Untersuchung des Wassers des Rakoczy's, Pandur's und Maxbrunnens zu Kissingen

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ANNALEN DER

CHEMIE UND PHARMACIE.

XCVIII. B a n d e s z ive i t e s Hef t .

Untersuchung des Wassers des Rakoczy’s, Pandur’s und Maxbrunnens zu Hissingen ;

von J . Liebig.

Qualitative Analyse. Das Wasse, des Rakoczy’s, Pandur’s und Maxbrunnens

ist, frisch aus der Quelle geschiipft , vollkommen klar. Es perlt sehr stark und besitzt in Folge seines Gehalts an freier Kohlensaure eine schwach sauere Reaction. Es schmeckt prickelnd, salzig. Beim Stehen an der Luft triibt es sich all- malig und setzt nach 2 bis 3 Minuten einen gelblichen Nie- derschlag ab. Beim Erhitzen findet eine sehr reichliche Gas- entwickelung statt , und es sclieidet sich ein krystallinischer Niederschlag aus, der bei dem Wasser des Rakoczy’s und Pandur’s rothlich- gelb gefarbt , bei dem des Maxbrunnens beinahe weirs ist. Die vom Niederschlag abfiltrirte Fliissigkeit reagirt schwach allralisch. Der Niederschlag enthalt Eisen- oxyd, Manganoxyd, Thonerde , Kalk, Magnesia, Fluor, Phos- phorsaure, Kieselsaure und Kohlensaure. Das Filtrat enthalt Kalk, Magnesia, Ammoniak, Lithion, Natron und Kali, ferner Chlor , Brom, Jod , Schwefelsaure, Salpetersaure und Bor- saure. Von dem nach dem Sieden in Losung bleibenden Bittererdehydrat ruhrt die schwach alkalische Reaction des gekochten Wassers her ; es enthalt kein kohlensaures Alkali.

Annnl 8. Chem. II I’l~arm. XCVIII kid. 4. Ilett. 10

146 L i e b i g , Unfersuchzmg der Minerdquellen

Zur Aufsuchung und Nachweisung derjenigen Bestandtheile, die nur in kleinen Quantilaten in Mineralwassern entlialten zu sein pflegen , wurde der Abdampfruckstand von ungefiihr 30 Liter Wasser aus jeder der drei Quellen verwendet.

Die Untersuchung wurde in allen drei Fallen auf gleiche Weise ausgefiuhrt.

Uatersuchung des beim Sieden urrd Verdampfen bleibenders Ruckstands.

Der grofste Theil des Salzruckstands wurde mit Wasser ausgekocht und gut ausgewaschen. Die wasserige Losung wurde zu Versuchen verwendet, die unten bcschrieben wer- den sollen. Der in reinem Wasser unlosliche Theil der Salze loste sich in Salpeter- oder Salzslure mil Leichtigkeit auf; es blieb eine verhPltnifsmalsig nur kleine Menge von Kieselsaure und schwefelsaurem Kalke ungelijst. Dieser in verdiinnten Sauren unliisliche Ruckstand konnte ncben den beiden angefuhrten Bestandtheilen etwa vorhandenen Baryt und Strontian als schwefelsaurc Salze enthalten. Urn ihn darauf zu prufen, wurde er zunachst init kohlensaurem und causti- schem Natron ausgekocht. Man entfernte dadurch den griilsten Theil der Kieselsaure. Das Ungeliiste wurde mit kohlensau- rem Natron - Kali geschmolzen , die Schnielze mit Wasser ausgekocht und so lange mit kochendeni Wasser ausgewa- schen , bis das Waschwasser keine Schwefelsaure mehr ent- hielt. Dann wurde das auf dem Filter gebliebene kohlen- saure Salz in Salzslure gelost , zur Trockne abgedampft, wieder in wenig Wasser geltist und mit Gypswasser versetzt. Selbst nach langerem Stehen entstand nicht die geringste Trubung, so dafs die Abwesenheit des Baryts und des Stron- tians in diesem Riickstande angenommen werden muis. Mit der salpeter - und salzsauren Lusung, die von der Kieselsaure und dem schwefelsauren Kalk abfiltrirt worden war, stellte

zu Kissingen. 4 47

man folgende Versuche an. Ein Theil der salpetersauren Losung wurde mit einer Losung von molybdansaurem Am- moniak in verdunnter Salpetersaure versetzt und gelinde erwarmt. Es entstand sehr bald eine Fallung von phosphor- saurem Molybdansaure - Ammoniak , wodurch die Gegenwart der Phosphorsaure erwiesen ist.

Eine andere Quantitat der salzsauren Losung wurde tnit etwas Salpetersaure gekocht, mit kohlensaurem Natron nahezu neutralisirt , dann init aufgeschliirnmtem kohlensaurem Baryt im Ueberschurs versetzt und damit unter haufigem Umschutteln 24 Stunden lang im Kolben digerirt. Dann wurde filtrirt, der Niederschlag gut ausgewaschen und derselbe in verdiinnter Salzsaure gelost. Durch vorsichtigen Zusatz von Schwefel- siiure entfernte man den Baryt aus dieser Losung und brachte sie dann im Wasserbade beinahe zur Trockne, loste in Was- se r , versetzte mit Weinsaure und Ammoriiak und filtrirte nach 12 Stunden von einer sehr geringen Fallung ab , die wahrscheinlich aus phosphorsaurem Kalke bestand. Das Filtrat versetzte man mit Schwefelammonium , digerirte damit im wohl verschlossenen Kolben einige “age lang, filtrirte sodann vom ausgeschiedenen Schwefeleisen ab , verdampfte das Fil- trat in der Platinschale unter Zusatz von etwas kohlensaurem Natron und wenig Salpeter, und erhitzte den Ruckstand schlierslich so lange zum schwachen Gliihen, bis er weirs ge- worden war. Derselbe wurde in Wasser unter Zusalx von wenig Salzsaure gelost, die filtrirte Losung mit Ammoniak bis zur schwach alkalischen Reaction versetzt und nach einiger Zeit von dcr entstandenen Fallung abfiltrirt. Der entstandene, sehr geringe flockig - voluminose Niederschlag war phosphor- saure Thonerde. Aus dem Filtrat schied sich auf Zusatz von etwas schwefelsaurer Magnesia und einer grokeren Menge Ammoniak nach langerem Stehen eine kleine Quantitlt yon phosphorsaurer Ammoniak - Magnesia aus , ein Beweis, dafs

10 *

der durch Ammoniak allein zuerst erhaltene Niederschlag phosphorsaure Thonerde vnd nicht Thonerdehydrat war, und noch melir Phosphorsaure vorhanden ist, als die Thonerde bindet.

