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Montag, 11. Mai 2015 MOOSBURGER ZEITUNG 15

Navis-Team eins leistet wertvolle Hilfe in NepalMoosburg. Erneut 6000 Liter

frisches Wasser produziert hat Teameins von Navis in Bakhtapur in Ne-pal. Dank des Regens konnte auchgenügend Rohwasser für den kom-menden Tag gebunkert werden. DieTechnik war mit Wartungsarbeiten(Filterwechsel, Leitungen) beschäf-tigt und hat diverse Campeinrich-tungen nochmals optimiert. Es wur-

den aus allen wasserabgebendenAnlagen Wasserproben entnommenund analysiert. Es gab keine Bean-standungen, das Wasser hat besteQualität. Über den ganzen Tag ver-teilt wurden mehrere Gruppierun-gen (Rotes Kreuz, NGOs, Verant-wortliche von örtlichen Kranken-häusern) durchs Camp geführt. DerTeamleader war zu mehreren „Aus-

wärtsterminen“ unterwegs, um di-verse Dinge zu besprechen. Ein Au-ßenteam der Medizinabteilung hatmehrere Camps besucht und dortPatienten behandelt bzw. zur weite-ren Behandlung ins Camp eingela-den. Im Camp selbst wurden wieder(wie auch die letzten Tage) 97 Pa-tienten behandelt, darunter einegrößere Schnittverletzung im

Schockraum. Neben dem normalenMedizinbetrieb sind weitere Erkun-dungsmaßnahmen geplant, umeventuell noch unterversorgte Be-reiche zu finden und diese dann zuversorgen. Bei Besorgungen im Ortwurde das Ausmaß des Erdbebensdeutlich: Es gibt Ortsteile, in denenkein Stein mehr auf dem anderensteht.

Karten für die„Wellküren“ gewonnen

Moosburg. Die „Wellküren“ ste-hen im Rahmen des Kleinkunst-frühlings am Mittwoch, 13. Mai, um20 Uhr in der Schäfflerhalle auf derBühne. Bei der Verlosung der Moos-burger Zeitung von dreimal zweiEintrittskarten haben gewonnen:Luise Lubig aus Bruckberg, Fran-ziska Schwarz aus Buch am Erlbachund Lisa Watzka aus Moosburg.Herzlichen Glückwunsch. Die Kar-ten gibt es an der Abendkasse.

Großes Kino auf der kleinen BühneGernot Ostermann und Daniel Zimpel überzeugen in „Das Herz eines Boxers“

Von Christine Fößmeier

Moosburg. Wie will man im Al-ter leben? Wie finden Alte und Jun-ge Zugang zur Welt des anderen?Solche Fragen könnten sich auf-drängen, wollte man „Das Herz ei-nes Boxers“ analysieren. Doch dasverkompliziert die locker-leichteInszenierung um zwei „Loser“, dieam Ende durch das Reden ins Han-deln kommen und letztlich beidegewinnen. Das Publikum im halbvollen roten Saal der Rosenhof-Lichtspiele verfolgte am Samstag-abend begeistert und mit viel La-chen das Spiel von Gernot Oster-mann und Daniel Zimpel. DerMoosburger Kleinkunstfrühling bothier wieder einmal ein kleines, fei-nes Highlight.

Natürlich hat „Das Herz einesBoxers“ von Lutz Hübner einenTiefgang, der entdeckt werden will.Da wird am Anfang das Kreuz vonder Wand genommen, und als eswieder aufgehängt wird, erscheintes wie ein Grabkreuz für den altenLeo. Doch das Kreuz wird zuletztüberwunden, und Leo erlebt seineunerwartete Wiederauferstehungam siebten Tag. Dabei ist die Ge-schichte vom Beginn an erzähltganz einfach: Leo vegetiert im Al-tenheim dahin. In dieses „Leben“platzt der junge Jojo. Der hat fürden Boss seiner Clique eine Bewäh-rungsstrafe wegen Mofa-Diebstahlsübernommen. Dank gibt’s dafürkeinen, sondern später sogar einVeilchen. Nun muss er Sozialar-

beitsstunden leisten und Leos Zim-mer frisch streichen.

Leo lässt Jojo erst mal auflaufen.Während der Junge redet und redet,bleibt er stumm und spielt denSchlaganfallspatienten. Als ermerkt, dass Jojo das Herz durchausam rechten Fleck hat, taut er auf,und es beginnt eine vorsichtige An-näherung und zaghafte Freund-schaft. Jojo entdeckt, dass Leo einstein gefeierter Boxer war, und Leogibt ihm Tipps rund ums Leben an

sich und wie er seine von fern Ange-betete zur Freundin bekommt.

Das Zwei-Personen-Stück funk-tioniert wegen seiner auf den Punktgebrachten Szenen und den beidenüberzeugenden Schauspielern.Überflüssiges gibt es nicht. In 70Minuten entsteht keine Sekundelang Leerlauf. Humor ist eine weite-re wichtige Komponente, vor allemjedoch die beiden Akteure, Oster-mann, dem „Tod“ bei den Festspie-len Moosburg 2010, und Zimpel.

Beiden nimmt man ihre Rollen ab:Ostermann den leicht bitteren Al-ten, dem trotzdem noch der Schalkim Nacken sitzt, Zimpel den jungenLoser, großkotzig und ständig amLabern und insgeheim auf der Su-che nach Anerkennung und Liebe.

