Vorläufige Mittheilung

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fiihriing der Analyse desselben darauf beschrankt, folgende Worte hiitziizufiigen:

>Die Analyse beseitigt den Zweifel, dass man es hier mit

Nach jener Zeit erinnere ich mich nicht. dass ich mich jemals weiter mit diesem Salze beschlftigt iind- noch weniger . dass ich mich iibey seine Nator fiir oder gegen die Ansicht des Hrn. Clai is ge- aiissert hiitte.

Icli wfirde wohl dir Worte dea Hrn. Cla i i s nicht weiter beriick- uichtigt habeti, wenn es das erate Ma1 wiire. dass Hr. Clans darin seineii Gefallen findet . mich (ich weis* iiicht mit welcher Kenntniss des Sarhverhaltes) iii eine Polemik zii verwickelit. die mir vollkommen fremd i d .

einem basischen Salze zu thun gehabt hRtte.<

P a l e r m o , den 16. Mai 1883.

266. T h e o d or W i lm : Vorlauflge Mittheilung. (Eingegangen ilni 25. Mai )

Im Verlanfe einer Arbrit iiber analytische Bestimrnung der Platin- metalle im Platinerz, wobei verschiedene Methoden in Anwendung k a m w , bin ich auf rineit eigenthiimlichen Kiirper gestossen , dessen Charakter sowohl als chemische Natur mir bis jetzt, trotz zahlreicher Versuche noch nicht gelurigen ist endgiltig festzustellen. Weit entfernt davon. schon jetzt die Frage zii entscheiden. ob dir Berechtigung vorliege, diescn rtoch so nnvollstiindig iintersrichten I(6rpc.r fiir die Verbindung eines neuen Elements mizusehen, erlaube ich niir deniioch achon jetzt eirie knrze vorliiufige Mitthciliing der Umstiinde, uiiter welchrit icli jenen IGirper whalten habe. sowie iiber sein Verhnlten gegeniiber eiiiigeit Reaqentiea zii inaclien. weil ich rnir angesichts der durch die Sommerferien fiir liingere Zrit nnterl)rochenen Arbeiten nur das Recht der eitigehenclen LJiitersnchung der fraglichen Verbindung rorbelialteu Iniicltte, ein Stitdiuni, welches uni so mehr Zeit i n Aii- spriich nehritcn diirfte, als nirinche Eigentltiimliclikeiten jenes Kiirpers, wie aus folgender kurzw Reschrcibiing zti erqehen, hie und da aiif eine Aiialogie desselben mit den seltensten Elementen, wir Thorium, Titan, Tantal und Niobiiini deutet, wodurch wiederum eine twentuelle geiiaucw Vergleichilng mit jenen so schwer beschaff baren Praparnten erheischt wird : mdererseits aber bei der verhaltnissmiissig geringeri Mengr , in deuen die unbekannte Vrrbindting in1 Platinerz vorkornrnt, zur Gewiiinung einer griisseren Portion derselben die Bearbejtung betriichtlicher Quantitiiteii des theitren und selbst bei nns immer

schwieriger zu habenden P l a h e r z e s (zirmal von derselben Fundstatte) niithig ist.

Von verschiedenen zur moglichst exakten Trennung der Platin- metalle van allen anderen Beimengungen des Erzes angewandten Me- thoden, iiber welche ich demnachgt zu berichten hoffe, habe ich genauer die Einwirkung von kohlensaurem Baryt auf die Erzliisung untersucht, da es mir besnnders darauf ankam, die storenden Verun- reinigungen von Eisen, Kupfer, Blei vorweg zu entfernen, welche be- kanntlich zum Theil mit in den Niederschlag der Platinmetalle durch Salmiak hineingehen und nach erfolgter Reduktion der Doppelsalze zn Metal1 sich nicht vollstandig darch Ausziehen mit Sauren von den Platinmetallen trennen lassen.

