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Portrait Martin Fröst 1
Martin FröstRoland Pöntinen
»Dance Preludes«
Donnerstag 9. Dezember 2010 20:00
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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten
daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und
händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben:
Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir
Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir
bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert-
saal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause
einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können,
helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen
Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne
Verzögerung verlassen können.
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Portrait Martin Fröst 1
Martin Fröst Klarinette Roland Pöntinen Klavier
»Dance Preludes«
Pause gegen 20:45 Ende gegen 22:00
Wir danken der Galeria Kaufhof für die Weihnachtsdekoration.
Donnerstag 9. Dezember 2010 20:00
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»Dance Preludes«
Claude Debussy 1862 – 1918
Première Rhapsodie (1909 – 10)für Klarinette und Klavier
La sérénade interrompueaus: Préludes (1er Livre) (1910)für Klavier
La Puerta del VinoLes Fées sont d’exquises danseusesCanopeFeux d’artificeaus: Préludes (2e livre) (1913)für Klavier
Francis Poulenc 1899 – 1963
Sonate für Klarinette und Klavier (1962)Allegro tristamenteRomanzaAllegro con fueco
Pause
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Witold Lutosławski 1913 – 1994
Preludia taneczene (Tänzerische Präludien) (1954)für Klarinette und KlavierAllegro moltoAndantinoAllegro giocosoAndanteAllegro molto
Anders Hillborg *1954
Konzert für Klarinette und Orchester (1998 – 2004)Millenium Version für Klarinette und Tonband»Peacock Tales«
Roland Pöntinen *1963
Danse Serpentinefür Klarinette und Klavier
Johannes Brahms 1833 – 1897
Ungarische Tänze WoO 1 (1868, 1880)Bearbeitung für Violine und Klavier von Joseph Joachim,in einer Bearbeitung für Klarinette und Klavier von Martin FröstNr. 1 g-Moll. Allegro moltoNr. 12 d-Moll. PrestoNr. 13 D-Dur. Andantino graziosoNr. 21 e-Moll. Vivace
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Zu den Werken des heutigen Konzerts
Dance Preludes
Der Tanz in seinen mannigfachen Facetten ist der Dreh- und Angel-
punkt des heutigen Abends. Das Spektrum reicht von den »tanzen-
den Klangwellen« Debussys und Pöntinens über die Tanzpräludien
Lutosławskis bis zu den Ungarischen Tänzen von Brahms, die für Martin
Fröst, der das Programm zusammengestellt hat, als frühe musikalische
Erfahrung prägend waren und deshalb für ihn von ganz besonderer
Bedeutung sind.
Frankreich, um 1910
Als einem der Ahnherren der neuen Musik gebührt dem Franzosen
Claude Debussy ein Logenplatz in den Rängen der Musikgeschichte.
Seine Maximen: Klarheit, Leichtigkeit und Farbigkeit. Dem folgt auf dem
Fuße eine musikalische Gestaltung, die sich von der Strenge tradierter
Formen, der regelmäßigen Metrik und Periodik sowie einer ausschließ-
lich funktionsgebundenen Tonartendisposition ebenso abwendet wie
von den motivisch-thematischen Verarbeitungsprinzipien der Klassik
und den harmonischen Vorlieben der Romantik. »Debussy verwirft die
Erbschaft und folgt einem Traum von glasklarer Improvisation«, betont
der Komponist Pierre Boulez. »Er ergreift Partei für die ›Klangalchemie‹
und gegen gelehrsamen Biberfleiß« und »bewahrt so eine Kraft von
geheimnisvollem, verführerischem Zauber«.
Doch womit gelingt es Debussy, seine Hörer zu bezaubern? Zum
einen durch eine freie Formgestaltung, das Verwandeln und spielerisch
freie Aneinanderreihen von Rhythmen und Motiven, zum anderen
durch schillernde Klangfarbenspiele mit Ganztonleitern und übermä-
ßigen Dreiklängen, bei denen Konturen und Formen sich auflösen und
die Klangfarbe zum eigenständigen Gestaltungsmittel avanciert. So
entwickelte Debussy seine Themen und Strukturen häufig aus einem
einzigen musikalischen Gedanken heraus, den er, mehr kreisend als
zielgerichtet, stetig fortspinnt, neu umspielt und in neue Stimmungen
hüllt. Auf diese Weise entsteht ein wogendes Auf und Ab, das immer
wieder zum Elegant-Tänzerischen changiert, mal melancholisch singt,
dann wieder ins Ätherische sich wandelt oder mit vitalen Einwürfen
und verhaltener Dramatik aufwartet. Der Grundzug der Musik aber
bleibt immer der gleiche: ein frei und organisch sich entfaltendes,
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rhapsodisches Fließen, voll ostinater Figuren und kühner, irrlichtern-
der Harmonien, auf denen – so Debussys Freund Paul Dukas – die
Melodie wie »über einen luxuriösen, kunstvoll geschmückten Teppich
von wundersamer Farbigkeit« schreitet.
