Medienkompetenz stärkt Brandenburg Netzwerk-Tagung 2012

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Realität in der Mediengesellschaft: Ohne Medienbildung nicht (be)greifbar

Prof. Dr. Petra Grell

I. Erkenntnisse

Gravierende Veränderungen

Perspektiven unterschiedlicher Akteure

II. Herausforderungen

Quelle: Retrevo Gadgetology Studies 2010, March 15

Ja

Nein USA

2010

Quelle: Retrevo Gadgetology Studies 2010, March 15

USA

2010

Regelmäßige Nutzung von Online-Communities (Angaben in Prozent, n = 1.800)

14-29 J. 30-49 J. 50-69 J. Ab 70 J.

Online-Communities nutzen, mindestens einmal wöchentlich

71% 28% 14% 9%

Quelle: ARD/ZDF Online-Studie 2011

Nutzungsfrequenz Online-Communities Jugendliche (12-19 Jahre)

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hg.): Jugend, Information (Multi-) Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12-19jähriger. Stuttgart 2011

Spiele Informationssuche

Internetnutzung Jugendlicher Annähernd die Hälfte der Zeit wird für Kommunikation verwendet (Communities, Messenger, Mails, Chatten)

Kommunikation 44%

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hg.): Jugend, Information (Multi-) Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12-19jähriger. Stuttgart 2011

Unterhaltung

Mobiles Internet bei Jugendlichen auf dem Vormarsch

Erste Ergebnisse der JIM-Studie 2012

Stuttgart, 23. Oktober 2012 – Handys und Smartphones haben ihre wichtige

Rolle als Alltagsbegleiter Jugendlicher weiter ausgebaut. Insgesamt 96

Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen besitzen ein eigenes Handy, über 80

Prozent nutzen es täglich. Dabei spielt die mobile Internetnutzung eine

immer größere Rolle. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der

Jugendlichen, die regelmäßig mit dem Handy ins Internet gehen, auf

40 Prozent verdoppelt. Und auch die Verbreitung von Smartphones nimmt

rapide zu, fast jeder Zweite zwischen 12 und 19 Jahren besitzt mittlerweile

ein solches Gerät – beinahe doppelt so viele wie vor einem Jahr. Dies sind

erste Ergebnisse der JIM-Studie 2012.

Pressemitteilung mpfs, PM 4/12

http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf12/PM4_JIM2012_231012.pdf

(Die JIM-Studie 2012 wird am 30. November 2012 erscheinen.)

225.000.000

Weltweit: 265.000.000

Rollenspiel-Welten für junge Erwachsene

100.000.000

80.000.000

Vermessen Dokumentieren

Vergleichen Vernetzen

Zwischenfazit

Bekannte Phänomene

Neue Phänomene

– Verhältnis zu

• digital erstellten Objekten

• Vermessen des Selbst

• Dokumentationen des Flüchtigen

über die Zeit

– Pluralität und Parallelität

Perspektiven unterschiedlicher Akteure

Praxen von Ki. u. Jgdl.

Medien-Forschung

Wissen-schaftlicher Diskurs

Besorgte Eltern Politischer

Diskurs

Mediendidaktik und E-Learning

Medienpäd. Praxiskonzepte

Themen ab 2000

Praxen Heranwachsender • Handy & SMS • Chaträume und eigene Homepages • Computerspiele • Tabuisierte Inhalte • Foto- oder Videobeweis des Tuns

und Seins mittels Handy (u.a. Gewalt „Happy Slapping“)

• Spiel-Gemeinschaften: Gilden & Clans in MMORPG

• Themen-Austausch: Foren • Tauschbörsen (Musik, Kinofilme) • Communities (schülerVZ, facebook) • Youtube-Stars

Besorgte Eltern … • Kostenfalle • Narzisstische Selbstentblößung • Gefahr des sexuellen Missbrauchs • Abstumpfung durch Gewalt und

Ego-Shooter • Verrohung durch Pornographie • Mobbing & Cyberbullying • Sucht / Abhängigkeit • Datenmissbrauch • Verlust der Privatheit

