1 Allgemeine Einführung .........................................................................3
1.1 Vorbemerkung.........................................................................................3
1.2 Zielsetzung des Lesetests .......................................................................3
1.3 Erstellung der Aufgaben ..........................................................................5
1.4 Umgang mit den Ergebnissen .................................................................5
1.5 Information der Eltern ..............................................................................5
2 Der Lesetest für den zweiten Schuljahrgang ......................................6
2.1 Darstellung und Begründung der Konzeption..........................................6
2.2 Teil 1: „Wörter lesen“ und „Sätze lesen“ ..................................................8
2.3 Teil 2: Lesetext mit anschließenden Fragen............................................8
3 Ergebnisse .............................................................................................9
4 Ausblick ...............................................................................................12
5 Anhang .................................................................................................14 1. Hinweise zur Durchführung
2. Hinweise zur Auswertung
3. Kopiervorlage des Lesetests (Version A und Version B)
4. Kopiervorlage der Bildvorlage „Auf der Straße“
5. Kopiervorlage des Lesetexts „Bei den Affen“
6. Kopiervorlage des Klassenbogens
3
1 Allgemeine Einführung
1.1 Vorbemerkung
In der Woche vom 5. bis 7. Mai 2008 haben alle Schülerinnen und Schüler der zweiten
Klassen in Hessen am Lesetest für den zweiten Schuljahrgang teilgenommen. Die
Teilnahme stellt sich wie folgt dar:
Anzahl der beteiligten Schulen 1.168
Anzahl der beteiligten Klassen 2.747
Anzahl der beteiligten Schülerinnen und Schüler 54.697 Stand: 4. Juni 2008
Eine so breit angelegte Erhebung der Leseleistung bereits im zweiten Schuljahrgang
wurde hiermit zum ersten Mal in Hessen durchgeführt und ist im Zusammenhang mit
den umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen und Initiativen zur Leseförderung zu
sehen, die im Bundesland Hessen in den letzten Jahren auf den Weg gebracht worden
sind.
1.2 Zielsetzung des Lesetests
Eines der zentralen Elemente der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung im
Bereich schulischer Unterrichtspraxis ist die Durchführung regelmäßiger interner und
externer Evaluationsmaßnahmen.
Das Strategische Ziel 1
„Am Ende des zweiten Grundschuljahres sollen alle Schülerinnen und Schüler altersgemäße Texte sinnerfassend lesen können“
formuliert den Anspruch, grundlegende Lesefähigkeiten am Ende des zweiten
Grundschuljahres bei allen Schülerinnen und Schülern Hessens sicherzustellen. Der
Lesetest für den zweiten Schuljahrgang sollte feststellen, ob dieses Ziel erreicht worden
ist.
4
Die Ergebnisse dieser Erhebung sind in mehrfacher Hinsicht von Nutzen:
• Die Lesefähigkeit der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler kann qualitativ
beschrieben werden, weil das Leseverstehen differenziert überprüft wird – zunächst
beim Lesen einzelner Wörter und Sätze, dann bei einem Lesetext mit an-
schließenden Fragen.
• Die Lesefähigkeit der Schülerinnen und Schüler kann quantitativ erfasst werden.
Zur Einschätzung der eigenen Ergebnisse werden allen Schulen die durchschnitt-
lichen Ergebnisse des jeweiligen Schulamtsbezirks und der gesamten Erhebung
mitgeteilt. Die Erhebung ist kein Instrument der Auslese. Es wird kein Ranking der
Schulen vorgenommen.
• Lehrkräfte gewinnen zusätzliche Aussagen über Stärken und Schwächen ihrer Klasse im Bereich des Leseverstehens. Sie können, ergänzend zu anderen
Lernbeobachtungen oder Tests, die Leseleistungen der eigenen Klasse genauer
bestimmen.
• Da die Leseaufgaben des Tests didaktisch erläutert werden, können diese als
Muster für zukünftige Aufgaben und Lernbeobachtungen dienen. Lehrkräfte erhalten
somit zusätzliche Anregungen für die Gestaltung des Leseunterrichts.
• Mit den Ergebnissen des Lesetests werden Hinweise über den Erfolg der Maßnahmen und Aktivitäten zur Erreichung des Strategischen Ziels 1 gegeben.
