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Wie ein solidarisches Miteinander in Hamburg gelingen kann
Ist das gerecht?
Magazin2018/2019
3 Hamburg gerechter machen – wann, wenn nicht jetzt?
Gerechtigkeit
4 Ist das gerecht? – Soziale Spaltung
6 Rosen und Respekt – Auf der Suche nach einem gerechteren Miteinander in Hamburg
14 Konzepte und Zahlen
16 Ist das gerecht? – Krankheit und Tod
18 Was würde in Hamburg (mehr) Gerechtigkeit schaffen?
20 „Ich finde in Hamburg ungerecht …“
21 Von der Fürsorge zur Teilhabe
22 Ist das gerecht? – Klimawandel
24 Komm’ an Bord! – Jobs und Karriere: Wie die Diakonie um Fachkräfte wirbt
25 Meldungen
26 Diakonie Hamburg – Wer wir sind, was wir tun
28 Gewinn- und Verlustrechnung 2017 | Risikobericht
29 So helfen Ihre Spenden
30 So ist das Diakonische Werk Hamburg aufgebaut | Kontakte und Links
31
Editorial
Schwerpunkt
Foto-Serie
Reportage
Kurz erklärt
Foto-Serie
Forderungen
Statements
Interview
Foto-Serie
Panorama
Zahlen und Fakten
Impressum
Inhalt
Editorial 3
Liebe Leserin, lieber Leser,
Gerechtigkeit hat mit Teilen zu tun, das lernen wir als Kinder
mit Gummibärchen und Schokoladenstückchen. Und später?
Später gewöhnen wir uns daran, dass der eine im Leben ganz
viel bekommt – und der andere viel zu wenig. Nicht nur Geld,
auch Gesundheit, Talent und Lebensglück sind ungleich verteilt.
Aber wir sollen das nicht einfach so hinnehmen. Ungleichheit
ist biblisch ein Aufruf zur Solidarität. Wir sollen die Kranken
pflegen, wir können dafür sorgen, dass Talente entdeckt und
gefördert werden, unabhängig vom Elternhaus. Wir können ein-
ander Trost spenden und manchmal sogar andere Menschen
glücklich machen. Niemand ist alleine zu dem geworden, was er
ist. Nicht der Millionär und auch nicht der Wohnungslose. Wir
sind immer auch auf andere angewiesen. Zum Ganzen sollte
jeder beitragen, nicht nur mit Geld, auch mit Herzenswärme.
Sonst fällt unsere Gesellschaft auseinander. Gerechtigkeit
kommt von Gott, aber wir Menschen sind es, die sich dafür
einsetzen müssen. „Gott hat keine anderen Hände als unsere“,
sagte Dorothee Sölle.
Ich darf mich nicht an Ungerechtigkeit gewöhnen. Nicht an die
anhaltende Wohnungsnot, nicht an Obdachlosigkeit, nicht an
prekäre Beschäftigung und Aufstocker, nicht an die Sanktions-
praxis der Jobcenter, nicht an Gewalt gegen Frauen und nicht
an Kinder- und Altersarmut.
Diskriminierung und Rassismus finde ich ungerecht, Men-
schen für ihre Armut selbst die Schuld zu geben, ist mindestens
Hamburg gerechter machen – wann, wenn nicht jetzt?
fragwürdig. Und widerlich ist es, soziale Probleme zu missbrau-
chen, um Stimmung zu machen gegen Geflüchtete, Migranten
oder auch Freiwillige, die sich für Flüchtlinge engagieren. Nicht,
dass Unterkünfte für Geflüchtete gebaut werden, ist ungerecht.
Ungerecht ist, dass weiterhin so viele Menschen in Hamburg
obdachlos sind und die Mieten viel schneller steigen als die Ein-
kommen.
Gerecht wäre, Sozialleistungen wie Hartz IV und Grundsiche-
rung so zu kalkulieren, dass sie tatsächlich das Existenzmini-
mum absichern. Gerecht wäre, in Zugänge zu Bildung und Arbeit
großzügig zu investieren. Gerade Quartiere, in denen besonders
viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, brauchen die
besten Kitas, Schulen, Familienzentren, Integrationskurse. Hier
passiert schon viel. Aber es ist noch nicht genug.
Der Zeitpunkt ist günstig. Der Wirtschaft geht es gut. Die
Steuereinnahmen sprudeln. Wäre das nicht der perfekte
Moment für einen Kurswechsel in der Sozialpolitik? Viele
Menschen warten darauf!
Ihr
Landespastor Dirk Ahrens
Profis und Laien proben mit Regisseurin Paulina
Neukampf (3. v. li.) für das Theaterstück „Zonck“,
das im September beim SoliPolis-Festival auf der
Veddel aufgeführt wurde. Auch die Stadtteildia-
konie unterstützte das Festival – mit dem Ziel, für
ein solidarisches Zusammenleben zu werben und
neue Zugänge zu Kultur zu ermöglichen.
4 Gerechtigkeit
Arme und reiche Stadtteile sind in Hamburg nur ein paar U-Bahn-Haltestellen voneinander entfernt – trotzdem liegen Welten dazwischen. Ein Kunstprojekt soll Aufmerksamkeit auf eines der einkommensschwächsten Quartiere lenken: Mit 85.000 Euro von der Kulturbehörde überzog ein Künstler eine Hauswand auf der Veddel mit Blattgold. Die Diakonie ist auf der Veddel zum Beispiel mit Stadtteilarbeit präsent.
Als Pontius Pilatus sich die
Hände wusch und dabei fragte
„Was ist Wahrheit?“ – hätte er
genauso fragen können „Was ist
Gerechtigkeit?“.
Gerechtigkeit und Wahrheit ist
gemeinsam, dass es sie nie rein
objektiv gibt: Die Wahrheit der
einen ist die Unwahrheit der
anderen – das Gerechtigkeits-
gefühl der einen ist das Unge-
rechtigkeitsgefühl der anderen.
Gerechtigkeit und Wahrheit ist
gemeinsam, dass sie angewiesen
sind, und zwar auf Beziehung –
zwischen Gott und Mensch,
zwischen Mensch und Mensch.
Bei Gott gibt es absolute Wahr-
heit und wirkliche Gerechtigkeit,
zwischen Menschen nicht. Es
gibt himmelschreiende Unge-
rechtigkeiten, aber sie werden
erst wirklich dadurch himmel-
schreiend, dass sie uns betroffen
machen und verstören. Gerech-
tigkeit zwischen Menschen – hier
und jetzt – entwickelt sich da,
wo wir einander liebevoll an-
sehen, uns anrühren lassen, und
dann gemeinsam suchen, wie es
gut gehen kann. Und vielleicht
braucht es dafür manchmal Irrita-
tionen, die auf den ersten Blick
nutzlos erscheinen ...
Pastor Dr. Tobias WoydackVorstand Diakonie-Hilfswerk
Ist das gerecht? Soziale Spaltung
Foto-Serie 5
6 Gerechtigkeit
Kleidung sortieren, Kundschaft beraten, auch mal ein Elektrogerät reparieren: Lutz Hartmann (67) ist
seit zehn Jahren Freiwilliger im „Kramladen“ der evangelischen Kirchengemeinde Winterhude-Uhlen-
horst. Er ist ein Hartz-IV-Veteran. „Glücklicherweise bin ich inzwischen Rentner!“, ruft er aus. Er hat
in seinem Leben viel gearbeitet, in der EDV, als Studiotechniker und Kaufmann. „Ich gehörte zur
Mittelschicht, habe früher gut verdient.“ Mit Mitte 40 war er das erste Mal länger arbeitslos, er suchte
eine neue Arbeit, verlor sie wieder, wurde schwer krank. Als Lutz Hartmann ein Fall fürs Jobcenter
wurde, fühlte sich dies an wie ein Fall ins Bodenlose. „Du darfst gern arbeiten und dir ein Bein aus-
reißen. Aber wenn es dir dreckig geht, dann wirst du allein gelassen.“
Lutz Hartmann findet ungerecht, wie er als Arbeitsloser behandelt wurde. Wie kann eine Gesell-
schaft für Gerechtigkeit sorgen, wenn einzelne Mitglieder in Not geraten? Wie viel müssen die einen
abgeben, um den anderen zu helfen? Die Idee, als Gemeinschaft solidarisch Risiken zu tragen, ist
sehr alt. Genauso alt sind die Diskussionen, wie man dies ausgestaltet.
Der Sozialstaat verspricht genau dies: soziale Gerechtigkeit. Zum Beispiel in der Präambel zum
Sozialgesetzbuch. Unter anderem, indem der Staat das Existenzminimum absichert. Aber was genau
ist das Minimum, das ein Mensch zum Leben braucht? Reichen der Regelsatz von Hartz IV (416 Euro
im Monat) und die regional unterschiedlich kalkulierten Kosten der Unterkunft tatsächlich aus? Das
Bundesverfassungsgericht erklärte 2010 die Berechnung der Regelsätze für verfassungswidrig. Es
wurde nachgebessert. Aber die Berechnung des Mindestbedarfes bleibt strittig. Ein Gutachten im
Auftrag der Diakonie Deutschland gelangte 2016 zu dem Ergebnis, dass der Regelsatz für Allein-
stehende und Alleinerziehende um rund 150 Euro höher sein müsste. Zwar wurde der Satz zu Beginn
2018 angehoben – allerdings nur um sieben Euro.
Es geht um MenschlichkeitWenn Lutz Hartmann etwas ändern dürfte am Hartz-IV-System, dann würde er nicht nur den Regel-
satz deutlich erhöhen, sondern auch darauf dringen, dass die Kosten der Unterkunft realistisch kal-
kuliert werden. Dass das Jobcenter ihn gezwungen hat, aus der Wohnung auszuziehen, die ihm 25
Jahre ein Zuhause war, das habe etwas in ihm kaputtgemacht. „Wegen 30 Euro, die die Miete zu
Seit vielen Jahren engagiert sich Lutz Hartmann im „Kramladen“ der
evangelischen Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst.