Eine dritte Quarititat der salzsauren Losung wurde mit Ammoniak und Schwefelarnmonium gefallt, nach 24 Stunden abfiltrirt uud die Schwefelmetalle in Salpetersaure gelost. Die eine Halfte dieser Losung wurde mit kohiensaureni Na- tron ubersattigt, ztir Trockne gebracht und geschmolzen. Die geschmolzene Masse zeigte sehr deutlich die characteristische grune Farbe des mangansauren Kalis. Die andere Halfte der salpetersauren Losung wurde mit etwas Bleisuperoxyd erhitzt. Die Flussigkeit zeigte , nachdeni der Niederschlag sich abgesetzl hatte, die prachtvoll purpurrothe Farbe der Uebermangansaure.

Da der schwefelsaure Strontian in Wasser, welches vie1 Kochsalz enthalt, bedeutend loslicher ist, als in solchem Wasser, welches keine Chlormetalle enthali, so wurde eine besondere Quantitat des Gesammtriickstands (in Wasser losliche und unlos- liche Salze) mit uberschussiger Schwefelsaure abgedampft und zuletzt schwach gegluht. Sodann wurde die Masse rnit Wasser ausgelaugt und der in Wasser unliisliche Theil mit kohlensaurem Natron- Kali geschnrolzen. Die Schmelze wurde genau so behandelt, wie es oben bereits beschrieben ist.

Die salzsaure Losung der alkalischen Erden gab init Gypswasser versetzt nach einiger Zeit eine Trubung, Cole- stinwasser brachte keine Trubung hervor. Nach dieser Re- action ist die Gegenwart einer sehr kleinen Menge von Strontian anzunehmen.

Zur Prufung des in Wasser unloslichen Theils des Salz- riickstandes auf Fluor wurde derselbe gegliiht, dann mit reiner, gegluhter Kieselsaure, wie sie bei der Darstellung der Kie- selfluorwasserstoffs~ure erhalten wird , innig gemengt , die

w Kissinyen. i 49

Mischung in einem geraumigen Kolben mit concen trirter Schwefelsaure nach und nach ubergossen, langere Zeit ge- kocht und das sich entwickelnde Gas in Wasser, das etwas Ammoniak enthielt , geleitet. Das vorgeschlagene Wasser wurde bis zu einem klcinen Volumen abgedampft, au?s Neue etwas .Ammoniak zugesetzt , abfiltrirt , nochmals abgedampft und dann die Flussigkeit, die nur noch wenige Tropfen be- trug, mit Schwefelsaure im Platinschalchen iibergossen. Ein daruber gedecktes Uhrglas wurde an den Stellen, wo es vom Aetzgrunde frei war , schwach geiitzt, so zwar, dafs die Aetzung beim Anhauchen sichtbar wurde. Auf dern Filter war eine sehr geringe Menge von Kieselsaure zuruckgeblie- ben. Durch diese Reactionen ist die Gegenwart des Fluors erwiesen.

Untersuohurry der Ioslichen Sake

Die von den in Wasser unloslichen Salzen abfiltrirte Flussigkeit Cs. oben) wurde zum Kochen erhitzt und mit koh- lensaurem Natron so lange versetzt, als eine Flllung entstand. Das Filtrat theilte man in zwei Theile ; den einen verwendete man zur Aufsuchung von Brom, Jod, Salpetersaure und Bor- saure, den anderen zur Nachweisung von Ksli und Lithion. Die Flussigkeit war beim Fallen mit kohlensaurem Natron so weit verdunnt, dafs man keinen erheblichen Verlust an Lithion zu befiirchten hatte. Zur Aufsuchung der erwiihnten Sauren oder der sie vertretenden Elemente wurde die alkalisch re- agirende Flussigkeit so weit eingedampft , bis sich Kochsalz auszuscheidm begann. Die Mutterlauge wurde nun filtrirt und wiederum in zwei Theile getheilt , die eine Halfte wurde zur Trockne gebracht , mit Weingeist ausgezogen und der Ruckstand von dcr weingeistigen Losung in sehr wenig Wasser aufgenommen. In dieser Liisung konnte Bvom mit- telst Chlorwasser und Aether sehr deuflich nachgewiesen

150 L i e b i g , Unterwchung der Minernlquellaia

werden. Dagegen konnte die Jodreaction mit Starke und Chlorwasser selbst bei der grofsten Vorsicht nicht entschie- den hervorgebracht werden. Dagegen trat die blaue Farbung der Starke deutlich auf Zusatz von wenig in Schwefelsaure gelosler" salpetriger Saure ein , und eben so auf einfachen Zusatz yon reiner Salzsaure zu der mit Starkekleister ver- mischten Lauge. Entschiedener noch brachte eine Losung yon jodsaurem Kali, die mit Salzsaure versetzt war, die Re- action hervor. Diese Flussigkeit zeigte mit Starkekleister allein keinerlei Farbenveranderung. Wtirde sie aber mit der zu priifenden Mutterlauge vermischt und ein wenig kIarer Starkekleister dariiber geschichtet , so trat die blaue Farbe der Jodstarke sofort ein.