Durch fachliche Diskussionen und konstruktive Auseinandersetzung mit den Ergeb-
nissen im Kollegium können Perspektiven für die weitere Arbeit entwickelt werden.
Der Lesetest dient somit auch der internen schulischen Qualitätsentwicklung in der
ersten Hälfte der Grundschulzeit. Die Orientierungsarbeiten im 3. Schuljahr greifen
dann umfassendere Bereiche des Deutsch- und Mathematikunterrichts auf, sind
aber ebenso als Bestandteil der schulinternen Evaluation zu verstehen.
5
1.3 Erstellung der Aufgaben
Die Aufgaben des Lesetests für den zweiten Schuljahrgang werden auf der Grundlage
des Rahmenplans Grundschule und unter Berücksichtigung der KMK-Bildungs-
standards im Fach Deutsch für den Primarbereich im Institut für Qualitätsentwicklung
erstellt. Bei der Konzeption wird in besonderer Weise berücksichtigt, dass es sich um
Schülerinnen und Schüler des zweiten Schuljahrgangs handelt. Die Anforderungen in
Bezug auf Textumfang, inhaltliche Abstraktheit bzw. Komplexität sowie Konzentrations-
vermögen sind der Altersstufe angemessen.
1.4 Umgang mit den Ergebnissen
Die Rückmeldung des Hessischen Kultusministeriums an alle Schulen ermöglicht den
Lehrkräften, die erzielten Ergebnisse in der jeweiligen Klasse im Verhältnis zu denen
der Schule, des Schulamtsbereichs und der Gesamtheit der hessischen Grundschulen
zu betrachten.
Die Ergebnisse sind vor allem für die jeweils unterrichtende Lehrkraft von Bedeutung
und verbleiben in ihrer Hand. Sie können helfen festzustellen, ob der Leseunterricht in
der eigenen Klasse bezogen auf die Aufgabenformate und die damit verbundenen
Anforderungen des Lesetests erfolgreich ist.
1.5 Information der Eltern
Eltern werden vorab über den Lesetest, d.h. über seine Konzeption, Zielrichtung und
Umsetzung informiert. Dabei wird vermittelt, dass die Ergebnisse des Lesetests den
Schulen Hinweise geben, um den Erfolg des Leseunterrichts insgesamt zu reflektieren
und Entscheidungen für die weitere Arbeit zu treffen.
6
2 Der Lesetest für den zweiten Schuljahrgang
2.1 Darstellung und Begründung der Konzeption
Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und
Schüler einer Klasse in der Regel unterschiedlich dar. Manche Kinder lesen eigen-
ständig längere Texte. Bei anderen Kindern kommt es durchaus vor, dass der Erwerb
der grundlegenden Lesefertigkeit noch nicht abgeschlossen oder gefestigt ist.
Im Rahmen der täglichen Lernbeobachtungen wird der Leselernprozess sorgfältig
durch die Lehrkraft verfolgt. Es werden entsprechende Aufgaben im Unterricht
angeboten, die unterstützenden Charakter für das lesende Kind haben und gleichzeitig
Aufschluss über den Entwicklungsstand geben. Die Schlussfolgerungen aus den
Beobachtungen unterliegen aber immer auch einer individuellen Wahrnehmung und
Interpretation der einzelnen Lehrkraft.
Lesetests sollen dagegen Leseleistungen in definierten Anforderungsbereichen objektiv
messen und mit den Leistungen einer großen Anzahl von Gleichaltrigen vergleichen.
Die Bedingungen, unter denen die Leistungen festgestellt werden, sind bei
standardisierten Tests notwendigerweise einheitlich und nicht auf die besondere
Situation der Klasse oder des einzelnen Kindes bezogen. Das ist auch bei diesem
Verfahren der Fall.
Bei der Konzeption des Lesetests für den zweiten Schuljahrgang sind die folgenden
Grundsätze leitend:
Altersangemessener Lesetest für Kinder im zweiten Schuljahr.
Deshalb ist die Textmenge des Lesetests für das zweite Schuljahr gering gehalten,
sowohl beim Lesetext selbst als auch bei den gestellten Aufgaben.
