Willkommen!!. Des Mannes Kunst... Geschlechterkonstruktionen in der Kunstgeschichte

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Willkommen!!

Des Mannes Kunst...

Geschlechterkonstruktionen in der

Kunstgeschichte

Matriarchatsforschung

Genealogie und Affidamento

Lesbenforschung

Queer TheoryPostfeminismus

Ökofeminismus

Cyberfeminismus

Gender Studies

Feministische Ökonomie

Black Feminism

Differenzfeminismus

Profeministische Männerforschung

Popfeminismus

Gender Mainstreaming

Feminismus ist...

Ein Ensemble von Debatten, kritischen Erkenntnissen,

sozialen Kämpfen und emanzipatorischen Bewegungen, das

die Geschlechterverhältnisse, die alle Menschen beschädigen

und die unterdrückerischen und ausbeuterischen

gesellschaftlichen Mächte, die insbesondere Frauenleben

formen, begreifen und verändern will

Und...

Grundlagenforschung

Analyseinstrument

Denkmodell mit Parteilichkeit für Frauen

Labor für Strategieentwicklung

Politische Haltung und Handlungsweise

Konstruktion von Geschlecht

Es geht um die Analyse der sozialen Prozesse, die eine

scheinbar binäre Geschlechterordnung in ritueller Weise

wieder und wieder re-konstruieren, um diese Konstruktion in

der Folge als solche zu entlarven und zu de-konstruieren.

Es gibt keine „natürliche“, vordiskursive, von der Dimension

des Sozialen freie Wahrnehmung und Betrachtung des

Körpers.

De-Konstruktion von Geschlecht

Die Verweigerung von vereindeutigenden und

totalisierenden Anrufungen oder der ironische Umgang mit

ihnen sind Beispiele kritischer Handlungsfähigkeit

Parodistische Vervielfältigung der Identitäten nimmt der

hegemonialen Kultur ihren Anspruch auf naturalisierte oder

wesenhafte geschlechtlich bestimmte Identitäten

„...den Sinn der Biologie als Schicksal, Biologie als Zwang zu

überwinden“

Judith Butler

Geschlechterkonstruktionen im Museum

Kunst ist als Selbstausdruck unter bestimmten Voraussetzungen zu

sehen:

In einem bestimmten, historischen Moment, aus einer konkreten

sozialen Position heraus mit individuellen, persönlichen und finanziellen

Möglichkeiten, als Zugehörige_r zu bestimmten Gruppen und auch zu

einem bestimmten Geschlecht mit den entsprechend erwarteten

Verhaltensmustern.

Museen spiegeln zirkulierende Geschichtsbilder und Werte der

gesellschaftlichen Eliten wider, die sich ihrer als Repräsentationsorte

bedienen (...)

Zwar haftet den Museen das Image der wissenschaftlich-rationalen

Institution an, doch handelt es sich dabei vielmehr um Orte der

Selbstbespiegelung und der mythisch-rituellen Selbstvergewisserung

von sozialen Gruppen

Das inszenierte Geschlecht, Feministische Strategien im Museum, Hauer/ Muttenthaler/ Schober/ Wonisch 1997: 17

Kanon, Ideologie und Mythos

des genialen, männlichen Künstlers sind für den Ausschluss von

Künstlerinnen und Kunst von Frauen verantwortlich

In und über Bilder, in und über Kunstgeschichte und deren

Institutionen (werden) Macht- und Herrschaftsverhältnisse

hergestellt und stabilisiert, in denen all das, was als nicht-männlich

gilt, untergeordnet und ausgegrenzt wirdPublikation zur 4. Kunsthistorikerinnentagung Berlin, In: Zimmermann 2006: 12

Giorgio Vasari1511-1574

“Le Vite de' più eccellenti architetti,

pittori, et scultori italiani, da

Cimabue infino a' tempi nostri:

descritte in lingua toscana da

Giorgio Vasari“

Florenz 1550

Accademia delle Arti del Disegno

Florenz 1563

Die Folgen...

Vasari begründete eine Struktur oder eine diskursive Form, die in ihrer

unendlichen Wiederholung die Dominanz eines bestimmten Geschlechts,

einer bestimmten Klasse und einer Rasse als Tempelwächter von Kunst und

Kultur produzierte und perpetuierte.

Die bedeutsamste ist, dass das Kunstwerk systematisch an eine Vorstellung

von unerreichbarem Genius gebunden und erfolgreich von Betrachtungen

ferngehalten wird, die es als reale Komponente in einem Prozess sozialen

Austauschs sehen könnten.

