Softwareentwicklung für Web-basierte Anwendungssysteme

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Bei immer mehr Anwendungssystemenmachen Internettechnologien einen we-sentlichen Anteil des Gesamtsystems aus.Viele Softwareentwickler haben schmerz-hafte Erfahrungen mit entsprechendenProjekten sammeln mussen: Schwierig sindja nicht alleine die Herausforderungen derrasant fortschreitenden Technologien, derGestaltung von Oberflachen und Inter-aktionen sowie die Nutzung von Werkzeu-gen, die einerseits eine schnelle Entwick-lung versprechen, andererseits jedochAbhangigkeiten erzeugen und oftmalsschwer wartbare Anwendungen generie-ren. Erschwerend hinzu kommen ubertrie-bene Erwartungen vieler Auftraggeber so-wie der Versuch, Geschaftsmodelle zuimplementieren, die es vorher nicht gabund die nur allzu oft sehr kurzlebig sind.Terminuberschreitungen und ein massiverMehraufwand konnen eine direkte Folge ineinem derartigen Projekt sein.

Harry Sneed erlautert in seiner Kolumne,dass Aufwandsschatzungen fur Web-ba-sierte Anwendungssysteme angesichts feh-lender Erfahrungen zwangslaufig unsichersind. Er macht daruber hinaus Vorschlage,wie man sich derzeit behelfen bzw. im Lau-fe der Zeit aus diesem Dilemma herauskommen kann.

Wolfgang Weitz gibt einen �berblick uberwesentliche „Generationen“ der Internet-technologien. Er erklart folgerichtig ihremit der Zeit zunehmenden Fahigkeiten,weist aber auch darauf hin, dass fur eineWeb-Anwendung durchaus eine altereTechnologie die angemessene sein kann.Schwerpunkt seines Beitrags sind innova-tive Techniken wie beispielsweise dyna-

mische Vererbung und Zugriffskontrolle,die fur viele Web-basierten Anwendungs-systeme wichtig sind – in der Entwicklungwie auch im Betrieb. Der Autor illustriertdie Konzepte ausfuhrlich am Beispiel desobjektorientierten Web Application Fra-mework Zope.

Kurt Cotoaga, Achim Muller und RalfMuller konzentrieren sich auf die Frage,wie dynamische Inhalte von Webseitenmoglichst performant aus Datenbanken ge-wonnen werden konnen. Sie zeigen, wie inHochlastsystemen aus unterschiedlich dy-namischen Teilen zusammengesetzte Web-seiten mit multi-granularen Cache-Hierar-chien und dem sog. Active Caching auchdann schnell aufgebaut werden konnen,wenn sich die wiederzugebenden Datenteilweise haufig andern. Aus diesem Beitragkonnen nicht nur einschlagige Expertenpraktisch verwertbare Erkenntnisse ziehen– das zentrale Beispiel eines Aktienmarkt-Informationssystems bietet auch interes-sante Bezuge nichttechnischer Art.

Enterprise JavaBeans (EJB) ist derzeit wohldas popularste Architekturkonzept furWeb-basierte Anwendungssysteme. Ro-land Schatzle, Tilman Seifert und Jorg Klei-ne-Gung erlautern Idee und Aufbau derEJB, identifizieren wichtige Mangel diesesArchitekturkonzepts und zeigen derenKonsequenzen auf die Anwendungsent-wicklung auf.

Einen Blick in die weitere Zukunft gebenMartin Hitz, Gerti Kappel, Werner Ret-schitzegger und Wieland Schwinger mit ih-rem Beitrag uber ubiquitare Web-Anwen-dungen. Deren Anspruch ist es, Dienste

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 197–198

Die Autoren

Ralf KneuperReinhard Richter

Dr. Ralf Kneuper,DB Systems, eSolutions,Kleyerstraße 27,D-60326 Frankfurt,E-Mail: ralf.kneuper@gmx.de,http://www.kneuper.de;Prof. Dr. Reinhard Richter,Fachhochschule Karlsruhe,Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,Moltkestraße 30, D-76133 Karlsruhe,E-Mail: reinhard.richter@fh-karlsruhe.de

Softwareentwicklung furWeb-basierte Anwendungssysteme

WI – Editorial zum Schwerpunktthema

personalisiert zu jeder Zeit an jedem Ortuber ein beliebiges Medium zur Verfugungzu stellen. Die Autoren stellen ein UML-basiertes Framework zur Modellierungsolcher – tendenziell komplexer – Anwen-dungen vor.

Die Entwicklung Web-basierter Anwen-dungssysteme stellt aber nicht nur einesoftwaretechnische Herausforderung dar.

Insbesondere die neuen Moglichkeiten des„doing business electronically“ machen einWeb-Projekt als solches oft schwierig: DasGeschaftsmodell ist oft noch nicht stabil,und manches Mal entsteht es erst im Zugeder Entwicklung. Abgesehen von den He-rausforderungen beim Management einessolchen Projekts sollte bei derlei Fallen einEntwicklungsprojekt auf eine flexible Vor-gehensweise ausgelegt sein. Jens Coldewey

argumentiert in diesem Sinne fur eine „agi-le Entwicklung“.

Der Abdruck des zu diesem Schwerpunkt-heft gehorigen Beitrags von Jorg Noack„Eine Werkbank fur den Zuschnitt von ob-jektorientierten Softwareprozessen“ muss-te aus redaktionellen Grunden leider aufHeft 4 verschoben werden.

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 197–198

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