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archivm/ttei/ungen
der
Westfälischen
Kirche
■■:::
Nr. 8, 1998
Archivmitteilungen der Westfälischen Kirche,
hg. v. Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche
von Westfalen, Nr. S, 1998.
Druck: Druckerei Carl Blech, Mülheim an der Ruhr
Bezugsadresse: Evangelische Kirche von Westfalen
- Landeskirchliches Archiv -
Postfach 10 10 Sl 33510 Bielefeld
Altstädter Kirchplatz 5 33602 Bielefeld
Tel.: 0521/594-164
Für den Inhalt ihrer Beiträge sind die
Autoren und Autorinnen selbst verantwortlich.
Inhalt
Vorwort 3
Beiträge
Bernd Hey
Archivpfleger und Verein für Westfälische Kirchengeschichte 4
BerndHey
Das Kurt-Gerstein-Archiv 8
Archivpflege in der Praxis
Rickmer Kießling
Zuschüsse des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe
- Westfälisches Archivamt - für nichtstaatliche Archive
in Westfalen-Lippe 19
Kerstin Stockhecke
Archiv sehen, Teil 1. Wie mache ich eine Ausstellung? 24
Geschichte in Quellen
Anna Warkentin
„3 Paar neue Schuhe" und die Deutschen Christen 37
Aus den Archiven
Eberhard Warns
Archivarbeit in der Westfälischen Diakonenanstalt Nazareth,
Brüderschaft Nazareth, Bruderschaft Nazareth und der
Diakonischen Gemeinschaft Nazareth, 1877-1997 39
INHALT
Reinhard van Spankeren
Neue Findbücher im Archiv des Diakonischen Werkes Westfalen
(ADWW) in Münster 45
Was ist wo? Die Archive der Kirchenkreise und Kirchen
gemeinden in der EKvW, Teil 1 47
Neue Findbücher in der Evangelischen Kirche von Westfalen 69
♦ Neue Bücher ♦ 79
VORWORT
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Gleich zwei neue Serien starten wir mit unseren archlvmitteilungen
1998: Archiv sehen, so der Titel von Beiträgen, die sich damit befas
sen, wie man Geschichte sichtbar machen kann, wie man mit dem Ar
chiv stärker an die Öffentlichkeit gehen kann. Wir beginnen mit dem
Thema Ausstellungen.
Unsere zweite neue Serie lautet: Was ist wo? Kirchenkreis für Kir
chenkreis geben wir Ihnen einen Überblick über den archivischen Be
arbeitungsstand in jeder einzelnen Kirchengemeinde. Sollte Ihr Kir
chenkreis dieses Mal noch nicht dabei sein, so werden Sie Ihn in einem
der nächsten beiden Hefte der arcMvmitteilungen finden.
Für Sie alle dürfte besonders der Beitrag von Rickmer Kießling vom
Westfälischen Archivamt wichtig sein, denn hier geht's um's Geld.
Was bezuschußt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe? Wie kann
man dort Gelder beantragen? All das erfahren Sie ab Seite 19.
Doch eine Bitte, bevor Sie sich an die Lektüre der Artikel machen:
Schlagen Sie zuerst die Seite 4 auf, und lesen Sie den engagierten Ap
pell des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte. Damit wäre auch
geklärt, warum dem Heft einige Beitrittserklärungen des Vereins bei
gefügt sind. Bitte geben Sie diese an alle Interessenten weiter oder
legen Sie sie in Ihrer Kirchengemeinde aus - oder, sollte es noch nicht
der Fall sein, werden auch Sie Mitglied im Verein für Westfälische
Kirchengeschichte!
Im Auftrag des Herausgebers
Kerstin Stockhecke
ARCHIVPFLEGER UND VEREIN FÜR WESTFÄLISCHE KIRCHENGESCHICHTE
Archivpfleger und Verein für Westfälische
Kirchengeschichte
Ein Aufruf
Die Mitgliedschan im Verein für Westfälische Kir
chengeschichte sollte für alle Archivpfleger selbst
verständlich sein. Der neue Vorsitzende des Vereins
(und Leäerdes Landeskirchlichen Archivs) appelliert
an seine Kolleginnen und Kollegen im kirchlichen
Archivwesen.
von Bernd Hey
Archivpfleger und Kreissynodal
archivpfleger sollen Interesse an
Kirchengeschichte sowie westfä
lischer Regional- und Lokalge
schichte haben; Kenntnisse auf
diesen Gebieten sind erforderlich.
Die Mitgliedschaft im Verein för
Westfälische Kirchengeschichte
ist erwünscht.
So lautet der § 4 Absatz 1 der
Archivpflegeordnung unserer
westfälischen Landeskirche. Der
Hinweis auf den Verein für West
fälische Kirchengeschichte mag
dabei verwundern, stellt sich aber
bei näherer Betrachtung als
durchaus sinnvoll heraus. Der
Verein, der im Hause des Lan
deskirchenamtes, Altstädter
Kirchplatz 5 in Bielefeld, seinen
Sitz hat, übernimmt nämlich
Aufgaben, die in anderen Lan
deskirchen von landeskirchlichen
Kommissionen und Ausschüssen
wahrgenommen werden. Der
Verein, mit 101 Jahren fast dop
pelt so alt wie die Landeskirche,
leistet durch die ehrenamtliche
Arbeit seiner Mitglieder und mit
Hilfe von deren Mitgliedsbeiträ
gen so nicht nur der Sache der
westfälischen Kirchengeschichte,
sondern auch der Ev. Kirche von
ArehlrmOtallungan dar Wottftllichan Klrcho. Hr. S. 1993
BEITRÄGE
Westfalen gute Dienste. Umge
kehrt unterstützt die Landeskirche
auch den Verein. Das Landes
kirchliche Archiv, laut westfä
lischem Kirchenarchivgesetz der
westfälischen Kirchengeschichts
forschung verpflichtet, ist zu
gleich die Geschäftsstelle des
Vereins; der Leiter des Landes
kirchlichen Archiv war lange
Jahre Geschäftsführer und ist seit
1997 Vorsitzender des Vereins.
Er gibt im Auftrag des Vereins
das Jahrbuch für Westfälische
Kirchengeschichte und im Auf
trag von Verein und Landeskir
chenamt die Reihe Beiträge zur
Westfälischen Kirchengeschichte
heraus.
Diese enge Verbindung zwischen
Archivarbeit, westfälischer Kir
chengeschichtsschreibung und
westfälischer Kirchengeschichts
forschung sollte auch auf der
lokalen Ebene unserer Kirchen
gemeinden und Kirchenkreise
eine Entsprechung finden. Dies
dient dem Anliegen beider Seiten:
ohne Archive keine Forschung,
und erst die Forschung erweckt
tote Archivbestände zum Leben!
Unsere Archivpfleger brauchen
für ihre Arbeit Kenntnisse in der
westfälischen Kirchengeschichte
(eigentlich auch unsere Pfarrerin
nen und Pfarrer!), und die territo
riale Kirchengeschichtsforschung
profitiert von der Arbeit der Ar
chivare und Archivpfleger. Diese
fruchtbare Zusammenarbeit sollte
gepflegt und erhalten werden, und
darum rufen wir unsere Archiv
pfleger, so weit sie noch nicht
Mitglieder des Vereins sind, zum
Beitritt in den Verein für Westfä
lische Kirchengeschichte auf! Die
Leistungen, die der Verein für
einen Mitgliedsbeitrag von 40,--
DM im Jahr erbringt (60,-- DM
für Kirchengemeinden), können
sich sehen lassen: Jedes Mitglied
erhält kostenlos das Jahrbuch für
Westfälische Kirchengeschichte
und die Einladung zum alljährli
chen Tag der Westfälischen Kir
chengeschichte; es kann die Bän
de der Beiträge zur Westfälischen
Kirchengeschichte mit Vereinsra
batt beziehen.
Privatdozent Dr. Jürgen Kamp
mann, stellvertretender Vorsit
zender des Vereins und zuständig
für dessen Öffentlichkeitsarbeit
sowie Mitherausgeber des Jahr-
ARCHIVPFLEGER UND VEREIN FÜR WESTFÄLISCHE KIRCHENGESCHICHTE
buches, schreibt in einem Infor
mationsblatt über den Verein:
7597 wurde er in Hagen gegrün
det: zunächst als ein rein evan
gelischer Verein und beschränkt
auf den Bereich der Grafschaft
Mark. Doch sein Wirkungskreis
erweiterte sich bald aufdas ganze
Gebiet Westfalens, und nach dem
Zweiten Weltkrieg öffnete sich
der Verein auch für Mitglieder
und Themen aus dem katholi
schen Westfalen. Heute zählt er
etwa 500 Mitglieder.
Wo das Interessengebiet des
Vereins liegt, läßt sich seinem
Namen entnehmen: bei der Erfor
schung der Geschichte der
christlichen Kirche im westfä
lischen Raum. Ihr gilt das beson
dere Augenmerk, wobei - von den
historischen Wurzeln des Vereins
her verständlich - die Themen aus
dem Bereich der evangelischen
Gemeinden und Kirchen über
wiegen.
Einen Schwerpunkt der Ver
einsarbeit hat immer die Heraus
gabe des „Jahrbuchs für Westfö-
lische Kirchengeschichte" dar
gestellt. In ihm werden Aufsätze
zu Themen der hiesigen Territo
rialkirchengeschichte veröffent
licht, wobei das Spektrum breit
gewählt ist: örtliche wie überört
liche Geschehnisse werden auf
gegriffen, theologiegeschichtliche
Fragen ebenso angeschnitten wie
Ausprägungen der Frömmigkeits
geschichte dargestellt, Kirchen
musikalisches findet sich neben
Diakoniegeschichtlichem, usw.
Dazu finden sich in den Jahrbü
chern auch Rezensionen ein
schlägiger Werke. Größere Dar
stellungen veröffentlicht der
Verein in der Reihe „Beiträge zur
Westfälischen Kirchengeschich
te", die gemeinsam mit dem Lan
deskirchenamt der Evangelischen
Kirche von Westfalen herausge
geben wird.
Es ist aber kein bloßer
'Buchverein', wie er auch schon
genannt wurde. In jedem Jahr
findet auch ein „ Tag der Westfä
lischen Kirchengeschichte" statt,
der von Jahr zu Jahr wechselnd
in einer westfälischen oder lippi
schen Stadt ausgerichtet wird und
sich an die Interessierten vor Ort
mit einem Vortrags- und Exkursi
onsprogramm wendet.
AnMvmHtalluitgan dar WesttSlltchon Klrcho, Nr. S. 1998
BEITRAGE
Und nicht zuletzt ist dem Verein
die territorialkirchengeschichtli-
che Forschung im Institut für
Westfälische Kirchengeschichte
an der Westfälischen Wilhelms-
Universität in Münster ein Anlie
gen, wie er auch eng mit dem
Landeskirchlichen Archiv in Bie
lefeld zusammenarbeitet - und
versucht, auch unter der jungen
Generation das Interesse an
Themen der westfälischen und
lippischen Kirchengeschichte zu
wecken und die Forschung auf
diesem Gebiet zufördern.
Denn nicht nurfür das kirchliche
Leben vor Ort ist es eine wichtige
Voraussetzung, über die lokale
und regionale Geschichte, die
Land und Leute geprägt hat, im
Bilde zu sein. Dazu will der Ver
ein für Westfälische Kirchenge
schichte mit seiner Arbeit wissen
schaftlichfundiert beitragen.
Deshalb: kommen Sie zu uns,
werden Sie Mitglied! Der Verein
kann auf keinen an der westfä
lischen Kirchengeschichte Inter
essierten verzichten, und Sie
finden hier einen Kreis Gleich
gesinnter, der Sie aus der Isolati
on der einsamen Archivarbeit
erlöst. Sie erhalten eine Fülle
wertvoller Informationen und
nehmen am Leben und Wachsen
der westfälischen Kirchenge-
schichtsszene teil. Wir legen die
sem Heft der Archivmitteilungen
eine Beitrittserklärung bei und
würden uns freuen, möglichst
viele davon ausgefüllt zurückzu
bekommen.
Für Auskünfte steht die Ge
schäftsstelle des Vereins zur Ver
fügung:
Altstädter Kirchplatz 5
33602 Bielefeld
Tel.: 0521/594-296 oder 164.
DAS KURT- GERSTEIN-ARCHIV
Das Kurt-Gerstein-Archiv1
Das Kurt-Gerstein-Archiv ist einer der auch überre
gional wichtigsten Bestände des Landeskirchlichen
Archivs Bielefeld. Es dokumentiert das Leben dieses
Widerstandskämpfers zwischen Bekennender Kirche,SS-Karriere und Vernichtungslagern.
von Bernd Hey
Vorbemerkung
Kurt Gerstein wurde 1905 in
Münster/Westfalen geboren und
wuchs in Münster, Saarbrücken,
Halberstadt und Neuruppin auf.
Ein Bergbaustudium schloß er als
Dipl-Ing. und Bergassessor ab;
gleichzeitig engagierte er sich in
der evangelischen Jugendarbeit.
1933 wurde er Leiter der Schüler
bibelkreise, im gleichen Jahr trat
er in die NSDAP ein. Wegen Be
tätigung für die Bekennende Kir
che wurde er 1936 und 1938
zweimal von der Gestapo verhaf
tet, aus der NSDAP ausgeschlos
sen und aus dem Staatsdienst ent
lassen. 1941 trat er in die Waffen-
SS ein und machte dort im Hygie
ne-Institut schnell Karriere
(Obersturmführer). 1942 erlebte er
in Belzec und Treblinka Massen
vergasungen mit Zyklon-B; da
nach versuchte er, weitere Liefe
rungen zu sabotieren. Er unterrich
tete ausländische Diplomaten,
Widerständler und Kirchenführer
über die KZ-Greuel. 1945 wurde
er bei Kriegsende von den Franzo
sen interniert; in Rottweil schrieb
er den berühmten Gerstein-Bericht
über seine Erlebnisse in Belzec
und Treblinka. In das Militärge
fängnis Cherche-Midi in Paris
verbracht, endete am 25. Juli 1945
sein Leben (wahrscheinlich) durch
Selbstmord. Es folgten lange Be
mühungen um die (erst 1965 er
folgte) Rehabilitierung des zu
nächst als belastet eingestuften
Gerstein; seine Person wurde dann
Archlvmltttstlungcn dar WosHlllichcn Ktrcho. Nr. 1,1»9S
BEITRÄGE
vor allem durch Rolf Hochhuths
Stück Der Stellvertreter einer grö
ßeren Öffentlichkeit bekannt. In
Hagen-Berchum, wo er lange
wirkte, ist die Ev. Jugendbil
dungsstätte nach ihm benannt; in
der Berliner Ständigen Ausstel
lung zum Widerstand wird er
ebenfalls gewürdigt.
Das Kurt-Gerstein Archiv, der
Bestand 5,2 des Landeskirchlichen
Archivs Bielefeld, bildet, ar
chivterminologisch gesprochen,
eine Mischung zwischen Samm
lung und Nachlaß. Von den beiden
Teilen, in die es zerfällt, die Alte
Sammlung (AS) und die Neue
Sammlung (NS), stellt eigentlich
nur die erstere eine Sammlung dar,
während es sich bei der letzteren
schon eher um einen Nachlaß han
delt. Die Geschichte des Kurt-
Gerstein-Archivs spiegelt die
Schwierigkeiten der Bestandsbil
dung und erklärt zugleich die für
den Außenstehenden nicht einfach
zu durchschauende Struktur dieses
Archivbestandes.
Geschichte
Am 9. Dezember 1966 bat D.
Ernst Wilm, der Präses der Ev.
Kirche von Westfalen, seinen lan
deskirchlichen Archivar, Dr. Hans
Steinberg (meinen Amtsvorgän
ger), sich einmal, wenn es paßt,
um das Kurt-Gerstein-Archiv in
unserer Evangelischen Jugendbil
dungsstätte Kurt-Gerstein-Haus in
Berchum bei Hagen zu kümmern,
um zu prüfen, was zur Ordnung,
Sichtung und Aufstellung dieses
Archivs getan werden kann. Der
zuständige Mann dort, der darum
bittet, und mit dem Sie in Verbin
dung treten können, ist Herr Wei
ßelberg .... Kontakte zwischen
Steinberg und Weißelberg hatten
ohnehin schon vorher bestanden,
und so kam es am 8. März 1967 zu
einer Begegnung beider in
Berchum. Immerhin ist der An
stoß, den Präses Wilm gab, be
merkenswert, war er es doch auch,
der sich als einer der ersten für die
Rehabilitierung Gersteins einsetzte
und die Namensgebung des Kurt-
Gerstein-Hauses in Berchum mit
veranlaßte und begrüßte.
Zunächst wurde das Landeskirch
liche Archiv (LKA) in die Suche
nach weiteren Aktenstücken und
Dokumenten zu Gerstein einge
schaltet, so vor allem nach dem
sog. Dossier Gerstein, das, in Paris
DAS KURT- GERSTEIN-ARCHIV
angelegt, zum Kriegsverbrecher
tribunal nach Nürnberg geschickt
worden sein sollte, das sich aber
trotz weiterer Nachsuche in in-
und ausländischen Archiven nicht
auffinden ließ. 1963 brachten dann
Rolf Hochhuths Drama Der Stell
vertreter und 1967 Saul Friedlän-
ders Gerstein-Biographie Kurt
Gerstein oder die Zwiespältigkeit
des Guten (dt. 1968) einen neuen
Schwung in die ohnehin schon
bestehenden Bemühungen um die
Person Gersteins und seine Re
habilitierung. Pierre Joffroy, des
sen Biographie Der Spion Gottes
dann 1972 auf deutsch erschien,
wurde gebeten, die Umstände der
Haft und des Todes von Gerstein
im Pariser Militärgefängnis zu
klären. Dr. Helmut Talazko, der
damalige Archivar des Diakoni
schen Werks in Berlin, schaltete
sich ein; auch sein Archiv enthielt
in den Akten des früheren Central-
ausschusses (CA) für die Innere
Mission eine Reihe 'Gersteiniana',
und er suchte weitere für eine
Ausstellung und einen eigenen
Aufsatz über Gerstein (1970 er
schienen). Talazko war es dann
auch, der nach gemeinsamen Be
mühungen beider Archivare als
erster die Unterlagen über Kurt
Gerstein im Berlin Document
Center einsah (1970).
Wilm, jetzt schon Präses i.R., der
1970 nach Vorabsprachen mit
Herbert Weißelberg, der im glei
chen Jahr in den Ruhestand gehen
wollte, und der Witwe Kurt Ger
steins, Elfriede Gerstein geb.