Die zweite Halfte dieser alkalisch reagirenden Mutter- huge wurde wiederum bis zur Salzausscheidung eingedampft, die auskrystallisirten Salze von der Mutterlauge getrennt und diese kochend abfiltrirt, Mit reiner, concentrirter Schwefel- saure und Eisenvitriollijsung wurde eine starke Reaction von Salpetersaure erhalten , ebenso wurde Indigolosung von der mit Schwefelsaure versetzten Lauge in belrachtlicher Menge entfarbt. Mit Salzsaure stark angesauert zeigten eingetauchte Streifen von Curcumapapier eine sehr lebhaft braune FIrbung, scharf abgegrenzt , so weit das Papier y o n der Fliissigkeit benetzt worden war. Uebergofs man die Mutterlauge mit Schwefelsaure und Alkohol, so war eine griine Farbung am Saume der Alkoholflamme wahrzunehmen, so dak die Gegen- wart der Borsaure erwiesen ist.

Zur Nachweisung von Iiali und Lilhion wurde der zweite Theil der inib kohlensaurem Natron gefallten Mutterlauge mit Salzsaure schwach angesauert, zur Trockne eingedampft und rnit Weingeist ausgezogen. In einem Theil der weingeistigen Losung entstand auf Zusatz von Platinchlorid ein betracht- licher Niederschlag yon Iialiumplatinchlorid. Der wei taus

BU Kissilagen. 151

grofsere Theil der weingeistigen Losung wurde abermals zur Trockne eingedampft und nun mit einer Mischung von gleichen Volumtheilen Alkohol und Aether ausgezogen. Der Alrohol- Aether wurde durch Abdampfen entfernt und man erhielt nun einen Salzruckstand, der vor dem Lothrohr und mit Weingeist die schon carminrothe Parbung der Flamme zeigte, die characte- ristisch fur das Chlorlithium und die meisten ubrigen Lithion- salze ist. Der Salzruckstand enthielt neben Chlorlithium noch kleine Mengen voii Chlormagnesium und Chlornatrium.

Die wasserige Losung wurde delshalb mit Aetzbaryt zur Trockne abgedampft, der Ueberschut des Baryts im Fil- trat durch Schwefelsaure entfernt und dann durch Zusatz von phosphorsaurem Natron , wenig caustischem Natron und Am- moniak eine reichliche Menge dreibasisch - phosphorsauren Lithions erhalten.

Untersuchiing des Sinters des Rakocsy’s und Pandur’s.

Der Sinter des Rakoczy’s und Pandur’s wurde in fol- gender Weise auf schwere Metalloxyde yepruft. Man loste grorsere Quantitaten desselben in Salzsaure , reducirte das Eisenoxyd in der Losung durch Eirileiten von schwefliger Saure vollstandig und liefs sodann langere Zeit einen Strom von Schwefelwasserstoff hindurchstreichen. Man erhielt einen tiefgelb gefarbten Niederschlag. Beirn Behandeln desselben mit Schwefelammoniurn blieb eine hochst unbedeutende Menge eines schwarzen Schwefelmetalls ungelost. Die geringe Quan- titat des Schwefelmetalls erlaubte nicht zu entscheiden , ob dasselbe Schwefelkupfer -Blei oder -Wismuth sei. Der in schcvefelammoniumhaltendem Ammoniak losliche Theil des Schwefelwasserstoffniederschlags fie1 auf Zusatz von verdunn- ter Saure abermals rein gelb nieder. Eine Prufung desselben auf Zinn und Antirnon ergab kein Aatinian und Zinn, Arsen

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aber lieb sich darin nachweisen. Mit Soda und Cyankalium im trockenen Kohlensauregasstrom erhitzt wurde ein schwa- cher Metallspiegel erhalten ”).

Die vom Scliwefelwasserstoffniedersctilag abfiltrirte Flus- sigkeit enthielt aus der Schwefelammoniumgruppe Eisenoxyd, Manganoxyd und Thonerde. Die Gegenwart dieser Metall- oxyde wurde nach den bereits beschriebenen Methoden dar- gethan. Zink konnte nicht nachgewiesen werden.

Die im Wasser aufsteigenden Gase bestehen hauptsach- lich aus Kohlensaure ; sie enthalten aufserdem Stickstoff und kleine Mengen yon Sauerstoff. Dieser ist nur in den aus dem Maxbrunnen aufsteigenden Gasen bestimmbar.

Quantitative Analyse.

Die quantitative Analyse des Wassers der drei Iiissinger Mineralquellen Rakoczy , Pandur - und Maxbrunnen wurde in gewohnlicher Weise ausgefiihrt.

Zur Bestimrnung des Gesarnmlquantums der fixen Bestand- theile wurden genau abgernessene Quantitiiten unter Zusatz einer gewogenen Menge von reinem kolilensaurem Natron mit geh6riger Vorsicht zur Trockne eingedampft und der Ruckstand bei ungefiahr 2000 im Luftbade getrocknet, bis sein Gewicht unverandert blieb.

Die Bestimmung des Chlors und Broms zusammen ge- schah als Chlor- und Bromsilber durch Ausfallen mit salpeter- saurem Silheroxyd nach dem Ansauern mit Salpetersaure.

Das Brom wurde nach der von F r . M o h r neuerdings beschriebenen Methode in einer Qumtitat Mutterlauge hestimmt,

*) Die Quantitat des Arsens in den untersucliten Oclrern ist sehr ge- ring und nicht beetimmbar.

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deren Verhiiltnifs zum Wasser bekannt war. Die Mutterlauge wurde mit Wasser verdunnt , mit Salpetersaure angesluert und eine genau gemessene Losung von salpetersaureni Silber- oxyd von bekannkm Gehalt hinzugefugt. Man digerirte das Ganze 24 Stunden lang unter ofterem Umschiitteln, decantirte die Fliissigkeit so oft, bis sie mit Silber nicht mehr getrubt wurde, und bestimmte das Gewicht des erhaltenen Brom- und Chlorsilbers. Aus dieser Zahl und dern bekannten Gewicht des angewendeten Silbers berechnete man den Brorngehalt. - Im Maxbrunnen ist derselbe so klein, dab er nicht mittelst dieser Methode zu bestimmen ist. Ebenso ist der Jodgehalt aller drei in Rede stehenden Quellen SO gering, dafs er in den Mutterlaugen derselben dem Gewicht nach nicht bestimmt werden konnte.

