Neue Grundlagen für die Ausschreibung · VSVI –Seminar 11.10.2017 Aktuelles zu...

Ausschreibungen aus Sicht der Auftraggeber

Arno Putzschke, LBM RLPVSVI – Seminar 11.10.2017

Aktuelles zu Fahrzeug-Rückhaltesystemen

Neue Grundlagen für die Ausschreibung

• Technische Liefer- und Prüfbedingungen für Übergangskonstruktionen zur Verbindung von Schutzeinrichtungen (TLP ÜK)ARS Nr. 16/2017 vom 23.08.2017

• Technische Kriterien für den Einsatz von Fahrzeug-Rückhaltesystemen in DeutschlandARS Nr. 15/2017 vom 23.08.2017

• MWVLW hat beide Regelwerke zur Anwendung im gesamten Geschäftsbereich des LBM RLP eingeführt

• Hinweis im ARS Nr. 15/2017 auf Ergänzung im Vordruck

Aufforderung zur Angebotsabgabe (HVA B-StB, HVA B-StB EU),

neuer Textbaustein unter Ziffer 3.2 „Nachweise auf gesondertes Verlangen“

„Nachweis der im Rahmen des konkreten Beschaffungsvorgangs von der

Beschaffungsstelle geforderten „Technischen Kriterien für den Einsatz von

Fahrzeug-Rückhaltesystemen in Deutschland“, veröffentlicht auf der

Homepage der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), durch Einzelnachweis

oder Bezugnahme auf die von der BASt veröffentlichte „Technische

Übersichtsliste für Fahrzeug-Rückhaltesysteme in Deutschland“.“

• Standardleistungskatalog für den Straßen- Brückenbau (STLK)LB 829 (GelbentwurfARS Nr. 14/2017 vom 21.08.2017o die aktuellen Regelwerke wurden eingearbeitet

o zur Anwendung fehlen noch die ZTV FRS

o im LBM eingeführt

o Erfahrungen bis 1. Mai 2018 an BMVI

• ZTV FRS Ausgabe 2013, Fassung 2017 (?)

Aktuelles zu Fahrzeug-Rückhaltesystemen4

Einsatzfreigabeliste / Techn. Übersichtsliste - Veränderungen

Was hat sich für den AG geändert?

Verlagerung von Anforderungen und Bewertungen

Kriterium Einsatzfreigabe-verfahren

Technische Kriterien

Modulares SystemModulmatrix

BASt/EFL

ausschreibende Stelle

Einsatzbereiche:Rand, Mitte, Seitenstreifen

ausschreibende Stelle

SE ohne formaggressive Teile ausschreibende Stelle

SE ohne gelöste Teile > 2kg• Strecke• Bauwerk

auschreibende StelleH1: ausschreibende StelleH2 u. H4b: TÜL

Was hat sich für den AG geändert?

Verlagerung von Anforderungen und Bewertungen

Kriterium Einsatzfreigabe-verfahren

Technische Kriterien

Patentschutz, Forderung mehrerer Hersteller

BASt/EFL ausschreibende StelleErklärung zu Reparaturen

SE zum Einsatz für MÜF

SE auf schmalem Bankett

129 102 SE am äußeren Fahrbahn-rand herstellen

Schutzeinrichtung (SE) am äußeren Fahrbahnrand einschließlich erforderlicher systembedingter Arbeiten herstellen. Abgerechnet wird nach Baulänge. SE nach Einsatzfreigabeverfahren der BASt. Angaben im Bieterangaben-verzeichnis über Modulbezeichnung (bei System aus EFL) =,

Systemname =.

829 102 SE am äußeren Fahrbahn-rand herstellen

Schutzeinrichtung (SE) am äußeren Fahrbahnrand einschließlich erforderlicher systembedingter Arbeiten herstellen. Abgerechnet wird nach Baulänge. SE nach den „Technischen Kriterien für den Einsatz von Fahrzeug-Rückhaltesystemen in Deutschland“.

STLK – Neubau und Erneuerung FRS

1.1 SE aus Stahl1.2 SE aus Beton

2.1 – 2.4 Aufhaltestufe …

3.0 3.1 – 3.8 Wirkungsbereichsklasse …3.9 Wirkungsbereichskl. W/ Fahrzeugeindringung VI max.

4.1 – 4.3 Anprallheftigkeitsstufe …

5.05.1 – 5.9 Konstruktion mit Halbmesser bis …

Maximale dynamischeseitliche Position eines Lkw oder Bus

STLK - Neubau und Erneuerung FRS – SE am äußeren Fahrbahnrand

6.1 Positiv geprüfte Lösung für beengte Verhältnisse nach BASt-Einsatzfreigabeverfahren 2-1 oder 2-2, Fall d1, ggf. mit ÜK/ÜE wird gefordert und gesondert vergütet.