Bensch, den Anstoß zur Übernah
me der von Weißelberg in
Berchum gesammelten Dokumen
te, die er inzwischen mit Hilfe des
LKA etwas geordnet und in Ar
chivschatullen verpackt hatte,
durch das LKA gab. Der Vorstand
des Kurt-Gerstein-Hauses gab
seine Zustimmung, und am 17.
September 1970, drei Tage vor
dem Auszug Weißelbergs aus
Berchum, holte Steinberg 71 Ord
ner und eine Ahnentafel (Buch)
von dort ab. Eine Sendung von
Fotos schickte Weißelberg noch
mit der Post nach, bevor er nach
Wangen im Kreis Stamberg um
zog.
Die Verhandlungen um einen De-
positalvertrag zwischen LKA,
Weißelberg und Elfriede Gerstein
zogen sich noch etwas hin. Frau
Gerstein war zunächst wegen einer
eventuellen Einsichtnahme in die
10Archlvmlttollungon der Wostfillschen Klrcho. Nr. B. 1998
BEITRÄGE
Akten besorgt, selbst wenn ich das
Archiv kaum in besseren Händen
wissen könnte. Dr. Steinberg
konnte sie aber mit der Versiche
rung, sein Archiv würde alle Auf
lagen, die Nachlaß- und Samm
lungsgeber machen würden, strikt
beachten, beruhigen. Er stellte
auch in Aussicht, daß eine Benut
zung der Unterlagen von ihrer und
Weißelbergs Zustimmung abhän
gig gemacht würde. Allerdings
verwies Steinberg auch auf die
Bedürfnisse einer seriösen Zeitge
schichtsforschung und sprach sich
deswegen gegen eine vollständige
Sperrung des Bestandes aus. Da
sich in den von ihm übernomme
nen Unterlagen viele Kopien von
Dokumenten, die im Original noch
bei Frau Gerstein waren, befanden,
regte er auch deren allmähliche
Überführung in das Landeskirchli
che Archiv an.
Entsprechend sah der im Juli 1972
zwischen den drei Beteiligten ab
geschlossene Depositalvertrag
einen Eigentumsvorbehalt der
bisherigen Eigentümer und deren
Recht zur Genehmigung einer
Benutzung des Bestandes vor. Als
Rechtsnachfolger der beiden
Sammlungsgeber wurde nach de
ren Tod das Landeskirchliche Ar
chiv in Bielefeld bestimmt. (Damit
sollten die Unterlagen einer evtl.
Erbauseinandersetzung bzw.
Erbstreitigkeiten entzogen wer
den.) Elfriede Gerstein erklärte
sich zusätzlich auch bereit, die
noch in ihrem Besitz befindlichen
Originale nach und nach an das
Archiv abzugeben und machte
einen ersten Anfang damit am 19.
Juni 1972, etwas später folgte als
zweites Stück das Original des
berühmten Gerstein-Berichtes.
Allerdings erbat sie sich in aller
Regel Fotokopien der von ihr
übersandten Unterlagen zurück.
Die nun nach und nach eintreffen
den Originale verzeichnete Dr.
Steinberg mit laufender Numerie
rung in der Reihenfolge des Er
halts; bis zu seiner Pensionierung
am 31. Mai 1985 waren es 71
Stücke, mit denen der 2. Teil des
Gerstein-Archivs, die Neue
Sammlung (NS) eröffnet wurde.
Begleitet wurden die Übergaben
von einem intensiven Briefwech
sel zwischen beiden Partnern,
während der Kontakt zu Weißel
berg mehr und mehr abbrach.
Der gute Kontakt zu Frau Gerstein
setzte sich auch nach dem 1. Juni
11
DAS KURT- GBRSTEIN-ARCHIV
1985, dem Zeitpunkt, zu dem der
Verfasser die Leitung des Lan
deskirchlichen Archivs übernahm,
fort. Einem ersten Besuch in Tü
bingen bei Frau Gerstein sollten
weitere folgen; Frau Gerstein kam
ihrerseits nach Bielefeld zur Er-
öfmung einer Gedenkausstellung
über ihren verstorbenen Mann zu
dessen 80. Geburtstag und 40.
Todestag (Aug./Sept. 1985). Bis
zu ihrem Tod am 2. Dezember
1991 bestand so ein enger Kontakt
zu Elfriede Gerstein in persönli
chen Begegnungen und briefli
chem Austausch; in dieser Zeit
erhöhte sich der Bestand der Neu
en Sammlung auf (bisher ver
zeichnet) über 500 Stücke. Um die
Verzeichnung machte sich vor
allem Frau Petra Holländer, Mit
arbeiterin im Landeskirchlichen
Archiv, verdient, die ihrerseits mit
besonderem Engagement sich
dieser Aufgabe annahm und ein
persönliches Vertrauensverhältnis
zu Frau Gerstein gewann.
Die genannte Ausstellung wurde
noch weiter nachgefragt, so daß
wir auf der Basis von Reproduk
tionen der zunächst gezeigten
Originale sie in eine Wanderaus
stellung umformten und sie u.a. in
Bad Boll, Koblenz und Berchum
zeigten. Die Ausstellung führte
überdies zu Kontakten mit alten
Freunden Gersteins und Angehö
rigen der Schülerbibelkreise, die
sich noch gut und gern an ihren
damaligen Leiter erinnerten. Aus
dieser Gruppe kamen auch weitere
Abgaben an das Kurt-Gerstein-
Archiv, die dieses so weiter berei
cherten.
Das Jahr 1986 brachte dann den
Skandal um Henri Roques und
seine zunächst erfolgreiche, dann
aus formalen Gründen annullierte
Dissertation über Die Geständnis
se des Kurt Gerstein (so der Titel
der ebenfalls sogleich erschiene
nen deutschen Übersetzung). Ro
ques versuchte, an Hand eines
Vergleiches zwischen den ver
schiedenen Fassungen des sog.
Gerstein-Berichtes die Existenz
von Gaskammern zur Vernichtung
der Juden zu widerlegen. Die
rechtsradikale und antisemitische
Szene in Frankreich (s.a. Robert
Faurisson und der von Leon Polia-
kov gegen ihn angestrengte und
gewonnene Prozeß) und in
Deutschland spielte sich hier her
vorragend in die Hände; während
allerdings in Frankreich die Zei-
12 Archtvmlttcilungan dar Westfälischen Kirche, Nr. S, »99«
BEITRÄGE
tungen ausführlich über den Skan
dal von Nantes (wo Roques seine
These eingereicht hatte) berichte
ten und Roques und seine Doktor
väter heftig kritisierten, nahm in
Deutschland die Öffentlichkeit
davon so gut wie keine Kenntnis.
Nur Jürgen Schäfer versuchte, in
einem (leider ungedruckten) Auf
satz, einer Vorstudie zu seiner
späteren Biographie Gersteins, die
Behauptungen Roques zu widerle
gen.
Seitdem hat die Beschäftigung mit
Kurt Gerstein und seinem Archiv
nie aufgehört Weitere Akzente
setzten in diesem Zusammenhang
Pierre Joffroy mit der 2. erweiter
ten Auflage seines L'Espion de
Dieu (1992) und sein Übersetzer
Dr. Ulrich Kunzmann, der die
Übersetzung im Aufbau-Verlag
1995 besorgte. Beiden konnte
zugearbeitet werden. 1995 brachte
dann mit dem 90. Geburtstag und
dem 50. Todestag Gersteins einen
weiteren, neuen Höhepunkt: Eine
Gedenkstunde aufdem Friedhof in
Hagen und eine erste Tagung in
Berchum, auf der der Förderkreis
Kurt Gerstein gegründet wurde. In
den Jahren 1996-1998 wurden
jeweils im Herbst weitere Fachta
gungen durchgeführt und doku
mentiert. Besonders auffallend war
hierbei das neue Interesse der
Familie Gerstein an diesem ihrem
berühmten Sohn und das Engage
ment nun älterer Bibelkreis-
Mitglieder für Gerstein und sein
Andenken. Leider starb am
18.1.1996 Arnulf Gerstein, der
Sohn Kurt Gersteins, der sich im
mer leidenschaftlich mit der Per
son seines Vaters auseinanderge
setzt hatte. Dessen Nachlaß wurde
im Dezember 1996 vom Landes
kirchlichen Archiv übernommen.
Der Bestand 5,2
Aus dem eben Gesagten hat sich
schon die Struktur des Bestandes
ergeben, wie er historisch gewach
sen ist. Natürlich ist der Verzeich
nungsstand gerade des 1. Teils, der
Alten Sammlung, unbefriedigend,
da er im Grunde über die Abgabe
liste von 1980 noch nicht hinaus
gekommen ist. Besser steht es um
Teil 2, die Neue Sammlung, bei
der jedes neu hinzugekommene
Stück sofort nach Eingang mit
entsprechendem Inhaltsvermerk
aufgenommen wurde. Diese Ver
zeichnung nach dem numerus
currens mißachtet natürlich die
13
DAS KURT- GERSTEIN-ARCHIV
interne chronologische Abfolge
der Dokumente, da sie sich nach
dem Zeitpunkt der Ablieferung
richtet, und erschwert damit die
Benutzung. Immerhin hat sich
Jürgen Schäfer einmal die Mühe
gemacht, die zu seiner Zeit vor
handenen 272 Dokumente für den
Zeitraum 1920-1945 in chronolo
gischer Reihenfolge aufzulisten.
1997 ordnete der junge französi
sche Historiker Florent Brayard
per Computer ebenfalls die nun
schon doppelte Anzahl der ein
schlägigen Dokumente chronolo
gisch. Im übrigen verweise ich auf
das Findbuch zu diesem Bestand.
Parallelfiberlieferungen
Bei der umfangreichen briefstelle
rischen Tätigkeit Kurt Gersteins
steht zu vermuten, daß sich noch
viele Dokumente von seiner Hand
nicht im Besitz des Landeskirchli
chen Archivs befinden. Das Glei
che gilt für Korrespondenzen,
Briefe und sonstige Dokumente,
die sich mit ihm und seiner Tätig
keit befassen. Von einigen solcher
Überlieferungen, besonders sol
chen in anderen Archiven, wissen
wir. Material über Kurt Gerstein
findet sich, vor allem im Zusam
menhang mit seinen sexual
pädagogischen Schriften und de
ren Finanzierung, u.a. in:
a) dem Archiv des Diakonischen
Werks der EKD in Berlin: Der vor
kurzem in den Ruhestand gegan
gene Leiter dieses Archivs, Dr.
Talazko, hat diese Unterlagen in
seinem schon genannten Aufsatz
ausgewertet. Das LKA Bielefeld
besitzt davon Kopien.
b) dem Archiv des Diakonischen
Werks der EKvW in Münster:
Auch hier hält uns der verantwort
liche Archivar, Herr van Spanke-
ren M.A., auf dem laufenden über
eventuelle Entdeckungen.
c) im Hauptarchiv der von Bodel-
schwinghschen Anstalten in
Bethel: Hier handelt es sich um
relativ wenige Stücke, über die uns
Herr Kätzner M.A., der dortige
Archivleiter, von Fall zu Fall in
formiert.
d) im Westfälischen Wirtschafts
archiv Dortmund, wo sich das
Archiv der Familie Gerstein befin
det (Bestand N 23). Auch hier sind
es nur wenige Stücke, die ich er
faßt und z.T. kopiert habe. Ein
Findbuch über diesen Bestand
liegt gedruckt vor (Vorwort von
Klaus Gerstein).
14 Archlvmlttallungon dar WottfUlschm Klrcho. Nr. 3. f»M
BEITRÄGE
e) im Berlin Document Center,
jetzt Teil des Bundesarchivs: die
schon genannten zwei Aktenbände
zur Person Gersteins mit Bezug
auf seine beiden Verhaftungen und
seine SS-Karriere.
f) in französischen Archiven: Hier
herrscht noch Unklarheit, doch hat
Henri Roques in einem Schreiben
an Elfnede Gerstein vom 15. März
1983 behauptet, im französischen
Außenministerium die Akte der
Militärjustiz über Gerstein, das
oben erwähnte Dossier Gerstein,
das lange verschwunden war, wie
dergefunden zu haben.
Andere Dokumente befinden sich
in privater Hand, vor allem bei
Freunden Gersteins, die bisher nur
z.T. uns diese Unterlagen zugäng
lich gemacht bzw. übergeben ha
ben (Erich Capito!) Zu nennen
wäre hier femer der Nachlaß von
Reinhard Gädeke, der wichtige
Unterlagen zur Arbeit und Ge
schichte der Schülerbibelkreise
und zur Person Kurt Gersteins
enthält; er wurde vom LKA über
nommen. Auch bei der Familie
Gerstein, vor allem im Nachlaß
Amulf Gersteins, dürften sich
noch Unterlagen befinden. Gerade
in diesem Zusammenhang ist zu
betonen, daß das Gerstein-Archiv
nicht nur Dokumente aus der Le
benszeit Kurt Gersteins (1905-
1945) umfaßt und anfordert, son
dern auch alle Zeugnisse über ihn
und aus der Beschäftigung mit ihm
aus der Zeit nach 1945. So besteht
ja die sog. Alte Sammlung im
wesentlichen aus der Korrespon
denz zwischen Elfriede Gerstein
und Herbert Weißelberg und den
aus dem gemeinsamen Kampf um
Gersteins Rehabilitierung hervor
gegangenen Dokumenten, also aus
nach 1945 entstandenem Archiv-
gut. Auch unsere Korrespondenz
etwa mit Amulf Gerstein und die
inzwischen 5 Bände Registraturak
ten über das Gerstein-Archiv wer
den - ebenso wie etwa die Schrei
ben des Förderkreises und seines
Vorsitzenden, Herrn Beermann,
oder die Akten mit der Vorberei
tung der Gerstein-Tagungen -
einmal dem Bestand des Gerstein-
Archivs zugeführt werden.
Aufgaben und Perspektiven
Damit ergibt sich eine ganze Reihe
von Aufgaben, denen sich das
Landeskirchliche Archiv, der För
derkreis und die Familie Gerstein
zu stellen haben:
15
DAS KURT- GERSTEIN-ARCHIV
a) die archivisch exakte Verzeich
nung des Kurt-Gerstein-Archivs
im LKA Bielefeld, vor allem der
Alten Sammlung. Mit finanzieller
Unterstützung der Landeskirche
und des Förderkreises Kurt Ger
stein hat Heike Bienefeld, Werk
studentin im Landeskirchlichen
Archiv, in den Jahren 1997/98
diese Aufgabe und zusätzlich die
Verzeichnung des Nachlasses von
ArnulfGerstein übernommen.
b) die Erfassung aller Parallel
überlieferungen an anderer Stelle
und der Versuch ihres Erwerbs,
wenn möglich im Original, an
sonsten in Kopie, Reproduktion,
als Film oder Microfiche. Zumin
dest sollten Ort, Zahl und Qualität
aller 'Gersteiniana' an zentraler
Stelle, d.h. im LKA, bekannt oder
erfaßt sein.
c) die weitere Erforschung von
Leben und Nachwirkung Kurt
Gersteins auf wissenschaftlichem
Niveau. Dazu gehören auch jährli
che Herbsttagungen in Hagen-
Berchum. Haupt-Desiderat ist und
bleibt eine wissenschaftliche Bio
graphie Gersteins. Mit der im
Herbst 1998 erscheinenden Arbeit
von Jürgen Schäfer, Kurt Gerstein
- Zeuge des Holocaust (Beiträge
zur Westfälischen Kirchenge
schichte, Band 16) hoffen wir, hier
einen großen Schritt weiterzu
kommen.
Kurt Gerstein ist eine der großen
Einzelpersönlichkeiten des deut
schen Widerstandes. Als solchen
hat ihn auch die Ständige Ausstel
lung zur Geschichte des Wider
standes in Berlin gewürdigt (Prof.
Steinbach). Sicher ist er nicht un
umstritten; er ist kein strahlender
Held, sondern ein Mensch in sei
nem Widerspruch und in seiner
Zeit, die alle gültigen Maßstäbe
verkehrte und verzerrte. Immer
muß Kurt Gerstein im Kontext der
NS-Zeit gesehen werden, wenn
man ihm gerecht werden will. Ihm
seinen Platz nicht nur in der
Dichtung (Hochhuth), sondern im
wissenschaftlich ausgeloteten Ge
samtbild des deutschen Wider
standes zu geben, sollte unsere
gemeinsame Aufgabe sein.
16 ArcMvmlttotlungan dar Woitfillschon Klrcha, Nr. 9,1999
BEITRÄGE
Wichtige Literatur zu Kurt Gerstein (in der Reihenfolge des Erscheinens)
1. Hans Rothfels (Hrsg.), Augenzeugenbericht zu den Massenvergasungen,
in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2,1953, S. 177-194
2. Rolf Hochhuth, Der Stellvertreter, Reinbek bei Hamburg 1963 (rororo 997,
1967)
3. Helmut Franz, Kurt Gerstein. Außenseiter des Widerstandes der Kirche
gegen Hitler, Zürich 1964 (Neuaufl. Schiffweiler/Saar 1987)
4. Ernst Brinkmann, Im „Engagement für die christliche Sache". Kurt Ger
steins Lebensweg, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Graf
schaft Mark 62,1965, S. 1-18
5. Saul Friedländer, Kurt Gerstein oder die Zwiespältigkeit des Guten, Güters-
loh 1968 (Kurt Gerstein ou L'ambiguitö du bien, Paris 1967)
6. Helmut Talazko, Kurt Gerstein und der Central-Ausschuß für die Innere
Mission der Deutschen Evangelischen Kirche, in: Die Innere Mission 60,
1970, S. 196-208
7. Egon Franz, Die sexualpädagogische Missionsarbeit Kurt Gersteins im
Rahmen seines Widerstandes gegen die Machthaber des 3. Reiches, ebd. S.