Nanette Salomon

Akademie der Künstler

Pietro Francesco Alberti

Frauen im Kunstbetrieb seit 1900

1861-1963 Erste Frau als Mitglied des Wiener Künstlerhauses Mathilde Esch

1867 Gründung der k.k. Kunstgewerbeschule

1897 Gründung Kunstschule für Frauen und Mädchen (1897-1944)

1897 Gründung der Wiener Secession

1901 Gründung der Gruppe „Acht Künstlerinnen und ihre Gäste“

1910 Gründung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs

1910 Ausstellung „Die Kunst der Frau“ in der Wiener Secession

1964 Hildegard Joos erste Einzelausstellung, Florentina Pakosta 15 Jahre

später

1999 besteht der Vorstand der Secession paritätisch besetzt

1920/21 Zulassung der Frauen an der Akademie der bildenden Künste

1925 Ausstellung „Deutsche Frauenkunst“ im Künstlerhaus

1961 Aufnahme von Frauen im Künstlerhaus: Eva Mazzucco, Elsa Olivia

Urbach, Luise Wolf, Gertrude Fronius, Margarete Bistron-Lausch und Ilse

Pompe-Niederführ

Arthur Roessler

Egon Schiele

Die Bilder von Tina Blau vermitteln uns deutlich die truglose

Erkenntnis, dass die Frau auch als Künstlerin, ebenso wie das

Weib, vom Manne befruchtet werden muss, wenn sie

hervorbringen und gebären will und soll.

Was sie als Weib gebärt, ist des Mannes Kind, und was sie als

Künstlerin hervorbringt, ist des Mannes Kunst. Die Frau hat

keine eigene Kunst.

Arthur Roessler

Tina Blau

Frühling im PraterTina Blau

SelbstbildnisTeresa Feodorowna Ries

Hexe – Toilette machend zur WalpurgisnachtTeresa Feodorowna-Ries

Helene Funke

In der LogeHelene Funke

Blickregime

Ob Zentralperspektive oder Photographie und Film, jede dieser

neuen visuellen Techniken führte zu einem Blickregime, das von

einer „männlichen“ und einer „weiblichen“ Zuordnung bestimmt

war.

Das Blickregime besteht in der Hierarchie zwischen Sehen und

Gesehen werden.

Begleitet wird der voyeuristische Blick von der Behauptung, der

entblößte, weibliche Körper sei eine bedeutungsfreie Zone und

übe keine Wirkung auf den Betrachter aus.

Ein weiterer Mythos des Blickregimes: die Behauptung, dass

Entblößung mit Freiheit gleichgesetzt werden könne.

Der Zeichner des liegenden Weibes

Albrecht Dürer

Katharina Struber

Körper

Von Ausnahmen abgesehen müssen wir feststellen, dass die

Kunstgeschichte nicht viel weiß über ihren Hauptgegenstand:

den abgebildeten, konstruierten, stilisierten, fragmentierten,

abstrakten oder verschwindenden Körper

Sigrid Schade

Ausblendungen

Der Körper im Bild wird meist nur unter den Gesichtspunkten der

Form- , Geschmacks- und Stilanalyse zum Gegenstand der

Forschung

Erotische Effekte, Repräsentation von Geschlecht und das Faktum

der Schaulust wird ausgeblendet

Herstellung von Blicken, den durchdringenden, überschauenden,

heimlichen, abweisenden oder verletzten Blicken bleibt

unhinterfragt

Reflexion über das Verhältnis Pornographie und Kunst ist in der

Kunstgeschichte nicht erwünscht

Susanna im Bade

Tintoretto

Danae

Tizian

Rothaariges Mädchen

Egon Schiele

Der Ursprung der Welt

Gustave Courbet

EU – Unterhose

Tanja Ostojic

Subtexte

Selbstermächtigung

Wesentlicher Effekt der Auseinandersetzung mit den

dominanten Geschlechterverhältnissen und deren

Auswirkungen ist im Zuge der 2. Frauenbewegung die

Selbstermächtigung und Selbstaneignung des eigenen

Körpers und des Blickes auf den Körper durch Künstlerinnen

sowie die damit einhergehende kritische Re-Signifizierung

bzw. Umdeutung der Zuschreibungen.

Niki de Saint Phalle

Genitalpanik

VALIE EXPORT

Tapp- und Tastkino

Birgit Jürgenssen

Birgit Jürgenssen

Allan Jones 1969

Florentina Pakosta

Kritisch-feministische Kunstgeschichte

Stellt Fragen zu Blickregimen

Betrachtet kritisch Rahmenbedingungen von Kunstproduktion und Kunstrezeption

Beleuchtet Ein- und Ausschlussmechanismen

Benennt Macht- und Herrschaftsverhältnisse

Öffnet neue Diskursräume

Zentrale Fragen

Wie waren die Werk, Lebens- und Schaffensbedingungen von künstlerisch

tätigen Frauen?

Haben Frauen aufgrund ihrer von Männern zu unterscheidenden Rolle einen

eigenen Zugang zum schöpferischen Vermögen, eine weibliche Ästhetik

entwickelt ?

Wie werden Frauen dargestellt?

Wie werden in und über Bilder, in und über Kunstgeschichte und deren

Institutionen Macht- und Herrschaftsverhältnisse hergestellt und stabilisiert?

Auf welche Weise sind Bilder an der Herstellung von Wirklichkeit beteiligt?

Welche Funktion haben Bilder des Weiblichen im Repräsentationssystem?

Wer repräsentiert wen in welchem Kontext?

Danke für die Aufmerksamkeit!

Workshop Fragestellungen

Wie werden Frauen dargestellt?Wie werden Männer dargestellt?

In welcher Position zueinander sind sie abgebildet?(Vordergrund, Hintergrund, Größe)

Wer ist bekleidet? Wer ist nackt?

Wie sind die Blickrichtungen?

Wie wirkt das Bild auf mich (als Frau/ als Mann)?

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