Alle Schülerinnen und Schüler nehmen teil.
Um allen Kindern die Chance zu geben, ihre Lesefähigkeit zu zeigen, ist der Lesetest
für den zweiten Schuljahrgang so aufgebaut, dass die Schwierigkeit der Aufgaben
zunimmt.
7
Die Lesefähigkeit soll ermittelt werden. Deshalb verzichtet der Lesetest für den zweiten
Schuljahrgang weitgehend auf Lösungen, die mit Schreiben verbunden sind.
Schülerinnen und Schüler im zweiten Schuljahr haben oft noch besondere Mühe, ihre
Gedanken aufzuschreiben. Die Kinder sollen deshalb (bis auf zwei Ausnahmen) aus
einer Anzahl von Antwortmöglichkeiten die richtige ankreuzen (multiple-choice).
Das selbstständige, stille Lesen wird überprüft.
Das stille Lesen ist die normale Form des kompetenten Umgangs mit Texten und sollte
schon früh erlernt werden.
Das sprachliche Niveau ist dem Alter angemessen.
Das gewählte Wortmaterial und die Satzkonstruktionen entsprechen dem sprachlichen
Erfahrungsstand von Zweitklässlerinnen und Zweitklässlern. Auch Kinder, deren Mutter-
sprache nicht Deutsch ist, sollen sprachlich folgen können.
Das Textverständnis wird unterschiedlichen Lesekompetenzstufen zugeordnet.
Bei der Beantwortung der Fragen zum Textverständnis werden unterschiedlich
komplexe Leistungen erwartet:
• Kompetenzstufe 1 Reproduktion: „Informationen im Text erkennen und explizit/in unveränderter Form wiedergeben können.“
• Kompetenzstufe 2 Reorganisation: „Informationen aus einem Text entnehmen und in veränderter Form/mit eigenen Worten/aus
anderer Perspektive wiedergeben sowie einfache Schlussfolgerungen ziehen können.“ • Kompetenzstufe 3 Transfer:
„Informationen auf vergleichbare Sachverhalte und Anwendungssituationen beziehen, komplexe
Schlussfolgerungen ziehen und einfache Probleme lösen können.“
Die Bearbeitungszeit muss möglichst kurz sein.
Der erste Teil (Wörter lesen/Sätze lesen) dauert mit Erklärungen der Lehrkraft 15
Minuten, für den zweiten Teil (Lesetext mit Fragen) sind maximal 25 Minuten als reine
Bearbeitungszeit vorgesehen.
8
2.2 Teil 1: „Wörter lesen“ und „Sätze lesen“
Dieser Teil ist als „warming-up“ gedacht. Es ist zu erwarten, dass die Schülerinnen und
Schüler die Aufgaben ohne Schwierigkeiten lösen, schnell vorankommen und Zuver-
sicht für das gesamte Verfahren gewinnen.
Wörter lesen Auf neun Bildern sind Gegenstände zu sehen, denen das passende Wort zugeordnet
werden muss. Zur Auswahl stehen jeweils vier unterschiedliche Wörter, von denen
eines korrekt ist. Geprüft werden schnelles Worterkennen und Genauigkeit in der
Wahrnehmung.
Sätze lesen Acht Sätze werden gelesen. Ihre inhaltliche Aussage wird anhand einer Bildvorlage
überprüft. Die Kinder kreuzen nach jedem Satz „ja“ oder „nein“ an, je nachdem, was
zutrifft.
2.3 Teil 2: Lesetext mit anschließenden Fragen
Dieser Teil des Lesetests ist maßgeblich für die Feststellung des Erfolgs beim
sinnerfassenden Lesen von altersgemäßen Texten und entspricht der Zielsetzung des
Strategischen Ziels 1.
Hier ist die Verstehensleistung am höchsten, denn das lesende Kind muss aus den 184
Wörtern des Textes einen Gesamthandlungsverlauf konstruieren. Im Anschluss daran
sollen neun Fragen beantwortet werden. Die richtige Antwort muss aus jeweils vier
Möglichkeiten herausgefunden und angekreuzt werden (multiple-choice). Bei zwei
Fragen der Kompetenzstufe 3 können die leistungsstärksten Schülerinnen und Schüler
zeigen, wie weit sie eine persönliche Einschätzung der Handlung entwickelt haben und
in der Lage sind, diese schriftlich in Worte zu fassen.