Ein schönes Beispiel dafür ist Debussys im Jahr 1910 entstandene
Première Rhapsodie für Klarinette und Klavier, die der Komponist später
auch orchestrierte. Wie der Titel nahelegt, ist die Form des Stückes frei,
spielt jedoch mit drei mehrfach wiederkehrenden Elementen: einem
sanft schwebenden, dem Orchesterstück La Mer ähnlichen Abschnitt;
einer wunderbar lyrischen, ein wenig melancholischen Klarinettenme-
lodie, die ab und an auch ins Klavier wandert; und einem scherzoarti-
gen Abschnitt mit kontrastierender, schroff sarkastischer Episode. Das
Werk endet mit einer Augmentation – einer Vergrößerung der Noten-
werte – der kurzen Floskel, die die sarkastische Episode eingeleitet hat.
Wie die Première Rhapsodie stammt auch der erste Band der Pré-
ludes aus dem Jahr 1910, ein zweiter, wiederum mit zwölf Stücken,
folgte 1913. Mit diesen knappen Kompositionen knüpfte Debussy an
die Tradition Bachs und Chopins an – und löste sich dennoch auch
hier von Althergebrachtem: Die nur sporadisch tonalen Stücke sind im
Gegensatz zu denen seiner Vorgänger nicht dem diatonischen System
entlehnt und zudem mit poetischen »Assoziationshilfen« versehen,
die Debussy – der allzu plakative Deutlichkeit stets scheute – aller-
dings nicht als Titel voranstellt, sondern am Ende des Stückes in Klam-
mern platziert.
La sérénade interrompue (Das unterbrochene Ständchen), das
neunte Stück aus dem ersten Band der Préludes, verrät Debussys Vor-
liebe für Spanien und ist eine grandiose Mischung aus persiflierten
Gitarrenklängen, iberischer Jota im 3/8-Takt und markanten übermäßi-
gen Sekundschritten der Zigeunertonleiter. »Ausdrucksvoll und etwas
flehend« setzt eine Melodie ein, die mehrfach rüde unterbrochen wird,
so dass der Komponist Manuel de Falla das Stück als Wettstreit zweier
Sänger um eine Geliebte interpretierte.
Alle übrigen heute dargebotenen Préludes stammen aus dem
zweiten Band und führen den Hörer in unterschiedliche Gefilde:
La Puerta del vino (Die Weinpforte) – so der Name eines der Tore der
Alhambra – knüpft nahtlos an das spanische Kolorit und die Gitarren-
effekte von La sérénade interrompue an, diesmal allerdings im lasziv
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sich wiegenden Rhythmus einer Habanera und bitonal gewürzt. In
Les fées sont d‹exquises danseuses (Die Feen sind erlesene Tänzerinnen)
scheinen ätherische Wesen grazil im 3/8-Takt vorüberzuhuschen, und
nicht zufällig zitiert Debussy gen Ende des Stücks den Hornruf aus
Carl Maria von Webers in der Welt der Feen und Elfen angesiedel-
ter Oper Oberon. Im Kontrast dazu ist Canope – so bezeichneten die
Ägypter ihre Urnen – ein Nachsinnen über Leben und Tod; Ansätze
von uralten Ritualtänzen, schattenhafte Akkordreihen und ein weh-
mütiges, chromatisches Motiv verbreiten eine archaische Stimmung.
In Feux d‹artifice, dem letzten Stück der Sammlung, brennt Debussy
dann ein wahres »Feuerwerk« an Virtuosität und Brillanz ab: Beinahe
nonstop perlen Sechzehntel- und Zweiunddreißigstelketten, gleich
einem Sternenregen rieselt ein Glissando über sechs Oktaven, und
aus der Ferne erklingen Klangfetzen der »Marseillaise«. Kein Wunder,
dass die Franzosen ihren Monsieur Debussy bis heute als »musicien
français« verehren.
Frankreich, um 1960
»Schluss mit den Wolken, den Wellen und den nächtlichen Düften. Wir
brauchen eine Musik, die auf der Erde steht, […] vollendet, rein, ohne
überflüssiges Ornament«, so das Credo, das Jean Cocteau nach dem
Ersten Weltkrieg für die jungen französischen Komponisten ausgab. Füh-
render Kopf in dieser Riege war der in Frankreich noch heute populäre,
in Deutschland leider nur marginal wahrgenommene Francis Poulenc.
Seine teils recht eigenwilligen Werke zeigen aufs Schönste, dass gute
Musik nicht immer mit tiefen Falten auf der Stirn daherkommen muss,
schaffte er es doch, fröhlichen wie ernsten Stimmungen auf kleinstem
Raum gleichermaßen überzeugend Ausdruck zu verleihen. Klare Lini-
enführung, Diatonik und Prägnanz verschmelzen zwanglos mit melodi-
scher Erfindungsgabe, Leichtigkeit, einem Faible für populäre Wendun-
gen und dem Auskosten der klanglichen Möglichkeiten der Instrumente.
Besonders schätzte Poulenc den Klang der Klarinette. Noch in
einem seiner letzten Werke, der 1962 entstandenen, klassisch drei-
sätzigen Sonate für Klarinette und Klavier, lotet er das vom Melancholi-
schen bis zum Vulgären reichende Klangspektrum des Instruments aus.
Schon mit seiner Bezeichnung Allegro tristamente kündet der tänzerisch
sanft schwingende erste Satz die Kontraste von lebhaft-munteren und
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lyrisch-melancholischen Abschnitten an, wie sie hier aufeinanderfol-
gen. Die Romanza, eine an Satie erinnernde, zarte und sinnliche Melodie
über schlichten Harmonien, vertieft die Melancholie des ersten Satzes.