Wenn die Sozialleistungen zu knapp bemessen sind, ständig Sanktionen
drohen und der Stress krank macht. Wenn das „Jobwunder“ vielen Men-
schen nur prekäre Beschäftigungen beschert. Wenn nach einem langen
Arbeitsleben die Rente nicht reicht. Und wenn Menschen mit kleinem
Einkommen sich ausgegrenzt fühlen und resignieren. Dann ist es Zeit um-
zudenken. Die Forderungen sind längst auf dem Tisch, wann kommt der
Kurswechsel hin zu mehr Gerechtigkeit? Viele wollen nicht länger auf die
Politik warten. So entstehen Orte und Räume, die Menschen gemeinsam
gestalten. Kleine Inseln der Solidarität. Wie haben einige von ihnen besucht.
Auf der Suche nach einem gerechteren Miteinander in Hamburg
Rosen und Respekt
Reportage 7
8 Gerechtigkeit
hoch lag! Und wenige Monate später hatte ich wieder einen Job
und hätte sie bezahlen können.“ Unter Mühen fand er eine neue
Wohnung, kleiner, ein wenig billiger. Aber in der fühlt er sich nicht
wohl und in der sitzt er jetzt fest.
Der „Kramladen“ ist ein wichtiger Ort für ihn: „Mir tut es gut,
hier zu sein. Die Aufgabe macht Spaß und hilft mir, nicht zynisch
zu werden.“ Beim Jobcenter vermisste er vor allem das Gefühl,
als Mensch gesehen zu werden: „Die ganze Haltung ist verkehrt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten ihre Kunden nicht
gängeln und schikanieren. Mich haben sie auf der einen Seite
ermahnt, mich adäquat zu kleiden, damit meine Bewerbungen
erfolgreich sind. Dann musste ich mir anhören, wer so fein ge-
kleidet sei, der brauche ja wohl kein Geld vom Jobcenter.
Schlimm, oder? Die Mitarbeitenden sollen fördern, nicht fertig-
machen! Dafür müssten sie aber selbst ganz anders qualifiziert
werden, damit sie ihre Arbeit verantwortungsvoll ausführen
können.“
Secondhandkleidung und 1.000-Euro-TaschenIm Winterhuder „Kramladen“ liegen Pullover, Hemden und
Hosen ordentlich sortiert in Regalen und auch passende Hand-
taschen gibt es – alles für kleines Geld. Zum Glück, denn auch
im wohlhabenden Winterhude gibt es Menschen, die von einer
kleinen Rente, von Grundsicherung oder Hartz IV leben. 36,45
Euro im Monat sieht der Regelsatz für Bekleidung und Schuhe
vor.
Einige Kilometer südlich im Hanseviertel warten in eleganten
Flagship-Stores Luxus-Handtaschen auf Käuferinnen. Da
können schon mal 1.200 Euro auf dem Preisschild stehen. Das
entspricht so ungefähr dem, was ein Hamburger Rentner mit
durchschnittlicher Rente pro Monat zur Verfügung hat – bei den
Rentnerinnen liegt der Schnitt deutlich niedriger bei 700 Euro.
Welten liegen zwischen Durchschnittsverdienern und den
Kunden der Luxusboutiquen.
Der Reichtum konzentriert sich in einer sehr kleinen Gruppe. In
keinem anderen EU-Land so extrem wie in Deutschland. Das
reichste Zehntel der Deutschen besitzt über 63 Prozent des
gesamten Vermögens dieses Landes. Und während die Einkom-
men aus Erwerbstätigkeit nach Berechnungen seit 1990 real nur
um rund 6 Prozent gestiegen sind, wuchsen die Vermögens-
einkommen im gleichen Zeitraum um fast 30 Prozent. Ist das
gerecht? Die Vermögen sind oft gar nicht selbst erarbeitet, son-
dern ererbt. Und auch die Unterschiede zwischen kleinen und
großen Erwerbseinkommen nehmen zu – so sehr, dass Öko-
nomen beunruhigt sind. Hamburg liegt bei der sogenannten Ein-
kommensspreizung übrigens an der Spitze aller Bundesländer.
Besonders alarmierend: Die einkommensärmsten 40 Prozent
der Menschen hierzulande haben praktisch keine Rücklagen.
Jede unerwartete Ausgabe kann in dieser Situation zur Ver-
schuldung führen. Es fehlen die Ressourcen, um in die eigene
Weiterbildung zu investieren oder in das Studium der Kinder.
Diese Ungleichheit wird zum Problem für die Demokratie: Sie
lebt von der Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger, sie verspricht
Chancen auf sozialen Aufstieg und Abfederung der Risiken.
Viele erleben aber, dass diese Versprechen nicht gehalten
werden.
Ein paar Quadratmeter HamburgStattdessen wird der Verteilungskampf schärfer. Ein Beispiel:
der Wohnungsmarkt. Nach einer aktuellen Studie der Haspa
müssen 45 Prozent der Hamburger Haushalte bereits mindes-
tens die Hälfte ihres Einkommens für Miete und Nebenkosten
ausgeben. Die Mieten steigen viel schneller als die Löhne und
Renten. Viele Mieter fragen sich, wie lange sie das noch schaf-
fen sollen.
Die Angst um die Wohnung ist auch bei den 185.000 Hambur-
ger Hartz-IV-Beziehern groß. Wenn das Jobcenter Sanktionen
verhängt, wird der Regelsatz um 25 Prozent oder sogar um die
Hälfte gekürzt oder gar nichts überwiesen. Häufig führt das zu
Mietschulden, weil Geld, das für die Miete vorgesehen ist, dann
für den Lebensunterhalt verwendet wird. Schlimmstenfalls folgt
der Verlust der Wohnung. Bereits zwei versäumte Mietzahlungen
können zur fristlosen Kündigung führen. Das erlebte auch
Bassam A. in Harburg.
Zu Konkurrenten gemachtDer Autohändler, der jahrelang gut verdiente, musste Insolvenz
anmelden. Das Jobcenter zahlte gar nicht, obwohl er völlig mit-
tellos war. Er klagte. Als ihm das Sozialgericht schließlich Recht
gab und das Jobcenter zur Nachzahlung aufforderte, war seine
Wohnung schon zwangsgeräumt. Er schläft jetzt bei Freunden
auf dem Gästesofa – wenn er überhaupt ein Auge zubekommt.
„Natürlich habe ich mich um eine neue Wohnung bemüht, war
bei der SAGA, bei einer Genossenschaft, aber ich habe einen
Schufa-Eintrag. Solange der besteht, sind meine Chancen
gleich null, da werde ich gar nicht erst zur Besichtigung eingela-
den.“ Deshalb lässt er sich jetzt bei der Sozialen Beratungsstelle
Harburg beraten, die Diakonie und Heilsarmee gemeinsam
tragen.
Dort hofft auch Peter Uwe S. auf Hilfe. Aus seiner letzten
Wohnung im Souterrain auf St. Pauli wurde er per Eigenbedarfs-
klage herausgedrängt. Er hat eine mehrjährige Odyssee durch
mehrere Notunterkünfte hinter sich, bezieht Hartz IV, sein Ren-
tenantrag läuft. Die bisherigen Besichtigungstermine waren ent-
Reportage 9
täuschend: „Wenn sie hören, dass ich wohnungslos bin, winken
sie ab.“
Zwar entstehen überall in der Stadt Wohnungen, darunter
auch Sozialwohnungen, aber die Wohnungsnot hält an. Vor
allem bezahlbare Wohnungen fehlen. Mitte der 1970er-Jahre
gab es 400.000 Sozialwohnungen in Hamburg, 2017 noch knapp
80.000. Laufend fallen bisherige Sozialwohnungen aus der Miet-
preisbindung heraus – ein Schwund, den der aktuelle Neubau
nicht ausgleichen kann.
Der Senat will die Einkommensgrenze für den Wohnberechti-
gungsschein erhöhen, dann hätten zukünftig 40 Prozent der
Hamburger Haushalte Anspruch auf eine Sozialwohnung. Gegen
fehlende Sozialwohnungen hilft das allerdings nicht. Bereits jetzt
konkurrieren Menschen mit mittlerem Einkommen mit Gering-
verdienern und sozial Benachteiligten um eine viel zu geringe
Zahl an bezahlbaren Wohnungen. Wenig überraschend, wer
dabei meist leer ausgeht. „So schlimm wie heute war es noch
nie“, sagt Helmut Trummel, der seit über 20 Jahren in der Sozia-
len Beratung für Wohnungsnotfälle in Harburg arbeitet. „Auch
nach dem Mauerfall, als viele Menschen nach Hamburg zogen,
war es sehr eng auf dem Wohnungsmarkt. Aber was wir derzeit
erleben, toppt alles.“ Zwar gibt es für Menschen, die am Woh-
nungsmarkt besonders benachteiligt sind, ein Kontingent an
Wohnungen, die ausschließlich mit Dringlichkeitsbestätigung
vergeben werden dürfen. Aber es sind zu wenige, kritisiert
Helmut Trummel: „Im letzten Jahr waren es ganze fünf Klienten,
die mit Dringlichkeitsbestätigung eine neue Wohnung beziehen
konnten.“
Expertinnen und Experten für IntegrationNicht nur die Lebenswelten der Hamburger, auch die Quartiere
driften auseinander. Die Kaufkraft unterscheidet sich drastisch.
Die sozialen Herausforderungen ebenso. Das lässt sich an kaum
einem Ort so gut beobachten wie in den Kitas.
Die evangelische Kita Maria-Magdalena in Osdorf ist eine der
ältesten integrativen Kindertagesstätten in Hamburg. Sie macht
sich stark für die Inklusion von Kindern mit Behinderung und
engagiert sich in der Sprachförderung. Schon lange bringt die
Mehrheit der Kinder einen Migrationshintergrund mit.
Der sechsjährige Kiyan nimmt die Schaufel, die riesig aussieht
in seiner Hand und drückt sie energisch in den Sand. Er buddelt
zusammen mit einem Spielfreund ein tiefes Loch im Sandkasten
der Kita. Neben dem Sandkasten steht sein Geh-Trainer. Der
sieht etwa so aus wie ein Rollator in Kindergröße. Kiyan kann
nicht laufen wie andere Kinder. Aber ein paar Schritte schafft er
schon, wenn jemand ihn stützt. Kiyan kann auch nicht sprechen,
aber wenn ihn ein Kind ärgert, schiebt er es von sich weg. Und
was die anderen reden oder ihn fragen, das versteht er inzwi-
schen perfekt.
