Seite 106.04.2014 Klimaschutz, Klimawandel, Energiewende Klimabündnis, Jahreskonferenz 2013,...

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Klimaschutz, Klimawandel, Energiewende

Klimabündnis, Jahreskonferenz 2013, Hartberg, 28.5.2013

SC DI Günter Liebel

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CO2 – besonders bedeutendes Treibhausgas

• Kohlendioxid ist ein Spurengas der Erdatmosphäre, das derzeit in einer Konzentration von mehr als 390 ppm vorkommt

• Es entsteht u.a. bei der vollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen unter ausreichender Sauerstoffzufuhr.

Foto: salzburg.com

Jegliches Verbrennen fossiler Energieträger führt daher zur Freisetzung von CO2!

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Messstelle MaunaLoa – CO2 Konzentration

Quelle: http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kohlendioxid-Konzentration

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Globale Jahresmitteltemperatur

Globale Mitteltemperatur (Jahreswerte blau, Glättung rot) nach Daten der NASA

Scienceblog Rahmstorf, Jänner 2013

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Naturkatastrophen 1980 bis 2007

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Was ist für die kommenden Jahrzehnte in Österreich zu erwarten?

• Weiterer deutlicher Anstieg der Temperatur (gegenüber der Periode

1971–2000 etwa 1,5–2,5 °C bis zur Mitte des Jahrhunderts).

• Zunahme der Hitzetage, Abnahme der Frosttage

• Veränderung in der Verteilung des Niederschlags, jahreszeitliche Verschiebungen

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Zwei Säulen der Klimapolitik!!

Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel!!

Sie stehen miteinander in Wechselwirkung.

Klimaschutz: Ursachenbekämpfung, also Reduktion der Treibhausgasemissionen

Anpassung: bestmöglicher Umgang mit unvermeidbaren Folgen der Klimaänderung, dynamischer Prozess!

Foto:klimaschutz.kreis-pinneberg.de

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Das UN-Klimarahmenübereinkommen

• 1992 am Erdgipfel in Rio angenommen, 1994 in Kraft getreten.

• Langfristiges Ziel: Stabilisierung der anthropogenen Treibhaus-gasemissionen auf einem Niveau, bei dem eine gefährliche Störung des Klimasystems vermieden wird

• Verschiedene Grundsätze, wie z.B. „common, but differentiated responsibilities and respective capabilities of countries“:

• D.h. unterschiedliche Anforderungen an Industrieländer und an Entwicklungsländer

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UNFCCC und Kyoto-Protokoll

• Wie erfolgt die Differenzierung? Einige Verpflichtungen gelten für alle Länder, andere Verpflichtungen nur für Industrieländer (aufgelistet im „Annex I“ zur UNFCCC)

• Die UNFCCC ist allerdings nur ein Rahmenübereinkommen und enthält keine quantifizierten Zielvorgaben für die Reduktion von Treibhausgasemissionen („zahnlos“)

• Aus diesem Grund wurde das Kyoto-Protokoll ausverhandelt

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Kyoto 1, 2008 bis 2012

• 1997 unterzeichnet, 2005 in Kraft getreten• Das Protokoll verpflichtet 39 Industrieländer, ihre

Treibhausgasemissionen zu verringern oder zu beschränken• im Zeitraum 2008 bis 2012 gegenüber 1990 („Kyoto 1“)• für 6 Treibhausgase: Kohlendioxid, Methan, Lachgas, 3

Industriegase• Industrieländer insgesamt: rund -5%• EU15: gemeinsame Verpflichtung von -8%

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Nach 2012: Kyoto 2, Weltklimavertrag

1. NEU seit Dezember 2012: Annahme einer zweiten Verpflichtungsperiode unter dem Kyoto-Protokoll („Kyoto 2“)• Verpflichtet 37 Industriestaaten, darunter die 27 EU-MS• EU27: gemeinsam -20% (mit interner EU-Lastenteilung) von

2013 bis 2020 gegenüber 1990

2. Neues, globales Klimaschutzabkommen („Weltklimavertrag“) mit Verpflichtungen für alle Staaten, soll bis 2015 verhandelt werden und bis 2020 in Kraft treten

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EU - Klima- und Energieziele für 2020

• 20% Reduktion der Treibhausgase (THG) gegenüber 1990

(unabhängige „Selbstverpflichtung“ der EU)• 30% THG-Reduktion: abhängig von internationalem