Das quirlige Finale aber trumpft trotz seines weitgespannten lyrischen
zweiten Themas mit Brillanz und Sorglosigkeit auf; ein neckisch ver-
spielter Tanz mit drallen Rhythmen, der gute Laune garantiert.
Polen, Mitte der 1950er-Jahre
Witold Lutosławski bewunderte den französischen Impressionismus
und seinen Reichtum an Farben. In zahlreichen Interviews bekannte
sich der Pole nicht nur zu Strawinsky und Bartók als seinen Vorbildern,
sondern bezeichnete sich auch als geistigen Erben Debussys. Wie die-
ser steht auch Lutosławski für einen unabhängigen und individuellen
Kompositionsstil, der mit seiner fantasievollen und raffinierten, gleich-
wohl poetischen Musiksprache allgemein verständlich ist. Ein Stil, in
dem Elemente der polnischen Folklore ebenso ihren Platz haben wie
avantgardistische Techniken und der – man höre und staune – von
progressiven wie konservativen Kreisen gleichermaßen geschätzt ist.
Vor allem Lutosławskis in den politisch schwierigen Nachkriegs-
jahren entstandene Werke sind stark von der Volksmusik geprägt.
Höhepunkt dieser Schaffensperiode ist zweifelsohne das 1954 urauf-
geführte Konzert für Orchester. Aber auch die im selben Jahr kom-
ponierten Preludia taneczene (Tänzerische Präludien) gehören dazu.
Sowohl harmonisch-melodisch als auch im Hinblick auf ihre komplexe
Rhythmik sind die fünf Sätze für Klarinette und Klavier, die Lutosławski
später auch für Orchester arrangierte, von traditionellen Tanzwei-
sen aus Nordpolen gespeist. Allerdings hat Lutosławski diese derart
geschickt in die beiden teils polymetrisch gegeneinandergesetzten,
von Ostinato-Passagen durchpulsten Stimmen eingeflochten, dass
ihre Identifikation nur schwer möglich ist. Der knapp bemessene erste
Satz (Allegro molto) bringt ein munteres Thema in der Klarinette, das
dezent vom Klavier begleitet wird. Kontrastreich folgen hernach die
schwermütige Elegie des Andantino, ein effektvolles Allegro giocoso
und ein wehmütiges Andante mit schwebend ausklingender Klarinet-
tenmelodie. Der letzte Satz mit seinem volksliedartigen Thema und
seiner synkopierten Begleitung holt den Hörer wieder ins Hier und
Jetzt zurück.
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Schweden, um die Jahrtausendwende
Dass auch in unseren Tagen weniger bekannte Komponisten fernab
des Mainstream innovative und unmittelbar ansprechende Musik
schreiben, zeigen die Werke des 1954 in Stockholm geborenen Anders
Hillborg. Wie Poulenc faszinieren auch ihn die klanglichen Möglichkei-
ten der Klarinette, die immensen, wie Hillborg betont, auch »grotesken
und dämonischen Ausdrucksbereiche« des Instruments sowie »der
unglaubliche Sound, den es in den extrem hohen Registern hervor-
bringen kann«. Und so war es nur eine Frage der Zeit, dass in seinem
Werkkatalog neben Kammermusikkompositionen für Klarinette sowie
Konzerten für verschiedenste Soloinstrumente und Orchester – unter
anderem einem mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Violinkonzert
– auch ein Konzert für Klarinette auftauchen würde.
Innerhalb weniger Monate entstand 1998 im Auftrag des Schwe-
dischen Rundfunks das Martin Fröst gewidmete und noch im selben
Jahr mit ihm uraufgeführte Konzert für Klarinette und großes Orches-
ter »Peacock Tales« (Pfauen-Erzählungen) – dem allerdings mehrere
kleinere Werke wie Close Up, Tampere Raw und Nursery Rhymes, alle für
Fröst komponiert, vorausgegangen waren. Außer in seiner Ursprungs-
fassung liegt das Konzert auch in einer von 31 Minuten auf knapp die
Hälfte eingedampften, Anfang Januar 2000 uraufgeführten »Millen-
nium-Version« vor, und zwar für zwei verschiedene Besetzungen: zum
einen für Soloklarinette und Orchester, zum anderen in der heute zu
hörenden Besetzung für Soloklarinette und Tonband.
Wie selbstverständlich stehen in dem klangsinnlichen, technisch
höchst virtuosen und bisweilen durchaus experimentellen Konzert
minimalistisch anmutende Passagen neben einem romantischen
Opernzitat und jazzigen Breaks, die ebenso gut von George Gershwin
oder Benny Goodman stammen könnten. Der sanfte Beginn wird peu à
peu emphatischer, mündet schon bald in durchdringende Schreie und
wilde Glissandi der Klarinette. Was folgt, beschreibt der Komponist
als »eine Reise durch unterschiedliche musikalische und emotionale
›Stationen‹«. Und da Fröst nicht nur ein virtuoser Instrumentalist ist,
sondern auch ein ausgezeichneter Mimiker und Tänzer, kommt er in
Peacock Tales auch als solcher zum Einsatz.
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Schweden encore
Und noch ein weiterer zeitgenössischer Musiker meldet sich im heu-
tigen Konzert zu Wort: Roland Pöntinen. Das Jahr 1981 muss für ihn
im Rückblick ein ganz besonderes gewesen sein: In diesem Jahr debü-
tierte der Schwede als Pianist mit dem bedeutendsten Orchester sei-
nes Heimatlandes, dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, und
gründete zudem eine Jazz-Band. Womit wir bei der nächsten musi-
kalischen Berufung Pöntinens angelangt wären: dem Komponieren.