Kiyan ist seit seiner Geburt schwer mehrfach behindert. Mit
seinen aus dem Iran stammenden Eltern und seiner jüngeren
Schwester Kimia, die ebenfalls die Kita besucht, wohnt er in
einer Folgeunterkunft in Osdorf.
„Über 90 Prozent unserer Kinder haben einen Migrationshin-
tergrund. Teilweise kommen sie ohne Deutschkenntnisse in die
Kita“, erklärt Kita-Leiterin Inga Breuer. „Wir nehmen auch viele
Kinder aus Folgeunterkünften auf. Unser Ziel ist immer, sie so zu
unterstützen, dass sie bis zur Einschulung unsere Sprache gut
verstehen und sprechen.“ Die Eltern sprechen oft erst wenig
Deutsch. Bei Elternabenden werden notfalls mehrere Dolmet-
scher dazugeholt: „Wir informieren über unsere pädagogische
Arbeit und auch über Kinderrechte und legen Wert auf gute Zu-
sammenarbeit mit den Eltern. Das geht nur, wenn wir miteinan-
der kommunizieren können.“ Die Kita bewarb sich für zusätzliche
Sprachförderung um Mittel aus dem Bundesfamilienministeri-
um, wurde in das Programm „Sprach-Kita“ aufgenommen und
beschäftigt eine Fachkraft, die sowohl die Kinder direkt fördert,
als auch das Erzieherinnenteam schult. Inga Breuer bedauert,
dass das Förderprogramm zeitlich befristet ist: „Sprachförde-
rung ist bei uns wirklich sehr wichtig, wir könnten noch mehr
davon gebrauchen und wir bräuchten hier dauerhaft Unterstüt-
zung. Je mehr wir hier für die Kinder tun können, desto besser
ist es für ihren weiteren Bildungsweg.“
Hilfe im Umgang mit dem HilfesystemIn jeder Gruppe der Kita haben vier bis fünf Kinder eine Behinde-
Peter Uwe S. (rechts) und Bassam A. aus Harburg sind
wohnungslos und suchen dringend eine neue Bleibe.
Reportage 1110 Gerechtigkeit
rung oder besonderem Förderbedarf, sie erhalten zum Beispiel Ergo- oder Physiotherapie durch
externe Therapeuten. Dafür braucht es jedoch zunächst ärztliche Diagnosen. Für Kiyans Eltern
und viele andere Mütter und Väter eine Anforderung, an der sie ohne Hilfe der Kita gescheitert
wären.
Die Erzieherinnen und Erzieher haben für Kiyan viele Anträge ausgefüllt, gegen ablehnende
Bescheide Widerspruch eingelegt, ärztliche Gutachten eingeholt. Viele Stunden haben sie damit
zugebracht – zum Teil auch nach Feierabend. Das Hilfesystem ist leistungsstark, aber der Zugang
zu den Hilfen ist kompliziert.
„Tut mehr für die Frauen!“Einen ganz besonderen Blick auf die Frage nach Gerechtigkeit hat Francis Porsingula. Die Sozial-
arbeiterin hat vor 25 Jahren die Nichtregierungsorganisation „We Care“ in Südindien aufgebaut,
die vor allem Frauen in den ärmsten Gemeinden in ländlichen Regionen hilft, und auch mit den
indischen Ureinwohnern arbeitet. Bei ihrer Arbeit hat sie gelernt, dass Selbsthilfe-Projekte und
Bildungsangebote dann am erfolgreichsten sind, wenn sie sich an die Frauen richten: „Über sie
erreicht man die ganze Familie.“
Als Stipendiatin eines Austauschprogramms für Fachkräfte aus den Länder des globalen Südens
bei der Diakonie konnte sie zwei Monate lang Eindrücke von sozialer und pädagogischer Arbeit in
Hamburg sammeln, mit Kollegen sprechen und an neuen Netzwerken arbeiten. „Natürlich ist
Hamburg ganz anders als die Städte in Indien. Trotzdem gibt es wichtige Gemeinsamkeiten“,
stellte sie fest. Die 52-Jährige hospitierte in einer Kita, lernte das Frauennotruftelefon kennen, in-
formierte sich über Frauenbildungsangebote und war in einem Frauenhaus zu Gast. „Frauen in
Hamburg bewegen sich frei durch die Stadt, viele sind berufstätig und wirken sehr selbstbewusst
auf mich“, sagt sie. „Aber ich habe auch gesehen, dass es nicht allen gut geht. Manche erleiden
Gewalt oder Missbrauch. Und auch in Deutschland verdienen Frauen deutlich weniger als Männer,
das hätte ich nicht gedacht!“
Eine Gruppe von Hamburgerinnen interessierte sie besonders: die Alleinerziehenden. Rund 40
Prozent von ihnen sind arm. „Warum erhalten sie nicht mehr Unterstützung?“, fragt die Inderin.
„Diese Unterstützung würde so viel bewirken, für die Frauen und die Kinder.“ Zu Hause in Indien
motiviert sie Frauen, etwas Geld zu sparen und sich gegenseitig Mikrokredite zu ermöglichen: „Bei
uns sind es immer noch die Frauen, die die härtesten Arbeiten machen, die am wenigsten verdie-
nen und oft in den Familien nahezu wie Rechtlose leben.“ Sie
begegnet ihnen auf Augenhöhe, hört ihnen zu, nimmt ihre Wün-
sche auf. Mit ihrer Organisation fördert sie Bildung und gesund-
heitliche Prävention. Mit Empowerment-Trainings stärkt sie das
Selbstbewusstsein von Frauen. „Das Wichtigste an unserer
Arbeit ist, nicht irgendwelche Programme über die Köpfe der
Menschen hinweg zu beschließen. Wir müssen sie einladen, ihre
eigenen Ideen einzubringen. Ganz egal ob du in Indien etwas
bewegen willst oder in Hamburg: Partizipation ist das Zauber-
wort!“
SoliPolis – Ideen für eine gerechtere StadtIm Café Nova sind die Tische schon vorbereitet. Auf jedem steht
eine Vase mit einer roten Rose. „Wir möchten, dass es unsere
Gäste schön haben“, sagt Ilse Brüschke, die regelmäßig mithilft
als Freiwillige beim „Veddeler Abendbrot“ dienstags im Gemein-
dehaus. „Das Café ist mein zweites Zuhause geworden“, erklärt
die 61-Jährige, die seit 30 Jahren auf der Veddel lebt, und setzt
sich mit zwei anderen Helferinnen auf Bänke vor dem Eingang.
Es bleibt noch Zeit für ein Schwätzchen und eine Zigarette. Ob
das Essen reicht? Seit Wochen ist noch mehr los als sonst im
zum gemütlichen Café umgestalteten Gemeindesaal. Den gan-
zen Sommer über liefen die Vorbereitungen für das große Festi-
val des Deutschen Schauspielhauses „New Hamburg – SoliPolis“.
Ilse Brüschke freut sich schon darauf. Sie macht diesmal beim
Tanztheater mit. In einer großen Tabelle an der Wand konnte sich
jeder eintragen, der mithelfen wollte beim Festival. Die Kirchen-
gemeinde ist offen für alle Stadtteilbewohner und setzt auf Par-
tizipation, nicht nur beim Festival. Stadtteildiakonin Uschi
Hoffmann erklärt: „Gemeinsam entwickeln wir Ideen. Zugänge
Kiyan (rechts) hat in der Kita viele neue Freunde gefunden.
Francis Porsingula kämpft in Indien für soziale Gerechtigkeit. Bei einem Besuch in Hamburg entdeckt sie Unterschiede und überraschende Gemeinsamkeiten.
12 Gerechtigkeit
zu Arbeit können wir als Kirchengemeinde den Menschen nicht
verschaffen, deshalb bieten wir Zugänge zur Kultur an. Bei uns
ist jeder willkommen und kann aktiv werden.“
So entstand eine sehr besondere Allianz zwischen Kunst,
Kirchengemeinde und Quartier, als das Deutsche Schauspiel-
haus ein Vor-Ort-Projekt in Hamburg plante und die Wahl auf
die Veddel fiel. Große Stiftungen unterstützen das Projekt „New
Hamburg“. Bereits 2014 fand ein erstes Festival auf der Veddel
statt. Die Kooperation wurde in den Folgejahren fortgesetzt mit
einzelnen Theaterabenden und Performances, im September
2018 folgte das zweite „New Hamburg“-Festival.
Einladung zum PerspektivwechselFür seinen Festival-Beitrag recherchierte Regisseur Dor Aloni
vor Ort und schrieb dann ein Stück über das Schicksal zweier
Staatenloser. Er inszenierte es mit Profi-Schauspielern und
Laien in der Veddeler Immanuelkirche. Auch das Stück „Zonck“
von Regisseurin Paulina Neukampf entstand mit einem ge-
mischten Ensemble: „Die Raucherkneipe Zonck wird darin zum
heimlichen Mittelpunkt Hamburgs, hier wird geprahlt und an Le-
genden gestrickt, über wüste Scherze gelacht, es ist eine einge-
schworene Gemeinschaft. Wir drehen den Spieß um und machen
uns lustig über den Irrsinn der Gesellschaft draußen vor der
Kneipentür, die sich vor allem über Arbeit und Besitz definiert.“
Eröffnet wurde das Festival durch eine Parade großer Puppen,
die der New Yorker Künstler Oscar Olivo mit einem Team baute
und spielte. „Die Veddel erinnert mich an New Yorker Stadtteile
mit vielen Sozialwohnungen, wo es auch fast wie in einem Dorf
zugeht.“ Die Veddel gehört zu den einkommensärmsten Quar-
tieren Hamburgs, das Durchschnittseinkommen der 4.500 Be-
wohner liegt bei knapp 16.000 Euro pro Jahr. Es gibt nur einen
Discounter, keine Drogerie, keine Apotheke.