Klimaschutz-Übereinkommen unter bestimmten Bedingungen

• 20% Erneuerbaren-Anteil am Endenergieverbrauch

• 10% Anteil von Biokraftstoffen im Verkehr(falls nachhaltige Produktion und Verfügbarkeit der Biokraftstoffe 2. Generation)

THG-Ziel der EU:

-20% verglichen mit 1990

-14% verglichen mit 2005

EU ETS

-21% gegenüber 2005

Non-ETS Sektoren

-10% gegenüber 2005

AT: -16%

27 MS-Ziele, von -20% bis +20%

EU-Ziele für Treibhausgasemissionen

EU-Emissionshandel (EU ETS)

• Emissionshandelsrichtlinie 2003/87/EG

• Deckt mehr als 40% der CO2 –Emissionen der EU ab.

• Seit 2005 beschränkt der Emissionshandel die CO2 -Emissionen

aus ca. 11000 energieintensiven Anlagen in der fossilen Stromerzeugung und in der produzierenden Industrie, seit 2012 auch der Flugverkehr:Für jede emittierte Tonne CO2 muss ein Emissionszertifikat

abgegeben werden.

• Umfassende Änderungen ab der Handelsperiode 2013 bis 2020: stärkere Harmonisierung

EU-27: Vergleich Gratiszuteilung - Emissionen 2005-2011

Quelle: European Environment Agency, EEA Data Viewer

Historische Entwicklung des Energieverbrauchs 1970-2011

Verkehr größter Energieverbraucher

EU 27: Anteil erneuerbarer Energien stieg auf 13% in 2011

Schweden (46,8%), Lettland (33,1%), Finnland (31,8%) und Österreich (30,9%) weisen den höchsten Anteil an erneuerbaren Energien aus

Malta (0,4%), Luxemburg (2,9%), das Vereinigte Königreich (3,8%), Belgien (4,1%) und die Niederlande (4,3%) meldeten die niedrigsten Werte

Datenquelle: Eurostat 2013

2004 2006 2008 2010 2011 2020 Zielwert

EU27 7,9 8,5 9,6 12,1 13,0 20

Österreich: Anteil erneuerbarer Energie stieg auf 31%in 2011

Wasserkraft und Biomasse leisten größten Beiträge

Bedeutung der Erneuerbaren für den Klimaschutz

Inklusive Großwasserkraft – vermiedene Emissionen 2011: gesamt 29,8 Mio. CO2-Äquivalent.

Bedeutung der Erneuerbaren für die Volkswirtschaft

Maßnahmen BMLFUW zur Förderung von erneuerbaren Energien

I. Klima- und Energiefonds www.klimafonds.at

II. Umweltförderung im Inland www.umweltfoerderung.at

III. Klimaschutzinitiative klima:aktiv www.klimaaktiv.at

I. Klima- und Energiefonds

Förderaktion Holzheizungen • 2013: 7 Millionen Euro zur Verfügung• Tausch von Zentralheizungskesseln sowie von elektrischen Nacht- oder

Direktspeicheröfen und Pelletskaminöfen werden gefördert• Pro beantragtem Kessel werden 1.000 Euro Förderung gewährt bzw. 500 Euro bei

Pelletskaminöfen

Photovoltaik Aktion• Anlagen < 5 KWp Spitzenleistung • 2013: 36 Millionen Euro zur Verfügung

 Solare Großanlagen• innovative große solarthermische Anlagen mit einer Kollektorfläche von 100 bis 2.000

m2• 2013: 5 Millionen Euro zur Verfügung

106 Klima- und Energiemodellregionen

umfassen 1.113 Gemeinden leben ca. 2,5 Mio. Menschen

II. Umweltförderung im Inland

Fördergegenstände: Biomasse-Heizsysteme (ca. 85% des Fördervolumens), Solaranlagen, Geothermie, Herstellung biogener Brenn- und Treibstoffe, Energiegewinnung aus biogenen Abfällen usw.)

