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2. Political Business Cycles and Voting

Kurs Public Choice

WS 2011/12

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2. Political Business Cycles and Voting

1. Einleitung

2. Der ökonomische Ansatz zur Wahlbeteiligung von …. .

3. Wahl- und Popularitätsfunktion

4. Wahlzyklen (Political Business Cycles, PBC)

5. PCB: Empirische Evidenz für die U.S.A.

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1. Einleitung

(1) Political Business Cycles (PBC) sind Business Cycles welche aus einem bestimmten politischen System resultieren.

(2) Man kann eine wesentliche Unterscheidung treffen:

(i) PBCs werden absichtlich herbeigeführt.

(ii) PBCs sind als Resultat der Funktionsweise eines

bestimmten politischen Systems zu sehen.

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1. Einleitung – Forts.

ad (i)

In diesem Fall wird von einem bestimmten Agenten (beispielsweise der Regierung) ausgegangen, welcher eine Volkswirtschaft manipuliert, um so einen Vorteil daraus zu erzielen.

ad (ii)

Hier wird von der Interaktion mehrerer Agenten ausgegangen, welche, entsprechend der Beschränkungen durch demokratische Institutionen agieren.

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1. Einleitung – Forts.

(3) Zur PBC Literatur:

► Einige Autoren beschäftigten sich mit diesem Thema bereits vor 1950.

► Einige Autoren dieser Zeit sind beispielsweise:

- Kalecki (1943)- Johan Akerman (1946, 1947)- Downs (1975), „An Economic Theory of Democracy“- Buchanan and Tullock (1967), „Cal…. Of Comment“- Ben – Porath (1975)- Hubka und Obermann (1977)- Mac Cracken et al. (1977)- Frey and Schneider (1978), „Political Economic Modells of Germany,

Great Britain and the U.S.“- Tufte (1978)

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1. Einleitung – Forts.Erste VP Studien

(1)Erwähnenswert ist die Studie von Gerald Kramer über US Wählerverhalten im Jahre 1971. Inspiriert wurde er von der Arbeit von Anthony Downs, „An Economic Theory of Democracy“ [1957].

(2) Kramer wollte ein durch makroökonomische Faktoren beeinflusstes Modell für Wahlen aufstellen und Vorhersagen mit Hilfe von empirischen Untersuchungen tätigen.

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1. Einleitung – Forts. Erste VP Studien

(3) Parteien wurden in diesem Modell als abwechselnd regierende „Teams“ betrachtet.

(4) Wähler handeln nach einer einfachen und effizienten Entscheidungsregel: Ist die Leistung des Amtsinhabers, also der gegenwärtigen Regierung, zufriedenstellend, so soll diese wieder gewählt werden. Ist dies nicht der Fall, soll für die Opposition gestimmt werden.

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1. Einleitung – Forts. Erste VP Studien

(5) Zufriedenstellende Leistungen wurden durch günstige Unterschiede zwischen dem erwarteten und dem verwirklichten makroökonomischem Ergebnis ausgedrückt, wobei die erwartete Leistung mit jener des Vorjahres als gegeben angenommen wurde.

(6) Demnach spielen Wachstumsraten des Realeinkommens pro Kopf, die Konsumentenpreise und die Veränderung der Arbeitslosenrate im Wahljahr eine wesentliche Rolle.

(7) Abhängige Variable: aggregierter, den Kongress betreffender, Stimmenanteil der Partei des Präsidenten, in einem Jahr in dem keine Präsidentschaftswahl stattfindet und ein gewichteter Durchschnitt des den Kongress und die Präsidentschaftswahlen betreffenden Stimmenanteils, in einem Jahr in dem eine Präsidentschaftswahl stattfindet.

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1. Einleitung – Forts. Erste VP Studien

(8) Die Regressionen von Gerald Kramer kamen zu dem Ergebnis, dass das Wachstum des Realeinkommens pro Kopf stark positive Einflüsse auf das aggregierte Wahlergebnis von 1896 bis 1964 hatte.

(9) Kritik:

(i) Kramer hat beispielsweise außer Acht gelassen, dass Wähler auch vorausblickende Wahlentscheidungen treffen können.

(ii) Weiters stellte Kramer keinen Mechanismus vor, der das Verhalten der individuellen und eigennützigen Wähler, welche auf Grund einfacher Entscheidungsregeln agieren, abbildet.

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Einleitung – Forts.Der Ansatz von Ray Fair

(1) Eine weitere wesentliche Arbeit ist jene von Ray Fair zum Thema „Economic Voting for US Presidents“.

