Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg e.V. Wolf und ... · Landesschafzuchtverband...

Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg e.V.

1Bilder Wohlfarth, Hacker, Internet, Kuhn, Fischer, FVA, Halm, Wagner

Wolf und Herdenschutz Schwierigkeiten und Probleme in der Praxis

Schafbestand Rückgang von 400.000 auf 216.000 – in 10 Jahren

ohne Wolf

60% der Einnahmen aus der Landschaftspflege

6,68 Euro Stundenlohn

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80.000 ha Fläche mit hohem Naturschutzfachlichem Wert

werden mit Schafen beweidet.

Flächen, welche nur durch die Beweidung von Schafen entstanden sind und in Ihrem Zustand erhalten werden.

Meist Flächen im Besitz von Bund, Land oder Kommunale Flächen ohne hohen Energieertrag.

Baden-Württemberg ist keine Naturlandschaft sondern eine Kulturlandschaft – eine Landschaft, welche nur durch Beweidung und Bewirtschaftung entstanden ist.

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Mindestanforderungen bei Zäunen zum Herdenschutz in Baden-Württemberg

• Zaun muss im Boden fest verankert sein und stabil stehen

• Mindesthöhe von 90 cm ( Mindestschutz) –

120 cm ( Herdenschutz und vom BfN emfpohlen )

• Erste stromführende Litze max. bei 20 cm/

• 3 Erdstäbe a´1 Meter tief in Boden

• 5 Litzen

• Festzaun 120 cm Hoch und Untergrabungsschutz20,40,60,90,120 cm Abstand

• Durchgängige Stromführung von mind. 4000 Volt

Netze was war – was soll

Zäune als HerdenschutzWas unterscheidet Baden-Württemberg

von anderen Bundesländern?

� steile Flächen Probleme: Aufbau, Standfestigkeit und Handling

Zäune als HerdenschutzWas unterscheidet Baden-Württemberg

von anderen Bundesländern?

� verbuschte Flächen Problem: hohe Ableitung, Standfestigkeit

Zäune als HerdenschutzWas unterscheidet Baden-Württemberg

von anderen Bundesländern?

�Unebene, steinige Böden Problem Mindestabstand 20 cm, Erdung, Stromführung

Zäune als HerdenschutzWas unterscheidet Baden-Württemberg

von anderen Bundesländern?

� kleinparzellierte Flächen Problem: Handling, Stromführung, Standfestigkeit, Mindestabstand

Problem Zäune in der Praxis

Bachläufe Problem keine Einzäunung bis an Ufer möglich

Problem Zäune in der Praxis

Gräben Problem ein auszäunen nicht immer möglich

Problem Zäune in der Praxis

Bäche und Bachdurchläufe Problem kann nicht immer gelöst werden

Problem Zäune in der Praxis

Mauern Problem: Herdenschutz nicht immer möglich meist Kleinparzellierte Flächen

Problem Zäune in der Praxis

Erdung mit 3 Erdpfählen a´1 m um maximale Stromspannung zu ermöglichen Problem aufgrund der Bodenbeschaffenheit teils unmöglich

Problem Zäune in der Praxis

Erdpfähle 1 m Problem unmöglich – enfernen?

Problem Zäune/Offenställe in der Praxis

Offenställe Problem: Tierwohl fordert Offenställe! Schutz der Offenställe nicht immer möglich

Problem Zäune in der Praxis

Handling Problem schwer im Handling, instabil bei Wind, Schnee, Regen,

HerdenschutzhundQuelle: Wikipedia, AG Herdenschutzhunde e.V.

- Starkes Schutz und territorialverhalten- Grundsätzlich wird alles Fremde innerhalb seines Territoriums

zurückhaltend und misstrauisch betrachtet und bei dem geringsten Anflug einer Gefahr für die verjagt, wobei die Strategie dieser Hunde eher in der defensiven Abwehr liegt.

- Das Territorium des Herdenschutzhundes umfasst für gewöhnlich nicht nur das abgesteckte Grundstück, sondern auch das weitere sichtbare Umfeld

- Herdenschutzhunde besitzen eine sehr hohe Grundschärfe und eine ausgeprägte Abneigung gegenüber fremden Menschen

HütehundQuelle: Wikipedia,

• Hütehunde sind vom Schäfer zum Hüten von Nutztieren eingesetzte Hunde.

• Ihre Aufgabe besteht darin, die Herde zusammenzuhalten und die Bewegungen der Herde zu lenken

• Nicht zu verwechseln sind die Hütehunde mit Herdenschutzhunden deren Aufgabe vor allem ist, Angreifer (z. B. Wölfe oder Bären) abzuwehren.

Welche Schwierigkeiten gibt es in Baden-Württemberg beim Einsatz

von HSH in der Praxis?

� Kleinparzellierte Flächen und Hütehaltung erfordern ständigen Einsatz von Hütehunden

Welche Schwierigkeiten gibt es in Baden-Württemberg beim Einsatz

von HSH in der Praxis?

� Flächen befinden sich vielfach in Touristisch beliebten Gebieten

Welche Schwierigkeiten gibt es in Baden-Württemberg beim Einsatz von HSH in der

Praxis?

�Transhumanz das Wandern mit der Herde entsprechend der Vegetation Schafe legen über das Jahr verteilt weite Strecken zurück Problem HSH müssen tagsüber tierschutzgerecht untergebracht werden

Welche Schwierigkeiten gibt es in Baden-Württemberg beim Einsatz von

HSH in der Praxis?

� kleinparzellierte Flächen Problem: viele Koppelflächen -Anzahl der Hunde steigt ( 4 Koppeln mind. 9 Hunde)

Welche Schwierigkeiten gibt es in Baden-Württemberg beim Einsatz von HSH in der Praxis?