9
3 Ergebnisse
Die Ergebnisse des Lesetests für den zweiten Schuljahrgang zeigen, dass die
vorliegenden Aufgaben von den Schülerinnen und Schülern grundsätzlich sehr
erfolgreich gelöst werden konnten.
Ergebnisse von Teil 1 „Wörter lesen“ und „Sätze lesen“
Ergebnisse von Teil 2 „Text lesen / Fragen beantworten“ Für das Ankreuzen der korrekten Antworten mussten die Schülerinnen und Schüler aus
verschiedenen Antwortalternativen die zutreffende auswählen. Die Beantwortung der
Fragen wurde unterschiedlichen Kompetenzstufen (K1-K3) zugeordnet:
• Die Schülerinnen und Schüler suchen wörtlich im Text genannte Angaben heraus
(K1),
• sie verknüpfen die Informationen des Textes zu einfachen Schlussfolgerungen
(K2) oder
• sie müssen die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven nachvollziehen (als
Betroffene oder als Zuschauer) und sind in der Lage, ein allgemeines Fazit aus
dem Vorfall zu ziehen (K3).
Durchschnittlicher Lösungsprozentsatz
Teil 1: „Wörter lesen“ 98,3
Teil 1: „Sätze lesen“ 92,5
Durchschnittlicher Lösungsprozentsatz
Teil 2: Text / Fragen gesamt 81,6
Teil 2: Text / Fragen zur Kompetenzstufe 1 (K1) 90,0
Teil 2: Text / Fragen zur Kompetenzstufe 2 (K2) 78,6
Teil 2: Text / Fragen zur Kompetenzstufe 3 (K3) 76,3
10
Fragen zur Kompetenzstufe 1
Durchschnittlicher Lösungsprozentsatz
Frage 1 98,0
Frage 2 89,0
Frage 5 83,0
Gesamt 90,0
Fragen zur Kompetenzstufe 2
Durchschnittlicher Lösungsprozentsatz
Frage 3 85,0
Frage 4 92,0
Frage 7 59,0
Gesamt 78,6
Fragen zur Kompetenzstufe 3
Durchschnittlicher Lösungsprozentsatz
Frage 6 73,0
Frage 8 77,0
Frage 9 79,0
Gesamt 76,3 Ergebnisse bei Schülerinnen und Schülern mit erschwerenden Bedingungen beim Lesenlernen
Um die Ergebnisse einzelner Gruppen, von denen man annehmen muss, dass ihr
Leselernprozess unter erschwerenden Bedingungen verläuft und deshalb besonderer
Aufmerksamkeit und Förderung bedarf, gezielt in den Blick nehmen zu können, wurden
bestimmte Merkmale der Schülerinnen und Schüler erfasst.
11
In der gesamten Stichprobe betrug der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund
28,9%, in einigen Klassen lag er deutlich über der Hälfte. Die folgende Abbildung zeigt
Beispiele für Unterschiede der Lösungsprozentsätze bei Schülerinnen und Schülern mit
erschwerenden Bedingungen beim Lesenlernen.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass auch diese Kinder die vorliegenden Leseaufgaben
erfolgreich bearbeiten konnten.
Durchschnittlicher Lösungsprozentsatz
nur Kinder mit Migrationshintergrund nur Kinder mit LRS
Fragen zur K 1 84,6 78,3
Fragen zur K 2 70,1 62,1
Fragen zur K 3 65,3 53,2
12
4 Ausblick
Der Lesetest prüft Leistungen nicht wie eine Klassenarbeit, die auf einen begrenzten
Unterrichtsinhalt bezogen ist, der unmittelbar vorher im Unterricht behandelt wurde,
sondern er bezieht sich auf allgemeine Lesekompetenzen der Kinder. Er ist kein
Instrument zur Individualdiagnose der Lesefähigkeit oder zur Erklärung möglicher
Ursachen von Leseschwierigkeiten.
