Lokales Energiekonzept für die Gemeinde Hammersbach

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Lokales Energiekonzept für die Gemeinde Hammersbach

Unser Ziel:

Verwirklichung einer

klimafreundlichen lokalen Energieversorgung auf der Basis von Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien, weitgehend autark und frei von fossilen Energieträgern.

Warum?• Klimaschutzziele der Bundesregierung:

Reduktion der Treibhausgasemissionen um40 % bis 2020 (Basisjahr 1990)

• begrenzte Verfügbarkeit fossiler Energieträger

• Atomausstieg ist (mittlerweile) gesellschaft-licher Konsens. Das letzte Kraftwerk soll 2020 vom Netz gehen.

Folgen herkömmlicher Energieerzeugung

Braunkohletagebau Ölpest im Golf von Mexico

Folgen herkömmlicher Energieerzeugung

Ölsandgewinnung in Kanada

Folgen herkömmlicher Energieerzeugung

Gesundheitsschäden als Folgen von Uranabbau

Zerstörtes Kraftwerk in Fukushima

Das ist auch keine Lösung!

Umwandlung von Regen-wäldern in Palmölplantagen:

Durch das Anlegen dieser Plantagen und das Abbrennen der Regenwälder und Torfgebiete wird ein viel tausendfaches an CO2 freigesetzt, als das, was wir in der Folge durch Palmöleinsatz in Blockheizkraftwerken einsparen.

Damit ist die Klimabilanz von Palmöl desaströs!

Was sind wir bereit zu akzeptieren, um quasi

unerschöpflich über Energie verfügen zu können?

???

Sind wir bereit stattdessensolche „Monster“ zu akzeptieren?!

Handlungsfelder einer zukunfts-gerechten Energieversorgung:

• Energieeffizienz / Energieeinsparung:Es wird notwendig sein den Energieverbrauch in allen Bereichen drastisch zu reduzieren!

• Erschließung der Potenziale regenerativer Energieträger

Steigerung der Energieeffizienz

• Verkehr• Strom• Wärme

Verkehr (in Hammersbach)

• durchschnittlicher Benzinverbrauch 8,8 l / 100 km• durchschnittliche Fahrleistung 12.000 km / Jahr• d.h. 1056 Liter Benzin pro Jahr und Auto• 1,3 Autos pro Haushalt • bei 2000 Haushalten = 2600 Autos in Hammersbach• 2.745.600 Liter Kraftstoff werden von Hammers-

bacher Autos pro Jahr verbraucht.

Effizienzsteigerung Verkehr

Verringerung des Kraftstoffverbrauchs

sparsame Nutzung von sparsamen Autosflankierend:

• Ausbau des ÖPNV• Schaffung von Radwegen

StromVerteilung des Bedarfs elektrischer Energie der Haushalte in Deutschland (2009):

Kühlen / Gefrieren 15,8 %PC, Kommunikation 12,2 %Warmwasser 11,5 %Beleuchtung 11,1 %Fernsehen, Radio 11,1 %Trocknen 10,1 %Kochen 8,4 %Spülen 5,4 %Waschen 5,1 %Sonstiges 9,3 %

Strom (in Hammersbach)

Durchschnittsverbräuche in Deutschland (2009):1-Personen-Haushalt (1-PHH) 1944 kWh/a2-PPH 3414 kWh/a (1707 kWh/Person*a)

3-PPH 4350 kWh/a (1450 kWh/Person*a)

4-PPH 5149 kWh/a (1278 kWh/Person*a)

Hammersbach:2000 HH mit einem Durchschnittsverbrauch von 1450 kWh / Person*a,5000 Einwohner

=> 7.250.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr (www.erneuerbarkomm.de rechnet mit 8.405.000 kWh)

Effizienzsteigerung Strom

Nutzung sparsamer Haushaltsgeräte

Energiesparleuchten (LED)

keine stand-by Funktionen

Abschaffung überflüssiger Stromfresser(alte Kühlgeräte u.ä.)