208-216
8. Reinhard Gädeke, „Es klingt ein Ruf...". Zur Geschichte der Schülerbibel
kreise Westfalens, Wetter 1983
9. Alfred Katthagen, Kurt Gerstein, Eine deutsche Passion in der Hitlerzeit,
Hagen 1985
10. Bemd Hey, Kurt Gerstein, in: Aktuelle Gespräche, hrsg. von der Ev. Aka
demie Bad Boll, Nr. 34, 1986, S. 22-24
11. Pierre Joffroy, Kurt Gerstein, in: Jb. für Westfälische Kirchengeschichte
80,1987, S. 189-195
17
DAS KURT- GERSTEIN-ARCHIV
Zur französischen Diskussion um Henri Rocques:
1. Alain Decaux, Obersturmführer Gerstein, „espion de Dieu", in: ders.,
L'Histoire en question 2, Paris 1983
2. Andr6 Chelain, Faut-il füsilier Henri Rocques?, Paris 1986; ders., La These
de Nantes et L'Affaire Rocques, Paris 1988 (beide mit dem Text der
„Dissertation" von Rocques)
3. Henri Rocques, Die „Geständnisse" des Kurt Gerstein. Zur Problematik
eines Schlüsseldokuments, Leoni am Starnberger See 1986 (Deutsche Ar
gumente 7)
1 Erweiterte und aktualisierte Fassung eines Vortrags auf der Tagung Kurt
Gerslein - Außenseiter im Widerstand am 25726. Oktober 1996 in der Ev.
Jugendbildungsstätte Kurt-Gerstein-Haus in Hagen-Berchum. Die dort eben
falls gehaltenen Vorträge von Peter Steinbach und Willi Dreßen sind im Jahr
buch für Westfälische Kirchengeschichte 91, 1997, erschienen.
18Anhtvmlttetlungon der Wosttlltschen Klrtho. Nr. S, «M
ARCHIVPFLEGE IN DER PRAXIS
Zuschüsse des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe
- Westfälisches Archivamt -
für nichtstaatliche Archive in
Westfalen-Lippe
Wer soll das bezahlen...? Die Einrichtung eines Ar
chivs kostet Geld. Aber Kirchengemeinden und Kir
chenkreise stehen nicht ganz alleine da - beim
Landschaftsverband Westfalen-Lippe gibt es be
grenzte Zuschußmöglichkeiten.
von Rickmer Kießling
Das Westfälische Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-
Lippe verfugt im jährlichen Haushalt über Mittel, die zur Förderung
der nichtstaatlichen Archive in unserem Landesteil bestimmt sind. Als
nichtstaatliche Archive in diesem Sinne werden neben den Kreis-,
Stadt- und Gemeindearchiven, für die das Westfälische Archivamt in
erster Linie zuständig ist, auch private Archive (z.B. Adelsarchive)
betrachtet. Die Archive nichtstaatlicher Organisationen und Einrich
tungen lassen sich gleichfalls in diese Gruppe einordnen. Zu diesem
Kreis dürften auch die Archive kirchlicher Organisationseinheiten
zählen, vom Archiv der Evangelischen Landeskirche oder den
Diözesanarchiven über Archive einzelner Pfarrgemeinden bis hin zu
den Einrichtungen von Diakonie oder Caritas, sofern eine gewisse
professionelle Beratung und/oder Betreuung gewährleistet erscheint.
19
ZUSCHOSSE DES LANDSCHAFTSVERBANDES
Die meisten der in Frage kommenden größeren Archive haben die
Möglichkeit, diese Förderungsmittel in Anspruch zu nehmen, auch
bereits genutzt. So wurde die Konvertierung der Kirchenbuch-
Rollfilme auf Mikrofiches, die das Landeskirchliche Archiv in
Bielefeld vor Jahren hat durchführen lassen, schon damals mit 30% der
Kosten ebenso gefördert, wie die Neueinrichtung der Archive in
Bielefeld und Detmold. Auch das Hauptarchiv der von Bodel-
schwinghschen Anstalten in Bethel hat aus diesem Fonds immer
wieder Mittel für Magazin- und EDV-Ausstattung erhalten. Doch
genauso wurde die Einrichtung von Archivräumen in einzelnen
Gemeinden gefördert, sei es, daß die Archive von Mitarbeitern des
Westfälischen Archivamtes selbst erschlossen und dann auch technisch
ausgestattet wurden, wie dies in zwei katholischen Pfarrarchiven
geschah, sei es, daß die Beratung der regionalen Archivpfleger des
Landeskirchlichen Archives 'vor Ort' dazu führte, daß die Gemeinde
vorstände im Westfälischen Archivamt um Unterstützung bei der
Ausstattung ihrer neuen Archivräume einkamen. Gerade in diesen
Fällen ist mit der rein bürokratischen Abwicklung der Zuschußvergabe
auch häufig eine technische Beratung verbunden, die wir für sehr
sinnvoll halten, weil das Hauptziel dieser Förderungsmaßnahme ist, die
Archivträger zu einer aus archivtechnischer Sicht zweckmäßigen
Ausstattung zu veranlassen. Dies wird in den Gesprächen regelmäßig
ohne jedes Problem erreicht, und des Hinweises, daß das Westfälische
Archivamt sonst keine Zuschüsse bereitstellt, bedarf es eigentlich nie.
Voraussetzungen für Zuschüsse
Eine Grundvoraussetzung für die Förderung von Archiven ist, daß die
jeweiligen Bestände der Öffentlichkeit zugänglich sind. Dies bedeutet,
daß Forscher prinzipiell im Rahmen der rechtlichen Vorschriften des
Landes und/oder der Kirchen die Archivalien einsehen und auswerten
können. Wo dies geschieht, ist zunächst ohne Belang. Hauptsächlich
werden die Archivalien im jeweiligen Archiv eingesehen, doch eine
Benutzung in zentralen Einrichtungen wie im Westfälischen Archivamt
20 Aiehhmlttollungan dar Wostflllschen Klreha, Nr. t. 199S
ARCHIVPFLEGE IN DER PRAXIS
oder in einem Landeskirchlichen- oder Diözesanarchiv erfüllt diese
Voraussetzungen ebenfalls.
Gefördert wird die Beschaffung von Archivausstattung und Geräten für
den Archivbetrieb. Zu denken ist hier besonders an Magazinregale,
die aus Stahl, pulverbeschichtet (nicht nur verzinkt) sein, 40 cm tiefe
Bleche (liegende Ablage in Archivkartons) besitzen und Ober angemes
sene Tragfähigkeit verfügen müssen (min. 70 kg/Blech). Weiter
kommen in Betracht Stahlschränke (z.B. für Kirchenbücher),
Mikroficheschränke und dergleichen. Bei größeren Archiven ist auch
die Förderung von EDV-Einrichtungen möglich, allerdings ist dann
der Einsatz eines professionellen Archivprogramms und die aus
schließliche Verwendung von Hard- und Software für Archivzwecke
Voraussetzung. Damit dürfte diese Förderung nur für größere
hauptamtlich besetzte Archive vorstellbar sein. Weiter fallen hierunter
Materialien zur sachgerechten Lagerung der Archivalien wie
Urkundentüten, Archivmappen und Archivkartons. Soweit sie
allerdings über das Westfälische Archivamt bezogen werden, steckt die
Förderung bereits im Preis, ein erneuter Zuschuß ist nicht möglich. Die
Beschaffung von Büro- und Bibliotheksausstattungen und -materialerfüllt die Voraussetzungen grundsätzlich nicht. Die Förderung von
Baumaßnahmen ist leider nach den Richtlinien (s. unten) generell
ausgeschlossen.
Der Fördersatz liegt regelmäßig bei 30% derjenigen Kosten, die als
zuschußfähig akzeptiert werden. Es gibt Abweichmöglichkeiten nach
unten und oben, von denen jedoch bei öffentlichen Einrichtungen
praktisch kein Gebrauch gemacht wird. Falls die Förderbeträge, die
sich nach diesem Satz errechnen, eine Summe von 15.000 DM
übersteigen, muß das Westfälische Archivamt zunächst die Zustim
mung des Kulturausschusses der Landschaftsversammlung einholen,
dem Gremium, dem das Westfälische Archivamt auch jährlich über die
Verwendung der Mittel insgesamt Bericht erstatten muß.
21
ZUSCHOSSE DES LANDSCHAFTSVERBANDES
Wie bereits erwähnt, müssen die beabsichtigten Beschaffungen oder
Maßnahmen fachlich und archivtechnisch zweckmäßig sein, damit das
wesentliche Ziel der Förderung, nämlich einen angemessenen
fachlichen Standard der Archivausstattung herzustellen oder ihn zu
verbessern, erreicht wird. Dem dient auch die Verpflichtung, die
Maßnahmen vor Beginn mit dem Westfälischen Archivamt abzustim
men. Dann nämlich kann die fachliche Zweckmäßigkeit auf der Basis
einer recht großen technischen Erfahrung, aber auch der Kenntnis
denkbarer Lieferfirmen und vertretbarer Preisen geprüft werden, damit
den Archivträgern evtl. Hinweise auf sachgerechtere oder finanziell
günstigere Varianten gegeben werden können.
Verfahren der Zuschußvergabe
Das formale Verfahren der Zuschußvergabe wird vom Westfälischen
Archivamt möglichst einfach und unkompliziert gehalten: die
Archivträger schreiben formlos an das Westfälische Archivamt, teilen
mit, welche Beschaffungen oder Maßnahmen sie vorhaben und wie
hoch die Kosten dafür (etwa) sein werden. Das Westfälische Archiv
amt antwortet darauf, ob, ggf. welche Teile der Beschaffung in
welchem Umfang gefördert werden können und schlägt unter Umstän
den Alternativen vor. Der Archivträger führt dann die Beschaffungen
durch, sendet Kopien der Rechnungen an das Westfälische Archivamt
und erhält - soweit im laufenden Jahr noch genügend Haushaltsmittel
verfügbar sind - recht rasch den Zuschußbetrag. Anderenfalls wird der
Antrag in das nächste Haushaltsjahr übernommen und dann ausgezahlt.
Im gesamten Verfahren ist es jedoch zweckmäßig, den unmittelbaren
Kontakt zu dem Bearbeiter im Westfälischen Archivamt Tel.: 0251-
591-3896 (Kießling), zu suchen. Auf diesem Weg lassen sich Fragen
am schnellsten klären und die Zuschußvergabe am raschesten
abwickeln.
22 Archtvmlttcllungen der Wostttllaehon Kirch». Nr. 8.1991
ARCHIVPFLEGE IN DER PRAXIS
Richtlinien des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
für die Gewährung von Zuschüssen
in der nichtstaatlichen Archivpflege
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe - Westf. Archivamt - gewährt im
Bereich der nichtstaatlichen Archivpflege im Rahmen derjährlich dqßr in
seinem Haushalt veranschlagten Mittel Zuschüsse nach folgenden
Richtlinien:
1. Zuschüsse werden gewährt för Maßnahmen zur Erhaltung,
Aufbewahrung und Erschließung von Archivgut sowieför die Be
schaffung von entsprechenden Geräten und Materialien.
2. Die Bezuschussung von Baumaßnahmen ist ausgeschlossen.
3. Der Regelsatz der Zuschüsse beträgt 30% der nachgewiesenen
erforderlichen Kosten.
Bei besonders aufwendigen Objekten kann dieser Satz herabge
setzt und in begründeten Fällen bis zu 50% angehoben werden.
Die Zuschüsse an Kommunen sollen in der Regel 500,- DM im
Einzelfall nicht unterschreiten.
4. Voraussetzung för die Gewährung der Zuschüsse ist, daß die
Maßnahmen fachlich und archivtechnisch zweckmäßig und mit
dem Westf Archivamt vorher abgestimmt sind. Die geförderten
Archive müssen unmittelbar oder über das Westfälische Archi
vamt im Rahmen seiner Benutzungsordnung för die Forschung
zugänglich sein.
5. Überschreitet der Zuschuß för einzelne Objekte den Betrag von
15.000,- DM oder 30% der nachgewiesenen erforderlichen Ko
sten, entscheidet der Kulturausschuß.
6. Über die Vergabe der Zuschüsse wird dem Kulturausschuß
jährlich berichtet.
23
WIE MACHE ICH EINEAUSSTELLUNG?
Archiv sehen
TeiM
Wie mache ich einen Ausstellung?1
Wie kann eine Kirchengemeinde ihr Archiv nutzenund Geschichte sichtbar machen? Diese Fragen
stellen sich immer wieder. Wir möchten eine neue
Reihe starten: in diesem und in den nächsten Heften
geben wir Anregungen, wie auch die Gemeindeglie
der aktiv in die historische Arbeit vor Ort einbezogen
werden können. Den Anfang machen die Ausstellungen.
von Kerstin Stockhecke
Denken Sie jetzt nicht: völlig unmöglich, viel zu viel Arbeit. Schließ
lich gibt es verschiedene Ausstellungsformen und Ausstellungsgrößen.
Und so soll auch das Motto dieses Beitrags lauten: Klein aber fein.
Damit möchte ich Sie ausdrücklich animieren, eine Ausstellungstätig
keit in Ihrer Gemeinde oder auch in Ihrem Kirchenkreis anzustoßen.
Dabei wären Ausstellungen, die regelmäßig zum festen Programm
Ihrer Kirchengemeinde werden könnten, ja irgendwann richtig zum
Gemeindeleben dazu gehören, das Idealziel. Geschichte ist spannend
und findet viele Liebhaber - wenn man denn überhaupt von ihrer Exi
stenz weiß. Machen Sie also Ihre Archivalien sichtbar. Geschichte wird
durch die Berührung mit dem Original, dem historischen Dokument
erlebbar, und das vor allem, wenn man die Chance hat, Regionalge-
Überarbeitete und erweiterte Fassung des Beitrags: Kerstin Stockhecke,Ausstellungen im Archiv, in: Aus evangelischen Archiven, Nr. 33, 1994, hrsg.
v. Bernd Hey und Gabriele Stüber, S. 15-22.
24 AnMvmltteilungon dar Wostfilltchcn K/rcho. Nr.«. f9W
ARCHIVPFLEGE IN DER PRAXIS
schichte auszustellen, die die Gemeindeglieder mit ihrer eigenen Ge
schichte konfrontiert. Ausstellungen sind eine Art Quellenpublikation,
die auch Bevölkerungsschichten zu erreichen vermag, die nicht ohne
weiteres zu der üblichen fachwissenschaftlichen Form der Publikation
greifen würden. Und was ganz wichtig ist: Ausstellungen sind ein sen
sibles, zurückhaltendes Mittel kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit, die
auch kirchenferne aber kulturinteressierte Gemeindeglieder erreichen
kann. Nicht zuletzt tragen sie zur Imageaufwertung des Archivs vor
Ort bei - und wer kann das nicht gebrauchen?!
Ausstellungsformen
Für welche Ausstellungsform man sich entscheidet, ist letztendlich
abhängig von der Intention der Ausstellung, der Zeitplanung und den
finanziellen Möglichkeit. Kleine Ausstellungen, auf die dieser Beitrag
vor allem abzielen möchte, sind mit vertretbarem Zeitaufwand und
geringen finanziellen Mitteln zu realisieren. Möchte man gern einmal
ein größeres Ausstellungsprojekt angehen, so sollte man dieses auf
jeden Fall Fachleuten überlassen. Zu denken wäre an die Kooperation
mit dem örtlichen Museum oder - besser noch - an eine Fachkraft, die
auf ABM-Basis oder mittels eines Werkvertrags eine Ausstellung plant
und durchfuhrt. Die Erwartungen des Publikums an die Präsentation
von Ausstellungen sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen.
Schon kleinere Museen leisten es sich kaum noch, eine Ausstellung
ohne Designer zu erstellen.
Hier einige Anregungen für mögliche Ausstellungsformen:
* Der Archivpfleger oder ein historisch interessiertes Gemeindeglied
erstellt allein eine Ausstellung.
* Schön ist es, wenn man mit Gemeindegliedern gemeinsam eine Aus
stellung erarbeitet. Für solche 'Mitmachausstellungen' bietet sich etwa
eine 'Ausstellungsgruppe' der Kirchengemeinde oder gar ein Volks
hochschulkurs an. Auch die Konfirmanden könnten sich im Rahmen
von 'Projekttagen' ihrer Kirchengeschichte nähern.
25
WIE MACHE ICH EINE AUSSTELLUNG?
* Es bietet sich ebenfalls an, Ausstellungen zusammen mit anderen
Institutionen zu erarbeiten. Vielleicht kann man das örtliche Museum
dazu bewegen, sich einmal einem kirchengeschichtlichen Thema zu
widmen.
* Eventuell schafft man es, sich auf der Ebene des Kirchenkreises mit
den Archivpflegern oder anderen historisch Interessierten zusammen
zuschließen und ein geschichtliches Thema für den gesamten Kirchen
kreis im Rahmen einer Wanderausstellung zu erarbeiten. Nachdem sie
eine angemessene Zeit im Kirchenkreis präsentiert wurde, könnte sie
dann durch die einzelnen Gemeinden touren. Sobald dieses Vorhaben
jedoch zu einer Ausstellung im 'großen Stil' zu werden droht, sollte
man auf jeden Fall in irgendeiner Form mit Fachleuten kooperieren.
Vor allem die Gestaltung sollte dann nicht ohne designerische Bera
tung entstehen.
Thema
Das Archiv hält eine Fülle möglicher Themen bereit, schon ein Blick
ins Findbuch wird einem die Vielfalt zeigen. Wichtig ist es, sich tat
sächlich für ein konkretes Thema zu entscheiden. Präsentationen wie
Dokumente aus 200 Jahren o.a. sprechen nicht gezielt genug Besu
cherkreise an.
Sei die Ausstellung auch noch so klein: es ist ganz entscheidend, ein
möglichst hohes Maß an wissenschaftlicher Aktualität anzustreben und
sich mit den geschichtlichen Zusammenhängen vertraut zu machen.
Nicht zuletzt die in den letzten Jahren neu erwachte Popularität von
Kirchen- und Religionsgeschichte trägt dazu bei, daß es zu immer
mehr Themen wissenschaftliche Begleitliteratur gibt. Dabei sollte man
auch den Blick auf die Nachbardisziplinen nicht vergessen. Erst die
fundierte Recherche bei der Sozial- und Alltagsgeschichte, der Men
talitätsgeschichte, der Frauen- und Geschlechtergeschichte macht aus
einem scheinbar nichtssagenden historischen Ereignis lebendige und
begreifbare Geschichte. Hilfreich kann dabei die nächstgelegene Uni-
2g AnhlvmHtollungon der Wosttllltehan Klreho, Nr. t. 199S
ARCHIVPFLEGE IN DER PRAXIS
bibliothek sein. Aber auch das Landeskirchliche Archiv hält in seiner
Bibliothek die neusten Veröffentlichungen bereit2. Hier finden sichauch die Archivalien, die neben den Akten im Archiv der Kirchenge
meinde meistens zur Recherche notwendig sind: die Akten des Konsi
storiums bzw. des Landeskirchenamtes oder die Akten des Kirchen
kreises, sofern sich der Bestand nicht beim Kirchenkreis befindet.