Mit SE beengte Verhältnisse herstellen (Zul.).(129 156)

6.4 Schutzeinrichtung positiv geprüft für den Einsatz an abfallender Böschung. Nur mit FT 3.0 (keine W-klasse gefordert)

7.1 Abstand Vorderkante SE zur Böschungskante nach Unterlagen des AG. Nur mit FT 6.4

STLK - Neubau und Erneuerung FRS – SE am äußeren Fahrbahnrand

• Kriterium d1: abfallende Böschung, (Bankettbreite 1,5m, Abstd. Vk SE zur Bezugslinie 0,5m) oder W-klasse 2

STLK – Neubau und Erneuerung FRS – SE am äußeren Fahrbahnrand

• Kriterium d2: Hindernis a. Fb-rand, z.B. Widerlager, massive Schildermasten (Vk SE z. Bezugslinie 0,5m; Hindernis z. Bezugslinie 1,0m) od. W1

6.2 Positiv geprüfte Lösung für beengte Verhältnisse nach BASt-Einsatzfreigabeverfahren 2-1 oder 2-2, Fall d2, ggf. mit ÜK/ÜE wird gefordert und gesondert vergütet.

Mit SE beengte Verhältnisse herst. (Zul.).(129 156)

6.3 wie 6.2 – Aufhaltestufen H2 u. H4b

Kriterium Hindernis ist hier entfallen

SE mit Aufhaltestufe, W-klasse und Anprallheftigkeitsstufe

Zulage für Einzelhindernis 829 156

7.1 Aufstellung in Boden- /Felsklasse3-5

7.2 Aufstellung nach Unterlagen AG

7.3 Aufstellung nach RiStWaG

7.9 Aufstellung …

8.1 Aufstellung in Boden, Homogen-bereich HB 1 – FRS

8.2 Aufstellung nach Unterlagen AG

8.9 Aufstellung …

8.1 Übergangskonstruktion an ESP nach BASt-Einsatzfreigabeverf. 2-1 e1 oder 2-2 e1 wird gefordert und gesondert vergütet.Mit ÜK/ÜE an vorhandenes FRS herstellen (Zul.).

8.2 Übergangskonstruktion an EDSP nach BASt-Einsatzfreigabeverf. 2-1 e2, 2-2 e2, 2-3 d1 oder 2-4 d1 ….

Folgetext ÜK ist entfallen

Leistungstext mit OZ 829 131ÜK/ÜE für FRS herstellen (Zulage)

• Anforderungen an Übergangskon-struktionen national nach TLP ÜK

• Prüfung erfolgt durch begutachtende Stelle = BASt

• Ergebnisse in Techn. Ü-Liste

• Übergangsfrist bis 01.08.2018 für bisherige direkte ÜE

• Kriterium: Übergangskonstruktionen

8.3 Positiv geprüfte AEK nach BASt-Einsatzfreigabeverfahren 2-1 f wird gefordert und gesondert vergütet.Mit AEK für FRS herstellen. (OZ 129 121)

8.4 bis 8.6 wie vor Positiv geprüfte AEK … 2-2 f, 2-3 f, 2-4 f wird gefordertund …

Folgetext AEK ist entfallen

Leistungstext mit OZ 829 121 AEK für FRS herstellen

• Anforderungen an AEK nach DINV ENV 1317-4 und Technische Kriterien

• Begutachtung durch BASt

• Ergebnisse in Techn. Ü-Liste

• Kriterium: AEK

• Bisher festgelegt in Grundvoraus-setzungen der Einsatzfreigabe-kriterien

• Basis für die Aufnahme in die Einsatzfreigabeliste.

• neu: anlassbezogene Anforderung

6.1 Schutzeinrichtung ohne gelöste Teile mit einer Masse größer 2kg im Anprallversuch nach DIN EN 1317 Immer bei möglicher Gefährdung Dritter durch gelöste Teile.

6.2 Schutzeinrichtung ohne form-aggressive Teile. Zur Vermeidung formaggressiver Teile, wie z. B. IPE-Pfosten, HEB-Pfosten, freiliegende Seilkonstruktionen

• Bisher festgelegt in Bedarfsan-forderungen im Einsatzfreigabeverfahren

• STLK – Erhaltung und Ergänzungo Zweiradfahrerschutz herstellen

(Ergänzung am Bestand)

o siehe auch 829 Motorradfahrerschutz herstellen

6.3 Schutzeinrichtung mit Zusatz-konstruktion positiv geprüft zum Schutz von Motorrad-fahrern.

6.4 Positiv geprüfte Lösung für Brücken nach BASt-Einsatzfrei-gabeverfahren 2-1 c, 2-2 c, 2-3 b oder 2-4 b wird gefordert und gesondert vergütet.

