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Jugend und Jugendwelten zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Referent: Dr. Matthias D. Witte
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld und Vorstandssprecher des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung der Universität Bielefeld
Vortrag auf der Arbeitstagung des JRK-Länderrates am 31. Mai 2008
Werte, Einstellungen und Lebensperspektiven von Heranwachsenden
Jugend damals – Jugend heute ?
Familie heute – die große Herausforderung?
Familie heute- die große Herausforderung?
Familiebericht der Bundesregierung
„Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei den deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht im Haushalt investieren, sondern in persönliche Freizeit.“
Robert-Bosch Stiftung
„Zwei Drittel der potentiellen Väter bleiben im besten gebährfähigen Alter lieber große Jungen, als junge Väter.“
Vielpersonenhaushalt Kleinfamilienhaushalt
Befehlshaushalt Verhandlungshaushalt
traditionelle symmetrische
Machtbalance Machtbalance
Doch wo soll es hingehen?
Die Geschichte der Familie
Eltern und Kinder leben eine „Austauschbeziehung“
Beziehung zwischen Jugendlichen und ihren Eltern
Gleicher Erziehungsstil wie Eltern
Beziehung zwischen Jugendlichen und ihren Eltern
Helmut Klages
Pflicht- und Akzeptanzwerte
Selbstentfaltungswerte
Werteverfall?
Eltern versus Gleichaltrigengruppe
Ablösung erfolgt auf verschiedenen Ebenen
psychische Ablösung
emotionale und intime Ablösung
kulturelle Ablösung
materielle Ablösung
Ablösungsprozess zu unterschiedlichen Zeitpunkten
psychische Ablösung um das 10. und 12. Lebensjahr
räumliche und materielle Ablösung um das 25. bis 30.
Lebensjahr
Eltern versus Gleichaltrigengruppe
Beziehung zwischen Jugendlichen und ihren Eltern
Gleichaltrigengruppe und Sex
Gleichaltrigengruppe und Sex
Jugend und Medien
Seit den 1970er Jahren drei Tendenzen beobachtbar:
Veralltäglichung der Medien
Erweiterung des Medienangebotes
Zielgruppenorientierung der Medien
Veralltäglichung der Medien
JIM-Studie 2007
Zielgruppenorientierung der Medien
Youtube zeigt mich, also bin ich
100 Millionen Zugriffe am Tag
65.000 neue Videos täglich
Erfindung des Jahres 2006
Youtube zeigt mich, also bin ich
Nutzung von Youtube, weil ...
Information Unterhaltung Soziale Identität
Instrumentalität (Einsatz des Mediums als Mittel zum Zweck)
Sozialibilität (Einsatz des Mediums zwecks Geselligkeit)
Entstehung von Medienkompetenz
(Neue Medien)
Gleichaltrigengruppe
Intragenerative Medien-Sozialisation
Multiple Mediennutzung
Kreative, engagierte, leistungsstarke, soziale Jugendliche ...
nutzen viele Medien in vielfältiger Hinsicht.
PISA-Schock 2001
Dornröschenschlaf der Bildungspolitik wurde durch Pisa-Schock abrupt beendet
Schlechtes Abschneiden der deutschen Schüler im internationalen Vergleich
Hohe soziale Selektivität des Bildungswesens
globale Wissensgesellschaft und Standortdenken
Entwicklung von Arbeitslosigkeit
Zukunftsängste von Jugendlichen
Verlierer: Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Schichten
Verlierer des sozialen Wandels: Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Schichten
Berufe und Jobs für sie fallen immer mehr weg
einfache Tätigkeiten und Hilfstätigkeiten nehmen ab
Wandel der Berufsstruktur
Schichtspezifische Angst der Jugendlichen vor Arbeitslosigkeit
Generation Praktikum / Prekäre Generation
Übergang in die Arbeitswelt immer komplizierter
Langfristige Entscheidungen werden aufgeschoben
Zeit der ökonomischen Abhängigkeit dehnt sich weiter aus
Für immer mehr junge Frauen gilt: Eintritt in Arbeitswelt dauert länger und gleichzeitig
„tickt die biologische Uhr“
Folgen für Berufsbiographie und Lebensplanung
Unsicherheit wird zur Grunderfahrung
Brüchige und diskontinuierliche Erwerbsbiographien
Folge: hohes Sicherheitsbedürfnis
Umgang mit biographischer Unsicherheit wird zur Schlüsselaufgabe
Eltern und Familie als wichtige Stütze
Heute: Jugend im Zwiespalt!
Freizeit
Konsum
Medien
Politik
Arbeit
Hohe Partizipation Geringe Partizipation
Heute: Jugend ≠ Jugend!
No link no Future!
Nicht mehr traditionelles Denken von Peripherie und Zentrum
Deutschland = Arm und Reich
5 Thesen1. Jugendliche haben sich mittlerweile „ihre
Welten“ jenseits der Erwachsenenwelt geschaffen.
2. Jugendwelten charakterisiert durch: Konsum, Event, Medieneinflüsse, geringe Verbindlichkeit
5 Thesen
3. hoher Grad an Selbst- und Sozial-Bezogenheit
4. eingeschränkte gesellschaftliche Partizipation
5. langer Aufschub traditioneller „Erwachsenenstationen“ (Familie, Beruf usw.)
Jugendwelten:
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