Lahmheitsdiagnostik 1. Adspektion des ruhenden Tieres 2. Adspektion des stehenden Tieres 3....

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Lahmheitsdiagnostik

• 1. Adspektion des ruhenden Tieres• 2. Adspektion des stehenden Tieres• 3. Adspektion im Gang• 4. Adspektion und Palpation Klauen und Gelenke• 5. Evtl. Auskultation und rektale US des Beckens• 6. Weiterführende US

– Blut, Serum, Gelenkpunktat, Futter, Röntgen, Sonden• Zum Abschluß der klinischen

Allgemeinuntersuchung (Unruhe, Schmerz)• vorn - hinten, distal - proximal

Lahmheitsdiagnostik - Adspektion• ruhendes Tier

– liegend: größter Teil des Tages– wach, aufmerksam: Brustlage, Aufstehen– Schlaf: Seitenlage– Hundesitz: Herz-Kreislauf, Atemwege, Lahmheit– Schmerzäußerung

Lahmheitsdiagnostik - Adspektion• stehendes Tier

– trockener, ebener Platz, bei gutem Licht– Haltung: Körper, Rumpfpartien, Gliedmaßen, Kopf– von der Seite, von vorn, von hinten– Rückenwölbung– Auffußen:

• auf den Karpalgelenken• Aufstützen des Kopfes• untergestellte Gliedmaßen

– Zittern– Beine: Winkelung, Stellung– Asymmetrien:

• Gliedmaßen• Gelenke• Oberschenkelmuskulatur

– Verletzungen, Wärme, Rötung, Zusammenhangstrennung, Schmerz

Lahmheitsdiagnostik - Adspektion• stehendes Tier

– trockener, ebener Platz, bei gutem Licht– Haltung: Körper, Rumpfpartien, Gliedmaßen, Kopf– von der Seite, von vorn, von hinten– Rückenwölbung– Auffußen:

• auf den Karpalgelenken• Aufstützen des Kopfes• untergestellte Gliedmaßen

– Zittern– Beine: Winkelung, Stellung– Asymmetrien:

• Gliedmaßen• Gelenke• Oberschenkelmuskulatur

– Verletzungen, Wärme, Rötung, Zusammenhangstrennung, Schmerz

Lahmheitsdiagnostik - Adspektion• stehendes Tier

– trockener, ebener Platz, bei gutem Licht– Haltung: Körper, Rumpfpartien, Gliedmaßen, Kopf– von der Seite, von vorn, von hinten– Rückenwölbung– Auffußen:

• auf den Karpalgelenken• Aufstützen des Kopfes• untergestellte Gliedmaßen

– Zittern– Beine: Winkelung, Stellung– Asymmetrien:

• Gliedmaßen• Gelenke• Oberschenkelmuskulatur

– Verletzungen, Wärme, RötungZusammenhangstrennung, Schmerz

Lahmheitsdiagnostik - Adspektion• Tier in Bewegung

– Hangbeinlahmheit– Stützbeinlahmheit– gemischte Lahmheit

– Schritlänge• verkürzt, verlängert

– Gliedmaßenführung• parallel zur Körper-

achse– Fußen und Stützen

der Klauen• Sohlen- und Ballen-

belastung– Stärkeres Heben und Senken

• des Kopfes• des Beckens

– Pendelbewegung der kaudalen Rumpfpartie

Lahmheitsdiagnostik - Adspektion– Gelenke

• Rötung, Wärme, Umfangs-vermehrungZusammenhangstrennung, Schmerz

• Haut: haarlose Stelle, Dekubitus,Abszeß, Schleimbeutel

• Gelenksfüllung– Klauen

• Sohle und vorderes Ballendrittel physiologischer Weise belastet

• Durchtrittigkeit: Sohlenerkrankung• Zehenspitzengang

– Ballenverletzung oder Arthritis Knie/Hüftbereich, Epiphyseolysis• Stallklaue: Abrieb: 0,3 mm/d• Horndefekte: Klüfte, Spalten, Brüche (quer), Verkrümmungen