Zahlreiche Werke für verschiedenste Besetzungen hat er für diese
Band geschrieben, die meisten davon ein Mix aus Bebop, Fusion und
ureigenem melodischem Stil. Eines dieser Stücke, Camera, ist eine – so
Pöntinen – »unendliche Melodie von achtzig Takten«, die er später in
intensiver Zusammenarbeit mit dem Posaunisten Christian Lindberg
für Posaune und Klavier umarbeitete und ihm widmete. Aus dieser
Zusammenarbeit resultierte wenig später eine umfangreichere Kom-
position für Posaune und Streicher, Blue Winter. Typisch Pöntinen, denn
da ihm neben seinen vielen Konzerten nur wenig Zeit zum Komponie-
ren bleibt, tut er dies außer zur eigenen Freude vor allem dann, wenn
Kammermusikpartner oder gute Freunde ihn um ein Werk bitten.
So entstand auch die Komposition Danse serpentine, die Martin
Fröst im Hinblick auf ein gemeinsames Konzert anregte. Das Acht-
Minuten-Stück für Klarinette und Klavier, ein Werk voller Drive, bei
dem wie bei Poulenc und Hillborg das Ausloten der instrumentalen
Klangfarben im Vordergrund steht, ist unmittelbar mit dem Motto
Tanz verbunden. »Obwohl die chromatischen Kurven der Melodielinie
von der Form und Bewegung einer Schlange inspiriert sein könnten,
handelt es sich nicht um programmatische Musik im strengen Sinne«,
betont Pöntinen. Im Mittelteil des Werks erklingt das Fragment eines
Chorals – ein bisschen im Stil von Saties ›Sonneries de la rose-croix‹,
aber mit meinen eigenen Akkorden. Die Hauptinspiration aber waren
Frösts schier grenzenlose Virtuosität und seine enorme Fähigkeit der
farblichen Schattierungen.« Uraufgeführt wurde Danse serpentine im
April 2010 in der Londoner Wigmore Hall. In einer Fassung für zwei
Klaviere, Celesta, Vibraphon, Marimba und Violine erklang es dann im
November in der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom.
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Österreich, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
»Die Kaiserstadt hat Beethoven zwar nicht zum Tanzen, aber doch zum
Tänzeschreiben gebracht, Schumann zu einem ›Faschingsschwank‹
verleitet, sie hätte vielleicht Bach selber in eine ländlerische Todsünde
verstrickt«, schrieb der Musikkritiker Eduard Hanslick über Wien. Auch
den Norddeutschen Johannes Brahms, der schon bei seinem ersten
Besuch in der Donaumetropole mit dem größten Vergnügen den
Zigeunerweisen und Walzern der im Prater aufspielenden ungarischen
Damenkapellen gelauscht hatte, verführte die Stadt nach seinem
Umzug von Hamburg nach Wien dazu, eigene Beiträge zum Genre
zu leisten.
Als Erstes entstanden die Klavierwalzer op. 39, die den Brahms-
Fürsprecher Hanslick noch ein wenig überraschten: »Brahms und Wal-
zer! Die beiden Worte sehen einander auf dem zierlichen Titelblatte
förmlich erstaunt an. […] Ein Wort löst nun das Rätsel, es heißt: Wien.«
Drei Jahre später, 1868, folgte der erste Teil der für Klavier zu vier
Händen gesetzten Ungarischen Tänze, die Brahms ob ihrer Beliebtheit
schon bald für andere Besetzungen arrangierte. Wie im Rausch flos-
sen ihm die vor Esprit und Einfallsreichtum nur so überschäumenden
Stücke aus der Feder und strafen jene Lügen, denen bei Brahms stets
die Attribute Schwermut und Pessimismus einfallen. 1880 konnte der
Verleger seine Kunden dann mit Brahms’ zweitem Teil der insgesamt
21 Ungarischen Tänze beglücken. Vor allem daraus bringt nun Martin
Fröst die von ihm für Klarinette und Klavier bearbeiteten Stücke zu
Gehör. Und bestimmt klingen sie in dieser Besetzung ebenso farbig,
glutvoll, rhythmisch mitreißend und spritzig wie das Original vor mehr
als hundert Jahren.
Ulrike Heckenmüller
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Martin Fröst zu seinen Portraitkonzerten in der Kölner Philharmonie
Ich bin in Nordschweden in einem ganz von Musik durchdrungenen
Elternhaus groß geworden. Die klassische Musik brachte immer eine
sehr harmonische Stimmung in die Familie, ob wir nun Platten hörten,
im Auto irgendwohin unterwegs zusammen sangen, oder ob es bei Kir-
chenkonzerten war, bei denen meine Eltern sich ständig engagierten.
Meine Eltern sind beide Amateurmusiker –mein Vater spielt Bratsche
und meine Mutter Geige und Klavier. Wenn wir nicht gerade im Wohn-
zimmer Streichquartette oder Geigen- und Klavierduette spielten oder
mit Freunden und Kollegen ein Kammerorchester auf die Beine stell-
ten, hörte mein Vater tagein, tagaus Platten – hauptsächlich Bach,
Beethoven und Brahms, speziell die Violin- und Klarinettensonaten
von Brahms (gespielt auf der Bratsche) und seine Ungarischen Tänze.