Eine bestimmt,e abgemessene Menge des vom Osmium - Iridium durch Filtriren getrennte Erzlosung wurde mit einem Ueberschusse von geschlammtem kohlensauren Raryt in der Kalte gefallt. - Es zeigte sich, dass nur in Bezug auf das Platin allein die Trennung von den unedlen Beimengungen auf diese Weise eine vollstindige zu sein scheint, dass aber je nach der Temperatnr und Dauer der Ein- wirkung des Barytsalzes wahrscheinlich verschieden grosse Antheile der iibrigen Platinmetalle in den Barytniederschlag eingeben. - Nach quantitativein Auswascheii des Barytniederschlages wurde dieser in Salzsgure gelkst, die Losung filtrirt und heiss wiederholt rnit Schwefel- wasserstoffgas gesattigt. - In dem so entstandenen Niederschlage tinden sich ausser allem Kupfer und Spuren vnn Blei auch alle Platin- metalle, soweit sie durch kohlensaures Baryum mit niedergeschlagen waren, also Palladium, Iridium, Rhodium und Ruthenium im Verein aber rnit dem unbekannten Kiirper, ein Umstand, der von vornherein gegen eine Analogie desselben rnit einem der oben genannteii seltenen Elemente spricht, da jene bekanntlich aus saurer Liisung durch Schwefelwasserstoff nicht tgllbar sind.

Die von der nnch Rhodium enthaltenden Fliissigkeit abfiltrirten Schwefelmetalle werden durch Wasserstoff rediicirt, zuerst mit Salpeter- saure, dann rnit Konigswasser erschiipft und der unliislich bleibende schwarzgraue Riickstand nach Wii h ler’s Methode niit Clilornatriiim gemengt im feuchten Chlorstrom aiifgeschlossen. - Nach Hntfernung der leichtloslichen Doppelsalze aus der Schmelze bleibt ein. hellgraues unliisliches Pulver zuriick , welches der weitcren Einwirkung VOII

NaCI + C1 widersteht. Schmilzt inan das Pulver niit eiuem Ueber- schusse von reinem knhlerisaureil Natrium, so bleibt nach dem Auf- losen der Schmelze in Wasser oder SalzsLure ein ziemlich schwerer schneeweisser mikroskopiscll undeutlich krystallinischer Niederschlag, wahrend vorher demselben beigemengtes Ruthenium und Eisen in Lksuiig gehen. - Ails diesem weissen hijchst bestandigen Kiirper, welcher aller Wahrsclieinlichkeit nach ein Oxyd vorstellt, ist es niir

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noch nicht gelungen, eine Iosliche Verbindung darzustellen, um deren Reaktionen rnit solchen anderer bekannter Elemente zu vergleichen. - Die Gewinnung dieses Korpers nus dem Niederschlage durch Schwefelwasserstoff deutet auf ein Element rnit metallischen Eigm- achaften; wrlche Verbindungsform aber das eventuell entstandene Sulfid durch die spatere Einwirkung voii Chlor uiid Chlornatrium aitgrnommen, bleibt ungewiss. - Nur Dank der auaserordenthhen Restandiglceit und Inditferenz jenes weissen Ptilvers, dessen Menge nicht 0.4 g iiber- stieg, kontite ich zahlreiche Schmelzungen und andere Versuche damit anstellen, ohiie sichtbar an Material zu verliereii, insofern ich irntuer wieder auf die einfachste Weise das ursprungliche ziemlich schwere weisse Piilver zuriickgewann, Weder durch Schmelzen mit einem grossen Ueberschuss von reiner Soda, oder Aetzkali noch mit saurem schwefelsauren Kalinm scheint der fragliche Korper eine Umwandlurig 211 erfahren oder in eine losliche Verbindung iiberzugehen; lost man div betreffendeli Schrnelzen in Wasser oder Salzsaure , so scheidet 6idi wieder das weisse Pulver unloslich aus, vermuthlich in unver- iindrrter Form; dieses wird weder von Ammoniak und Alkalien, noch durch Sauren, selbst Kiinigswasser, gelovt oder angegriffen; nur heisse coricentrirte Schwefelsaure giebt damit eine klnre Losung, allein der geringste Wasserzusatz geniigt schon, um das weisse Pulver unliislicb daraus abzuscheiden; selbst durch Eingiessen der kalten sauren Losung in vie1 kaltes Wasser unter Vermeidung von ErwCrmung gelingt es nicht eine Liisung darzustellen , da augenblicklich das urspriingliche unverandertr weisse Pulver, wie es scheint, qnantitativ ausfallt. - In trockenem Zustande i l l Wasserstoffgas erhitzt, andert sich das Gewicht nicht, nur die weisse Farbe geht nach und nach in eine graue iiber, ebenso beim blossen Gliihen des Pulvers an der Lrtft. - Der so grnu gewordene IGirper behalt dieselbe Farbung und con- stantes Gewicht selbst nach dern Gliihen in Sauerstoff.