Mit ihm können die beteiligten Lehrkräfte in einem zeitlich und organisatorisch
überschaubaren Rahmen schon zu einem relativ frühen Zeitpunkt erfahren, wie die
eigene Klasse mit ihrer Leseleistung einzuschätzen ist. Gerade vor dem Hintergrund der
großen Vielfalt in der Gestaltung des Anfangsunterrichts und der Methodik des Lese-
und Schreibunterrichts kann eine solche Einschätzung als Orientierungsrahmen auch
Sicherheit bieten, um sich in Bezug auf Standards der Leseleistung zu verorten. In
diesem Sinn können aus den Ergebnissen Hinweise für den Erfolg des eigenen
Leseunterrichts und Bestätigung und Ansporn für die weitere Arbeit gewonnen werden.
So wird der Blick zum Beispiel auf spezielle Aufgabenformate des sinnerfassenden
Lesens gelenkt, die bisher in den ersten Jahrgangsstufen der Grundschule wenig
praktiziert worden sind, etwa die Technik des Unterstreichens einzelner Sätze oder
Wörter zum Hervorheben und Speichern von Informationen im Text. Werden solche
Aufgaben zukünftig noch häufiger im Leseunterricht bearbeitet, wird vor allem der
eigenständige und kritische Umgang der Schülerinnen und Schüler mit Texten praktisch
gefördert.
In diesem Zusammenhang wird nochmals auf die didaktischen Fachinformationen in
den zehn Lese-Infos des Hessischen Kultusministeriums hingewiesen, die zusammen
mit einer Liste von Kriterien zur Auswahl von Fibeln und einer Elternbroschüre im „Lese-
Ordner: Texte erschließen – Welten entdecken“ gesammelt sind. Dieser Lese-Ordner ist
jeder hessischen Grundschule zugeleitet worden. In nächster Zeit wird zusätzlich eine
Broschüre „Didaktische Materialien zum sinnerfassenden Lesen“ erscheinen, die
zahlreiche kommentierte Aufgabenvorschläge für die Praxis im Unterricht enthält.
13
Die ermutigenden Ergebnisse des Lesetests in diesem Schuljahr können als Zeichen
gewertet werden für die vielen Anstrengungen und die besondere Aufmerksamkeit, die
alle Lehrkräfte in hessischen Grundschulen der Leseförderung gewidmet haben. Dass
Lesen in den letzten Jahren im Zentrum des Deutschunterrichts stand, hat sich in
hohem Maß als wirksam erwiesen. Nun gilt es, in den Anstrengungen nicht
nachzulassen, die Erfolge also weiter zu sichern und auszubauen. Dabei werden
Themen wie die Förderung der Lesekompetenz in allen Fächern, die Zunahme der
Anforderungen in den Jahrgängen 3 und 4, die genauere Kenntnis von sowie der
Umgang mit unterschiedlichen Textsorten und die Frage der Kompetenzorientierung in
der Gestaltung des Unterrichts eine wichtige Rolle spielen.
Lesen ist eine bedeutende Schlüsselqualifikation für Lernen und Schulerfolg insgesamt.
Deshalb muss das Lesen von Beginn an im Unterricht der Grundschule seinen festen
Platz haben und behalten.
14
5 Anhang
1. Hinweise zur Durchführung
2. Hinweise zur Auswertung
3. Kopiervorlage des Lesetests (Version A und Version B)
4. Kopiervorlage der Bildvorlage „Auf der Straße“
5. Kopiervorlage des Lesetexts „Bei den Affen“
6. Kopiervorlage des Klassenbogens
Reis Ei Eis Eisen
Hinweise zur Durchführung Teil 1: „Wörter lesen“ und „Sätze lesen“ Aufgabe „Wörter lesen“ (Bearbeitungszeit: 3 Minuten)
Die Aufgabe wird an einem Beispiel demonstriert:
Es wird ein Eis an die Tafel gemalt und die vier nebenstehenden Wörter
werden untereinander notiert. Die Schülerinnen und Schüler nennen die
richtige Lösung. Dieses Wort wird angekreuzt.
Eine Korrektur an der Tafel (falsche Lösung deutlich durchstreichen,
richtige ankreuzen) wird den Schülerinnen und Schülern erläutert.