– Kronsaum• Blasen, Aphten (MKS!)• Panaritium

Lahmheitsdiagnostik - Adspektion– Gelenke

• Rötung, Wärme, Umfangs-vermehrungZusammenhangstrennung, Schmerz

• Haut: haarlose Stelle, Dekubitus,Abszeß, Schleimbeutel

• Gelenksfüllung– Klauen

• Sohle und vorderes Ballendrittel physiologischer Weise belastet

• Durchtrittigkeit: Sohlenerkrankung• Zehenspitzengang

– Ballenverletzung oder Arthritis Knie/Hüftbereich, Epiphyseolysis• Stallklaue: Abrieb: 0,3 mm/d• Horndefekte: Klüfte, Spalten, Brüche (quer), Verkrümmungen

– Kronsaum• Blasen, Aphten (MKS!)• Panaritium

Lahmheitsdiagnostik - Adspektion– Gelenke

• Rötung, Wärme, Umfangs-vermehrungZusammenhangstrennung, Schmerz

• Haut: haarlose Stelle, Dekubitus,Abszeß, Schleimbeutel

• Gelenksfüllung– Klauen

• Sohle und vorderes Ballendrittel physiologischer Weise belastet

• Durchtrittigkeit: Sohlenerkrankung• Zehenspitzengang

– Ballenverletzung oder Arthritis Knie/Hüftbereich, Epiphyseolysis• Stallklaue: Abrieb: 0,3 mm/d• Horndefekte: Klüfte, Spalten, Brüche (quer), Verkrümmungen

– Kronsaum• Blasen, Aphten (MKS!)• Panaritium

Bsp. MKSKlinik Krankheitsverlauf

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– Klauengelenk• Bei abgebeugter Klaue im

Bereich des Proc. extensorius Gelenkspalt palpierbar

– Kron- und Fesselgelenk• Orientierung an seitlichen Bandhöckern

– Karpalgelenk • obere Konturlinie des Os accessorius:

proximaler Gelenkspalt, laterodorsal• untere Konturlinie: medialer

und distaler Gelenkspalt– Ellenbogengelenk

• beidhändig umfassen, Daumen außen, Fossa supracoronoidea fluktuierend bei vermehrter Füllung

– Schulter: nicht zugänglich

Lahmheitsdiagnostik - Palpation

– Tarsalgelenk• Aufsuchen der lat. und med.

Malleoli (linke Hand)• von oberhalb des Fersenbeinhöckers

auf Recessus caudalis drücken (rechte Hand)

• Fluktuation beurteilen– Kniegelenk

• Mittelfinger: Crista tibiae - Tuberositas tibiae - Lig. rectum patellae

• medial und lateral (Daumen) Kompression des Gelenkspalts

– Hüftgelenk• Palpation nur beim Saugferkel• Krepitationsprüfung (Epiphyseolysis)

unter Narkose• Seitenlage, rotierende Bewegungen

Lahmheitsdiagnostik - Palpation

Gelenkspunktion

Nervensystem• Grad und Lokalisation neurologischer Störungen• Anamnese:

– Alter und Anzahl Betroffene– vorhergehende Erkrankungen– Kopfschiefhaltung– Verhaltensabweichungen– Kreislaufen– Schmerz oder Lähmung

• Adspektion in fremder Umgebung– Sehprobleme– Stellreflexe– Haltung und Gang– Hinweise auf Traumen

• Wahrnehmung: aufmerksam, vermindert, desorientiert, benommen, komatös• Haltung: normal, Kopfschiefhaltung, Zittern, Aufstehen nicht möglich• Gang: normal, Ataxie, vorn/hinten/alle, Kreislaufen• Lähmung: einseitig/beidseitig, vollständig