(2) Basierend auf den Arbeiten von Downs ist auch Fair von rationalen und eigennützigen Wählern ausgegangen, deren Wahlverhalten von der Maximierung der jeweiligen erwarteten Nutzenfunktion abhängt.

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1. Einleitung – Forts.Der Ansatz von Ray Fair – Forts.

Modell von Ray Fair:

Erwartungsnutzen des Wählers i mit Bezug auf die amtierende Partei

Erwartungsnutzen des Wählers i mit Bezug auf die Opposition

ist 1.0 wenn i für den Amtsinhaber stimmt und 0.0 im umgekehrten Fall

Matrix von beobachteten Variablen während der Amtszeit der herrschenden Partei bzw. Matrix von Konstanten

Vektor von Parametern bzw. Zufallsvariable ( zufällige Ereignisse beeinflussen den nutzen)

OitU

IitU

itV

tX X

b ,I Oitv

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1. Einleitung – Forts.Der Ansatz von Ray Fair – Forts.

Die Nutzenfunktionen werden folgendermaßen ausgedrückt:

Individuelle Wahlentscheidungen werden bestimmt durch die Partei bzw. den

Kandidaten der den höchsten Nutzen bringt:

I Iit itU v tX b O O

it itU v Xb

,( , )I OCov vX

1

0{

I Oit itI Oit it

U Uit U UV

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1. Einleitung – Forts.Der Ansatz von Ray Fair – Forts.

Es gilt:

P steht für die Wahrscheinlichkeit, dass der Amtsinhaber gewählt wird.

Wobei die kumulierte Verteilungsfunktion von der jeweiligen

Wahl ist.

( )O Iit it itv v v

( 1) [ ) ]

( 1) [ ) ]it it

it t

P V P v

P V F

t

t

X X b

X X b

tF iv

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1. Einleitung – Forts.Der Ansatz von Ray Fair – Forts.

Linearität der aggregierten Wahlfunktion:

Die Abweichungen sind unter den Wählern bei jeder Wahl

gleichmäßig zwischen und verteilt.

Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion:

Kumulierte Verteilungsfunktion:

Somit lautet die Wahrscheinlichkeit, dass der Amtsinhaber gewählt wird:

( | )i i tv v t v

0d

1( )t if v

d d

( ) it i

v dF v

d d

0d

( )( 1)

( )t

it

d vP V

d d

tX X b

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1. Einleitung – Forts. Der Ansatz von Ray Fair – Forts.

Zieht man den Durchschnitt über N Wähler heran, um

zu finden, so erhält man:

Die einzelnen Variablen drücken Folgendes aus:

……… Fehlerterm

Xt = ökonomische und andere Variablen, die der Wähler zur Bewertung heranzieht

1

1 N

it tiV V

N

t tV u tX

d

d d

Xb

d d

b

tt

vu

d d

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1. Einleitung – Forts.Wählerverhalten: Vorausblickend vs. Rückblickend

(i) Vorausschauende Wahlentscheidung:

Die in Zukunft erwartete Performance der jeweiligen Parteien ist ausschlaggebend.

Somit werden Wahlentscheidungen als politische Investitionen in die Zukunft angesehen, worauf die Performance der Vergangenheit keinen Einfluss hat.

Zitat von Anthony Downs [1957]:

„Each citizen … votes for the party he believes will provide him with higher utility than any other party during the coming electoral period.“

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1. Einleitung – Forts.Wählerverhalten: Vorausblickend vs. Rückblickend – Forts.

(ii) Rückblickende Wahlentscheidung:

Bewertung der Performance während der Amtszeit.

„Gute“ Performance wird belohnt und „schlechte“ Performance wird bestraft.

Zitat von V.O. Key[1966]:

„Voters may reject what they have known; or they may approve what they have known. They are not likely to be attracted in great numbers by promises of the novel or unknown.“

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2. Der ökonomische Ansatz zur Wahlbeteiligung von Downs, Ryker und Ordeshouk

(1) Der ursprüngliche Ansatz zur Erklärung der Wahlbeteiligung von Downs,

Ryker und Ordeshouk kann in folgender Weise ausgedrückt werden:

Wobei: WB… Wahlbeteiligung

W … Wahrscheinlichkeit, dass das Individuum mit seiner Stimme den Wahlausgang beeinflusst

A … Nutzen aus dem Wahlausgang für das Individuum

D … Nutzen aus der Wahl unabhängig vom Wahlausgang

C … Kosten der Wahlbeteiligung

WB = W*A + D - C

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2. Der ökonomische Ansatz zur Wahlbeteiligung von Downs, Ryker und Ordeshouk – Forts.