Die Lehrkraft verweist auf das Stoppschild unten rechts auf der Seite.
Aufgabe „Sätze lesen“ (Bearbeitungszeit: 6 Minuten)
Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Bildvorlage „Auf der Straße“. Zur
Demonstration der Aufgabe werden die folgenden an der Tafel stehenden Sätze vorgelesen, gelöst und die richtige Lösung angekreuzt:
In dieser Straße ist eine Bäckerei. ja nein Auf dem Rasen spielen Kinder Fußball. ja nein
Die Lehrkraft verweist auf das Stoppschild unten rechts auf der Seite.
16
Teil 2: Lesetext mit anschließenden Fragen Bearbeitungszeit: 25 Minuten
Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Lesetext „Bei den Affen“. Da zur
Bearbeitung von Aufgabe 7 im Lesetext gearbeitet wird, ist es dringend erforderlich,
dass die Schülerinnen und Schüler ihren Namen auf das Blatt schreiben.
Vor dem Lesen werden folgende Hinweise gegeben:
• Immer nur eine Antwort wird angekreuzt.
• Zur Kontrolle kann man Antworten im Text überprüfen.
• Bei Aufgabe 7 muss im Text etwas unterstrichen werden.
• Bei zwei Fragen müssen Antworten frei geschrieben werden.
Zur Bewertung von Aufgabe 7 muss das Textblatt „Bei den Affen“ wieder eingesammelt werden.
17
Hinweise zur Auswertung
Die Auswertungsvorgaben sind so angelegt, dass die Aufgaben schnell und einfach
ausgewertet werden können.
Grundsätzlich wird bei allen Teilen für jede korrekte Antwort ein Punkt gegeben.
Im Teil 1 Bereich „Wörter lesen“ sind maximal 9 Punkte zu erreichen.
Richtige Lösungen:
Eier
Kleiderbügel
Schuhe
Frosch
Brille
Gesicht
Rakete
Löwenkäfig
Ampel
(In Version B ist die Reihenfolge der Wörter verändert.)
Im Teil 1 Bereich „Sätze lesen“ sind maximal 8 Punkte zu erreichen.
Richtige Lösungen:
An der Ampel warten drei Schulkinder. (ja)
Auf der Straße fahren zwei Motorräder. (nein)
Neben dem Blumenladen ist eine Apotheke. (ja)
Ein Junge ist mit seinem Roller gestürzt. (nein)
Die Mülltonnen werden geleert. (ja)
Zwei Frauen unterhalten sich auf dem Weg. (ja)
Der kleine Hund hat eine Taube gefangen. (nein)
Der Mann auf der Bank liest ein Buch. (nein)
(In Version B ist die Reihenfolge der Sätze verändert.)
18
Im Teil 2 „Text / Fragen“ wird für jede korrekte Antwort ein Punkt gegeben.
Frage Richtige Lösung Nr. 1 (K1) in den Tierpark
Nr. 2 (K1) mit seiner Oma
Nr. 3 (K2) ein junger Affe
Nr. 4 (K2) Sie hat sich ein Eis gekauft.
Nr. 5 (K1) nach Lisas Eis
Nr. 6 (K3)
Richtige Antworten sollten Lisas persönliche Betroffenheit über das
verlorene Eis oder über das plötzliche Verhalten des Affen
ausdrücken, zum Beispiel:
- Weil der Affe ihr das Eis wegnehmen wollte.
- Weil sie sich über den Affen geärgert hat.
- Weil sie jetzt kein Eis mehr hat.
- Weil der Affe sie erschreckt hat.
Als nicht richtig gelten Antworten, die Lisas Gefühle nicht
angemessen berücksichtigen, zum Beispiel
- Weil Affen gemein sind.
oder andere Formulierungen, die nicht genau auf die gestellte
Frage Bezug nehmen.
Nr. 7 (K2) Auf dem Textblatt muss der ganze Satz „Sie hat Tränen in den
Augen.“ unterstrichen sein.
Nr. 8 (K3) „Sei nicht traurig, der Affe hat es nicht böse gemeint.“
Nr. 9 (K3)
Richtige Antworten sollten einen Transfer des erzählten Vorfalls auf
einer allgemeineren Ebene ausdrücken, zum Beispiel:
- So können die Tiere den Besuchern nichts tun.