Meine frühesten Kindheitserinnerungen sind also musikalisch einge-
färbt und sehr oft mit Tanz verbunden – wohl dank meiner Mutter, die
immer mit jedermann zu jeder Art von Musik tanzte. Ich werde mit
dem Australian Chamber Orchestra eine Aufnahme mit aller tanzbe-
zogenen Musik einspielen, die für Klarinette geschrieben ist oder auch
nicht – von Lutoslawskis Preludia taneczene (Tänzerischen Präludien)
bis zu Klezmer-Tanzstücken und Tangos von Piazzolla. Klezmer-Musik
zu hören – z. B. Giora Feidman, der auf The Incredible Clarinet in sein
Instrument weint, lacht und spricht –, zählt übrigens zu meinen frühen
Hörerfahrungen mit eingespielter Musik.
Meine Kölner Portraitkonzerte drehen sich um Musik, die auf alle mög-
lichen Arten und unter verschiedensten Aspekten mit Tanz zu tun
hat: Musik mit thematischem Tanzbezug (Ungarische Tänze, Preludia
taneczene etc.), Volksmusik, Filmvorführungen, Auftritte von Tänzern,
und schließlich Anders Hillborgs Klarinettenkonzert für einen Klarinet-
tisten, der tanzt und spielt.
Im Programm Dance Preludes (am 9. Dezember) führen wir die tan-
zenden Klangwellen von Debussys Préludes und der Première Rhap-
sodie zusammen mit tanzbezogener Musik wie Lutoslawskis Preludia
taneczene und Brahms Ungarischen Tänzen auf. Das Programm basiert
auf einem Projekt, das Roland (Pontinen) und ich ursprünglich Danse
Serpentine getauft hatten und das wir hier in abgewandelter Form
spielen.
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Double Points (am 21. Dezember) ist eine interessante »Reise durch die
Musik« hin zur Bewegung in Zusammenarbeit mit den traumhaften
Tänzern Suzan Tunca und Victor Callens, Choreograf Emio Greco und
Regisseur Pieter C. Scholten. Das Programm enthält auch ein Stück,
das ich eigens für dieses Projekt geschrieben habe, mit zwei Tänzern,
Janine (Jansen) ebenfalls in einer Tanzrolle, mit mir an der Klarinette
und zusätzlich eingespielten Soundeffekten. Die Fusion in diesem Pro-
jekt war eine große Herausforderung und für mich als Künstler eine
Erfahrung, die mich in meiner Entwicklung sehr viel weiter gebracht
hat.
Für Greco und Scholten lag die Aufgabe darin, »enorme, sowohl musi-
kalische als auch tänzerische Virtuosität zu verschmelzen und so zu
einer gemeinsamen, über rein Technisches hinausgehenden Qualität
zu finden, um eine neue Geschichte erzählen zu können.
Die ersten Stücke, die greifbar Tanz integrieren, lernte ich kennen, als
mein Lehrer Hans Deinzer mir Solostücke von Stockhausen und Boulez
aus den 1970ern näherbrachte, die mit Bewegung und Tanz experi-
mentierten. Ein paar Jahre später war ich mutig genug, den nächsten
Schritt zu tun, und bat Anders Hillborg, für mich ein Konzert mit einem
Solopart zu schreiben, der auch Tanz beinhaltete.
Anders Hillborgs Klarinettenkonzert Peacock Tales habe ich hunderte
von Malen überall auf der Welt aufgeführt. Es ist eine Reinkarnation
des Geistes der Klarinette, ein Monodrama für großes Sinfonieor-
chester und einen tanzenden Klarinettensolisten. Ich habe mit zwei
Choreografen, einem Straßentänzer (David Dallmo von »Bounce«)
und einem klassischen Balletttänzer vom Cullberg Ballett (Niklas Ek),
zusammengearbeitet. Das Stück liegt mir sehr am Herzen und es ist
das erste Klarinettenkonzert, das ich uraufgeführt habe.
In Sarabande (am 2. April) versuchen wir ein facettenreiches, uner-
messliches musikalisches Drama mit Leben zu erfüllen, dessen uner-
schütterliches Fundament Bachs Musik bildet und das sich durch neue
Kompositionen im Hier und Jetzt widerspiegelt – in sich ständig wan-
delnder Form greifen wir Bachs Musik in verschiedensten Gestalten
und Arrangements auf.
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Eine der Grundideen des Sarabande-Projekts war es, einen Musiker
aus einem völlig anderen Musikbereich mit einzubeziehen. Svante
Henryson erfüllt genau diese Bedingung. Wenn wir zusammen seine
Kompositionen spielen, zeigt sich, dass wir beim Spielen neue Wege
suchen müssen: eine neue Art von Timing, Klang und Artikulation, die
sich von der klassischen Vortragsweise unterscheidet.
Ich spüre oft, wie entscheidend das »Jetzt« ist - dass die Gegenwart das
einzige ist, was existiert, und eine Fragilität besitzt, die bei einer Live-
Aufführung enorm wichtig ist. Manchmal fürchte ich, dass die Musik
nicht lebendig wird, ich es nicht schaffe, ihr Leben einzuhauchen.
Wenn wir also bei einer Aufführung jener dichten Textur und feinen
Nuanciertheit ganz nahe kommen, von der wir träumen, erleben wir
einen Moment reiner Freude. Das improvisatorische Element in ver-
schiedenen Stücken von Sarabande hilft uns, das Hier und Jetzt auf
eine ganz andere, neue Art wahrzunehmen. Es öffnet uns auch eine
neue Sicht auf notierte Musik.