(2) Für die meisten Wähler gilt aus theoretischer Sicht, dass der Nutzen von WB < 0 ist, weil C >>W*A und somit die Frage zu prüfen ist, ob D < C ist! Dies ist eine empirische Frage.

(3) Empirisch stellt man aber fest, dass D ≥ C ist, weil im Schnitt die WB ≥ 50 % ist.

Gute Theorie? Was erklärt sie? Wie können Schwankungen von WB erklärt werden?

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

VP Funktion (Vote and Popularity)

Wie beeinflussen ökonomische Variablen das Wahlergebnis oder die Popularität der Regierung?

(i) Annahmen über den Zeithorizont bezüglich der Entscheidungen der relevanten Agenten.

(ii) Akzeptanz oder Ablehnung des Median Wähler Modells

(iii) Annahmen darüber, wie die Wirtschaft manipuliert werden kann.

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

(2) Zur Literatur:

(i) Kramer [1971], Müller [1970], Goodhart und Bhansali [1970] machten den Anfang.

(ii) In folgenden Ausführungen wird auf eine Arbeit von Nannestad und Paldam [1994] eingegangen.

(3) Zu den 6 zusätzlichen Ergebnissen dieser Studie:

(i) Ein wesentlicher Gedanke der VP Funktion ist, dass die Bevölkerung (also die Wähler) die Regierung für ökonomische Zustände verantwortlich macht. Die Popularität der Regierung und ökonomische Variablen stehen somit in einem positiven Zusammenhang.

(ii) Zwei wesentliche Variablen der VP Funktion sind Arbeitslosigkeit und Inflation.

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

(4) Weiters wird in dieser Studie davon ausgegangen, dass die Wähler „kurzsichtig“ agieren (Betrachtungszeitraum ca. 1 Jahr).

(iv) Außerdem wird angenommen, dass die Wähler auf die Ereignisse der vergangen Wahlperiode blicken.

(v) Das Regieren der Regierung hat einen Einfluss auf die Popularität. Man spricht auch von so genannten „Kosten des Regierens“.

(vi)Weiters ist davon auszugehen, dass Wähler die Regierung mehr für negative ökonomische Entwicklungen bestrafen als sie die Regierung für Erfolge belohnen.

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

(5) Wahl – bzw. Popularitätsfunktionen können folgendermaßen modelliert werden:

(i) Wahlfunktion (WA):

WAt = F (ökonom. Faktt-i; politische Faktt-i; sonstige Faktt-i),

wobei:

WAt = Wahlausgang des/der Regierungskandid./Regierungsparteien

ökonom. Fakt. = (1) verfüg. Einkommen (Y) Y > 0(2) Inflation (I) I < 0(3) Arbeitslosigkeit (U) U < 0

polit. Fakt. = (1) innenpol. Faktoren und(2) aussenpol. Faktoren

sonstige Fakt. = (1) Amtsinhaber (......)(2) Skandale (Watergate, etc.)

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

(ii) Popularitätsfunktion (POP):

wie (1) jedoch anstelle von WAt POPt

POPt = F (ökonom. Faktt-i; politische Faktt-1; sonst. Faktt-1)

(iii)Vor- und Nachteile von Wahl- bzw. Popularitätsfunktionen

► Wahlfunktionen- Wenige Beobachtungen- Strukturkonstanz (z.B. USA 1890-1978!!)- Analyse der Wahlergebnisse / geäußerte Präferenzen!)

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

(iv) Popularitätsfunktionen

- Popularität / Wahlabsicht bei Befragungen stark stimmungsabhängig (!) + falsche Angaben (!)

- Ökonometr. Spezifikation (Zeit-, Lag- und Variablenstruktur)

- Genügend Beobachtungen und Analyse kurzer Perioden möglich.

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Table 1: The effect of macroeconomic conditions on votes for parties or presidents (vote-functions) – Part 1

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Table 1: The effect of macroeconomic conditions on votes for parties or presidents (vote-functions) – Part 2

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Table 1: The effect of macroeconomic conditions on votes for parties or presidents (vote-functions) – Part 3

Source: Public Choice III, Dennis Mueller, 2002.

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Table 2: The effect of macroeconomic conditions on party (presidential) popularity – Part 1

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Table 2: The effect of macroeconomic conditions on party (presidential) popularity – Part 2

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Table 2: The effect of macroeconomic conditions on party (presidential) popularity – Part 3

Source: Public Choice III, Dennis Mueller, 2002.