Für Infrastrukturanlagen (Biomasse- Nah- und Mikrowärmenetze, Wärmeverteilung) Kofinanzierung von Bund-Land und ggfs. EU

1.125 Projekte realisiert

247,4 Mio. Euro Investvolumen, 38 Mio. Euro Fördervolumen

CO2-Effekt: 5,6 Mio. Tonnen (über Nutzungsdauer) bzw. 296.118 Tonnen per anno

Förderbereich erneuerbare Energieträger bindet damit nahezu 49% des Fördervolumens eines Jahres

III. Klimaschutzinitiative klima:aktiv Ausbildung und Qualitätssicherung

>9.000 klima:aktiv Profis: InstallateurInnen (solar, Biowärme, Wärmepumpe ), EnergieberaterInnen, BaumeisterInnen, Sanierungsprofis, Qualitätsstandards (z.B. klima:aktiv Gebäudestandard), Leitfäden, Checklisten und Beratungstools

Multiplikatoren / AkteurInnennetzwerk

300 Wirtschaftspartner tragen klima:aktiv an Ihre KundInnen, klima:aktiv arbeitet gut verzahnt mit Länder- und Gemeindeprogrammen und ergänzt Fördersysteme, …

Information und Bewusstseinsbildung

2,5 Mio. Kundenkontakte jährlich (online-Plattformen, Newsletter, Websites, Veranstaltungen, Info-Hotlines), 17 Mio. SeherInnen bei Klimaschutzpreisbeispielen im ORF

Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung

Effizienz von 1.100 Biomasse-Heizwerken gesteigert, 2.500 Gebäudeverantwortliche zu Sanierung und Neubau beraten, 370 Energie-BeraterInnen unterstützen bei der Optimierung von Produktionsprozessen, …

CO2-Reduktion

klima:aktiv trägt direkt und indirekt in Kombination mit anderen Instrumenten zu einer jährlichen Reduktion der CO2-Emissionen um 1,8 Mio. t bei

III. klima:aktiv mobil

Mobilitätsmanagement für: Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber (Fuhrparkumstellungen, innerbetriebliche Tankanlagen, etc.) Städte, Gemeinden und Regionen (Mobilitätszentralen, etc.),Freizeit und Tourismus (Wanderbusse, etc.) Radverkehr (Radinfrastruktur, Radverleih, etc.)

Förderungsoffensiven:Fahrzeuge mit alternativem Antrieb und Elektromobilität [Pauschalen je Antriebsart und Fahrzeugkategorie gestaffelt; z.B. € 1.000,- für Pkw mit Biogas (mind. 50% der jährlichen Treibstoffmenge) bis zu € 4.000,- für E-Pkw bei Verwendung von 100% Strom aus erneuerbaren Energieträgern]Sanierung Fahrradparken (Errichtung von überdachten, versperrbaren Radabstellanlagen)

2013: rd. 8 Millionen Euro zur Verfügung

III. klima:aktiv qm heizwerke

Nahwärmenetze mit hohen Betriebsverlusten verhindert durchschnittliche Netzverlust konnte von 30% auf unter 16 % innerhalb der

letzten 10 Jahre reduziert werden

Ausblick

I. Die Entwicklung und Bedeutung der Erneuerbaren Energie wird bis 2030/2050 zunehmen (EU Energy Roadmap 2050)

II. Diskussionsprozess zu politischen Rahmenbedingungen nach 20-20-20 haben mit der Veröffentlichung des Grünbuchs „Ein Rahmen für die Klima- und die Energiepolitik bis 2030“ Ende März 2013 gestartet

Datenquelle: KOM (2011), p.5

EU-Dekarbonisierungsszenarios: Spanne des Brennstoffanteils amPrimärenergieverbrauch 2030 und 2050 gegenüber 2005 (in %)

Klimaschutzmaßnahmen

•Einsatz von fossilen Brennstoffen reduzieren

•Erneuerbare Energien in allen Bereichen ausbauen

•Energie sparsam und effizient einsetzen

•Keine Förderung/steuerliche Begünstigung von fossilen Brennstoffen

•Häuser dämmen

•Kessel tauschen

•Null-Energiehaus bei Neubau

•Deponien und Kläranlagen besser Ausstatten (Methangas!)

•Verwendung von nachhaltigen Biotreibstoffen (aus Europa)

Klimaschutzmaßnahmen

•Öffentlichen Verkehr nutzen und ausbauen (Taktfahrplan)

•Fahrpläne abstimmen, Verkehrsverbindungen ausbauen

•Alternative Antriebe forcieren

•Sprit sparend fahren

•Klimaschutz in der Raumplanung verankern

•Ökologisierung der Beschaffung

•Energiemanagementsystem einführen

•Wärme-/Abwärmekataster erstellen

•Forschung vorantreiben

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DankeDanke für Ihre Aufmerksamkeitfür Ihre Aufmerksamkeit

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