Ausgangspunkt des Projekts Dances to a Black Pipe (am 31. März) waren
alle möglichen Formen von Volksmusik, die mit Tanz zu tun haben. In
Dances to a Black Pipe möchte ich das Kulturerbe der schwedischen
Volksmusik vorstellen, wie sie über die Jahrhunderte überliefert
wurde, gleichzeitig aber auch Mischformen schaffen und Verbindun-
gen zu Volksmusik-Bearbeitungen von klassischen Komponisten auf-
spüren. Auch Bewegung ist Bestandteil dieses Projekts, hier in Form
von Lillevans Videokunst.
Martin Fröst
Übersetzung: Sebastian Viebahn
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Martin Fröst
Der schwedische Klarinettist Martin Fröst studierte bei Heinz
Deinzer in Hannover sowie bei Sölve Kingstedt in Stockholm und
gilt heute als einer der international führenden Holzbläser. Er
gewann den Ersten Preis beim Concours de Genève und erhielt
den Nippon Music Award, den Akzo Nobel Music Award und den
Borletti-Buitoni Trust Award. Zu den Höhepunkten dieser Saison
und der näheren Zukunft zählen seine Debüts mit dem Minnesota
Orchestra und dem Los Angeles Philharmonic unter Osmo Vänskä,
Konzerte mit dem Cincinnati Symphony Orchestra unter Paavo
Järvi, dem NHK Symphony Orchestra unter Sir Neville Marriner
sowie mit dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra und dem Radio Chamber
Orchestra im Amsterdamer Concertgebouw. Außerdem konzertiert er erneut mit den
Göteborger Sinfonikern unter Gustavo Dudamel, dem Oslo Philharmonic Orchestra, den
Wiener Symphonikern unter Vasily Petrenko (bei den Bregenzer Festspielen 2011) und der
Academy of St. Martin in the Fields sowie auf Tourneen mit der Jungen Deutschen Phil-
harmonie und dem Australian Chamber Orchestra. In der Kölner Philharmonie ist Martin
Fröst mit gleich vier Konzerten zu hören, in denen er Musik und Tanz auf verschiedene
Weise in Verbindung bringt. Vor dieser Residence in Köln war Martin Fröst bereits Artist
in Residence bei den Hamburger Symphonikern, den Göteborger Sinfonikern, dem Iceland
Symphony Orchestra und am Konzerthaus Dortmund. Höhepunkte der vergangenen Spiel-
zeit waren Konzerte mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra unter Frans Brüggen,
mit den Wiener Symphonikern im Wiener Konzerthaus sowie erneute Auftritte bei den
Festivals in Salzburg und Verbier. Mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter
der Leitung von Sakari Oramo spielte Martin Fröst die Uraufführung von Victoria Borisova-
Ollas’ Golden Dances of Pharaohs. Als gefragter Kammermusiker trat Martin Fröst, der auch
für die künstlerische Leitung des Kammermusikfestivals Vinterfest im schwedischen Mora
verantwortlich ist, u. a. mit Mitsuko Uchida, Pierre-Laurent Aimard, Leif-Ove Andsnes,
Renaud und Gautier Capuçon, Roland Pöntinen, Heinrich Schiff, Christian Tetzlaff, Tabea
Zimmermann und Janine Jansen auf. Zudem ist er künstlerischer Leiter des Kammermu-
sikfestivals in Stavanger. In der Kölner Philharmonie war Martin Fröst zuletzt im Oktober
vergangenen Jahres zu Gast. Er wird seine Portrait-Reihe bei uns mit einem Konzert am
21. 12. 2010 fortsetzen.
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Roland Pöntinen
Der schwedische Pianist Roland Pöntinen gab 1981 sein Debüt
mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra. Seither hat
er mit führenden Orchestern aus Europa, den USA, aus Korea,
Südamerika, Australien und Neuseeland konzertiert – darunter
Klangkörper wie das Philharmonia Orchestra, das Los Angeles
Philharmonic und das Scottish Chamber Orchestra. Dabei arbeitete
er mit Dirigenten wie u. a. Myung-Whun Chung, Rafael Frühbeck
de Burgos, Neeme Järvi, Esa-Pekka Salonen, Jukka-Pekka Saraste,
Leif Segerstam, Evgeny Svetlanov und David Zinman zusammen.
Konzerte führten ihn zu Festivals wie den Berliner Festwochen,
dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Kammer-
musikfestival in Kuhmo, zum Klavierfestival in La Roque d’Anthéron, zur Styriarte in Graz
und zum Edinburgh International Festival. Sein Repertoire reicht von Johann Sebastian
Bach bis György Ligeti, mit Schwerpunkten auf der Klavierliteratur des 19. und der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts. Roland Pöntinen ist auch ein gefragter Kammermusiker. Zu
seinen regelmäßigen Partnern zählen hier der Geiger Ulf Wallin, mit dem er die Violinso-
naten von Max Reger eingespielt hat, der Klarinettist Martin Fröst, Barbara Hendricks und
– im Klavierduo – Love Derwinger. Roland Pöntinen hat über 90 Aufnahmen eingespielt.