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Tabelle 3: Changes in support for the US president and UK governing party in response to macroeconomic performance

Occupational group Inflation rate

Unemployment rate

Real income growth rate

Gallop poll approval, US presidents (1960-79)

Blue-collar -3.30 -2.20 +2.70

White-collar -3.60 -1.60 +2.10

Nonlabor force -3.20 -0.45 +1.20

Political support for UK governing party (1962-78)

Semi-and unskilled workers, widows and state pensioners

-1.90 -2.85 +1.00

Skilled workers -1.80 -3.30 +1.30

Nonmanual employees -1.70 -1.55 +0.55

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Figur 3.1: Geschätzte Koeffizienten für Arbeitslosenquote und Inflationsrate in der Popularitätsfunktion des amerikanischen Präsidenten – nach Einkommensklassen: Periode 1969:3

– 1976:10; OLS-Schätzungen

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Figur 3.2: Percentage of survey respondents regarding unemployment as a „most serious problem“

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Tabelle 4: Government and opposition popularity functions in Denmark; 1957:2 – 1969:4; quarterly dates 1)

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Tabelle 4 - continued: Government and opposition popularity functions in Denmark; 1957:2 – 1969:4; quarterly dates 1)

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Tabelle 5: Government and opposition party popularity functions in Denmark (1971:4 – 1973:4) and (1975:2 – 1978:4), quarterly data

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion

Tabelle 5 - continued: Government and opposition party popularity functions in Denmark (1971:4 – 1973:4) and (1975:2 – 1978:4), quarterly data

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3. Wahl- und Popularitätsfunktion Zeithorizont + Manipulation

Zum Zeithorizont:

Traditionelle (Tinbergen) Sicht: Es werden Instrumente entwickelt welche der Regierung helfen sollen ihre Strategien so zu wählen, sodass die Wohlfahrtsfunktion maximiert wird.

NPÖ-Sicht: Beobachter der Politik (auch Insider) haben oftmals auf den kurzfristigen Horizont verwiesen.

Wie beispielsweise der britische Premierminister Harold Wilson:

„a week is long time in politics“

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3. Politische und ökonomische „Bausteine“ – Forts.Manipulation

In der Einleitung wurde kurz auf die unterschiedlichen Arten von PBCs eingegangen.

Ausgehend davon, dass PBCs absichtlich herbeigeführt werden, setzt dies die Annahme voraus, dass die Regierung die Wirtschaft überhaupt manipulieren kann.

Warum möglich? → Kurzer Zeithorizont der Wähler!

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4. Wahlzyklen

(1) In folgenden Ausführungen soll auf ein Modell von Nordhaus [1975] erweitert von Mac Rae [1977] und anderen eingegangen werden.

(2) Dieses Modell basiert auf der Annahme, dass die PBC absichtlich

herbeigeführt werden.

(3) Es wird in der Folge als „NM - Cycle“ bezeichnet und geht von einer Demokratie aus, in welcher jedes vierte Jahr gewählt wird.

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4. Wahlzyklen – Forts.Die Nordhaus – Mac Rae Theorie

(4) Die NM Theorie besteht aus 4 Elementen:

(i) Stimmenmehrheit während der gesamten Wahlperiode.

(ii) Man geht von einer „kurzsichtigen“ VP Funktion aus.

(iii) Weiters wird eine etwas dynamische Phillips – Kurve unterstellt.

(iv)Abschließend ist zu erwähnen, dass angenommen wird, dass die Regierung manipulativ agiert.

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4. Wahlzyklen – Forts.Die Nordhaus – Mac Rae Theorie

Aus (1) + (2) folgt, dass die Regierung erst im Wahljahr die VP Funktion maximiert.

Aus (3) + (4) geht hervor, dass die Regierung die Wirtschaft manipuliert, sodass beachtliche Zyklen entstehen. Um die bestmögliche Kombination von (u, p) im Wahljahr zu erhalten , führt sie einen Preissturz herbei was in der Folge die Erwartungen (pe) reduziert.

Im Zusammenhang mit der Nordhaus – MacRae Theorie wurde von mehreren Seiten Kritik geübt ( für Interessierte: siehe Quelle)

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4. Wahlzyklen – Forts.Die Nordhaus – Mac Rae Theorie

Figur 4

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5. PBC: Empirische Evidenz für die U.S.A

In den U.S.A treten die größten PBCs auf, welche unregelmäßig und stark sind.