Es lohnt sich, etwas über den Tellerrand hinauszuschauen und auf
Ausstellungen zu verzichten, bei denen lediglich ein paar 'nette' Do
kumente aus dem Archiv hervorgeholt und ausgestellt werden.
Hier einige Anregungen für mögliche Themen:
- Jubiläen werden ohnehin häufig mit Festlichkeiten begangen, und
eine Ausstellung gehört unbedingt dazu. So kann man die Einführung
der Reformation zum Anlaß nehmen, sich einmal mit der Reformati
onsphase in der Region zu beschäftigen. Das Jubiläum der Gemeinde
gründung eignet sich um nachzufragen, wie und warum es eigentlich
dazu kam, welche Rolle beispielsweise Ansiedlungen, Industrialisie
rung und Urbanisierung spielten. Das Jubiläum der Einweihung der
Kirche macht neugierig auf kunstgeschichtliche Fragen, aber auch auf
die Entwicklung von Gottesdienstbesuchen, Abendmahlsbesuchen,
Trauungen, Taufen und Beerdigungen. Zum Glockenjubiläum gehört
unweigerlich die Geschichte der Glocken, etwa im Nationalsozialis
mus, oder die Bedeutung der Läuteordnung dazu. Die Kindergarten
gründung läßt sich mit Recherchen zur Sozialstruktur der Eltern, zum
Wandel des Berufsbildes der Erzieherinnen oder zu pädagogischen
Grundlagen der Kindergartenarbeit verbinden. Die Anstellung der er
sten Gemeindeschwester läßt eine Verknüpfung mit der ganz aktuellenThematik Von der Einzelkämpferin zur betriebswirtschaftlich organi
sierten Diakoniestation zu.
2 Das Landeskirchliche Archiv ist keine Ausleihbibliothek. Bücher können
aber gern eingesehen werden.
27
WIE MACHE ICH EINE AUSSTELLUNG?
matige Fotos verleihen einer Ausstellung fast immer etwas professio
nelles und wirken für die Betrachter anziehend.
- Gestaltung. Wichtig ist es, ein möglichst hohes Maß an gestalteri
scher Vollkommenheit anzustreben. Der ästhetische Aspekt ist gerade
in einer Zeit, in der uns fast das gesamte Lebensumfeld hochgestylt
und hochdesigned entgegentritt, nicht zu unterschätzen. Um mit viel
Phantasie das Material optisch zu erschließen, sollte man auch kreative
und unkonventionelle Darstellungsformen nicht scheuen. Die Umset
zung der Ausstellungsaussage in eine gestalterische Form muß gelin
gen. Erstens kann man durch eine gelungene Gestaltung Ausstellungs
inhalte ohne Worte vorwegnehmen. Zweitens sollten mittels der Ge
staltung historische Atmosphäre und Zeitstimmung eingefangen wer
den. Häufig wirkt es sehr gut, wenn dreidimensionale Objekte inte
griert werden. Sie können eventuell bei einem Museum geliehen wer
den, sollten aber nur sehr sparsam verwendet werden, lediglich zur
Unterstreichung der Zeitstimmung. Sie dürfen nicht den Dokumenten
den Rang ablaufen. Dreidimensionale Objekte dienen in einer Ar
chivausstellung lediglich als Blickfang und symbolische Andeutung.
Trotzdem: auch eine Archivalienausstellung verfehlt ihren Zweck,
wenn sie ein aufgeschlagenes Buch ist. Solche Ausstellungen sind für
Fachleute, die genauso auch direkt zum Buch greifen würden.
- Ausstellungstechnik. Stellwände, Vitrinen, Wechselrahmen, Hän
gegitter, Buchstützen etc. können eventuell vom Museum vor Ort, von
der Bibliothek, von Schulen oder Sparkassen geliehen werden. Anzu
streben ist es aber, sich eine kleine Grundausstattung selbst zuzulegen,
die nur bei größeren Vorhaben durch geliehene Ausstellungstechnik
ergänzt werden muß. Ein ewiges Hinterherrennen nach geeigneter
Ausstellungstechnik kann einem den Spaß an der Vorbereitung einer
Ausstellung ganz schön verleiden. Deshalb ist eine solche Anschaffung
zu empfehlen, und mit dem Ziel einer regelmäßigen, in das Gemeinde
leben integrierten Ausstellungstätigkeit auch zu begründen. Hier gelten
die gleichen ästhetischen und designerisch hohen Ansprüche wie für
T 2 AretihmHtallungcn dar WestfMIItchon Kirche. Nr. 8. »99«
ARCHIVPFLEGE IN DER PRAXIS
die Gesamtgestaltung der Ausstellung. Für Archivausstellungen kommt
dabei den Vitrinen eine besondere Bedeutung zu. Geht man davon aus,
schwerpunktmäßig Originale ausstellen zu wollen, sollte man Stell
wände und Wechselrahmen in geringerem Umfang anschaffen. Statt
dessen sollte das Geld für Vitrinen, die sich für das Betrachten von
Dokumenten eignen, oder Stellwandsysteme mit einzubauenden klei
nen Vitrinenpulten verwendet werden.
- Texte. Eine verbindliche Regelung für die Textmenge läßt sich nicht
angeben. Eine Ausstellung sollte jedoch vom Begleittext nicht über
frachtet sein. Dabei steht man vor dem Balanceakt, die fachlich nicht
vorgebildeten Besucher und Besucherinnen genauso anzusprechen wie
ein historisches Fachpublikum. Bewährt hat sich eine Dreischrittigkeit
der Texte, die sich in verschiedenen Schriftgrößen bemerkbar macht: 1.
Bereichs- und Abteilungstexte, die in eine Ausstellungssequenz einfüh
ren; 2. Gruppentexte für einzelne Untersequenzen und 3. Beschriftun
gen mit Kurztexten, die die Objekte erläutern. Wichtige Aspekte, die
bei der Formulierung der Texte berücksichtigt werden sollten, sind
eine verständliche und lesbare Gestaltung, ausreichende Größe, kon
kreter Wortschatz, verbaler Stil und Hauptsätze mit maximal einem
Nebensatz. Hilfreich ist es, bei längeren Texten Einheiten zu bilden,
die mit einer Fixation aufgenommen werden können.
Besonderen Wert sollte man auf treffende Überschriften für die einzel
nen Ausstellungssequenzen legen. Nicht nur das Thema sollte genannt
werden. Schon eine kurze, provokante Ergänzung oder ein Zitat kann
bei den Betrachtern eine Assoziationskette wecken, so daß man sich
einiges an Worten im Ausstellungstext sparen kann.
- Dauer der Ausstellung. Eigentlich verlangt es schon die viele Ar
beit, eine Ausstellung acht Wochen und länger zu zeigen. Dem Publi
kum käme man damit sicherlich entgegen, dauert es doch meist einige
Zeit, bevor ein Ausstellungsbesuch in den Terminplan paßt. Häufig ist
es jedoch aus konservatorischen Gründen nicht zu verantworten, Ori
ginale länger als vier Wochen auszustellen. Andererseits sollte man
33
WIE MACHE ICH EINE AUSSTELLUNG?
auch bedenken, daß die oft schlechten konservatorischen Zustände in
den Magazinen den Archivalien vielleicht mehr Schaden zufügen als
ihre Präsentation in einer Ausstellung.
- Ausstellungsversicherung, Leihverträge. Die Ausstellung sollte
ausreichend hoch versichert sein. Wenn Archivalien, Exponate oder
Vitrinen, Rahmen etc. geliehen werden, darf der Leihvertrag nicht ver
gessen werden.
Werbung
Für die Einladungen stellt man sich einen Adressenverteiler zusam
men. Außer an die Gemeindeglieder sollte man an die regionalen Ar
chive, Museen, Bibliotheken, Volkshochschulen und den Heimatverein
sowie an das Landeskirchliche Archiv denken. Z.T. lohnt es sich, meh
rere Exemplare mit der Bitte um Auslage oder Verteilung mitzuschik-
ken. Die Einladungen können vor Ort auch in Geschäften, Banken,
Apotheken, Arztpraxen und Schulen ausgelegt werden.
Plant man eine regelmäßige Ausstellungstätigkeit, so ist es wichtig,
einen Wiedererkennungseffekt zu erreichen. Man sollte sich ein eige
nes Logo zulegen, das nur für historische Ausstellungen verwendet
wird. Die heutige Computertechnik macht es möglich, daß auch über
Kopierer vervielfältigte Einladungen - und mehr wird ja in den meisten
Fällen aus finanziellen Gründen nicht möglich sein - nicht allzu haus
backen aussehen.
Ob Plakate notwendig sind, hängt sehr von den Bedingungen vor Ort
ab. In kleinen Kirchengemeinden mögen sie ein gutes Werbemittel
sein, doch in größeren Zusammenhängen erreichen sie in unserer wer
bungsreichen Zeit nicht unbedingt ein breites Publikum. Zumal dann,
wenn sie nicht absolut professionell gemacht sind. Neben den Geschäf
ten und Banken sind der Kirchenkreis, anliegende Kirchengemeinden,
34Archhrmlttollungan dar Wostailschen Klrcho, Nr. 3,1993
ARCHIVPFLEGE IN DER PRAXIS
Museen, Archive, Bibliotheken und Volkshochschulen die Verteiler,
zusammen mit einem Begleitschreiben, in dem um Aushang gebeten
wird. Außerhalb des Gebäudes, in dem die Ausstellung stattfindet,
sollten mehrere Plakate auf die Ausstellung hinweisen. Dafür eignen
sich Plakatständer sehr gut.
Für die Eröffnung sollte man - abhängig von den individuellen Bedin
gungen vor Ort - einen Tag und eine Uhrzeit auswählen, die man für
alle anderen Ausstellungen beibehält. Ein kurzes Grußwort und ein
kurzer (!!) inhaltlicher Einfühningsvortrag gehören unabdingbar zur
Ausstellungseröfmung dazu. Wie man es mit einer Bewirtung halten
möchte, kann ebenfalls anhand der Gepflogenheiten vor Ort entschie
den werden.
Außerordentlich wichtig ist die Pressearbeit. Sie wird bei einer Aus
stellung im Kirchenkreis in der Regel über die Pressestelle laufen, die
über den relevanten Adressenverteiler von Printmedien, Funk und
Fernsehen und über die entsprechenden Kontakte verfügt. Kirchenge
meinden sind da eher auf ihre persönlichen Pressekontakte angewiesen.
Für die Einladung der Presse zur Ausstellungseröfmung sollten eine
Pressemitteilung, die Ausstellungseinladung sowie Erläuterungen zu
den Personen, die während der Ausstellungseröfmung das Wort ergrei
fen, mitgeschickt werden. Am Tag der Ausstellungseröffhung wird
dieses Material noch einmal in einer Pressemappe an die anwesenden
Pressevertreter herausgegeben. In diese Pressemappe gehört auch -
sofern vorhanden - der Katalog. Es bietet sich nur selten an, einen Ka
talog bereits im Vorfeld in die Redaktionen zu senden.
Als recht erfolgversprechend haben sich Artikelserien im Vorfeld und
im Verlauf einer Ausstellung erwiesen, die ausgewählte inhaltliche
Themenschwerpunkte behandelt. Je nach Absprache mit den Redakteu
ren verfaßt man sie selbst oder bietet sie einer Zeitung sozusagen ex
klusiv an.
35
WIE MACHE ICH EINE AUSSTELLUNG?
Die Öffnungszeiten der Ausstellung sollten möglichst täglich im Ver
anstaltungskalender der Tageszeitungen erscheinen.
Ein Katalog ist aufwendig und kostspielig und kann sicherlich nur in
Ausnahmefallen erstellt werden. Trotzdem besteht bei vielen Besu
chern und Besucherinnen das Bedürfnis, etwas Schriftliches mit nach
Hause nehmen zu können. Auch ein kleiner Katalog, schon eine kurze
Handreichung über Computer und Kopierer erstellt, können durchaus
Breitenwirkung erzielen. So z.B. eine Dokumenten- und Material
sammlung, die wissenschaftlich eingeleitet bzw. in einzelnen Themen
bereichen mit erläuternden Kurztexten begleitet wird. Gerade bei
Schulen stoßen solche Veröffentlichungen häufiger auf größeres Inter
esse als der ausführliche wissenschaftliche Katalog.
Begleitveranstaltungen zu organisieren ist ausgesprochen zeitauf
wendig. Doch wenn wenigstens eine Veranstaltung angeboten wird,
unterstreicht man damit die Bedeutung und den Wert der Ausstellung.
Als Begleitveranstaltungen eignen sich: Vorträge, Lesungen, Konzerte,
Theaterveranstaltungen, Fahrten zu Orten, die mit dem Ausstellungs
thema in Verbindung stehen, oder Filme. Bei etwas größeren Ausstel
lungen können Sonderführungen an festen Abend- und Wochenend
terminen angeboten werden. Bei schulisch relevanten Ausstellungs
themen sollte man die Chance, die die Archivpädagogik bietet, nicht
verstreichen lassen - aber das ist wieder ein anderes Thema für eine der
nächsten archivmitteilungen.
2ß Arvhhmlttoilungon dar Wostfailschen Klrcho, Sr. S, f9»
GESCHICHTE in Quellen
„3 Paar neue Schuhe"
und die Deutschen Christen
ausgewählt von Anna Warkentin
Die Geschichte der Kirchengemeinde Neheim in den 1930er
Jahren ist geprägt durch kirchenpolitische Auseinandersetzun
gen zwischen der Mehrheit der Gemeindeglieder, die 1934 der
Bekenntnissynode beigetreten war, und den Deutschen Chris
ten. Die Deutschen Christen weigerten sich, der Bekenntnisge
meinde die Kirchensteuer zu zahlen, und traten aus der Kirche
aus. Der zu den DC gehörende Pfarrer der Nachbargemeinde
Husten hat versucht, in Neheim Amtshandlungen durchzuführen
und Gottesdienste zu halten. Wie es dabei zu einigen Konflikten
kam, zeigt ein Abschnitt aus dem Bericht des Pfarrers Freder-
king in Neheim:
... Eines Tages kurz vor Karfreitag erschien bei dem Unterzeich
neten das Mädchen L. E. und bittet im Auftrage des Vaters um 3
Paar neue Schuhe unter Bezeichnung der Schuhnummern des
Vaters, des Bruders und ihrer eigenen mit der Begründung, sie
wollen am Karfreitag alle zum Abendmahl gehen. Die Familie
hat sich der Kirche gegenüber indifferent verhalten, der Vater
war katholisch. Dem Mädchen, das von dem Unterzeichneten
konfirmiert worden ist und für dessen Einkleidung von der Ge
meinde erheblich Beihilfe geleistet ist, wurde bedeutet, daß die
Beschaffung von 3 Paar Schuhen nicht möglich sei. Das Mäd
chen selbst trug Schuhe, die durchaus als 'Sonntagsschuhe'
brauchbar waren. Die Mutter der L. E. spielte nun geraume Zeit
die Rolle einer eigentümlichen Kranken, so daß man nicht wuß
te, ob sie wirklich nicht im vollen Besitz ihrer geistigen Kräfte
37
.DREI PAAR NEUE SCHUHE'
war. Sie lag aufdem Sofa, konnte nicht gehen und nicht spre
chen, auch kaum essen, und stierte einen unverwandt an. Sie ließ
sich füttern wie ein Kind. Auf die Frage, was ihr fehle, machte
sie verschiedentlich die Bewegung des Geldzählens mit den Fin
gern. Als das Verlangen nach 3 Paar Schuhen nicht erfüllt war,
wandte sich die Familie den DC zu und an Pfarrer K., der auf
Wunsch der geistes (?) kranken Frau das heilige Abendmahl
reichte. Als eines Tages einer der erwachsenen Söhne in eine
Schlägerei verwickelt war, derzufolge er in das Krankenhaus
eingeliefert wurde, war die Mutter plötzlich fähig, in das Kran
kenhaus zu eilen, dann auch bald in der Lage, ins Kino zu gehen.
In einem anderem Fall läßt Pfarrer K. ein Konfirmandenkind,
das ein Jahr lang den ordentlichen Katechumenenunterricht in
Neheim besucht hat, sich zuweisen und unterrichtet es mit eini
gen anderen Kindern in einem Privathaus in Neheim. Vor der
Konfirmation wird das Kind ernstlich krank (Blutsturz) und kann
nicht konfirmiert werden. Die Konfirmation der übrigen hat in
der Aula der Oberschule stattgefunden. Die Beteiligten erklärten
selbst, das sei keine rechte Konfirmation gewesen, jeder Appell
an die Herzen der Gemeinde und der Kinder habe gefehlt! Das
Kind erholt sich wieder. Als die Eltern von einem Gemeinde
glied in Neheim gefragt werden, ob sie nicht ihr Kind noch kon
firmieren lassen wollten, erklärt die Mutter, sie legten keinen
Wert darauf. Auf die Frage, warum sie ihr Kind in den DC-
Unterricht geschickt hätten, sagte sie, Pfarrer K. habe die Kinder
doch immer im Auto zum Unterricht abgeholt. Das habe ihnen
solchen Spaß gemacht und diesen Spaß hätten sie ihrem Kind
nicht verderben wollen. Zwei Brüder des Kindes sind von dem
Unterzeichneten konfirmiert und vollständig bis auf den Schlips,
den die Mutter auch noch forderte, eingekleidet worden.
Auch z. Zt. unterrichtet Pfarrer K. einige wenige Kinder, Kon
firmanden und Katechumenen zusammen, wöchentlich offenbar
nur eine Stunde....
3 g Archlvmlnellungan dar Westfälischen Klrcho, Nr. I. 199t
AUS DEN ARCHIVEN
Archivarbeit in der Westfälischen Diako
nenanstalt Nazareth, Brüderschaft Nazareth,
Bruderschaft Nazareth und der Diakoni
schen Gemeinschaft Nazareth, 1877-1997
In der letzten Ausgabe der archlvmitteilungen hat
Bärbel Böhm das Archiv der Diakonissenanstalt Sa-
repta vorgestellt. In diesem Heft schreibt der ehren
amtliche Archivar Eberhard Wams über das Archiv
der Diakonenanstalt Nazareth.
von Eberhard Wams
Ein vergleichbarer Aufsatz, wie über das Archiv der Westfälischen
Diakonissenanstalt Sarepta, kann über das Archiv der Diakonenanstalt
Nazareth noch nicht verfaßt werden, weil die Archivarbeit der drei
Stiftungen: Bethel, Sarepta und Nazareth nicht synchron verlaufen ist.
