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Variabler Reifenfülldruck an Traktoren: Kosten und Nutzen? Traktoren haben große Räder, denn die Gewichts- und Zugkraftabstützung im
nachgiebigen Boden ist ein Engpass. Es gilt: Tiefe Spuren und Schlupf zu vermindern.
Radpanzer, wie der russische „BTR 90“, der US- Army- „Stryker“ oder der Nato-
„Boxer“, nutzen variablen Reifendruck, CTIS = Central Tire Inflation System.
Reifenempfehlung bei Traktoren:
Mit flankenhohen, radialen Reifen und variablem Reifendruck werden bis 10 %
Kostenvorteil (8 % weniger Diesel; 20 % längere Reifenbetriebsdauer) und ca. 10 %
höhere Flächenleistung mit kürzerer Maschinenlaufzeit als Mehrleistung erschlossen.
Beispiel: Fendt Variogrip am Großtraktor 800, 900 und (Serie) beim 1.000er Fendt:
Ca. 12 T€ Investition, Nutzen ca. 50 T€ in der typischen Betriebszeit von 10 Jahren.
Bedingung für den Gewinn: fachkundiger Fahrer, variabler Reifendruck, gezogene
Bodenbearbeitung und > 800 Jahresbetriebsstunden.
Bei der Nutzenkalkulation kann man die Dieseleinsparung in €/h mal 3 rechnen.
Variabler Reifendruck an Traktoren + Armeefahrzeugen: Kosten + Nutzen?
Bei den Armeen zählen mehr Straßenfahrsicherheit, bessere Geländegängigkeit,
Pannensicherheit auch bei Beschuss durch Stützringe im Reifen, niedrigere
Betriebskosten im Vergleich zum Kettenpanzer.
Beim überwiegenden Traktoreinsatz auf Straßen mit Mulcher und für Holzhacker und
bei überwiegend zapfwellenbetriebenen Geräten ist variabler Reifenfülldruck meistens
nicht rentabel.
Beim NATO- Militär sind aktuelle Radfahrzeuge (2018) mit CTIS ausgerüstet.
Eagle IV
Fuchs 6x6
Boxer 8x8
mit variablem
Reifendruck
Bild: Syegon- CTIS- Terminal im Eagle IV
Syegon ist Zulieferer für Militärfahrzeuge
www.nexter-
group.fr/en/syegonr/presentation-syegon
Mit guter Reifenwahl und variablem Reifendruck werden ca. 10 % Kostenvorteil und
ca. 10 % Mehrleistung erschlossen. Neben den Kostenvorteilen sind die geringeren
Schadverdichtungen im Boden und die besseren Erträge ein wichtiger Pluspunkt mit
Mehrwert. (Dieseleinsparung x 3 = Nutzen)
Folie 4 (10/2011)
Straße Feldweg Weinberg
Anforderungen der Winzer für variablen Reifendruck auf der Straße + im Weinberg
Hoher Straßendruck im Reifen:
Mehr Lenkstabilität,
Sicheres Bremsen,
Weniger Rollwiderstand,
Weniger Dieselverbrauch,
Weniger giftige Abgase,
Mehr Gesundheitsvorsorge
Niedriger Felddruck im Reifen:
Bessere Steigfähigkeit, mehr Sicherheit,
Mehr Bodenschutz, mehr Ertrag,
1/3 mehr Kontaktfläche halbiert Spurtiefe,
Weniger Schlupf, weniger Bulldozingeffekt,
Mehr Fahrerkomfort, längeres Reifenleben,
Rücken- + Maschinenschonung,
1 € investieren: 3 € gewinnen
Mit flacheren Spuren lässt sich ein Anhänger leichter ziehen. (weniger Bulldozing).
Bei 1 bar wird 1 Tonne (t) Zugkraftbedarf benötigt, bei 4 bar 1,7 Tonnen/Rad.
4 Räder brauchen mit 1 bar 4 t Zugkraft; mit 4 bar werden 6,8 t gebraucht.
Bei 4 t Zugkraftbedarf zieht ein 120 kW Schlepper den Anhänger; bei 6,8 t
Zugkraftbedarf ist ein 160 kW Schlepper nötig.
Folie 7 (10/2011)
Diesel z.B. 25 Liter/h
Auspuff
KühlerGetriebe,
Achsen
Schlupf
Rollwiderstand, Spur,
Bulldozing
Zugleistung 0-25 %
Bodentragfähigkeit Spurtiefe Verdichtung
Bodenbelastung mit 2 Merkmalen
• Radlast (t)
• Kontaktflächendruck (bar)
Bodenverdichtung verursacht:
• Pflanzenertrag
• Gewinn
• Fruchtbarkeit
Quelle: Sommer, VDI 6101
• mehr Dieselverbrauch
• mehr Wassererosion
• schlechtere Düngernutzung
• mehr Klimagasfreisetzung
Reifendruck in bar 0 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0
40
42
44
46
48
50
52
54kN
42 kN Zugkraft bei 1,6 bar
52 kN, 0,8 bar
Zugkraftbedarf kN
Mehr Bodenkontaktfläche bringt mehr Zugkraft, weniger Schlupf und flachere Spur.