Das Festival macht den Stadtteil zur Open-Air-Bühne, bringt
Menschen aus dem Stadtteil und Theaterfans zusammen. „Die
Frage, die wir uns alle gemeinsam stellen: Wie wollen wir als
Stadtgesellschaft und in unseren Stadtteilen zusammenleben?“,
so Uschi Hoffmann. „Wie können wir Austausch fördern, Solida-
rität stärken und für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen? Wie
können wir ein Umdenken herbeiführen, sodass Menschen nicht
mehr ausgegrenzt und an den Rand gedrängt werden? Andere
Städte sind da weiter, mutiger. Wir müssen dringend über den
Tellerrand schauen, um in Zukunft humanere Rahmenbedin-
gungen zu erreichen.“
Auch wenn die Theaterleute wieder ins Deutsche Schauspiel-
haus zurückkehren, hält das Gemeindehaus seine Türen offen.
Es bleibt ein Ort zum Mitmachen und Weiterdenken.
Sozialdiakonin Uschi Hoffmann setzt in der Kirchengemeinde Veddel auf Partizipation, Kreativität und Kunst.
BlindtextRati inullicim reptatiae
laccus atem quae. Nequis enecus dolupta tquatium qui
blaudip sandae cus sit
„SoliPolis“ auf der Veddel: Pauline Neukampf inszenierte ihr Stück „Zonck“ in der gleichnamigen Raucherkneipe.
Der New Yorker Oscar Olivo (Mitte) baute mit einem
Team aus Künstlern und Laien überlebensgroße
Puppen und Figuren für die „SoliPolis“-Parade.
Reportage 13
Kurz erklärt 1514 Gerechtigkeit
Konzepte sozialer Gerechtigkeit
Wohin das Geld fließtDurchschnittliche Jahreseinkünfte je Steuerpflichtigen, 2013 in Hamburger Stadtteilen
Viele haben wenigWas der Hartz-IV-Satz für Lebensmittel
vorsieht: rund 4,77 € pro Tag.
Ungleiche Chancen weltweitDie Lebenserwartung in Hamburg und seinen ausländischen Partnerstädten:
Auf Kosten des Klimas
Hamburg – mit 1,8 Mio. Einwohnern – stößt
mehr klimaschädliches CO2 aus als die
afrikanischen Länder Äthiopien und Uganda
zusammen – mit 148 Mio. Einwohnern.
CO2-Emission pro Einwohner im Jahr 2016:
Gerechtigkeit – Konzepte und Zahlen
Gerechtigkeit: ein Grundprinzip sozialer Organisation, eine wichtige Norm der Politik, ein zentraler Begriff der Moral. Bei sozialer Gerechtigkeit geht es darum, wie begehrte Güter und ungeliebte Lasten im gesellschaft- lichen Zusammenleben durch Institutionen (etwa den Staat oder Sozialversicherungen) verteilt werden.
Ist das gerecht? Sechs Beispiele
Hütten und PalästeDurchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner, 2017 in Hamburger Stadtteilen
Veddel
20 m2
30 m2
40 m2
50 m2
60 m2
38,9 m261,6 m259,5 m258,1 m229,8 m229,1 m226,6 m2
Wilhelmsburg Harburg Wellingsbüttel Blankenese Wohldorf-Ohlstedt Hamburg gesamt
Wenige haben viel
Unter den 500 Reichsten in Deutschland
sind 20 Hamburger – mit einem geschätzten
Vermögen von rund 66 Milliarden Euro.
Das ist mehr Geld, als der
Stadtstaat Hamburg in
den nächsten vier Jahren
ausgeben wird.
Dar es Salaam | Tansania
St. Petersburg | Russland
León | Nicaragua
Prag | TschechienShanghai | China
Chicago | USA
Hamburg | DeutschlandMarseille | Frankreich
Osaka | Japan80
70
60
Jahre
63,9
66,5
72,3
75,6
81,0
78,3
74,8
76,3
79,2
Hamburg10,00 t
Äthiopien0,10 t
Uganda0,12 t
20.000
0
40.000
60.000
80.000
100.000
120.000
Gerechte Verteilung wird nicht nur national, sondern ebenso auf globaler Ebene gefordert. Und unter dem Stichwort „Generatio-nengerechtigkeit“ auch über die Zeit: So sollen die Menschen heute nicht zulasten der kommenden Generationen leben.
Lebenserwartung von Männern, 2016. Daten für die jeweiligen Staaten.
Regelsatz: 416 € im Monat,
davon für Lebensmittel 145,04 € im Monat
Quellen Konzepte: Bundeszentrale für politische Bildung, Stefan Hradil: Soziale Gerechtigkeit. Hütten und Paläste, Wohin das Geld fließt: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein. Wenige haben viel: Joachim Bischoff, Bernhard Müller: Soziale Ungleichheit im Wohlstand. Reichtum und Armut in Hamburg. Studie im Auftrag der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft, 2017; unter Verwendung von Zahlen des Manager Ma-gazins für 2016. Pressemitteilung der Finanzbehörde vom 13.06.2018. Viele haben wenig: Regelbedarfsermittlungsgesetz, Infoportal der Diakonie Deutschland. Ungleiche Chancen weltweit: Statistisches Bundesamt. Auf Kosten des Klimas: Statistisches Bundesamt, Handout Klimaplan Hamburg, eigene Berechnung.
39.0
54 €
120.7
16 €
117.1
39 €
111.0
88 €
20.7
73 €
20.4
73 €
15.8
31 €
Veddel Rothenburgsort Harburg Harvestehude Blankenese Nienstedten Hamburg gesamt
Aus christlicher Sicht
„Gerechtigkeit ist bei Gott mehr als eine ausgewogene Rechtsprechung. Es geht darum, dass alle Geschöpfe zu ihrem Recht kommen. Dabei kommt es zum Beispiel nicht darauf an, dass der, der mehr tut, auch mehr bekommt. Es geht um die Güte Gottes. Sie ist radikal, sie macht keinen Unterschied.
Bei Gott ist zum Beispiel egal, ob man als Erstes kommt und viel arbeitet oder ob man der Letzte ist und weniger arbeitet als die anderen. Das ist die Pointe des Gleich-nisses von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20, 1-16): Alle bekommen so viel, wie sie brauchen. Das ist die Bedin-gung für Frieden und ein Merkmal von Gottes Reich.“
Quelle: Evangelische Kirche in Deutschland, www.ekd.de/Gerechtigkeit-11188.htm
Leistung: Menschen sollen entsprechend ihrem per- sönlichen Beitrag oder Aufwand für die Gesellschaft belohnt werden. Ungleiche Leistungen werden ungleich belohnt.
Chancen: Alle Menschen sollen im Wettbewerb um Güter und Positionen etwas leisten können. Dafür brauchen sie gleiche Startchancen, zum Beispiel in der Bildung.
Teilhabe: Jeder Mensch soll gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Bedarf: Menschen sollen das erhalten, was sie jeweils in ihrer Lebenssituation brauchen. In jedem Fall soll ein Mindestbedarf gedeckt sein.
Gleichheit: Güter und Lasten sollen möglichst gleich unter allen verteilt sein.
Der Tod ist die allergrößte Un-
gerechtigkeit, die dem Leben
passieren kann. Wir wissen ja,
dass der Tod zum Leben gehört,
und wir verstehen Krankheiten
– Gott sei Dank! – nicht mehr
als Strafe Gottes. Aber das Un-
gerechtigkeitsgefühl bleibt: Je
früher jemand verstirbt, umso
mehr. Je unerlöster jemand
gehen muss, desto schlimmer.
Je leidender ein Kranker, desto
bitterer.
Gerechtigkeit für Sterbende
und Kranke heißt, ihnen mit lie-
bendem Blick alle Zeit und Hilfe
zu schenken, die sie brauchen.
Und auch für ihre Angehörigen
ein Umfeld zu schaffen, damit
sie die Situation (er)tragen
können.
Genau das macht die Diakonie
– in der Hoffnung und Gewiss-
heit, dass am Ende jede dieser
Ungerechtigkeiten bei Gott auf-
gehoben sein wird. „Und Gott
wird abwischen alle Tränen“,
heißt es im Neuen Testament.
So lange sind wir bei denen,
die weinen und trösten.
Pastor Dr. Tobias WoydackVorstand Diakonie-Hilfswerk
Ist das gerecht? Krankheit und Tod
Foto-Serie 17
Das Diakonie-Hospiz im Stadtteil Volksdorf: Schwerkranke können hier mit besonderer Zuwendung die letzte Zeit verbringen.Zur Diakonie gehören zum Beispiel auch Palliativstationen
im Krankenhaus oder spezialisierte Pflegeteams, die zu Schwerkranken und Sterbenden nach Hause kommen. Zudem
sind geschulte Ehrenamtliche in der Hospizbegleitung tätig.
16 Gerechtigkeit
18 Gerechtigkeit Forderungen 19
Was würde in Hamburg (mehr) Gerechtigkeit schaffen?Acht Antworten der Diakonie – stellvertretend für zahlreiche Themen, bei denen wir uns für mehr Gerechtigkeit einsetzen
wir eine Pflegeversicherung bekommen, die eine echte
Absicherung für pflegebedürftige Menschen darstellt,
und der Eigenanteil an den Pflegekosten gesenkt wird.
wir mehr niedrigschwellige und kostengünstige Unter-
stützungsangebote für Senioren in Hamburg anbieten
können und es mehr Entlastungsangebote für pfle-
gende Angehörige gibt.
wir die zunehmende Altersarmut bekämpfen: zum Bei-
spiel durch höhere Regelsätze und Freibeträge in der
Grundsicherung im Alter.
alle Regeleinrichtungen – zum Beispiel Schulen, Aus-
bildungsstätten, Agenturen für Arbeit, Sozialbera-
tungen – so ausgestattet werden, dass sie ihre
Aufgaben wirklich erfüllen können.
alle Flüchtlinge Zugang zu unabhängiger Beratung
beim Asylverfahren haben.
beim Zugang zu Integrationsangeboten (Sprachkurse,
Arbeits- und Qualifizierungsmaßnahmen etc.) nicht
zwischen unterschiedlichen Statusgruppen sortiert
wird.
es individuelle, passende Angebote für ein selbstbe-
stimmtes Leben mit Behinderungen gibt.
die Antragswege stark vereinfacht werden und es
höhere Freibeträge oder besser gar keine Anrechnung
von Einkommen mehr gibt.
es mehr Angebote auch für schwer zu erreichende
Gruppen gibt, zum Beispiel Flüchtlinge mit Behinde-
rungen oder schwer psychisch Erkrankte.
das neue Bundesteilhabegesetz so umgesetzt wird,
dass es die Lebenssituationen von Menschen mit
Behinderungen wirklich verbessert, die inklusive
Gesellschaft fördert und tatsächlich mehr Teilhabe
und Selbstbestimmung bewirkt.
