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Die Generationen
des Bauens
―
Immer wieder hören wir innerhalb unserer Teams das Motto
‚Wir planen und bauen für die nächste Generation’, und das
nicht nur, wenn es um unsere Schulen und Bildungsbauten geht.
Bauen als per se zukunftsgewandte Tätigkeit mit dem Ziel,
heute schon die Anforderungen von morgen zu antizipieren und
zu erfüllen, erhält aber in der Introspektion noch eine weitere
Facette.
Betrachten wir uns selbst. Als traditionsreiches, stetig gewachse
nes Architekturbüro stehen wir heute nicht nur vor technologi
schen Aufgaben wie etwa dem vernetzten Konstruktionsprozess
mit BIM oder gesellschaftlichsoziologischen wie der Verände
rung des menschlichen Konsumverhaltens und ihren Auswir
kungen auf die Handelsarchitektur, sondern ebenfalls vor demo
grafischen. Wir bauen nicht nur für die nächste Gene ration –
sondern auch auf sie. Nachwuchsarbeit hat höchste Priorität.
Um junge Menschen für Bauberufe im Allgemeinen und die
Architektur im Besonderen zu begeistern, setzen wir auf eine
Vielzahl von Maßnahmen. Wir informieren junge Menschen,
die sich für einen Ausbildungsberuf interessieren, nehmen an
schulischen Berufsbildungstagen teil und laden Praktikanten
zu uns ein – über 60 waren es im letzten Jahr.
Unsere Assoziierten Partner entsenden wir zu Absolventen
und Praktikantentagen an ihre Heimatuniversitäten. Natürlich
geht es dabei nie allein um den Architekturberuf, sondern wir
werben ganz konkret für unser Büro, für RKW Architektur + .
Denn eines ist uns bewusst: Der Wettkampf um junge Talente ist
auch in der Architekturbranche in vollem Gange – und RKW ist
darin nicht ohne Grund erfolgreich. So arbeiten wir permanent
daran, ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben. Dazu gehört für
uns zum Beispiel große Flexibilität, etwa was Arbeitszeiten und
modelle betrifft. Familienfreundliche Teilzeit oder Home Office
Arbeit sind bei uns schon lange keine Fremdworte mehr – der
hohe Frauenanteil bei RKW beweist das. Daneben sorgen wir
mit unserer RKWAkademie für ein vermutlich einzigartiges
Ange bot, das nicht nur als kammerzertifizierte Weiterbildung
funktioniert, sondern auch als eine interne Bildungs und Aus
tauschplattform, zu der jeder Mitarbeiter beitragen kann.
Und auch ans andere Ende des Altersspektrums lohnt es sich
zu blicken. So beschäftigen wir ebenfalls gestandene Kolleginnen
und Kollegen jenseits des Rentenalters, weil sie es wollen und
können – und mit ihrer Erfahrung und Ruhe unsere Teams be
rei chern. So weist unsere aktuelle Belegschaft eine immense
Altersspanne auf. Ein höchst lebendiger Beweis dafür, wie RKW
die Generationen des Bauens vereint.
Lernen Sie diese Generationen im vorliegenden Jahresbericht
näher kennen, genau wie die Ergebnisse unserer Arbeit, die
natürlich generationen und übrigens auch nationalitätenüber
greifend entstanden sind.
people
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4
5
6
6
7
Arina Agieieva
Asli Agir
Natalie Akulenko
Astrid Ammermann
Ihsan Atilgan
Sarah Bandorf
Ruba Bani
Tobias Bartholomäus
Eric Baumbach
Allan Beatty
Kerstin Behrens
Christoph Beyer
Laura Biedendorf
Ralitsa Bikova
Klaus Bischoff
Frank Böhm
Nicole Bonneß
Uwe Brakel
Vanessa Brand
Tobias Brox
Christiane BrüchnerHüttemann
Tobias Bünemann
Stephan Burmester
Hülya Caliskan
Oscar Calvo
Fadime Can
Philipp Castrup
Lijing Chen
Luca Cieri
Dieter Cuypers
Richard Czardybon
Tonia Dahlmeier
Aykanat Damla
TuanAnh Dang
Patrizia Decker
Marco Di Adamo
Jörg Dinger
Freia Doms
Beatrice Eichhorn
Dagmar Emgenbroich
Anja Emmerich
Daria Emsermann
Hendrik Faber
Michael Farrenkopf
Thomas Fiebiger
Marcin Foltyn
Marcin Frąckowiak
Sonja Franke
Jan Pieter Fraune
Annett Frenzel
Tanja Frink
Silke FrommWulf
Romy Fuchs
Alexander Ganse
Sabrina Ganse
Dr. Peter Gautier
Gudrun Gelhaar
Philipp Gerhard
Gregor Gnot
Dirk Goj
Adam Gonsior
Wojtek Grabianowski
Tina Grentrup
Elisabeth Grimm
Sylvia Groß
Andreas Grote
Sirkka Günkel
Katrin Hädrich
David Hambuch
Lukas Hampl
Orsolya Hanga
Tobias Hannibal
Thomas Kennert
Heike Kerlen
Nikolas Kerschke
Rolf Ketteler
Frederik Kettl
Sandra Kindervater
Lars Klatte
Marc Kleinbongartz
Vivien Klopfleisch
Julia Koch
Heidi Kochs
Christoph Kohlen
Yannic Kohnen
Zofia Kolakowska
Julia Kolz
Marcus Korzer
Janine Köster
Remigiusz Kowalczyk
Ewelina Krajewska
Cornelia Kratsch
Gerhard Krawietz
Natascha Krönke
Mateusz Kryslak
Gabi Kürvers
Karsten Kus
Ariadna Lafuente
Silke Lange
Andrzej Latos
Martin Leffers
KarlHans Lentzen
Sebastian Lenz
Dietmar Liebig
Tobias Liers
Verena Linßen
Felix Lohfink
Michael Lommes
Petra Hartmann
Mirjam Hassler
Wai Tak Hau
Daniela Hegner
Nick Heimes
Christian Hein
Joachim Hein
Heinrich Heinemann
Natalia Heiß
Silke Henning
Jorge Hernández
Tim Hesker
Nina Hesselmann
Norbert Hippler
Jessica Holterhaus
Pamela Hoorn
André Hoppenkamps
Frank Hörster
Ana Hostnik
Daniel Hüsgen
Britta Immand
Martin Inglis
Heike Jagla
Thomas Jansen
YouYoun Jeon
Pierric Jourdan
Sungyoon Jung
Elke Justus
Peter Kafka
Annette Kappert
Daniel Kas
Gregor Kastner
Alexander Keller
Karina Keller
Friedel Kellermann
Sabine Kellermann
YuRi Löschner
Mario Lucas
Süheyla MadenciTapper
Stefan Magino
Daria Malajka
Ursula Markowitz
Javier Martínez
Zarui Martirosyan
Roberta Mascazzini
Karin Meier
Renate Methner
Andreas Middendorf
Florian Moersch
Andreas Möller
Klaus Mones
Victrice Moore
Alexander Muchowski
Abolghasem Navabpour
Petra Nebeling
Ben Nestler
Daniel Neustadt
Katja Niedermeyer
Andreas Niemann
Gabriele Nölker
Katharina Novakovic
Gudrun OffermannSchulte
Sonja Oros
Eike O. Otto
Daniela Paprotny
Grazyna Pelka
Andrés Peña Gómez
Matthias Pfeifer
Hendrik Pohl
Nina Pollich
Barbara Possinke
Sarah Preuth
Gregory R. Schulz
Jochen Schulz
Selina Schulz
Martina Schwanen
Thomas Schwendler
Julia Sdun
Petra Silberhorn
Michael Simons
Daria Smirnova
Jabra Soliman
Gisela Sommermeier
Avi Spievak
Malgorzata Sroczynska
Dietmar Stadtler
Beate Steinrücken
Irina Stoyanova
Guido Strathmann
Leslaw Strauss
Ludmilla Streich
Kerstin Strobel
Ilja Sucker
Wolfgang Suhr
Qian Sun
Mark Surges
Andreas Swirkowski
Celeste Theus
Michaela Thies
Birgit Thormeyer
Jens Thormeyer
Dirk Tillmann
Peter Tillmann
Michaela Tonn
Thi Hoanh Tran
Meike Tunnissen
Semra Ugur
Ümmü Ünal
Lessandra Ungermann
Birge Uyan
Juan José Valenzuela
Katja van der Laar
Anne van Loh
Dirk Völkering
Thomas von der Beeck
Stephan von Ostau
Eva von Schreitter
Claude Wantz
Bozenna WawrzyniakManko
Thomas Weber
Pia Weil
Ralf Wetzel
Anja Windgaßen
Jasmin Wirtz
Ilona Wodecka
Huanli Xu
Doreen Yeboah
Nuran Yildirim
KarlHeinz Zaft
Isabel Zarbock
Dmytro Zhuikov
Thomas Zimmer
Marzia Zingarelli
Peter Zins
(Wir haben noch Platz
für ein paar mehr.)