- Damit sie nicht weglaufen oder ausbrechen können.
- Sonst machen sie alles kaputt.
- Damit man nah rangehen kann, ohne dass etwas passiert.
Als nicht richtig gelten Antworten, die eine Verallgemeinerung nicht
erkennen lassen, also vollständig im Rahmen der vorliegenden
Geschichte bleiben oder in ihrer Verallgemeinerung nicht auf die
konkrete Frage antworten:
- Damit sie kein Essen klauen.
- Weil Affen so frech sind.
- Das macht die Tiere traurig.
19
Lesetest für den zweiten Schuljahrgang
A
Name: _______________________
Klasse: ____________
20
Welches Wort passt zum Bild?
Kreuze an!
Eimer Eisen Eifer Eier
Kleiderschränke Kleiderbügel Reiterspiele Bügeleisen
Schule Schulter Schuhe Schale
Fisch Freund Frosch Post
Briefe Brille Birke Biene
Gesicht Geschirr Gedicht Geschichte
Pakete Radwege Plakate Rakete
Löwenkäfig Löwenkinder Löwenmähne Löwenbaby
Amsel Apfel Ampel Arme
A -1-
21
Welche Sätze stimmen?
Kreuze an! 1. An der Ampel warten drei Schulkinder.
Ja nein 2. Auf der Straße fahren zwei Motorräder.
Ja nein 3. Neben dem Blumenladen ist eine Apotheke.
Ja nein 4. Ein Junge ist mit seinem Roller gestürzt.
Ja nein 5. Die Mülltonnen werden geleert.
Ja nein 6. Zwei Frauen unterhalten sich auf dem Weg.
Ja nein 7. Der kleine Hund hat eine Taube gefangen.
Ja nein 8. Der Mann auf der Bank liest ein Buch.
Ja nein A -2-
22
Gleich geht es weiter. Jetzt wird eine Geschichte zum Lesen ausgeteilt. A -3-
23
Fragen zur Geschichte „Bei den Affen“ Welche Antwort stimmt? Kreuze an.
1. Was macht die Klasse 2a heute? Die Klasse macht einen Ausflug
in den Zirkus in den Tierpark ins Theater auf den Spielplatz
2. Mit wem geht Sascha oft in den Tierpark?
mit seiner Oma mit seinem Opa mit seinen Eltern mit der Klasse
3. Wer ist Jojo?
ein Junge ein Mädchen ein alter Affe ein junger Affe
4. Hat Lisa sich etwas am Kiosk gekauft?
Sie hat sich nichts gekauft. Sie hat sich Schokolade gekauft. Sie hat sich ein Eis gekauft. Das weiß ich nicht.
5. Wonach greift der ältere Affe?
nach Leons Kappe nach einer Banane nach der Schüssel nach Lisas Eis
A -4-
24
6. Warum denkt Lisa am Ende anders über Affen?
______________________________________________ ______________________________________________ ______________________________________________ ______________________________________________
7. Woran kann man sehen, dass Lisa traurig ist?
Suche den Satz in der Geschichte und unterstreiche ihn dort!
8. Sascha möchte seine Freundin Lisa trösten.
Welcher Satz tröstet Lisa am besten?
„Stell dich nicht so an, das ist doch nur ein Eis.“ „Was hast du denn, das war doch lustig.“ „Sei nicht traurig, der Affe hat es nicht böse gemeint.“ „Bloß weil dein blödes Eis runtergefallen ist, sind
Affen doch nicht gemein.“
9. Warum leben Tiere im Tierpark hinter Gittern?
_______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________
A -5-
1
Lesetest für den zweiten Schuljahrgang
B
Name: _______________________
Klasse: ____________
2
Welches Wort passt zum Bild?
Kreuze an!
Amsel Apfel Ampel Arme
Gesicht Geschirr Gedicht Geschichte
Briefe Brille Birke Biene
Pakete Radwege Plakate Rakete
Kleiderschränke Kleiderbügel Reiterspiele Bügeleisen
Fisch Freund Frosch Post
Eimer Eisen Eifer Eier
Schule Schulter Schuhe Schale
Löwenkäfig Löwenkinder Löwenmähne Löwenbaby
B -1-
3
Welche Sätze stimmen?