• „Verschwendung von Lebenszeit“

Themen ab 2000

Politischer Diskurs I (Wirtschaft)

• Computer-kenntnisse als Rüstzeug moderner Arbeitnehmer

• Urheberrechts-verletzung via Tauschbörsen (Musik- und Filmindustrie)

Politischer Diskurs III (Gefahr)

• Gefahren des Internets (Cyber-Abwehr-Zentrum)

• Amoklauf (Gewaltspiel, Internetgeburt)

• Pädophilie-Netzwerke „Internetsperren“

• Datenschutz und Datenmissbrauch

• Hacker-Attacken

Politischer Diskurs II (Demokratie)

• Erstaunen über Einfluss der „ominösen Netzgemeinde“, Wikileaks, Doktorarbeiten- Plagiate

• Erstaunen über Instrumente in Demokratie-bewegungen (Iran, Ägypten)

Herausforderung

Welche Fähigkeiten benötigen Heranwachsende und Erwachsene, um in einer von digitalen Medien durchdrungenen Welt verantwortlich mitgestalten zu können?

Peukert, Helmut (2000): Reflexionen über die Zukunft von Bildung. In: Zeitschrift für Pädagogik, 46. Jg., H. 4, S. 507-524, hier: S. 509

4 Themenfelder

• Informationsverarbeitung und

Wissensgenerierung

• Kommunikation und Kooperation

• Identität und Orientierung

• Digitale Wirklichkeit und

produktives Handeln

Schelhowe et al. (2009): Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur. Medienbildung für die Persönlichkeitsentwicklung, für die gesellschaftliche Teilhabe und für die Entwicklung von Ausbildungs- und Erwerbsfähigkeit. Berlin. http://www.bmbf.de/pubRD/kompetenzen_in_digital_kultur.pdf

Partizipation/Teilhabe

Verbindungen –

kreative Ausdrucksformen –

kollaboratives Problemlösen –

In Umlauf bringen/halten

Jenkins, Henry: Confronting the Challenges of a Participatory Culture . Media Education vor the 21st Century. MIT Press 2009

Sind wir in der Lage, die Veränderungen und Herausforderungen zu erkennen?

Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens zu Hamburg

(Hrsg.), Bericht der Kommission für "Lebende Photographien" erstattet am 17. April 1907 und im Auftrage des Vorstandes bearbeitet von C. H. DANNMEYER, Hamburg, Mai 1907. Reprint: Hamburg 1980. S. 29, zitiert nach Helmut H. Diederichs: Frühgeschichte deutscher Filmtheorie Ihre Entstehung und Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg. Frankfurt 1996, S. 25f. (Online: http://www.asw.fh-dortmund.de/diederichs/pdfs/habil.pdf )

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http://suite101.de/article/die-groessten-technologieirrtuemer-der-geschichte-a67623

Ken Olson, Präsident von Digital Equipment Corp., 1977

Herausforderung

• Das Social Web als Teil der normalen Lebenswelt zu begreifen, in der und mit der Menschen interagieren

» Mitmenschliches, verantwortliches Handeln

• Allen, insbesondere Heranwachsenden, Chancen zu eröffnen, sich diesen Möglichkeitsraum umfassend zu erschließen

» Technik für menschliche Interessen einsetzen

» Aufmerksamkeit für bildungsferne Personen

• Aufmerksamkeit für die gesellschaftlichen Veränderungen und deren erziehungswissenschaftliche Reflexion

Medienbildung, die

die medienbezogenen Phänomene und

Prozesse erkennen und reflektieren kann,

die Spannung zwischen individueller

Entfaltung und Artikulation der Person und

gesellschaftlicher Anforderung und

Zuschreibung aufnehmen kann,

die sich historisch gewachsenen,

gesellschaftlichen Situation bewusst ist und

mit Blick auf die Zukunft handeln kann.

pgrell@uni-potsdam.de

http://www.uni-potsdam.de/db/grellblog/

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