View
2
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 1
SO FERN … SO NAH
17. Oktober 201645. Lübecker Psychotherapietage
„Berührungsangst, Bindung und Körpererleben“
Prof. Dr. med. P. Joraschky
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Bindungsorientierte Psychotherapie
Munch, Pubertät
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 4
Gliederung
1. Bindung und Berührung
2. Bindungstrauma und Körperakzeptanz - Fallbeispiel
3. Berührung und Ekel
4. Vermeidender Bildungsstil und Angst vor Nähe
5. Fallbeispiel
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
1. Bindung und Berührung
www.psychosomatik-ukd.de Seite 5
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 6
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 7
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 8
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Berührung und Gefühle
Seite 9
Ärger
AngstEkel
LiebeDankbarkeit
Sympathie
Hertelstein 2006
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Berührung fühlt sich gut an
Seite 10
Mary Cassatt, 1902
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Berührung ist eine Belohnung
Seite 11
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Spezielle Nervenfasern codieren zwischenmenschliche Berührung
Seite 12Löken et al 2009, Nat. Neuroscience, Ackerley et al J Neuroscience 2015
32°CLangsames Streicheln
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Croy et al 2013, Croy et al under submission
Adriaen Brouwer
Berührung ist nicht nur schön
Hall 1966
Öffentlicher Raum (über 2.6m)
Sozialer Raum (1.2-2.6m)
Persönlicher Raum (0.45-1.2m)
Intimer Raum (0-0.45m)
Seite 13
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Paul Gaugin
GesundePatienten
Berührungswahrnehmung und psychische Gesundheit
Seite 14
hoheEmpathie
geringeEmpathie
PräverenzlangsamesStreicheln
KeinePräverenzlangsamesStreicheln
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Was ist die perfekte Berührung ?
• Langsames Streicheln
• 15-20 Minuten
• Mit warmen Händen
• Ohne unangenehme Gerüche
• Mit Menschen, die Ihnen nahestehen
Peter Paul Rubens
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Grundlage für die Entwicklung struktureller Funktionen (Rudolf 2012)
• Körper-selbst
• Selbstberuhigung• Affektregulierung
• Affekterleben• Affektäußerung• Affektverständnis• Empathie• Kommunikation
nach außen• Selbstwert
• Selbstreflexion• Affektdifferen-
zierung• Selbstobjekt-
differenzierung• Kommunikation
nach innen• Mentalisierung• psychischer
Binnenraum
Internalisiertes Objekt-Erleben („Bindung“)Gute innere ObjekteGute äußere Objekte
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
2. Bindungstrauma und Körperakzeptanz - Fallbeispiel
www.psychosomatik-ukd.de Seite 17
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 18
Bindungsdesorganisation als Risikofaktor für die Persönlichkeitsentwicklung
Die Bindungstheorie postuliert, dass ein Kind, das sichfürchtet, versucht, bei einer Bindungsperson Sicherheit zuerlangen. Stellt diese Bindungsperson nun gleichzeitig dieQuelle der Bedrohung dar, steht das Kind vor einemunlösbaren Problem (Lyons-Ruth u. Jacobvitz, 1999,George u. West, 1999).
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Typische Verhaltensweisen bei U -Eltern(nach Hesse u. Main 2000, Madigan et al. 2006)
• Dissoziatives Verhalten wie Einfrieren von Bewegungen
• Seltsame, steife Verhaltensweisen
• Ungewöhnliche Drohgebärden im körperlichen Nahraum des Kindes
• Abnorme Formen von geängstigtem Elternverhalten wie Panikausdruck ohne Bedrohung in der augenblicklichen Situation
• Angst vor dem Kleinkind
• Unterwürfiges, auf Rollenumkehr beruhendes, Verhalten
• Sexualisiertes Verhalten
www.psychosomatik-ukd.de Seite 19
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 20
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100 Unipolare affektive Störungen
Gemischt affektive Störungen
Angststörungen
Eßstörungen
Substanzenabusus
Schizophrenie
BPS
Antisoziale PS
Anteil von Personen mit „unresolved trauma“ in unterschiedlichen klinischen Stichproben [nach Dozier et al., 1999]
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Der Dresdner Körperbildfragebogen