Die Schwefelsiiure wurde als schwefelsaurer Baryt nach dem Ansiiuern mit Salzsaure abgeschieden.

Die Phosphorsaure wurde aus der salpetersauren Losung des beim Kochen der Wasser entstehenden Niederschlags durch eine mit Salpetersaure versetzte Losung yon molyb- dinsaurem Ammoniak gefallt. Der gelbe Niederschlag von phosphorsaurem Molybdansiure -Ammoniak wurde in causti- schem Ammoniak gelost und daraus die Phosphorsiiure durch mit Salmitk versetzte schwefelsaure Magnesia als phosphor- saure Ammoniak-Magnesia ausgefallt. Die Salpetersaure wurde nach der Methode von P e l o u z e bestimmt, indem man eine gewogene Quantitat von Mutterlauge zu einer uberschussigen Losung von Eisenchlorhr in Salzsaure von bekanntcm Eisen- gehalt brachte, einige Minuten zum Kochen erhitzte und dann die Menge des noch vorhandenen Eisenchloriirs volumetrisch mittelst sauren chromsauren Kalis bestimmte. Zu diesem Endzweck wurde die mit Mutterlauge gekochte Losung des Eisenchlorurs bis zu einem gewissen Volum mit Wasser ver- d u n n t und dann die Titrirung mit einer ziemlich verdunnten

i 54 L i e b i g , Untersuchung der Mineralquellen

Losung von saurem chromsaurem Kali mehrmals in abgemes- senen Volumina’s der verdiinnten Eisenlosung wiederholt. Diese Art der Salpetersaurebestimmung gab in mehreren Versuchen sehr gut ubereinstimmende Resultate; sie zeichnet sich durch die Leichtigkeit und Schnelligkeit der Ausfiih- rung aus.

Die Totalmenge der im Wasser enthaltenen Kohlensiiure wurde erniittelt , indem man ein hestinimtes Volum Wasser an der Quelle in eine Mischung von Ammoniak und Chlor- baryum einflieken liels. Im erhaltenen Niederschlage wurde die Kohlensaure durch Austreiben mittelst Salpetersaure in einem passenden Apparate bestimmt. Nach Abzug der an Eisenoxydul, Kalk und Magnesia zu neutralen Salzen gebun- denen Kohlensanre erhielt man die Quantitat der sogenannten freien iind halbgebundenen Kohlenslure.

Zur Bestimmung der Kieselsaure wurde das Wasser mit Salzsaure schwach angesauert, dann mit Chlorbaryum die Schwefelsaure ausgefallt, das stark saure Filtrat zur Trockne gebracht und der Ruckstand mit Salzsaure und Wasser wie- der aufgenommen. Vor dem Abdampfen die Schwefelsaure auszuflllen ist vorlheilhaft, weil sich beim Auflosen der Salz- masse der ausgeschiedene Gyps nur schwierig liist und zu seiner vollstandigen Entfernung ein langes Auswaschen der Kieselsgure nothwendig wird.

Zur Bestimmung des Eisenoxyduls lieh man an den Quellen bestimmte Volumina’s von Wasser in eine Mischung von Ammoniak und Schwefelammonium flieben, frltrirte den Niederschlag ab, wusch die Flaschen mit Saure nach, loste in Salzsaure unter Zusatz von Salpetersaure , neutralisirte nahezu rnit kohlensaurem Natron , setzte essigsaures Natron zu und schied das Eisenoxyd durch Kochen ab. Dasselbe wurde nach gehorigem Auswaschen wieder in Salzsaure ge- lost und rnit Ammoniak gefallt.

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Zur Bestimmung der Totalmenge des Kalks und der Magnesia wurden gemessene Quantitaten Wasser rnit Salz- saure und etwas Salpetersaure angesauert, bis etwa zur Halfte eingedampft, die frcie Saure rnit kohlensaurem Natron beinahe neutralisirt und das Eisenoxyd durch Kochen rnit essigsaurem Natron abgeschieden. Im Filtrat wurde der Kalk mit oxalsaurem Ammoniak und die Magnesia rnit phosphor- saurem Natron und Ammoniak in der gewohnliclien Weise bestimmt. Ebenso wurde die Quantitat des kohlensauren Kalks und der kohlensauren Magnesia in dem durch langeres Kochen des Wassers erhalterien Niederschlage bestimmt. Beim Kochen wurde das verdunstete Wasser stets durch neues ersetzt.

Zur Bestimmung des Kalis und Nalrons wurde das Wasser im Kolben bis zur Halfte eingekocht, mit reinem krystallisirtem Aetzbaryt bis zur stark alkalischen Reaction vrrsetzt , damit eingedampft , init Wasser aufgenommen und abfiltrirt. Aus dem Filtrat wurde der Ueberschuk des Baryts und der Kalk durch kohlensaures und caustisches Ammoniak niedergeschla- gen, sehr geringe Mengen von Kalk dann noch durch oxal- saures Ammoniak. Die filtrirte Flussigkeit wurde nun im Wasserbade zur Trockne gebracht , gelinde gegluht und der Salzruckstand gewogen. Chlorkalium wurde sodann von Chlornatrium auf die bekannte Weise mittelst Platinchlorid getrennt und der Gehalt des Gemenges der Chloralkalien an Chlornatrium aus der Differenz gefunden.