Andrea Pricking
Yvonne Pyka
Monika Pytlik
Dirk Quadflieg
Augusto Quiroz
Slawomir Rabaszowski
Tamara Raddatz
Cindy Reichert
Anja Reinker
Eric Rekus
Antje Renziehausen
Jürgen Resch
Ahmed Rihan
Prof. Johannes Ringel
Beate Risse
Nicole Rockel
Patrick Röhs
Martina Röseler
Stephanie Runzer
Falk Saalbach
Kavinaya Sakthivelan
Ana Sanchez Chocano
Steffen Schade
Torsten Scheffer
Jörg Schlieckmann
Philip Schmalor
Angelika Schmidt
Hendrik Schmidt
Marita Schmidt
Nobert Schmitz
Dieter Schmoll
Sven Schneider
Sven Schnitzler
Ralf Schön
Marius Schreilechner
Lisa Schultze
RKWpeople
―
10Helmut Rhode (1915–1995)
hatte immer einen 6B-Stift
zur Hand.
Wojtek Grabianowski (RKW Architektur +) lobt die Arbeiten der
Auszeichnungspreisträger.
― In den Räumen von RKW Architektur + fand die Jurierung
der Arbeiten statt. Im Anschluss wurden die Preise verliehen
und die Gewinner im Rahmen einer kleinen Ausstellung von
80 Gästen, Familien und Freunden, Mitgliedern der Jury, RKW-
Gesellschaftern, Bauherren und Freunden des Hauses gefeiert.
10
11
Helmut-Rhode-Förderpreis
―
Als Hommage an die Leidenschaft
des Bürogründers Helmut Rhode
haben wir 2016 erstmals einen
Förder preis für Architekturzeich-
nungen verliehen.
Bild oben: Die Jury, bestehend aus Daniel Kas (RKW Architektur +),
Sergei Tchoban, Prof. Karl-Heinz Petzinka, RKW-Gründer Friedel
Kellermann, Prof. Oliver Kruse und Wojtek Grabianowski (RKW
Architektur +), mit den Zeichnungen der Preisträgerin
Bild unten: Jurymitglieder, die Gewinner der vier Anerkennungen,
die Preisträgerin Elena Miegel und Lars Klatte (RKW Architektur +)
bei der Preisverleihung
Rechts: Die Gewinnerzeichnung „Die Villa – barocke Raum-
fantasien“ von Elena Miegel, Studentin an der Kunst akademie
Düsseldorf
14 Ein Gespräch über Kreativität mit Barbara
Possinke und ihrem Team
20 Areal Produktprozess – Audi T34 Ingolstadt Industrie, Gewerbe, Forschung
24 WerkBundStadt Berlin Wohnen
28 Entwicklung des ehem. CocaCola Areals Nürnberg Büro, Wohnen
30 Neubau ILH – Forschungszentrum,
Institut für Leichtbau mit Hybrid systemen,
Campus Universität Paderborn Forschung
32 Neubau Business Development Center –
Organische Elektronik / BDC-OE Heidelberg Forschung
34 Campus Ihmelsstraße Leipzig Bildung
34 AlbrechtDürerSchule Düsseldorf Bildung
35 Grundschule Am Steinkaul Düsseldorf Bildung
35 Erweiterung Gymnasium Gerresheim Düsseldorf Bildung
36 Bad Oeynhausen, Heinrichstraße Bad Oeynhausen Handel, Bauen im Bestand
37 Neubau eines Planetariums im Gasometer Halle (Saale) Bauen im Bestand
38 Lindenauer Hafen Leipzig, Vermark tungs
abschnitt 2, Baufeld 8, Baufeld 9 Leipzig Wohnen
39 Östlich Hanielpark / Sohnstraße Düsseldorf-Düsseltal Wohnen
39 Konversion Ledward Barracks / FHWS i-Campus Schweinfurt Bildung
40 Sporthalle CCC Arena Polkowice, Polen Sport
41 Neubau Forschungs und Entwicklungszentrum Remscheid Industrie, Forschung
42 Building Information Modeling (BIM) – Ein
Projektbericht von Jürgen Resch, Ralf Wetzel,
Gregor Kastner und Stephan von Ostau
process
14
14
15
Out of the Box
Wieviel Kreativität steckt im architektonischen Prozess?
Ein Gespräch mit Barbara Possinke und ihrem Team.
―
Kreativität ist ein wichtiger, aber auch ein weiter Begriff.
Wie definieren Sie Kreativität im Sinne Ihrer Profession?
― Barbara Possinke: Kreativität hat für uns mindestens
zwei Dimensionen: Die Kreativität im Sinne von Gestaltung,
Visionen, virtuellen Bildern etc. – das ist eine Dimension. Die
andere Dimension ist: Wie verankere ich diese Vision in der
Realität?
― Avi Spievak: Wir versuchen anders zu denken, Wege
zu finden, die andere nicht gegangen sind. Die Lösungen zu
suchen, die noch nicht gefunden worden sind, ohne dabei
riskante Experimente zu wagen. Denn es geht um sehr viel
Verantwortung bei dem, was wir tun.
― Jan Pieter Fraune: Bei uns gibt es weniger die sinnfrei
sprudelnde Kreativität, bei uns landen Knobelaufgaben in Form
von Umbauten, Vitalisierungen, Umnutzungen – Knobelauf-
gaben, die man durch Kreativität lösen muss: Wie kann ich ein
Gebäude so verändern, dass plötzlich etwas funktioniert, was
vorher nicht funktioniert hat?
― Barbara Possinke: Mit dem Objekt „Sevens“ auf der Kö
in Düsseldorf zum Beispiel haben wir die sehr schwierige
Aufgabe angenommen, einem fast leer stehenden Gebäude in
Bestlage neues Leben einzuhauchen – mit Ideen. Und mit
Lebens- und Arbeitserfahrung.
Der Anspruch an ein Shoppingcenter ist auch, dass man als
interessierter Mensch, als Einwohner einer Stadt, diese
Handels flächen durchquert und sich darüber Gedanken macht
und in die Zukunft guckt. Es gilt z. B. viele Gespräche über das
grundsätzliche Einkaufsverhalten zu führen, bevor man ein
Einkaufs center baut.
Kreativität gilt als die Kategorie und Qualität der Problem-
lösung …
― Jan Pieter Fraune: … das ist es, was ich mit Knobelauf-
gaben meine.
― Ursula Markowitz: Um die zu lösen, muss man Kenntnisse
haben. Es gehören Grundwissen und Spezialwissen in einzel-
nen fachspezifischen Bereiche dazu. Kreativität wächst. Sie ist
nicht plötzlich da.
16
das Wissen um die Abhängigkeit von Kosten und Erträgen inner
halb einer Immobilie. Immobilienwirtschaftliche Aspekte.
Wie funktioniert Kreativität ganz konkret in Ihrer täglichen
Teamarbeit?
― Avi Spievak: Wenn wir beispielsweise über eine Fassade
sprechen, sehe ich oftmals, dass meine Kollegen in einer be
stimmten Art und Weise an die Aufgabe herangehen. Wir – das
Team – versuchen die Lösung auch woanders zu finden, z. B.
in der Malerei, Bildhauerei, Grafik etc. Es geht um Kontexter
weiterung, darum, das Vokabular zu wechseln, sich zu öffnen.
Letztendlich muss „machbar“ gebaut werden. Aber auf dem
Weg dorthin sollte man sich für Fremdes und Abseitiges öffnen.
― Barbara Possinke: Kreativität braucht Freiräume im
Handeln und Denken. Diese Freiräume versuchen wir jedem im
Rahmen unserer Möglichkeiten zu geben.
Wie funktioniert das im noch größeren Teamkontext?
― Ursula Markowitz: Es besteht prinzipiell die Freiheit und
Möglichkeit, dass jeder mit seiner persönlichen Auffassung
und Haltung eine Aufgabe angehen und lösen kann. Im großen
Team gibt es dann Teil und Schnittmengen, die sich bewegen,
die atmen. Diese Mengen werden größer, werden kleiner, gehen
wieder in anderen Gruppen auf. Unser Team macht aus, dass
wir sehr unterschiedlich an Aufgabenstellungen herangehen.
