Texte zur Musik

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Vorlesung SS 2010 23.4.2010. Texte zur Musik. Richard Strauss/Clemens Kraus: Capriccio (1942). OLIVIER (der Dichter): Prima le parole – dopo la musica! FLAMAND (der Musiker): Prima la musica – dopo le parole!. Semesterplan. 23. 4. Prima la musica… Lieder 16. Jahrhundert - PowerPoint PPT Presentation

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Texte zur Musik

Vorlesung SS 2010

23.4.2010

Richard Strauss/Clemens Kraus:

Capriccio (1942)

OLIVIER (der Dichter): Prima le parole – dopo la musica!

FLAMAND (der Musiker): Prima la musica – dopo le parole!

Semesterplan23. 4. Prima la musica… Lieder 16. Jahrhundert 30. 4. Gesungene Lyrik im 17. Jahrhundert7. 5. Gesungene Lyrik im 18. und 19. Jahrhundert. 14. 5. „Lieder“ im 19. und 20. Jh. Songs, Bänkelsang21. 5. Schauspielmusik im 16. und 17. Jahrhundert 28. 5. Schauspielmusik im 18. bis 20. Jahrhundert 4. 6. Kantate u. Oratorium im 17. und 18. Jh. Das Rezitativ11.6. Kantate und Oratorium im 19. und 20. Jahrhundert18. 6. Oper im 17. und 18. Jahrhundert25. 6. Oper, Liederspiel, Singspiel u. Melodram im 18. Jh.2. 7. Oper im 19. Jahrhundert9. 7. Oper im 20. Jahrhundert16. 7. Operette, Musical

Bitte beachten Sie: Kursraum WueCampus: 7346

Heinrich Isaac Isbruck ich muß dich lassen/ 7

ich far do hin mein strassen/ 7in fremde landt do hin/ 6mein freud ist mir genomen/ 7die ich nit weiss bekummen 7wo ich im elend bin. 6

Groß Leid muss ich yetzt tragen/ 7das ich allein thu klagen 7dem liebsten bulen mein/ 6ach lieb nun laß mich armen 7im hertzen dein erbarmen/ 7daß ich muß von dannen sein. 7

Martin LutherKom heyliger geyst herre Gott,erfull mit deyner gnaden gutdeyner gleubgen hertz mut und synn,deyn brunstig lieb entzund ynn yhn.O Herr durch deynes liechtes glastzu dem glauben versamlet hastdas volck auß aller wellt zungen,das sey dyr Herr zu lob gesungen.Alleluia, Alleluia.

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Martin LutherKom heyliger geyst herre Gott, 8erfull mit deyner gnaden gut 8deyner gleubgen hertz mut und synn, 8deyn brunstig lieb entzund ynn yhn. 8O Herr durch deynes liechtes glast 8zu dem glauben versamlet hast 8das volck auß aller wellt zungen, 8das sey dyr Herr zu lob gesungen. 8Alleluia, Alleluia.

Du heyliges liecht, edler hort, 8las uns leuchten des lebens wort 8Und lern uns Gott recht erkennen, 8von hertzen vater yhn nennen. 8O Herr behut fur fremder leer, 8das wyr nicht meyster suchen mehr 8Denn Jhesum mit rechtem glauben 8und yhm aus gantzer macht

vertrawen. 8Alleluia, Alleluia.

3. Groß Wunderding sich bald begab// wie uns die Schrift tut melden// ein Engel kam vom Himmel herab// zun Hirten auf das Feld. // Ein großes Licht sie da umfing….

Aus: Johann Fischart: Geschichtklitterung (1575), Kap. 8

Sih da, der Wirt der ist der best, wird vil völler dann die Gäst. Ey seit getrost lieber Wirt: Den liebsten Bulen den ich hab, der ligt beim Wirt im Keller: Er hat ein höltzins Röcklin an, und heißt der Moscatteller: Er hat mich nechten truncken gemacht, unnd frölich diesen tag vollbracht, drumb geb ich ihm ein gute Nacht: Von diesem Bulen den ich mein, will ich dir bald eins bringen, Es ist der allerbeste Wein, macht mich lustig zusingen: frischt mir das Blut, gibt freien mut: Als durch sein krafft: unnd eygenschafft: Nun grüß ich dich mein Rebensafft. Häu wie stimmt sich der Wein so wol: Es wer schad daß dich der tropff schlüg, du magst noch wol ziehen: Nun weiter im text, Bub wends platt umb, Tabernaculum: der Wein macht noch keinen stum. Hie sitz ich besser, dann zu Speir im Stock. Guts muts wöllen wir sein, Trotz der uns das wehre: Es müst ein rechter Baur sein, der uns so ernehre: Ich bitt euch drumb: Trinckt flugs herumb, und macht es auß, So wird ein frölich Bruder drauß, trincks gar auß: trincks gar auß: so wird ein voller Bruder drauß: Totum ex, fit ex perfex: Hei gemach, fährt man den Berg auff, ich muß den Hafen vor schwencken, so wird sich die stimm fein lencken und rencken. Nun wolauff ihr Ordens Brüder: Ein Liedlin sing ein jeder: So gehts Glaß auff und nider: So kommets an mich wider: Holla: holla: wi dolla: stilla: stilla: man pringt ihn auff der Mistbärn. Wer hie mit mir will frölich sein, dz Glaß will ich ihm pringen: Wer trincken will den guten Wein, der muß auch mit mir singen. So trincken wir alle, diesen Wein mit schalle, dieser Wein vor alle Wein ist aller Wein ein Fürsten, trinck mein liebes Brüderlein: So wird dich nimmer dürsten, trincks gar auß. So wollen wir trincken die gantze Nacht, biß an den hellen Morgen, Hol Wein, …