Folgende Abbildungen fassen die wesentlichsten Ergebnisse der Studien bezüglich PBC (auch Nordhaus MacRae (NM) Cycles genannt) als auch Partisan Cycles in den USA.

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5. PBC: Empirische Evidenz für die U.S.A – Forts.NM cycles - U.S. data

Reference Date, period Technique Main resultNordhaus [1975] u and p ann., 1947/72 Binominal tests - two years after/before election Strong support for US (little elsewhere)

Tufte [1978] y, u and transfer payments, 1947/77 Graphs and tables of data Strong, but nonsystematic support

Lächler [1978] u ann., 1902/72 Binominal test - changes 1954 examined Fairly strong support

McCallum [1978] u quar. ,1948/77 Fixed shape tests Rejection of cycle

Malony and Smirlock [1981] u and p quar., 1957/76 Modeling and relations Some support

Beck [1982a] u and p month, 1961/73 ARMA interventions Rejection of cycle

Golen and Poterba [1980] u and p quar., 1953/78 Modeling and relations and simulations The cycle is not worth the trouble

McGavin [1987] y and u quar., 1957/81 Fixed shaped tests refining Mc Callum Mixed results

Pack [1987] u and p and budget, 1957/81 Modeling or relations with political game Presidents try, but with mixed success

Haynes and Stone [1989, 1990] and Willett [1988] y, u and p quar., 1951/86 Integrated test for using several technices Fairly strong cycles both types

Nordhaus {1989] u and p, ann. and quar., 1946/88 Several technices Mixed results, but support

Davidson, Fratianni, and v Hagen [1990, 1992] y, u, p, deficit, m ann., 1905/84 Integrated ARIMA and policy variable Support for both models. Satisfing NM model best

Main results of studies of NM cycle on U.S. dataTabelle 5.1:

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5. Wahlzyklen – Empirische Beispiele – Forts.USA

Table 5.2: Scores for political business cycle models – Part 1

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5. Wahlzyklen – Empirische Beispiele – Forts.USA

Table 5.2: Scores for political business cycle models – Part 2

a Preliminary.Source: Council of Economic Advisors, Economic Report of the President, Washington D.C.: U.S. Government Printing Office, 1989, 2000.Source: Public Choice III, Dennis Mueller, 2002.

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5. Wahlzyklen – Empirische Beispiele – Forts.USA

Table 5.3: Macroeconomic performance of U.S. economy under Republican (R) and Democractic (D) presidents (1952-2000)

Year R/D U P Year R/D U P

1952 R 3.0 0.9 1980 R 7.1 12.4

1956 R 4.1 2.9 1984 R 7.5 3.9

1960 D 5.5 1.5 1988 R 5.5 4.4

1964 D 5.2 1.2 1992 D 7.5 2.9

1968 D 3.6 4.7 1996 D 5.4 3.3

1972 D 5.6 4.4 2000 R 4.0 3.2

1976 D 7.7 4.8

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5. Wahlzyklen – Empirische Beispiele – Forts.USA

Figure 5.1: Macroeconomic performance of U.S. economy under Republican (R) and Democractic (D) presidents (1952-2000)

3,0

4,1

5,5

5,2

3,6

5,6

7,7

7,1 7,

5

5,5

7,5

5,4

4,0

0,9

2,9

1,5

1,2

4,7

4,4 4,

8

12,4

3,9 4,

4

2,9 3,

3

3,2

0,0

2,0

4,0

6,0

8,0

10,0

12,0

14,0

1952(R)

1956(R)

1960(D)

1964(D)

1968(D)

1972(D)

1976(D)

1980(R)

1984(R)

1988(R)

1992(D)

1996(D)

2000(R)

unemployment price

n

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5. Wahlzyklen – Empirische Beispiele – Forts.USA

Table 5.4: Macroeconomic performance of U.S. economy under Republican and Democractic presidents (1952-2000) – Part 1

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5. Wahlzyklen – Empirische Beispiele – Forts.USA

Table 5.4: Macroeconomic performance of U.S. economy under Republican and Democractic presidents (1952-2000) – Part 2

Source: Council of Economic Advisors, Economic Report of the President. Washington, D.C.: U.S. Government Printing Office, 1989, 2001. Figures for 2000 are preliminary.Source: Public Choice III, Dennis Mueller, 2002.

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Quelle

Political business cycles, Martin Paldam, in „Perspectives

On Public Choice“ Dennis Müller, 1997, pp.342-370

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