Hamburg die Regelsätze und Zuschläge erhöht: Ein-
kommensarme Menschen hätten dann mehr Geld in
der Tasche und könnten besser am gesellschaftlichen
Leben teilnehmen.
auch andere monetäre Barrieren, die Menschen aus-
schließen, gesenkt werden: zum Beispiel durch einen
kostenlosen HVV und freien oder preiswerten Zugang
zu kulturellen Angeboten.
es Flächentarifverträge für soziale Berufe wie
Erziehende oder Mitarbeitende in der Pflege gibt.
Hamburg Programme gegen den Fachkräftemangel
auflegt.
gute Bezahlung nicht zum Konkurrenznachteil wird.
Tarifbindungen in allen Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit
anerkannt werden.
die Stadt zuerst den Bau bezahlbarer Wohnungen für
Wohnungslose und sogenannte „D-Schein-Berechtigte“
(zum Beispiel Frauen im Frauenhaus, Menschen mit
Behinderung, Familien und bedürftige Senioren) fördert.
alle neu gebauten und alle frei werdenden Sozial-
wohnungen nach einer transparenten Prioritätenliste
vergeben werden.
bei der öffentlich-rechtlichen Unterbringung genügend
Plätze für alle geschaffen werden, damit Geflüchtete und
Obdachlose nicht miteinander konkurrieren müssen.
dafür gesorgt wird, dass der Lebensweg von jungen
Menschen nicht mehr abhängig ist von Geld und Herkunft.
schulische und außerschulische Bildungsorte vielfältiges
und selbstbestimmtes Lernen ermöglichen.
junge Menschen in der Wahrnehmung ihrer Rechte auf
Bildung und Entwicklung gestärkt werden.
Hamburg nicht nur von der EU-Erweiterung profitiert,
sondern auch die Verantwortung für Armutszuwande-
rung übernimmt. Wer Fachkräfte etwa aus Rumänien,
Bulgarien oder Polen willkommen heißt, sollte nicht
gleichzeitig versuchen, arbeitssuchende arme Men-
schen aus diesen Ländern zu vertreiben.
wir Produkte aus dem fairen Handel in öffentlichen
Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen oder Kranken-
häusern verwenden.
das Winternotprogramm tatsächlich für alle Bedürf-
tigen – gleich welcher Nationalität – offen ist.
Wenn in Hamburg in Würde alt werden nicht von der Höhe der Rente abhängt. Indem ...
Wenn bei der Inklusion und Teilhabe von Menschen die Ressourcen stärker nach dem wirklichen Bedarf eingesetzt werden. Indem ...
Wenn Hamburg die Integration der Flücht-linge mit der gleichen Kraft vorantreibt wie die unmittelbare Nothilfe 2015/2016. Indem ...
Wenn in Hamburg soziale Berufe ange-messen nach der Bedeutung bezahlt werden, die sie für die Gesellschaft haben. Indem ...
Wenn Bildung in Hamburg so verändert wird, dass für jedes Kind individuelle Ent- wicklung möglich ist und damit Benachtei-ligung reduziert wird. Indem ...
Wenn sich die Wohnungspolitik zuallererst an denen ausrichtet, die am dringendsten Wohnungen brauchen. Indem ...
Wenn wir in Hamburg die Beseitigung von Armut und sozialer Ungleichheit weltweit denken. Indem ... Wenn es beim Thema Armut in Hamburg
nicht nur um Chancen-, sondern auch um Verteilungsgerechtigkeit geht. Indem ...
2120 Gerechtigkeit Statements Interview 21
„Ich finde in Hamburg ungerecht ...“Sechs Stimmen aus der Hansestadt zu Bildung, Obdachlosigkeit und der Schere zwischen Arm und Reich
Von der Fürsorge zur TeilhabeEin neues Gesetz soll für Menschen mit Behinderung mehr Gerechtigkeit schaffen – doch die Umsetzung ist nicht einfach
Seit vergangenem Jahr ist das Bundesteilhabegesetz (BTHG) in
Kraft. Es soll für Menschen mit Behinderung Verbesserungen
bringen – hin zu mehr Selbstbestimmung und Inklusion. Tanno
Brysinski, Referent für Soziale Teilhabe im Diakonischen Werk,
verhandelt derzeit mit über die Umsetzung des BTHG in
Hamburg. Er sagt: „Die Idee ist gut, die praktischen Heraus-
forderungen sind immens.“
Wie viele Menschen in Hamburg betrifft das Bundesteil- habegesetz?Tanno Brysinski: Etwa zehn Prozent der Bevölkerung haben
eine schwere Behinderung. Auch wenn nicht jeder Eingliede-
rungshilfe beantragt: Potenziell betrifft das Gesetz rund 180.000
Menschen in Hamburg.
Warum ist das Gesetz entstanden?Seit 2009 gilt in Deutschland die Behindertenrechtskonvention
der Vereinten Nationen. Es war zwingend, das nationale Recht
daran anzupassen.
Welcher Grundlinie folgt das BTHG?Behinderung wird neu gefasst: Es gibt die Einschränkungen
beim einzelnen Menschen, aber sie stehen in Wechselwirkung
mit den Barrieren in Umwelt und Gesellschaft. Der Blick soll
sich auf die Ressourcen von Menschen richten, nicht auf ihre
Defizite. Assistenz soll die Betreuung ablösen, aus Fürsorge soll
Teilhabe werden.
Was ändert sich für Menschen mit Behinderungen in Hamburg?Die Reformen treten bis 2023 schrittweise in Kraft. Die Umset-
zung ist sehr unterschiedlich – was konkret bei den Berechtigten
ankommt, wissen wir oft noch nicht.
Können Sie Beispiele nennen?Schon angelaufen ist die unabhängige Beratung, in Hamburg
durch einen Zusammenschluss vor allem von Selbsthilfe-Initiati-
ven. Wenn sich das langfristig im Sozialsystem etabliert, ist das
eine gute Sache.
Sehr wirksam sind auch die finanziellen Verbesserungen. Bisher
musste man praktisch sein ganzes Vermögen aufbrauchen,
bevor man Eingliederungshilfe erhielt, und auch mehr vom
eigenen Einkommen einsetzen. Dank neuer Freibeträge ist das
jetzt anders. Auch das Einkommen des Partners wird nicht
mehr angerechnet. Das erleichtert Teilhabe erheblich.
Ein drittes Beispiel für die Umsetzung: Generell wird die Einglie-
derungshilfe aus der Sozialhilfe herausgelöst. Das ist ein Kern-
stück der Reform. Was jemand wegen seiner Behinderung
braucht, etwa der Fahrdienst für einen Menschen im Rollstuhl,
soll künftig getrennt abgerechnet werden vom Lebensunterhalt,
zum Beispiel für Essen und Miete. Der Ansatz ist genau richtig.
Allerdings bringt er sehr viel Bürokratie und auch Risiken mit
sich: Stationäre Einrichtungen, die bisher „all inclusive“ gerech-
net haben, müssen nun jede Leistung abgrenzen und zuordnen.
Ein großer Aufwand hinter den Kulissen – ohne dass sich für
die Bewohner zunächst etwas verbessert. Im Gegenteil, wenn
die neuen „besonderen Wohnformen“ nicht mehr auskömmlich
finanziert werden, könnten den Bewohnern sogar Auszug und
möglicherweise Wohnungslosigkeit drohen.
Wie stellt sich die Diakonie auf das Gesetz ein?Der Zeitplan, um die Details zu regeln, ist recht sportlich. Derzeit
verhandeln die freien Wohlfahrtsverbände, die privaten Anbieter
und die Sozialbehörde über den Landesrahmenvertrag zum
Sozialgesetzbuch IX. Erst wenn der steht, können einzelne
Träger mit der Behörde konkrete Leistungsverträge abschließen.
Die fehlende Planungssicherheit ist derzeit ein großes Problem
für unsere Mitgliedseinrichtungen.
Wie wird die Reform finanziert?Der Bund will mehr Kosten übernehmen und dadurch die Kom-
munen entlasten. Insgesamt wird die finanzielle Ausstattung der
Eingliederungshilfe aber nicht besser.
Aus Ihrer Sicht: Sorgt das BTHG für mehr Teilhabegerech-tigkeit?Für die Berechtigten wird sich im Alltag erst mal wenig ändern.
Aber wenn sich durch das BTHG eine andere Kultur einspielt
und Menschen mit Behinderung immer mehr als normale Bürger
angesehen werden, dann wäre das ein großer Schritt zu mehr
Teilhabe und mehr Gerechtigkeit. Ich hoffe, wir können in zehn
Jahren sagen: Dieses Gesetz war den Aufwand wert.