Nervensystem• Plegie, Paralyse = vollständiger Verlust sensorischer und motorischer

Funktion• Parese = teilweiser Verlust sensorischer und/oder motorischer Funktion• Tetraparese, Paraparese, Hemiparese, Monoparese• Vestibularapparat: Kopfschiefhaltung• Rückenmark: abnorme Körperhaltung• Muskeltonus verringert: schlaffe Haltung• Muskeltonus verstärkt: Spasmen• Propriozeptoren: unsaubere Beinstellung; Test: Beugen der Klaue• Paraplegie: jung: Abszesse im Rückenmark; alt:

Nervensystem– Sensorium, Reizaufnahme und Verarbeitung bis zur

Handlungsintension• Anteilnahme an der Umgebung

– Generelle soziale und räumliche Orientierung• Appetenz, soziales Kontakt- und Fluchtverhalten, Lautäußerung

(Prüfung durch soziale Manipulation, Umweltänderung)• Störungen: herabgesetzte/verzögerte Reaktion, Apathie, Somnolenz,

Sopor, Koma– Spezielle sensorische Funktionen

• Sehfähigkeit, Oberflächen- und Tiefensensibilität, Reflexe(Prüfung: Auge, Rüsselscheibe, Rücken, Kronsaum, Gliedmaßenbeugeprobe)

• Störungen: Blindheit, Reflexlosigkeit, Sensibilitätsverlust, Querschnittslähmung

Nervensystem– Motorik, Ausführung von Handlungsintensionen (evtl.

Drüsensekretion)• Haltung und Bewegung

– zunächst ausschliessen: • Erkrankungen passiver Bewegungsapparat (klinisch)• Muskulatur (CK, ASAT)• Prüfung: Auftreiben, Aufheben, Muskeltonus• Störungen:

– motorische Ausfallserscheinungen• Ataxie, Dysmetrie, Parese, Paralyse, Aphonie

– motorische Reizerscheinungen:• Myoklonien, Tremor, klonische Krämpfe (zunehmende Spontanerregung

antagonistischer Muskeln)• Nystagmus, tonische Krämpfe, Ophistotonus, Trismus

Nervensystem– motorische Fehlleistungen:

• Zwangsbewegungen oder Zwangshandlungen

– spontanes Speicheln:

Untersuchung des Harntraktes– Makroskopische Untersuchung

• Farbe, Geruch, Trübungen, Beimengungen• Keimgehalt (Nitritprobe, Eintauchnährböden)• Blutbeimengungen, Proteingehalt, pH-Wert, Teststreifen• Sediment: Epithelzellen, Leukozyten, Erys, Zylinder, Kristalle

Untersuchung des Harntraktes

– Rektale Untersuchung• Blasenwandverdickung

bei Cystitis– Harngewinnung

• Blasenpunktion beim Ferkel• Sau: Mittelstrahlharn am

Morgen bei der Fütterung• Auftreiben gut getränkter Tiere• Harnentnahme mit leicht gebo-

genem Gummikatheter und Spreizspekulum unter Sicht-kontrolle (iatrogene Infektion, Verletzung)

Laboruntersuchung

– Blutentnahme• Ohrvene• V. caudalis• V. jugularis externa• V. cava cranialis• 0,8 x 40 bis 1,2 x 100

Laboruntersuchung

Laboruntersuchung

– Kotprobe

Laboruntersuchung

– Tupferprobe

Laboruntersuchung

– Hautgeschabsel

Laboruntersuchung

– Nasentupfer

Applikationstechniken– auf äußere Haut– Baden– Sprühverfahren– Intranasal– Spülung der Nasenhöhlen– Nasenspray– peroral

• Flüssigkeiten hinter Zungenwulst• Pasten auf harten Gaumen streichen• Pillen mit Arterienklemme eingeben• Futter und Trinkwasser

– i.v., i.m., s.c., intracutan, intracardial, intraabdominal– intratestikulär– extra-, subdural

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