Aus: Johann Fischart: Geschichtklitterung (1575), Kap. 8

Sih da, der Wirt der ist der best, wird vil völler dann die Gäst. Ey seit getrost lieber Wirt: Den liebsten Bulen den ich hab, der ligt beim Wirt im Keller: Er hat ein höltzins Röcklin an, und heißt der Moscatteller: Er hat mich nechten truncken gemacht, unnd frölich diesen tag vollbracht, drumb geb ich ihm ein gute Nacht: Von diesem Bulen den ich mein, will ich dir bald eins bringen, Es ist der allerbeste Wein, macht mich lustig zusingen: frischt mir das Blut, gibt freien mut: Als durch sein krafft: unnd eygenschafft: Nun grüß ich dich mein Rebensafft. Häu wie stimmt sich der Wein so wol: Es wer schad daß dich der tropff schlüg, du magst noch wol ziehen: Nun weiter im text, Bub wends platt umb, Tabernaculum: der Wein macht noch keinen stum. Hie sitz ich besser, dann zu Speir im Stock. Guts muts wöllen wir sein, Trotz der uns das wehre: Es müst ein rechter Baur sein, der uns so ernehre: Ich bitt euch drumb: Trinckt flugs herumb, und macht es auß, So wird ein frölich Bruder drauß, trincks gar auß: trincks gar auß: so wird ein voller Bruder drauß: Totum ex, fit ex perfex: Hei gemach, fährt man den Berg auff, ich muß den Hafen vor schwencken, so wird sich die stimm fein lencken und rencken. Nun wolauff ihr Ordens Brüder: Ein Liedlin sing ein jeder: So gehts Glaß auff und nider: So kommets an mich wider: Holla: holla: wi dolla: stilla: stilla: man pringt ihn auff der Mistbärn. Wer hie mit mir will frölich sein, dz Glaß will ich ihm pringen: Wer trincken will den guten Wein, der muß auch mit mir singen. So trincken wir alle, diesen Wein mit schalle, dieser Wein vor alle Wein ist aller Wein ein Fürsten, trinck mein liebes Brüderlein: So wird dich nimmer dürsten, trincks gar auß. So wollen wir trincken die gantze Nacht, biß an den hellen Morgen, Hol Wein, …

Liedblatt des 16. Jahrhunderts (Titelblatt) mit der Thon-Angabe

Hilfsmittel zum Auffinden von Melodien

• Johannes Zahn: Die Melodien der deutschen evangelischen Kirchenlieder aus den Quellen geschöpft. 6 Bde. Gütersloh 1889-1893. Repr. Nachdruck Hildesheim: Olms 1963. (Erfaßt 8806 Kirchenliedmelodien!) – Register der Liedanfänge.

• Das deutsche Kirchenlied. Kritische Gesamtausgabe der Melodien. Hg. v. d. Ges. zur wiss. Edition des dt. Kirchenlied. Kassel u.a. 1993ff. (Nur bis ca. 1610!) Abkürzung: EdK

• Horst J. Frank: Handbuch der deutschen Strophenformen. 2. durchges. Aufl. Tübingen u. Basel: Francke 1992. (Keine Melodieangaben!)

Nützliche Internet-Adressen

• http://www.deutscheslied.com/de/search.cgi?cmd=search&srch_Titel=A*&start=1250

(umfangreich, mit Bezugsquelle für Noten, meist zuverlässig, aber nicht wissenschaftlich)

• http://www.liederlexikon.de/(Liederlexikon des Deutschen Volksliedarchivs,

wissenschaftlich)• http://www.liederenbank.nl/strofezoeken.php?lan

=nl(Bietet alles, aber nur für die Niederlande)

Hans Sachs: Ein schone Tagwayß/ von dem wort Gottes.In dem thon/ Wach auff meins hertzen schöne

(1525)

Wach auff meins hertzen schöne

Du Christenliche schar/

Und hör das süß gethöne

Des rain wort Gottes klar

Das yetzt so lieblich klinget

Es leucht recht als der helle tag

Durch Gottes güt her dringet.

Hans Sachs: Ein schone Tagwayß/ von dem wort Gottes.In dem thon/ Wach auff meins hertzen schöne

(1525)

Wach auff meins hertzen schöne

Du Christenliche schar/

Und hör das süß gethöne

Des rain wort Gottes klar

Das yetzt so lieblich klinget

Es leucht recht als der helle tag

Durch Gottes güt her dringet.