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Seite 22
Körperkontakt7 Items, Cronbachs Alpha = .87
1. Ich lasse mich gern in den Arm nehmen.
2. Körperkontakt ist mir wichtig, um Nähe auszudrücken.
3. Ich suche körperliche Nähe und Zärtlichkeit.
4. Körperkontakt ist für mich ein wichtiger Bestandteil von engen Beziehungen.
5. Ich mag es nicht, wenn man mich anfasst.
6. Körperkontakt ist mir grundsätzlich unangenehm.
7. Ich vermeide es bewusst, andere Menschen zu berühren.
Trauma4
3,8
3,3
3,9
4,2
2,6
2,9
2,4
3,2
2,9
2,5 2,4 2,5 2,5 2,42,4
2,7
2,2
2,7
2,4
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
VitalitätSelbstakzeptanz
Selbstaufwertung
Körperkontakt
Sex. Erfüllung
Gesunde Patienten Borderline Trauma
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Fallbeispiel Patientenvorstellung
„Ich suche eine Konstante in meinem chaotischen Leb en.“
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Seite 25
Patientin Frau R.
Frau R., 26 Jahre
Diagnosen
• Borderline-Persönlichkeitsstörung F60.31
• Bulimia nervosa F50.2
• Rezidivierende depressive Störung F34.1
• Alkoholmissbrauch F10.1
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Seite 26
Patientin Frau R.
Auslösesituationen für Bulimische Attacken
Angst vor Nähe, Angst vor dem Alleinsein, Trennungssituation
Hauptthemen
Chaos im Kopf, kann Gefühle nicht aushalten
Selbstbeschreibung
Einerseits kreativ, humorvoll, verspielt und verträumt, aber andererseits impulsiv, leer, völlig chaotisch und leicht reizbar
Schwarz-Weiß-Denken, Entweder/Oder-Polarität
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Seite 27
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Seite 28
Bettszene:
Is n Bett und die Mutter sitzt am Bett von ihrem Kind. Das Kindstreckt die Hände nach der Mama aus*, aber irgendwie nimmt dieMama das Kind nich in die Arme. Also…warten die Mutter.Irgendwas scheint die Mutter zu bremsen.
Welche Gefühle oder Gedanken könnten hier eine Rollespielen bei den Personen?
Also das Kind denk ich is in freudiger Erwartung und möchte gerndie Mama umarmen, und die Mutter die kann nich, kann nich.Warum weiß ich nie, aber…das Ende kann ich mir gar nievorstelln, wie das weiter geht.
Hmm das irgendwie…lähmend…beklemmend. Nee da fällt mirgar nischt zu ein. Da krieg ich Panik.
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Seite 29
Bearbeitung des Bindungstraumas in der Kunsttherapie
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de
„Dieses Bild entstand in der ersten Woche einer stationären Therapie. Ich hatte das
Gefühl, völlig unter Strom zu stehen, konnte die Gefühle, die ich hatte, überhaupt nicht definieren oder
beschreiben. Die Gedanken rasten permanent, ich nahm so gut wie nichts
mehr wahr, war ständig unruhig und angespannt, fühlte mich mit meiner
Vergangenheit konfrontiert. Ich hatte das Gefühl, 5000 Puzzleteile schwirren in
meinem Kopf umher, die wieder zueinander finden müssen.“
„Gefühlswirbel“ April 2007
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de
„Manchmal bin ich einfach nicht mehr da – befinde mich fernab von der wirklichen Welt. Das Leben rauscht an mir vorbei.
Ich bin plötzlich weg, weil mir alles andere zuviel wird. Ich lebe in irgendeiner
anderen Welt, mein Körper ist nicht mehr spürbar, jeglicher Kontakt zur Außenwelt scheitert. Es ist, als ob ich schwebe, der Boden unter den Füßen sich auflöst...“
„Fernab“ Dezember 2005
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de
„Hass“ Mai 2007
„Wut und Selbsthass gaben Anlass, dieses Bild zu kreieren. Es war ein Versuch, meine Aggressionen nicht gegen mich selbst zu richten, sondern übers Malen bzw.
Zerreißen auszuagieren. Narben, die sonst an mir selbst entstehen, wurden hier aufs / ans Papier gebracht.“
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 33
„Der Baum auf dem Bild bin ich. Ich –
die sich ständig zwiegespalten fühlt –
einmal voller Leben, Gefühl, Ideen und
Kreativität, dann wieder leer und
einsam. Die Wurzeln ruhen haltlos im
Boden, denn kein Teil des Baumes
(Gefühl und Leere) ist beständig /
bleibt dauerhaft. Es ist ein Zustand,
der ständig wechselt, aber nicht
voraussehbar ist.“
„ Zwiespalt“
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 34
„Allein“
„Alleinsein ist für mich schwer auszuhalten. Um mich allein zu fühlen, reicht
der kleinste Auslöser – eine Absage, ein zu später Anruf oder ein Streit.