Mit SE a. Brücken und Stützwänden herst.(129 116)

Forderung ist entfallen

Leistungstext mit 829 116 SE auf Brücken u. Stützwänden herstellen

• Für jedes Bw-system muss ein passendes Streckensystem genannt werden.

• Angabe in Techn. Ü-Liste

• Kriterium: Brücken u. Stützwände

• Nachweis der Längskraftüber-tragung bei Dilat.-stößen gem. Techn. Kriterien (BW4) ist ab 01.10.2017 vorzulegen. o derzeit ausgesetzt; siehe Techn.

Übersichtsliste Bauwerksysteme

• SE ohne gelöste Teile:auf Bw für H1 bei Bedarf,für H2 u. H4b grundsätzlich

• es fehlt:Schutzeinrichtung ohne formaggressive Teile

829 116 Neu:

• Einbau eines Dilatationsstoßes i. d. Anprallprüfung zum Nachweis der Funktionsfähigkeit.

• Schutzeinrichtung ohne gelöste Teile mit einer Masse größer 2kg

STLK – Neubau und Erneuerung FRS – SE auf Brücken und Stützwänden

129 156 St SE beengte Verhältnisse herstellen (Zulage)

Schutzeinrichtung für beengte Verhältnisse oder Hindernis her-stellen. Vergütet wird der Mehrauf-wand gegenüber der durchlaufen-den Konstruktion als Zulage.

Modulbezeichnung =

Systemname =

829 156 St SE für Einzelhindernis herstellen (Zulage)

Schutzeinrichtung für Einzel-hindernis herstellen. Einzelhindernis nach Unterlagen des AG. Vergütet wird der Mehraufwand gegenüber der Herstellung der durchlaufenden Konstruktion als Zulage.

STLK – Neubau und Erneuerung FRS

1.9 Zulage zu OZ …

2.1 SE am äußeren Fahrb.-rand

2.2 SE im Mittelstreifen

2.3 SE im Seitentrennstreifen

2.9 SE …

4.x Länge d. Hindernisses

5.x Abstand Vk SE zum Hindernis

unverändert

STLK – Neubau und Erneuerung FRS – SE für beengte Verhältnisse/Einzelhind.

3.1 bis 3.9

Positiv geprüfte Lösung für

• beengte Verh. d1 /d2

• Hindernisse am Fahrbahnrand und im Mi-streifen

• beengte Verh. im Seitentrenn-streifen

Folgetext ist entfallen

3.1 bis 3.4 Aufhaltestufe mind. N2/ H1/ H2/ = H4b

4.1 Einzelhindernis = Baum

4.2 Einzelhindernis = Anprallsockel nach RiZ VZB 4

STLK – Neubau und Erneuerung FRS – SE für beengte Verhältnisse/Einzelhind.

Viele Anforderungen – möglichst wenige FRS

• Systeme müssen kompatibel sein (Modularität)

• Einheitliche durchgängige Systeme für längere Streckenabschnitteo Vorteil: Einbau, Dokumentation, Reparatur, Wiederverwendung von

Bauteilen, keine Schnittstellen (ÜK)

• Verschiedene Einsatzbereiche: Strecke, Bauwerk, Böschung (schmales Bankett), Hindernis/Baum

• Erhöhte Leistungsfähigkeit durch L-Klassen (z.B. N2 + H1)

• SE ohne formaggressive Konstruktionsteile

• Einfache Lösungen für ÜK, ÜE, AEK

• Pfostenabstand (Betriebsdienst, Mähen)

• Motorradfahrerschutz

Viele Anforderungen – möglichst wenige FRS

• kein Patentschutz, viele Hersteller und Montagebetriebe

• Verfügbarkeit von Ersatzteilen

• Beständigkeit bei Reparaturarbeiten

• geeignetes System für Mittelstreifen:z. B. Strecke, Bauwerk, Hindernis, MÜF, einseitiges/doppelseitiges System

• gilt selbstverständlich für Stahl und Beton

Ausschreibung: Produktneutral oder Angabe eines Produktes ?

§ 7 VOB/A Leistungsbeschreibung:

In technischen Spezifikationen darf nicht auf eine bestimmte Produktion oder Herkunft oder … verwiesen werden, es sei denn

1. dies ist durch den Auftragsgegenstand gerechtfertigt oder

2. der Auftragsgegenstand kann nicht hinreichend genau und allgemein verständlich beschrieben werden oder…

Ausschreibung: Produktneutral oder Angabe eines Produktes ?

Der AG darf also ein Produkt vorgeben, wenn

• er einen sachlichen Rechtfertigungsgrund nennt,

• die Gründe nachvollziehbar, objektiv und auftragsbezogen sind,

• die Bestimmung die Teilnehmer am Wettbewerb nicht diskriminiert.

Neue Grundlagen für die Ausschreibung · VSVI –Seminar 11.10.2017 Aktuelles zu...

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