Für die Stiftung Bethel wurde 1977 der Historiker Wolf Kätzner als
erster hauptamtlicher Archivar berufen, der die Altaktenablage der
bisherigen Leiter der Anstalt Bethel (v. Bodelschwingh I und II, Pastor
Hardt, v. Bodelschwingh HI) zum Hauptarchiv der von Bodel-
schwinghschen Anstalten entwickelte. Dieser Übergang von Aktenab
lage zum Archiv gehörte zur Strukturveränderung der von Bodel-
schwinghschen Anstalten seit Beginn der 1970er Jahre. Das ist eine
Analogie zum Beginn der Archivarbeit in Sarepta, und damit bin ich
beim Thema Archiv Nazareth. 1998 ist ein weiterer wesentlicher
Schritt in der Archivarbeit dadurch erfolgt, daß auch in Nazareth mit
der Erstellung eines Findbuches begonnen wurde.
39
ARCHIV DER DIAKONENANSTALTNAZARETH
Bei der Archivübemahme ergibt sich zuerst die Aufgabe der Bewah
rung der Akten, d.h. die sichere Aufbewahrung in Archivkästen, das
Einbinden von Zeitschriften in Jahrgangsbände, die Reinigung, Repara
turen, Zuordnungen von losem Schriftgut und manchmal - wenn auch
selten - das Ausscheiden von Duplikaten. Das Ziel ist dabei immer die
Erhaltung der Überlieferung der vorigen Generationen, nicht aber eineVorwegnahme von Urteilen und Beurteilungen.
Die Archivarbeit hat in Nazareth mit den Vorarbeiten für das
100jährige Jubiläum der Diakonenanstalt und Brüderschaft Nazareths
begonnen. Die Direktion Nazareths hatte zwei pensionierte Brüder,
Bruder Ernst Fischer und Bruder Fritz Spittler, gebeten, in der Altabla
ge Nazareths, die aus dem alten Brüderhaus ins neue Haus umgezogen
war, nach Unterlagen und Dokumenten über die Geschichte Nazareths
zu suchen und sie für die Direktionsmitglieder und für die Festschrift
des Jubiläums zusammenzustellen. Die Brüder machten Kopien, legten
Dokumente zusammen, zogen Listen aus den Amtsbüchern und mach
ten auf die vielfältigen Schriften aus Nazareth in 100 Jahren aufmerk
sam, die in der Altablage ruhten und weithin schon von der Vergessen
heit in der Bruderschaft bedroht waren. Die Situation der Altaktenabla
ge kann ich mit einem Zitat aus dem Bericht von Sarepta verständlich
machen: Die aus der Größe Sareptas (ich lese ebenso Nazareths, d. V.)
sich ergebende Vielzahl der Akten wurde bis Anfang der 1980er Jahre
nur ungeordnet abgelegt. Der Umfang der aktuellen Arbeit in und au
ßerhalb Bethels hatte eine Archivierung des überlieferten Schrifitums
nicht in den Blick treten lassen. Mit der Verkleinerung Sareptas und
der notwendigen Aufgabe vieler Arbeitsfelder kam den Zeugnissen der
eigenen Geschichte eine neue Bedeutung zu.
Die Begründung für den Beginn der Archivarbeit ist für Nazareth nicht
mit Sarepta identisch, aber Ereignisse der Veränderungen in Nazareth
seit den 1980er Jahren führten ebenfalls zu einem neuen Interesse für
die Wurzeln der Geschichte Nazareths und die Frage nach seiner Zu
kunft. 1983 war das Buch von Ernst Klee über Euthanasie im NS-Staat
40 Arthtvmlttollungon dar Wasttlllichon Klrcho, Nr. S. »99«
AUS DEN ARCHIVEN
erschienen, in dem nicht unwesentliche Quellen aus dem Hauptarchiv
der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel verwendet worden wa
ren. Einige Thesen des Buches waren für alte Mitarbeiter und Mitarbei
terinnen der Betheler Anstalten aufregend und anstößig, weil ihr bis
heriges Bild von Bethels Geschichte insgesamt und Nazareths Ge
schichte insbesondere in Frage gestellt wurde.
Die Nazareth-Altaktenablage hatte seit dem Neubau des Brüderhauses
1970 bereits eine vorläufige Unterbringung - zusammen mit anderen
Aktenablagen - bekommen. 1988 wurde durch den Einbau einer ar
chivgerechten, verschiebbaren und abschließbaren kompakten Regalan
lage der wesentliche Schritt zur Sicherung der Akten vor dem Verfall
getan.
Durch die aktive und langfristige Mitarbeit von Bruder Kurt Wittmer
(seit 1990) wurde die Sicherung und Restaurierung der Altakten in
Archivkästen und die Erneuerung der Aktenaufschriften, zuerst für den
Bestand der Stationsakten und dann für die Bestände der Personalak
ten, in Angriff genommen. Die besonders wichtigen, viel gebrauchten
Amtsbücher wurden in den Betheler Werkstätten nach und nach re
stauriert.
Der Brüdertag im Frühjahr 1989 erteilte mir - vor meiner Pensionie
rung - den Auftrag, Erkenntnisse über die Anteilnahme und Beteili
gung der Nazarethgemeinschaft (Brüderhaus) und der Nazarethdiakone
in der Zeit des NS-Systems, im Krieg, Zusammenbruch und in der
Nachkriegszeit im Archiv Nazareths zu überprüfen. Die Begründung
war, daß neben damals aktuellen Fernsehsendungen zum Thema Na
tionalsozialismus auch 1989 ein Buch von Ernst Klee über die Deut
sche Diakonenschaft unter der Überschrift Die SA Jesu Christi erschie
nen war. Diese Überschrift war ein Zitat des deutsch-christlichen Refe
renten beim Deutschen Diakonentag in Hamburg 1933. Der Auftrag
des Brüdertages lautete deshalb: Überprüfung des Archivs Nazareth,
um die Rolle und Beteiligung Nazareths in Kirchenkampf und NS-Zeit
41
ARCHIV DER DIAKONENANSTALTNAZARETH
deutlicher zu klären. Nicht zuletzt spiegelte sich in diesem Auftrag die
bis dahin nicht klärend zur Sprache gekommene Spannung wider zwi
schen einer jüngeren Generation Nazareths und der Generation derer,
die Zeitgenossen und Zeitzeugen in Nazareth in dieser Zeit gewesen
waren.
Ein positiver Beitrag zu dieser Klärung war die Arbeit von Michael
Häusler Dienst an Kirche und Volk, von der Deutschen Diakonenschaft
in Auftrag gegeben und 1995 erschienen, in der auch die Quellen aus
dem Nazareth-Archiv ausgewertet wurden.
Die von mir bereits erwähnten Chronikmaterialien von 1977 waren
dagegen eine ungeordnete Sammlung von Aktendeckeln mit Kopien,
Druckschriften aus der Geschichte Nazareths, Zeitungsartikel u.a.m..
Motiviert durch diverse Anfragen an das Archiv Nazareth im Rahmen
der Zusammenarbeit mit dem Hauptarchiv ergänzte Bruder Wittmer
diese Sammlung sehr bald durch weitere Zeugnisse aus den Stations
und Personalakten. Diese Dokumentation Chronik hat jetzt einen Um
fang von 9 Archivkästen. Eine systematisch erfolgte Bündelung aller
losen Dokumente und Blätter, Briefe und Veröffentlichungen, primär
nach chronologischen Gesichtspunkten, die den Zeitraum 1927 bis
1949 betreffen, ist damit 1997 zu einem vorläufigen Abschluß gekom
men. Die Archivarbeit kann nun für diesen Bestand in das nächste
Stadium eintreten, um die Fülle der Überlieferungen durch ein Find
buch auch für Benutzer zugänglich zu machen.
Mit dem klassischen Archivwort Findbuch kann ich den eigentlichen
Fortschritt der weiteren Archivarbeit für Nazareth kennzeichnen. Für
das Jahr 1998 ist es erstmalig möglich geworden, durch einen Werk
vertrag mit einem Geschichtsstudenten die Aufarbeitung der bisherigen
Altaktenablage im Blick auf eine Archivkatalogisierung in Angriff zu
nehmen und durch Anschluß an das EDV-System des Hauptarchivs
und des Sareptaarchivs auf den Stand der drei wichtigen Stiftungsar
chive zu bringen.
42 Anhlvmlttallungon dar Woitfällschen Klrcho. Nr. 8, 199*
AUS DEN ARCHIVEN
1993 hatte die Direktion Nazareth bereits mit dem Hauptarchiv der von
Bodelschwinghschen Anstalten Bethel eine Vereinbarung über die
mögliche Benutzung von Archivgut getroffen. Das Hauptarchiv stellt
nach Absprache und auf Antrag von Benutzem seinen Benutzerraum
für die Arbeit an den Dokumenten des Nazaretharchivs zur Verfügung.
Vier Grundsätze
Aus der Sicht der Nazaretharchivarbeit sollen vier Grundsätze die ge
meinsame Bemühung der Direktion der Westf. Diakonenanstalt Naza
reth und der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth bestimmen:
1. Bei Pensionierungen, Aufgabe von Häusern, Vorbereitungen und
Übergabe von Nachlässen ist das Nazareth-Archiv in Zukunft der
Ort für die Übernahme aller Dokumente, Briefe, Ausarbeitungen, in
denen Diakone und Diakoninnen, Diakonenfrauen und Angehörige
schriftlich, in Tagebüchern, Dienstplänen, Berichten und Fotos
Zeugnis von ihrer täglichen Arbeit gegeben haben. Alles was zum
Leben und Dienst eines Diakons, einer Hausmutter, einer Diakonin
Bezug hat und bisher privat aufbewahrt wurde, ist archivwürdig.
Der Gedanke der Vernichtung von Nachlässen dieser Art ist deshalb
aus Sicht einer diakonischen Gemeinschaft mit größter Behutsam
keit zu behandeln. Das gilt noch deutlicher für die Nachlässe der
Pastoren im Dienst Nazareths, für ehemalige Funktionsträger in Na
zareth, Mitglieder des Briiderrates und anderer Gremien der Diako
nenanstalt oder der Gemeinschaft.
2. Die Ängste der älteren Generation oder ihrer Nachkommen, in denpersönlichen Aufzeichnungen könnten unangenehme und persönlich
diskriminierende Inhalte durch eine Aufbewahrung im Archiv öf
fentlich werden, sind unberechtigt, weil die Archiygesetze den
Schutz aller Personen regem und außerdem mit jeder Übergabe vonArchivgut ein spezieller Übergabevertrag mit dem Archiv geschlos
sen werden kann, in dem die Bedingungen für die Benutzung gere
gelt werden
43
ARCHIV DER DIAKONENANSTALTNAZARETH
3. Die Personalleitung der Diakonenanstalt sollte bei der Beratung zur
Berentung eines Diakons, einer Diakonin oder auch beim Wechsel
einer Stelle nach langen Jahren an die Person den Auftrag weiterge
ben, für das Archiv der Gemeinschaft einen Bericht Erfahrungenaus meinem diakonischen Dienst zu verfassen.
4. Die Gemeinschaft sollte 'Orte* ermöglichen, an denen ein Aus
tausch über Erfahrungen aus dem diakonischen Dienst und Leben
über die Generationen hinweg möglich ist. Inzwischen gibt es klei
ne Kreise von Brüdern, die sich mit ihrer Geschichte Nazareths be
schäftigen und im gegenseitigen Austausch sind.
44 Anhlvmlttoltungon dar Westfälischen Klreho. Nr. t, 191»
AUS DEN ARCHIVEN
Neue Findbücher im Archiv des
Diakonischen Werkes Westfalen (ADWW)
in Münster
von Reinhard van Spankeren
Westfälischer Herbergsverband
Verzeichnungseinheiten: 252; Laufzeit 1880-1980
Die Wandererfürsorge, heute Wohnungslosenhilfe, gehörte und gehörtals Monopol mit Tradition zu den wichtigsten Arbeitsgebieten der Inneren Mission beziehungsweise Diakonie. Die sozialhistorische For
schung hat Themen aus dem Umfeld dieses Arbeitsgebiets schon inbreitem Maße bearbeitet, und die einschlägig arbeitenden Fachverbände und Einrichtungen haben hierzu eine große Vielfalt geschichtskultu-reller Aktivitäten entfaltet. Der Ordnungs- und Verzeichnungszustanddes zugrundeliegenden Archivmaterials war allerdings bisher in vielem
noch unzureichend. Für das als Depositum im ADWW gelagerte Archiv des Westfälischen Herbergsverbandes (WHV) konnte hier im Mai
1997 Abhilfe geschaffen werden. Die verstreut gelagerten Archivallenwurden zusammengeführt, geordnet und im Numerus-Currens-
Verfahren verzeichnet, kassiert wurden lediglich einige Mehrfachüber
lieferungen. Der zeitliche Schwerpunkt der Akten liegt in der Nachkriegszeit, vor allem läßt sich die Umorientierung der Nichtseßhaften-
fürsorge von der stationären zur primär ambulanten Arbeit in den1970er Jahren nachvollziehen. Das Bestandsverzeichnis WHV nennt
auch die wichtigste neuere Literatur und informiert zusätzlich über an
anderer Stelle im ADWW vorhandene Dokumente zur Nichtseßhaf-
tenhilfe, so daß jetzt die regionale Geschichte dieser Wohlfahrtsarbeit
gut erschließbar ist, wobei natürlich angesichts der Bedeutung der Bo-
45
NEUE FINDBÜCHER IM ARCHIV DES DIAKONISCHEN WERKES WESTFALEN
delschwingh-Dynastie für dieses Arbeitsfeld die einschlägigen Akten
im Hauptarchiv Bethel mit heranzuziehen sind.
Evangelisches Krankenhauswesen
Verzeichnungseinheiten: 530; Laufzeit (1926), 1949-1993
In Deutschland wird nach wie vor ein Großteil der stationären medizi
nischen Versorgung und Pflege in konfessionellen Krankenhäusern
geleistet. Auch die westfälische Diakonie hat hier einen Arbeits
schwerpunkt, außerdem haben sich immer wieder westfälische Diako-
niker in den regionalen und überregionalen Krankenhausverbänden und
-gesellschaften führend engagiert. Weniger von der historischen, me
dizinischen oder soziologischen Forschung als vielmehr hausintem
wurden die einschlägigen Akten in den letzten Jahren stark nachge
fragt, mitbedingt offensichtlich auch durch die aktuellen Umstrukturie
rungsmaßnahmen (Stichworte hierzu etwa Gesundheitsstrukturreform,
Pflegeversicherung). Von daher wurde es dringend, die an verschiede
nen Standorten gelagerten Akten in einem Magazinraum zusammenzu
führen, wo der Bestand Krankenhaus jetzt vierzig Regalmeter ein
nimmt. Hier befinden sich jetzt sowohl Akten einzelner Krankenhäuser
als auch solche der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Kranken
hausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, der Zweckverbände der Kran
kenanstalten, des Krankenhausausschusses des Landesverbandes der
Inneren Mission beziehungsweise des Diakonischen Werkes, des Deut
schen Evangelischen Krankenhausverbandes wie schließlich des Ver
bandes Evangelischer Krankenanstalten in Westfalen und im Rhein
land. Zu der immer wieder ventilierten Frage Was ist das Evangelische
am Evangelischen Krankenhaus? finden sich hier ebenso Materialien
wie zur Entwicklung der Pflegesätze, zu Finanzierungs- und Satzungs
fragen, zu medizinischen, therapeutischen, pflegerischen Entwicklun
gen wie auch zu Strukturfragen regionaler Wohlfahrtspolitik. Nach
Ordnung und Verzeichnung sind die Sachakten im Prinzip zugänglich;
Probleme ergeben sich lediglich im Einzelfall aus den oft noch nicht
abgelaufenen Sperrfristen.
4g Anhlvmlttellungen der Westfälischen Kirche, Nr.«. f99»
AUS DEN ARCHIVEN
Was ist wo?Die Archive der Kirchenkreise und Kirchenge
meinden in der EKvW, Teil 1
Das Landeskirchliche Archiv zieht Bilanz: Von wel
chem Kirchenkreis, von welchen Kirchengemeinden
liegen Findbücher vor? An welchem Ort wird das Ar
chiv aufbewahrt? Wo ist die Altregistratur bzw. das
Archiv noch unbearbeitet? In diesem und den näch
sten beiden Heften werden wir einen Oberblick über
den Stand der archivischen Bearbeitung in sämtli
chen Kirchengemeinden und den Kirchenkreisen
geben. Sollte übrigens bei der ein oder anderen Kir
chengemeinde die Situation schon ganz anders
sein, so bitten wir dringend darum, uns Korrekturen
und Ergänzungen mitzuteilen.
Kirchenkreis Arnsbere
Kirchenkreis: Errichtung 1964, zuvor Kirchenkreis Soest; Findbuch
von 1998, Zeitraum 1857-1990; Aufbewahrung Depositum LkA Be
stand 4,106
Ärnsberg: Errichtung 1816; Findbuch von 1978, Zeitraum 1804-1975;
Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,34
Bestwig: Errichtung 1966, zuvor Kirchengemeinde Ramsbeck-
Bestwig; nicht erschlossen
Brilon: Errichtung 1844; nicht erschlossen
Husten: Errichtung 1922; nicht erschlossen
47
WAS IST WO?