Flache Spuren erfordern weniger Verdichtungsarbeit + weniger Zugkraftbedarf
Die Vorteile: mehr Zugkraft + weniger Bedarf addieren sich: 10 % geringere Kosten
-1
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0
0,2
0,4
1,6 bar 10 km / h
0,8 bar 10 km / h
Vergleich der Erschütterungen bei einer Traktorfahrt mit 10 km / h:bei 1,6 bar Reifendruck: starke Erschütterungen und Gesundheitsgefahr; bei 0,8 bar Reifendruck: aktivierte Reifenfederung und mehr Fahrkomfort
g =
Ers
ch
ütt
eru
ng
en
Traktor, Fahrer, Feldweg und Geschwindigkeit gleich Prof. Volk, FH-Soest
Ziel: effiziente Zugleistung im Acker mit unter 10 % Schlupf.
Niedriger Reifendruck, Traktor zum Gerät passend,
Auf die Bodentragfähigkeit angepasster (Front-) Ballast,
Fachkundiger Fahrer mit Boden- + Maschinenwissen.
Über 10 % Schlupf: Spuren, Schadverdichtungen,
Dieselverschwendung, hohe Maschinenkosten und
geringere Flächenleistung mit niedrigerem Ertrag
3 – 10 % Schlupf
Spuren kosten Diesel: 1. beim Befahren (Bulldozingeffekt = Erdkeil vor den Reifen)
2. Tiefere Spuren ( + 1 cm tiefere Spur kostet + 10 % mehr Diesel.
3. beim späteren Auflockern, denn 1 cm tiefere Bearbeitung erfordern 150 Tonnen / ha
Erdbewegung. Bei 1 + 2 + 3 wird Diesel verheizt und mehr Schadgase freigesetzt.
Fazit: Variabler Reifendruck spart 10 % Diesel, verbessert die Zugleistung und damit
die Flächenleistung. Pauschal sind 10 % Kostenvorteil + Leistungsgewinn erreichbar.
Reifen sind die Arbeitsschuhe des Traktors:Leichtes Rollen auf der Straße mit hohem Straßendruck, (z.B. 1,8 bar)
mehr Zugleistung bei weniger Dieselverbrauch mit Ackerdruck (z.B. 0,8 bar)
Youtube-Video: FendtTV/VarioGrip….
FENDT 828 VarioGrip – Dieselverbrauch in Liter / Hektar (ha)
Dieselverbrauch: 1,8 bar = 108,3 % = 13,5 Liter / ha
Dieselverbrauch: 1,3 bar = 104,3 % = 13,0 Liter / ha
Dieselverbrauch: 0,8 bar = 100 % = 12,5 Liter / ha.
FENDT 828 VarioGrip – Produktivität:
Tiefe Bodenbearbeitung mit variiertem Reifendruck mit 1,8 bar, 1,3 bar und 0,8 bar.
Mit Ackerdruck im Reifen wird die Motorkraft besser auf dem Boden abgestützt, also
wirksamer in Zugarbeit umgewandelt.
Fazit: es wurden 8 % mehr Fläche bearbeitet und zusätzlich 8 % Diesel eingespart.
Der Kostenvorteil bei der gezogenen Bodenbearbeitung durch VarioGrip beträgt ca.
10 € / Traktorstunde. (Fendt 828 mit Köckerling Grubber + Fahrer: 100 € / Stunde)
Quelle: ETA- Messungen 2014
XM 108 650 / 65 R 42
0
10
20
30
40
50
0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6
Reifendruck in bar
Diesel l/ha Zugleistung kW
Der Wirkungsgrad der Energiewandlung aus Diesel steigt von 11 % auf 19 %.
Zugleistungsdaten im Acker mit gleichen Reifen, aber variablem Reifendruck.
XM 108 650 / 65 R 42
18,917,8
15,8
12,7 12,2 11,6
0
5
10
15
20
0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6
Reifendruck in barDieselwirkungsgrad in % (Zugleistung kW/Dieselenergie kW)
Wirkungsgrad der Dieselnutzung %
Zugleistung kW
Dieselverbrauch l/ha
Reifendruck bar
Etwa 10.000 Landwirte setzen variablen Reifendruck
ein. Landwirte kaufen RDA für ca. 5.000 – 12.000 €
Bester Traktor - Reifenfülldruck in bar für:
Acker Straße
0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2
Folie 18 (10/2011)
13
14
15
16
17
16,5
14,9
14,1
John Deere 6930, 185 PS, 7,6 t mit Michelin XeoBib; Geschwindigkeit 40 km/h; Straßenfahrt
0,4 bar 1,0 bar 1,6 bar Reifendruck
Prof. Volk, Soest
Mai 2010
Der Dieselverbrauchsunterschied zwischen
0,4 bar und 1,6 bar Reifenfülldruck
beträgt 2,4 Liter Diesel / h oder 17 %.
Der Dieselverbrauchsunterschied zwischen
0,4 bar und 1,0 bar Reifenfülldruck
beträgt 1,6 Liter Diesel / h oder 11 %.
der Dieselverbrauchsunterschied zwischen
1,0 bar und 1,6 bar Reifenfülldruck
beträgt 0,8 Liter Diesel / h oder 6 %.
Dieselverbrauch
Liter / h
Michelin XeoBib
Vorderachse VF 600/60 R28, Radlast 1,4 t
Hinterachse VF 710/60 R38, Radlast 2,4 t
Traktormasse 7,6 t
XeoBibStraße0,4bar-1,6barMai2010
Der Dieselverbrauch auf der Straße durch Ackerdruck steigt auf 117 %
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