Zur Bestimmung des Ammoniaks wurde das Wasser unter Zusatz einer gemessenen Menge Salzsaure in einer tubulirten Retorte bis auf ein sehr kleines Volum eingekocht, dann eine gemessene Menge Natronlauge hinzugefugt und das nun Uebergehende in Wasser aufgefangen , welches mit einem bestimniten Volum Salzsaure angesauert war. Die Destillation wurde fortgesetzt, bis die Fliissigkeit in der Retorte grofsten-

156 L i e b ig , Untmsuduiig der nlaneralquellen

theils verdampft war. Der in der Vorlage enthaltene Sal- miak wurde durch Abdampfen mit eineni bestimmten Mafs Platinchlorid in Ammoniumplatinchlorid ubergefuhrt und ge- wogen. Das Resultat dieses Versuchs wurde durch einen Gegenversuch corrigirt , dcr init denselben Volumina’s Salz- saure, Natronlauge und Platinchlorid angestellt wurde. Man brachte die geringe Menge von Ammoniumplatinchlorid, welche derselbe lieferte, von der zuerst erhaltenen in Abzug.

Die Bestimmung des Lithions geschah in folgender Weise. Eine hekannte Quantitat Mutterlarige, die sehr weit einge- dampft war, wurde mit dem doppelten Volumen 95procentigen Alkohols versetzt.

Man schied dadurch den grofsten Theil des noch ge- losten Kalkes als Gyps und ebenso den grofsten Theil des Kochsaixes ab. Die Salze wurden mit Weingeist nachgewa- scheii und dieser aus dem Filtrat und Waschwasser durch Abdainpfen verjagt. Die verhaltnifsmafsig nur geringen Men- gen von noch grlostern Kalk wurden durch neutrales orral- saures liali entfernt und das Filtrat mit reinern krystallisirtem Aetzbaryt bis zur stark alkalischen Reaction versetzt und in einer Silberschale damit aufgekocht. Die Menge der ausge- schiedenen Magnesia war sehr grofs. Die von derselben ab- filtrirte Flussigkeit wurde abermals tnit etwas Aetzbaryt ver- setzt, rs entstand Iwin weitere Fallung mehr. Man dampfte nun die Flussigkeit zur Trockne, nahm den Salzruckstand rnit kochendern Wasser auf, filtrirte und wiederholte diese Operation nochmals. Sodann entfernte man den Baryt durch Schwefelsaure , verdampfte in der Platinschale zur Trockne und gluhte gelinde zur Verjagung des Saureuberschusses und kleiner Mengen von Ammoniaksalzen.

Die Menge des erhaltenen Salzruc1~standt.s war nicht bedeutend. Die Salze des Kalis und Nalrons waren durch die Behandlung mit Alkohol griifstentheils entfernl. Man

z.u Kissingen. 157

loste die Salzrnasse in Wasser, filtrirte, setzte eine Losrtng von reinem phosphorsaurem Natron hinzu und dampfte im Wasserbade zur Trockne ab. Wahrend des Abdampfens erhielt man die Flussigkeit durch vorsichtiges Zusetzen von reiner, stark verdunnler Natronlauge bei schwach alkalischer Reaction. Die trockene Salzmasse wurde i n i t so vie1 heifsem Wasser ubergossen, als zur Losung erforderlich war; man fugte aber- mals einige Tropfen Natronlauge hinzu, dann ein dem Wasser gleiches Volum caustisches Ammoniak und liefs in gelinder Warme 12 Stunden im bedeckten Becherglase stehen. Nach dieser Zeit wurde abfiltrirt und das phosphorsaure Lithion mit Wasser und Ammoniak, wie die pliosphorsaure Ammoniak- Magnesia ausgewaschen. Die durchgelaufene Flussigkeit und das erste Waschwasser wurden abermals abgedanrpft; man erhielt noch eine kleine Quantitat des erwahnten Lilliion- salzes. Dieses wurde, nachdem man sein Gewicht genommen hatte, auf eineri Gehalt an Magnesia und Natron untersucht und von beiden Basen rein gefunden.

Die Gasanalyse ist ausgefuhrt nach der Methode des Herrn R. B u n s e n .

Die qualitative Analyse der Wasser des Rakoczy’s, Pandur’s und Maxbrunnens , sowie der Mutterlaugen aller drei und der sinterartigen Absatze der beiden ersten Quelleti ergab als Bestandtlreile derselben :

Sauren, oder sie Basen : vettretende Elamente :

Kali Chlor Natron Jo d Lithion Brom Ammoniak Fluor Magnesia Sch wefelsaure Strontian Phosphorsaure

158 L i e 6 i g , Untwsuclwpzg der Mineralquellen

Sauren, oder sie

Kalk Salpeterslure Eisenoxydul Borsaure Manganoxydul Kohlensaure Thonerde Kieselsaure

Arsensaure

Basen : vertretende Elemente :

organische Materie.

Nach den quantitativen Yerhaltnissen der Basen und Sauren geordnet finden sich darin :

a> in Wasser liisliche Verhindungen :

Chlorkalium Chlornatrium Bromnatrium Jodnatrium Salpetersaores Natron Borsaures Natron Chlorlithium Ammoniak Chlormagnesium Schwefelseure Nagnesia Schwefelsaurer Strontian Schwefelsaurer Kalk Fluorcalcium Kieselslure ;

b) in freier Kohlcnsaure liisliche Verbindungen : Kohlensaure Magnpsia Kohlensaurer Kalk Phosphorsaurer Kalk Rohlcnsarrres Eisenoxydul Kohlensaures Manganoxydul Phosphorsaure Thonerde.

Die so eben angefiihrten Bestandtheile sind sammtlicli im Rakoczy und Pandur enthalten; im Maxbrunnen sind sie alle mit Ausnahme von Slrontian, Fluor und Arscn ent- halten.

a% Kissingen. i 59

Analy tis che Belege. Die Menge der einzelnen Bestandtheile ist jedesmal aus dern

Wittel zweier Versuche herechnet. I . Ralsoczy. I. Chlor.

100 CC. Wasser gaben Chlorsilber . . . . . . 1,5892 1,5845

ZOO0 Granim Wasser enthalten Chlor . . . . . . 3,8994.

5399 CC. Wasser gaben Chlorsilber und Bronisilber 0,4498 4949 D n * * n 0 0,4486 Die Silberlosung giebt Chlorsiber . . . . . . . 0,4305 1000 Gramm Wasser enthalten Brom . . . . . . 0,0065.