Marsberg: Errichtung 1862; Findbuch von 1984, Zeitraum 1843-1974;
Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,49
Medebacb: Errichtung 1845; Findbuch von 1985, Zeitraum 1821-
1958; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Meschede: Errichtung 1821; nicht erschlossen
Neheim: Errichtung 1861; Findbuch von 1997, Zeitraum 1826-1966;
Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,96
Oeventrop: Errichtung1893; nicht erschlossen
Olsberg: Errichtung 1957, zuvor Kirchengemeinde Brilon; nicht erschlossen
Ramsbeck-Andreasberg: Errichtung 1966, zuvor KirchengemeindeRamsbeck-Bestwig; nicht erschlossen
Sundern: Errichtung 1970, zuvor Kirchengemeinde Arnsberg; nichterschlossen
Warstein: Errichtung 1848; Findbuch LkA von 1996, Zeitraum 1834-
1956; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,91
Wickede (Ruhr): Errichtung 1961, zuvor Kirchengemeinde Wert;nicht erschlossen
Kirchenkreis Bielefeld
Kirchenkreis: Findbuch LkA von 1997, Zeitraum 1830,1889-1986;Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,90
48 Anhlvmmallunum dar wottatlsehan Kirchs, Nr.», »894
AUS DEN ARCHIVEN
Altenhagen: Errichtung 1962, zuvor Kirchengemeinde Heepen; nicht
erschlossen
Babenbausen: Errichtung 1969, zuvor Kirchengemeinde Domberg;
nicht erschlossen
Bielefeld: Altstädter Nicolaikirchengemeinde: Errichtung vorrefor-
matorisch; Findbuch LkA von 1995, Zeitraum 1791-1968; Aufbewah
rung Depositum LkA Bestand 4,87
Bielefeld: Apostel-Kirchengemeinde: Errichtung 1956, zuvor Lu
therkirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Bodelschwingh-Kirchengemeinde: Errichtung 1958, zuvor
Erlöser-Kirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Bonhoeffer-Kirchengemeinde: Errichtung 1968, zuvor
Christus- und Matthäus-Kirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Christuskirchengemeinde: Errichtung 1952, zuvor Altstäd
ter Nicolaikirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Erlöser-Kirchengemeinde: Errichtung 1949, zuvor Stifts
kirchengemeinde Schildesche; nicht erschlossen
Bielefeld: Gustav-Adolf-Kirchengemeinde: Errichtung 1969, zuvor
Kirchengemeinde Stieghorst; nicht erschlossen
Bielefeld: Jakobus-Kirchengemeinde: Errichtung 1958, zuvor Neu
städter Marien-Kirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Johanniskirchengemeinde: Errichtung 1952, zuvor Alt
städter Nicolaikirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
49
WAS IST WO?
Bielefeld: Lukas-Kirchengemeinde: Errichtung 1962, zuvor Paulus
kirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Lutherkirchengemeinde: Errichtung 19S2, zuvor Altstädter
Nicolaikirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Markus-Kirchengemeinde: Errichtung 1958, zuvor Neu
städter Marien-Kirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Martini-Kirchengemeinde: Errichtung 1901, bis 1908
Name Gadderbaum; nicht erschlossen
Bielefeld: Matthäus-Kirchengemeinde: Errichtung 1958, zuvor Erlö
ser-Kirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Neustädter Marien-Kirchengemeinde: Errichtung vorre-
formatorisch; Findbuch LkA von 1965 und 1998, Zeitraum Hauptbe
stand 1338-1964, Zeitraum Nachtrag 1945-1997; Aufbewahrung De
positum LkA Bestand 4,100
Bielefeld: Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde: Errichtung 1958, zuvor
Neustädter Marien-Kirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Pauluskirchengemeinde: Errichtung 1952, zuvor Altstädter
Nicolaikirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Petrikirchengemerade: Errichtung 1952, zuvor Altstädter
Nicolaikirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Bielefeld: Reformierte Kirchengemeinde: Errichtung 1657; Find
buch LkA von 1984, Zeitraum 1668-1966; Aufbewahrung LkA
50Archlvmlttellungan darwastWIschon Klrtho. Nr. 1,1S98
AUS DENARCHIVEN
Bielefeld: Schildesche: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA
von 1998, Zeitraum 1663-1997; Aufbewahrung Depositum LkA Be
stand 4,102
Bielefeld: Stieghorst: Errichtung 1900; nicht erschlossen
Bielefeld: Thomas-Kirchengemeinde: Errichtung 1958, zuvor Stifts
kirchengemeinde Schildesche; Findbuch LkA von 1993, Zeitraum
1947-1991; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Brake: Errichtung 19S2, zuvor Stiftskirchengemeinde Schildesche;
nicht erschlossen
Dornberg: Errichtung vorreformatorisch; nicht erschlossen
Gadderbaum: Stephanus-Kirchengemeinde: Errichtung 1964, zuvor
Martini-Kirchengemeinde Bielefeld; nicht erschlossen
Heepen: Errichtung vorreformatorisch; nicht erschlossen
Hillegossen: Errichtung 1956, zuvor Kirchengemeinde Stieghorst;
nicht erschlossen
Hoberge-Uerentrup: Errichtung 1969, zuvor Kirchengemeinde Dorn
berg; nicht erschlossen
Jöllenbeck: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1979
und 1998, Zeitraum Hauptbestand 1626, 1680-1955, Zeitraum Nach
trag 1838-1964; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,38
Milse: Errichtung 1962, zuvor Kirchengemeinde Heepen; nicht er
schlossen
51
WAS IST WO?
Oldentrup: Errichtung 1962, zuvor Kirchengemeinde Heepen; nicht
erschlossen
Schröttinghausen: Errichtung 1975, zuvor Stiftskirchengemeinde
Schildesche; nicht erschlossen
Theesen: Errichtung 1958, zuvor Stiftskirchengemeinde Schildesche;
nicht erschlossen
Ubbedissen: Errichtung 1855; Aktenverzeichnis von 1998, Zeitraum
1855-1959; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,101
Vilsendorf: Errichtung 1962, zuvor Kirchengemeinde Theesen; nicht
erschlossen
Anstaltskirchengemeinde Bethel bei Bielefeld (Zionsgemeinde):
Errichtung 1892; ein Teil des Archivs befindet sich im Hauptarchiv
Bethel, das die Kirchengemeinde auch betreut
Kirchenkreis Bochum
Kirchenkreis: Die Archivbestände des Kirchenkreises werden im
Synodalarchiv und im Kreiskirchlichen Zentralarchiv aufbewahrt und
bearbeitet.
Altenbochum: Errichtung 1891; nicht erschlossen
Bochum: Errichtung vorreformatorisch; Depositum der Altregistratur
im Kreiskirchlichen Zentralarchiv
Bochum-Engelsburg: Errichtung 1905/07; nicht erschlossen
Bochum-Hamme: Errichtung 1895; nicht erschlossen
52Arthhmlttatlungtn darwosttilltchon Klrcha. Nr. S. 1MS
AUS DEN ARCHIVEN
Bochum-Johannes: Gründung 1964, zuvor Kirchengemeinde Bo
chum; nicht erschlossen
Bochum-Laer: Errichtung vorreformatorisch, bis 197S Name Uem-
mingen; Depositum der Altregistratur im Kreiskirchlichen Zentralar
chiv Bochum
Bochum-Melanchthon: Errichtung 1892/1900, bis 1965 Name Wie-
melshausen; Depositum der Altregistratur im Kreiskirchlichen Zen
tralarchiv
Bochum-Petri: Errichtung 1965, zuvor Kirchengemeinde Wiemels-
hausen; nicht erschlossen
Bochum-Werne: Errichtung 1893; nicht erschlossen
Dahlhausen: Errichtung 1967, zuvor Kirchengemeinde Linden-
Dahlhausen, seit 1923 Name Kirchengemeinde Linden; nicht erschlos
sen
Eppendorf: Errichtung 1965, zuvor Kirchengemeinde Weitmar; nicht
erschlossen
Gerthe: Errichtung 1906; Findbuch LkA von 1997, Zeitraum 1605-
1974; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Harpen: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch erstellt 1983 von
Hans Spende (Archivpfleger), Zeitraum 1382-1985; Aufbewahrung
Kirchengemeinde
Hiltrop: Errichtung 1914, bis 1933 Kirchenkreis Gelsenkirchen; nicht
erschlossen
Hofstede-Riemke: Errichtung 1895; nicht erschlossen
53
WAS IST WO?
Hordel: Errichtung 1901, bis 1933 Kirchenkreis Gelsenkirchen; nicht
erschlossen
Langendreer: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1979,
Zeitraum 1605-1974; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,39
Langendreer-Sfid: Errichtung 196S, zuvor Kirchengemeinde Langen
dreer; nicht erschlossen
Langendreer-West: Errichtung 1917; nicht erschlossen
Langendreer-Wilhelmshöhe: Errichtung 1964, zuvor Kirchenge
meinde Langendreer; nicht erschlossen
Linden: Errichtung vorreformatorisch, seit 1915/1923 Name Kirchen
gemeinde Linden-Dahlhausen; Findbuch erstellt 1997 von Rüdiger
Pelz (Archivar Kreiskirchliches Zentralarchiv Bochum), Zeitraum
1665-1982; Aufbewahrung Depositum Kreiskirchliches Zentralarchiv
Bochum
Querenburg: Errichtung 1967, zuvor zur Kirchengemeinde Uemmin-
gen (vgl. Bochum-Laer); nicht erschlossen
Stiepel: Errichtung vorreformatorisch; Ordnungs- und Verzeichnungs
arbeiten werden vom Archivpfleger vorgenommen
Weitmar: Errichtung 1757; nicht erschlossen
Weitmar-Mark: Errichtung 1967, zuvor Kirchengemeinde Weitmar;
nicht erschlossen
ca Archlvmlttellungon der wottfällschon Klrcho, Nr. S. fMf
AUS DEN ARCHIVEN
Vereinigte Kirchenkreise Dortmund
Vereinigte Kirchenkreise: Die Archivbestände der Vereinigten Kir
chenkreise werden im Reinoldinum aufbewahrt.
Kirchenkreis Dortmund-Mitte
Kirchenkreis Dortmund-Mitte: Das Archiv des Kirchenkreises Dort
mund-Mitte wird im Reinoldinum aufbewahrt und betreut Es umfaßt
drei Teile: 1. Findbuch LkA von 1978/79,2. Findbuch von 1988,
3. Findbuch LkA von 1997.
Apostel: Errichtung 1948, zuvor Ev. St.-Reinoldi- Kirchengemeinde, bis
1998 Name Körne-Wambel; nicht erschlossen
Heliand: Errichtung 1948, zuvor Ev. St.-Reinoldi-Kirchengemeinde;
nicht erschlossen
Johannes: Errichtung 1948, zuvor Ev. St.-Reinoldi-Kirchengemeinde;
nicht erschlossen
Lukas: Errichtung 1956, zuvor Ev. Johannes-Kirchengemeinde; nicht
erschlossen
Luther: Errichtung 1948, zuvor Ev. St.-Reinoldi-Kirchengemeinde;
nicht erschlossen
St. Marien: vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1978/79, Zeitraum
18.-20. Jahrhundert; Aufbewahrung Reinoldinum
Markus: Errichtung 1948, zuvor Ev. St.-Reinoldi-Kirchengemeinde;
nicht erschlossen
55
WAS IST WO?
Martin: Errichtung 1948, zuvor St.-Petri-Nicolai Kirchengemeinde;
nicht erschlossen
Melanchthon: Errichtung 1948, zuvor Ev. St.-Reinoldi-
Kirchengemeinde; nicht erschlossen
St-Nicolai: Errichtung 1948, zuvor St.-Petri-Nicolai-Kirchengemeinde;
Findbuch LkA von 1978/79, Zeitraum 18.-20. Jahrhundert; Aufbewah
rung Reinoldinum
Paul-Gerhardt: Errichtung 1948, zuvor Ev. St.-Reinoldi-
Kirchengemeinde; nicht erschlossen
Paulus: Errichtung 1948, zuvor St.-Petri-Nicolai-Kirchengemeinde;
nicht erschlossen
St-Petri: Errichtung 1948, zuvor St.-Petri-Nicolai-Kirchengemeinde;
Findbuch LkA von 1978/79, Zeitraum 18.-20. Jahrhundert; Aufbewah
rung Reinoldinum
St Reinoldi: vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1978/79, Zeitraum
1450-1901, Zeitraum Nachtrag 1932-1986; Aufbewahrung Reinoldinum
Kirchenkreis Dortmund-Nordost
Kirchenkreis: Der Archivbestand wurde zusammen mit den Akten der
VKK ins LkA nach Bielefeld übernommen und bearbeitet. Es handelt
sich jedoch lediglich um 22 Archiveinheiten im Zeitraum 1945-1968.
Aufbewahrungsort ist das Reinoldinum.
Asseln: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA aus den 1970er
Jahren, Zeitraum 1785-1950; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Brackel: Errichtung vorreformatorisch; nicht erschlossen
cg Archlvmlttellungon dar wostflllschan Klrcho. Nr. 1,1888
AUS DEN ARCHIVEN
Brechten: Errichtung vorreformatorisch; nicht erschlossen
Derne: Errichtung vorreformatorisch; Aktenverzeichnis, erstellt 1991-
1994 von Pfarrer Luke; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Eving-Lindenhorst: Errichtung Eving 1895, Errichtung Lindenhorst
1904, Vereinigung der Kirchengemeinden 1978; Findbuch LkA von
1998, Zeitraum 1822-1993; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand
4,103
Husen Kurl: Errichtung 1904; nicht erschlossen
Kemminghausen: Errichtung 1960, zuvor Ev. Kirchengemeinde Eving
und Ev. Kirchengemeinde Derne; nicht erschlossen
Lanstrop: Errichtung 1963, Umpfarrung aus der Ev.-Luth. Kirchenge
meinde Methler in die Ev. Kirchengemeinde Deme, anschließend Neu
bildung der Kirchengemeinde Lanstrop; nicht erschlossen
Scharnhorst: Errichtung 1907; nicht erschlossen
Scharnhorst-Schalom: Errichtung 1973, zuvor Ev. Kirchengemeinde
Deme; nicht erschlossen
Wickede: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch erstellt 1987 von
Ehepaar Dülken (Archivpfleger), Zeitraum 1611-1986; Aufbewahrung
Kirchengemeinde
Kirchenkreis Dortmund-Sud
Kirchenkreis: Das Archiv wurde 1997 zusammen mit den Akten der
Vereinigten Kirchenkreise verzeichnet. Es handelt sich dabei jedoch
lediglich um 98 Archiveinheiten, Zeitraum 1945-1982; Aufbewahrung
Reinoldinum.
57
WAS IST WO?
Advent: Errichtung 1954, zuvor Ev. Kirchengemeinde Horde und Ev.
Heliand-Kirchengemeinde; nicht erschlossen
Apierbeck: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1987,
Zeitraum 1700-1980; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,35
Barop: Errichtung 1655; Findbuch LkA von 1980, Zeitraum 1560-1957;
Aufbewahrung Kirchengemeinde
Berghofen: Errichtung 1895; Findbuch LkA von 1998, Zeitraum 1875-
1994; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Brfinninghausen: Errichtung 1950, aus den Kirchengemeinden Hom-
bruch, Barop, St.-Reinoldi und Wellinghofen; nicht erschlossen
Eichlinghofen: Errichtung 1603; Findbuch LkA von 1985, Zeitraum 18.-
20. Jahrhundert; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,52
Horde: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1990, Zeit
raum 17.-20. Jahrhundert; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,65
Hombruch: Errichtung 1891; Findbuch LkA von 1994, Zeitraum 1882-
1982; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Kirchhörde: Errichtung vorreformatorisch; nicht erschlossen
Löttringhausen: Errichtung 1949, zuvor Ev. Kirchengemeinde Kirch-
hörde; nicht erschlossen
Schüren: Errichtung 1914; nicht erschlossen
Solde: Errichtung 1924; nicht erschlossen
5g Archlvmlttoltungon der westfälischen Kirche, Nr. fl, »999
AUS DEN ARCHIVEN
Syburg-Aufdem Höchsten: Errichtung Syburg vorreformatorisch, Er
richtung Aufdem Höchsten 1957, zuvor Ev. Kirchengemeinde Sehweite
und Ev. Kirchengemeinde Wellinghofen; nicht erschlossen; älteres Ar
chivgut ist bei einem Bombenangriffim 2.Weltkrieg vollständig verloren
gegangen.
Wellinghofen: vorreformatorisch; Findbuch LkA aus den 1980er Jahren,
Zeitraum 1637-1946; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Kirchenkreis Dortmnnd-West
Kirchenkreis: nicht erschlossen
Bodelschwingh: Errichtung Anfang 17. Jahrhundert; Findbuch erstellt
1986 von Herrn Bitzel (ABM), Zeitraum 1683-1983; Aufbewahrung
Kirchengemeinde
Bövinghausen: Errichtung 1911; nicht erschlossen
Dorstfeld: Errichtung 1887; Findbuch LkA von 1991, Zeitraum 1879-
1978; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Huckarde: Errichtung 1896; nicht erschlossen
Kirchlinde-Rahm: Errichtung 1948, zuvor Ev. Kirchengemeinde Mar-
ten; nicht erschlossen
Lütgendortmund: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von
1976, Zeitraum 17.-20. Jahrhundert; Aufbewahrung Depositum LkA
Bestand 4,26
Märten: Immanuel: Errichtung 1894, zuvor Ev. Kirchengemeinde Lüt
gendortmund, 1963 Teilung und Umbennung in Ev. Immanuel-
59
WAS IST WO?
Kirchengemeinde Märten; Findbuch erstellt 1992 von Sabine Pohl, Zeit
raum 19.-20. Jahrhundert; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Märten: Stephanus: Errichtung 1960, aus den Kirchengemeinden Mar-
ten, Oespel, Lütgendortmund; nicht erschlossen
Mengede: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1993/94,
Zeitraum 1466-1984; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,78
Nette: Errichtung 1951, zuvor Ev. Kirchengemeinde Mengede; nicht
erschlossen
Oberdorstfeld: Errichtung 1963, zuvor Ev. Kirchengemeinde Dorstfeld;
Findbuch LkA von 1995, Zeitraum 1889-1984; Aufbewahrung Kirchen
gemeinde
Oespel-Kley: Errichtung 1907; nicht erschlossen
Oestrich-Deiningbausen: Errichtung Oestrich 1958, zuvor Ev. Kirchen
gemeinde Mengede, 1983 Ausgliederung Deininghausen aus der Kir
chengemeinde Mengede und Vereinigung zur Ev. Kirchengemeinde
Oestrich-Deininghausen.; nicht erschlossen
Westerfilde: Errichtung 1958, zuvor Ev. Kirchengemeinde Bodel-
schwingh; nicht erschlossen
Kirchenkreis Gclsenkirchen und Wattenscheid
Kirchenkreis: Findbuch ist beim Kirchenkreis in Bearbeitung; Auf
bewahrung Kirchenkreis
Buer: Errichtung 1898; Findbuch LkA von 1993, Zeitraum 1886-1988;
Aufbewahrung Kirchengemeinde
gQ Archlvwlnollungon dar wosttMlschcn Klrcho. Nr. ». 19U
AUS DEN ARCHIVEN
Buer-Erle: Errichtung 1898, bis 1916 Name Erle-Middelich; Findbuch
LkA von 1996, Zeitraum 1899-1994; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Buer-Hassel: Lukas-Kirchengemeinde: Errichtung 1922; Findbuch
LkA von 1997, Zeitraum 1923-1992; Aufbewahrung Depositum LkA
Bestand 4,94
Buer-Hassel: Markus-Kirchengemeinde: Errichtung 1961, zuvor
Lukas-Kirchengemeinde Buer-Hassel; nicht erschlossen
Buer-Middelich: Errichtung 1956, zuvor Kirchengemeinden Buer,
Buer-Erle und Buer-Resse; nicht erschlossen
Buer-Scholven: Errichtung 1922; nicht erschlossen
Bulmke:Errichtung 1907; nicht erschlossen
Gelsenkirchen: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von
1997, Zeitraum 1783-1978, der größte Teil des älteren Schriftgutes ist
im Zweiten Weltkrieg verbrannt; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Gelsenkirchen-Bismarck: Errichtung 1872/74, bis 1902 Name Brau
bauerschaft; Findbuch LkA von 1998, Zeitraum 1730-1995; Aufbe
wahrung Kirchengemeinde
Gelsenkirchen-Heßler: Errichtung 1980, zuvor Kirchengemeinde
Gelsenkirchen; nicht erschlossen
Gelsenkirchen-Horst: Errichtung 1882; nicht erschlossen
Gelsenkirchen-Ückendorf: Errichtung 1893; nicht erschlossen
Hüllen: Errichtung 1894; nicht erschlossen
61
WAS IST WO?
