KONJUNKTURPOLITIK HEUTE - Hans Böckler StiftungPolitik Assignment 00. Monat 0000 Titel der...

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KONJUNKTURPOLITIK HEUTE

Prof. Dr. Gustav A. Horn

Eine Neubewertung

Konjunkturpolitik vor der Finanzmarktkrise

1. Washington Konsensus 2. Annahme: Märkte sind in sich stabil 3. Das schließt kleinere Schwankungen nicht aus. 4. Mit rationalen Erwartungen, die Stabilität

voraussetzen, wird dies durch stabilitätsgerechtes Verhalten der Privaten gedämpft.

5. Der Rest ist Aufgabe Regel gebundener Stabilisierungspolitik.

6. Von dieser zu trennen, ist Wachstumspolitik 7. Sie besteht aus strukturellen Reformen, die

wahrgenommene Markthindernisse beseitigt

00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 2

Politik Assignment

00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 3

Geldpolitik Fiskalpolitik Arbeitsmarktpolitik

Zinspolitik Automatische Stabilisatoren -

Inflation, Produktion Produktion Keine

Funktion

Dann kam die Finanzmarktkrise…

00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 4

Wie hätte diese im Standardmodell verlaufen müssen ?

05.01.2018 5

Negativer Schock Outputlücke entsteht mit Arbeitslosigkeit

Löhne fallen stark und Preise schwächer

Investitionen steigen

Rentabilität steigt

Nachfragesinkt

Outputlücke schließt sich

Wie verlief sie tatsächlich?

17.09.2013 6

Finanzmarktkrise 2007-2009

Unsicherheit

Globale Rezession 2008-2009

Mehr Unsicherheit

Sudden Stopp 2009

Krise des Euroraums 2009- 2017 (?)

Erkenntnis

1. Märkte sind nicht zwangsläufig in sich stabil. 2. Sie tendieren unter bestimmten Voraussetzungen

zu sich selbst verstärkenden Aufwärts- und Abwärtsspiralen.

3. Diese korrigieren sich nicht aus sich heraus, sondern führen zu ökonomischen Krisen.

00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 7

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Prognostische Irrtümer für Griechenland Quelle: EU-Kommission

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-4

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2

4

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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Frühling 2008

Herbst 2008

Frühling 2009

Herbst 2009

Frühling 2010

Herbst 2010

Frühling 2011

Herbst 2011

Frühling 2012

Herbst 2012

Frühling 2013

Herbst 2013

Was ist eine Krise ?

Krise (Alt- und gelehrtes Griechisch κρίσις krísis ursprünglich‚ Meinung‘, Beurteilung‘, Entscheidung‘, später mehr im Sinne von ‚Zuspitzung‘) bezeichnet eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation. (Wikipedia)

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Gab es schon früher solche Krisen? Oh ja.

00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 10

Krisen der Vergangenheit I (Auswahl)

– Tulpenmanie (Niederlande) 1634-1637 – Gründerkrise (Deutschland) 1873 – Weltwirtschaftskrise (Global) 1929 – Erste Ölkrise (Global) 1973 – US-Sparkassenkrise (USA) 1981 – Lateinamerikanische Schuldenkrise 1982 – Nordische Bankenkrise (1990er Jahre) – Pfundkrise UK 1992

05.01.2018 11

Krisen der Vergangenheit II (Auswahl)

– Tequila-Krise Mexiko 1994/1995 – Asienkrise 1997/1998 – Russlandkrise (1998/99) – Argentinien-Krise (1998–2002) – Dotcom-Blase Global (2000) – Finanz- und Wirtschaftskrise Global ab 2007 – Euro Krise Euroraum ab 2009

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Welche Krisenformen gibt es ?