Schnell fühle ich mich dann leer. Manchmal ist es so, als könnten nur andere
Menschen das Leben sinnvoll machen. Allein fühle ich mich bodenlos, drohe zu
zerfließen.“
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 35
„Verlassen“
„Dieses Bild stellt die Situation zu einer mir sehr wichtigen Bezugsperson dar, die Worte äußerte, die „nicht in mein Konzept“ passten. Sie bedeuteten für
mich weggestoßen, ausgegrenzt oder gar verlassen zu werden. Kleinste Enttäuschungen entfachten bei mir das Gefühl, nicht gewollt zu werden. Sehr
oft klammerte ich mich an diese Bezugsperson, kam es zu Konflikten, hatte ich sofort Angst, diese Person zu verlieren. Auf dem Bild weine ich rote Tränen,
weil der Schmerz so stark war.“
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de
„Nachreifung“ September 2007
„Das Bild kam mehr aus dem Unbewussten. Ich hatte keine genauen Vorstellungen darüber, was ich male, fühlte mich in dieser Zeit aber oft wie ein Kind, das neue
Dingen lernen muss, aber völlig planlos ist, immer wieder hinfällt und aufsteht. Es befindet sich in einem separaten Raum, da es mit der „normalen“ Welt nicht mithalten
kann. Wenn es nachgereift ist, kann es den Raum verlassen.“
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 37
DKB-35: Frau R. – nach 3-jähriger Therapie
3,83,7
43,9
3
3,5
1,7
1,5
1
1,3
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
Vitalität Körperakzeptanz Körperkontakt Sexuelle Erfül lung Selbstaufwertung
gesunde FrauenFrau R.
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Seite 38
Körpererleben und Emotion und Patn. R
Problem-Trias
Haut-/Kontakterleben
Sexualität
Körperakzeptanz
Leitemotionen
Scham +++
Ekel +++
Angst ++
Aggression ++
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
3. Berührung und Ekel
www.psychosomatik-ukd.de Seite 39
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
EKEL - die unsichtbare Barriere in Beziehungen
Lenk M; Abele M; Aigner F; Roever P; Schellong J; Wei dner K; Joraschky P; Croy I
www.uniklinikum-dresden.de
Ekel vor anderen Menschen – Warum und wovor ekeln wi r uns? H
inte
rgru
ndM
etho
deE
rgeb
niss
eS
chlu
ssfo
lger
ung
Ekel vor anderen Menschen – Warum und wovor ekeln wi r uns?
Schutz vor Pathogenen:
→ Funktion des Enkels als
Krankheitsvermeidungsmechanismus
(vgl. Oaten et al. 2009; Hanah et al. 2012)
→ Protektiver Effekt von Ekel- und
Kontaminationssensitivität gegen Infektionskrankheit
(Stevenson et al. 2009)
Eine unsichtbare Gefahr:
→ Infektionsvermeidung nur
durch Wahrnehmung und
Vermeidung potentiell
mit Krankheitserregern
kontaminierter Objekte/
Personen (Hanah et al. 2012)
→ Übertragungswege
sind Quellen des Ekels:
Hygienemängel
• Ausscheidungen,
• Sekretionen…
– Körperkontakt
→„Gesetz der Kontamina7on und
der Ähnlichkeit“
→ Reaktion: Distanzierung und Ausgrenzung
Selbstschutz und Schutz der Kerngruppe:
→Fremde erzeugen stärkeren Ekel
als Vertraute (Peng et al. 2013)
→ Ekel als Schnittsstellen-
phänomen zwischen
„Vertraut“ und „Nicht-Vertraut“,
„Ich“ und „Fremd“
– (Pernlochner-Kügler 2004)
Seite 42
→ Intime Beziehungen erfordern es Grenzbereiche zum anderen
aufzuheben, erst das Wegfallen gewisser
Ekelgrenzen ermöglicht Intimität
„Gefühl der Zugehörigkeit“ oder des „Einsseiens“
→Funktion des Ekels zur Vermeidung sexueller Kontakte mit Partnern, die aus
evolutionärer Sicht zur Reproduktion ungeeignet sind wie …
→enge Verwandte (Hanah et al. 2012)
insbesondere leibliche Eltern (Antfolk et al. 2012).