Auch in wassriger Fluorwasseratoffsaure 16st sich diese Ver- bindung nicht; es geht aber eine Umwandlung des vorher beiiiahe amorphen Pulvers vor sich , indern daraus schiine glanzende durch- sichtige mikroskopische Nndeln gebildet werden, welche aber in Wasser unliislich sind und auch durch Abdampfen der iiberschussigen Fluor- wasserstoffsaure sich allrnahlich unter Grautkburig zu zervetzen scheinen. - Ein tliichtiges Fluorid - wie beim Tantal - scheint sich hierbei nicht zu bilden. - Hehaiidelt man die graue undeutlich krystallinische Masse rnit concentrirter Schwefelsaure und giesst die kalte Losung in kaltes Wasser, so scheidet sich das urspriingliche Pulver unveriilidert aim, welches aber wahrscheinlich in Folge organischer Beimenguiigen aus der in Kautschiikflaschen aufbewahrten FluorwasserstoffsBure als scliinutzig briiunlichgrauer Niederschlag erscheint; es geniigt aber ein blosses Umschrnelzen rnit Soda oder Kaliumbisulfat und Lijsen der

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Schmelze in Wasser oder Salzsaure, urn das ursprungliche Pulver in blendend weisser Farbe anscheinend quantitativ zuruckzuerhalten.

Auch nach anhaltendem Digeriren dieses Korpers mit fluorwasser- stoffsaurem Fluorkalium nebst Fluorwasserstoffsaure vermochte ich keine liisliche Doppelverbindung darzustellen ; es schien sich nur ein geringer Theil unter Vergrosserung seines Volurns zu eipem unlos- lichen undeutlich rnikroskopisch krystallinischen Pulver umzuwandeln; aus diesem Gemenge liess sich selbst nach Iiingem Erwarmen rnit vie1 Wasser unter Zusatz von Salzsaure Nichts in Losung bringen. - Durch Behandeln mit Schwefelsaure und Wasser und Umschmelzen mit Soda, wie oben angegeben, konnte ich wiederum die angewandte Substanz zuriickgewinnen.

Die Phosphorsalzperle wird durch diesen Korper weder gefarbt noch getriibt, sondern bleibt in der Hitze wie in der Kalte klar und farblos.

Laboratorium der Kaiserlichen S t . P e t e r s b u r g , im Mai 1883. Ingenieur -Akademie.

257. E. Renouf: Ueber einige Derivete dee Triphenylmethane. mittheilung aus dem chem. Laborat. d. K. Akad. d. Wissensch. eu Miinchen.]

(Eingegangen an1 28. Mai.)

I. P a r a l e u k a n i l i n u n d L e u k a n i l i n . Durch die yon O t t o F i s c h e r (diese Berichte XV, 676) mit-

getheilte Darstellungsweise des Paraleukanilins ist diese wichtige Ver- bindung leicht zugiinglich geworden. Von dieser Leukoverbindung sowie auch vom gewohnlichen Leukanilin (aus technischem Fuchsin) sind jedoch zur Zeit nur wenige Derivate bekannt geworden, so dass mich Hr. 0. F i s c h e r veranlasste, das Studium derselben wieder auf- zunehmen.

Das P a r a l e u k a n i l i n wurde in derselben Weise dargestellt, wie VOII F i s c h e r (1. c.) beschrieben ist. Dabei wurde jedoch die Beob- achtung gemacht, dass bei der Darstellung desselben aus Paranitro- benzaldehyd mit Anilin neben dem Leukanilin noch eine andere Base in geringer Menge entsteht , welche sich von demselben durch die Leichtlijslichkeit ihres salzsauren Salzes trennen lasst. Fallt man niinilich das Filtrat vorn salzsauren Leukanilin aus dem rohen Con- densationsprodukt rnit Ammoniak , so erhllt man kleine Quantitaten einer neuen Base, welche weder rnit Salzsaure, noch Schwefel- odcr Oxalsaure schwerlosliche Salze bildet.

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