Philipp Zeimetz - Navigation mit GIS - 7. Semester - WS 02/031 Fußgängernavigation Graph –...

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FußgängernavigationGraph – basierte Routenplanung

versusGeometrische Routenplanung

Philipp Zeimetz

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Graph – basierte Routenplanung

Geometrische Routenplanung

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Erinnerung und Ausblick

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Graphen-basierte Routenplanung

Wir kennen aus der diskreten Mathematik II:• Algorithmus von Dijkstra

– Alle kürzesten Wege von einem Knoten– Laufzeit O(e + n log n) (mit fibonacci Heaps)

( n / e = Anzahl der Knoten / Kanten )

• Algorithmus von Floyd– Kürzesten Wege zwischen allen Paaren von Knoten– Kosten O (n³)

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Unterschiede Was unterscheidet die beiden Verfahren:• Graphen-basierte Routenplanung:

– Ableitung der Topologie aus der Geometrie– Repräsentation der Topologie durch Graphen Ableitung eines Graphen aus der Geometrie Der Graph besteht aus nicht negativ gewichtete Kanten

• Geometrische Routenplanung– Keine Abstraktion der Geometrie– Repräsentation der Geometrie durch Polygone– Geometrie dient als Grundlage der Berechnungen– Berechnung und Ausgabe einer Trajektorie

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Motivation

• Bewegung wird nicht auf wenige Kanten beschränkt– Fußgänger bewegen sich freier als Züge oder Autos!

• Eine exakte Trajektorie wird berechnet– Robotik– Schifffahrt

Wo liegen die Vorteile der geometrischen Routenplanung?

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geometrische Routenplanung

Vorgehen:• Zerlegung des freien Raums• Erstellung des Verbindungsgraphen• Punktlokalisierung in Landkarten• Berechnung der möglichen Wege

- Verwendung von Trichtern (funnel)• Ausgabe einer Wegebeschreibung

- Liefert eine Koordinaten Liste

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Das Verfahren ist sehr Komplex!

Wir beschränken uns auf folgende Fälle:• Wir bewegen uns im zweidimensionalen• Die Karte ist uns bekannt• Die Karte besteht aus Polygonen• Die Position ist uns bekannt• Fußgänger haben keine Ausdehnung

- Existiert eine Verbindung zwischen zwei Hindernissen, so passen Fußgänger auch hindurch

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Die Karte

freier Raum Hindernisse

Besteht aus:

Einem begehbaren Polygonmit

vielen unbegehbaren Löchern(ebenfalls Polygone)

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freier Raum Hindernisse

Zellzerlegung

Zerlegung der Karte in einfache Polygone:

• Bestimmung von Minima und Maxima

der Hindernispolygone

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• Nummerierung der neuen Kacheln• Berechnungskosten: O (n)

• Einfügen Horizontaler Kanten

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Gewinn der Zerlegung I

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• es entstehen einfache Polygone• der gesuchte Weg verläuft zwischen linker und rechter Begrenzung• „Auswüchse“ werden nicht besucht

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Gewinn der Zerlegung II

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„Höhlen“ werden im Graph zu toten Enden

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Punktelokalisierung

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I

II In welchem Polygon liegen End- und Anfangspunkt?

• Durch Zellzerlegung entsteht eine Karte, welche an die Trapezkarte aus GIS III

• Laufzeit: O (n log n)

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Verbindungsgraph

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Jeder Knoten repräsentiert eine KachelJede Kante repräsentiert die Verbindungder begrenzenden KachelnVon jeder Kachel geht mindestens eine Kante und maximal vier Kanten ab

Verbindungsgraph

Eigenschaften des Verbindungsgraphen:

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Laufzeitkosten

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Betragen zusammen: O (n log n) (n ist die Anzahl der Knoten)

I

II

Zellzerlegung+

Verbindungsgraph+

Punktlokalisierung

Die Laufzeitkosten für:

O (n)+

O (n)+

O (n log n)

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freier RaumHindernisse

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I

II 10

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Suche möglicher Wege

Algorithmus: A*

Laufzeit: O (n)

Nachteil: jeder Kante muss geprüft werden

Aber: auch jede Region max. zwei mal

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Trichtern (funnel)

Linke Kette Rechte Kette

• Der Quellpunkt liegt stets auf dem kürzesten Weg

• Der kürzeste Weg verläuft stets über konvexe Punkte

Quellpunkt

• Die linke Kette verläuft über konvexe Punkte der linken Begrenzung

• Die rechte Kette verläuft über konvexe Punkte der rechten Begrenzung

Konvexe Punkte

• Die Ketten bewegen sich voneinander weg

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I

II

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Ein einfaches Beispiel

• Der kürzeste Weg verläuft stets über konvexe Punkte

• Der Winkel zwischen den Ketten ist minimal

• Die Ketten bewegen sich voneinander weg

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Geometric Route Planning

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A*

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Beschreibung des Weges

Die Koordinaten aller Knickpunkte werden ausgegeben.