Resse: Errichtung 1906; nicht erschlossen
Resser-Mark: Errichtung 1966, zuvor Kirchengemeinde Resse; nicht
erschlossen
Rotthausen: Errichtung 1893, bis 1933 Kirchenkreis Essen; nicht er
schlossen
Schalke: Errichtung 1879; nicht erschlossen
Wattenscheid: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch erstellt 1984
von Annette Zehnter (ABM), Zeitraum 1482-1984; Aufbewahrung
Kirchengemeinde
Wattenscbeid-Günnigfeld: Errichtung 1904; nicht erschlossen
Wattenscheid: Höntrop: Errichtung 1962, zuvor Kirchengemeinde
Wattenscheid; nicht erschlossen
Wattenscheid-Leithe: Errichtung 1902; nicht erschlossen
Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten
Kirchenkreis: Findbuch LkA von 1998, Zeitraum 1854-1988; Auf
bewahrung im Kreiskirchenarchiv vorgesehen
Bottrop: Errichtung 1884, 1960 aufgeteilt; Findbuch LkA von 1994,
Zeitraum 1885-1969; Aufbewahrung Depositum Kreiskirchenarchiv
Bottrop-Altstadt: Errichtung 1960, zuvor Kirchengemeinde Bottrop;
Findbuch vgl. Kirchengemeinde Bottrop
Bottrop-Batenbrock: Errichtung 1960, zuvor Kirchengemeinde Bot
trop; Findbuch vgl. Kirchengemeinde Bottrop
Arehlvmltlttllungon dar wostt&lltchen Klnho. Nr. S, »9M
AUS DEN ARCHIVEN
Bottrop-Boy-Welheim: Errichtung 1960, zuvor Kirchengemeinde
Bottrop; Findbuch vgl. Kirchengemeinde Bottrop
Bottrop-Eigen: Errichtung 1960, zuvor Kirchengemeinde Bottrop;
Findbuch vgl. Kirchengemeinde Bottrop
Bottrop-Fuhlenbrock: Errichtung 1960, zuvor Kirchengemeinde Bot
trop; Findbuch vgl. Kirchengemeinde Bottrop
Dorsten: Errichtung 1859; Findbuch LkA von 1990, Zeitraum 1850-
1970; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,66
Gladbeck: Errichtung 1893,1957 aufgeteilt; Findbuch LkA von 1998,
Zeitraum 1893-1957; Aufbewahrung als Depositum im Kreiskirchen
archiv vorgesehen
Gladbeck-Brauck: Errichtung 1957, zuvor Kirchengemeinde Glad
beck; Findbuch LkA von 1997, Zeitraum 1951-1977; Aufbewahrung
als Depositum im Kreiskirchenarchiv vorgesehen
Gladbeck-Mitte: Errichtung 1957, zuvor Kirchengemeinde Gladbeck;
nicht erschlossen
Gladbeck-Rentfort: Errichtung 1957, zuvor Kirchengemeinde Glad
beck; nicht erschlossen
Gladbeck-Zweckel: Errichtung 1957, zuvor Kirchengemeinde Glad
beck; nicht erschlossen
Hervest: Errichtung 1921; Findbuch LkA von 1997, Zeitraum 1921-
1978; Aufbewahrung als Depositum im Kreiskirchenarchiv vorgesehen
Holsterhausen (Lippe): Errichtung 1921; nicht erschlossen
63
WAS IST WO?
Kirchhellen: Errichtung 1975, zuvor Kirchengemeinde Dorsten; nicht
erschlossen
Wolfen: Errichtung 1968, zuvor Kirchengemeinde Hervest; nicht er
schlossen
Kirchenkreis Gfltersloh
Kirchenkreis: nicht erschlossen
Beckum: Errichtung 1888, bis 1928 pfarramtliche Verbindung mit der
Kirchengemeinde Oelde; nicht erschlossen
Brackwede: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1989,
Zeitraum 1844-1960; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Ennigerloh: Errichtung 1964, zuvor Kirchengemeinde Oelde; nicht
erschlossen
Friedrichsdorf: Errichtung 1793; Findbuch LkA von 1992, Zeitraum
1786-1978; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Gütersloh: Errichtung vorreformatorisch; Ordnungs- und Verzeich
nungsarbeiten werden von Archivpfleger Eckhard Möller vorgenom
men
Isselhorst: Errichtung vorreformatorisch; nicht erschlossen, erste
Kontakte geknüpft
Neubeckum: Errichtung 1964, zuvor Kirchengemeinde Oelde; nicht
erschlossen
Oelde: Errichtung 1888; Findbuch LkA von 1989, Zeitraum 1839-
1974; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,63
64 Archhfmlttollungan der wottfllltchon Klrcha, Nr. 8,1MS
AUS DEN ARCHIVEN
Quelle-Brock: Errichtung 1958, zuvor Kirchengemeinde Brackwede;
nicht erschlossen
Rheda: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1998, Zeit
raum 1711-1943 mit großen Lücken; Aufbewahrung in der Kirchen
gemeinde vorgesehen
Rietberg: Errichtung 1884, bis 1950 pfarramtliche Verbindung mit der
Kirchengemeinde Wiedenbrück; Aktenverzeichnis von 1967; Aufbe
wahrung Kirchengemeinde
Schloß Holte-Stukenbrock: Errichtung 1889, bis 1988 Name Holte,
bis 1950 pfarramtliche Verbindung mit der Kirchengemeinde Senne
stadt; nicht erschlossen
Senne I: Christus-Kirchengemeinde: Errichtung 1958, zuvor Kir
chengemeinde Brackwede; nicht erschlossen
Senne I: Friedens-Kirchengemeinde: Errichtung 1958, zuvor Kir
chengemeinde Brackwede; nicht erschlossen
Senne I: Luther-Kirchengemeinde: Errichtung 1963, zuvor Kirchen
gemeinde Friedrichsdorf; nicht erschlossen
Sennestadt: Errichtung 1873, bis 1965 Name Senne II, bis 1950 pfarr
amtliche Verbindung mit der Kirchengemeinde Schloß Holte-
Stukenbrock; nicht erschlossen
Ummein: Errichtung 1895; Findbuch LkA von 1993, Zeitraum 1887-
1989; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,71
Verl: Errichtung 1972, zuvor Kirchengemeinde Friedrichsdorf; nicht
erschlossen
65
WAS IST WO?
Hagen: Reformierte Kirchengemeinde: Errichtung 1682; nicht er
schlossen
Haspe: Errichtung 1843, bis 1900 Name Ev.-luth. Kirchengemeinde
Ennepestraße; nicht erschlossen
Herdecke: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1995,
Zeitraum 1398-1990; Aufbewahrung Kirchengemeinde
Volmarstein: Errichtung vorreformatorisch; Findbuch LkA von 1996,
Zeitraum 1655-1983; Aufbewahrung bis zur Entscheidung der Kir
chengemeinde im LkA
Vorhalle: Errichtung 1893; nicht erschlossen
Wetter (Ruhr): Errichtung vorreformatorisch; Aktenverzeichnis Ende
1960er Jahre von Dr. Ludwig Koechling, Zeitraum 1350-1968; Aufbe
wahrung Kirchengemeinde
Wetter-Freiheit: Errichtung 1657; Findbuch LkA von 1994, Zeitraum
1367-1984; Aufbewahrung Depositum LkA Bestand 4,104
Zurstraße: Errichtung 1725; Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten
werden vom Archivpfleger vorgenommmen
53 Archlvmlttollungon dar wostfSlischan Klrcho. Nr. «. f995
AUS DEN ARCHIVEN
Neue Findbücher in der Evangelischen
Kirche von Westfalen
Im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kir
che von Westfalen wurden 1997/98 folgende Find
bücher erstellt:
Kirchengemeinde Bausenhagen, Kirchenkreis Unna
Verzeichnungseinheiten: 338; Zeitraum: 1792-1961
Es gab schon früher einen Versuch durch eine AB-Maßnahme das Ar
chiv zu erschließen, was aber scheiterte. Leider sind dabei die alten
Aktenstrukturen zerstört worden, indem Akten teilweise auseinander
gerissen wurden. Die wichtigsten Ereignisse der Kirchengeschichte
Bausenhagen im 19. Jahrhundert sind im Archiv gut dargestellt: die
Zusammenlegung der ev. Gemeinde Bausenhagen mit der luth. Ge
meinde in Fröndenberg, die Aufteilung des Simultankirchen- und -
küsterfonds zwischen der ev. und kath. Gemeinde, die Aufhebung des
Simultaneums.
Aufbewarungsort: Landeskirchliches Archiv (Bestand 4,98)
Kirchengemeinde Berge, Kirchenkreis Hamm
Verzeichnungseinheiten: 107; Zeitraum: 1695-1988
Leider ist vom Archivgut der Kirchengemeinde nicht viel erhalten
geblieben. Schwerpunktmäßig läßt sich die Geschichte der Kirchenge
meinde im 19. und 20. Jahrhundert nachvollziehen.
Das Archiv wird demnächst bei der Kirchengemeinde aufbewahrt.
Kirchengemeinde Berghofen, Kirchenkreis Dortmund-Süd
Verzeichnungseinheiten: 144; Karten und Pläne: 131; Zeitraum 1875-
1994.
69
NEUE FINDBÜCHER
Die Kirchengemeinde Berghofen wurde 189S selbständig. Jedoch wur
de die Gemeinde seit 1872 durch die 3. Pfarrstelle der Kirchengemein
de Apierbeck seelsorgerlich betreut. Auch die Archivalien reichen bis
in die Zeit vor der Verselbständigung zurück, die älteste von 1875 be
trifft die Errichtung einer neuen Friedhofsanlage. Alle Bereiche der
kirchlichen Verwaltung sind in diesem Archiv fast gleichmäßig reprä
sentiert, lediglich in bezug auf das Grundvermögen ist das Archiv mit
drei Signaturen wenig aussagekräftig.
Das Archiv wird in der Kirchengemeinde aufbewahrt.
Kirchengemeinde Evlng-Lindenhorst, Kirchenkreis Dortmund-
Nordost
Verzeichnungseinheiten: 778; Karten u. Pläne: 126; Fotos: 289; Zeit
raum 1822-1993.
Der große Umfang dieses Archivs ist durch die recht vollständige
Überlieferung zweier selbständiger Kirchengemeinden zu sehen. Erst
1978 wurden Eving und Lindenhorst vereinigt. So besteht das Find
buch auch aus drei Teilen: Teil 1 umfaßt die Akten der früheren Kir
chengemeinde Eving, Teil 2 das Schriftgut von Lindenhorst und Teil 3
die Unterlagen aus der Zeit nach der Zusammenlegung. In dem frühe
ren Aktenbestand der Kirchengemeinde Eving ist besonders die sehr
umfangreiche Dokumentation der Bauangelegenheiten als Besonder
heit zu nennen. Ergänzend zum Schriftgut existieren hier zahlreiche
Karten und Pläne sowie besonders für die Umbauten in der Kirche
aufschlußreiche Fotografien. Von besonderem historischen Interesse in
der Überlieferung der Kirchengemeinde Lindenhorst sind die Paro-
chial- und Schulverhältnisse und das Verhältnis zur Kirchengemeinde
Brechten im 19. Jahrhundert, über die die ersten Archivalien im Be
reich Verfassung und Organisation Aufschluß geben. Wertvolles
Schriftgut zu den Schulverhältnissen im 19. Jahrhundert geben die
Signaturen 471-473.
Das Archiv befindet sich als Depositum im Landeskirchlichen Archiv
(Bestand 4,103).
AUS DEN ARCHIVEN
Kirchengemeinde Gelsenkirchen, Kirchenkreis Gelsenkirchen und
Wattenscheid
Verzeichnungseinheiten: 16; Zeitraum 1783-1978
Das deutliche Mißverhältnis zwischen Umfang und Laufzeit des Be
standes zeigt schon, daß hier große Überlieferungslücken vorhanden
sind. Das Archiv umfaßt tatsächlich nur die wenige ältere Überliefe
rung, die die Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs überstanden
haben, außerdem ein Verzeichnis der Kirchenein- und -austritte, das
bis 1978 reicht. Einzige verbliebene Quelle, um die Gemeindege
schichte möglichst lückenlosen zu rekonstruieren, bilden wohl die
Protokollbücher des Presbyteriums. Von Interesse sind außerdem noch
die Protokollbücher des Ev. Vereins für gemeinnützige Zwecke und die
Akten über Stiftung und Verwaltung des Legates von Friedrich Wil
helm Oven an die Kirchengemeinde 1783.
Das Archiv wird bei der Kirchengemeinde verwahrt.
Kirchengemeinde Gelsenkirchen-Bismarck, Kirchenkreis Gelsen
kirchen und Wattenscheid
Verzeichnungseinheiten: 370; Karten und Pläne: 19; Zeitraum: 1730-
1995
Obwohl die Überlieferung weit zurückreicht, setzt der Großteil der
Akten erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein. In den wenigen älteren
Schriftstücken lassen sich die Wurzeln der Kirchengemeinde zurück
verfolgen bis zu dem vom Schloßherrn zu Grimberg gestifteten Ar
menhaus, dessen Gemeinde vom Prediger der Schloßkapelle mitbetreut
wurde. Auch die sich an den Konfessionswechsel des Patronatsherren
anschließenden Streitigkeiten mit der evangelisch gebliebenen Ge
meinde, wie sie sich ähnlich auch in den Nachbargemeinden zugetra
gen haben, sind hier überliefert. Die neueren Akten zeugen von dem
schnellen Anwachsen einer Ruhrgebietsgemeinde, die dem Zuzug vie
ler Bergleute durch die rasche Abfolge bei der Errichtung von Pfarr-
stellen und der Verselbständigung von Gemeindeteilen sowie durch die
Errichtung von zwei weiteren Kirchen Rechnung tragen mußte.
Das Archiv wird bei der Kirchengemeinde aufbewahrt.
71
NEUE FINDBÜCHER
katholischen Umfeld wird in vielen Bereichen der kirchlichen Verwal
tung anhand der archivierten Akten dokumentiert.
Das Archiv wird künftig in der Kirchengemeinde verwahrt werden.
Kirchengemeinde Hervest, Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-
Dorsten
Verzeichnungseinheiten: 97; Zeitraum 1921-1978
Die überlieferten Akten reichen zwar bis zur Entstehung der Kirchen
gemeinde zurück, sie stellen aber leider nur eine dezimierte Auswahl
dar, die von der Kirchengemeinde an den Kirchenkreis abgegeben
wurde. Es handelt sich v.a. um Unterlagen zur Personal-, Bau- und
Vermögensverwaltung. Der Rest wurde vernichtet.
Der Bestand soll im Archiv des Kirchenkreises als Depositum verwahrt
werden.
Kirchengemeinde Neheim, Kirchenkreis Arnsberg
Verzeichnungseinheiten: 518; Karten und Pläne: IS; Plakat: 1; Zeit
raum: 1826-1966
Die Akten geben wertvolle historische Hinweise zur Errichtung der
Kirchengemeinde Neheim und zur Bildung der Tochtergemeinde Hu
sten. Interessant sind die Vorgänge, die die politischen Auseinander
setzungen während der Nazizeit dokumentieren. Der zur DC gehörende
Pfarrer der Nachbargemeinde hat versucht, in Neheim die Amtshand
lungen durchzuführen und Gottesdienste zu halten.
Aufbewarungsort: Landeskirchliches Archiv (Bestand 4,96)
Neustädter Marien-Kirchengemeinde Bielefeld, Kirchenkreis Bie
lefeld
Hauptbestand und Nachtrag; Verzeichnungseinheiten Hauptbestand:
349; Verzeichnungseinheiten Nachtrag: 344; Karten und Pläne: 217;
Fotos: 13; Urkunden: 12; Zeitraum: 1338 - 1997
Anläßlich der Verzeichnung des Nachtrags zum Archiv wurde auch das
Findbuch zum Hauptbestand überarbeitet. Als früheste schriftliche
Zeugnisse der Kirchengemeinde, die noch in die vorreformatorische
74Anhlvmitteitungon dar Wostfllischan Klrcho. Nr.». f»M
AUS DEN ARCHIVEN
Zeit zurückreichen, finden sich hier Urkunden über Rentenkäufe der
Kirchengemeinde von Bielefelder Bürgern. Schwerpunktmäßig setzt
die Überlieferung im Hauptbestand des Archivs dann erst mit dem
Ende des 19. Jahrhunderts ein. Beachtenswert sind die Unterlagen zur
Kleinkinderschule, zur Jugendfürsorge und zur Frauenarbeit.
Der Nachtrag umfaßt das Schriftgut seit der Nachkriegszeit. Auffalli
ger Schwerpunkt, der sich auch im umfangreichen Kartenbestand wi
derspiegelt, ist der Wiederaufbau der Marienkirche nach dem Zweiten
Weltkrieg mit einem Architektenwettbewerb um die Neugestaltung der
Turmhelme.