Tanno Brysinski Referent für Soziale Teilhabe
im Diakonischen Werk Hamburg
„… wenn arme Stadtteile nicht bevorzugt mit Bildung versorgt werden. Bücher-hallen, gute Angebote im Umkreis von Schule, Musik und Sport können Nachtei-len eines ärmeren Umfelds entgegenwirken. Bildung ist eine ganz kostbare Ressour-ce für ein selbstbewusstes Leben.“
Ilse Zeuner, Sozialbera-tung, Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst
„... dass die Menschen in Blankenese im Schnitt fast elf Jahre länger leben als die Menschen auf der Veddel. Auch die Krankheitshäufig-keit ist extrem ungleich ver-teilt. Krankheit und Gesund-heit sind in Hamburg eine Frage von gesellschaftlichen Machtverhältnissen.“
Katja Schlegel, Juristin, Sozial- und Gesundheits-beratung im Stadtteilge-sundheitszentrum Poliklinik Veddel
„... dass immer noch so viele Menschen obdachlos sind. Als könne man da nichts machen. Man kann sehr wohl etwas machen! Wir freuen uns darüber, dass dank zweier Stiftungen ein Haus gebaut wird, in dem Hinz&Kunzt und 24 Men-schen eine Heimat finden.“
Dr. Jens Ade, Geschäfts-führer des Straßenmaga-zins Hinz&Kunzt
„… dass durch Gentrifi- zierung und steigende Mieten in einigen Stadtteilen immer mehr Menschen gezwungen sind, wegzu- ziehen. Wohnraum muss für alle erschwinglich sein. Zu-dem verlieren Stadtteile wie Sankt Pauli ihre Identität. Mit den ursprünglichen Bewoh-nern geht auch die Atmo-sphäre von einst verloren.“
Johanna Sträter absol-viert ein Freiwilliges Soziales Jahr im Agaplesion Diakonie- klinikum Hamburg
„… dass ich nicht mit meiner Familie zusammen leben kann. Ich warte schon so lan-ge. Alle Fragen vom Amt und der Botschaft habe ich ehr-lich beantwortet, aber trotz-dem sind meine Frau und meine drei Kinder noch im-mer in Syrien. Ob mein jüngster Sohn mich noch er-kennt? Ich kann nicht mehr warten.“
Yousuf Alaghaa, 2013 aus Syrien geflohen, arbeitet derzeit als Hausmeister im Bundesfreiwilligen-dienst in der Lutherge-meinde Bahrenfeld
„… dass die Schere zwi- schen Arm und Reich immer weiter aufgeht. Die Bereitschaft zu helfen ist in unserer Gesellschaft vor-handen. Es fehlt aber an hauptamtlichen Strukturen, die Hilfe effektiv zu koordi-nieren.“
Markus Krohn, MK Medien PR- & Event- agentur
Uns jammert, was wir vor uns
sehen. Was wir nicht sehen oder
nur aus der Ferne, hat es schwer,
unsere Herzen und Sinne zu er-
reichen – selbst wenn wir darum
wissen. Und wir wissen sehr ge-
nau: Um den weltweiten Klima-
wandel, den hauptsächlich die
Länder im Norden verursachen
und unter dem zuerst die Länder
des Südens leiden. Wir wissen,
wie die Konflikte der Welt mit un-
seren Waffen angeheizt werden,
wie Flüchtlingsströme auch durch
unsere politischen Entscheidun-
gen entstehen. Und so weiter.
Und so weiter ...
Komplexe globale Zusammen-
hänge sind schwer zu fassen –
alles hängt irgendwie mit allem
zusammen. Und ein Einzelner
kann scheinbar nur wenig tun für
mehr Gerechtigkeit weltweit.
Aber auch die Menschen in der
Ferne sind unsere Nächsten,
gerade in der globalen Welt. Brot
für die Welt und Diakonie Kata-
strophenhilfe erinnern uns daran
und ergänzen unsere beschränk-
te Wahrnehmung – Gerechtigkeit
braucht auch den Blick aufs
Ganze!
Pastor Dr. Tobias WoydackVorstand Diakonie-Hilfswerk
Foto-Serie 2322 Gerechtigkeit
Ist das gerecht? Klima-wandel
CO2 belastet das Klima, zu Hamburgs Emissionen trägt auch das Kohlekraftwerk im Stadtteil Moorburg bei.
Brot für die Welt setzt sich unter dem Dach der Diakonie für Klimagerechtigkeit weltweit ein:
mit Hilfsprojekten in den Ländern des Südens, aber auch durch Unterstützung der Hamburger
Volksinitiative „Tschüss Kohle“.
www.twitter.com/DiakonieHH
Social-Media-RückblickDiese Tweets zum Anklicken: www.diakoniehh.de/dm18-tweets
24 Panorama Panorama 25
Meldungen
Integration im Stadtteil fördern
Rund 50.000 geflüchtete Menschen leben in Hamburg. Ob
ihre Integration gelingt, entscheidet sich im Stadtteil. Die
Wohlfahrtsverbände, darunter die Diakonie, haben deshalb
das gemeinsame Projekt „Perspektive Hamburg“ gestartet.
In sechs Quartieren sind neue Anlaufstellen entstanden, die
ein gutes Zusammenleben unterstützen sollen, etwa durch
Beratung, Vernetzung und Veranstaltungen.
www.perspektive-hamburg.info
Eine Brücke in die Kita
Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund sollen leich-
ter Zugang zu Kitas bekommen. Das Programm „Kita-Ein-
stieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ läuft bundesweit, an
der Umsetzung in Hamburg beteiligt sich auch die Diakonie.
So ist eine Kita-Kulturlotsin unterwegs, und zahlreiche Fort-
bildungen bereiten Fachkräfte auf kulturelle Vielfalt im Kita-
Alltag vor. www.kita-einstieg-hamburg.de
Diakonie beobachtet Abschiebungen
Nach dreijähriger Pause beobachtet das Diakonische Werk
Hamburg wieder Abschiebungen am Hamburger Flughafen.
Die Fälle werden dokumentiert, problematische Situationen
festgehalten. In einem Begleitgremium mit staatlichen Stel-
len, Kirchen und Initiativen werden die Berichte besprochen.
www.diakoniehh.de/dm18-abschiebung
Engagement „kurz und gut“
Mit knappem Zeit-Budget Gutes tun: Seit Herbst 2017
vermittelt das Diakonische Werk Freiwilligen-Einsätze von
wenigen Stunden oder einem Tag. So können sich auch
Menschen engagieren, die beruflich oder familiär stark ein-
gebunden sind und sich nicht langfristig verpflichten wollen.
Das Konzept geht auf: Im Verteiler sind schon mehr als 250
Interessierte, das Durchschnittsalter ist 33 Jahre.
www.diakoniehh.de/freiwillig-kurz-und-gut
Gute Jobs in der Altenpflege – weitersagen und bewerben! Eine Aktion, um Fach- und Nach-
wuchskräfte für die Altenpflege
zu werben, lief im Mai und Juni.
Das Motto: „Komm’ an Bord der
Diakonie“. Mitarbeitende in mehr
als 80 diakonischen Einrich-
tungen in Hamburg waren aufge-
rufen, Freunde und Verwandte
anzusprechen, die auf Jobsuche
sind. Im Stellenportal der Alten-
pflege können sich Interessierte
mit nur zwei Klicks bewerben –
auf ausgeschriebene Stellen
oder initiativ.
Die Diakonie ist in Hamburg
der größte gemeinnützige Anbie-
ter in der Altenpflege. „Wenn wir
in unseren Pflegeheimen und
ambulanten Diensten weiter gute
Arbeit leisten wollen, brauchen
wir ausreichend und gut ausge-
bildetes Personal“, betont Diakonie-Vorstand Stefan Rehm. Die
Diakonie unterstütze faire Löhne für alle Pflegekräfte, eine Per-
sonalbemessung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert,
sowie die zügige Umsetzung der Pflegeberufsreform.
Stellenportal: www.pflege-jobs.hamburg
Karriereportal für soziale Berufe kommt. Um diakonische
Einrichtungen in Hamburg bei der Personalgewinnung zu unter-
stützen, wurde Diakonie JobPartner ins Leben gerufen. Die
Servicestelle berät zum Beispiel Mitglieder zu Recruitingfragen
oder sorgt für Präsenz bei Berufs- und Ausbildungsmessen.
Herzstück wird aber ein neues Karriereportal für soziale Berufe
Komm’ an Bord!Jobs und Karriere: Wie die Diakonie um Fachkräfte wirbt
sein. Diakonische Einrichtungen
können dort freie Stellen kosten-
los einstellen und sich als Arbeit-
geber präsentieren. Das Portal
wird umfassende Informationen
zu sozialen Berufen bei der Dia-
konie bieten und sehr anwender-
freundlich sein: Interessierte
finden mit wenigen Klicks das
passende Stellenangebot und
können sich gleich online bewer-
ben.
www.diakoniehh.de/dm18-
jobpartner
Flüchtlinge als Mitarbeiter ge-winnen. Hoch motiviert suchen
viele Geflüchtete in Hamburg
einen beruflichen Einstieg. Zu-
gleich brauchen Sozial- und
Pflege-Einrichtungen engagierte
Fachkräfte. Hier vermittelt Diako-
nie JobPartner Refugees: Das
Projekt berät und unterstützt Flüchtlinge bei der Suche nach
einem Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Gefördert
wird das von der Deutschen Fernsehlotterie.
Mehr als 140 Menschen hat Diakonie JobPartner Refugees in
den vergangenen zwei Jahren beraten. 36 wurden in ein Prakti-
kum, 17 in eine Ausbildung vermittelt. Zehn fanden eine feste
Stelle oder einen Platz in einem Freiwilligendienst. „Wir könn-
ten viel mehr Geflüchtete vermitteln“, erklärt Projektleiterin
Inga-Carina Schrick. Enorm erschwert werde das aber durch
bürokratische Hürden, vor allem durch die zahllosen aufent-
halts- und arbeitsrechtlichen Vorgaben.
www.diakoniehh.de/dm18-refugees
Engagierte Mitarbeitende in sozialen und pflegerischen Berufen werden dringend gesucht. Drei Beispiele, was die Diakonie Hamburg unternimmt, um neue Fachkräfte an Bord zu holen.
Zeigt im Stellen- portal Gesicht für die Diakonie: Stefanos Karafotis von der ELIM Diakonie.
Landespastor Dirk Ahrens verleiht @berndseguin die #Bugenhagenmedaille – das ist die höchste Auszeichnung der @nordkirche_de für #ehrenamt-liches #Engagement für #Kirche und #Diakonie! Herzlichen Glückwunsch!
Der #Mitternachtsbus ist ein Lichtblick für #obdachlo-se Menschen in #Hamburg. Dieses #Diakonie-Angebot finanziert sich zu 100% aus #Spenden und wäre auch ohne die vielen #Ehrenamtlichen nicht möglich! @rakeeede ist eine Nacht lang mitgefahren.
Zu Silvester Brot statt Böller: Die @BROT_fur-diewelt-Aktion zwischen den Jahren startet heute und geht bis zum 5. Januar. Damit aus einem „Dinner for One“ ein „Dinner for All“ wird.
Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 12. Nov 2017 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 15. Dez 2017 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 22. Dez 2017Der #Bundespräsident spricht mit einem jungen #Obdachlosen, der ehrenamtlich im #HerzAs arbeitet und nachts das #Winternotprogramm in Anspruch nimmt. Er sagt, dass er ohne Wohnung auch keinen Job bekommt.
