Lubrisense GmbH: Gemessen wie geölt€¦ · Ein Auto fährt allein auf weiter Flur eine...

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Aktuelle Patente des Monats

Hamburg und seine Patente © Handelskammer Hamburg 2018

Lubrisense GmbH: Gemessen wie geölt

So wenig Schadstoffe wie möglich? Mit dem Ölmessgerätvon Lubrisense können Motorenhersteller gleich mehrereParameter gleichzeitig messen. Es gibt nicht nur die Wertean, sondern verrät auch Details zu den Ursachen desÖlverbrauchs.

Ein Auto fährt allein auf weiter Flur eine Landstraße ent-lang. Nur einen Augenblick später ist es in einer belebtenGroßstadt und der Fahrer stellt es in einer überdimensio-nalen Parklücke ab. Spätestens jetzt erzählt eine Stimmeaus dem Off, welch tolle Eigenschaften das beworbeneFahrzeug hat. Von Sportlichkeit und Eleganz ist dann imWerbespot die Rede und immer häufiger auch vomumweltbewussten, spritsparenden Fahren.

Dabei ist der Gedanke an die Umwelt in diesem Zusam-menhang gar nicht neu. Schon 1970 wurden Emissions-vorschriften für Personenkraftwagen eingeführt. Seitdemist die Schadstoffbegrenzung im Abgas von Verbren-nungsmotoren immer wieder ein Thema. Die Grenzwertewurden über die Jahrzehnte regelmäßig weiter herabge-setzt – zuletzt im September 2014, als die EuropäischeUnion mit Einführung der Euro-6-Norm neue Höchst-werte für Kohlenmonoxid, Stickstoffoxid, Rußpartikel undKohlenwasserstoffe in den Abgasen von Neuwagen fest-gelegt.

Wie viele unverbrannte Kohlenwasserstoffe mit demRohabgas den Brennraum eines Fahrzeugs verlassen,hängt auch maßgeblich vom Schmierölverbrauch ab. Umden Ausstoß der Schadstoffe verringern zu können, müs-sen die Ölemissionen und deren Zusammensetzunggemessen werden. Und genau das leistet das Mehrfach-Ölemissionsmessgerät für Motoren, das die LubrisenseGmbH zum Patent angemeldet hat. „Aus dem Abgas einesMotors wird kontinuierlich eine kleine Probemenge in einMassenspektrometer geleitet“, erklärt Dr. Sven Krause,Geschäftsführer von Lubrisense und Dozent für Mess-technik an der Technischen Universität Hamburg (TUHH),die Funktionsweise des Messsystems. Da Moleküle, dieaus dem Schmieröl des Motors stammen, größer undschwerer sind als andere, werden sie erkannt und gezählt.„Wenn der Motor wenig Öl verbraucht, werden wenigeMoleküle gezählt; verbraucht der Motor viel Schmieröl,werden viele Moleküle registriert“, so Krause. Er war aneinem Forschungsprojekt beteiligt, in dem Wissenschaft-ler der TUHH und der Helmut-Schmidt-Universitätgemeinsam die Grundlagen für das neuartige Ölemissi-onsmessgerät erarbeitet haben. „Dieses neue Produktwurde erst durch eine gezielte Weiterentwicklung desBasis-Massenspektrums möglich“, sagt der Ingenieur.

Die Gerätegeneration LUB360 ist seit 2014 auf demMarkt. „Inzwischen ist das Messgerät weltweit bei Moto-renherstellern und deren Zulieferern im Einsatz“, sagtKrause. Neben den Messwerten zu Ölemissionen bekom-men Motorenentwickler über das Gerät auch Informatio-nen zu den Ursachen für den Ölverbrauch. So wird miteiner Mustererkennung anhand der Verteilung der Mole-külgrößen der Mechanismus, der im Motor zum Ölver-brauch führt, bestimmt. Auf Basis dieser Informationenkönnen Motorenentwickler gezielte Gegenmaßnahmenergreifen.

Mehrfach-Ölemissionsmessgerät für Motoren LUB360Patent des Monats 09/2015Ann-Katrin Raudszus

Für die Hersteller von Motoren unverzichtbar: Das Mehrfach-Ölemissionsmessgerät von Lubrisense

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