Kreuze an! 1. Auf der Straße fahren zwei Motorräder. Ja nein 2. An der Ampel warten drei Schulkinder. Ja nein 3. Die Mülltonnen werden geleert. Ja nein 4. Ein Junge ist mit seinem Roller gestürzt. Ja nein 5. Der Mann auf der Bank liest ein Buch. Ja nein 6. Neben dem Blumenladen ist eine Apotheke. Ja nein 7. Zwei Frauen unterhalten sich auf dem Weg. Ja nein 8. Der kleine Hund hat eine Taube gefangen. Ja nein B -2-
4
Gleich geht es weiter. Jetzt wird eine Geschichte zum Lesen ausgeteilt. B -3-
5
Fragen zur Geschichte „Bei den Affen“ Welche Antwort stimmt? Kreuze an.
1. Was macht die Klasse 2a heute? Die Klasse macht einen Ausflug
ins Theater in den Zirkus in den Tierpark auf den Spielplatz
2. Mit wem geht Sascha oft in den Tierpark?
mit seinem Opa mit seiner Oma mit seinen Eltern mit der Klasse
3. Wer ist Jojo?
ein junger Affe ein alter Affe ein Mädchen ein Junge
4. Hat Lisa sich etwas am Kiosk gekauft?
Sie hat sich nichts gekauft. Sie hat sich ein Eis gekauft. Sie hat sich Schokolade gekauft Das weiß ich nicht.
5. Wonach greift der ältere Affe?
nach Lisas Eis nach einer Banane nach der Schüssel nach Leons Kappe
B -4-
6
6. Warum denkt Lisa am Ende anders über Affen?
______________________________________________ ______________________________________________ ______________________________________________ ______________________________________________
7. Woran kann man sehen, dass Lisa traurig ist?
Suche den Satz in der Geschichte und unterstreiche ihn dort!
8. Sascha möchte seine Freundin Lisa trösten.
Welcher Satz tröstet Lisa am besten?
„Stell dich nicht so an, das ist doch nur ein Eis.“ „Bloß weil dein blödes Eis runtergefallen ist, sind
Affen doch nicht gemein.“ „Was hast du denn, das war doch lustig.“ „Sei nicht traurig, der Affe hat es nicht böse gemeint.“
9. Warum leben Tiere im Tierpark hinter Gittern?
_______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________
B -5-
1
2
Name:______________________ Bei den Affen Heute macht die Klasse 2a einen Ausflug in den Tierpark. Sascha hat sich schon lange darauf gefreut. Er kennt sich gut im Tierpark aus, denn er geht oft mit seiner Oma dorthin. Am Affengehege bleiben alle Kinder stehen. Einige schlecken ein Eis, das sie sich vorher am Kiosk gekauft haben. Sascha steht bei Lisa und Leon. Die beiden sind seine besten Freunde. Lisa ruft: „Guck mal, der kleine Affe da. Der ist ja niedlich.“ „Das ist Jojo, der ist erst fünf Monate alt.“, erklärt Sascha. Jojo spielt mit einer Schüssel aus Plastik. Er setzt sich die Schüssel wie einen Hut auf den Kopf. „Affen sind toll!“, sagt Lisa begeistert. Ein älterer Affe will Jojo die Schüssel wegnehmen. Alle beobachten gespannt, was passiert. Jojo versteckt sich hinter einem Kletterseil. Die Kinder gehen ganz dicht an das Gitter heran, um alles genau zu sehen. Plötzlich rennt der ältere Affe zum Gitter, und greift blitzschnell nach Lisas Eis. Vor Schreck lässt sie es auf die Erde fallen. Die ganze Klasse lacht. Manche klatschen sogar. „Affen sind gemein!“, sagt Lisa. Sie hat Tränen in den Augen.
Klassenbogen Teil 1 Teil 2: Lesetext mit anschließenden Fragen
Aufgabe Wörter lesen Sätze lesen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Maximale Punktezahl 9 8 1 1 1 1 1 1 1 1 1
Schül.- kürzel
Schülername (Nur für den internen Gebrauch)
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