Hin
terg
rund
Met
hode
Erg
ebni
sse
Sch
luss
folg
eru
ng
Hin
terg
rund
Met
hode
Erg
ebni
sse
Sch
luss
folg
erun
g
Inhaltsskalen BeziehungsskalenHauptskala
EIB-Gesamt
Fremde
•EIB erfasst Ekelerlebenmit 44 Items• Bewertung auf vierstufiger Likert-Skala: 1 = „trifft gar nicht zu“ bis 4 = „trifft immer zu“
Aufbau des EIB
Sexualität
Hygiene
KörperlicheNähe
Selbst
Partner
Eltern
Aufbau des EIBH
inte
rgru
ndM
etho
deE
rgeb
niss
eS
chlu
ssfo
lger
ung
Inhaltsskalen BeziehungsskalenHauptskala
EIB-Gesamt
Fremde
Körperliche ElternNähe
HygienePartner
Sexualität Selbst
Ich ekel mich, wenn mein Partner im
Fahrstuhl an mich gedrängt
wird.
Ich ekel mich, wenn ein
Fremder im Fahrstuhl an
mich gedrängt wird.
Ich ekel mich, wenn ein
Elternteil im Fahrstuhl an
mich gedrängt wird.
Jede Form von Missbrauch und Vernachlässigung im Kindesalter steht im Zusammenhang mit der EkelintensitätH
inte
rgru
ndM
etho
deE
rgeb
niss
eS
chlu
ssfo
lger
ung
Pearson-Korrelationen zwischen CTQ- und EIB-Subskalen bei Patienten
→ Jede Form erinnerten Missbrauchs oder Vernachlässigung ist sig. mit einer verstärkten Ekelintensität assoziiert. → Besonders ausgeprägte Zusammenhänge bestehen zum Ekel vor körperlicher Nähe zuden Eltern.
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
4. Vermeidender Bildungsstil und Angst vor Nähe
www.psychosomatik-ukd.de Seite 47
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 48
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 49
Bindungsmuster
kennzeichnendes kindliches
Verhalten
Bindungsrepräsentationen
Erwachsener
(nach Strauß 2007)
Unsicher-vermeidend Unsicher-vermeidend (abweisend)
• Umgeht schmerzvolle Zurückweisung durch Vermeidung
• Keine offenen Anzeichen von Disstress
• Ignoriert Bindungsperson bei Annäherung
• Überaktivierung des Explorationsverhaltens auf Kosten des Bindungsverhaltens
• Angst vor Zurückweisung• Ablenkung
• Kurze, inkohärente und unvollständige Erzählung/Erinnerung
• Geringe Antwortbereitschaft und Erinnerungsfähigkeit
• Idealisierung der Kindheit• Affektarmut, Überregulation des
Affekts• Geringe Mentalisierungsfähigkeit• Negative Sicht
anderer/Abwertung von Bindungen und Betonung von Unabhängigkeit
• Abwertung von Hilfe
Bindungsrepräsentation Merkmale
Personen mit abweisender Bindung
• suchen seltener Hilfe• neigen zu Bagatellisierung von
Problemen• sind weniger bereit, an interpersonalen
Problemen zu arbeiten• zeigen häufiger Autonomie- wünsche• lösen „unbehagliche“, feindselige
Reaktionen aus• entwickeln weniger positive/kooperative
Arbeitsbeziehung• schätzen andere (in Gruppen) weniger
freundlich und weniger dominant ein• bewerten gruppenspezifische
Wirkfaktoren als weniger hilfreich• provozieren „dauernden Kampf um die
Beziehung“• entwickeln weniger Vertrauen
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
www.psychosomatik-ukd.de Seite 52
Grundprinzipien der psychodynamischen Psychotherapi e bei
vermeidendem Bindungsstil:
Aktive Beziehungsaufnahme (Prinzipien Verfügbarkeit , Verlässlichkeit)Vermittlung des StressmodellsStrukturiertes SymptommanagementExpositionsübungen unter Wahrung der Autarkie Wahrnehmungssensibilisierung für KörpersignaleAchtsamkeitsübungenDifferenzierung von vermiedenen und abgewehrten Ang st- und Wutaffekten
Klärung der AggressionskonflikteKlärung von VerlustenVermiedene Trauer unter Einbeziehung von Traumatech nikenNähesensibilisierung und Kontaktübungen mit dem Part ner (Entängstigung der Nähesituation)Empathieförderung für das eigene ignorante Verhalten
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
5. Fallbeispiel
www.psychosomatik-ukd.de Seite 53
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
Seite 54
Patient Herr B.