3. Schwefelstizrre. 150 CC. Wasser gaben schwefelsauren Baryt . . . 0,2734

0,2710 lo00 Gramni Wasrer enthalten Schwefelstiure . . . 0,6187.

4. Salpelersdure. 2070 CC. Wasser gaben S a l p e t e r s h e . . . . . 0,01226

0,01232 1000 Gramm Wasser enthalten Salpeterslure . . . 0,0059.

5. Kohlensriure. 343 CC. Wasser gaben Hohlensaure . . . . . . 1,055

1 ,044 1,057

2. Brm.

lo00 Grin. Wasser enthalten freie und gebundene Kohlenslure 3,04573 lo00 Grm. Wasser enthalten an Basen zu neutralen Sal-

zen gebundene Kohlenslure . . . . . . 0,56721 freie Kohlenslure 2,47852

2,47852 Grrn. Kohlenslure = 1305,54 CC. bei 10°,7 und 760’”” Barom. (Ausdehnungscoefficient = 0,3719 Reg n.)

6. Kieselsawe. 1500 CC. Wnsser gaben Kieselsaurr . . . . , . 0,0196

0,0195 lo00 Grm. Wasser enthalten KieselsPure . . . . , 0,0129.

20650 CC. Wasser gaben pyrophosyhorsaure Magnesia 0,0856 1000 Grrn. Wasser enthalten Phosphorsaure . . . . 0,00258.

8. Eisenoxydul. 1300 CC. Wasser gaben Eisenoxyd . . . . . . 0,0282

loo0 Grm. Wasser enthalten Eisenoxydul , . . . , 0,0196.

7. Phosphorsciure.

0,0290

160 L i e b i g , Unterwchimq der Mineralquellen

9. Ealk. a, Gesammtrnenge.

150 CC. Wasser gahen lrohlensnuren Kallr . . . . 0,2062 0,2025

1000 Grm. Wasser enthalten Kalk . . . . . . . 0,7575.

500 CC. Wassev gaben kohlensauren Kallr . . . . 0,5310 0,5365

1OOO Grm. Wasser enthalten Kalk . . . . . . . 0,5936. 10. Magnesia.

a. Gesammtmenge.

b. Fallhar durch Kocben des Wassers.

150 CC. Wasser gaben pyrophosphorsaure Magnesia O,t410 0,1384

1000 Grm. Wasser enthalten Magnesia . . . . . 0,3363. Fdllbar durch Kochen des Wassers.

500 CC. Wasser gaben pyrophosphorsaure Magnesia 0,0124 0,0104

1000 Grm. Wasser enthalten Magnesia , . . . . 0,0082. I I. Ammoniuk.

2000 CC. Wasser gahen PIatin . . . . . . , . 0,0107 lo00 Grm. Wasser enthalten Ammonialr . . . . . 0,00091.

12. Lithion. 59929 CC:Wasser gaben phosphors. Lithion (3 LiO, PO,) 1,0966 iO00 Grm. Wasser enthalten Lithion . . . . . . 0,0069.

200 CC. Wasser gaben Chlorltalium und Chlornatrium 1,2308 1,2345

200 Cc. Wasser gaben Chlarkaliunr . . . . . . 0,0578 1000 Grin. Wasser enthalten Kali . . . . . . . O,i813

Natron . . . . . . 3,1005.

b.

13. Kali und A1atron.

11. Pandur.

1. Chtor. 100 CC. Wasser gahen Chlorsilber . . . . . . 1,4766

1.4730 lo00 Grm. Wasser enthalten Chlor . . . . . . . 3,6245.

5333 CC. Wasser gaben Chlorsilher und Bromsilber 0,4476 5921 CC. 0,4484 Die Silberlusung giebt Chlorsilher . . . . . . . 0,4305 1000 Grm. Wasser enthalten Brum . . . . . . 0,0055.

2. Brom.

3. Schwefelsdm. 150 CC. Wasser gaben scllwefelsanren Baryt . . . 0,2520

0,2516 1000 Grm. Wasser enthalten Schwefelsaure . . . 0,5726.

1880 CC. Wasser gabeu Saipetersiiure , . . . . 0,004288 0,0042 10

1000 Grm. Wasser enthalten Salpetersaure . . . . 0,00224. 5. Uohlensaure.

343 CC. Wasser gahen Kohlensaure . . . . . . 1,145 1,169 1,144

4. Snlpetersuure.

1000 Grni. Wasser enthalteu freie und gehundene Kohlensaure 3,33850 1000 Grm. Wasser enthalten an Basen zu neutralen Sal-

Zen gebundene Kohlensaure . . . . . . 0,48030 freie Kohlensaure 2,85820

2,85820Grm.Hohlensaure= 1505,5CC. bei 10°,7 und 760"" B.

1500 CC. Wasser gaben Kieselsaure . . . . . . 0,0060 0,0064

1000 Grm. Wasser enthalten Kieselslure . . . . , 0,0041.

19570 CC. Wasser gaben pyrophosphorsaure Magnesia 0,0744 1000 Grrn. Vl'asser enthalten Pboaphorsaure . . . . 0,0024.

8. Eisenoxydul. 1110 CC. Wasser gaben Eisenoxyd . . . . . . 0,0216

lo00 Grin. Masser enthalten Eisenoxydul . . . . 0,0172.

6. Kieselsdure.

7 . Phosphorsaure.

1100 ,, 93 9 93 . . . . . . 0,0210

9. Kalk. a. Gesammtmenge.

150 CC. Wasser gaben lrohlensauren Balk . . . . 0,1898 0,1825

lo00 Grm. Wasser enthalten Kallc . . . . . . . 0,6949. b. Fallbar dnrch Kochen des Wassers.

500 CC. Wasser gahen lcohlensauren Kallr . . . . 0,5040 0,5093

I000 Grm. Wasser enthalten Kallc , . . . . . . 0,5637. 10. Magnesia.

a. Gesammtmenge. 150 CC. Wasser gaben pyrophosphorsaure Magnesia 0,1302

0,1304 1000 Grm. Wasser enthalten Magnesia . . , . . . 0,3138.