Das Archiv wird als Depositum im Landeskirchlichen Archiv verwahrt
(Bestand 4,100)
Kirchengemeinde Rheda, Kirchenkreis Gütersloh
Verzeichnungseinheiten: 20; Zeitraum: 1711-1943
Trotz einiger Nachforschungen auch von Seiten der Kirchengemeinde
blickt das Archiv für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg nur auf sehr
wenige erhaltene Stücke zurück. Darunter mag die Serie von Proto-
kollbüchem des Presbyteriums die Gemeindegeschichte wohl am voll
ständigsten wiedergeben. Aufbau und Organisation des Rhedaer
Schulwesens zeigen die Schulakten.
Das Archiv wird bei der Kirchengemeinde verwahrt.
Kirchengemeinde Schildesche, Kirchenkreis Bielefeld
Verzeichnungseinheiten: 577; Karten und Pläne: 6; Zeitraum: 1663-
1997
Die Überlieferung gibt einen guten Einblick in die Gemeindegeschich
te des 19.-20.Jahrhunderts. Da die Stiftskirchengemeinde Schildesche
eine Muttergemeinde für mehrere Kirchengemeinden in Bielefeld ist,
empfielt es sich bei der Erforschung der Geschichte der Kirchenge
meinden Bielefeld: Erlöser, Bielefeld: Thomas, Brake, Theesen und
Vilsendorf auch das Archiv der Stiftskirchengemeinde Schildesche zu
beachten.
Aufbewahrungsort: Landeskirchliches Archiv (Bestand 4,102)
75
NEUE FINDBÜCHER
Soest: St-Petri-Kirchengemeinde, Kirchenkreis Soest
Nachtrag; Verzeichnungseinheiten: 178; Fotos: 6; Karten und Pläne:
12; Zeitraum: 1873-1977
Die Akten sind zusammen mit der Altregistratur der St.-Petri-Pauli-
Kirchengemeinde Soest, die 1972 aus der Vereinigung von St.-Petri
und St.-Pauli entstanden ist, abgegeben worden. Schwerpunktmäßig
dokumentieren sie die Gemeindeaktivitäten der 1940-60er Jahre, z.B.
die Restaurierung der St-Petrikirche.
Aufbewahrungsort: Landeskirchliches Archiv (Bestand 4,50)
Soest: St.-Petri-Pauli-Kirchengemeinde, Kirchenkreis Soest
Verzeichnungseinheiten: 50; Zeitraum: 1972-1985
Die St.-Petri-Pauli-Kirchengemeinde wurde 1972 aus zwei Kirchen
gemeinden in Soest - St.-Petri und St.-Pauli zusammengelegt. Die Ak
ten der St.-Petri-Kirchengemeinde sind teilweise über das Datum der
Zusammenlegung hinaus weitergeführt worden, so daß bei der Erfor
schung der Geschichte der vereinigten Kirchengemeinde auch die Ar
chivalien der St.-Petri-Kirchengemeinde zu Rate gezogen werden.
Aufbewahrungsort: Landeskirchliches Archiv (Bestand 4,97)
Kirchengemeinde Suderwick, Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-
Borken
Verzeichnungseinheiten: 66; Karten und Pläne: 1; Zeitraum: 1843-
1952
Die wenigen erhaltenen Schriftstücke der Kirchengemeinde stellen ein
bedeutsames regionalgeschichtliches Zeugnis dar für die kirchliche
Sonderstellung im nationalen und konfessionellen Grenzbereich: Zur
Sicherung der schulischen und seelsorgerlichen Versorgung eng an die
niederländische reformierte Kirchengemeinde Dinxperlo gebunden,
mit ihren späteren 'Muttergemeinden' Bocholt, dann Anholt aufgrund
der weiten Entfernung zu den übrigen evangelischen Gemeinden West
falens sogar der rheinischen Kirche angegliedert und unter dem maß
geblichen finanziellen Einfluß der ebenfalls reformierten Kirchenge-
76Archlvmlttallungan dar Wosttällschon Klrcho, Nr. 5,199«
AUS DEN ARCHIVEN
meinde Elberfeld erfährt die junge Kirchengemeinde vier Jahrzehnte
wechselvoller Geschichte bis zur Selbständigkeit.
Der Bestand soll als Depositum im Landeskirchlichen Archiv verwahrt
werden (Bestand 4,105).
Kirchengemeinde Voerde, Kirchenkreis Schwelm
Nachtrag; Verzeichnungseinheiten: 312; Karten und Pläne: 5; Zeit
raum: 1730-1986
In diesem Nachtrag, der ergänzend zum bereits vorhandenen Findbuch
der Kirchengemeinde geordnet und verzeichnet wurde, befinden sich
überwiegend Akten aus dem Bereich der Vermögensverwaltung und
des Haushalts- und Rechnungswesens. Auch die rege Bautätigkeit der
Kirchengemeinde in den 1950-1960er Jahren ist gut dokumentiert.
Der Aufbewahrungsort ist die Kirchengemeinde.
Kirchengemeinde Waltrop, Kirchenkreis Recklinghausen
Verzeichnungseinheiten: 340; Karten und Pläne: 69; Zeitraum: 1899-
1996
Der Archivbestand gibt einen umfassenden Einblick in die Entstehung
und Entwicklung einer typischen Bergarbeitergemeinde, die mit dem
Beginn des Kohleabbaus Ende des 19. Jahrhunderts die Selbständigkeit
erlangte. Ein Schwerpunkt der Überlieferung bilden die Bauakten,
angereichert durch zahlreiche Bauzeichnungen, die die lebhafte Bautä
tigkeit der expandierenden Gemeinde dokumentieren.
Nachlaß Reinhard Gädeke
Verzeichnungseinheiten: 696; Fotografien: 36; Dias: 48; Filme: 34
Der Nachlaß von Pfarrer Reinhard Gädeke (1908-1974) besteht zum
größten Teil aus Akten, die er im Laufe seiner Tätigkeit bei den West
fälischen Schülerbibelkreisen (BK) angelegt hat. Persönliche Doku
mente finden sich in weitaus geringerem Ausmaß. Deshalb bietet sich
der Nachlaß hervorragend zur Forschung über die Geschichte der
Westfälischen Schülerbibelkreise und der evangelischen Jugendarbeit,
schwerpunktmäßig in der Zeit von 1945 bis Mitte der 1970er Jahre an.
77
NEUE FINDBÜCHER
Der Bestand wird als Depositum im Landeskirchlichen Archiv ver
wahrt (Bestand 3,33).
Pädagogisches Institut der Ev. Kirche von Westfalen
Verzeichnungseinheiten: 828; Zeitraum: 1943-1987
Die Akten des Überlieferungszeitraumes geben einen Einblick in die
vielfältige Arbeit des Pädagogischen Instituts mit den Schwerpunkten
Religionspädagogik, Konfirmandenarbeit und Medienpädagogik. Hier
bei spiegeln die Akten der Erweiterungsprüfungen, der Femstudien-
lehrgänge, der Neigungsfachausbildung, der religionspädagogischen
Fortbildungstagungen sowie der Erziehungs- und Schulkonferenzen die
Entwicklung des Faches Ev. Religionslehre seit der Nachkriegszeit
wider. Sie zeigen den Weg von der Evangelischen Unterweisung bis
hin zum problemorientierten und symboldidaktischen Religionsunter
richt auf. Tagungsunterlagen verschiedener Verbände (u.a.: Arbeits
gemeinschaft der Katecheten in Westfalen Lippe, Bund evangelischer
Religionslehrer an den Gymnasien von Westfalen und Lippe, Verband
evangelischer Religionslehrer an berufsbildenden Schulen e.V.), die im
Pädagogischen Institut ihre Tagungen durchfuhren, weisen auf die
religionspädagogischen Aktivitäten innerhalb der EKvW hin.
Das Archiv verbleibt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv
(Bestand 13,38).
78Anhlvitilttattungan dar WoHfSlltehon Klrtho. Nr. 1.1995
* NEUE BÜCHER *
♦ Neue Bücher ♦
Auch 1998 wurde die Bibliothek des Landeskirchlichen Archivs
wieder durch zahlreiche Veröffentlichungen zur Kirchengemein-
degeschichte bereichert. Die Benutzer und Benutzerinnen des
Landeskirchlichen Archivs können die Bücher und Schriften je
derzeit einsehen - den Lesern und Leserinnen der archivmjftei-
lungen bieten wir mit unserer Zusammenstellung einen Überblick
über die historischen Aktivitäten in den Kirchengemeinden.
Weitere und detailiertere Hinweise auf kirchengeschichtliche
Veröffentlichungen finden Sie im Jahrbuch für Westfälische Kir
chengeschichte. Damit wir möglichst umfassend über historische
Beiträge informieren können, sind wir auf Ihre Mithilfe angewie
sen. Deshalb unsere Bitte: schicken Sie uns Belegexemplare zu!
Die evangelische Pfarrkirche in Eisbergen, hrsg. v. d. Ev.
luth. Kirchengemeinde Eisbergen, 1996,23 S.
Nicht nur die Kirche, auch die angrenzenden Gebäude - Pfarr
haus, Pfarrwitwenhaus, Gemeindehaus, Kirche und Küsterhaus -
sowie der Kirchhof und der Friedhof, werden hier einer histori
schen und kunsthistorischen Betrachtung unterzogen. Dabei
steht nicht nur die Baugeschichte im Vordergrund, sondern auch
sozialgeschichtliche Aspekte kommen zum Tragen.
Carl Heinrich Christian Lohmeyer. Chronik von Exter. hrsg.
v. d. Geschichtswerkstatt Exter e.V., 1997,108 S.
Ein Pfarrer des 19. Jahrhunderts, geprägt von der Erweckungs-
bewegung, historisch interessiert an seiner Gemeinde, steht hier
im Mittelpunkt der Veröffentlichung der Geschichtswerkstatt Ex
ter. Diese Biographie ist nicht nur für die Geschichte der Kir-
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* NEUE BÜCHER *
chengemeinde Exter, sondern auch für die Orts- und Regional
geschichte von Interesse.
125 Jahre. Ein Haus im Dienste der Menschen. Evangeli
sches Krankenhaus Gelsenkirchen,, hrsg. v. d. Ev. Kirchen
gemeinde Gelsenkirchen, 219 S.
Aufwendig gestaltet präsentiert sich diese Festschrift des Kran
kenhauses in Gelsenkirchen. Das Jubiläum wird zum Anlaß ge
nommen, die vielfältigen Arbeitsfelder des Krankenhauses vor
zustellen. Dabei hat der historische Rückblick keinesfalls nur
Alibifunktion, sondern verfolgt kritisch und historisch fundiert die
Entwicklung von einer kleinen Einrichtung zu modernen Klinik.
Beckmann, Jürgen: Die Namen der Spender und die Spen
den für die Herbeder Kirchenorgel aus dem Jahre 1611. Ur
kunden zur Hevener Geschichte, hrsg. v. Bürger- und Hei
matverein e.V., Heft 1,1998,49 S.
Was an historischen Aussagen aus einer einzigen Quelle her
auszuholen ist, beweist Jürgen Beckmann mit seinem Beitrag
zur Geschichte der Kirchengemeinde Herbede.
Busch, Helmut: Stufen auf dem Weg zum Bau der Kirche.
Beiträge zur Geschichte Hilchenbachs. Folge 14, hrsg. v.
Presbyterium d. Kirchengemeinde Hilchenbach und vom
Vorstand des Hilchenbacher Geschichtsvereins e.V., 1997,
23 S.
Der Festvortag zum 150jährigen Bestehen der Kirche wurde
abgedruckt und damit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich
gemacht.
150 Jahre St.-Petri-Stift zu Höxter (1848-1998). Aus den An-
nalen eines Diakoniewerkes in der Diaspora. Erzählt, zu
sammengestellt und dokumentiert von Hermann Gehring,
hrsg. vom Ev. St.-Petri-Sift, 72 S.
§0 Archlrmlttellungen dar WostfSllschon KJrcho, Nr. », 189»
♦ NEUE BÜCHER *
In erster Linie läßt der Autor die Quellen sprechen, die mit sei
nen Erläuterungen und Kommentaren angereichert, einen Ein
blick in 150 Jahre wechselvolle Geschichte einer diakonischen
Einrichtung geben.
Kleine-Weischede, Klaus, Kleine-Weischede, Horst, Fischer,
Udo: Geschichte des Kirchspiels Kirchhörde. hrsg. v. d. Ev.
Kirchengemeinde Kirchhörde, 1998,251 S.
Umfassend haben die Autoren die Geschichte einer Kirchenge
meinde erforscht und präsentieren sie dem Lesepublikum mit
zahlreichen Abbildungen. Die Überschriften der sieben Kapitel
zeigen die Bandbreite der Darstellung: Ortsgeschichte, Kirche,
Pastorat, Ämter und Dienste, Gemeindeleben, Die Kirchhörder
Begräbnisplätze und die Schulen in Kirchhörde.
Brügge, Herbert: Die Orgeln in Lienen und Kattenvenne -
ihre Geschichte und Geschicke, 1998,149 S.
Die Geschichte der Orgeln in der evangelischen Kirche Lienen,
beginnend mit dem Jahr 1802, der Orgeln der katholischen Kir
che St. Maria Frieden und der evangelischen Kirche Kattenven
ne wird hier vorgestellt.
300 Jahre Ev.-Iuth. Kirchengemeinde Löhne. 1697-1997,
hrsg. v. d. Kirchengemeinde Löhne-Ort, 1997,136 S.
Neun Autoren haben es sich zur Aufgabe gemacht, die histori
sche Entwicklung der Kirchengemeinde Löhne zu erforschen.
Von der Gründung der Gemeinde über kunsthistorische Betrach
tungen der Kirche bis hin zur Diakonie werden verschiedenste
Aspekte einer 300 Jahre alten Kirchengemeinde vorgestellt.
Brügge, Herbert: Geschichte der Orgeln in Loüe/Westf.,
1997, 91 S.
Neben den Orgeln in der evangelischen und der katholischen
Kirche, wird hier auch die Hausorgel der Familie Vette doku-
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♦ NEUE BÜCHER
montiert. Wie vom Verfasser gewohnt, runden zahlreiche farbigeFotos seine Studie ab.
Kampmann, Jürgen: „Anzeichen einer Erneuerung des
christlichen Lebens sind nirgends zu sehen". Die Gemein
deberichte über Kirchenkampf und erste Nachkriegszeit
(1933-1947) im Kirchenkrais Lübbecke, hrsg. i. A. der Pfarr
konferenz aus Anlaß der Verabschiedung von Superintendent Paul-Gerhard Tegeler, Löhne 1998,211 S.
Leider viel zu selten werden Themen aus der Geschichte eines
ganzen Kirchenkreises vorgestellt. Die vorliegende Quellenpubli
kation beweist, wie lohnenswert solch ein Beitrag sein kann -
noch dazu wenn die Quellen so spannend sind wie die hierveröffentlichten.
100 Jahre Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Nie
derscheiden. Festschrift, hrsg. v. Presbyterium der Ev.-Ref.
Kirchengemeinde Niederscheiden, 1997,161 S.
Gegenwart und Vergangenheit - so stellt sich die Kirchenge
meinde Niederscheiden zu ihrem Gemeindejubiläum da. Wäh
rend sich im ersten Teil die Gruppen, Kreise, Vereine und Ein
richtungen vorstellen, wird im zweiten Teil auf über 100 Seiten
und in sieben Beiträgen die Geschichte der Kirchengemeinde
beleuchtet. Abgerundet wird das Buch durch eine kleine Dokumentensammlung.
100 Jahre Evangelische Kirche zu Qlge. 1898-1998, hrsg. i.
A. des Presbyteriums der Ev. Kirchengemeinde Olpe v.
Hans-Bodo Thieme unter Mitarbeit von Gilda Bruckmann-Holtz, 1998,126 S.
Historische Beiträge im Wechsel mit Erinnerungsberichten - eine
mögliche Form von Festschrift, die Eindrücke von 100 Jahren
Kirchengemeindeleben vermittelt.
32 Arehhrmlttallungon der Wottfllitchan Klrvho, Nr. 1,19M
* NEUE BÜCHER *
Krumme, Lothar: Pfarrbezirk Rothenuffeln-Haddenhausen
1967-1990, Volmerdingsen 1998, 51 S.
In einer kleinen, spiralgebundenen Broschüre stellt der ehemali
ge Pfarrer die Jahre seiner Dienstzeit in der heutigen Kirchen
gemeinde Oberlübbe-Rothenuffeln vor. Angereichert durch Ar
chivmaterial gibt er einen Einblick in nahezu alle Bereiche des
kirchlichen Lebens.
Brügge, Herbert: Geschichte der Orgeln in der evangeli
schen Kirche zu Schale, der ehemaligen Zisterzienserinnen-
Klosterkirche, 1998,116 S.
Herbert Brügge, bekannt für seine Forschungen zu Orgeln im
Tecklenburger Land, hat sich die Kirchengemeinde Schale vor
genommen und bringt damit seine Forschungen zum Abschluß.
Becker, Michael: Von der Eintracht zum Witschert. Die Ge
schichte der Evangelischen Johannes- und Friedenskirche
Siegen 1948-1998, Siegen 1998,75 S.
Spannende 50 Jahre Entwicklung einer Notkirche nähert sich
diese Festschrift, die damit gleichzeit einen Beitrag zur neueren
Kirchengeschichte liefert.
Brügge, Herbert: Die Orgeln in der Präperandie und späte
ren Aufbauschule Tecklenbura. 1998,12 S.
Zur Erforschung der Orgeln in der Präparandenanstalt hat der
Autor das Archiv der Orgelbaufirma Emil Hammer in Arnum aus
gewertet.
Hirschberg, Hermann: Johannes der Täufer und das Voer-
der Kirchweihfest, hrsg. v. Heimatverein Voerde, 1997,18 S.
Daß sich historische Informationen und amüsante Unterhaltung
nicht ausschließen, davon zeugt der kleine Beitrag des Archiv
pflegers Hermann Hirschberg.
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* NEUE BÜCHER *
Brügge, Hermann: Wersener Orgelchronik, 1998,92 S.
Vorgestellt wird die Geschichte der Orgeln in der evangelischen
Kirche zu Wersen, der Friedhofekapelle Wersen, der evangeli
schen Friedenskirche zu Wersen-Büren und des katholischen St.
Franziskuszentrums Wersen.
Brügge, Herbert: Orgeln in Westerkappeln in Vergangenheit
und Gegenwart, 1997,106 S.
Die Entwicklung der Orgeln in sieben Kirchen bzw. Kapellen un
tersucht der Verfasser, wobei hier die Quellengrundlage beson
ders reichhaltig ist.
84ArchUmittetlungon dar Wastfitischan Klrcho, Nr.». 189d
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