― Barbara Possinke: Wir können große und komplexe, auch
sehr komplexe Aufgaben lösen, Objekte mit 50, 60, 70, 100
Millionen Euro an Kosten. Das kann man nicht anders angehen,
als denjenigen gewisse Freiräume einzuräumen, die aktuell
daran arbeiten.
An der Stelle noch einmal konkreter: Es gibt also einen
Bauherrn, der eine Idee hat oder eine Aufgabe stellt. Ab dem
― Avi Spievak: Ich kann mich noch an ein Projekt in Köln
erinnern – ein Autohaus. Der Traum des Bauherren klang
folgendermaßen: „Ich komme in einen Raum und sehe so viele
Autos, wie nur eben möglich“. Einerseits ist da jemand, der
genau weiß, wie sein Traum von einem Autohaus aussieht.
Andererseits gibt es dabei jedoch vieles zu beachten, wie zum
Beispiel finanzielle Belange, zur Verfügung stehende Flächen,
etc. Die Vision braucht Kreativität, um Realität zu werden.
― Barbara Possinke: Wir versuchen uns in die Rolle des
Bauherrn als Besteller oder Visionär zu versetzen, um ein
Problem nach seinen Vorstellungen unter Beigabe unserer
Erfahrungen in ein Projekt umzuwandeln. Dabei muss klar sein:
Ein Gebäude lebt länger als ein paar Jahre. Das heißt, die
Problemlösung in der Zukunft muss direkt mit bedacht werden.
Obwohl Sie in Unwägbarkeiten, also in die Zukunft hinein
arbeiten, werden Sie heute ganz konkret. Sie machen einen
Entwurf, der länger hält und lebt als Auftraggeber sich das
vorstellen können?
― Barbara Possinke: Ja, natürlich. Das heißt, die Flexibilität
innerhalb der Konstruktion, die Flexibilität innerhalb der Haus
technik, die wir entwerfen, muss auch in der Zukunft innerhalb
der Fläche oder des Gebäudes möglich sein. Das sind Themen,
mit denen wir uns sehr intensiv beschäftigen.
Woher kommt die Sicherheit, Bauherren auch mal zu wider-
sprechen und Aufträge in Frage zu stellen?
― Ursula Markowitz: Einmal aus unserem Wissen um Räume
und um städtebauliche Kontexte; dann aus dem fundierten
Wissen um Handel, um moderne Handelsformen und aus der
ständigen Auffrischung dieses Wissens; und natürlich aus
technischem Wissen um das Funktionieren großer Gebäude.
Da schöpft man auch aus dem Pool seiner Mannschaft.
― Jan Pieter Fraune: Wir haben natürlich immer auch die
aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse im Fokus. Das heißt,
16
17
„Es geht um Kontexterweiterung,
darum, das Vokabular
zu wechseln, sich zu öffnen.“
Zeitpunkt, wenn der Auftrag bei Ihnen landet, wie funktio-
niert der Prozess?
― Barbara Possinke: Zunächst einmal versuchen wir, eine
persönliche Beziehung mit Bauherrn aufzubauen. Das ist wichtig,
da entsteht Interaktion. Es ist im Grunde Beziehungsgestaltung.
Wir versuchen unsere Bauherren für uns als Menschen zu ge -
winnen, um dann mit ihnen wirklich sehr eng und sehr kollabo-
rativ die Ideen zu entwickeln. Die nächste Phase ist im Grunde
ganz einfach. Wenn der Bauherr und wir ein gemeinsames Ver-
ständnis für das Problem haben, dann wird umgesetzt.
Dabei wird oft die ganze Mannschaft für ein Projekt in Beschlag
genommen. Das können schon einmal zwölf Architekten sein
von den aktuell insgesamt 15 oder 16 in unserem Team.
― Ursula Markowitz: Es sind bei uns meist sinuskurven-
artige Projekte, die langsam mit kleinen Mannschaften starten.
Man spricht mit dem Bauherrn, entwickelt Ideen, es entstehen
Skizzen, erste Studien. Dann wählt man eine aus, die vertieft
wird. Dann wird die Mannschaft größer, es kommen Ideen dazu,
es wird umgearbeitet, durchgestrickt und durchgeknetet, das
ist eigentlich ein iterativer Prozess, bis etwas entsteht, das man
zeigen kann. In dem Moment fängt die Mannschaft an zu wach-
sen, sozusagen wie ein Hefekuchen aufzugehen – von drei auf
zehn Mann. Das ist dann im Prinzip wie ein Zug, der fährt.
― Avi Spievak: Man kann durchaus sagen, dass jeder in
seinem Bereich kreativ ist und es sein darf, der eine ein wenig
stärker im Technischen, der andere im Visuellen.
Dabei ist wichtig, das Chaotische nicht voreilig auszubremsen.
Man sollte anstatt Kreativität zu bremsen, versuchen behutsam
über Ideen zu diskutieren. Wenn man jemanden in seiner Krea-
tivität bremst, wird er sich scheuen über seine Ideen zu reden.
Das jedoch ist wichtig, um zu einer Ideenfindung zu gelangen.
Gibt es so etwas wie eine eigene spezielle Kreativitätskultur
im Bereich Possinke?
― Barbara Possinke: Der Ansatz ist im Grunde der Zusam-
menschluss – alle für jeden und jeder für alle. Dieses Hoheits-
18
denken – das ist mein Team, das ist mein Projekt, und ich bin
derjenige, der dafür zeichnet, und deswegen wird alles so
laufen, wie ich das will – das, glaube ich, ist nicht mehr zeitge
mäß. So kann man Architektur nicht mehr umsetzen. Man kann
nicht sagen, es gibt einen, der alle Weisheiten vereint und vor
gibt, wie es in allen Aspekten der Architekturarbeit zu laufen hat.
Architektur ist Teamarbeit, und jeder im Team muss paritätisch
gleichwertig sein, damit das Produkt am Ende auch wirklich
Qualität hat. Jeder muss sich in einem Projekt finden, seine
Wichtigkeit spüren, sich als vollwertig geschätzt und anerkannt
fühlen. Das versuchen wir wirklich.
Und wir bewegen uns vielleicht auch ein bisschen mehr außer
halb des reinen Bauens, sehr in Richtung Immobilienwirtschaft
– im Sinne einer speziellen Beratungstätigkeit. Wir beraten
große Banken und große Investoren, die uns fragen: Sagen Sie
mir doch mal, sollen wir das kaufen oder sollen wir es nicht
kaufen? Das heißt, die Immobilienwirtschaft beauftragt uns mit
Untersuchungen, wo wir wirklich die Verantwortung dafür
tragen, ob große Portfolien gekauft werden. Das hat auch mit
Kreativität zu tun.
― Ursula Markowitz: Wir gestalten den Austauschprozess
unter uns assoziierten Partnern, aber auch mit Mitarbeitern
recht kreativ, denke ich. Es gibt bei uns nicht diese genauen,
haarscharfen Abgrenzungen zwischen Teilbereichen im Bereich
Possinke. So können wir sehr schnell auf komplexe Aufgaben
stellungen reagieren.
― Barbara Possinke: Es gibt zum Beispiel Architektur
Ikonen, die sagen, ich mache keinen Kommerz. Ich mache keine
Shoppingcenter, ich mache keine Warenhäuser, ich mache nur
Museen, weil ich da meine Visionen zum Ausdruck bringen
kann. Das ist nicht unsere Haltung. Wir bauen da, wo die Men
schen tatsächlich leben und sich bewegen und tagtäglich
verkehren. Für uns ist es eine Herausforderung, gerade beim
Thema Kommerzbauten, wirkliche ästhetische und bauliche
Qualität reinzubringen.
Jeder geht hier seiner kreativen Wege. Und für ein Projekt
kommt man dann zusammen. Das ist wie ein Mechanismus.
Man ist gut vernetzt, mit vielen schnellen Möglichkeiten zusam
menzukommen, über ein Problem zu reden und das Problem
zu lösen. Dann geht man wieder auseinander mit speziellen
Aufgaben und jeder weiß, was er zu tun hat. Und irgendwann
ist das Projekt fertig gebaut.
― Avi Spievak: Das Netz muss kreativ sein.
― Barbara Possinke: Ja, und dazu gehört, dass nach einem
Projektende wieder andere Aufgaben auf uns zukommen.