Sie haben nicht so viel Zeit für ein #Ehrenamt, aber könnten sich mal für ein paar Stunden oder einen Tag #engagieren? Auch dafür haben wir was! Infos heute noch bis 17Uhr auf der @AKTIVOLIboer_HH in der @hkhamburg!
Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 23. Jan 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 11. Feb 2018 Digital schon phänomenal? Da geht noch was, sagen wir! Der digitale Wandel hat auch die Diakonie Hamburg fest im Griff – höchste Zeit, sich mit den drängendsten Fragen auseinanderzusetzen. Die Vorträge von unserem Fachtag streamen wir jetzt LIVE auf YouTube: https://youtu.be/-D1KJ9A3hvw #diakoniedigital
www.facebook.com/DiakonieHH15. Feb 2018
Zwei Jubiläen unter einem Dach
Seit 50 Jahren gibt es die Diakonie-Tagesaufenthaltsstätte
für Wohnungslose (TAS). Sie gehört zum Diakonie-Zentrum
für Wohnungslose (DZW), das seit zehn Jahren besteht. Das
Doppel-Jubiläum wurde im September gefeiert. Sozialsena-
torin Dr. Melanie Leonhard würdigte das Haus als wichtigen
„Ort der Begegnung“. Bischöfin Kirsten Fehrs betonte, die
Einrichtungen seien ein „Seismograph des gesellschaftlichen
Klimas in Hamburg“.www.diakoniehh.de/dm18-dzw
Zehn Jahre SeniorPartner Diakonie
Runder Geburtstag bei SeniorPartner Diakonie: Seit zehn
Jahren bringt das Projekt geschulte Freiwillige und ältere
Menschen zusammen. Die SeniorPartner-Tandems treffen
sich ein- bis zweimal pro Woche. Allein 2017 besuchten
knapp 150 Freiwillige regelmäßig rund 240 ältere Menschen
und entlasteten dadurch auch pflegende Angehörige. Gefei-
ert wurde das Jubiläum mit einem Festgottesdienst und
Empfang.www.seniorpartner-diakonie.de
www.twitter.com/DiakonieHH
Social-Media-Rückblickwww.facebook.com/DiakonieHHDiese Tweets zum Anklicken: www.diakoniehh.de/dm18-tweets
Zahlen und Fakten 27
z. B. Ehe-, Erziehungs- und Lebensberatung, Familienbildungsstätten, Mehrgenerationenhäuser
z. B. Pflegeheime, Diakoniestationen, Service- Wohnen, Seniorentreffs
z. B. Krankenhäuser, Hospize, Krankenpflege-Fachschulen, Suchtkrankenhilfe
z. B. Wohngruppen, sozialpädagogische Lebensgemeinschaften, Jugendsozialarbeit
z. B. Schulen und Weiterbildung, Stadtteildiakonie, Betreuungsvereine, Rettungsdienste
„Mit Gott groß werden“ lautet das Motto in den Evangelischen Kitas
104 Angebote in der Familienhilfe 165 Evangelische Kindertagesstätten
261 Angebote in der Altenpflege und -hilfe333 Angebote in der Jugendhilfe 57 sonstige Angebote
Angebote für ganztägige Betreuung (GBS) und Ganztagsschule (GTS) z. B. Wohnungslosenhilfe, Schuldnerberatung, Beratung für Flüchtlinge, TelefonSeelsorge
z. B. Wohnen, Werkstätten, Frühförderung, Beratungsstellen
31 Kooperationen mit Schulen 159 Angebote in besonderen Lebenslagen352 Angebote in der Behindertenhilfe
71 Angebote für Gesundheitsdienstleistungen
Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen.
Denn der Glaube an Jesus Christus und praktizierte Nächsten-
liebe gehören zusammen.
Das Diakonische Werk Hamburg ist zum einen Spitzenverband
der freien Wohlfahrtspflege, zum anderen unterhalten wir selbst
Hilfsangebote. Als Spitzenverband vertreten wir die Interessen
von 342 Trägern, die bei uns Mitglied sind. Das Spektrum reicht
von der Kita einer Kirchengemeinde bis zu großen Trägern wie
der Evangelischen Stiftung Alsterdorf oder dem Rauhen Haus.
Wir vertreten unsere Mitglieder in Verhandlungen mit Staat und
Kostenträgern, beraten sie in rechtlichen, wirtschaftlichen und
konzeptionellen Fragen und bieten Fortbildungen an. 130 Mit-
arbeitende leisten diese Verbandsarbeit.
Als Hilfswerk unterhalten wir selbst mehr als 20 Angebote für
die Menschen in der Großstadt. Dazu gehören etwa die Telefon-
Seelsorge, die Schuldnerberatung, das Diakonie-Zentrum für
Wohnungslose, die Erziehungs-, Ehe-, Partnerschafts- und
Lebensberatung oder das Frauenhaus. Im Hilfswerk arbeiten
152 Hauptamtliche.
Weil unsere Hilfe Menschen weltweit gilt, beteiligen wir uns an
der bundesweiten Aktion „Brot für die Welt“, unterstützen die
Diakonie Katastrophenhilfe und fördern Projekte in Hamburgs
Partnerstädten Dar es Salaam und St. Petersburg.
In Hamburg hat das Diakonische Werk innovative Projekte initi-
iert wie etwa das Straßenmagazin Hinz&Kunzt, die passage gGmbH, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen
eine berufliche Perspektive verschafft, oder die Zentrale Anlauf-stelle Anerkennung, die bei der Anerkennung ausländischer Ab-
schlüsse hilft.
Das Diakonische Werk Hamburg ist Mitglied der Diakonie
Deutschland – Evangelischer Bundesverband. Bundesweit gibt
es etwa 30.000 diakonische Einrichtungen und Dienste mit rund
525.000 hauptamtlich Mitarbeitenden. Die Diakonie ist Deutsch-
lands zweitgrößter Wohlfahrtsverband.
Liste aller Mitgliederwww.diakoniehh.de/mitglieder
Diakonie HamburgWer wir sind, was wir tun
26 Zahlen und Fakten
Diakonie-Chef Dirk Ahrens und @HensslerSteffen waren auf Sponsorenfang für das Integrations- projekt Lecker hoch drei von @hamburgwork von unserem Mitglied @PestalozziHH (gesundes Mittagessen für #Kita-#Kinder).
#Diakonie-Chef Dirk Ahrens hat 34 #evangelischen #Kitas aus #Hamburg und Schleswig-Holstein das Evangelische Gütesiegel BETA verliehen. Damit sind jetzt 2/3 der Kitas der Hamburger Kirchenkreise zertifiziert! diakonie-hamburg.de/de/presse/pres…
Bei @BROT_furdiewelt können Sie Ihren eigenen #Ökologischen #Fußabdruck schätzen lassen und sich Tipps für Verbesserungen holen! fussabdruck.de/fussabdrucktes…
Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 12. Feb 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 22. Feb 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 2. Mai 2018#Einsamkeit macht krank. Durch Verlust des Partners, geringere #Mobilität und #Krankheit nehmen die Kontakte älterer Menschen ab. Wie #SeniorPartner dem vorbeugen kann, lesen Sie hier: diakoniehamburg.de/de/.content/do…
„Wir müssen in der Kinder- und Jugendhilfe dafür sorgen, dass junge Menschen systematisch über ihre Rechte informiert und #Kinderrechte auch umgesetzt werden.“ Gabi Brasch bei der Anhö-rung der Enquetekommission #Kinderschutz.
Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 15. Mai 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 7. Juni 2018 Auf einem Fachtag diskutierten heute rund 70 Teil-nehmende über diakonische Identität. „Die Diakonie wird ihre gesellschaftliche Bedeutung nur dann behalten, wenn sie sich klar christlich-protestantisch profiliert und sich zugleich gegenüber unserer sehr diversen Gesell-schaft öffnet“, so Diakonie-Chef Dirk Ahrens.
10. Apr 2018
Social-Media-Rückblickwww.twitter.com/DiakonieHH www.facebook.com/DiakonieHHDiese Tweets zum Anklicken: www.diakoniehh.de/dm18-tweets
Zahlen und Fakten 29
Gewinn- und Verlustrechnung 2017 So helfen Ihre Spenden
Schuldnerberatung, Beratung und Seelsorge162.619 €
Sonstige Hilfsangebote (z. B. Nachbarschaftshilfe)68.559 €
Gesamtergebnis der Spenden
Angebote für Mädchen und Frauen in St. Georg und St. Pauli 57.942 €
Hilfe für Familien und Kinder 137.941 €
Hilfe für Senioren (inkl. Hospiz und Demenz) 108.924 €
Hilfe für obdachlose Menschen530.063 €
Arztpraxis für Menschen ohne Papiere 165.146 €
Hilfe für Flüchtlinge und Migranten 67.742 €
28 Zahlen und Fakten
2017 1.256.363 Euro Zusätzlich Vermächtnisse in Höhe von 1.036.000 Euro
2016 1.200.200 Euro
Erlöse
Kirchliche Zuwendungen
Öffentliche Mittel
Spenden, Kollekten
Mitgliedsbeiträge
Erträge aus Dienstleistungen
Zinsen
Kosten
Personalkosten
Diakonischer Aufwand · Finanzhilfen
Sachkosten
Miete
Abschreibung
Landesverband und Hilfswerk
Landesverband und Hilfswerk
3.754.400 €2.575.900 €
1.638.400 €6.054.700 €
1.094.000 €1.198.500 €
1.335.100 €
3.112.400 €1.166.500 €
284.100 €79.900 €
-147.800 €Jahresergebnis
59,9% 52,7 %
13,3% 20,1 %
17,2 % 18,2 %
7,4 % 8,3 %
2,1 % 0,8 %
6.262.800 € 5.909.700 €
1.389.400 € 2.250.500 €
1.799.700 € 2.041.200 € 776.700 € 929.900 € 222.400 € 92.000 €
2017 1.325.186 €2016 1.281.643 €
Spenden aus Hamburg:
Spenden aus Hamburg:
Risikobericht
Unser Jahresabschluss 2017 wird in Einzelabschlüssen darge-
stellt. Das Diakonische Werk Hamburg – Landesverband weist
ein positives Jahresergebnis in Höhe von 764.400 Euro aus.
