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Ralf HeinemannJan MüllerDaniyel NergizRegina FreyKamila Stepien Kristin Schäffer
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Soziologische Theorien der Sozialisation Systemtheorie▪ nach Talcott Parsons▪ nach Niklas Luhman
Handlungstheorie Gesellschaftstheorie
DiskussionsrundeLiteratur
2Systemtheorie
Strukturelle Systemtheorie
Systemtheorien, Handlungstheorien und Gesellschaftstheorien sind in der Soziologie bedeutsam für die Auseinandersetzung des Menschen mit seiner inneren und äußeren Realität
4Systemtheorie
*13. Dezember 1902 in Colorado Springs, Colorado; † 8. Mai 1979 in München
nach dem Zweiten Weltkrieg einflussreichster, US-amerikanischer soziologische Theoretiker
maßgeblicher Entwickler der soziologischen Systemtheorie
5Systemtheorie
zusammenhängendes theoretisches Modell, das die biologischen und psychischen Theorien umfasst
Grundlage – jedes System hat eine eigene Struktur
Struktur (statisch) verleiht dem System Stabilität
Funktion (dynamisch) sorgt für Stabilität in einem übergeordneten System
Setzt die Mikroperspektive der individuellen psychischen Persönlichkeit in Bezug zu der Makroperspektive der gesellschaftlichen sozialen Struktur
6Systemtheorie
Parsons unterscheidet zwischenorganischen Systemenpsychischen Systemensozialen Systemen
7Systemtheorie
Basis aller HandlungsprozesseVersorgung aller psych. und phys.
Organe mit Energie
8Systemtheorie
Psychische System = PersönlichkeitLenkt die Antriebsenergie des
organischen Systems in gesellschaftlich erlaubte und vorgeschriebene Bahnen (Motivation)
9Systemtheorie
Identisch mit der Gesellschaft, die sich aus dem Einfluss der Individuen und ihrer sozialen Rollen ergibt
10Systemtheorie
Nach Durkheim/ Freud die Übernahme von Verhaltensmaßstäben des soz. Systems in das psych. System
Beginn auf kleinster Ebene (Mutter/ Vater) – soziale Objekte
Bis hin zu komplexen Ebenen (Erzieher, Lehrer, Ausbilder, etc.) – verweisen auf soziale, kulturelle Systeme
Durch Aneignungsprozesse normativer/ sozialer Strukturen entsteht am Ende eine gesellschaftsfähige Persönlichkeit (Parsons)
11Systemtheorie
Parsons erklärt Sozialisation als eine Durchdringung (Interpretation) der Systeme des Organismus, der Persönlichkeit und der Gesellschaft, die sich im Laufe ihrer Entwicklung auf einen mehr oder weniger stabilen Zustand einpendeln.
12Systemtheorie
Sozialisationsgeschichte ist ein Durchlaufen von verschiedenen Rollenbeziehungen
Facettenreichtum reicht von Zweierbeziehung Mutter/ Kind (vorödipalen Phase) über einfache Rollensysteme (Kernfamilie) bis später zu komplexen Rollenfelder (Beruf, eigene Familie, Gesellschaft)
Im Alter wieder einfache Muster Höhepunkt der „Rollenkarriere“ im
Erwachsenenalter13Systemtheorie
Zum erfolgreichen Rollenhandeln sind grundlegende Werteorientierungen notwendig
Generelle Verhaltensorientierungen müssen fest in der Persönlichkeit verankert werden
Grundlegende Wertemuster = universalistisch
14Systemtheorie
alleinige Ausrichtung des Handelns an der individuellen Leistung
wird nicht in der konstruierten familiären Sozialisation vermittelt
Kindergärten und Schulen kommt somit eine Schlüsselfunktion im Sozialisierungsprozess zu
15Systemtheorie
universalistische Werteorientierungen werden dort erstmals praktiziert
Ziel: Übernahme dieses Wertemusters
16Systemtheorie
Theoretische Anlehnung an Durkheim
Durkheim: „Vergesellschaftung“ der Sozialisation
ergeben sich theoretische Fehlannahmen
17Systemtheorie
Persönlichkeit wird als Spiegelbild der Sozialstruktur verstanden
Der Mensch als nicht aktiver Erschließer / Gestalter seiner Umwelt
Parsons unterschätzt den Entwicklungs-spielraum einer eigenen Persönlichkeit
18Systemtheorie
Vielfältige Ansätze für eine differenzierte Darstellung von... … organischen Systemen … psychischen Systemen … sozialen Systemen
besondere Individualität jeder Person
19Systemtheorie
Weiterentwicklung durch Niklas Luhmann
Luhmann unterscheidet wie Parsons die Systeme
20Systemtheorie
21Systemtheorie
Luhmann versteht die Sozialisation als Selbstsozialisation
22Systemtheorie
Eine Person entwickelt sich als psychisches System mit einer eigenen Dynamik unabhängig von der sozialen Umwelt
Übernahme des Begriffs „Autopoiesis“ bezeichnet die Organisationsform des
sozialen Systems23Systemtheorie
Reduktion der Komplexität der Umwelt Aneignung / Übersetzung von
Strukturen, Prozessen und Komponenten aus der Umgebung
das System „Psyche“ wird immer komplexer und selbstständiger
24Systemtheorie
die permanente Auseinandersetzung zwischen Organismus, Psyche und Sozialem wird nur sehr abstrakt bearbeitet
es gehen konkrete Bezüge des Organismus-Psyche-Gesellschaft-Verhältnisses verloren
die Autonomiepotenziale der Persönlichkeit seien anthropologisch gegeben.