Dann wird das Team anders konfiguriert, vielleicht diesmal nur
mit drei Personen statt fünf, mit ganz anderen Typen, je nach
Projekt. Diese Freiräume sind wichtig, die Elastizität in der
Aufgabenteilung, freie Gespräche, freie und angstfreie Diskus
sionen, weil es verschiedene Positionen zur Architektur gibt.
Wofür, glauben Sie, werden Sie von Ihren Kunden besonders
geschätzt?
― Barbara Possinke: Wir werden als ein zuverlässiger
Partner gesehen. Ein stabiler Partner, der ein ganzes Werk von
vorne bis hinten durcharbeiten und erfolgreich im wirtschaft
lichen und zeitlichen Rahmen bleiben kann. Dieses Vertrauen
haben die Kunden, die Bauherren, in uns.
― Ursula Markowitz: Ich weiß, dass sie auch unsere Krea
tivität sehr schätzen; eben nicht die elitäre, sondern die vielfach
kombinierte und aus vielen Töpfen schöpfende Kreativität.
18
19
„Es ist im Grunde Beziehungsgestaltung. Wir
versuchen unsere Bauherren für uns als Menschen zu
gewinnen, um dann mit ihnen wirklich sehr
eng und sehr kollaborativ die Ideen zu entwickeln.“
Es tauschten sich aus (von links nach rechts):
Barbara Possinke, Geschäftsführende Gesellschafterin,
Avi Spievak, Ursula Markowitz und Jan Pieter Fraune,
alle drei Assoziierte Partner
20
― Das städtebauliche Gesamtkonzept für die Neustruk-
turierung auf dem Audi-Areal PP besticht durch eine übergrei-
fende, begrünte Mittelachse, die „AudiGreenMile“.
Unser städtebauliches Konzept für die neue TE knüpft an die
vorhandenen Baustrukturen an.
Als Verbindungssystem der einzelnen Satelliten haben wir die
Idee des „Walks“ der T02 in unserm Konzept konsequent weiter-
entwickelt und in eine großräumliche, städtebauliche Struktur
überführt. Dabei ist ein „Neuronales Netz“ als intelligente Ver-
knüpfung der verschiedenen Funktionseinheiten entstanden,
welches die Leitidee unseres Entwurfes bildet.
20
21
Bauherr Audi AG
Neustrukturierung –
Areal Produktprozess
Nordgelände
Industrie, Gewerbe, Forschung
―
Unser Entwurf sieht anstelle von
weiteren großformatigen Baukörpern
ein neues zukunfts orien tiertes
modulares Bausystem vor, welches
den An for derungen an Flexi bilität,
Gliederung in Bauabschnitte
und zukünftigen Er weiterungen
gerecht wird.
22
― Das neue Büro- und Konferenzgebäude T34 ist zentral
auf der „AudiGreenMile“ positioniert und dient als zentrale
Mobilitätsdrehscheibe. Die T34 vernetzt alle internen und
externen Verkehrsarten und übernimmt damit eine zentrale
Bedeutung als kommunikatives Zentrum innerhalb der tech-
nischen Entwicklung der AUDI AG am Standort Ingolstadt.
In der Basis des Gebäudes sind auf drei Ebenen das Konfe-
renzzentrum, ein öffentliches Betriebsrestaurant sowie weitere
übergeordnete Funktionen verortet. Die darüber befindlichen
Büro- und Projektflächen werden durch ihre Flexibilität sowie
Qualität den Ansprüchen an moderne, zukunftsorientierte
Arbeitswelten gerecht.
Kooperatives Gutachterverfahren, 2. Preis
22
23
2020 2025 2035 2035 +
Bauherr Audi AG
Audi T34 – Areal Produktprozess
Gebäudekonzept inklusive Umfeld
T34
Industrie, Gewerbe, Forschung
―
24
Stadthaus
Parzelle 37
24
25
Auslober Deutscher Werkbund e. V.
WerkBundStadt, Berlin
Wohnen
―
14
37
30
26
― Mit der Auflösung eines 2,8 Hektar großen Tanklagers
am Spreebord in Berlin soll ein ganzes Viertel in Charlotten-
burg-Nord wieder an die Stadt angebunden werden. Die Verant-
wortung für den Neubau des Wohn- und Arbeitsquartiers mit
rund 1.100 neuen Wohnungen trägt der Berliner Werkbund. In
verschiedenen Klausurtagungen entwickelten Experten und
Architekten zuerst Leitlinien, dann einen städtebaulichen Rah-
menplan. Anschließend wurden die Baufelder den insgesamt
33 teilnehmenden Architekturbüros zugeordnet. Vier Baufelder
haben wir bearbeitet.
Realisierungswettbewerb
26
Townhaus
Parzelle 26 und 30
Hochhaus
Parzelle 14
26
27
Die 7. Klausurtagung fand vom 8. bis 10. Juli 2016 in Amsterdam
statt und endete mit der konkreten Auswahl der Vorentwürfe
für die einzelnen Grundstücke. Darüber entschieden haben alle
beteiligten Architekten gemeinsam mit den Eigentümern.
Der Werkbund Berlin begleitet das Verfahren federführend und
steuert die Realisierung mit Blick sowohl auf die Umsetzung
der Konzeption als auch auf vorbildliche Planungsabläufe.
www.werkbundstadt.berlin
Am Dienstag, den 27.09.2016 stellte Joachim Hein unsere
Entwürfe für die WerkBundStadt im Rahmen einer Ausstellung
in der Cafeteria vor.
28Bauherr sontowski & partner group
Entwicklung des ehemaligen
Coca-Cola Areals, Nürnberg
Büro, Wohnen
―
Mit vier gewinkelten Baukörpern,
versetzt angeordnet, sowie dem
markanten Hochhaus erzeugen wir
auf dem ehemaligen Coca-Cola
Areal geschützte Höfe, Plätze und
Wege mit hoher Qualität.
28
29
Städtebaulicher Ideenwettbewerb, 1. Preis
30
30
31
Bauherr Universität Paderborn
Neubau ILH – Forschungszentrum
Institut für Leichtbau mit Hybrid-
systemen, Campus Universität
Paderborn
Forschung
―
― Das Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen der Uni
Paderborn forscht fakultätsübergreifend. Mit einem kompakten
Baukörper mit homogener Metallfassade sorgen wir für opti-
mierte Arbeitsabläufe.
Verhandlungsverfahren, 1. Preis
32Bauherr Technologieförderung Heidelberg GmbH
Neubau Business Development
Center – Organische Elektronik /
BDC-OE, Heidelberg
Forschung
―
32
33
― Hightech innen und außen: Das Gebäude im Techno-
logiepark Heidelberg soll unter anderem Start-ups beheimaten.
Wir entwarfen zwei asymmetrisch geknickte Riegel, verkleidet
mit Bändern aus beschichteten Aluminiumpaneelen.
Verhandlungsverfahren, 1. Preis
34
― Für die städtische
Albrecht-Dürer-Berufsschule
haben wir einen ringförmigen
Baukörper mit einer Ziegel-
fassade entworfen sowie
einen Quartiersplatz, der das
neue Wohnquartier mit dem
Benrather Zentrum verbindet.
― Viele Freiräume: Der
Entwurf des neuen Schul-
campus lässt dank präzise
platzierter Baukörper einen
neuen Quartiersplatz zur
Straße sowie miteinander
verbundene Pausenhöfe im
Inneren entstehen.
Städtebauliches Gutachter-
verfahren, 3. Preis
Bauherr IDR – Sonstige Gewerbeimmobilien Zwei GmbH & Co. KG
Albrecht-Dürer-Schule, Düsseldorf
Bildung
―
Bauherr Stadt Leipzig*
Campus Ihmelsstraße, Leipzig
Bildung
―
34
35
Bauherr Schulverwaltungsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Grundschule Am Steinkaul,
Düsseldorf
Bildung
―
― Geplant für das Lernen der Zu-
kunft: Das bauliche Konzept der dreizü-
gigen Grundschule entfernt sich vom
traditionellen Klassenverband. Die große
Baumasse verteilen wir auf mehrere
verknüpfte Häuser, die einen eigenen
Hof bilden.
Verhandlungsverfahren, 1. Preis
― Der Erweiterungsbau für das
Gymnasium Gerresheim ergänzt den
Bestand mit einem modernen Gebäu-
deriegel. Er bildet die Heimat der
Ein gangsklassen und führt die zeitlose
Architektur der 1960er Jahre fort.