Zu den jüngsten gehören Einspielungen von Solowerken Busonis, Rachmaninows Etudes-
Tableaux sowie die CD Pianorama, eine Sammlung von Klaviermusik, die als Filmmusik
Verwendung fand, und eine CD mit Werken von Szymanowski. In der Kölner Philharmonie
war Roland Pöntinen zuletzt im September 1994 zu Gast.
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KölnMusik- Vorschau
11. 12. 2010 Samstag 20:00
Albrecht Mayer Oboe
Berliner Barock SolistenBernhard Forck Violine und Leitung
Werke von Johann Bernhard Bach, Johann Goldberg, Carl Philipp Emanuel Bach, Carl Ditters von Dittersdorf, Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach/Andreas Tarkmann
12. 12. 2010 Sonntag 18:00
Christina Landshamer SopranUlrike Schneider AltJulian Prégardien TenorAndreas Wolf Bass
Collegium Vocale Gent
Concerto KölnMarcus Creed Dirigent
Johann Sebastian BachWeihnachtsoratorium BWV 248
14. 12. 2010 Dienstag 20:00
Juliane Banse Sopran
Collegium Novum ZürichHeinz Holliger Oboe und Leitung
Arnold Schönberg/Heinz HolligerSechs kleine Klavierstücke op. 19 (bearbeitet für Kammerensemble)
Bruno MadernaKonzert für Oboe und Kammerensemble
Heinz HolligerToronto Exercises für Flöte (auch Altflöte), Klarinette in B, Violine, Harfe und Marimbaphon
György KurtágPoslanija pokojnoj R.V. Trusovoj (Botschaften des verstorbenen R.V. Trusova) op. 17
15. 12. 2010 Mittwoch 20:00
Mahler Chamber OrchestraTon Koopman Dirigent
MCO Academy NRW
Georg Friedrich HändelKonzert für zwei Bläserchöre und Streicher B-Dur HWV 332»Concerto a due cori«
Carl Philipp Emanuel BachSinfonie G-Dur Wq 183,4
Georg Friedrich HändelOuvertüre (Music for the Royal Firework) D-Dur HWV 351»Feuerwerksmusik«
Wolfgang Amadeus MozartSinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 »Jupiter«
Förderer der MCO Residenz NRW: KUNSTSTIFTUNG NRW, GEFÖRDERT VOM LAND NORDRHEIN-WESTFALEN
Dem christlichen Geist des Weihnachts-festes entsprechend ist das Publikum gebeten, Weihnachtsgeschenke für Kölner Obdachlose unter dem Baum im Foyer der Kölner Philharmonie abzulegen.
16. 12. 2010 Donnerstag 12:30
PhilharmonieLunch
Studierende des Pre-College Cologne
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
Eintritt frei
16. 12. 2010 Donnerstag 20:00
Baroque … Classique 3
Tänzerinnen und Tänzer der Theaterklasse, HAMBURG BALLETT – John NeumeierOrkan Dann Choreographie
Le Concert des NationsJordi Savall Leitung
»L’Orchestre de Louis XV«
Jean-Philippe RameauSuite aus »Les Indes galantes«, »Naïs« und »Zoroastre«
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17. 12. 2010 Freitag 20:00
Kölsche Weihnacht
mit Ludwig Sebus und vielen kölschen Künstlern
Dem christlichen Geist des Weihnachts-festes entsprechend ist das Publikum gebeten, Weihnachtsgeschenke für Kölner Obdachlose unter dem Baum im Foyer der Kölner Philharmonie abzulegen.
18. 12. 2010 Samstag 20:00
Das Kleine Wiener 1 Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 3
Yefim Bronfman Klavier
Wiener PhilharmonikerEsa-Pekka Salonen Dirigent
Esa-Pekka SalonenKonzert für Klavier und Orchester
Jean SibeliusSinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43
KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln – Kölner Konzert Kontor Heinersdorff
19. 12. 2010 Sonntag 16:00
Kinder-Abo 3
Diogenes QuartettStefan Kirpal ViolineDominik Wilgenbus Erzähler
Die Münchner Stadtmusikanten – Konzert für Kinder ab 7
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
20. 12. 2010 Montag 20:00
Internationale Orchester 2
Francesco Tristano Klavier
Russian National OrchestraMikhail Pletnev Dirigent
Antonín DvořákSlawische Tänze op. 46 (Auswahl)
Sergej ProkofjewKonzert für Klavier und Orchester Nr. 5 G-Dur op. 55
Dmitrij SchostakowitschSinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141
22. 12. 2010 Mittwoch 20:00
Klassiker! 3
Joshua Bell Violine
Chamber Orchestra of EuropeVladimir Jurowski Dirigent
Michail GlinkaValse fantaisie
Peter Iljitsch TschaikowskyKonzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35
Franz SchubertOuvertüre »im italienischen Stile« C-Dur op. posth. 170 D 591
Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200
23. 12. 2010 Donnerstag 12:30 PhilharmonieLunch
Studierende der Orgelklasse von Prof. Thierry Mechler: Daria Burlak und Marc Jaquet Orgel
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
Eintritt frei
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24. 12. 2010 Freitag 15:00 Hei l igabend
Blechbläser der Kölner DommusikKölner DomchorEberhard Metternich LeitungMädchenchor am Kölner DomOliver Sperling LeitungChristoph Biskupek Moderation
Wir warten aufs Christkind
25. 12. 2010 Samstag 18:00 1. Weihnachtstag
Großer Chor der Chorkunstakademie MoskauAlexey Petrov Leitung
Russische Weihnacht
26. 12. 2010 Sonntag 20:00 2. Weihnachtstag
Paul Kuhn & seine Big Band
JAZZ-POPS XXV
27. 12. 2010 Montag 20:00
Eternal VoyageRabih Lahoud GesangPaz Miranda Francis GesangDinesh Mishra BansuriTara Bouman BassklarinetteFlorian Weber KlavierDimitrios Dorian Kokiousis PerkussionMarkus Stockhausen Trompete, Synthesizer, Leitung
Menschen aus unterschiedlichen Nationen, Kulturen und musikalischen Welten gehen einen gemeinsamen Weg.