25Systemtheorie
mit Luhmann liegt gegenüber Parson eine Öffnung und Dynamisierung der Systemtheorie vor
sehr abstrakt keine Aussage über das Verhältnis der Systeme zueinander
26Systemtheorie
Georg Herbert Mead (1863-1931)
27
1863 geb. in South Hadley Massachusetts USA
1879-83 College Ausbildung in Ohio Kurze Tätigkeit als Lehrer 1887 Studium der Philosophie in Harvard 1888 Studium in Leipzig bei Wilhelm
Wundt 1889 -91 Studium der Psychologie und
Philosophie in Berlin. 1891 Heirat 1891-94 Dozent für Philosophie und
Psychologie Michigan University28
1894 -1931 Professor für Philosophie Sozialpsychologie an der Chicago University
1931 stirbt in Chicago 1934 Mitschriften aus den Vorlesungen
in Sozialpsychologie publiziert Es entsteht sein Hauptwerk „Mind, Self
and Society“ (dt. 1968, Geist, Identität und Gesellschaft)
29
Ausgangspunkt: Wie Menschen ihre Handlungen aufeinander abstimmen…
Tiere: Tiere antworten auf die Gesten anderer Tiere nach schlichtem Reiz-Reaktions-Schema.
Menschen: Menschen gehen davon aus, dass sprachliche Äußerungen eine gemeinsame Bedeutung haben.
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Mead Annahme: Erst durch das „Symbolsystem“ Sprache, kann sich menschliches Handeln, Interaktion zwischen zwei Menschen entfalten.
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FazitDie sprachliche Interaktion
unterscheidet also nach Mead menschliches Zusammenleben von dem der Tiere.
Interaktion vollzieht sich über Kommunikation.
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„Me“ (Mich) „I“ (Ich)
Soziale Komponente: Psychologische Komponente:
Vorstellung, was andere Spontanität, Kreativität,
von mir erwarten Triebausstattung
Self (Identität) Synthese aus „Me“ und „I“
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„ Wir müssen andere sein, um wir selbst sein zu können“
(Mead)
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Lebenslagen- und Lebensstiltheorien
Gesellschaftstheorien
Sammelbegriff
Analyse von gesamtgesellschaftlichen
Strukturen und ihrer Dynamik
Strukturierung der Wechselbeziehung
(Person ↔ Umwelt)
Gesellschaftstheorien
Führt Tradition der marxschen
Gesellschaftstheorie fort
Ziel:
Wirkung sozialer Strukturen auf Leben
der Menschen
Lebensstil und Bewältigungsstil
Gesellschaftstheorien
Zwei verschiedene Schwerpunkte:
1. Theorie der Individualisierung der
Lebenslagen
2. Theorie des sozialen Habitus
3. Verschiedene Rollen/KritikGesellschaftstheorien
Analyse
Verändertes Fundament für eigene
Orientierung
Problematische Folgen
Empirische Überprüfungen einzelner
Aussagen
Gesellschaftstheorien
Ulrich Beck (1986)
Standpunkt:
Heutige Realität: hoher Lebensstandard, breit
gefächerte soziale Absicherung
(Vgl. Marx: Industriegesellschaft Ende des 19. Jh.)
„wohlfahrtsstaatliche Modernisierung“ steigert
die Freiheitsgrade
„Risikogesellschaft“
Gesellschaftstheorien
Individualisierung moderner Gesellschaften:
Zwang zur eigenständigen Lebensführung
(vorbildlos)
Wohlstand und Bildung: Verwischung sozialer
Ungleichheiten
Neue Lebensstile/soziale Formationen entstehen
Gesellschaftstheorien
Empirische Analyse von W. Heitmeyer (1995)„Entstrukturierung von Lebensvorgaben in der
Jugendphase“ Unklare soziale Definition → keine
Orientierungsmöglichkeit → Fehlschlag in Beruf und Gemeinde
„individualisierungsgeschädigte Jugendliche“ suchen Beistand in (kritischen) Gruppierungen
Betroffen vielmals RandgruppenGesellschaftstheorien
Soziale Klasse Soziale Lage•„hineingeboren“
• Kaum Aufstiegschancen
• Zugehörigkeit zu nur einer
Klasse
• Große Kluft (Arm↔Reich)
• Soziale Position
• Ähnliche Gestaltung
• Man kann von mehreren
Lagen betroffen sein
• Verwischte Grenzen
Beispiele:
• Adlige
• Arbeiter
Beispiele:
• Alleinerziehende• Lehrer• Rentner
Gesellschaftstheorien
1) Welche (vorgegeben) Rollen gibt es
heute noch für Mädchen und Jungen?
2) Ist die Gesellschaft wirklich so „frei“
bzgl. Der persönlichen Entwicklung?
Gesellschaftstheorien
HURRELMANN, Klaus: Einführung in die Sozialisationstheorie, 8. vollständig überarbeitete Auflage, Weinheim und Basel 2002
Franzjörg Baumgart (Hrsg.) Theorien der Sozialisation, 4. Auflage
Peter Zimmermann, Grundwissen Sozialisation, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage
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