Verhandlungsverfahren, 1. Preis
Bauherr IPM – Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH
Erweiterung Gymnasium Gerresheim,
Düsseldorf
Bildung
―
36Bauherr EDEKA MIHA Immobilien GmbH, Minden
Bad Oeynhausen Heinrichstraße
Handel, Bauen im Bestand
―
― Auflage für die Planung des neuen Edeka-Centers im
Norden von Bad Oeynhausen: Der denkmalgeschützte Tor-
bogen eines historischen Autohauses mit goldenem Schrift-
zug sollte integriert werden.
Investorenauswahlverfahren, 1. Preis
36
37
Bauherr Stadt Halle (Saale), Fachbereich 24 – Immobilien, Abt. Hochbau
Neubau eines Planetariums im
Gasometer, Halle (Saale)
Bauen im Bestand
―
― Mit dem Einbau eines modernen
Planetariums beleben wir die denkmal-
geschützte Hülle eines alten Gasometers
neu und werten gleichzeitig den innen-
stadtnahen Standort an der Saaleaue auf.
Verhandlungsverfahren, 1. Preis
38Bauherr Townscape One Properties GmbH
Lindenauer Hafen Leipzig, Vermark-
tungsabschnitt 2, Baufeld 8
Wohnen
―
Bauherr Townscape One Properties GmbH
Lindenauer Hafen Leipzig, Vermark -
tungsabschnitt 2, Baufeld 9
Wohnen
―
― Als Quartiersauftakt haben wir
einen Baukörper geplant, der ein „Gesicht
zur Stadt“ und andererseits eine schüt-
zende Ummantelung des Quartiersinne-
ren bildet – geprägt durch eine vor- und
rückspringende Klinkerfassade.
Investorenauswahlverfahren, 2. Preis
― Wohnen am Wasser: Mit einer
formalen städtebaulichen Ausformulie-
rung der Gebäudekörper geben wir den
vier Häusern des Baufelds eine gleich-
berechtigte Position mit Ausblick auf
Promenade und Hafenarm.
Investorenauswahlverfahren, 1. Preis
38
39
― Gewinne durch Faltung: Mit dieser
Geometrie erzeugen wir auf der Straßen-
seite Vorgartenbereiche, während rück-
wärtig ruhige Innenhöfe entstehen. So
wird das Wohngebäude zur Landmarke
am Düsseldorfer Zooviertel.
Gutachterverfahren
― Vom Kasernengelände zum
Hochschulstandort: Unser Entwurf für
den neuen Campus der FH Würzburg-
Schwein furt sieht ein grünes „Aktivitäts-
band“ sowie um einen Hauptplatz
orientierte Entwicklungskerne vor.
Freiraumplanung Topotek 1
Städtebaulicher-Freiraumplanerischer
Wettbewerb, Anerkennung
Auslober Stadt Schweinfurt
Konversion Ledward Barracks /
FHWS i-Campus in Schweinfurt
Bildung
―
Auslober Franz Haniel Stiftung
Östlich Hanielpark / Sohnstraße,
Düsseldorf-Düsseltal
Wohnen
―
40Bauherr Stadtgemeinde Polkowice
Sporthalle CCC Arena, Polkowice,
Polen
Sport
―
― Die Basketballprofis des polnischen Erstligisten CCC
Polkowice wünschten sich eine neue, multifunktionale Sport-
arena für rund 2.000 Zuschauer. Wir überzeugten mit einem
runden Entwurf mit freistehenden Tribünen.
Investorenauswahlverfahren, 1. Preis
40
41
Bauherr Vaillant GmbH
Neubau Forschungs- und Entwick-
lungszentrum, Remscheid
Industrie, Forschung
―
― Ein 17 Meter hohes Atrium verbindet in unserem Entwurf
die drei neuen Gebäudeteile des Forschungs- und Entwick-
lungszentrums. Als Begegnungsfläche fördert es die stetige
Kommunikation der einzelnen Fachbereiche.
2-stufiger Wettbewerb, 1. Preis
42
Es tauschten sich aus (von links nach rechts):
Jürgen Resch, Assoziierter Partner, seit 20 Jahren aus-
schließlich in der Ausführungsplanung, Teamleiter BIM
Gregor Kastner, Assoziierter, seit 19 Jahren in der
Aus führungsplanung, Spezialist für Generalplanung
Stephan von Ostau, CAD-Beauftragter, seit 16 Jahren
Ausführungsplaner, äußerst BIM-fähig
Ralf Wetzel, BIM-Manager bei RKW
Building Information Modeling (kurz: BIM; deutsch: Gebäude-
datenmodellierung) gilt als Methode der optimierten Planung,
Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von
spezieller Software.
Dabei werden alle relevanten Gebäudedaten digital erfasst,
kombiniert und vernetzt. Das Gebäude ist als virtuelles Gebäu-
demodell auch geometrisch visualisiert (Computermodell).
Sagt Wikipedia.
42
43
Wie sehen Sie die aktuelle BIM-Lage?
― Jürgen Resch: Es gilt das Motto: Der Architekt muss
BIMfähig sein. Dabei muss zunächst einmal geklärt werden:
Was ist BIM überhaupt? Was verstehen wir darunter?
Wir möchten das hier bei RKW ganz klar für uns definieren:
Was können und wollen wir leisten? Eins ist dabei klar: Die
Basis für BIM ist 3D. Also rüsten wir das ganze Haus, die ganze
RKW um und schicken alle unsere Mitarbeiter in fünftägige
Schulungen. Und unser Team in der Ausführungsplanung
arbeitet parallel daran, alle Beteiligten auf der neuen 3DBasis
zusammenzubringen. Wir entwickeln also gerade sehr kon
zentriert und ernsthaft unser Verständnis von BIM.
― Ralf Wetzel: Nachdem die Digitalisierung die Baubranche
erreicht hat, befinden wir uns nun auch in den Bereichen Pla
nung und Realisierung in einem erheblichen Transformations
prozess. Und da gibt es nicht nur technische, sondern auch
kulturelle Aspekte. Letztlich scheint sich die Art, wie Menschen
zusammenarbeiten, neu zu ordnen.
Wir prüfen im Tagesrhythmus neue Erkenntnisse aus laufenden
BIMProjekten. Und es ist eine spannende Herausforderung,
die Abbildung neuartiger Leistungen mit der berufsständigen
Honorarordnung in Deckung zu bringen. Denn die neuen
digi talen Techniken übersteigen tradierte Leistungen und deren
Beschreibung, da sind Rufe nach Normen und Standards
(Stichwort: Level Of Detail, LOD) naheliegend, um in einem noch
unstrukturierten Handlungsfeld die Verheißungen der neuen
Techniken zu Gewinn zu bringen.
BIM ist also auch eine Art bürokratische Utopie.
Das Team von Herrn Resch sehe ich als herausstellend an, digi
tale Techniken des BIM zu betreiben. Sie haben als Ausfüh
rungsexperten an diese Techniken breitere Anforderungen als
sie sich aus den vorderen Leistungsphasen ergeben. In der
Ausführungsplanung ist eine hohe Verantwortung für bauwirt
schaftliche Prozesse platziert. In Summe werden hier die
Voraussetzungen für den Baubetrieb geschaffen, in dem die
digi talen Vorteile ja auch wirken sollen.
― Stephan von Ostau: Ich würde gerne noch einen anderen
Aspekt von Utopie ansprechen: die Utopie, dass man irgend
wann für die Baustelle keinen Papierplan mehr braucht. Jetzt ist
es noch so: Auf der Baustelle wird mit einem Papierplan eine
Wand gemauert. Das wird auch in Zukunft, auch in den nächsten
fünf Jahren so sein.
Man kann aber jetzt schon aus BIMModellen viel mehr heraus
holen als Papierpläne. Das ist die Utopie der Papierlosigkeit.
Da kommen wir vielleicht einmal hin.
Gibt es so etwas wie ein eigenes, spezielles BIM-Konzept von
RKW? Auch im Blick auf besondere Attraktivität für Bauherren.
― Jürgen Resch: Wie schon angedeutet, gibt es Bauherren,
die sagen: Ich will alles, was möglich ist. Und es gibt Architek
turbüros, die sagen: „Wir können BIM. Was wollen Sie haben, wir
machen das für Sie.“ Unsere Haltung ist eine andere: Wir sind
massiv in BIM eingestiegen und beschäftigen uns intensiv
damit. Genau deshalb können und wollen wir nicht alles, was
machbar ist oder zu sein scheint, mal eben so machen.
