Können wir 100 Jahre vorausschauen? (Hätten die Menschen vor … · 2015. 6. 10. · HDI....

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Können wir 100 Jahre vorausschauen?

(Hätten die Menschen vor 100 Jahren Technologie und Gebäude von 2011 vorausahnen können?)

Auto von 1910 © Jgroup / Dreamstime.com

Hotel Sacher in Wien, erbaut 1910Quelle: bauwiki.tugraz.at/bin/view/Baulexikon

Technologie und Gebäude 1910

Technologie und Gebäude heute

NanotechnologieBild: Siemens AG

Outsourcing. Hier ein CallcenterQuelle: University of New South Wales

Quelle: www.trendir.com

Shanghai 2010

Wie geht es weiter?

Seit über 200 Jahren gibt‘s die großen, technologiegeführten Wirtschaftszyklen,

die „Kondratjeff-Zyklen“

Kondratieffzyklen Nr. 1 und 2 waren britisch, Nr. war 3 deutsch, Nr. 4 und 5 amerikanisch. Wird es einen neuen Zyklus geben und wer dominiert ihn?

Mechanisierung

Stahl &Eisenbahn

Elektrizität,Chemie, Auto

TV, Flugzeug, Computer

IT Biotech .

Ich behaupte: Wenn es nochmal einen weltweiten Technologiezyklus gibt, muss er “grün” sein.

Ich wünsche: dass Europa und China dominieren.

Mechanisierung

Stahl &Eisenbahn

Elektrizität,Chemie, Auto

TV, Flugzeug, Computer

ITBiotech.

Resourcen- produktivität, Erneuerbare Energien

Warum muss der neue Zyklus grün sein?

Einfach weil wir vier Erdbälle bräuchten, um 9 Milliarden Menschen bei deutschem Lebensstil und mit heutigen Technologien unterzubringen.

Zur Illustration die „ökologischen Fußabdrücke“

Eine nachhaltige Gesellschaft hat einen hohen HDI (Human Development Index)

und einen kleinen ökologischen Fußabdruck

0 10.80.60.40.2 HDI

Fußabdrücke(Hektar pro Person)

2

4

6

8

10

Das Viereck der Nachhaltigen Entwicklung

Hoher HDI

Kleiner Fußabdruck

Leider findet sich nur ein Land in diesem Viereck!

Kuba

Bei einer Verfünffachung der Ressourcen-produktivität könnte die Verteilung etwa so

werden:

0 10.80.60.40.2 HDI

Fußabdrücke(Hektar pro Person)

2

4

6

8

10

Das Viereck der Nachhaltigen Entwicklung

Hoher HDI

Kleiner Fußabdruck

Das neue Buch Faktor Fünf skizziert die Technologien einer Verfünffachung der Ressourcenproduktivität und

den politischen Weg dorthin.

Dezember 2009 März 2010 Oktober 2010

Amory Lovins‘ Hyperauto ist gut 5 mal effizienter als der Schnitt

Hypercar1,5 l/100km

Today‘s cars6-10 l/100km

Energy efficiency

Passivhäuser (Wolfgang Feist): zehnfache Energieeffizienz

Das gleiche in der Darstellung von „Zukunftsfähiges Deutschland“

Neu: Altbausanierung nach Passivhausstandard

Oben: PhotosUnten: Thermogramme

CO2-Effizienz

Statt Portland Zement Geopolymerzement z.B. mit Flugasche aus Kraftwerken (vor allem in China!)

Energieeffizienz

LED statt Glühbirnen: ein Faktor 10 an Effizienz.

Philips 7W Master LED

Energieinput pro Kalorie im Essen

12-Spur-Autobahnen oder U-Bahn und Fahrräder?

Atlanta Kopenhagen

Shinkansen statt Amtrak

USA: Sprit ist billig Japan: Sprit ist teuer

Energie- und Materialeffizienz

Telepräsenz-Konferenz statt Geschäftsreisen

Für den neuen Kondratjeffzyklus brauchen wir ein neues Paradigma!

Alt:Erhöhung der Arbeits- produktivität

Neu:Erhöhung der Ressourcen- produktivität

Wenn die Arbeitsproduktivität seit 1850 zwanzigfach gewachsen ist, warum soll dann nicht die Resourcenproduktivität zehnfach bis 2100 und fünffach bis 2050

steigen?

Die Arbeitsproduktivität stieg mit den Bruttolöhnen

Bruttolohnkosten und Arbeitsproduktivität in den USA von 1910 bis 1960

Sind die Energie- und Rohstoffpreise gestiegen? Sie sind seit 200 Jahren systematisch gefallen!!

2000-2005

Wir müssen also politisch dafür sorgen, dass die Preise einigermaßen die ökologische Wahrheit sagen.

Wenn die Märkte das nicht schaffen, muss der Staat eingreifen!

Ökologische Preispolitik:

Energiepreise sollten jedes Jahr (oder meinetwegen alle drei Jahre) in strikter Proportion zu den gemessenen durch- schnittlichen Effizienzgewinnen ansteigen!

Folge: Keine sozialen Nöte! Und dennoch ein klares Signal an Technologie, Investoren, Handel, Verbraucher: Effizienz wird immer lohnender!

Wo wären die Gewinner und wo die Verlierer?

Gewinner: IT-Branche, high tech Industrie; Recycling; Handwerk; Wissenschaft; Ökobranche; Baubranche; Bildung; Berater; Energiedienstleis-ter; Kultur; Bahn & Schifffahrt; ÖPNV.

Verlierer: Lastwagen-Logistik, Flugzeuge, Teile der Grundstoff-Industrie; Fossil & Kernenergie; Grundstücke fern vom Öff. Nahverkehr.

Wo wären die Gewinner und wo die Verlierer?

Gewinner: Europa, Ostasien, die rohstoffarmen Entwicklungsländer

Verlierer: USA, Kanada, Australien, Russland, und rohstoffexportierende Entwicklungsländer.

Hohe Energiepreise brauchen der Wirtschaft nicht zu schaden, solange das Geld im Lande bleibt. Japan hatte

1975 – 1990 mit Abstand die höchsten Energiepreise, - und ist wirtschaftlich - technologisch davongezogen!

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Ich plädiere also für eine Allianz derjenigen Staaten, die a) ohnehin von der neuen Richtung des technischen Fortschritts profitieren würden und b) die zu einer Ökologischen Preispolitik bereit wäre.

Also eine Allianz Europa – Asien – rohstoff- arme Entwicklungsländer.

Zusammen etwa 90% der Weltbevölkerung!

Grob gesagt: Eine Allianz derer, die pro Kopf bescheidene CO2- Emissionen haben.

Dass Die USA, Kanada, Russland, Australien, Saudiarabien bei der Allianz nicht mitmachen, braucht uns gar nicht zu stören.

90% der Menschheit sind stark genug, den Effizienz-Kondratjeff zu tragen.

Effizienz alleine kann die ökologische Krise nicht lösen.

Wir brauchen auch Genügsamkeit oder Suffizienz.

Genügsamkeit geht nicht ohne Gerechtigkeit! Die aber macht Gesellschaften gesünder und stärker!

Nerven- und Geisteskrankheiten korrelieren mit Ungleichheit

Vielen Dank!

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