Wärme/Heizung

Durchschnittlicher Wärmeverbrauch:145 kWh / m² und Jahr

Heizungsarten: ÖlGasElektro (Nachtspeicheröfen)

Biomasse

Effizienzsteigerung Wärme

Modernisierung von Heizungsanlagen

richtiges Lüften

Wärmedämmung an Gebäuden

• angeblich hohe Kosten

• angeblich unsichere Verfügbarkeit

• angeblich hohe Subventionen

• „Verschandelung“ der Landschaft durch Windkraftwerke und neue Stromtrassen

• zusätzliche Kritik am Atomausstieg:„Nur mit dem „sauberen“ Atomstrom können die Klimaziele erreicht werden.“

Kritikpunkte an Erneuerbaren Energien:

Potenziale zur Energiegewinnung aus regenerativen Energien in Hammersbach

Geothermie (Nutzung der Erdwärme)

Wind Biomasse / Holz Photovoltaik

GeothermieWärmegewinnung:

Wasser wird in die Erde gepumpt und das erhitzte Wasser wieder nach oben gefördert, wo es mittels Wärmepumpen zum Beheizen von Gebäuden genutzt wird.

GeothermieStromgewinnung:

Durch die Energie der Erdwärme wird Wasserdampf erzeugt, der Turbinen antreibt, die der Stromerzeugung dienen.

Geothermie

Das Nutzungspotenzial der Geothermie für die Strom- und Wärmeerzeugung ist enorm:

Täglich steigt aus dem Innern der Erde etwa das 2,5-fache der Energiemenge auf, die wir weltweit benötigen!

WindEine Windkraftanlage (WKA) erntet mit ihren Rotoren die Energie des Windes, wandelt sie in elektrischen Strom um, und speist sie in der Regel in das Stromnetz ein.

In Hammersbach können mit den 3 maximal möglichen Anlagen 106 % des Strombedarfs gedeckt werden! (nach www.erneuerbarkomm.de)

WindVorteile: geringer Flächenverbrauch (ca. 2000 m² / WKA)günstigste Form der EnergieerzeugungEnergierücklaufzeit nur 2 - 6 Monatevollständiger, rückstandsfreier Rückbaubei Errichtung auf kommunalen Flächen können relativ hohe Pachteinnahmen erzielt werden

Nachteile:Beeinflussung des LandschaftsbildesVogel- und FledermausproblematikEmissionen (Lärm, Schattenwurf)

In einem aufwändigen Genehmigungsverfahren (11 Gutachten), werden diese Aspekte berücksichtigt

Biomasse / HolzVorteile:Nutzung zum Heizen, zur Bioerdgasproduktion oder zur Stromerzeugung mit dem Vorteil der GrundlastfähigkeitNutzung von Abfällen möglich

Nachteile:Spannungsfeld „Teller oder Tank“ökologische Bedenken, wenn Mais Haupt- oder sogar einziger Einsatzstoff ist (Monokultur, „Vermaisung“ der Landschaft)Hoher Flächenbedarf: ca. 80 ha Ackerland / GW/h (Vergleich Wind: 3 GW/h auf 0,2 ha)

Biomasse / HolzPotenzial für Hammersbach:

Hammersbach könnte die Hälfte seines Stromverbrauches aus Biomasse gewinnen, wenn alle Potenziale im Wald, beim Grünland und im Ackerbau ausgeschöpft würden.

Das bedeutet aber keine Nahrungsmittel- und Nutzholzproduktion mehr!(Quelle: www.erneuerbarkomm.de)

Photovoltaik / SolarStromerzeugung (= Photovoltaik) Wärmegewinnung (= Solarthermie)

Ca. 1.000 Sonnenstunden Stromerzeugung pro Jahr (1 Jahr = 8.760 h)

Potenzial für Hammersbach:Bei einer maximalen Nutzung von 6 ha Dachfläche könnten 90 % Eigenversorgung erreicht werden (Quelle: www.erneuerbarkomm.de).

Photovoltaik / Solar

Vorteile:kein zusätzlicher Flächenbedarf bei der Nutzung von DächernDurch das EEG kommt ein wesentlicher Teil des Ertrages an den Hauseigentümer zurück.Montage usw. durch kleine und mittelständische Handwerksbetriebe, d.h. hoher Anteil an regionaler Wertschöpfung

Nachteile:hohe InvestitionenEnergierücklaufzeit: ca. 3 Jahre (vgl. Wind: 2 – 3 Monate)

Fazit:

Die Energiewende ist ökologisch notwendig und politisch gewollt.

Rechnerisch ist eine autarke Energieversorgung möglich. Die Versorgung mithilfe von regenerativen Energien bedarf

eines Energiemixes. Energiesparen ist die größte „Energiequelle“, die es gilt

auszuschöpfen. Regenerative Energien, die lokal erzeugt werden, tragen zur

lokalen Wertschöpfung bei. Nur wenn wir sofort, konsequent und unter Ausschöpfung

aller technischer Innovationen beginnen, kann der Umstieg gelingen.

Unsere Kinder und Enkel werden es uns danken!

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