― Ralf Wetzel: Richtig. Unsere Rolle als Generalplaner und
unser Baumanagement sind starke Marken und wir fokussie
ren aus dem BIMKontext brauchbare Workflows für unsere
Kerntätigkeiten: die Koordination. Wir haben hier bei RKW die
Stärke der Koordination entwickelt, wir wissen sehr gut, wie
man ein Haus kostenkontrolliert, straff, effizient erstellt und die
BIM –
ein Update
Wie nutzt man BIM intelligent und diszipliniert?
Eine Gesprächsrunde mit den Experten von RKW.
―
44Planung und Realisierung eines Bauwerks abwickelt; wie man
Subdisziplinen managt. Das erfordert Koordinations und auch
Kollaborationsperformance. Wir stellen uns die Frage: Wie
arbeitet man exzellent zusammen?
Wenn Sie fragen, was das RKWBIMKonzept ausmacht,
so würde ich die flexible Anpassungsfähigkeit herausstellen.
Anders als für viele Ingenieure, die hauptsächlich in ihrer
Disziplin auf der Basis ihrer Hausstandards planen, ist für RKW
das Zusammenbringen der heterogenen Fertigkeiten von
Projektbeteiligten maßgebend für erfolgreiche Koordination.
Von dieser Anpassungsfähigkeit profitieren auch Bauherren,
die ebenfalls im Begriff sind digitale Prozesse zu etablieren.
So sind wir gerne Partner in Projekten, in denen BIMTechniken
schrittweise gemeinsam zur Reife gebracht werden.
― Gregor Kastner: Da möchte ich als Generalplaner ein
haken. Wir sind in unserem Bereich auf die Phasen 1 bis 8 –
speziell im Bereich der Hybridgebäude, der technisierten
Wissens gebäude – spezialisiert. Dabei ist RKW auch immer
verantwortlich für die Koordination der Statiker, der Haustech
niker, für die Brandschützer, für alle, die wir führend betreuen.
Das bedingt eine spezielle Sicht der Dinge, für mich immer
noch die alte Baumeistersicht, das Denken von A bis Z. Die
Planungskoordination war schon immer unsere Aufgabe. Was
ändert sich mit der BIMMethode? Die gesamtheitliche Planung
wird transparenter, verständlicher und wir können die Kom
plexität des Bauens für die Bauherren wieder vereinfachen und
visualisierend verständlich machen.
Die BIMMethode bietet grundsätzlich noch viele weitere Mög
lichkeiten, die begeistern können. Im Gebäudebetrieb wird
mehr automatisiert, der Energieverbrauch wird gemessen,
Kälteströme werden genau erfasst und analysiert, der Bauherr
bzw. Betreiber hat viel mehr Informationen zur Verfügung.
Darin besteht sicherlich eine Hauptattraktivität für die Bauher
ren. Planen nach der BIMMethode heißt dementsprechend
auch anders denken und arbeiten. Das bedeutet aber auch, die
Bereiche Planung und Betrieb schärfer zu betrachten.
Die Grundidee von BIM in ihrer Attraktivität für den Kunden ist
sicherlich auch eine theoretische. Ein Gebäude wird wie ein
Maßanzug digital entwickelt, geprüft und zu annähernd 100 %
verbessert, bevor die Ausführung selbst erfolgt.
Und hier sind wir dann bei der Frage nach einer sinnvollen
Realität der BIMMethode, welche noch nicht entwickelt oder
gegeben ist, weil Verträge und vorgesehene Zeitfenster diesen
Entwicklungsprozess zeitlich nicht berücksichtigen. Alle
Beteiligten brauchen hier mehr Zeit, um digitales und reales
Bauen wirklich sinnvoll auszubalancieren.
― Ralf Wetzel: Der allgemeine Ruf nach Standards ist ver
ständlich. Allerdings ersparen diese – so sie denn zur Verfü
gung stehen – nicht die Sorgfalt, digitale Transformation aktiv
zu betreiben. Das veranlasst uns zu sagen: Wir machen bei RKW
unsere eigenen BIMStandards. Das ist jetzt die große Kunst.
― Gregor Kastner: Wir entwickeln aus den Erfahrungen der
verschiedenen Abteilungen, der verschiedenen Protagonisten
ein BottomupKonzept mit dem Fokus: Was kann BIM? Was ist
sinnvoll? Was ist realistisch? Unsere Aufgabe ist die Verzahnung
der Technik mit einer sinnvollen BIM Realität.
Also sollte man BIM nicht nur als technisches Instrument
betrachten, sondern gewissermaßen sozial-utopisch?
Ändert sich die interne Zusammenarbeit und auch die Arbeit
mit Dienstleistern, mit Bauherren ganz entscheidend?
― Stephan von Ostau: Ja, das tut sie. Wir arbeiten ja intern
an unserem BIMMusterprojekt, einem Schulungsgebäude. Wir
sitzen an verschiedenen Rechnern vor Monitoren, arbeiten aber
alle an einem Zentralmodell. Dabei ist die große Kunst, dass
man regelmäßig miteinander sprechen muss. Simpel gesagt:
Ein Kollege kann die Wand nach links schieben und der andere
Kollege könnte sie grundsätzlich im gleichen Augenblick oder
zwei Minuten später wieder nach rechts schieben. Das sollte
aber eben nicht passieren.
Mein Eindruck: Man muss im und am Zentralmodell eher mehr
als bisher miteinander sprechen, damit wir als Ziel exzellente
fertige Gebäude erreichen können.
― Jürgen Resch: Der Vorteil dieses Modells ist doch erst
einmal, dass es eindeutig ist. Die Geometrie des Modells ist
eindeutig. Und wenn ich ein zentrales Modell habe, ein Modell,
das vom Architekten geführt wird, kann das sehr hilfreich sein.
Darüber hinaus gilt natürlich: Die Kommunikation ist in einem
großen Team das Wichtigste. Es gibt Dinge, über die man sich
live, von Mensch zu Mensch, verständigen muss. Auch und vor
allem als Architekten.
― Gregor Kastner: Zuerst ist BIM eine technische Methode.
Mit dem Modell stehen mehr Informationen zur Verfügung, und
deswegen wird auch mehr und anders zwischen den Beteiligten
kommuniziert werden müssen. Es wird nicht mehr hintereinan
der und aufeinanderfolgend gearbeitet, sondern zentralisiert
und simultan. Dabei entstehen andere Diskussionen. Die fachli
chen Bedingungen, Notwendigkeiten und Zwänge aller Fach
planer werden transparenter. Das fördert wieder dieses AbisZ
Denken, welches ich vorhin angesprochen habe; die Chance für
ein weiteres und tieferes Verständnis für die Fachplanung des
jeweils anderen Planungsbeteiligten. Dieses Verständnis kann
durch die Bearbeitung nach der BIMMethode verbessert
44
45
44
45
werden – und es wird die Zusammenarbeit verändern. Gerade
durch die erweiterten Möglichkeiten, welche die Digitalisierung
und die BIM Methode mit sich bringen, sollte jedoch ein realis-
tisches Augenmaß beibehalten werden. Sprich: Nicht alles, was
mit der BIM-Methode möglich ist, muss auch sinnvoll sein.
Wenn man es zusammenfassen würde: Was ist das Spezielle
an der BIM-Konstellation hier bei RKW?
― Ralf Wetzel: RKW ist seit jeher in gewinnbringender Hin-
sicht eine Art Melting Pot. Es hat sich hier etabliert, BIM breit zu
diskutieren, und ich finde das richtig. Das typisch Heterogene
führt gewissermaßen zu einer verlässlichen Absicherung durch
viele. Man sollte BIM als Teil der Digitalisierung von vielen
Seiten her beleuchten.
― Gregor Kastner: Das Spezielle ist für mich: Die Entschei-
dung für die Entwicklung unserer BIM-Methode ist durch
unsere Geschäftsführung angeregt worden, jetzt wächst diese
Entwicklung durch den Input der Mitarbeiter und wird mit
Leben erfüllt. Es wirken Beteiligte aus den unterschiedlichsten
Bereichen mit, unterschiedlichste Bauphasen und -themen sind
betroffen, längst sind nicht nur 3D- und Programmkenntnisse
gefragt, Vertragswesen, Baumanagement, Kosten- und Massen-
ermittlungen, Terminplanung, Risikobewertung, alles spielt da
hinein.
Natürlich betrachten wir auch persönliche Aspekte, Befürchtun-
gen und Sorgen Einzelner, welche diesem Veränderungsprozess
kritisch gegenüberstehen.