Herr B., 47 Jahre
Diagnosen
• Panikstörung
• Fibromyalgie
• Narzisstische Persönlichkeitsstörung
Seite 55
Vielen Dankfür Ihre
Aufmerksamkeit
KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHO SOMATIK
ANHANG
www.psychosomatik-ukd.de Seite 56
Ich ekel mich,
(1) Trifft gar
nicht zu
(2) Trifft manchmal
zu
(3) Trifft häufig zu
(4) Trifft immer zu
1 ..., wenn ich mir die Hände nach dem Toilettenbesuch nicht wasche.2 ..., wenn ich von den sexuellen Fantasien meines Partners erfahre.3 ..., wenn ich bemerke, dass ein Elternteil Mundgeruch hat.4 ..., wenn ich mir einen Fremden beim Sex vorstelle.5 ... vor meinen sexuellen Fantasien.6 ..., wenn ich bemerke, dass sich mein Partner die Hände nach dem Toilettenbesuch nicht wäscht.7 ..., wenn ich bemerke, dass ein Fremder Mundgeruch hat.8 ..., wenn ich an mir Sperma/Vaginalflüssigkeit bemerke.9 ..., wenn ich bemerke, dass sich ein Elternteil die Hände nach dem Toilettenbesuch nicht wäscht.10 ..., wenn ich bemerke, wie ein Elternteil sich selbst befriedigt.11 ..., wenn ich mich selbstbefriedige.12 ..., wenn ich an meinem Partner Sperma/Vaginalflüssigkeit bemerke.13 ..., wenn ich mir meinen Partner beim Sex vorstelle.14 ..., wenn mich ein Fremder in einer Menschenmenge zufällig streift.15 ..., wenn ich bemerke, wie mein Partner sich selbst befriedigt.16 ..., wenn ich bemerke, dass sich ein Fremder die Hände nach dem Toilettenbesuch nicht wäscht.17 ..., wenn mein Partner im Fahrstuhl an mich gedrängt wird.18 ..., wenn ein Elternteil im Fahrstuhl an mich gedrängt wird.19 …, wenn ich mir vorstelle, wie ich Sex habe.20 ..., wenn mich ein Elternteil in einer Menschenmenge zufällig streift.21 ..., wenn ich eine eitrige Hauterkrankung bei einem Elternteil sehe.22 ..., wenn mein Partner im Bus zu dicht neben mir sitzt und mich berührt.23 ..., wenn ich an einem Elternteil Sperma/Vaginalflüssigkeit bemerke.24 ..., wenn ein Elternteil im Bus zu dicht neben mir sitzt und mich berührt.25 ..., wenn ich bemerke, dass sich ein Fremder übergibt.26 ..., wenn ich bemerke, wie ein Fremder sich selbst befriedigt.27 ..., wenn mich mein Partner bei der Begrüßung umarmt.28 ..., wenn ich Mundgeruch habe.29 ..., wenn ich von den sexuellen Fantasien von einem Fremden erfahre.30 ..., wenn ein Fremder im Fahrstuhl an mich gedrängt wird.31 ..., wenn ich eine eitrige Hauterkrankung bei meinem Partner sehe.32 ..., wenn mich mein Partner in einer Menschenmenge zufällig streift.33 ..., wenn ich bemerke, wie sich ein Elternteil übergibt.34 ..., wenn mich ein Elternteil bei der Begrüßung umarmt.35 ..., wenn ein Fremder im Bus zu dicht neben mir sitzt und mich berührt.36 ..., wenn ich mich übergebe.37 ..., wenn ich eine eitrige Hauterkrankung bei mir sehe.38 ..., wenn ich bemerke, dass mein Partner Mundgeruch hat.39 ..., wenn ich an einem Fremden Sperma/Vaginalflüssigkeit bemerke.40 ..., wenn ich bemerke, wie sich mein Partner übergibt.41 ..., wenn ich eine eitrige Hauterkrankung bei einem Fremden sehe.42 ..., wenn mich ein Fremder bei der Begrüßung umarmt.43 ..., wenn ich von den sexuellen Fantasien von einem Elternteil erfahre.44 ..., wenn ich mir ein Elternteil beim Sex vorstelle.
Recommended