28. 12. 2010 Dienstag 20:00
Orgel plus … 2
Pascale van Coppenolle Orgel
Ensemble Oni Wytarse
»Crai, crai, crai«
Eine musikalische Reise an den Spanischen Hof von Neapel mit Werken von Giovanni Maria Trabaci, Roberto de Simone, Luis de Narváez u. a.
30. 12. 2010 Donnerstag 12:30
PhilharmonieLunch
WDR Sinfonieorchester KölnYutaka Sado Dirigent
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln
Eintritt frei
30. 12. 2010 Donnerstag 20:00
Christiane Libor SopranYvonne Naef AltEndrik Wottrich TenorLuca Titotto Bass
Vokalensemble Kölner Dom
Les Musiciens du Louvre-GrenobleMarc Minkowski Dirigent
Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125für vier Solostimmen, Chor und Orchester mit Schlusschor über Schillers »Ode an die Freude«
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
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31. 12. 2010 Freitag 18:00 Si lvester
Jutta Koch Mezzosopran
WDR Sinfonieorchester KölnYutaka Sado Dirigent
Silvesterkonzert – Musikalische Maskeraden
Igor StrawinskySuite Nr. 2 für kleines Orchester
Arnold Schönberg/Patrick DavinBrettl-Lieder (arrangiert für Singstimme und Kammerorchester)
Ottorino RespighiLa boutique fantasque, Ballettmusik (Auszüge)
Aram KhatchaturianSuite aus der Bühnenmusik »Maskarad«für Orchester
Pause gegen 18:40 | Ende gegen 19:50
KölnMusik gemeinsam mit dem Westdeutschen Rundfunk
01. 01. 2011 Samstag 18:00 Neujahr
Cameron Carpenter
Die Deutsche Kammerphilharmonie BremenAlexander Shelley
Leonard BernsteinOuvertüre aus: Candide
Francis PoulencKonzert g-Moll für Orgel, Streichorchester und Pauken
Sinfonietta FP 141
Erich Wolfgang KorngoldMuch Ado About Nothing (Viel Lärm um nichts) op. 11Bühnenmusik zum gleichnamigen Werk von William Shakespeare
Cameron CarpenterDer SkandalConcerto für Orgel und KammerorchesterAuftragswerk der KölnMusik, UA
Ihr nächstes Abonnement-Konzert
21. 12. 2010 Dienstag 20:00
Portrait Martin Fröst 2
Victor Callens Tanz Suzan Tunca Tanz Janine Jansen Violine, Tanz Martin Fröst Klarinette, Tanz Itamar Golan Klavier
Emio Greco Choreographie Pieter C. Scholten Choreographie Henk Danner Lichtdesign Maison Portier Kostüme
Double Points
Robert Schumann Fantasiestücke op. 73 (1849)für Klarinette / Violine / Violoncello und Klavier
Alban Berg Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5 (1913)
Robert Schumann Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 a-Moll op. 105 (1851)
Anders Hillborg Duett (2009)für Klarinette und Violine
Igor Strawinsky Histoire du soldat (Geschichte vom Soldaten) (1918 – 1919)Suite für Klarinette, Violine und Klavier
Martin Fröst Voices on Wings (2009)für Soloklarinette und Tonband
Béla Bartók Contrasts Sz 111 (1938)für Violine, Klarinette und Klavier
Astor Piazzolla / Willem van Merwijk Escualo (Haifisch) (1979)Fassung für Violine, Klarinette und Klavier
Martin Fröst sprengt die Grenzen zwischen Musik und Tanz, Konzert und Performance. In Double Points arbeitet der Klarinettist mit der Violonistin Janine Jansen zusammen. Ein Feu-erwerk aus Musik und Aktion, das die beiden Interpreten mit zwei Tänzern zusammen auf der Bühne entfachen.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: Rottke WerbungTextnachweis: Der Text von Ulrike Heckenmüller ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Mats Bäcker S. 14 und 15Umschlaggestaltung: Hida- Hadra BiçerUmschlagsabbildung: Torsten Hemke
Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Philharmonie Hotline +49.221.280280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!
Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie undGeschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de
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Roncalliplatz50667 Köln
PhilharmonieHotline
0221.280 280
in der Mayerschen Buchhandlung
Neumarkt-Galerie50667 Köln
koelner-philharmonie.de
Sa 18. Dezember 2010 20:00Das Kleine Wiener 1Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 3
Esa-Pekka SalonenKonzert für Klavier und Orchester
Jean SibeliusSinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43
KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln – Kölner Konzert Kontor Heinersdorff
€ 10,– 42,– 72,– 105,– 126,– 147,– € 90,– Chorempore (Z)
Yefim BronfmanKlavier
Wiener PhilharmonikerEsa-Pekka
Salonen Dirigent
Foto:
Ann J
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