Und noch etwas: Auch Bauherren und Kunden müssen sich sen-
sibilisieren lassen, dass auch sie eine zentrale Aufgabe haben.
Auch sie müssen sich verstärkt darüber Gedanken machen, was
sie zukünftig brauchen und nutzen wollen. Die BIM-Methode
muss von allen Seiten entwickelt und gelebt werden. Daher
begleiten wir unsere Kunden auch im Vorfeld ihrer Projekte und
stehen ihnen beratend zur Verfügung.
― Stephan von Ostau: Ich sehe die Chance, dass wir als
Architekten wieder ins Bauen kommen, und das tun wir jetzt an
den Modellen. Das ist eine große Chance.
― Jürgen Resch: Es gibt durch dieses System wirklich ein
neues Erleben des Bauens. Ich sehe sofort, wie etwas dreidimen-
sional wächst. Es hat etwas Befriedigendes für einen Architekten,
wenn er das Haus wachsen sieht.
Innenpolitisch ist, glaube ich, das Wichtigste, dass wir aktiv
aus unserem Büro heraus eine BIM-Definition ausarbeiten; und
diese dann auch nach außen formulieren und kommunizieren.
Wir werden in Zukunft auch BIM-Berater sein.
„Nachdem die Digitalisierung die Bau -
branche erreicht hat, befinden wir
uns nun auch in den Bereichen Planung
und Realisierung in einem erheblichen
Trans formationsprozess.
Und da gibt es nicht nur technische,
sondern auch kulturelle Aspekte. Letztlich
scheint sich die Art, wie Menschen
zusammenarbeiten, neu zu ordnen. “
45
4648 Skulpturenhalle Neuss Neuss Ausstellungshalle
52 Erweiterung DHL Air HUB Leipzig Industrie
56 Neubau von Notunterkünften, Liebrechtstraße Essen Wohnen
58 Wohnpark Rednitzaue Fürth Wohnen
60 Douglas Hauptverwaltung Düsseldorf Ausbau, Innenarchitektur
62 Mehrfamilienhaus in Rheinlage Düsseldorf Wohnen
63 Wohnbebauung Gemeindezentrum
Christuskirchengemeinde Neuss Wohnen
64 Sanierung Villa Naunhofer Straße 46 Leipzig Wohnen, Bauen im Bestand
65 Cimbernstraße 17–27 Düsseldorf Wohnen
65 Stadthaus Hoffeldstraße Düsseldorf Wohnen
66 B&B Hotel Duisburg Duisburg Hotel
66 Bürogebäude und B & B Hotel Düsseldorf Büro, Hotel
67 Kentenich Hof Düsseldorf Wohnen
67 Aquis Villa Aachen Wohnen
68 Ems-Galerie Rheine Handel
68 Einkaufszentrum Nidder Forum Nidderau Handel
69 Einkaufszentrum und Wohnen Baesweiler Handel, Wohnen
70 Landesschule Pforta Pforta Bildung, Bauen im Bestand
71 Erweiterungsbau Kreishaus Heidkamp Bergisch Gladbach Büro
71 Fassadensanierung Bomin-Haus Bochum Büro
46
47
projects
48
48
49
Bauherr Thomas Schütte Stiftung, Entwurf Thomas Schütte
Skulpturenhalle Neuss
Ausstellungshalle
―
Schon von weitem sichtbar, ragt
das geschwungene Dach aus der
nieder rheinischen Landschaft.
50
51
― Im Kulturraum Hombroich, zwischen Museum Insel
Hombroich und Raketenstation, verwirklichten wir in Zu-
sammenarbeit mit der Thomas Schütte Stiftung das außer-
gewöhnliche Gebäude. Gemeinsam mit dem Künstler Tho-
mas Schütte ließen wir nach seinem Entwurf in einem
umfassenden und konstruktiven Dialog die finale Form
entstehen.
Die Ausstellungshalle wird durch ein frei spannendes, weit
auskragendes Speichenraddach geprägt, das dank eines
Oberlichtbands über der Fassade aus Pappelholzlamellen
zu schweben scheint. Im Inneren bietet der geschliffene
und geölte Betonboden die Bühne für wechselnde Ausstel-
lungen. Mit dem zentralen, sich nach oben öffnenden
Doppelkonus aus Ringofenziegeln entsteht ein ganz beson-
deres Raumerlebnis.
Ausgezeichnet mit einer Anerkennung beim Deutschen
Ingenieurbaupreis 2016 (Staatspreis)
51
52
52
53
Bauherr Deutsche Post DHL CREM GmbH
Erweiterung DHL Air HUB, Leipzig
Industrie
―
An einem der modernsten Luftfracht-
umschlagplätze von ganz Europa
haben wir im Auftrag von DHL einen
groß dimensionierten Erweiterungs-
bau realisiert.
― Zur Erhöhung der Kapazität am Luftdrehkreuz Leipzig
planten wir neben der bestehenden Cargo-Halle ein 460 Meter
langes, 100 Meter breites und bis zu 29 Meter hohes Hallen-
gebäude mit Verwaltungsbau und Brückenbauwerken als Ver-
bindung. Das östliche Brückenbauwerk beinhaltet in vier Ge-
schossen Büros und Konferenzräume, Sicherheitsschleusen,
Umkleiden, eine Kantine mit Küche, Lager und Technikräume.
Der Verwaltungsbau ist farblich in Rot abgesetzt und überragt
die direkt am Flugfeld liegende Halle.
54
54
55
56
56
57
Bauherr Stadt Essen, Immobilienwirtschaft
Neubau von Notunterkünften
Liebrechtstraße, Essen
Wohnen
―
― In Essen haben wir unseren ersten Neubau einer
Obdachlosenunterkunft realisiert. Es sind klar strukturierte
Gebäude, geprägt durch beständige Materialien wie heller
Sichtbeton und farbig glasierter Klinker.
58
58
59
Bauherr S & P Stadtbau GmbH
Wohnpark Rednitzaue, Fürth
Wohnen
―
― Eingebettet in die grünen Rednitzauen, haben wir mit
den Klassikgärten ein Ensemble aus vier Wohnpalais geschaffen.
Außen geprägt durch stehende Fenster, überzeugen sie innen
mit traditionellen Elementen bürgerlichen Wohnens.
60
61
― In dem Gebäude in Düsseldorf-Flingern haben über
500 Mitarbeiter von Douglas rund 8.000 m2 Fläche bezogen,
nachdem wir termingerecht die neue Arbeitsplatzkonzeption
für das Unternehmen realisiert hatten.
Das Raumprogramm umfasst Open-Work-Spaces mit vielfältigen
Angeboten an Think Tanks und Besprechungsräumen, unter-
schiedliche Loungebereiche, Coffeepoints und ein großes Bistro.
Sämtliche Arbeitsbereiche gruppieren sich um das zentrale
Atrium als Herzstück einer modernen und flexiblen Arbeitswelt.
Bauherr Douglas Holding AG
Douglas Hauptverwaltung,
Düsseldorf
Ausbau, Innenarchitektur
―
In nur sechs Monaten machten wir ein
Düsseldorfer Bürogebäude bereit für
seine neue Verwendung als Haupt ver -
waltung der Parfümeriekette Douglas,
mit modernen Arbeitslandschaften und
einem standesgemäßen Look.
61
62Bauherr privat, Innenarchitektur Dipl.-Des. Johannes C. H. Fischer
Mehrfamilienhaus in Rheinlage,
Düsseldorf
Wohnen
―
― Entstanden sind hochwertige Wohnungen, die über ein
großes Entrée und ein imposantes Treppenhaus betreten werden
und über große Terrassen hinweg einen einmaligen, unver bau-
baren Blick auf Rhein und Stadtpanorama freigeben.
62
63
Bauherr Evangelische Christuskirchengemeinde Neuss
Wohnbebauung Gemeindezentrum
Christuskirchengemeinde, Neuss
Wohnen
―
― Das schon im Vorjahr fertiggestellte Gemeindezentrum
der Christuskirchengemeinde komplettierten wir nun mit
einem modernen Wohngebäude mit 17 Einheiten. Rund um den
geschützten Innenhof ist so ein Zentrum für Jung und Alt
entstanden.
64
Bauherren Ewa und Wolfgang Wille
Sanierung Villa Naunhofer Straße 46
in Leipzig
Wohnen, Bauen im Bestand
―
Die 1905 erbaute Villa sanierten
wir unter allen Aspekten des Denk-
malschutzes.