Aniial. d. Chrmie u. Plimm. XCVII1. Ud. 2. Heft 11

16% t i e b ig , Untersetchung dw Mirceralquellen

b. Fiillbar dureh Kochen des Wassers. 500 CC. Wasser gaben pyrophosphorsaure Magnesia 0,0212

0,0209 loo0 Grm. Wasser enthalten Magnesia . . . . . . 0,0152.

11. Ammoniuk. 2000 CC. Wasser gaben Platin . . , . . . . . 0,0358 1000 Grm. Wasser enthalten Ainmoniali . , . , . 0,00384.

12. Lithion. 57422 CC. Wasser gaben phosphorsaures Lithion (3 LiO, PO,) O , W % fOOO Grin. Wasser enthalten Lithion . . . . . . 0,0058

13. Kali und Natron. 150 CC. Wasser gaben ChlorlcaIiurn und ChlorPatrinm 0,8712

0,8708 150 CC. Wasser gaben Chlorbalium . . . . . . 0,0372 lo00 Grm. M'asser enthalten Kali . . . . . . . 0,1525

Natron . . . . . . 2,9377.

111. Maxbruftneva.

1. Chlor. 500 CC. Wasser gaben Chlorsilber . . . . . . . 3,0382

3,0475 ZOO0 Grin. Wasser enthalten Chlor . . , . , , . 1,500.1.

2. Schwefelsawe. 300 CC. Wasser gaben schwefelsauren Baryt . . . 0,2174

0,2162 1000 Grm. Wasser enthalten Schwefelsiiure . . . . 0,2472.

3. Sulpetersciure. 4082 CC. Wasser gaben Salpekrsaure , . . . . 0,266947 5474 3, n II n . . . . . 0,290366 1000 Grin. Wasser enthalten Salpetersiure . . . . 0,0540.

4. Kohlensriurc. 343 CC. Wasser gaben Kohlenstiwe . . . . . . 0,958

0,963 0,969

1000Grm. Wasser enthalten freie und gebundeneKohlensaure 2,79903 1000 Grni. Wasser enthalten an Basen zu neutralen Sal-

Zen gehundene Kohlensiure . . . . . . 0,30255 freie Kohlensaure 2,49648

2,49648 Grin. Kohlensaure = 1307,9 CC. bei 9O,2 und 760'"" B.

zw Kissingen. 163

5. Kieselsciure. iO00 CC. Wasser gaben KieselsSiure . . . . . . 0,0092 loo0 Grm. Wasser enthalten Kieselsaure . . . . . 0,0091.

6. Phosphorsitwe. 20737 CC. Wasser gaben pyrophosphorsaure Magnesia 0,0624 1000 Grm. Wasser enthalten Phosphorsaure . . . . 0,0019.

7. Kalk. a. Gesammtmenge.

500 CC. Wasser gaben kohlensauren Kallr . . . . 0,3568 0,3535

1000 Grm. Wasser enthalten Kalk . . . . . . . 0,3964.

500 CC. Wasser gaben ltohleusauren Kalk . . . . 0,3078 0,2968

too0 Grm. Wasser enthahen Kalk . . . . . . . 0,3373.

b. Fgllbar durch Kochen des Wassers.

8. Magnesiu. a. Gesammtmenge.

500 CC. Wasser gaben pyrophosphorsaure Magnesia 0,2054 0,2046

to00 Grm. Wasser enthalten Magnesia . . . . . 0,1486.

500 CC. Wasser gaben pyrophosphorsaure Magnesia 0,0262

lo00 Grm. Wasser enthalten Magnesia . . . . , 0,0178.

b. Durch Kochen des Wassers.

0,0212

9. Ammoniuk. 1845 CC. Wasser gaben Platin . . . . . . . . 0,0094 lo00 Grm. Wasser enthalten Ammoniak . . . , . O,OOO85.

10. Lithion. 61122 CC. Wasser gaben phosphorsaures Lithion

(3 LiO, PO,] . . . . . . . . . . . 0,0330 1000 Grni. Wasser enthalten Lithion . . . . . . 0,0002.

11. KaP und Nutron. 500 CC. Wasser gaben Chlorkalium nnd Chlornatrium 1,2470

1,2506 500 CC. Wasser gaben Chlorkalium . . . . . , 0,0745 lo00 Grm. Wassar enthalten Kali . . . . . . . 0,0938

Natron . . . . . . 1,2441.

11 *

164 L i r b i g Untersuchung der Mineralquellen

Zusammenseteung der Kissinger Mineralwasser. In 100 Liter (= 93+ bayr. Mars) sind der Analyse nilch A.

in Grammen (560 Grm. = 1 Pfund bayr.] enthalten : Rakoczy Pandur Maxbrunnen

Chlor . . . . . . . . . . . 389,94 362,45 150,04 Brom . . . . . . . . . . . 0,65 0,55 Spuren Jod . . . . . . . . . . . Spuren Spuren W

Fluor . . . . . . . . . . 97 9 Nicht narh- weisbar

KohlensCure, freie . . . . . . 247,85 285,88 249,65 n gehundene . . . . 56,72 48,03 30,25

Schwefelsaure . . . . . . . 61,87 57,26 24,72

Borsaure . . . . . . . . . . Spuren Spuren Spuren Salpetersaure . . . . . . . . 0,59 0,23 5,40