– Konjunkturkrisen – Zahlungsbilanzkrise – Währungskrisen – Preisstabilitätskrisen – Finanzmarktkrisen

05.01.2018 13

John Maynard Keynes (1883- 1946)

00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 14

Konjunkturkrise

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Negativer Schock

Produktion sinkt Arbeitslosigkeit steigt

Löhne und Preise fallen kaum

Investitionen fallen

Rentabilität sinkt mit

Unterauslastung

Nachfrage sinkt

Keynesianismus und Krisen

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Negativer Schock

Produktion sinkt Arbeitslosigkeit steigt

Löhne und Preise fallen kaum

Investitionen fallen

Rentabilität sinkt mit

Unterauslastung

Nachfrage sinkt

Politik Assignment

00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 17

Geldpolitik Fiskalpolitik Arbeitsmarktpolitik

Zinspolitik Quantitative Lockerung

Diskretionäre Finanzpolitik

Lohnpolitik Kurzarbeit

Inflation, Produktion Produktion Beschäftigung

Einkommen

Keynesianismus und Krisen

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Investitionen fallen

Rentabilität sinkt mit

Unterauslastung

Nachfrage sinkt Höhere

Auslandsnachfrage Abwertung

Höhere staatliche Nachfrage

Geldpolitik mit niedrigeren Zinsen

Niedrigere Steuern

Beschäftigung fällt Arbeitsmarktpolitik

Design für Konjunkturprogramme

– Timely (frühzeitig) – Targeted (gezielt) – Temporary (befristet)

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Fiskalpolitische Instrumente in einer Krise

– Ausgaben erhöhen (Investitionen) – Ausgaben Privater Subventionieren

(Abwrackprämie) – Steuer senken (Einkommenssteuer ) – Steuerliche Anreize für Ausgaben Privater

(Hausmodernisierung, Energieeffizienz fördern) – Personal einstellen

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Verstärkt oder gedämpft

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Quantitative Lockerung (QE)

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QE

Aufkäufe von Wertpapieren

Einlagezinsen auf unter Null senken

Höhere Liquidität Leichte Bildung von

Eigenkapital

Anreiz Geld auszugeben

Arbeitsmarktinstrumente in einer Krise

– Öffentliche Beschäftigung – Mindestlohnerhöhung oder – senkung (je nach Art

der Krise) – Kurzarbeit subventionieren – Beschäftigung subventionieren

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Beispiele für Konjunkturprogramme

– Economic Stimulus Act (USA, 2008) – Troubled Asset Relief Program TARP (USA,2008) – American Recovery and Reinvestment Act

(USA,2009) – Merkel/Steinbrück Moment (D,2008) – Finanzmarktstabilisierungsgesetz (D,2008) – Konjunkturpaket I (D,2008) – Konjunkturpaket II (D,2009)

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Simulation für Deutschland: BIP Effekt

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2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Realer BIP-Index 2008=100, 2008-2016

Schwarze Null nach 3 Jahren

Euroraum-Konsolidierung

Ohne Konjunkturimpulse2009/2010Tatsächlicher Wert

Wirkung auf das Potenzielle BIP:

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100

105

110

115

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Potential BIP-Index 2008=100, 2008-2016

Schwarze Null nach 3 Jahren

Euroraum-Konsolidierung

Ohne Konjunkturimpulse2009/2010Tatsächlicher Wert

Eine Neubewertung der Fiskalpolitik

1. Die bisherigen Ansätze haben die Multiplikatorwirkung teilweise deutlich unterschätzt.

2. Diskretionäre Fiskalpolitik hat eine Stabilisierungsfunktion, insbesondere wenn die geldpolitischen Möglichkeiten erschöpft sind (Furman).

3. Die Ergebnisse sind regimeabhängig. 4. Die Wirkungen der Fiskalpolitik können persistent

und damit Wachstums relevant sein. 5. Interaktion Geld- und Fiskalpolitik: noch viele

Fragen offen. 6. Bedeutsamkeit der Arbeitsmarktpolitik

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!

09.11.2017 Ulrike Stein 28

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