― Das Haus auf der Leipziger Marienhöhe hat eine bewegte
Geschichte, zwischenzeitlich als Kinderheim oder Sitz des VEB
Maschineninstandhaltung. Nun haben wir es auf Grundlage
historischer Bauzeichnungen saniert, nicht-originale Teile rück-
gebaut und seine ursprüngliche Struktur als Wohnhaus wieder-
hergestellt. Basierend auf einem restauratorischen Gutachten,
wurden dazu vorhandene Originaleinbauten aufgearbeitet – da-
runter eine historische große Falttür, aufwendige Stuckdecken
oder die Putznuten und Gesimse der Fassaden.
64
65
― Sinnvoller Abschluss:
Das Stadthaus bildet den
Blockrand zu einer nur noch
selten befahrenen Bahntrasse.
So konnten wir es mit Balko-
nen und Dachterrassen sowie
großflächigen Fenstern in
monolithischer Fassade aus-
statten.
― Fast einen ganzen
Straßenzug konnten wir in
Düsseldorf-Oberkassel neu
errichten. Die sieben Wohn-
häuser sprechen mit ihren
stehenden Fenstern und der
geometrischen Strenge
eine Sprache, sind aber als
einzelne Gebäude ablesbar.
Bauherr Oberkasseler Grundbesitzgesellschaft mbH
Cimbernstraße 17–27, Düsseldorf
Wohnen
―
Bauherren Maren Glunz und Philipp Tecklenburg
Stadthaus Hoffeldstraße, Düsseldorf
Wohnen
―
66Bauherr B&B Hotels GmbH
B&B Hotel Duisburg
Hotel
―
Bauherr Aurelis Reals Estate GmbH & Co. KG / B&B Hotels GmbH
Bürogebäude und B&B Hotel
Düsseldorf
Büro, Hotel
―
― Das B&B Hotel Duis-
burg ist bereits das zehnte
von uns realisierte Haus der
Kette. Direkt am Hauptbahn -
hof bildet es den Auftakt zur
Entwicklung des ehemaligen
Güterbahnhofs und profitiert
von einer perfekten Innen-
stadtlage.
― Das Le Quartier Central
in Düsseldorf-Derendorf ist
eines der größten städtebau-
lichen Entwicklungsprojekte
in NRW. Mit dem B&B Hotel
Düsseldorf City haben wir nun
auch das erste Hotel auf dem
Areal fertiggestellt.
66
67
Bauherr RALF SCHMITZ GmbH & Co. KGaA
Kentenich Hof, Düsseldorf
Wohnen
―
Bauherr PLB Provinzial-Leben-Baubetreuungs-GmbH
Aquis Villa, Aachen
Wohnen
―
― Ein Quartier aus vier Gebäuden
umschließt einen Innenhof mit Aben-
teuerspielplatz und altem Baum bestand.
Die einzelnen Bau körper aus verschach-
telten Kuben erhalten durch ge klinkerte
Fassaden einen wertigen Charakter.
― Hochwertiges Wohnen in Düssel-
dorf-Golzheim: Hinter dem Haupthaus
mit seiner von sanften Schwüngen und
bodentiefen Fenstern gekennzeichneten
Fassade haben wir auch zwei Stadtvillen
mit eigenen Gärten errichtet.
68
Bauherr HBB Gewerbebau Projektgesellschaft Nidderau mbH & Co. KG
Einkaufszentrum Nidder Forum,
Nidderau
Handel
―
Bauherr Herrmann Klaas Projektentwicklung GmbH
Ems-Galerie, Rheine
Handel
―
― Dem neuartigen
Shoppingerlebnis für die
Rheiner Bürger in der Ems-
Galerie haben wir auch eine
besondere Aufenthalts -
qualität verliehen, so etwa
mit der Emsterrasse und
dem Emsbalkon mit Blick
aufs Wasser.
― Für den Einkauf mit
Weitblick: Bei gutem Wetter
können die Besucher vom
22 Meter hohen Turm die
Frankfurter Skyline bewun-
dern. Vor allem aber konnten
wir mit dem Forum mit über
20 Geschäften auf insgesamt
6.000 m2 Verkaufsfläche einen
neuen Publikums magneten
für Stadt und Umland schaffen.
Ausgezeichnet mit dem
Branchenpreis „Fachmarkt
Star“ in der Kategorie
Neubau
68
69
Bauherr List Retail Development GmbH & Co. KG
Einkaufszentrum und Wohnen,
Baesweiler
Handel, Wohnen
―
― Bei der Ansiedlung eines Handelsangebots auf einer
innerstädtischen Brachfläche kombinierten wir die Einkaufs-
nutzung mit 20 Wohneinheiten auf der Dachfläche. In zukunfts-
weisender Holztafelbauweise.
70Bauherr Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement
Sachsen–Anhalt, Niederlassung Süd-Ost
Landesschule Pforta, Sanierung
Fürstenhaus und Klausurgebäude
(Internate I und IV), 2. Teilmaßnahme
„Sanierung Klausurgebäude“
Bildung, Bauen im Bestand
―
― Das Klausurgebäude der Landesschule Pforta in Naum-
burg ist ein Kernbereich des 1137 gegründeten Zisterzienser-
klosters, das seit 1543 als Internat genutzt wird. Bei der Sanie-
rung des Hauses mit insgesamt 60 Schlafplätzen lag deshalb
ein Schwerpunkt auf dem Denkmalschutz. So bauten wir
etwa die mittelalterliche Putzfassade erst nach eingehenden
Laboruntersuchungen möglichst originalgetreu wieder auf.
Gleichzeitig galt es für uns, moderne Anforderungen an Sicher-
heit oder Akustik zu erfüllen – im engen Austausch mit allen
Fachstellen.
― Bei der Sanierung des jahrhun-
dertealten Gebäudes bezogen wir
Restau ratoren, Bauforscher, Denkmal-
pfleger und Archäologen mit ein –
und fanden gemeinsam besondere
Lösungen.
70
71
Bauherr Rheinisch-Bergischer Kreis Der Landrat
Erweiterungsbau Kreishaus
Heidkamp, Bergisch Gladbach
Büro
―
Bauherr Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
Fassadensanierung Bomin-Haus,
Bochum
Büro
―
― Die Fassadensanierung
inklusive einer Schadstoffsa-
nierung führten wir im laufen-
den Bürobetrieb durch. Auf
insgesamt 10.000 m2 Fassa-
den fläche tauschten wir eine
ineffiziente Konstruktion
gegen eine moderne, elemen-
tierte Alu-Glasfassade.
― Als Erweiterung des
bestehenden Kreishauses in
Bergisch Gladbach realisierten
wir ein Gebäude, das sich
harmonisch in die Hanglage
integriert und mit seiner Alu-
cobond-Fassade ebenso
schlicht wie elegant wirkt.
Impressum
Tersteegenstraße 30
40474 Düsseldorf
T +49 (0)211 43 67–0
info@rkwmail.de
www.rkw.plus
Geschäftsführende Gesellschafter
Wojtek Grabianowski
Dieter Schmoll
Prof. Johannes Ringel
Lars Klatte
Matthias Pfeifer
Barbara Possinke
Joachim Hein
Thomas Jansen
Dietmar Liebig
Redaktion
Jasmin Wirtz, Lisa Schultze,
Lars Klatte, Prof. Johannes Ringel
Fotos
35 RKW
48–51 Nic Tenwiggenhorn, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
52–55, 64, 70 Gunter Binsack
58–59, 67 unten, 65 oben Ralph Richter
60 Pietro Carrieri
63 Michael Reisch
66 unten Jörg Hempel
68 unten HBB – Hanseatische Betreuungs- &
Beteiligungsgesellschaft mbH
alle anderen Marcus Pietrek
Renderings
24–27 Ponnie Images, Alexander Bartscher
28, 41 Rendertaxi Aachen
30-31, 32-33, 34 unten formtool
34 oben, 35 Antipodes, Hiroshi Hirayama
36 Homebase2 GmbH
38 Cadman
Interviews
Kröger Schulz
Texte
Jens Frantzen
Konzept und Gestaltung
Büro Grotesk, Düsseldorf
Litho, Lektorat und Produktion
Die Qualitaner, Düsseldorf
Druck
Druckerei Kettler, Bönen
* Dezernat Jugend / Soziales / Gesundheit und Schule, Amt für Familie,
Jugend und Bildung gemeinsam mit dem Dezernat Stadtentwicklung
und Bau, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung
Tersteegenstraße 30
40474 Düsseldorf
T +49 (0)211 4367–0
info@rkwmail.de
www.rkw.plus
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