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Das kennt man ja: Papa will nur mal schnell Milch fürs Frühstück besorgen – aber es dauert eine halbe Ewigkeit, bis er wieder auftaucht! Und dann erzählt er auch noch diese völlig verrückte Geschichte, wie er von außerirdischen Monstern entführt wurde, mit einem Dinosaurier auf Zeit-reise ging, bei Piraten, Vampiren und Zauberponys landete und am Schluss beinahe das ganze Universum auslöschte. Das glaubt doch einfach kein Mensch, oder?
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Ab 9 Jahren160 SeitenFormat 13,5 × 20,5 cmGebundenAus dem Englischen von Ursula HöfkerISBN 978-3-401-60013-0
Ein hochgradig verrücktes Abenteuer von Starautor Neil Gaiman. Wie immer mit viel lakonischem Witz und hintergründiger Ironie erzählt, brillant und kongenial illustriert von Chris Riddell. Ein Riesenlesespaß rund um die Lieblingshelden aller Kinder – der Eltern mindestens genausoviel Freude macht. Hier ist ein Glücksfall von einem Kinderbuch – absolut kultverdächtig!
Neil Gaiman
Die verrückte Ballonfahrt mit Professor Stegos Total-locker-in-der-Zeit-Herumreisemaschine
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»ICH HABE MILCH GEKAUFT«, sagte
mein Vater. »Und ich hab tatsäch-
lich kurz mit Mister Ronson von ge-
genüber gesprochen, der eine Zeitung
gekauft hat. Als ich aus dem Laden
kam, hörte ich über mir ein seltsa-
mes Geräusch. Es klang ungefähr so:
ssumm-ssumm. Ich schaute auf
und sah über der Marschallstraße
eine riesige silberne Scheibe in der
Luft stehen. Aber hallo, sagte ich zu
mir. Sowas sieht man nicht alle Tage.
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Und dann geschah etwas Seltsa-
mes.«
»Das vorher war nicht seltsam?«, fragte ich.
»Etwas noch Seltsameres«, antwortete mein Vater.
DAS NOCH SELTSAMERE war der
Lichtstrahl, der aus der Scheibe
kam – ein glitzernder, schimmernder
Lichtstrahl, der selbst bei Tageslicht
zu sehen war. Und dann weiß ich nur
noch, dass ich in die Scheibe hinaufge-
saugt wurde. Zum Glück hatte ich die
Milch in meine Jackentasche gesteckt.
Das Oberdeck der Scheibe war aus
Metall und so groß wie ein Fußballfeld
oder noch größer.
»Wir kommen von einer weit entfernten Welt zu deinem Plane-
ten«, sagten die Leute in der Scheibe.
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Ich nenne sie »Leute«, aber sie wa-
ren ein bisschen grün und ziemlich
schleimig und sahen ausgesprochen
grantig aus.
»Als Vertreter deiner Art verlangen
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wir von dir, dass du uns den gesamten
Planeten übereignest. Wir wollen ihn
umgestalten.«
»Das werde ich ganz bestimmt nicht
tun, sagte ich.
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»Dann holen wir alle deine Feinde«,
sagte einer, »und sie dürfen dich so
lange piesacken, bis du uns den Pla-
neten überschreibst.«
Ich wollte sie gerade darauf hinwei-
sen, dass ich keine Feinde habe, als
ich eine große Metalltür entdeckte,
auf der
stand. Ich öffnete die Tür.
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I c h f i i i i i e l.
»Tu das nicht«, warnte einer der
grünschleimigen Außerirdischen. »Du
lässt sonst das Raum-Zeit-Kontinuum
herein.«
Aber es war zu spät – ich hatte die
Tür bereits aufgestoßen. Ich sprang.
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Zum Glück hielt ich die Milch im-
mer gut fest, sodass ich sie nicht ver-
lor, als ich ins Meer platschte.
»Was war das?«, hörte ich eine Frau-
enstimme fragen. »Ein großer Fisch?
Eine Meerjungfrau? Oder war es ein
Spion?«
Ich wollte erklären, dass ich nichts
von alldem war, doch mein Mund
war voller Salzwasser. Ich wurde an
Deck eines kleinen Schiffes gehievt.
An Deck waren ein par Männer und
eine Frau und sie sahen alle sehr
wütend aus.
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»Wer seid Ihr, Landratte?«, fragte
die Frau. Sie hatte einen großen Hut
auf und einen Papagei auf der Schul-
ter.
»Er ist ein Spion! Ein Walross in ei-
nem Jackett! Eine neue Art Meerjung-
frau mit Beinen!«,
riefen die Männer.
»Was machst
du hier?«,
wollte die
Frau wissen.
»Ja, also, ich
war rasch im
Laden an der
Ecke, um Milch
zu kaufen für das
Frühstück meiner Kinder
und für meinen Tee, und dann weiß
ich nur noch –
»Er lügt, Eure Majestät!«
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Die Frau zog ihr Entermesser. »Du
wagst es, die Piratenkönigin anzulü-
gen?«
Zum Glück hatte ich die Milch gut
festgehalten und jetzt zeigte ich sie
her.
»Wenn ich nicht im Laden an der
Ecke war und Milch gekauft habe, wo-
her kommt dann diese Milch?«, fragte
ich.
Da waren die Piraten aber sprach-
los.
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»Also«, sagte ich, »wenn ihr mich in
der Nähe meines Hauses irgendwo
rauslassen könntet, wäre ich euch
sehr verbunden.«
»Und wo wäre das rein zufällig?«
fragte die Piratenkönigin.
»An der Ecke Marschallstraße und
Flettelgasse. Meine Kinder warten
dort auf ihr Frühstück.«
»Du bist jetzt auf einem Piraten-
schiff, mein Freundchen«, sagte die Pi-
ratenkönigin. »Und du wirst nirgendwo
rausgelassen. Du hast nur zwei Mög-
lichkeiten: Entweder du schließt dich
meiner Piratenmannschaft an oder du
weigerst dich. Dann schlitzen wir dir
deine feige Kehle auf und du landest
als Fischfutter auf dem Meeres grund.«
»Und wie sieht es mit Plankenge-
hen aus?«, fragte ich.
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»Nie gehört!«, riefen die Piraten.
»Echte Piraten gehen über die
Planke!«, sagte ich. »Passt auf, ich
zeige es euch. Habt ihr irgendwo eine
Planke?«
Wir mussten eine Weile suchen,
aber dann fanden wir eine Planke
und ich zeigte den Piraten, wo sie sie
hinlegen sollten. Wir überlegten, ob
wir sie festnageln sollten, doch die
Piratenkönigin hielt es für sicherer,
wenn die beiden dicksten Piraten sich
einfach aufs Ende setzten.
»Warum willst du eigentlich über
die Planke gehen?«, fragte die Pira-
tenkönigin.
Ich balancierte vorsichtig ein Stück
hinaus. Unter mir plätscherte leise
das blaue Wasser der Karibik.
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