Dichte Besiedelung Problem: Bevölkerung muss Lärm und Einschränkungen akzeptieren

Welche Schwierigkeiten gibt es in Baden-Württemberg beim Einsatz von

HSH in der Praxis

� Flächenmangel/Größenmangel bei Nachtpferchen in der Hüte und Wanderschafhaltung Problem Hunde und Schafe haben keine Ausweichmöglichkeit

� Hunde werden hinter Zaun gehalten – was nicht ihrem natürlichen Verhalten gerecht wird

Welche Schwierigkeiten gibt es in Baden-Württemberg beim Einsatz von HSH in der

Praxis

Bundesverordnung – Probleme in der Auslegung

Schutzhütte + Liegebereich am Ort der ständigen Unterbringung

� HSH benötigen keine Schutzhütte für die gesamt Dauer der Tätigkeit des Hundes!

Verbot von stromführender Vorrichtung:

� §6 Absatz 4. ….. Findet daher nach hiesiger Einschätzung auf Weidezäune keine Anwendung

Existenzbedrohung fürjeden Weidetierhalter

• VersicherungsschutzNach § 833 BGB haftet der Tierhalter verschuldungsunabhängig für Schäden, die durch seine Tiere verursacht werden.

� Gewerblicher Tierhalter kann sich von der Haftungspflicht befreien lassen

�Tierhalter muss nachweisen, dass er die notwendige Sorgfalt angewandt hat und dass der Vorfall auch bei höherer Sorgfalt passiert werden

�Weidetierhalter sind bei wolfsbedingten Schäden gezwungen, Ihre betriebliche Versicherung in Anspruch zu nehmen. - Schadensabwehr

�Konsequenzen bei Schaden: Versicherungsbeitrag steigt/Kündigung

Daten und Fakten

• Präventionszahlungen in Höhe von 1.100.963 Euro in der BRD können Übergriffe nicht verhindert werden.

• 135.140 Euro für Schadensausgleichszahlungen

• Wiederholte Übergriffe auf geschützte Herden in NRW und Brandenburg

Herdenschutz Wirksamkeit Sachsen

Nutztier-Tierhaltungsverordnung jeder Nutztierhalter macht sich Strafbar!!

• Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, 1.muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen …. Und vor dem Übergriff durch Raubtiere schützen

• Jeder Nutztierhalter steht täglich im Konflikt mit dem Gesetz.

Schafhalter wegen Wolfsangriffen anonym angezeigt

Wir erwarten und Fordern- Politik-

dass die finanziellen, materiellen und PersonellenMehraufwendungen im Zusammenhang mit der Wiederansiedlung des Wolfes im Rahmen eines Rechtsanspruches voll erstattet werden.

Dazu gehören auch direkte und indirekte Schäden verursacht durch Wölfe wie verendetet Tiere, verschollene Tiere, verlammte Schafe und Totgeburten.

Wir erwarten und Fordern- Politik-

Tierhalterhaftung

Das mit Abstand größte Risiko für Weidetierhalter ist Ihre mögliche Zivilrechtliche und Strafrechtliche Haftung für die Folgen eines Wolfsangriffes verursachten Ausbruchs der Herde. Wir erwarten eine rechtlich umfassende Befreiung der Weidetierhalter von ihrem Haftungsrisiko in solche Fällen, Beispielsweise durch eine Beweislastumkehr zugunsten der Weidetierhalter

Wir erwarten und Fordern- Politik-

Die Weidetierhaltung muss in Baden-Württemberg auch bei Anwesenheit von Wölfen ohne zumutbaren Mehraufwand flächendeckend und dauerhaft erhalten bleiben.

Deshalb sind in ökologisch wertvollen Raumschaften in denen Präventionsmaßnahmen nicht möglich und zumutbar sind Weidetierschutzzonen festzusetzen.

Wir erwarten und Fordern- Politik-

dass sich die zuständigen EU, Bundes und Landesministerien für Umwelt und Landwirtschaft endlich Bestandszahlen für den Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland festlegen.

Wir erwarten Unterstützung für die Erarbeitung und Umsetzung von Strategien, die nicht nur der Arterhaltung Wolf dienen.

Tierschutzund

Tierwohlund

Artenschutz

sind nicht teilbar und müssen gleichberechtigt Anwendung finden- für alle Teile der Natur und derer, die Sie maßgeblich bewahren.

- Weiterentwicklung von Zaunsystemen ( Erdungssysteme, elektrifizierte Bänder und Matten, etc.)

- Einsatz von HSH verschiedener Rassen

- Digitale Herdenschutzmaßnahmen ( Kameras, Geofencing, Frühwarnsysteme, Radarsysteme etc.)

- Repellente Duftstoffe und Halsbänder

- Technische Herdenschutzmaßnahmen

- ( Ultraschallwellen, mechanische Halsbänder, etc.)

- U.v.m

Was leisten die Weidetierhalter zum Herdenschutz

Wir fordern- von der Gesellschaft -

Akzeptanz und Berücksichtigung des Fachwissens der Baden-WürttembergischenWeidetierhalter

Anstatt

Vergleiche mit Ländern welchevöllig andere BewirtschaftungsVoraussetzungen haben,

Und somit HerdenschutzmaßnahmenUmsetzen welche aufBaden-Württemberg nichtÜbertragbar sind

Fazit

- Mit der Rückkehr des Wolfes ist das Eigentum eines jeden Weidetierhalters gefährdet

- Mit der Rückkehr des Wolfes ist der Weidetierhalter in seiner Existenz bedroht

Stirbt die Weidetierhaltung

Stirbt die Artenvielfalt

Stirbt die Landschaft