Das Stück kulminiert, als Leo ausdem Altenheim ausbrechen will, umnach Südfrankreich in ein erfüllte-res Leben aufzubrechen. Von da ankommt alles anders als gedacht undgeplant. Die zarte Freundschaft

zwischen Alt und Jung muss sichnun bewähren. So entsteht zuletztauf der überschaubaren Bühne des„Rosenhofs“ großes Kino, das nichtnur das Publikum, sondern auch diebeiden Schauspieler mit einem gu-ten Gefühl nach Hause gehen ließ.Zuvor gab es den verdienten Ap-plaus für Ostermann und Zimpelund die Inszenierung von „theaterspielzeit“ mit der Regie von Oster-mann selbst und Nikol Putz. Bittemehr davon.

Jojo (Daniel Zimpel, l.) entdeckt, dass Leo (Gernot Ostermann) einst gefeierterBoxer war.

Daniel Zimpel spielt einen Loser mitdem Herz am rechten Fleck.

Leo empfindet das Altenheim alsKnast.

MZ-Serie: Erben und Vererben

Vorsicht bei EhegattentestamentBindung: Klausel ermöglicht Änderungen durch überlebenden Ehegatten

Moosburg. Ein junges Ehepaarmit drei Kindern hat in einem Tes-tament festgelegt, dass nach seinemTod alle drei Kinder zu gleichenTeilen erben sollen. Der Vater istschon zehn Jahre tot, als die Mutteraus verschiedenen Gründen dieSchlusserbfolge ändern will. EinSohn verdient sehr gut und hat kei-ne Kinder. Der andere Sohn hat er-hebliche Bankschulden und hatpermanent mit Zwangsvollstre-ckungsmaßnahmen zu tun. DieMutter beabsichtigt, ihrer Tochter –selbst Mutter von zwei Kindern –den größten Teil ihres Vermögens

zu vererben. Es stellt sich die Frage,ob die Mutter einseitig das gemein-schaftliche Ehegattentestamentändern darf?

Die jungen Eheleute haben sei-nerzeit nicht beachtet, dass sie sichmit dem gemeinschaftlichen Ehe-gattentestament bezüglich derSchlusserbfolge gebunden haben.Die Mutter darf das Testamentnicht ändern. Meist wissen die Ehe-leute nicht, dass sie sich mit demTestament binden. Erschwerendkommt noch hinzu, dass das Erbteildes überschuldeten Sohnes von derBank gepfändet werden kann.

Bei einer fachkundigen Beratungwäre den Ehegatten geraten wor-den, das Testament bezüglich derSchlusserbfolge flexibler zu gestal-ten. Bereits bei einem ersten Ent-wurf lässt sich klarstellen, ob undwie der überlebende Ehepartnerdas Testament später noch ändernkann. Dann wäre es der Muttermöglich gewesen, die Schlusserb-folge abzuändern mit beispielswei-se folgender Klausel: „Die in unse-rem Ehegattentestament getroffe-nen Verfügungen für den Schlus-serbfall sollen bindend sein mit derMaßgabe, dass der überlebende

Ehepartner berechtigt ist, dieSchlusserbfolge in vollem Umfanginnerhalb unserer ehegemein-schaftlichen Kinder abzuändernund gegebenenfalls weitere Ver-mächtnisse anzuordnen.“ Soweitein Schlusserbe überschuldet ist,besteht die Möglichkeit, in einemVermächtnis Vermögenswerte zu-zuwenden, die nicht pfändbar sind,zum Beispiel ein Wohnungsrecht.Gerade bei Problemsituationendürfte rechtzeitiger fachkundigerRat zweckmäßig sein.

Karl-Heinz NeubauerRechtsanwalt

Experten wollenHepatitis C eliminieren

Mithilfe moderner Therapien, dieeine Hepatitis-C-Infektion schonnach wenigen Monaten heilen,könnte diese Form der infektiösenLeberentzündung in Deutschlandeliminiert werden. Sollte dies gelin-gen, würde auch die Zahl der Men-schen deutlich zurückgehen, diehierzulande jedes Jahr an einerdurch Hepatitis C verursachten Le-berzirrhose oder an Leberkrebssterben. Infektionen mit Hepatitis-C-Viren gelten als eine der Haupt-ursachen für diese Tumorart. „Wirwerden zukünftig annähernd alleMenschen, die an Hepatitis C er-krankt sind oder von diesem Virusinfiziert wurden, innerhalb von achtbis 24 Wochen heilen können, unab-hängig vom Genotyp des Virus undohne den zusätzlichen Einsatz vonInterferon. Die neuen nahezu ne-benwirkungsfreien Therapien grei-fen die Hepatitis-C-Viren direkt anund verhindern ihre Vermehrung.Bisher haben viele Betroffene dieBehandlung abgebrochen oder garnicht erst mit der Therapie begon-nen, aus Angst vor den zum Teilstarken Nebenwirkungen der altenInterferontherapie. Unser gemein-sames Ziel muss es sein, die Betrof-fenen in Deutschland zu identifizie-ren und erfolgreich zu behandeln,was auch die Zahl der Leberkrebs-toten hierzulande deutlich reduzie-ren wird“, erläutert Prof. Dr. HeinerWedemeyer von der MedizinischenHochschule Hannover und Mitgliedder Deutschen Leberstiftung.

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