Wach auff meins Herzens Schöne

Herzallerliebste mein

Ich hör ein süß Getöne

Von kleinen Waldvöglein

Die hör ich so lieblich singen

Mir ist/ ich seh des Tages Schein

Vom Orient herdringen.

Wolfgang Meierpeck: Etliche hubsche bergkreien/ geistlich und weltlich zusamen gebracht. Zwickau 1531[Moderne Ausg.: Bergreihen. Ein Liederbuch d. 16. Jh., nach den vier ältesten Drucken von 1531, 1533, 1536 und 1537, hg. v. J. Meier. Neudr. deutscher Litteraturwerke des 16. und 17. Jh., Nr. 99-100, Halle 1892]

Wach auff meins hertzen schöne

Du Christenliche schar/

Und hör das süß gethöne

Des rain wort Gottes klar

Das yetzt so lieblich klinget

Es leucht recht als der helle tag

Durch Gottes güt her dringet.

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_ / _ / _ / 3bm

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_ / _ / _ / 3bm

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Kanzone

Wach auff meins hertzen schöne Stollen

Du Christenliche schar/

Und hör das süß gethöne Stollen

Des rain wort Gottes klar

Das yetzt so lieblich klingetAbgesang

Es leucht recht als der helle tag

Durch Gottes güt her dringet.

Ambrosius Lobwasser: Der Psalter deß Königlichen Propheten Davids. Leipzig 1576

Melodie

Ludwig Senfl

Georg Forsters Liederbuch, meist u.d.T. „Frische teutsche Liedlein“

Komposition von Ludwig Senfl in Georg Forster: Frische teutsche Liedlein Bd. I

Jacob Regnart (ca. 1540-1600)Aus: Villanellen

Venus, du und dein KindSeid alle beide blindUnd pflegt auch zu verblendenWer sich zu euch thut wendenWie ichs wol hab erfahrenIn meinen jungen Jahren.

Amor du Kindlein bloßWem dein vergiftes GschoßDas Herz einmal berühretDer wird alsbald verführetWie ich wol hab erfahrenIn meinen jungen Jahren.

Für nur ein Freud alleinGibst du viel tausend PeinFür nur ein freundlichs ScherzenGibst du viel tausend SchmerzenWie ich wol hab erfahrenIn meinen jungen Jahren.

Drum rath ich jedermann

Von Lieb bald abzustanDenn nichts ist zu erjagenIn lieb dann Weh und KlagenDas hab ich alls erfahrenIn meinen jungen Jahren.

Jacob Regnart. Kurtzweilige teutsche Lieder zu dreyen stimmen nach art der Neapolitanen oder welschen Villanellen. Nürnberg 1576, Nr. 8.

Jacob RegnartWer sehen will zween lebendige Brunnen/der soll mein zwei betrübte Augen sehendie mit vor Weinen schier seind ausgerunnen.

Wer sehen will viel groß und tiefe Wunden/der soll mein sehr verwundtes Herz besehen/ also hat’s Lieb versehrt oben und und unten.

Wer sehen will ein Brunst groß Ungeheur/der soll allein mich armen Mann besehen;dann ich brinn ganz und gar von Liebefeur.

Wer wissen will/ wer mir auftu solch Plagen/soll nach der Schönsten auf der erde fragensie ist allein ursach all meiner Klagen.

[Terzinen im vers commun]

Hans Leo Haßler: Aus: Neue Teutsche gesäng nach art der

welschen Madrigalen und Canzonetten

|: Tanzen und Springen,   Singen und Klingen,   Fa-la-la- la,   Fa-la-la-la,   Fa-la-la. :|Lauten und GeigenSoll'n auch nicht schweigen;Zu musizierenUnd jubilierenSteht mir all mein Sinn.|: Fa-la-la-la   Fa-la-la   Fa-la-la :|

|: Schöne Jungfrauen   In grüner Auen.   Fa-la-la- la,   Fa-la-la-la,   Fa-la-la. :|Mit ihn'n spazierenUnd konversieren,Freundlich zu scherzen,Freut mich im HerzenFür Silber und Gold.|: Fa-la-la-la   Fa-la-la   Fa-la-la :|

Geistliches Lied 1598 nach G. G. Gastoldis Balletto „La lieta vita“ 1594

Johann Hermann Schein: Aus: Musica Boscareccia

O Filli, wärt ihr mein, 3Ach edles Schätzelein 3Der Reichste ich mich achten wollt, 4An euren Härlein hätt ich Gold. 4 Petrarkistischer Preis

An eurem MündeleinIch hätt Rubinelein,An euren Zähnelein Perln ich hättKein Juwelier zuvor mirs tät.

An euren ÄugeleinIch hätt SaphireleinO wär nit falsch eur Hertzelein, Pointe oder ConcettoSo wärt ihr nichts denn Edlgestein.

J.H. Schein

Auf Wiedersehen

in einer Woche!

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