Das Diakonie-Hilfswerk Hamburg hat 2017 mit einem
negativen Ergebnis von -147.800 Euro abgeschlossen.
Das Ergebnis 2017 hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Landesverband und Hilfswerk finanzieren sich zu einem
wesentlichen Teil aus kirchlichen Zuwendungen. Sie waren im
vergangenen Jahr stabil. Bei den Spenden und Nachlässen hat
das Diakonische Werk Hamburg einen erfreulichen Zuwachs
gegenüber 2016 zu verzeichnen. Bei den Ausgaben sind,
durch zusätzliche Projekte, insbesondere die Personalkosten
gestiegen. Sie wurden außerdem aufgrund der für uns gültigen
Tarifverträge erhöht. Die Zahl der Mitarbeitenden ist gestiegen.
Die Zinsen aus Finanzanlagen sind weiterhin rückläufig,
bedingt durch das niedrige Zinsniveau.
Für 2018 zeichnet sich eine stabile Entwicklung der kirchlichen
und öffentlichen Zuwendungen ab, sodass wir für das laufende
Jahr mit einer guten Entwicklung unserer wirtschaftlichen Lage
rechnen dürfen.
Die Diakonie war im Advent 2017 Partner der großen NDR Spendenaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ für Kinder und Familien in Not. Das Diakonische Werk Hamburg hat die Verwaltung und Organisation der Spen-den für ganz Norddeutschland übernommen. Die Gesamt- spendensumme von 2.528.991 Euro wurde nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel zur Förderung regionaler Projekte auf die beteiligten Diakonischen Werke in Nord-deutschland verteilt. Mit 466.524 Euro wurden diakonische Projekte in Hamburg gefördert. 537.059 Euro gingen nach Schleswig-Holstein, 420.365 Euro nach Mecklenburg-Vorpommern und 1.105.043 Euro nach Niedersachsen und Oldenburg.
Diakonie als Partner der NDR Spendenaktion 2017
33,5% 23,3 %
14,6 % 54,7%
9,8 % 10,8 %
11,9 %
27,8 % 10,5 %
2,5 %0,7 %
„einfach himmlisch!“ heißt das Motto der „Nacht der Kirchen Hamburg“ am 15. September 2018. Mehr als 100 Gemeinden öffnen ihre Türen und laden gemeinsam ein zu einem bunten Fest. Von 19 Uhr bis Mitternacht sind außergewöhnliche Momente mit Spiritualität, Literatur, Musik und Kunst zu erleben.
15. Sep 2018
Wir trotzen Regen und Kälte: Die #Diakonie #Hamburg ist auch dieses Jahr mit 20 Teams und 600 Laufenden beim #hshnordbankrun am Start!
Wer einen #Stadtteil positiv verändern möchte, muss seine Bewohnerinnen und Bewohner einbeziehen. Das gilt auch für Schulen und #Bildung, so die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Neumann bei der Podiumsdiskussion „#Hamburg! Gerechte Stadt“.
Mehr als 1,3 Mio. Euro #Spenden hat @BROT_ furdiewelt 2017 aus Hamburg erhalten. Das Geld hilft unter anderem gegen #Hunger und #Klima-wandel. Wir bedanken uns ganz herzlich! diakoniehamburg.de/de/presse/pres...
Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 23. Jun 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 26. Jun 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 9. Aug 2018Ulrich Lilie sagt „300.000 Flüchtlinge stehen schon in Lohn und Brot. Das ist eine Erfolgs-zahl.“ #unerhört #zuhören #integration #diakonie #hamburg
„Wenn für Flüchtlinge jeder rettende Hafen ver-sperrt ist – was dann? Will man die Menschen jämmerlich ersaufen lassen? Wir müssen alle dagegen aufstehen!“ Bischöfin Kirsten Fehrs auf der #demo der @SeebrückeHH #hamburg.
Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 22. Aug 2018 Diakonie Hamburg @DiakonieHH · 2. Sep 2018
2017 848.122 €2016 376.703 €
Spenden für Brot für die Welt und die Diakonie-Katastro-phenhilfe werden zentral im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin verwaltet. Im Diakonische Werk Hamburg gibt es eine regionale Arbeitsstelle. Brot für die Welt leistet in mehr als 90 Ländern Hilfe zur Selbsthilfe. Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet schnelle Nothilfe bei Krisen und Naturkatastrophen. In 2017 waren dies insbe- sondere Hilfe für die hungernden Menschen in Ostafrika und Nothilfe in Syrien bzw. in den Flüchtlingslagern.
764.400 €LandesverbandHilfswerk
30 Zahlen und Fakten
Herausgeber
Diakonisches Werk HamburgLandesverband der Inneren Mission e.V.
Königstraße 54
22767 Hamburg
Telefon 040 30620-231
Fax 040 30620-315
info@diakonie-hamburg.de
www.diakonie-hamburg.de
Konzeption, Redaktion, TexteSteffen Becker (verantwortlich)
Detlev Brockes, www.detlevbrockes.de
Anke Pieper, www.ankepieper.de (Reportage)
Zahlen und Fakten
Bianca Carstensen
Gestaltung und Infografiken
Stephanie Haase
Druck
Druckerei Zollenspieker Kollektiv GmbH, Hamburg
Papier
Gedruckt auf 100% Recyclingpapier,
zertifiziert mit dem Blauen Engel.
Auflage
11.000
Fotos ©Mauricio Bustamante (Umschlag, Reportage, Foto-Serie:
Ist das gerecht?; S. 19, 20, 27, 29), Simone Friese/Oliver Giel (S. 3, 30), Annette Schrader (S. 18, 26, 27, 29), Diakonie Deutschland (S. 19), Lena Woehler (S. 20); Tina Taege
(S. 21), iStock/Paolo Cipriani (S. 24), Stefan Albrecht (S. 24),
iStock/FatCamera (S. 26), Diakonie Hamburg (S. 25, 29),
fotolia/william87 (S. 26), Kristina Krüger (S. 27), Bernd Jonkmanns (S. 27), iStock/Ridofranz (S. 27), iStock/Raw-pixel (S. 27), Karin Desmarowitz (S. 29), Diakonie/Marc Brinkmeier (S. 29)
Stand Oktober 2018
Impressum
Kontakte und Links
So ist das Diakonische Werk Hamburg aufgebaut
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2017
Landesverband 130 Mitarbeitende
Hilfswerk 152 Mitarbeitende
Mitglieder 2017
Rechtsträger 342
Diakonische Angebote 1.659
Mitarbeitende rund 20.000
Aufsichtsrat Landesverband
Mitgliederversammlung
Vorstand
Hilfswerksausschuss
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Pastor Dr. Torsten Schweda Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Alten Eichen
Vorsitzende des Hilfswerksausschusses
Pröpstin Isa Lübbers Kirchenkreis Hamburg-Ost
Fachbereiche FachbereicheFachbereiche
Vorstand LandesverbandGabi Brasch
Vorstand LandesverbandStefan Rehm
Vorstand Diakonie-HilfswerkPastor Dr. Tobias Woydack
Migration und Existenzsicherung Kinder- und Jugendhilfe Freiwilliges Engagement Weltweite Diakonie
Innenrevision Datenschutzbeauftragte Mitgliederbetreuung/Arbeitsrecht IT-Dienstleistungen Diakonie JobPartner Kirchengericht
Qualitätsmanagement
Eingliederungshilfe/Finanzierung Pflege und Senioren Finanz- und Rechnungswesen Personal Zentrale Dienste
Familie und Senioren Existenzsicherung Beratung und Seelsorge Migrations- und Frauensozialarbeit
Stabsstellen
Evangelische Profilberatung
Information und Öffentlichkeitsarbeit
Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit/ Fundraising/Stiftungsverbund
Stabsstellen
Stabsstelle
VorstandsvorsitzenderLandespastor Dirk Ahrens
Der Vorstand: Dirk Ahrens, Dr. Tobias Woydack, Gabi Brasch, Stefan Rehm
Impressum 31
TelefonSeelsorge: 0800 111 0 111 (gebührenfrei und anonym) www.telefonseelsorge-hamburg.de
Alle evangelischen Kindertagesstätten: www.eva-kita.de
Informationen über die Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit: www.mitmenschlichkeit.de
Die evangelischen Beratungsstellen: www.evangelische-beratung-hamburg.de
Diakonisches Werk Hamburg Königstraße 54 22767 Hamburg Telefon: 040 30620-0 info@diakonie-hamburg.de www.diakonie-hamburg.deFacebook: www.facebook.com/DiakonieHH Twitter: www.twitter.com/DiakonieHHNewsletter: www.diakoniehh.de/newsletter
ServiceTelefon Kirche und Diakonie Hamburg 040 30620-300
Ihre Chance zum Engagement: www.freiwillig-diakonie-hamburg.de
Das Pflege-Portal mit Online-Suche nach freien Heimplätzen, Pflege- oder Besuchs-diensten in der Nähe, Informationen u. a. zu Wohnformen im Alter und zu Demenz: www.pflege-und-diakonie.de
Das Service-Portal der evangelisch-luthe-rischen Kirche: Angebote, Veranstaltungen, Visitenkarten aller Kirchengemeinden: www.kirche-hamburg.de
Diakonisches Werk Hamburg Königstraße 54 | 22767 Hamburg | www.diakonie-hamburg.de
Der Mitternachtsbus der Diakonie fährt
Abend für Abend Plätze in der Innen-
stadt an, um obdachlose Menschen
mit heißen Getränken, Brot, Decken
und Kleidung zu versorgen.
Die einen geben 4,80 Euro für
einen Latte Macchiato und einen
Muffin im Café aus. Die anderen
müssen davon die Lebensmittel
eines ganzen Tages kaufen. Die
einen haben eine großzügige
eigene Wohnung. Die anderen
haben nur ein Notquartier oder
leben sogar auf der Straße. Ist
das gerecht?
Das Magazin der Hamburger
Diakonie geht dieser Frage nach
– mit Daten, Deutungen und vor
allem mit vielen Beobachtungen
in einer Stadt, die sozial gespal-
ten scheint.
Lesen Sie mehr in unserem
Schwerpunkt „Gerechtigkeit“ auf
den Seiten 4-23.
Ist das gerecht? Armut und Obdach-losigkeit
Magazin
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