Die Streckenlänge berechnet sich nach:

Freier Raum Kartenobjekte

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m

iiiii yyxxS

Wobei m die Anzahl der Stützpunkte ist

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Ein Problemfall ???

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n = # Knoten = 16h = # Löcher = 4

Für n = 50 max h = 15# Wege: 32768# d. Regionen: 61

Tiefe des Baums:2h + 1 = 9 (max)

# möglicher Wege:2h = 16

Anzahl Regionen:3h + 1 = 13 (max)Durchlaufene Regionen:4h + 1 = 17 (max)

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Ein Problemfall ???

Anzahl der Sichtbarkeitsüberprüfungen: n²

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Ein Spezialfall

Freier Raum Kartenobjekte

Endpunkt und Startpunkt liegen in einem Polygon

Lösung: • Ergänzung der Zellzerlegung• Algorithmus von Lee und Preparata• ... weitere Methoden ...

Problem: Bei komplexen Polygonen ist die Orientierung schwierig

I

II

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Ergänzung der Zellzerlegung

Ergänzung:

Einfügen zweier weiterer horizontaler Kanten an Start- und Endpunkt

Beachte:• der Verbindungsgraph verändert sich• die Nummerierung muss erneuert werden

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II

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Algorithmus: Lee und Preparata

1. Schritt:• Triangulation des beliebigen, lochfreien Polygons• Berechnungskosten: O (n) wobei n die Anzahl der Knoten ist

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Algorithmus: Lee und Preparata

2. Schritt:• Erstellung eines Graphen• zwei Dreiecke sind benachbart, wenn sie gemeinsame Seiten haben

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Algorithmus: Lee und Preparata

3. Schritt:• Suche des einzigen Weges

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Algorithmus: Lee und Preparata

3. Schritt:• Suche des einzigen Weges

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Algorithmus: Lee und Preparata

4. Schritt:• Anwendung der Trichter

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Trichter AlgorithmusDie Regeln für die Trichter sind hier etwas anders:

• die Endpunkte der Ketten müssen keine Konvexe Punkte sein

• die Ketten verlaufen immer über die nächst möglichen

konvexen Punkte Kriterium der kleinsten Winkel gilt nicht

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Algorithmus: Lee und Preparata

4. Schritt:• Anwendung der Trichter

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Algorithmus: Lee und Preparata

4. Schritt:• Anwendung der Trichter

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LaufzeitkostenKosten für die Suche in einem einfachen PolygonAlgorithmus nach Lee und Preparata: O (n)Setz die Polygon-Triangulation voraus: O (n)

Kosten für die Suche in einem komplexen PolygonZellzerlegung + Verbindungsgraph + Punktlokalisierung: O (n log n)Wegsuche mit A*-Algorithmus: O (n)

Gesamtlaufzeitkosten: O(n²) + ... Trichterkonstruktion: O (n²)

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Vergleich der Verfahren ILaufzeitkosten der Algorithmen:

• Graphbasierte Routenplanung- Dijkstra O(e + n log n)

• Geometrische Routenplanung- O (n²) + ...

Ergebnis des Vergleichs:Die geometrische Routenplanung ist Aufwendiger

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Vergleich der Verfahren IIProjektrelevante Eigenschaften I• Geometrische Routenplanung erfordert einen größere

Rechenleistung- Rechenleistung mobiler Endgeräte noch beschränkt

• Fußgänger wollen wissen welche Straße sie gehen sollen; nicht wie sie entlang der Straßen laufen sollen

• Die Ausgabe der Routen soll per Video erfolgen, wodurch bereits eine linienhafte Abstraktion des Weges gegeben ist

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Vergleich der Verfahren III

Projektrelevante Eigenschaften II• An Plätzen will der Fußgänger wissen in welche Straße er biegen muss; wie er das macht weiß er vermutlich

• Die Modellierung von z.B. Straßenübergängen oder Ampel- anlagen ist bei der geometrischen Variante schwieriger

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Vergleich der Verfahren IV

Graph – basierte Routenplanung:• Modellierung von Rolltreppen, Aufzügen etc. durch Kanten

Voraussetzungen:Routenplanung in mehreren „Kaufhausebenen“:

Zukunftsaussichten:In der Zukunft soll auch die „Kaufhausnavigation“ möglich sein

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DamenabteilungEG 1110

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Herrenabteilung UG

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Vergleich der Verfahren V

Graph – basierte Routenplanung:• Modellierung von Parkplätzen durch Knoten

Zukunftsaussichten:In der Zukunft soll auch „park and go“ möglich seinVoraussetzungen:Kombination mehrerer Verkehrsmittel:

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Auto3

Fußgänger

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Parkplatz

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