Phosphorsaure . . . . . . . . 0,26 0,24 0,19

Kiesels'dure . . . . . . . . . 1,29 0,41 0,91 Kalium . . . . . . . . . . 15,05 12,67 7,79 Natrium . . . . . . . . . . 230,11 218,20 90,19 Natroii . . . . . . . . . . 0,34 0,13 3,12 Lithium . . . . . . . . . . 0,31 0,26 0,09 Ammonialr . . . . . . . . . 0,09 0,38 0,08 Magnesium . . . . . . . . . 7,86 5,48 1,73 Magnesia . . . . . . . . . 19,87 20,19 8,46 Kalk . . . . . . . . . . . 75,75 69,49 39,64 Strontian . . . . . . . . . Spuren Spuren Richt nach-

weisbar Thonerde . . . . . . . . . Spuren Spuren Spuren Eisenoxydul . . . . . . . . 1,96 1,72 Spuren klanganoxydul . . . . . . . . Spuren Spuren Nicht narh-

weisbar. Arsen . . . . . . . . . . W 1) s

B. In 200 Liter sind an Salzen in Grammen enthalten (in der Ordnung, wie sie beirn Abdainpfen erhalten werden) :

a. In wagbarer l e n g e : Rskoczy Pandur Maxbrunnen

Kohleusaures Eisenoxydul . . 3,158 2,771 Spuren Kohlensaure Magnesia . . . . 1,704 4,479 7,302 Kohlensaurer Kak . . . . . 106,096 101,484 60,232 Phosphorsaurer Kalk . . . . 0,561 0,522 0,413 Kieselsaure . . . . . . . 1,290 0,410 0,910 Schwefelsaurer Kallr . . . . 38,937 30,044 13,811 Chlornatrruin . . . . . . . 582,205 552,071 228,193

zu Kissiqera. 165

Uebertrag Schwefelsaure Magnesia Chlorlralium . . . . Bromnatrium . . . . Salpetersaures Natron . Chlorlithium . . . . Ammoniak . . . . .

Chlormagnesium . . .

. . . . . .

. . . -7s . . . . . . . . . . . . . . .

Rakoczy 733,951 58,839 28,690 30,379 0,838 0,931 2,002 0,091

Pandur 691,781 59,777 24,140 21,163

0,709 0,353 1,680 0,384

Naxhrunnen 310,861 25,060 14,850 6,662

8,520 0,058 0,085

-

h. In unwagharer Menge : Jodnatrium . . . . . . . Spuren Spuren Spuren Borsaurcs Natron . . . . . n n ), Schwefelsaurer Strontian . . . ,) Nicht nachw. Pluorcalcium . . . . . . . n v n Phosphorsaure Thonerde . . . n 7, Spuren Kohlensaures Manganoxydul . . n o Nicht nrchw. Arseu . . . . . . . . . n n n

. . . . . n n Spuren Organische Materie Summe d. nichtfliichtigen Bestaudth, 855,630 799,603 366,011 *)

__

Directe Bestimmung . . . . . 838,788 796,990 366,214.

C. In e inem Pfunde = 7680 Gran sind enthalten : a. In wagharer Menge :

Kohlensaures Eisenoxydul . . . Hohlensaurer Kalk . . . . . Phosphorsaurer Kalk . . . . Kieselsanre . . . . . . . . Schwefelsaurer Kalk . . . . Chlornatrium . . . . . . . Schwefelsaure Magnesia . . . Chlorkalium . . . . . . . Chlormagnesium . . . . . . Bromnatriurn . . . . . . . Salpetersaures Natron . . . . Chlorli thium . . . . . . . Ammonialr . . . . . . . .

Kohlensaure Magnesia . . . . Rakoczy 0,2425 0,1309 8,1482 0,0431

2,9904 44,7133

4,5088 2,2034 2,3331 0,0644 0,0715 0,1537 0,0070

0,099 1

Pandur 0,2028 0,3439

0,0401 0,031 5 2,3074

42,3990 4,5908 1,8539 1,6253 0,0544 0,0271 0,1290 0,0295

7,7939

Maxhriinnen Spuren 0,5608 4,6258 0,031 7 0,0698 1,0607

17,5252 1,8246 1,1405 0,5116 Spuren 0,6543 0,0044 0,0653

b. In unwiigbarer Menge : Jodnatrium . . . . . . . . Spuren Spuren Spuren Borsaures Natron . . . . . Y w n

*) In der Summe ist das Anrmoniak nicht n~itgecahlt.

166 S f e n h o u s e, Untersuchlrng einiger

Rakoczy Pandur Maxbrunnen Schwefelsaurer Strontian . . . Spuren Spuren Nicht nachw. Fluorcalcium . . . . . . . 9 n a

Phosphorsaure Thonerde . . . n Y$ Spuren Kohlensaures blanganoxydul . . a w Nicht nachw. Arsen . . . . . . . . . a a n

Summe der fixen Bestandtheile 65,7024 61,3991 28,0094 *) Directe Bestimmung . . , . 64,4189 61,2088 28,1252.

Organische Materio . . . . I) n Spuren

Gesammtvolum der freien und halbgebundenen Kohlen- saure bei der Quellentemperatur und 760"" B.

Rakoczy Pandur Maxbrunnen In 100 Liter Wasser . . . . 130554CC. 150550 CC. 130790CC. In i Pfund=32Cuhikzoll Wasser 41,77 CZ. 48,17 CZ. 41,85 CZ.

Die im Wasser aufsteigenden Case enthalten in 100 Volumina's :

Kohlensffure . . . . . . . 96,i 98,i 85,6 . . . . . . . . ,o Sauerstd - - Stickstoff . . . . . . . . . 3,9 139 13,4

100,o 100,o 100,o.

a) In Centesimalgraden . . . 1O0,7 1O0,7 90,2

Rakoezy Pandur Maxbrunnen

- Specifischee Gewicht . . . . . 1,00734 1,00660 1,00341.

Temperatur der Quellen :

b) In Reaumur'schen Graden S0,56 8O,56 7O,36.

Untersuchung einiger Pflanzenproducte aus Indien : von J. Stenhouse.

(Geleeen vor der Royal Society zu London am 6.,:December 1855.)

Der Gefalligkeit meines geehrten Freundes Dr. R o y l e verdanke ich eg, dafs ich aus der reichhaltigen Sammlung des Ostindia- Hauses diejenigen Pflanzenproducte auswahlen konnte, deren Untersuchung von besonderem Interesse eu

*) In der Summe jet das Ammoniak nicht mitgezahlt.

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